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Aktuell
13. April 2018
Geht es ohne Antibiotika?
Weinberufe messen sich
BERN Obwohl der Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft zurückgeht, steht er wegen der Resistenzbildung unter Druck. Vor allem der vorbeugende Einsatz von Trockenstellern steht massiv in der Kritik. Doch geht es überhaupt ohne?
BERN 135 Berufe präsentieren sich vom 12. bis 16. September an der nationalen Berufsmeisterschaft «Swiss Skills» in Bern. Bei den Winzern und Weintechnologen kämpfen 12 Kandidierende um den Schweizermeister-Titel. Die drei Ausbildungsstätten Châteauneuf, Marcelin und Strickhof dürfen je vier Teilnehmer entsenden. Diese müssen sich am 14. und 15. September elf Prüfungen stellen. Die Lernenden müssen etwa Flaschen abfüllen, Wein filtrieren und umfüllen sowie Krankheiten und Schädlinge erkennen. Rebschnitt, Pfropfen und Pflanzenschutz heissen weitere Aufgaben. jw
Überzeugt von Trockensteller Viele Tierärzte und Bauern sind überzeugt, während der Laktation weniger Antibiotika zu benötigen, wenn sie Euterschutz beim Trockenstellen einsetzten. Ein Forschungsprojekt, welches im Auftrag von der VetsuisseFakultät der Nutztierklinik in Bern durchgeführt wird, soll hier nun Klarheit schaffen. «Wir haben uns im Kontext der StARStrategie des Bundes zur Reduktion der Antibiotikaresistenzen entschlossen, Tierärzte zu rekrutieren, die sich auf freiwilliger Basis in moderierten Arbeitskreisen zum Thema Eutergesundheit weiterbilden und austauschen», sagt Michèle Bodmer von der Vetsuisse. 20 Tierärztinnen und Tierärzte wurden dafür rekrutiert und von diesen jeweils fünf Kundenbetriebe ausgewählt. Während 18 Monaten wurden die Antibiotikaverkäufe auf Praxisebene sowie der Verbrauch für die Indikation Eutererkrankungen auf den fünf Milchviehbetrieben gemessen. Diese Verbrauchszahlen, werden nun mit den landesweit erhobenen Zahlen verglichen.
Auswertung ist im Gange «Wir haben momentan den Arbeitskreiszyklus abgeschlossen und in allen drei Gruppen folgende Kernthemen besprochen: Mastitisdiagnostik, Mastitistherapie, Selektives Trockenstellen, Management von Eutergesundheitsproblemen auf Herdenebene, Melktechnik und Besitzerkommunikation», hält Michèle Bodmer fest. Die Auswertungen aller gesammelten Daten seien im Gange und werden frühestens Ende 2018 abgeschlossen sein. Peter Fankhauser
Der geehrte Prosianer Felix Villiger-Beffa, Mitte, mit Präsident Alexander Fust, links, und Geschäftsführer Josef Schurtenberger, rechts. (Bild Josef Kottmann)
Hoffnung bleibt erhalten Prosus / Der Schweinevermarkter erwartet Entlastung auf dem Jagermarkt und macht Bauern Mut. LUPFIG «Das Schweinejahr 2017 war auch für die Prosus schwierig», hielt Präsident Alexander Fust anlässlich der Generalversammlung am Mittwoch in Lupfig AG fest. Trotz Gesamtumsatz von gut 100 Mio Franken, blieb ein Gewinn von mageren 79 500 Franken übrig; weniger als budgetiert. «Schuld am Ergebnis war der Margenverlust im zweiten Halbjahr», betonte Geschäftsführer Josef Schurtenberger vor den 70 versammelten Genossenschaftern und Gästen.
Gute Dienstleistungen Das Ziel von Prosus sei nicht die Gewinnmaximierung, im Vordergrund stünden guten Dienstleistungen an Produzenten und Kunden, und diese seien trotz
schwieriger Situation hervorragend gewesen. Schurtenberger legte dar, dass die Qualität der Prosus-Schlachtschweine den Abnehmern entspreche, die Abzüge weiter minimiert und die Leistungen bei den Produzenten verbessert werden konnten. Leider setze ein Abnehmer künftig auf ES und VLS Schweizer Eber, so dass Nachkommen der bewährten ProaxEber nicht mehr geliefert werden können. Die Prosus musste deshalb für einen Teil der Schlachtschweine einen neuen Abnehmer finden. Die GV genehmigte die Jahresrechnung 2017, der Gewinn wurde den freiwilligen Reserven zugewiesen. Damit erreicht die Prosus ein Eigenkapital von 6,018 Mio Fran-
Werden Bauernkinder gemobbt? In Deutschland werden Bauernkinder gemobbt, weil ihre Eltern anscheinend Tierquäler, Giftspritzer und Umweltverschmutzer seien. «Du stinkst nach Kuh», ist laut verschiedenen Medienberichten eher noch die nette Art von Mobbing. Wie sieht das in der Schweiz aus? Werden auch Schweizer Bauernkinder gemobbt? Wenn ja – weshalb und wie? Wie reagieren Betroffene und
wer hilft ihnen? Die BauernZeitung sucht Bauernfamilien, die eigene Erfahrungen mit Mobbing gemacht haben. Möchten Sie mit uns über dieses Erlebnis sprechen, dann melden Sie sich bei uns. Wir garantieren Anonymität, falls Sie nicht mit Namen genannt werden möchten. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme unter redaktion@bauernzeitung.ch Bild Pixabay/Text et
ken und weist einen Eigenkapitalanteil von 73,7 Prozent aus.
Entspannung in Sicht Laut Geschäftsführer Josef Schurtenberger reduzieren die Gesundheitsprogramme «SuisSano» und «Qualiporc Safety Plus» den Einsatz von Antibiotika und verbessern Haltungsbedingungen der Schweizer Schweine. Er hofft, dass sich das Image vom Schweizer Fleisch verbessert und den Rückgang des Schweinefleischkonsums stoppt. Weiter führte Schurtenberger aus, dass das Angebot von Mastjagern in den nächsten Monaten zumindest andeutungsweise leicht rückläufig sei. Damit könnte der prognostizierte Angebots-Überhang aufgrund des
Vollspaltenboden Verbotes im zweiten Halbjahr 2018 weniger krass ausfallen als befürchtet. «Offenbar tragen die Aufrufe im vergangenen Jahr zum Decken von weniger Sauen jetzt Früchte» hielt der Geschäftsführer fest.
Ablösung bei der Srakla BERN Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft Kirche und Landwirtschaft (Srakla) hat Andri Kober, Pfarrer von Meinisberg BE zum neuen Geschäftsführer gewählt. Er wird laut einer Mitteilung auf Beginn des kommenden Jahres die Nachfolge von Pfarrer Lukas Schwyn antreten, der in Pension geht. Neben seinem Pfarramt ist Kober als selbständiger Berater tätig. Als langjähriger Pfarrer in verschiedenen ländlichen Kirchgemeinden habe er reichlich Erfahrung im Landpfarramt gesammelt, schreibt die Srakla. akr/pd
Villiger wird geehrt Zum «Prosianer des Jahres 2017» wurde Schweinemäster und Landwirt Felix Villiger-Beffa aus Alikon AG erkoren. Im vergangenen Jahr konnte Josef Schurtenberger sein 35-Jahr-Dienstjubiläum feiern. Präsident Alexander Fust würdigte seine grossen Verdienste und überreichte ihm unter grossem Applaus der Anwesenden eine Urkunde als Anerkennung. Josef Kottmann
Andri Kober ist neuer SraklaGeschäftsführer. (Bild pd)
Jura warnt vor Bienenjägerin Vergangenes Jahr wurde im Kanton Jura erstmals in der Schweiz die Asiatische Hornisse festgestellt. Diese kann den Bienen gefährlich werden. Der Kanton ruft die Bevölkerung dazu auf, aufmerksam zu sein und allfällige Beobachtungen den Behörden zu melden, wie er mitteilt. Die Nester der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) befinden sich oft auf Baumkronen. Ein solches
Nest kann von bis zu 2000 Tieren bewohnt werden. Die Asiatische Hornisse hat als invasive Art keine natürlichen Feinde. Sie jagt hauptsächlich Honigbienen und andere bestäubende Insekten. Erstmals in Europa ist sie 2004 in Frankreich entdeckt worden. Auf der Website des Kantons sind Unterlagen zur Bestimmung des Insekts aufgeschaltet. Bild Didier Descouens/Text lid