JOHANNES OBERTHÜR
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JOHANNES OBERTHÜR Fläche – Farbe – Raum
Dem Maler geht es um die Entstehung, Öffnung und gegenseitige Durchdringung von Räumen durch Farbe. Bei dem Zyklus von Papierarbeiten, die der Künstler in den Jahren 1990/91 schuf und die durch markante Kontraste ebenso wie durch subtile Nuancierungen der Farbe bestimmt sind, handelt es sich also weniger um die Darstellung eines bestimmten (illusionistisch vorgetäuschten) Raumes; vielmehr ist der Maler durch die Frage motiviert, wie auf der Bildfläche – durch Farbe – der Bildraum allererst entsteht. [...] Oberthür untersucht diese Fragen nicht theoretisch-konzeptuell. Vielmehr geht es ihm um die einfachste bildnerische Umsetzung einer elementaren, nahezu ,primitiven‘ Raumerfahrung. Dabei scheint ihm Farbe das am wenigsten theoretisch und am direktesten sinnlich zugängliche Phänomen zu sein. Theoretisch-intellektuell dagegen ist der Buchstabe, die Schrift, das Wort. Der Raum aber, der uns leben, denken und fühlen, lieben und leiden, ruhen und bewegen lässt, ist ein unmittelbar sinnliches Phänomen, wenngleich unsere moderne Wahrnehmung häufig – durch das Vorherrschen von Schrift und Gedanke, von Effizienzbedürfnis und digitaler Zeichensprache – rein theoretisch ,funktioniert‘. Diese theoretische Seite will der Maler deshalb überführen in die Entdeckung jener elementaren sinnlichen Erfahrung von Raum durch Farbe. In den hier besprochenen Arbeiten ging er zum Teil von Buchstaben und Schrift aus, die er kontinuierlich bis zur Unlesbarkeit – in unzähligen Lasurschichten, aber auch durch handfestes Abschleifen und Kratzen – permanent überarbeitete und übermalte. Auszüge aus einer Rede anlässlich der Ausstellung im Kultur- und Förderverein Alte Kirche Niederweimar 1997
Undine, 2005 – 2012, 160 x 120 cm, Öl auf Nessel I, 1990/1991, 89 x 65 cm, Mischtechnik auf Papier
II, 1990/1991, 60 x 86 cm, Mischtechnik auf Papier
III, 1990/1991, 107 x 52 cm, Mischtechnik / Collage auf Papier
IV, 1990/1991, 32 x 44 cm, Mischtechnik / Collage auf Papier
V, 1990/1991, 44 x 62 cm, Mischtechnik auf Papier
VI, 1990/1991, 31 x 43 cm, Mischtechnik / Collage auf Papier
Die Verflossene und die Neue, 2012, 80 x 140 cm, テ僕 auf Nessel
VII, 1990/1991, 90 x 66 cm, Mischtechnik auf Papier
VIII, 1990/1991, 90 x 65 cm, Mischtechnik auf Papier
IX, 1990/1991, 44 x 31 cm, Mischtechnik / Collage auf Papier
X, 1990/1991, 48 x 32 cm, Mischtechnik auf Papier
Ute am Heiligen See, 2006 – 2012, 50 x 40 cm, Öl auf Nessel
XI, 1990/1991, 90,5 x 65 cm, Mischtechnik auf Papier
Vita 1959 1979 1979 – 1981 1983 – 1996
geboren in Kassel Abitur Zivildienst Studium der Kunst und Philosophie (Dr. phil.) in München und Berlin Ausstellungen im In- und Ausland Lebt und arbeitet in Berlin und Südholt (Niedersachsen)
Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl) 1990 1991 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2009 2010 2011 2012
um null und vorher, KunstKeller Kreuzberg, Berlin Berlin - Esch, Stadtgalerie Esch, Esch s/Alzette, Luxemburg Out of Place, Bunker am Anhalterbahnhof, Berlin (K) sprache, brache, Kulturamt Treptow, Galerie im Parkhaus, Berlin (K) Fenster, Rahmen, Galerie FOE 156, München (K) Arbeiten am Raum, Galerie Christof Weber, Berlin Verschiebungen, Kunstraum, Berlin Works - Ästhetische Technologien, Studio Bildende Kunst/ Galerie im Parkhaus, Berlin Metropoli, Poetica dei frammenti, Cascina Grande, Rozzano - Mailand (K) Dirty Windows Galleries, Berlin Aula Carolina, Aachen Gallery Otso, Espoo, Finnland Galerie, Galerie im Turm, Berlin stillegung, singuhr-hörgalerie, Berlin Bilder vom Sehen, Galerie Villa Köppe, Berlin 22 im Norden, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Oldenburg (K) Aus der Höhle, Galerie Villa Köppe, Berlin Sehstücke, Residenz des Deutschen Botschafters, Wien (K) Malerei und Plastik 2012, Galerie Villa Köppe, Berlin
(K) Katalog
Förderungen und Stipendien 1991-98 1993 1994 1995 1997 1998
Künstlerförderung des Landes Berlin Projektförderung der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin Projektförderung durch das Kulturreferat München in Zusammenarbeit mit der Hypo-Kulturstiftung, München Projektförderung der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin Projektförderung des Kunstfonds e.V., Bonn Nachwuchsförderungsstipendium (NaFöG) der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin Auslandsförderung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin
Werke in privaten und öffentlichen Sammlungen Bundesministerium für Gesundheit, Berlin Bayer-Schering Pharma AG, Berlin Sammlung Kahlfeldt, Berlin Landessparkasse zu Oldenburg, Oldenburg Stadtmuseum Oldenburg, Oldenburg
Wolfgang Köppe mit Johannes Oberthür
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