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ICH LIEBE MEINE KOLLEKTION UND KENNE IHREN WERT

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Max Beckmann

Max Beckmann

Mit den Instrumenten zur Entscheidungsfindung : Kennzahlen und Markttrends, Statistiken und Grafiken erlauben mir endlich den Markt zu verstehen und die Entwicklungen der Künstler zu analysieren. Ich kenne den Preisindex des Künstlers, seine Umsatzentwicklung, den Anteil seiner unverkauften Werke, seine Platzierung in der Künstlerrangliste, aber auch wo er am häufigsten angeboten wird. Ich treffe meine Kaufentscheidung in aller Ruhe.

Der Marktbericht für ultrazeitgenössische Kunst 2022 ist kostenlos auf Artprice.com verfügbar.

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Mushroom fat lava

Wandteller von Ruscha Keramik

?Hier habe ich einen schweren Wandteller aus Keramik der Firma Ruscha Er misst circa 30 cm im Durchmesser und hat entsprechenden Aufkleber auf der Rückseite: „Ruscha Art echt Handarbeit" Das Motiv ist eine sehr stilisierte Landschaft, reliefartig gefertigt und zum Teil mit lüstrierender Glasur Können Sie den Meister und die Machart bestimmen und gegebenenfalls auch eine Schätzung vornehmen? G Rasch, o O

!DerTeller wurde von der Ruscha Keramik Rudolf Schardt KG in den siebziger Jahren hergestellt Der Aufkleber mit dem Siebziger-Jahre-Font lässt eine eindeutige Datierung zu Alles Übrige scheint unklar zu sein Mit dem Eintreten n e u e r G e s e l l s c h a f t e r u n d m e h r f a c h e r U m f i r m i e r u n g scheint auch die klare Ausrichtung der Produktion verloren gegangen zu sein Keramiken mit dem Aufkleber „Ruscha Art“ zeigen sehr unterschiedliche Qualitäten Thematisch sind es manchmal auf wenige Linien reduzierte Landschaften, dann auch Darstellungen von Pflanzenteilen, zum Beispiel Blüten oder Blätter Am höchsten bewertet werden die großen Teller mit „mushroom fat lava“-Dekor. Insbesonde- re australische und amerikanische Sammler scheinen sich dafür zu begeistern Je lebhafter und dicker die Glasuren, desto höher der Preis Vermutlich konnten die Keramiker der Firma in dieser Zeit ihren eigenen Vorlieben folgen und tatsächlich anonym freie Kunst im Rahmen der Keramikproduktion kreieren Das hätte dem Geist der Zeit entsprochen Teller dieser Art werden aktuell mit 20 bis 40 Euro bewertet Klaus-Dieter Müller, Kunstsachverständiger, Lüneburg

Russisches Silber

Silberbecher

?Alstreuer Leser Ihrer Zeitschrift hätte ich folgende Bitte: Mein Großvater brachte vom Ersten Weltkrieg einen Silberbecher mit Goldeinlagen(?) vom Russlandfeldzug zurück Er wiegt 77 Gramm Ich möchte Sie bitten, mir mitzuteilen, was es historisch über diesen Becker zu sagen gibt? Außerdem würde mich interessieren, was sein Wert ist und wie ich ihn richtig pflegen kann, da ich immer Angst habe, ihn dabei zu beschädigen, da ich auch nicht die Patina angreifen möchte. Astrid Messerschmitt, o O

!Dersilberne Becher mit schöner authentischer Patina wurde tatsächlich wie auf der Punze angegeben um 1833 hergestellt Er zeigt in drei Reserven dilettantisch-naiv anmutende Darstellungen, einen Putto mit Lorbeerkranz, eine sitzende Person und einen Früchtekorb Die Darstellungen sind durch Niello (schwärzliche Masse aus Silber, Schwefel, Kupfer und Blei) akzentuiert, der Becher ist zudem teilweise vergoldet Die Punze „Heiliger Georg mit dem Drachen“ verweist auf die Stadt Moskau, das Beschauzeichen darauf, dass das Stück 1833 von „НД“ Nikolaì

Lukich Dubrovin auf den Silbergehalt geprüft wurde

(84 Zolotniki = 875/1000 Silber) Das Herstellerzeichen ist leider etwas vers c h l a g e n u n d l ä s s t s i c h nicht auflösen Gerade für diesen Zeitraum – wenige Jahre nach den napoleonis c h e n K r i e g e n – i s t d i e Q u e l l e n l a g e d ü r f t i g D e r historische Kontext ist folg e n d e r : D e r u k r a i n i s c h e Nationaldichter Taras Hryhorowytsch Schewtschenko war zu diesem Zeitpunkt noch Leibeigener und konnte sich erst 1838 mit Hilfe von Freunden freikaufen Die Niederschlagung der polnischen („Kongresspolen“) Novemberrevolution 1830 (wegen politischer Unterdrückung durch den russischen Zaren) führte zu einer großen Emigration und einer Polenbegeisterung im westlichen Europa, insbesondere in Frankreich

D e r m i t g e b r a c h t e B e c h e r w i r d i n d e r „ l o s t a r t d e ”Datenbank für Raubkunst nicht gelistet Legal erworbene Becher gleicher Qualität wurden im Preisbereich 300 bis 600 Euro versteigert Aufgrund der politischen Gesamtsituation ist mit einem Preisverfall für russisches Silber zu rechnen Klaus-Dieter Müller, Kunstsachverständiger Lüneburg

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