Info 62 Oktober 2018
A P.P.
8570 Weinfelden Post CH AG
Schwierige Marktsituation Die Marktsituation war dieses Jahr für den Schweinehandel – gelinde gesagt – nicht rosig. Ein so noch nicht erlebter Margendruck in der ersten Jahreshälfte, Veränderungen aufgrund der neuen gesetzlichen Richtlinien im QM und das Verbot im Sommer den Grill anzuwerfen (sicher nicht zum Vorteil für die Nachfrage nach Schweinefleisch), setzten der Branche zu. Lichtblicke gab es trotzdem viele: «Danke, dass Sie, liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter, liebe Partner und Kunden uns wohlgesinnt sind, was uns sehr freut. Ich möchte auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von PROSUS herzlich danken, dass sie trotz schwieriger Marktbedingungen jeden Tag vollen Einsatz gegeben haben und immer geben, um für unsere Kunden den grösstmöglichen Nutzen zu bieten». Euer Präsident, Alexander Fust
01 Editorial 02 Schweinemarkt – wo führt die Reise hin? 03 Umfrage bei den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern der PROSUS 04 Nabelbrüche bei Schweinen 05 PRODISPO, Web-Tool der PROSUS 06 Wann ist ein Nutztier transportfähig? 08 Ringtagung mal auf eine andere Weise 09 20 Jahre PROSUS 10 Kolumne 12 Personelle Veränderungen im Team Verkauf 12 Impressum
Schweinemarkt – wo führt die Reise hin? Autor: Josef Schurtenberger, Geschäftsführer, Genossenschaft PROSUS
Das Jahr 2013 wurde und wird immer wieder als hervorragendes Schweinejahr zitiert.
Entwicklung Inlandanteil und Mastjagerpreis 2013 – 2017 6.70
96.50
96.30
6.00
95.90
6.07
6.50
5.50 5.48
94.30
5.44
5.00
5.00
93.60
4.50
Preis je kg Lebendgewicht für 20 kg Mastjager
7.00
2017
2016
2015
4.00 2014
97.00 96.50 96.00 95.50 95.00 94.50 94.00 93.50 93.00 92.50 92.00
2013
% Inlandanteil
Mit einem Durchschnitts-Mastjagerpreis von CHF 6.70 und einem Durchschnitts-QM-Schlachtschweinepreis von CHF 4.47 erzielten die Mäster im 2013 eine Bruttomarge von rund CHF 210.00. Diese guten Preise führten zu einer Zunahme der Inlandproduktion und dies wiederum zu extrem schwierigen Marktsituationen mit Tiefpreisen bei Schlachtschweinen und Mastjagern. Die nebenstehende Grafik zeigt diese Entwicklung eindrücklich auf.
Im Vorfeld zum Vollspaltenverbot, welches seit 1. September 2018 in Kraft ist, wurde von verschiedenen Seiten auf eine dringende Reduktion der Mastferkelproduktion appelliert. Wie weit diese Appelle Früchte tragen ist aus heutiger Sicht noch schwierig zu sagen. Gemäss provisorischen Zahlen der Proviande1 ist der Inlandanteil im ersten Semester des laufenden Jahres lediglich um minime 0,3% auf 96,0% zurückgegangen. Gleichzeitig stellen wir fest, dass der Schweinefleischkonsum weiter rückläufig ist. Dieser Trend wird noch einige Jahre anhalten. Aufgrund des nach wie vor viel zu hohen Inlandanteils reagiert der Markt sehr sensibel. Ein wenig zu viel Angebot und schon dreht die Preisspirale nach unten. Die Schlachtungen werden zurückgefahren. Das Angebot nimmt aufgrund der Angebotsüberhänge von Woche zu Woche zu. Erst wenn der Tiefpreis erreicht ist, nehmen die Schlachtungen wieder zu und die Überhänge können sukzessive abgebaut werden. Der Angebotsrückstau bei den Schlachtschweinen führt dazu, dass zusätzlich die entsprechenden Mastjagerplätze fehlen. Verzögerungen bei den notwendigen Umbauten in QM-Mastställen verschärften diesen Sommer die Situation bei den Mastjagern zusätzlich. Wir danken ihnen, geschätzte Mitglieder und Lieferanten, für Ihre grosse Unterstützung und Ihr grosses Verständnis in einer wirklich herausfordernden Marktsituation. Glücklicherweise hat sich die Marktlage sowohl bei den Mastjagern wie auch bei den Schlachtsauen entschärft. Wie geht es nun weiter? Wenn wir im nächsten Sommer zu Beginn der Ferienzeit einen Preiszerfall wie in diesem und im Vorjahr verhindern wollen, muss das Inlandangebot wirklich zurückgefahren werden. Die Belegungen für den Schlachtschweineverkauf ab Juli beginnen bereits in der zweiten Hälfte September. Wenn wir im Sommer und Frühherbst 2019 ein erneutes Fiasko im Schweinemarkt verhindern wollen, müssen die Belegungen im letzten Quartal dieses Jahres wirklich um einige Prozent gesenkt werden. Der Inlandanteil an Schlachtschweinen muss zwingend auf unter 93% gesenkt werden. Die eingangs gestellte Frage: «Wo führt die Reise hin?» können letztlich nur die Züchter aufgrund ihrer Belegungen beantworten. 1
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Proviande: Der Schlachtvieh- und Fleischmarkt Juni 2018 – provisorische Zahlen
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Umfrage bei den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern von PROSUS Autor: Dr. Alexander Fust, Verwaltungsratspräsident, Genossenschaft PROSUS
Zuerst möchte ich das Wichtigste vorwegnehmen: «Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen und die Umfrage ausgefüllt haben. Denn nur durch Ihr ehrliches und konstruktives Feedback können wir uns verbessern, um Ihnen einen noch grösseren Mehrwert anbieten zu können». Uns war es ein Anliegen, nicht nur zu erfahren, wie Sie unsere Dienstleistungen einschätzen, sondern auch, was Sie zusätzlich noch schätzen resp. verbessern würden. Die vom Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen der Universität St. Gallen erstellte und durchgeführte Umfrage, wurde am 23. Februar 2018 an unsere Genossenschafterinnen und Genossenschafter per Mail verschickt. Von den ausgefüllten Fragebögen konnten rund 85% vollständig ausgewertet werden. Die Ergebnisse der Umfrage wurden am 6. Juni 2018 im Anschluss an die VR-Sitzung von PROSUS allen Verwaltungsräten und Mitarbeitenden vorgestellt. Ich möchte mich auf einzelne Resultate konzentrieren, da wir immer noch an der Umsetzung verschiedener Punkte sind.
Wie die nachfolgende Grafik zeigt, schneiden alle drei Bereiche bei fast allen Beurteilungen mit mindestens gut ab, wenn es um die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Lösungsorientierung geht. Das Abrechnungswesen schneidet am besten ab.
Zufriedenheit mit der Dienstleistunsorientierung der Abteilungen von PROSUS 6 5,5 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1
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Hilf Beratung
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Abrechnungswesen
Mehr als drei Viertel aller Befragten würden PROSUS mit grosser Sicherheit weiterempfehlen. Fast alle Personen, die geantwortet haben, vertreten die Meinung, dass PROSUS im Grundsatz auf dem richtigen Weg ist. Als Hauptgründe für die Zusammenarbeit mit PROSUS nennen die Genossenschafterinnen und Genossenschafter die Transparenz der Abrechnung, die Unabhängigkeit aufgrund der Organisation als Genossenschaft, die Zahlungssicherheit und die guten Mitarbeiter. Wir haben uns erlaubt, auch die Zufriedenheit mit Animaltruck abzufragen. Die Rückmeldungen über die Leistungen waren sehr positiv und wertschätzend. Einzelne Verbesserungen sind wir bereits aktiv angegangen und werden gerne in Zukunft über das Ergebnis orientieren. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundenumfrage konnten unter Angabe ihrer Personalien an einem Wettbewerb teilnehmen. Die Ziehung fand durch Mirjam Rechsteiner (Schweizerisches Institut für Klein- und Mittelunternehmen der Universität St. Gallen) unter der Aufsicht des Verwaltungsrates und der PROSUS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt.
Von links: Josef Schurtenberger, Geschäftsführer, PROSUS; David und Julia Nater; Claudia und André Dober; Eveline und Philipp Messmer; Indira Marazzi, Leiterin Geschäftsbereich Dienste, PROSUS
Der erste Preis (Gutschein Hotel Hof Weissbad) ging an André und Claudia Dober, Merlischachen, den zweiten Preis (Gutschein Ticketcorner) durften David und Julia Nater aus Schönholzerswilen abholen. Über den dritten Preis (Gutschein Restaurant Gupf) freuten sich Philipp und Eveline Messmer aus Wald AR.
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Schwachstelle «Nabel» Autorin: SUISAG SGD Sempach-West
Nabelbrüche bei Schweinen sind auf vielen Betrieben zu finden. Solange sie nur bei Einzeltieren auftreten, ist das noch kein Problem. Gibt es aber auf einem Betrieb auffällig viele Nabelhernien, so muss der Sache nachgegangen werden. Bei einem SGD-Beratungsbesuch auf einem Schweinemastbetrieb im Luzerner Hinterland wurde festgestellt, dass mindestens 5% der Tiere mit einem mehr oder weniger vergrösserten Nabel im Stall herumspazierten. Im Gespräch mit dem Betriebsleiter stellte sich dann heraus, dass sich die Anzahl der Tiere mit Nabelbrüchen in den letzten Monaten mehr als verdoppelt hatte. Bei der Lieferung der Jager würde man noch kaum etwas davon bemerken. Erst mit der Zeit würden die Bruchsäcke sichtbar werden. Das hat damit zu tun, dass die Därme der Ferkel im Laufe der Mast immer schwerer werden und somit der Druck auf die Bauchdecke im Bereich des Nabels stetig zunimmt bis sie schliesslich reisst. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: «Wieso es nur bei einigen Tieren zu diesem Riss kommt und bei anderen nicht». Einerseits hat die Genetik einen Einfluss, andererseits spielt es eine Rolle wie gut sich der Nabelstrang nach der Geburt zurückbildet und wie schnell sich die Nabelöffnung verschliesst. Dieser Rückbildungsvorgang kann durch Nabelverletzungen und -infektionen gehemmt werden. Es bildet sich dann Narbengewebe, das weniger widerstandsfähig ist und dem Gewicht der Därme irgendwann nicht mehr standhalten kann. Die Ursache dieses Problems ist also nicht beim Mäster, sondern beim Züchter zu suchen. Zum Glück wird dieser Betrieb kontinuierlich von einem zugewiesenen Züchter bestossen. So war sofort klar, bei wem der SGD unbedingt noch vorbeischauen musste.
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Das Problem ist erkannt. Der Mäster selber kann jedoch nichts dagegen tun. Für ihn ist wichtig, dass er mit den betroffenen Tieren richtig umgeht. Ein Schwein mit Nabelbruch ist nicht krank im herkömmlichen Sinne, es besteht aber ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Bei Brüchen von wenigen Zentimetern können sich Darmstücke in der Bruchpforte einklemmen und zu einem Darmverschluss und zum Tode führen. Bei grossen Brüchen, die fast bis zum Boden reichen, ist es gefährlich, dass sich die Tiere den Bruchsack aufreissen und es als Folge davon zu einem Darmvorfall kommt. Solche verletzten Tiere müssen dann umgehend tierärztlich versorgt, geschlachtet oder getötet werden. Sind die Bruchsäcke schon bei leichten Schweinen sehr gross, macht es am meisten Sinn diese frühzeitig als Spanferkel zu schlachten. Betreffend Tierverkehr hat der Bund eine Fachinformation Tierschutz, zum Thema «Wann ist ein Nutztier transportfähig?» herausgegeben. Darin gelten Schweine mit einem Organvorfall von maximal 10 cm als transportfähig mit Einschränkung. Das bedeutet, dass solche Tiere separiert oder in separaten Abteilen, bei angepasster Einstreu und für das Tier idealen klimatischen Bedingungen und regelmässiger Überwachung durch den Transporteur zu transportieren sind. Ein Tier mit einem Vorfall von mehr als 10 cm muss als Krankentransport in ein nahegelegenes Schlachthaus gebracht werden. Bei Nichteinhalten dieser Vorschriften kann es zur Verhängung saftiger Bussen kommen. Die Nabelbruchtiere werden oft in den gleichen Buchten wie die gesunden Schweine gehalten. So auch auf diesem Betrieb. Das ist nicht ideal. Um das Komplikationsrisiko zu minimieren wäre es sinnvoller, betroffene Schweine in kleinen Gruppen zu separieren (weniger Stress und geringere Verletzungsgefahr). Leider war dies hier aus Platzgründen nicht möglich.
Bereits einige Tage später wurde der Zuchtbetrieb besucht. Auch hier waren dem Betriebsleiter in letzter Zeit vermehrt Nabelbrüche aufgefallen. Er musste im Vergleich zu früher häufiger betroffene Ferkel selber ausmästen oder frühzeitig als Spanferkel schlachten lassen. Bis zum Zeitpunkt des Besuches war ihm nicht bewusst, dass Umweltfaktoren insbesondere Hygienefaktoren einen grossen Einfluss (ca. 75%) auf das Auftreten von Brüchen haben. Für die restlichen 25% wird die Genetik verantwortlich gemacht. Der SGD empfiehlt eine konsequente Nabelhygiene. Der Nabelstrang soll nicht zu lang (Verletzungsgefahr) und nicht zu kurz (kurzer Infektionsweg) sein. Idealerweise wird er auf Handbreite (ca. 10 cm) gekürzt. Bakterien lieben Blut als Nährmedium. Deshalb macht es Sinn das geronnene Blut im Nabel auszustreichen. Eine abschliessende Desinfektion des Nabels z. B. mit einem jodhaltigen Präparat verringert die Infektionsgefahr weiter. Neben der Nabelhygiene ist es ebenfalls sehr wichtig, dass in den Abferkelbuchten eine gute Hygiene herrscht. Die Buchten sollten nach jedem Umtrieb gereinigt und desinfiziert werden. Während der Säugezeit ist auf Sauberkeit und Trockenheit im Liegebereich zu achten. Je mehr Ferkel eine Sau zu versorgen hat, umso stärker müssen diese Ferkel um die Zitzen und die Milch kämpfen. Die Gefahr von Verletzungen im Nabelbereich nimmt zu. Durch Wurfausgleich kann dieses Risiko verringert werden. Auf diesem Betrieb wurde bis zum Auftreten dieser Problematik nie eine spezifische Nabelhygiene durchgeführt. Der Betriebsleiter hat sich dies aber zu Herzen genommen und führt sie nun regelmässig aus. Die Anzahl Nabelbrüche sind dadurch, wie zu erwarten war, weniger geworden. Das freut Züchter und Mäster!
Nabelbrüchen vorbeugen
Nabelbrüche in der Mast, was tun?
• Abferkelbuchten nach jedem Umtrieb reinigen und desinfizieren • Liegebereich während dem Abferkeln und in der Säugezeit sauber und trocken halten • Wurfausgleich machen • Nabelstränge handbreit kürzen • geronnenes Blut im Nabelstrang ausstreichen • Nabel mit einem Jodpräparat desinfizieren • Anmerkung an Herdebuchbetriebe: Bitte meldet die Nabelbrüche. Sie können auf dem Sauenblatt als «freie Missbildungen» angegeben werden. Da sie oft erst zu einem späteren Zeitpunkt auftreten, ist eine telefonische Nachmeldung möglich. • Dokumentation (welche Tiere, wie viele Tiere) • Meldung an das zuständige SGD-Büro (wenn viele Tiere vom gleichen Zuchtbe- trieb betroffen sind) • Betroffene Schweine in kleinen Gruppen separat halten (weniger Stress und geringere Verletzungsgefahr) • Bei Brüchen von mehreren Zentimetern Durchmesser, die Schweine frühzeitig schlachten lassen • Schlachtung in nahegelegenem Schlachthof (Brüche ab 10 cm Durchmesser)
PRODISPO, das Web-Tool der PROSUS Autorin: Indira Marazzi, Leiterin Geschäftsbereich Dienste und Mitglied Geschäftsleitung, Genossenschaft PROSUS
Mit diesen einfachen Schritten gelangen Sie auf das Portal:
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Startseite www.prosus.ch
Wussten Sie, dass Sie ihre Schlachttiere online jederzeit anmelden oder Mastjager bestellen können? Diese und andere Funktionen können Sie über unser PRODISPO Programm abrufen. Sie gelangen ganz einfach über die Startseite unserer Homepage auf den Link, sofern Sie bereits ein Login bei uns beantragt haben (mail@prosus.ch).
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Hier können Sie Tiere bestellen oder anmelden sowie eine Bemerkung einfügen wie z. B. «Dienstag niemand im Hause».
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Sie können sämtliche Rechnungen und Gutschriften (bis 1 Jahr zurück) aufrufen und drucken.
Login und Passwort eingeben
Die entsprechende Rubrik auswählen
Haben Sie Fragen oder wünschen Sie ein Login mit Passwort? Dann rufen Sie uns an unter 071 626 23 50.
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Wann ist ein Nutztier transportfähig?
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV Tierschutz
Fachinformation Tierschutz «nutztiere.ch» Das Informationsportal für Nutztierhaltende 1. Allgemeines
Grundsätzlich dürfen Tiere nur transportiert werden, wenn zu erwarten ist, dass sie den Transport ohne Schaden überstehen. Durch den Tiertransport dürfen keine zusätzlichen Schäden oder Verletzungen entstehen, bzw. die bisherigen Schäden oder Verletzungen dürfen sich nicht verschlechtern. Besondere Vorsichtsmassnahmen wie separate Abteile, ausreichend Einstreu, möglichst flache Rampen und kurze Transportwege sind bei hochträchtigen Tieren und Tieren die kurz zuvor geboren haben sowie bei Jungtieren die von ihren Eltern abhängig sind und geschwächten Tieren, zu treffen. Unter mindestens denselben Vorsichtsmassnahmen dürfen verletzte und kranke Tiere zwecks Behandlung oder Schlachtung so weit wie nötig transportiert werden. Der Absender, die verantwortliche Person vom Herkunftsbetrieb, muss die Tiere in geeigneter Weise für den Transport vorbereiten und soweit nötig vor dem Transport tränken und füttern. Nur fachkundige oder ausreichend instruierte Personen dürfen Tiere ein- und ausladen. Während des Transportes müssen die Tiere von fachkundigen oder ausreichend instruierten Personen begleitet werden. Diese Aufgabe kann auch der Transporteur übernehmen. Die Begleitpersonen müssen die Tiere schonend behandeln, regelmässig kontrollieren und für die nötigen Ruhepausen sorgen.
2. Ziel und Zweck dieser Fachinformation
Die Fachinformation gibt Auskunft über die Anforderungen an die zu transportierenden Tiere.
3. Geltungsbereich
Die Vorschrift gilt für alle Tiertransporte, unabhängig davon ob die Tiere privat oder gewerbsmässig transportiert werden. Auch wenn bei Geflügel die Grundprinzipien von Tiertransporten eingehalten werden müssen, bezieht sich diese Fachinformation vor allem auf andere Nutztiere.
4. Beurteilung der Tiere vor dem Transport
Jedes Tier muss vor dem Transport durch den Tierhalter und den Transporteur auf erkennbare Verletzungen und Krankheiten geprüft werden. Zur Beurteilung auf die Transportfähigkeit muss der Tierhalter den Transporteur, vor dem Aufladen der Tiere, über allfällige Krankheiten oder von aussen nicht sichtbare Verletzungen informieren. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
4.1 Sinn
Wird mit dem Transport die Würde oder das Wohlergehen der Tiere verletzt oder missachtet? • Wenn ja, ist das Tier unter Umständen nur unter Einhaltung von speziellen Vorsichtsmassnahmen, unter Beizug einer Tierärztin oder eines Tierarztes, transportfähig.
4.2 Zweck
Kann das Tier unter Einhaltung der geltenden Vorschriften in eine Tierhaltung zur Zucht, zur Mast oder zur Schlachtung überführt werden? • Wenn nicht, müssen für den Tiertransport zusätzliche Vorsichtsmassnahmen getroffen werden. Der Empfänger der Tiere muss über den Zustand der Tiere oder mögliche Einschränkungen vor dem Beginn des Transports informiert werden.
4.3. Ort
Kann der Bestimmungsort schonend und ohne Verzögerung angefahren werden? • Wenn nicht, kann der Transport nicht durchgeführt, oder es muss allenfalls ein anderes Transportmittel eingesetzt werden.
4.4 Nutzung
Kann das transportierte Tier die Erwartungen des neuen Tierhalters, der Tierklinik oder die Auflagen des Schlachtbetriebes erfüllen? • Wenn nicht, muss entschieden werden, ob das Tier überhaupt transportiert werden kann.
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5. Wichtige Hinweise zur Beurteilung der Transportfähigkeit von Tieren. Transportfähig ohne Einschränkung sind Tiere (Es sind alle erforderlichen Auflagen und Bedingungen an den Tiertransport einzuhalten) • ohne Einschränkung am Bewegungsapparat (das Tier belastet beim Gehen alle vier Beine gleichmässig). • ohne sichtbare Verletzung (keine grossen Anschwellungen oder Wunden mit Ausfluss). • ohne Fieber (es ist keine erhöhte Körpertemperatur feststellbar). • ohne Medikamentenrückstände (wenn Medikamente verabreicht wurden, müssen diese korrekt deklariert sein). Transportfähig mit Einschränkung für den Transporteur sind Tiere (Diese Tiere sind separiert oder in separaten Abteilen, bei angepasster Einstreue und für das Tier idealen klimatischen Bedingungen und regelmässiger Überwachung durch den Transporteur, zu transportieren) • die hochträchtig sind oder kurz zuvor geboren haben (diese Tiere sind besonders vorsichtig zu transportieren). • mit leichter Einschränkung am Bewegungsapparat (das Tier belastet beim Gehen z. B. aufgrund des Alters, der Nutzung, eines Klauenleiden oder einer leichten Gelenksentzündung nicht alle vier Beine gleichmässig). • mit kleinen Hautverletzungen (die Haut ist grossflächig geschürft oder durchtrennt und kann leicht bluten). • mit kleinen Abszessen (welche einen leichten Ausfluss haben können). • mit leichten Lungenproblemen ohne Fieber (Atemwege- oder Lungenprobleme können sich beim Transport massiv verschlechtern). • mit leichten Organvorfällen (bis maximal 10 cm Ausstülpung). Transportfähig mit Einschränkung in einem speziell dazu eingerichteten Fahrzeug sind Tiere (Die Transportfähigkeit dieser Tiere muss von einer Tierärztin oder einem Tierarzt erstellt werden. Im Fahrzeug dürfen keine weiteren Tiere mitgeführt werden) • mit einem fixierten Knochenbruch (wenn dies von einer Tierärztin oder einem Tierarzt fachgerecht durchgeführt wurde; in eine Klinik oder zur Schlachtung). • mit Geburts- oder inneren Verletzungen (welche durch den Tierarzt versorgt wurden; in eine Klinik oder zur Schlachtung). • die nicht gehfähig sind (welche durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt versorgt wurden; mit einem Spezialfahrzeug in eine Klinik oder zur Schlachtung). • mit Organvorfällen (welche durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt versorgt wurden; mit einem dazu speziell eingerichteten Fahrzeug in eine Klinik oder zur Schlachtung). • die festgelegen waren (welche jedoch selber in das Fahrzeug gehen können). Transportunfähig sind Tiere (Unabhängig vom Fahrzeug und der Distanz zum Bestimmungsort) • welche nicht durch einen Tierarzt behandelt und als transportfähig beurteilt wurden, wie z. B. offene Knochenbrüche mit Blutungen; mit offenen Wunden die eine Körperhöhle eröffnen wie z. B. Brust-, Bauch- oder Schädelhöhle; mit inneren Orga- nen wie Därme, Magen, Gebärmutter die von aussen gut sichtbar sind (mind. 10 cm); welche festliegen und nicht mehr gehen können.
6. Gesetzliche Grundlagen: Tierschutzverordnung (TSchV) Art. 155 TSchV Auswahl der Tiere 1 Tiere dürfen nur transportiert werden, wenn zu erwarten ist, dass sie den Transport ohne Schaden überstehen. 2 Hochträchtige Tiere und Tiere die kurz zuvor geboren haben, Jungtiere die von ihren Eltern abhängig sind und geschwächte Tiere dürfen nur unter besonderen Vorsichts- massnahmen transportiert werden. Verletzte und kranke Tiere dürfen nur zwecks Behandlung oder Schlachtung so weit als nötig, unter besonderen Vorsichtsmassnah- men, transportiert werden. Art. 156 TSchV Vorbereitung der Tiere 1 Die Tiere sind in geeigneter Weise für den Transport vorzubereiten und soweit nötig, vor dem Transport zu tränken und zu füttern. Art. 157 TSchV Betreuung der Tiere 1 Nur fachkundige oder ausreichend instruierte Personen dürfen Tiere führen, treiben oder ein- und ausladen. Sie müssen dabei die Tiere schonend behandeln. 2 Die Tiere müssen während des Transports von fachkundigem oder ausreichend instruiertem Personal begleitet und von diesem, soweit nötig, getränkt und gefüttert werden. Das Personal muss die Tiere regelmässig kontrollieren und für die nötigen Ruhepausen sorgen.
Diese Fachinformation wurde in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe für tierschutzkonforme Tiertransporte und Schlachthöfe (FG TTS) erstellt. (Auflistung in alphabetischer Reihenfolge) • Ausbildungszentrum für die Schweizer Fleischwirt- schaft, ABZ Spiez • Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirt- schaft, Proviande • Fachgruppe industrielle Schlachtbetriebe • Geflügeltransporte und -verarbeitung, Aviforum • Gesellschaft Schweizer Tierärzte • Labelorganisation, IP-Suisse • Schweizer Bauernverband, SBV • Schweizerischer Nutzfahrzeugverband, ASTAG • Schweizer Tierschutz, STS • Schweizer Viehhändler Verband, SVV • Vereinigung Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte, VSKT
Art. 161 TSchV Fahrweise 1 Die Fahrweise muss die Tiere schonen.
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Z
Ringtagung, mal auf eine andere Weise Autoren: Hanspeter Erni, Verkaufsberater und Nadja Brunner, Sachbearbeiterin Dienste, Genossenschaft PROSUS
Besuch bei Kunz Kunath AG, FORS Futter Am 22. August 2018 wurde der Ring Buechiberg von Kunz Kunath AG zu einer Führung eingeladen. Bei schönem Wetter konnten wir einen Znüni draußen zu uns nehmen, bevor die Besichtigung los ging.
Gemeinsamer Znüni bei Kunz Kunath AG
Zuerst wurden wir von Geschäftsführer Peter Stadelmann begrüsst und er erzählte uns die Geschichte der Kunz Kunath AG, bei der wir alle gespannt zuhörten. Anschliessend übergab er das Wort dem Schwingerkönig Adrian Käser. Als Chef des Einkaufes von Rohstoffen, konnte er uns einige interessante Einblicke über die Beschaffung der Rohkomponenten geben. Nach dem theoretischen Teil gingen wir auf den Betriebsrundgang.
Geschäftsführer Peter Stadelmann erklärt die Kommandozentrale
Die erste Station die wir besichtigen konnten, war die Rohstoffanlieferung. Bei jeder Anlieferung wird eine Qualitätskontrolle vollzogen. Nach der Freigabe des LKW‘s werden die Rohstoffe in die Gosse gekippt. Von dort aus gehen diese mit dem Becherelevator (5 Kilo pro Becher) und mit einer Stundenleistung von 100 Tonnen, in den 14. Stock zu den Getreidesilos. Danach durften wir einen Blick in die Kommandozentrale werfen. Diese ist jeweils von Montag bis Freitag 24 Stunden in Betrieb. An Feiertagen kann es auch sein, dass die Mühlen samstags und sonntags produzieren. Die Anlage wird von der Zentrale gesteuert, d. h. sie übernimmt die Rohkomponentenannahme sowie das Mischen und Mahlen. Peter Stadelmann erklärte, dass sie jeden Kundenwunsch sofern möglich erfüllen. Dies zeichnet sie von Anderen aus. Wenn eine Bestellung eingeht, benötigt es ca. 3 Tage bis das Futter auslieferbereit ist. Wenn jedoch eine Eilbestellung vorliegt, ist es möglich, dass das Futter in einem Tag ausgeliefert werden kann. Die Kunz Kunath AG produziert Futter nicht nur für Nutztiere, sondern auch für Haustiere. Ebenso informierte uns Peter Stadelmann, dass die Rezepturen laufend verbessert werden. Ein Mitarbeiter erklärte uns den ganzen Produktionsverlauf des Futters auf dem Bildschirm. Die Gruppe verschob sich danach mit dem Lift in den 14. Stock. Bevor es weiterging konnten wir die schöne Aussicht in 67 Meter Höhe genießen. Dann setzten wir unsere Füsse auf die Getreidesilos.
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Hier sind folgende Kapazitäten vorhanden: 36 Zellen mit Getreide = 3‘866 Tonnen, 55 Zellen mit Rohstoffen = 2‘200 Tonnen, 30 Zellen mit Premix = 96 Tonnen und 66 Zellen mit Fertigfutter = 878 Tonnen. Dann ging es wieder runter in den 8. Stock. Dort sahen wir die Mikrokomponentenwaage, welche auf 10 Gramm genau ausdosiert. Im 7. Stock waren die Gross- und Kleinkomponentenwaagen. Von diesen geht das Getreide in den 6. Stock hinab auf die Hammermühlen. Danach werden die Rohkomponenten in einem 6‘000 Liter Mischer verarbeitet. Dazu kommen aus dem Tagestank Melasse, Fett und Sojaöl, je nach Rezeptur des Futters. Nach dem Mischen wird das Futter in verschiedene Strukturen verarbeitet. Im 2. Stock wird das Mehl erhitzt und durch die Presse in Würfel geformt. Die warmen Futter-Würfel werden im Kühler im 1. Stock im Gegenstromverfahren abgekühlt und danach ins FertigfutterZellensilo transportiert. Auf der gleichen Ebene sahen wir die neue automatische Absackanlage. Und durch das Sacklager gelangten wir ins Parterre. Dort werden die Big Bag abgefüllt. Ebenso ist dort das Büro für die Qualitätskontrolle.
Das Sacklager mit den verschiedenen Futtermischungen
Am Ende der Führung durften wir gemeinsam ein Mittagessen geniessen. Anschliessend bedankte sich Hanspeter Erni bei Peter Stadelmann und Urs Iseli für die tolle Führung und die vielen erhaltenen Eindrücke.
20 Jahre bei PROSUS Autor: Urs Aeschlimann, Zuchtleiter, Verkaufsberater und Mitglied der Geschäftsleitung, Genossenschaft PROSUS
Die Einführung der Zuchtwerte war auch ein Meilenstein in der Zucht, dazu die Trennung der Vater- und Mutterlinien und etwas später der Import von hochfruchtbaren Tieren in Form von Embryos. Dies hat die Reproleistung unserer Sauen stark ansteigen lassen.
schlechtestes Viertel
Durchschnitt PROSUS
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
31 29 27 25 23 21 19 17 15
2000
Entwicklung der Reproleistung
1999
Jedoch möchte ich mich als erstes bei allen Abnehmern und Lieferanten bedanken, denn ohne unsere treuen Kunden und Kundinnen würde es meinen Job nicht geben. Weiter möchte ich mich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Kollegin und den Kollegen der Geschäftsleitung für die gute Zusammenarbeit bedanken. Auch meiner Frau Lilian möchte ich hier meinen Dank aussprechen, denn ohne ihr Verständnis, dass es öfter mal etwas später wurde oder auch Unvorhergesehenes dazwischen kam, hätte ich diesen Job nicht ausführen können. Was macht man bei PROSUS in 20 Jahren als Zuchtleiter. Dazu einige Zahlen: «Man fährt ca. 1‘000‘000 Kilometer mit dem Auto. Und wenn man von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde ausgeht, habe ich bereits 16‘666 Stunden im Auto verbracht. Es ist jedoch bekannt, dass ich manchmal etwas schneller fahre als erlaubt, d. h. wäre ich im Durchschnitt nur 50 km/h gefahren, hätte ich sogar 20‘000 Stunden im Auto verbracht. Meine Arbeit habe ich natürlich auch gemacht, wobei ich bis heute, zum Beispiel auf den Kernund Vermehrungszuchtbetrieben beim Ultraschallen und linearen Beschreiben rund 67‘000 Sauen gemessen und somit etwa 1‘000‘000 Zitzen gezählt habe».
Als ich am 2. August 1998 meine Tätigkeit in Weinfelden aufgenommen habe, hatte die Genossenschaft PROSUS noch keine Lizenz für die Vermarktung von CNP Sauen (damals hiess es noch Coop Naturaplan) und die Labelproduktion stand noch am Anfang. Zum Glück erhielten wir die Lizenz bereits im Herbst. Da ich in meiner vorherigen Tätigkeit als Betriebsleiter bereits für CNP produzierte, konnte ich einige Produzenten mit meinen Erfahrungen im Label beim Stallbau und der Produktion unterstützen. Viele produzieren noch heute für CNf (Coop Naturafarm), jedoch hat sich der Zuschlag zwischenzeitlich halbiert.
1998
Es gibt sehr vieles zu berichten über meine 20 Jahre bei PROSUS.
bestes Viertel
In diesen vielen Jahren standen wir auch vor verschiedenen Herausforderungen, wie die Einführung von QM-Schweizerfleisch, die Anpassung der freien Abferkelung 2007 oder das Beenden der Kastration ohne Betäubung. Die letzte grosse Herausforderung war ganz bestimmt das Vollspaltenbodenverbot. Dies hat uns richtig gefordert, vor allem, weil wir für alle Ferkel im letzten halben Jahr einen Platz gefunden haben. Auch bei der laufenden Aufgabe im Gesundheitsprogramm sind wir mitten in der Umsetzung. Ich bin überzeugt, dass alle Betriebe in einem der «GesundheitsPLUSprogramme» mitmachen müssen, denn nur so können wir das Vertrauen der Konsumenten weiterhin gewinnen und halten. In den 20 Jahren konnte ich sehr viele schöne Zeiten mit unseren Kunden erleben, aber leider gibt es nicht nur immer Sonnenschein. Ich musste auch traurige Momente und Enttäuschungen erfahren, wobei wir mit diesen Erfahrungen aber auch wachsen können. Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft – wo es gewünscht wird – mit Rat und Tat unterstützend wirken kann. Ich freue mich schon auf die nächsten interessanten und spannenden Jahre. Euer Urs Aeschlimann
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Kolumne: Auf dem Berg Autorin: Tamara Knill, Sachbearbeiterin Dienste, Genossenschaft PROSUS
Das Wandern ist des Müllers Lust oder auch die der Andern. Auch uns packt jedes Jahr aufs neue die Wanderlust, deshalb wurde schon frühzeitig geplant und auch ein ganzes Wochenende reserviert, damit wir uns in die Schweizer Berge bewegen konnten. Dieses Mal waren wir zu viert und wollten auf dem Berg übernachten. Ok, die Anderen wollten übernachten, ich war nicht so dafür, aber ich wollte noch weniger ein Spassverderber sein. Als ich dann aber hörte, dass es ein Massenschlag sein wird, verdrehte ich die Augen und befürchtete Schlimmstes. Ja, ja... ich gestehe, in der Beziehung bin ich echt eine «Tussi». Ich verbringe gerne lange Wochenenden auswärts, aber dann bevorzuge ich eine Unterkunft in einem Doppelzimmer mit Bad. In Ausnahmen teile ich das Zimmer auch mit Freunden und Verwandten, aber mit Fremden?!?! Das muss nicht sein. Nun gut, es wurde entschieden 3 zu 1 und die Nacht gebucht, im 20 Betten Zimmer. Ojeee...! Zuerst möchte ich aber von unserer herrlichen Wanderung erzählen, wir hatten perfektes Wetter, sonnig und zwischendurch einige Schleierwölkchen, um 23 °C mit etwas Wind. Wir waren gut ausgerüstet, hatten Zwischenverpflegung und Wasser dabei und los ging es. Zuerst mit dem Auto zum Parkplatz Brülisau und von dort begann das Wandern.
So, da waren wir nun um die z‘Vieri Zyt in der Staubern und haben das wunderschöne Panorama und auch ein Zvieriplättli mit Bier und Wein genossen. Mit einem Jass verging die Zeit superschnell. Danach haben wir dann das Zimmer angeschaut und bezogen. Nun ja, irgendwie haben wir nicht mitgekriegt was Massenschlag auch noch heisst, nämlich: «Keine Bettwäsche und keine Duschtücher», «nur eine Wolldecke und ein Kisselein, wann zum letzen Mal gewaschen, wissen wir nicht». Da waren wir doch etwas überrascht und mussten uns entsprechend arrangieren. «Duschen war möglich mit Jeton – 1 Minute für 5 Schweizer Franken». Zum Glück konnte man beim Duschen das Wasser ein- und ausschalten. Lange Haare zu waschen war dennoch eine Herausforderung, um das Shampoo in der kurzen Zeit richtig herunter spülen zu können. Natürlich könnte man auch Jetons nachwerfen. Wir haben uns dann im Restaurant wieder zusammen gefunden und uns ein deftiges Abendessen, Wein und einen Schlummertrunk gegönnt. Zwischendurch sind wir immer wieder nach draussen gegangen, denn wir wollten den Sonnenuntergang auf keinen Fall verpassen, bevor es in die Koje ging. Es war phänomenal, das Licht und die Farben, wie die Sonne langsam verschwand, einfach unbeschreiblich und sehr romantisch.
Unser erstes Ziel das Plattenbödeli, dann am Sämtisersee entlang und weiter zur Bollewees und dem Fälensee über die Saxer Lücke zur Staubern zum Übernachten. Es war toll, auch teils streng, aber es hat Spass gemacht und ohne Zwischenfall geklappt. Die Aussicht war atemberaubend, egal ob nun von unten nach oben oder vom Berg über die Täler. Die Fernsicht hat uns für die Anstrengungen entschädigt. Sonnenuntergang
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Für die Übernachtung im Massenschlag hat sich nur noch ein Mann angemeldet, welcher bereits beim z‘Nacht am Nebentisch gesessen hatte. Es war zum Glück ein lustiger Geselle so um die vierzig. Er lebte 20 Jahre in Kanada und ist erst seit kurzem wieder in der Schweiz. Ursprünglich ist er aber Holländer. So hatten wir viel zu plaudern und ich konnte mich an den Gedanken gewöhnen, dass er im gleichen Zimmer übernachten wird. Wir vier haben uns in dem Zimmer auf einer Seite in einer Art Kajüte für 5 Personen breit gemacht. Ok, breit gemacht ist evtl. etwas übertrieben, jeder hatte knapp 60 cm Platz und eine 5. Person dazu wäre schlicht sardinenbüchsentauglich gewesen. Kurz waren die Matten auch, ich sage mal ab Grösse 1.80 m war gerade liegen nicht mehr möglich. Leider waren die «Matratzen» oder eben eher die Matten durchgelegen, die Kissen zu klein und natürlich hat die Heizung auch noch die ganze Nacht geplätschert. Anschliessend an den Massenschlag kam zudem ein Doppelzimmer. Auch diese Nachbarn, die jeweils durch unser Zimmer mussten, waren nicht wirklich rücksichtsvoll. Und die Gäste im Restaurant haben wir auch noch lange gehört. Ich weiss, ich motze hier am laufenden Band, aber wir sind ja auch viel gelaufen. Um uns vor der kratzigen Wolldecke und den Kissen zu schützen, haben wir uns mit einem Trainer sowie Socken und mit einem T-Shirt als Kissenbezug hingelegt. Man weiss ja echt nicht, wer vorher drin geschlafen hatte, und es war insgesamt keine erholsame Nacht. Ein Wohlfühlzimmer sieht für mich einfach anders aus. Der Holländische, Kanadische Schweizer hatte sich im Zimmer auf der anderen Seite zurecht gebettet. Ob sich die Übernachtung nun gelohnt hat oder nicht, müsste jeder für sich entscheiden. Dass ich so nicht mehr übernachten möchte, versteht sich von selbst. Die Anderen fanden es nicht soooo schlimm, sie sind definitiv offener damit umgegangen oder haben einfach den besseren Schlaf. Was ich noch erwähnen möchte ist, dass wir «die verrückte Bande» um 05.15 Uhr den Wecker gestellt hatten, um auch einmal einen Sonnenaufgang auf den Bergen sehen zu können. Es war eisig kalt mit grausiger Bise und blöd, wenn man seine Wanderschuhe am Tag zuvor einschliessen liess und dann barfuss raus musste. Wahrscheinlich war es genau deshalb ein lustiges und tolles Erlebnis und hat die vergangenen Stunden etwas entschädigt, als wir die Sonne in der morgendlichen Ruhe, eindrucksvoll aufgehen sahen.
Sonnenaufgang
Barfuss bei Sonnenaufgang und gefühlten 0 0C
Das Frühstück hatte dann die Bedürfnisse wiederum gedeckt, Kaffee oder Tee, verschiedene Brötchen, Butter, Marmelade, Honig, etwas Käse, Wurst und frisch gepressten Orangensaft. Eine speziell tolle Sache war, dass man sich Rührei oder Spiegelei selber zubereiten konnte. Also gut gestärkt und alles zusammen gepackt, ging es dann wieder los. Natürlich konnten sich die anderen Drei nach dieser Übernachtung, einige Spässchen und Witze nicht verkneifen, wie «Die Tussi vom Berg», oder «ob ich den Nagellack auch eingepackt hätte für die Wegmarkierungen». Dies war kein Problem, denn ich kann sehr gut über mich selber lachen. Da ich auch nicht gekniffen habe, konnte ich dies mit einem weiteren Schmunzeln wegstecken. Unser Weg von der Staubern über den Stauberenfirst und Kastensattel zum Hohen Kasten, war wiederum streng aber auch heiter und beschwingt. Auf dem Hohen Kasten angekommen, waren wir glücklich und stolz über die geleisteten Bergetappen und wurden dafür mit dem wunderschönen 360° Rundumblick belohnt. Es war ein erlebnisreiches Wanderwochenende. Am Samstag und Sonntag hatten wir, nebst der atemberaubenden Aussicht, viele wunderschöne Blumen gesehen. Zwischendurch wurden wir noch von diversem Geissenglockengebimmel begleitet, was zur Idylle passte. Dieses Mal möchte ich abschliessen, dass ich mich nicht ändern möchte... Es gibt Dinge die man eben gerne tut wie das Wandern, und Andere wie im Massenschlag übernachten. Aber ich war dabei und das zählt, oder etwa nicht?! Es gibt bestimmt wieder einmal eine Übernachtung in den Bergen, aber dann werde einfach ich die Schlafmöglichkeit suchen und buchen!
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Personelle Veränderungen im Team Verkauf Autor: Josef Schurtenberger, Geschäftsführer, Genossenschaft PROSUS
Am 15. Juli 2018 feierte Louis Gemperle seinen 65. Geburtstag und 16 Jahre zuvor, am 1. Aug. 2002, trat er als Verkaufsberater in unsere Firma ein. Er übernahm das Verkaufsgebiet Zentralschweiz. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen in der Schweinebranche insgesamt, verschaffte er sich schon bald Respekt und Anerkennung. Im Laufe der Zeit verlegten wir sein Einzugsgebiet als Verkaufsberater mehr in Richtung Ostschweiz. Zudem ist Louis seit einigen Jahren auch für die Zuchttier-Dispositionen zuständig. Nebst diesem Engagement pflegt Louis als Projektleiter AXIOM die Kontakte mit unserem Genetikpartner in Frankreich. Dadurch wurde es möglich, unsere einzigartige Genetik aufzubauen. Gleichzeitig pflegt er in dieser Funktion unser ausländisches Netzwerk, welches uns einen permanenten Know-how-Transfer ermöglicht. Pflichtbewusstsein, Hilfsbereitschaft und uneingeschränkter Einsatz gegenüber der PROSUS sind seine Markenzeichen. Mit seinem Übertritt in den dritten Lebensabschnitt will Louis nun etwas kürzer treten. Er wird uns bis zum Sommer 2020 noch in einem Teilzeitpensum erhalten bleiben. Für seinen Einsatz und die weitere Bereitschaft, uns seine Dienste zur Verfügung zu stellen, danken wir ihm recht herzlich.
Neues Teammitglied
Für die Nachfolge von Louis konnten wir erstmals eine Frau für das Team Verkauf gewinnen. Unsere neue Verkaufsberaterin heisst Gaby Stamm. Sie ist auf einem Landwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau und Schweinezucht in Schleitheim aufgewachsen. Nach ihrer Grundschule absolvierte sie zuerst die Lehre als uniformierte Postbeamtin. Anschliessend absolvierte sie die Berufslehre als Landwirtin, welche sie in den Jahren 2001/2002 mit der Meisterprüfung abschloss. 1998 absolvierte sie den Schweinehalterkurs und arbeitete von 1998 bis Ende November 2000 in einem 50% Pensum im Aussendienst GVS Schaffhausen (Beratung und Verkauf Schweineproduzenten im Kanton Schaffhausen) und einem 50% Pensum auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern mit Schweinezucht und Ackerbau. Vom 1. Dezember 2000 bis Ende Juni 2018 arbeitete sie als Verkaufsberaterin und Schweinespezialistin im UFA Beratungsdienst Seon. Ihre Aufgaben waren der Verkauf und die Betreuung der Schweineproduzenten im Verkaufsgebiet. Am 1. November 2018 tritt Gaby Stamm in unser Unternehmen ein. Wir heissen Sie bereits heute herzlich willkommen und wünschen ihr in ihrem Tätigkeitsgebiet viel Freude, Zufriedenheit und Erfolg.
Impressum Erscheinungsdatum: Okt. 2018, erscheint dreimal jährlich mit Ausnahme von Sonderausgaben Redaktionsteam: Tamara Knill und Josef Schurtenberger Gestaltung: werbeschmid.ch, Egon Schmid Dietingen, 8524 Uesslingen Druck: R. Graf AG, Druckerei Irisweg 16a, 3280 Murten Herausgeber: Genossenschaft PROSUS Marktplatz 3, 8570 Weinfelden Telefon 071 626 23 50 Fax 071 626 23 69 mail@prosus.ch www.prosus.ch Direktmail: j.schurtenberger@prosus.ch t.knill@prosus.ch Auflage: 1‘300 Exemplare deutsch 120 Exemplare französisch
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