Liebe Kunstfreunde und alle, die es werden wollen, ab sofort erscheint im Gatzanis Verlag einmal jährlich ein Kunstbuch. Unter dem Titel G:sichtet entdecken wir nicht nur Kunst, sondern auch Kunstbetrachter, Kunstliebhaber und Künstler. G:sichtet gibt dem Leser die Möglichkeit Kunst durch ungewöhnliche Ansätze und Schnittstellen zu sehen. Jede Ausgabe konzentriert sich auf einen Themenbereich, der neu und innovativ beleuchtet wird. Die Ausgabe 1 „humaNature” enthält Beiträge bildender Künstler, Bildhauer, Designer, Autoren, Lyriker und Fotografen, die sich mit zeitgenössischen Schnittstellen Mensch/Natur und der menschlichen Natur an sich beschäftigen. Schwerpunkte sind Werden und Vergehen, kreativer Farben- und Formenreichtum sowie Natur als bedrohte Ressource.
Die Herausgeberin Nicole Carina Fritz lebt und arbeitet als freie Journalistin, Publizistin und Fotografin in Ostfildern. Ihr Handwerkszeug lernte die Herausgeberin während einer Ausbildung zur Verlagskauffrau und im Studium der Kommunikationswissenschaft. Schon immer leidenschaftlich mit Schrift und Sprache verbandelt, gilt ihre zweite große Liebe der Kunst. Im Idealfall lässt sich beides verbinden, so wie bei der 1. Ausgabe der Gatzanis Kunstbuchserie G:sichtet. Zur Inspiration und mit hellwachem Blick immer dabei: Kater Sam.
Das Thema Natur ist aktueller denn je. In gleichem Maße wie die Urbanisierung fortschreitet und natürliche Lebensräume bedroht sind, wächst die Sehnsucht nach dem Wesentlichen, der Natur. Der Mensch entdeckt im wahrsten Sinne des Wortes seine Wurzeln wieder. Auch der Rundgang durch unsere Ausstellung in Buchform beginnt mit Mensch, Flora und Fauna in ihrer „innigsten“ weil ursprünglichsten Form und Verbindung – mit Bildern, die gegenwärtig selten geworden sind, manchmal sogar merkwürdig anmuten. Auch der VanitasGedanke spielt hier eine unübersehbare Rolle. Dass wir für ein natürliches Gleichgewicht nicht mehr in die Steinzeit zurück müssen, beweisen unter anderem Bioniker, die Strukturen der Natur mit modernster Technik verbinden. Einige dieser natürlichen Strukturen sind auf den folgenden Seiten durch Künstleraugen zu sehen. Immer öfter „mischen” sich dann Natur und Mensch, bis weitere Arbeiten die menschliche Natur an sich reflektieren - nicht selten mit einem deutlichen Augenzwinkern. Gegen Ende des Buches setzen wir den Mensch ins Spannungsfeld zwischen irdischer Anziehungskraft und kosmischer Transzendenz, ein Raum für vielfältige weitere Entwicklungen. Alle Arbeiten haben wir in Künstlerateliers und -werkstätten in Stuttgart und der Region gesichtet. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken, Nicole Carina Fritz
Liebe Kunstfreunde und alle, die es werden wollen, ab sofort erscheint im Gatzanis Verlag einmal jährlich ein Kunstbuch. Unter dem Titel G:sichtet entdecken wir nicht nur Kunst, sondern auch Kunstbetrachter, Kunstliebhaber und Künstler. G:sichtet gibt dem Leser die Möglichkeit Kunst durch ungewöhnliche Ansätze und Schnittstellen zu sehen. Jede Ausgabe konzentriert sich auf einen Themenbereich, der neu und innovativ beleuchtet wird. Die Ausgabe 1 „humaNature” enthält Beiträge bildender Künstler, Bildhauer, Designer, Autoren, Lyriker und Fotografen, die sich mit zeitgenössischen Schnittstellen Mensch/Natur und der menschlichen Natur an sich beschäftigen. Schwerpunkte sind Werden und Vergehen, kreativer Farben- und Formenreichtum sowie Natur als bedrohte Ressource.
Die Herausgeberin Nicole Carina Fritz lebt und arbeitet als freie Journalistin, Publizistin und Fotografin in Ostfildern. Ihr Handwerkszeug lernte die Herausgeberin während einer Ausbildung zur Verlagskauffrau und im Studium der Kommunikationswissenschaft. Schon immer leidenschaftlich mit Schrift und Sprache verbandelt, gilt ihre zweite große Liebe der Kunst. Im Idealfall lässt sich beides verbinden, so wie bei der 1. Ausgabe der Gatzanis Kunstbuchserie G:sichtet. Zur Inspiration und mit hellwachem Blick immer dabei: Kater Sam.
Das Thema Natur ist aktueller denn je. In gleichem Maße wie die Urbanisierung fortschreitet und natürliche Lebensräume bedroht sind, wächst die Sehnsucht nach dem Wesentlichen, der Natur. Der Mensch entdeckt im wahrsten Sinne des Wortes seine Wurzeln wieder. Auch der Rundgang durch unsere Ausstellung in Buchform beginnt mit Mensch, Flora und Fauna in ihrer „innigsten“ weil ursprünglichsten Form und Verbindung – mit Bildern, die gegenwärtig selten geworden sind, manchmal sogar merkwürdig anmuten. Auch der VanitasGedanke spielt hier eine unübersehbare Rolle. Dass wir für ein natürliches Gleichgewicht nicht mehr in die Steinzeit zurück müssen, beweisen unter anderem Bioniker, die Strukturen der Natur mit modernster Technik verbinden. Einige dieser natürlichen Strukturen sind auf den folgenden Seiten durch Künstleraugen zu sehen. Immer öfter „mischen” sich dann Natur und Mensch, bis weitere Arbeiten die menschliche Natur an sich reflektieren - nicht selten mit einem deutlichen Augenzwinkern. Gegen Ende des Buches setzen wir den Mensch ins Spannungsfeld zwischen irdischer Anziehungskraft und kosmischer Transzendenz, ein Raum für vielfältige weitere Entwicklungen. Alle Arbeiten haben wir in Künstlerateliers und -werkstätten in Stuttgart und der Region gesichtet. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken, Nicole Carina Fritz
Thomas Putze Bildhauerei Wasservogel Flugente Pinguin-Kolonie
6
7
Thomas Putze Bildhauerei Wasservogel Flugente Pinguin-Kolonie
6
7
Flowers24hours
28
nur so
29
Flowers24hours
28
nur so
29
50
51
50
51
Hanjo Schmidt Malerei Green Floor Woyzeck I
54
55
Hanjo Schmidt Malerei Green Floor Woyzeck I
54
55
Anna Breitenbach Lyrik
die Weide die Weide hängt über der Autobahn grauer Strom, der zieht in die Stadt die Lastwagen haben aus der Weide ein Tor rausgefahrn, lastwagenhoch aus ihrem leicht wehenden Behang und sie, versunken in den üblichen Trauerweidentraum von dem stillen Leben an einem altenglischen Fluss seh ich mit ihren Fingerspitzen die harten Rücken der Lastwagen ritzen
58
Sommerfeldzug
das Rosenweibchen
über den umgestürzten alten Baum gebogen die Lippen aufgerieben die Achseln ausgeküßt
legt sich nieder und breitet aus die Stachelglieder so wird es rosig hingegeben beben und jeden Freier stechen, jeden
und als ihre Brüste sich ihm entgegenstellen schlägt er ihr den Rock übers Gesicht
Grünstreifen
Schafe & Grase
den Weg am Wald und Wiesenrand lauf ich am liebsten da scheint die Sonne mir am grünsten!
der ganze Hang voller Läuse lauter helle Wolleläuse, da drüben am Hang Rücken an Rücken gebückt die Mäuler fressen alle in eine Richtung – ruhig und rhythmisch holen die Lippen sich Halm um Halm – von dem süßen, saftvollen vor Saft fast geschwollenen Gras, das nur hier so und nirgendswo sonst so! fettgrün schmeckt wie das Gras da drüben, das zwei, drei ICE-Wagen lang genau vor meiner Schafsnase wächst
rosso intensivo Mohn: brennende Felder Flammenseen ein Wogen Flimmern – was für ein hitziges! was für ein Rot auch hundert Fotos können es nicht fassen gegen Abend im Feld – die Fläche löst sich auf warme Samthäutchen die sich schon rollen dunkel an den Rändern müde vom Lieben
59
Anna Breitenbach Lyrik
die Weide die Weide hängt über der Autobahn grauer Strom, der zieht in die Stadt die Lastwagen haben aus der Weide ein Tor rausgefahrn, lastwagenhoch aus ihrem leicht wehenden Behang und sie, versunken in den üblichen Trauerweidentraum von dem stillen Leben an einem altenglischen Fluss seh ich mit ihren Fingerspitzen die harten Rücken der Lastwagen ritzen
58
Sommerfeldzug
das Rosenweibchen
über den umgestürzten alten Baum gebogen die Lippen aufgerieben die Achseln ausgeküßt
legt sich nieder und breitet aus die Stachelglieder so wird es rosig hingegeben beben und jeden Freier stechen, jeden
und als ihre Brüste sich ihm entgegenstellen schlägt er ihr den Rock übers Gesicht
Grünstreifen
Schafe & Grase
den Weg am Wald und Wiesenrand lauf ich am liebsten da scheint die Sonne mir am grünsten!
der ganze Hang voller Läuse lauter helle Wolleläuse, da drüben am Hang Rücken an Rücken gebückt die Mäuler fressen alle in eine Richtung – ruhig und rhythmisch holen die Lippen sich Halm um Halm – von dem süßen, saftvollen vor Saft fast geschwollenen Gras, das nur hier so und nirgendswo sonst so! fettgrün schmeckt wie das Gras da drüben, das zwei, drei ICE-Wagen lang genau vor meiner Schafsnase wächst
rosso intensivo Mohn: brennende Felder Flammenseen ein Wogen Flimmern – was für ein hitziges! was für ein Rot auch hundert Fotos können es nicht fassen gegen Abend im Feld – die Fläche löst sich auf warme Samthäutchen die sich schon rollen dunkel an den Rändern müde vom Lieben
59
Silvia Siemes Bildhauerei Bleiben, warten Transit
70
71
Silvia Siemes Bildhauerei Bleiben, warten Transit
70
71
Sabine Koch Collagen Sandflohspiele Rinderwahnsinn Farbenelefant Miss Marple Samurai im Rosengarten
92
93
Sabine Koch Collagen Sandflohspiele Rinderwahnsinn Farbenelefant Miss Marple Samurai im Rosengarten
92
93
Klassenfoto
98
99
Klassenfoto
98
99