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Arbeitsbericht
Landesjugendring Saar 2009/2010
Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverb채nde im Saarland
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Inhalt
Vorwort
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Schwerpunkte
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Qualifizierung, Vernetzung, Beratung Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Jugendpolitische Aktionen DingDeinDorf Kreativprojekt „Vielfalt ganz gross“ Gedenkstättenarbeit
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Gremien, Gespräche, Servicestation LJR 36 Gremienarbeit im LJR Jugendpolitische Gespräche Servicestation LJR
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Jugendserver Saar
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Anhang
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10 Jahre Jugendserver-Saar Projektschwerpunkte Pressespiegel Positionen
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Herausgeber: Landesjugendring Saar e.V. Vorstand Redaktion Gesamt: Georg Vogel, Jugendserver-Saar: Claudia Eisenstein Gestaltung: Georg Vogel Manuskript: Doris Burgard, Birgit Rauen-Oberst, Georg Vogel Fotos: Landesjugendring Saar, Jugendserver-Saar Auflage: 750 Anschrift: Landesjugendring Saar e.V. Eifelstr. 35 66113 Saarbrücken Tel: 0681/63331 Fax: 0681/63344 E-mail: info@landesjugendring-saar.de Internet: www.landesjugendring-saar.de
Der Druck der Broschüre wird unterstützt aus Fördermitteln des Sozialministeriums
Vorwort
Der LJR-Vorstand nach seiner Wahl im Februar 2009: Frank Kettern (BDKJ), Catharina Becker (Juz-united), Mark Harlos (AEJ), Heike Weber (Jugendrotkreuz) und der Vorsitzende Holger Meuler (DGB-Jugend)
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ie Vorstandsarbeit 2009 und 2010 war geprägt durch ein breit gefächertes Aufgabenspektrum der Arbeitsgemeinschaft saarländischer Kinder- und Jugendverbände. Das Alltagsgeschäft der Beratung, Vernetzung und Qualifizierung für unsere Mitgliedsverbände und die gesamte saarländische Jugendarbeit steht nicht immer in den Schlagzeilen. Aber der Bericht verdeutlicht, wie wir mit den meist ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in den Gremien und dem Team der Geschäftsstelle die AkteurInnen in der Jugendarbeit unterstützen, wenn es z.B. rund um die JugendleiterInnenausbildung und den Schutz des Kindeswohls geht. Eine Stärke des Landesjugendrings ist, dass wir vieles gemeinsam organisieren und Synergien herstellen, wie wir es 2010 mit einer noch stärkeren Vernetzung der Juleica-Ausbildung begon-
nen haben. So werden nun beispielsweise mehr Aus- und Fortbildungsmodule der Verbände untereinander geöffnet. Das sorgt nicht nur für eine bessere Auslastung der Veranstaltungen, sondern hilft enorm beim gegenseitigen Kennenlernen, Verstehen und gemeinsamen Lernen. Bei der Vernetzung und Qualifizierung hilft unser Vorzeigeprojekt „JugendserverSaar“, der in 2011 sein 10-jähriges Bestehen feiert. Mit dem Portal gelingt es uns ebenfalls, JugendarbeiterInnen in Fragen ihres Engagements zu informieren, zu beraten und zu qualifizieren. Der Jugendserver-Saar bildet auch eine wichtige Brücke der organisierten Jugendarbeit von der Kommunal- bis zur Landesebene und darüber hinaus zu allen interessierten jungen Menschen, die sich in ihrem Ort und in unserem Land engagieren möchten. Er dient auch vielerorts nicht organisierten Jugendlichen als Informationsmedium um
z.B. nach Terminen und Aktivitäten in der Nähe zu recherchieren. Der Landesjugendring verbindet dabei die digitale Welt immer mit realen Aktivitäten. Und da lag im saarländischen Superwahljahr 2009 der Schwerpunkt bei einer – wie wir meinen - Beispiel gebenden Reihe von jugendpolitischen Projekten, mit denen wir tausende von jungen Menschen erreichten, sie auf unser politisches Gemeinwesen neugierig machten und am demokratischen Diskussionsprozess ganz konkret beteiligt haben: sei es bei dem über die Landesgrenzen hinaus beachteten kommunalen Beteiligungsprojekt „Ding DeinDorf“ oder bei den auf die Landtagsund Bundestagswahlen zielenden Aktionen „Partyzipation – Mitbestimmung statt Katerstimmung“, „Wahl-O-Mat on tour“ und dem Internetportal „Wahlwutz“. Ein weiteres Kerngeschäft der Arbeitsge-
Vorwort
meinschaft der saarländischen Kinderund Jugendverbände kam nicht zu kurz: die Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche und die Kinder- und Jugendverbände im Saarland – also das Lobbying. In unseren jugendpolitischen Positionen zur Landtagswahl forderten wir vor allem gerechtere Bildungschancen und Verbesserungen bei der Förderung der Kinderund Jugendarbeit. Mit einer öffentlichkeitswirksamen jugendpolitischen Aktion kurz vor der Landtagswahl in Saarbrücken und in zahlreichen Gesprächen mit den politisch Verantwortlichen warben wir für diese Anliegen. Einiges im Bildungsbereich scheint sich zum Positiven zu wenden. Die Studiengebühren wurden abgeschafft, die Lehrerausbildung soll verbessert und mehr echte Ganztagsschulen eingerichtet werden. Weiteres, wie die Gemeinschaftsschule und längeres gemeinsames Lernen stehen nach wie vor auf der Warteliste. Umso mehr freuten wir uns über die Koalitionsvereinbarung der neuen Jamaika-Regierung, die 2010 immerhin 1,5 zusätzliche BildungsreferentInnenstellen förderte und die Handlungsfähigkeit des Landesju-
gendrings mit einem um 10.000 Euro erhöhten Zuschuss absicherte. Dass dann, begründet mit den Erfordernissen der „Schuldenbremse“, für 2011 gerade beim Netzwerk der Kinder- und Jugendarbeit angesetzt wird und 25.400 Euro kurz nach der Erhöhung wieder weggekürzt werden, hat für viel Kopfschütteln im Land gesorgt und den Landesjugendring bis ins Mark erschüttert. Damit ist vieles was wir in den letzten beiden Jahren neu entwickelt und für die nächste Zeit in Angriff nehmen wollten nun gebremst. Ebenso wurden die Jugendorganisationen mit einer deutlichen Kürzung der Förderung von Freizeitmaßnahmen direkt vor Ort getroffen. Dennoch: Kinder- und Jugendverbände haben einen langen Atem und wir freuen uns über die große positive Resonanz, die der Protest der Mitgliedsverbände im ganzen Land erfuhr. Mindestens genau so positiv ist das Interesse von jungen Engagierten im nächsten Vorstand mitzuwirken. Denn immerhin steht mit dem Ausscheiden von drei Personen aus dem Vorstand ein deutlicher Generationswechsel an. Mit diesem Wind im Rücken sind wir trotz der Kürzung zuversichtlich, eine
starke Arbeitsgemeinschaft der Kinderund Jugendverbände im Saarland nicht nur zu erhalten, sondern auch weiterzuentwickeln. Dazu bedarf es allerdings dringend einer besseren finanziellen Ausstattung durch das Land! Aber nicht nur das Geld ist entscheidend. Jedes Jahr müssen wir erhebliche zeitliche Kapazitäten aufwenden, um die Finanzierung von Landesjugendring und Jugendserver zu organisieren. Hier gilt es Sicherheit und Ruhe zu schaffen, um so die volle Konzentration im Sinne und zum Wohle der Kinder- und Jugendlichen sowie ihrer Verbände zu haben. Wir freuen uns aufgrund der in 2010 noch ausreichenden Finanzmittel, diese ausführliche Dokumentation über unser Bemühen um Qualifizierung, Vernetzung, Beratung, die jugendpolitische Interessensvertretung und die Umsetzung von innovativen Ideen für und mit den saarländischen Jugendverbänden vorlegen zu können. Wir wünschen uns viele aufmerksame LeserInnen.
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Schwerpunkte
Qualifizierung, Vernetzung, Beratung Rund um die JugendleiterInnen-Ausbildung und den Schutz des Kindeswohls gruppieren sich die Aktivitäten des Landesjugendrings in den vergangenen beiden Jahren. Hinzu kommen einführende und vertiefende Beratungsangebote für die Mitgliedsverbände und darüber hinaus, alle mit dem Ziel, die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit zu qualifizieren, zu vernetzen und zu beraten.
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Gemeinsam geht vieles besser Der LJR unterstützt die Juleica und Juleica-Ausbildung der Mitgliedsverbände Online-Beantragung der Juleica
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ittlerweile ist die OnlineBeantragung der JugendleiterInnencard (Juleica) Standard im Saarland und läuft nach einigen Anlaufschwierigkeiten bei der Einrichtung der AdministratorInnen in den Mitgliedsverbänden und beim Upload von Fotos ohne größere Schwierigkeiten. Die Zentralstelle für die Juleica-Online-Beantragung ist nach wie vor das Landesjugendamt. Der Geschäftsführer des Landesjugendrings unterstützt bei zahlreichen Anfragen von einzelnen
JugendleiterInnen bis hin zu Mitgliedsverbänden im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. So konnte in einer Informationsveranstaltung des LJR in Kooperation mit dem Landesjugendamt und der damaligen zuständigen Referentin des DBJR Marianne Trede-Beck im Sommer 2009 viele brennenden Fragen bei den Mitgliedsorganisationen geklärt werden.
Seminar zur Maßnahmenförderung Qualifizierungsmaßnahmen bietet der Landesjugendring in diesem Bereich vor
allem in verbandsübergreifenden Themen an. Neben dem Schutz des Kindeswohls ist dabei auch wiederholt die Beantragung von Maßnahmenförderung auf Kreis- und Landesebene Thema. Über das Seminar, das im September 2010 stattfand, berichteten wir wie folgt: „Wie bekomme ich einen Zuschuss zum Sommerzeltlager der Kindergruppe? Wie kann das Juleica-Seminar zur Fortbildung von GruppenleiterInnen gefördert werden? Wie fülle ich die Antragsformulare aus? Was wird von einem Maßnahmenbericht verlangt? Gibt es auch Zuschüsse
Qualifizierung, Vernetzung, Beratung
für die Einrichtung unserer Jugendräume? Etwa 25 Verantwortliche aus Jugendorganisationen von Orts- bis Landesebene, vom Jüdischen Jugendverband bis zur BUNDjugend nahmen sich am 4. Sep-
Formulare sowie Kontaktadressen nochmals schriftlich zur Verfügung gestellt wurden. Und wer nicht dabei war, bekam alles übers Internet im Thema der Woche des Jugendserver-Saar übersichtlich und
tember einen ganzen Samstag Zeit, um sich in diesen Fragen fit zu machen. Rolf Fickeis, Dozent der HTW Studiengang „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ referierte zunächst die gesetzlichen Grundlagen der Maßnahmenförderung des Landes und ging dann auf die Bedingungen ein, die erfüllt sein müssen, um eine Förderung für Freizeitmaßnahmen, Bildungsmaßnahmen, Mitarbeiterschulungen und Internationale Begegnungen zu bekommen. In kleinen Arbeitsgruppen spielten die TeilnehmerInnen dann ganz konkrete Maßnahmen mit Programm sowie Kosten- und Finanzierungsplan durch. Viele Fragen stellten sich, die gemeinsam mit den TeamerInnen des Seminars bearbeitet wurden. Renate Stadtfeld, Landesreferentin des Jugendrotkreuzes, erläuterte anschließend die Förderbereiche der Landkreise und des Regionalverbands von den Materialkostenzuschüssen bis zur Maßnahmenförderung anhand einer Synopse die einen Überblick über alle Kreisförderungen und die Landesebene gibt. Georg Vogel, Geschäftsführer vom Landesjugendring, ging dann schließlich auf Projektfördertöpfe des Landes und Vergabe-Richtlinien für Gelder aus Toto-Mittel ein. Das war natürlich viel theoretischer Stoff, der nicht so leicht in einem Rutsch verdaubar ist und so freuten sich die Anwesenden über eine dicke Info-Mappe, in der alle Powerpoints, gesetzlichen Regelungen
kompakt dargeboten. Eine Serviceleistung mehr, die ohne einen starken Landesjugendring nicht denkbar ist! Dieser Themenbereich wird ebenfalls 2011 vertieft, da weitere Nachfrage – insbesondere bei der Dokumentation eigener Maßnahmen in Berichten – geäußert wurde.
Vernetzung der Juleica-Ausbildung Erstmals seit längerer Zeit kam es wieder zu einem intensiveren Austausch der Mitgliedsverbände zur Jugendleiterausbildung. Hier der Bericht dazu: „Ein Klimafrühstück, die kreative und wohl schmeckende Bildungseinheit der Naturfreundejugend wird voraussichtlich demnächst in der Bildungsarbeit des Jugendrotkreuz zum Einsatz kommen. Andere Mitgliedsverbände interessierten sich für die Ausbildungsmodule für Demokratie und gegen Rechtsextremismus des Netzwerkes für Demokratie und Courage. Juz-united bietet seine Ausbildungseinheiten zu Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagment und Antisexismusarbeit an. Mitgliedsorganisationen bilden einen ReferentInnen-
pool der von allen angefragt werden kann. Andere wiederum stellen Räume für Tagesseminare zur Verfügung. Dies sind nur einige Ergebnisse des ersten Juleica-Werkstatt-Treffens, das der Landesjugendring am 28. September abends in Saarbrücken organisiert und moderiert hat und das mit 10 Mitgliedsverbänden und 25 Verantwortlichen gut besucht war. Zuvor jedoch gab es in Kleingruppen einen intensiven Austausch über die unterschiedlichen Konzeptionen der Jugendleiterausbildung. Denn die kirchlichen Jugendverbände setzen ihre Schwerpunkte anders als die Jugendfeuerwehr oder die THW-Jugend. Und auch die AWO-Jugend und die Falken setzen andere Akzente als die Karnevalsjugend. Das machte den TeilnehmerInnen auch wiederum deutlich, dass eine Grundausbildung in großen Teilen separat ablaufen muss. Und dennoch: Zur weiteren Fortbildung sollte man sich gegenseitig Veranstaltungen auch zugänglich machen, was Synergien erzeugt und auch so manche Maßnahme nicht wegen TeilnehmerInnen-Mangel ausfallen lässt. Offen diskutiert wurde noch die gegenseitige Anerkennung der Juleica, die für die TeilnehmerInnen nicht in Frage gestellt wurde. Klar war aber auch, dass beim Verbandswechsel hier und da noch verbandsspezifische Module nachqualifiziert werden müssen, um als Jugendleiter tätig werden zu können. Der Landesjugendring stellte den Rahmen für diese Werkstatt und der Anfang ist viel versprechend. Module, ReferentInnen und gegenseitige Angebote werden nun von ihm gesammelt und auf verschiedenen Wegen – zum Teil
auch im Internet – publik gemacht. Erste Maßnahmen sind schon gegenseitig angeboten: so ein Erste-Hilfe-Kurs und ein Spieleseminar. Der Anfang ist gemacht
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Schwerpunkte und die Arbeitsgemeinschaft von 21 Kinder- und Jugendverbänden will für die Nachhaltigkeit dieser Kooperationen sorgen.“ Nicht unerwähnt bleiben sollte eine interregionale Tagung in der Großregion im Januar 2010, die die Jugendleitercard und ähnliche Ausbildungsstandards zum Thema hatte. Erfreulich an dieser sehr informativen Fortbildung war nicht nur die Teilnahme zahlreicher Verantwortlicher aus saarländischen Mitgliedsverbänden, auch konnten Kontakte nach Luxemburg, Belgien und Frankreich geknüpft werden.
Information, Unterstützung, Beratung Bei den Themenbereichen rund um „Kindeswohl“ und „Juleica-Ausbildung“ sind dies nur herausragende Angebote des LJR. Hinzu kommen all die Informations- und Beratungsangebote in Gesprächen, Telefonaten und vor allem auf dem Jugendserver-Saar, die die LJR-Geschäftsstelle aufbereitet hat. Die Inhaltsübersicht gibt einen Überblick über die Themen, zu denen wir im Internet informieren sowie im persönlichen Gespräch beraten und un-
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terstützen. Diese werden dann auch im Internet-Angebot des Landesjugendrings abrufbar sein, sobald hierfür eine Finanzierung gefunden ist. Folgende Themenblöcke sind abrufbar und enthalten detailliert ausführliche Informationen für alle ehrenamtlichen JugendleiterInnen im Saarland.
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Juleica Pädagogisches Rechte und Pflichten Finanzielle Förderung Jugendarbeit & Politik Freistellung Ehrenamtlicher Fachveranstaltungen Mädchenarbeit Jungenarbeit
Wichtiger Ratgeber hierbei ist auch unser Juleica-Handbuch, das alle ausgebilde-
ten saarländischen JugendleiterInnen am Ende ihrer Ausbildung überreicht bekommen. Der Geschäftsführer unterstützt einzelne Mitgliedsverbände ebenfalls bei ihrer Juleica-Ausbildung. Dazu gehört auch die regelmäßige Unterstützung der Ausbildung der Jugendfeuerwehrbeauftragten im Saarland. Er beteiligt sich zudem jährlich in der Ausbildung der HTW in ihrem Studiengang Soziale Arbeit, wo die Erstsemester die Handlungsfelder der Jugendhilfe kennenlernen und somit auch die Kinderund Jugendverbandsarbeit im Saarland. Hier wird deutlich, dass Studierende der Sozialen Arbeit zu selten die Kinder- und Jugendverbandsarbeit kennen gelernt haben und Kontakte – spätestens im Studium – beiden Seiten gut anstehen.
Schutz des Kindeswohls Präventionsmaßnahmen und Schulungen gegen sexualisierte Gewalt
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ier konnten wir an ein einführendes Seminar für unsere Mitgliedsverbände anknüpfen, das 2008 präventive Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt in den eigenen Verbandsstrukturen zum Thema hatte. Auch ging es darum Kindeswohl-Gefährdungen bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen, die im familiären Bereich oder anderen Lebensfeldern
ihre Ursache haben. MitarbeiterInnen in den Kinder- und Jugendverbänden sollten erkennen, dass Handlungsbedarf für vorbeugende Strukturen bestehen. Seitdem gilt es, in den eigenen Verbänden die Sensibilität zu wecken, Informationen anzubieten und in der Qualifizierung einzubauen. Der Landesjugendring unterstützte dies 2009 mit der Herausgabe einer Handreichung für ehrenamtliche Mitarbeite-
rInnen in der Kinder- und Jugendarbeit. Mitherausgeber dieser Orientierungshilfe ist das Landesjugendamt des Saarlandes. Unter der Rubrik „Sehen“ wird aufgezeigt, was unter Kindeswohlgefährdung und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu verstehen ist und wer als TäterIn in Frage kommt. Beim „Erkennen“ geht es um Anzeichen für Anhaltspunkte der Gefährdung. Das „Handeln“ schließlich
Qualifizierung, Vernetzung, Beratung
gibt Tipps für die angemessene Reaktion und empfiehlt den Rat von ExpertInnen in Anspruch zu nehmen. Hierzu werden alle wichtigen Kontaktadressen in den Kreisen, im Regionalverband und landesweit aufgeführt. 10.000 Handreichungen wurden gedruckt und waren innerhalb eines knappen Jahres vergriffen. Der Landesjugendring hofft nun – aufgrund seiner angespannten Haushaltslage – mit Hilfe einer Projektförderung diese nochmal auflegen zu können. Als zweite Maßnahme in diesem Handlungsfeld legte der LJR ein Seminarangebot gemeinsam mit den SOS-Jugendhilfen in Saarbrücken und dem Caritas-Verband für Saarbrücken und Umgebung auf. Referentinnen dieser Einrichtungen (Beate Junker und Stefanie Schmidt) schulen. Im Seminar geht es um die gleichen Inhalte wie in der Handreichung, allerdings vertieft und an entsprechenden Praxisbeispielen aus unterschiedlichen Lebensbereichen von Kindern und Jugendlichen. Eine Rolle spielt auch eine Kultur des Umgangs in den Gruppen, Freizeiten und Jugendzentren, die Gewalt ablehnt und das Kindeswohl schützt. Mittlerweile haben die THW-Jugend und das Jugendrotkreuz
dieses Angebot in Anspruch genommen. 2011 sind weitere drei Ein-Tages-Seminare in Kooperation mit der Saarländischen Sportjugend und dem Kreisjugendamt Merzig-Wadern geplant. Ausführlich diskutierte im Juni 2010 auch der Landesjugendring-Hauptausschuss Maßnahmen des präventiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen gegen jede Form von Gewalt. Ein derzeit auf Bundesebene entstehendes Kinderschutzgesetz hat dabei - so die VertreterInnen des LJRGremiums die besonderen Bedingungen ehrenamtlicher Jugendarbeit zu betrachten. Die Kinder- und Jugendverbände vor Ort sollen, so der Wille der meisten Jugendverbände, vorbeugende Maßnahmen erarbeiten, die die Aufmerksamkeit der Ehrenamtlichen in den Organisationen zum Schutz der Kinder gegen Gewalt jeder Art innerhalb der eigenen Reihen, aber auch von außen sensibilisiert. Dazu gehören neben der Ausbildung z.B. Selbstverpflichtungen der Verantwortlichen, Ansprechpersonen für die Eltern, Präventionsbeauftragte und die Unterstützung durch externe Fachkräfte. Einige Verbände wie z.B. das Jugendrotkreuz sind hier schon Beispiel gebend vorangegangen.
Weitere Fortbildungsangebote Von der Öffentlichkeitsarbeit bis zur Vielfalt der Jugendverbände
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aneben gibt’s für die Kinder- und Jugendverbände weitere Angebote. So machten wir in einem Workshop, MitarbeiterInnen fit für Twitter, um MultiplikatorInnen und EntscheidungsträgerInnen auf einem schnellen unaufwendigen Weg über das Neueste zu informieren. In zwei MultiplikatorInnen Workshops im Juni 2009 referierte der Öffentlichkeitsarbeits-Spezialist Wolfgang Nafroth vor Verantwortlichen der Mitgliedsverbände über effektive Methoden auf Anliegen der Jugendorganisationen – ohne große Finanzmittel – aufmerksam zu machen. Auf der Hauptausschuss-Klausur 2009 referierten das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) und das NDC über Extremistische Tendenzen in unserer Gesellschaft, die Bedrohungen und die Handlungsmöglichkeiten. Schon im April 2009 hatte das LPH im Hauptausschuss die Gelegenheit, seine
Arbeitsschwerpunkte vorzustellen. Dabei entwickelte sich ein angeregter Austausch zu den unterschiedlichen Aufgaben und Arbeitsansätzen der Jugendverbände und des Landesinstituts. Mit einem ganz anderen Angebot innerhalb der Mitgliedsverbände wurde im Rahmen der Hauptausschuss-Klausur das Jahr 2010 abgeschlossen. Thema war „Die Vielfalt der Mitgliedsverbände“. Hier
konnten neue sowie auch bewährte MitarbeiterInnen in methodisch anregender Athmosphäre erleben, wie unterschiedlich die verschiedenen Jugendorganisationen ihre Schwerpunkte setzen und wie jeder Verband seine eigene Jugendarbeitskultur lebt. So wuchs wieder ein Stück weit mehr das Verständnis der Unterschiedlichkeit und die einfache aber wichtige Erkenntnis, dass Vielfalt gut tut.
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Schwerpunkte
Förderung der Kinderund Jugendarbeit Bei der Förderung der Kinder- und Jugendverbände erreichten wir in den letzten Jahren einige Verbesserungen, trotz schwieriger Haushaltslage. Opfer dieses jugendpolitischen Erfolgs wurde dann der Landesjugendring selbst, der eine empfindliche Kürzung hinnehmen musste. Berichte: Die Entwicklung der Förderung Juleica geht online und vernetzt sich Schutz des Kindeswohls in der Jugendarbeit
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Verbesserungen durch Jamaika 2010 ... Mehr BildungsreferentInnen und bessere Förderung für den LJR Mit nachhaltigem Engagement in finanziell kritischen Zeiten war es dem LJR 2010 gelungen, nach Erhöhung der Maßnahmenförderung (Mitarbeiterschulung, Bildung, Freizeiten, zentrale Führungsmittel für kleine Verbände), Absicherung der Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings (Steigerung des Budgets um 10.000 Euro), nun auch 1,5 neue Stellen bei den Mitgliedsverbänden zusätzlich gefördert zu bekommen. Das Jugendrotkreuz, die Jugendfeuerwehr (jeweils eine ½ Stelle zusätzlich) sowie die AWO-Jugend und Juzunited (jeweils eine ¼ Stelle zusätzlich) profitierten davon. Dieser letzte Schritt war im Wesentlichen möglich aufgrund • einer klaren Positionierung des Landesjugendrings in diesen Fragen zur Landtagswahl auf der Vollversammlung 2009,
• der engagierten jugendpolitischen Diskussion im Hauptausschuss im Juni 2009, • dem deutlichen Auftreten der Jugendverbände bei der jugendpolitischen Aktion „Partyzipation“ im August 2009, • der rechtzeitigen Einmischung in Briefen in die Koalitionsverhandlungen von CDU, FDP und Grünen nach der Landtagswahl • den jugendpolitischen Gesprächen mit allen fünf Fraktionen und der Ministerin. So hieß es im Koalitionsvertrag der bundesweit einmaligen Jamaika-Koalition von CDU, FDP und Bündnis 90/ Die Grünen: „Wir wollen ein generationengerechtes Saarland. Dazu gehört für uns auch die Vernetzung und „Verstetigung“ von Pro-
jekten der außerschulischen Jugendarbeit sowie die Sicherung der grundsätzlichen Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings. Darüber hinaus werden wir die bereits mit den Mitgliedsverbänden des Landesjugendrings vereinbarte Erhöhung der Zahl der geförderten BildungsreferentInnen um 1,5 Stellen im HH-Plan 2010 umsetzen.“ (S.62) Wir freuten uns über diesen Erfolg und haben uns bei den politisch Verantwortlichen dafür bedankt. Die künftige Landesregierung hat offensichtlich verstanden, dass Kinder- und Jugendverbände als wichtige Bildungsträger im Saarland zu stärken sind.“ Dies erklärte Catharina Becker vom Vorstand des Landesjugendrings nach einer ersten Sichtung des Koalitionsvertrags für die neue Landesregierung.
Förderung der Kinder- und Jugendarbeit
Becker begrüßt, dass das Land zusätzlich 1,5 BildungsreferentInnenstellen bei den Jugendverbänden ab 2010 fördern will. „So können wir unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen besser als bisher ausbilden, begleiten und beraten.“ Auf Erleichterung stößt auch die Zusage, die Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings zu sichern, sowie Projekte außerschulischer Jugendarbeit und der offenen Jugendarbeit zu verstetigen und damit dauerhaft abzusichern. (6.11.09) Anlässlich des Haushaltsbeschlusses des Landtags für 2010 lobte der LJR erneut: „Der Landesjugendring Saar (LJR) begrüßt, dass die Koalitionsfraktionen die Anliegen der Kinder- und Jugendpolitik anerkennen und sich bemühen trotz der kritischen Haushaltslage die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit zu sichern. Ebenso erfahren wir bei den Oppositionsparteien die notwendige Unterstützung
für das Engagement der Jugendverbände und bedanken uns für ihre eigenen Akzentsetzungen. Der LJR erkennt an, dass die CDU-FDPGrüne-Koalition ihren Regierungsvertrag im jugendpolitischen Teil umsetzt und noch 2010 – so die Erklärung der Jugendministerin Kramp-Karrenbauer – noch 1,5 zusätzliche BildungsreferentInnenStellen schaffen wird.“ (…) Der LJR begrüßt, dass mit der Erhöhung seines Etats um 10.000 Euro dessen grundsätzliche Handlungsfähigkeit, wie im Koalitionsvertrag zugesagt, gesichert werden soll. Der LJR geht davon aus, dass der Koalitionsvertrag auch 2011 umgesetzt wird. Das heißt zumindest, dass die bisherige Förderung aller Jugendarbeitsmaßnahmen, -strukturen und -projekte gesichert bleiben und entsprechende Haushaltspositionen dem Bedarf angepasst werden. Außerschulische Jugendarbeit ist Bildung
und muss als Investition in die Zukunft unseres Landes gesichert und gestärkt werden.“ (4.5.2010) Im September schrieb der Vorstand dann ohne Wissen des anstehenden Haushaltsentwurfs und –beschlusses für 2011: „Der Vorstand ist sich aber auch dessen bewusst, dass aufgrund der beschlossenen „Schuldenbremse“ nun harte Sparmaßnahmen 2011 im Land anstehen, bei denen es gilt, das in den letzten Jahren mühsam Erkämpfte im Sinne der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit zu sichern. Nicht zuletzt, dass drei Jugendverbände, die bisher in diesem Bereich keine Förderung erhalten, dringenden Bedarf an Förderung von BildungsreferentInnen anmeldeten und nun eine Ablehnung erhielten, macht deutlich, dass wir nach wie vor für mehr Ressourcen streiten müssen.“
... und Kürzungen beim LJR 2011 Auch die die Förderung der Freizeitmaßnahmen wurde reduziert Doch keine drei Wochen später kam dann die „Rechnung“ für den Erfolg des LJR. Im Haushaltsentwurf 2011 wurde sein Ansatz massiv gekürzt. Der Vorstand bezog Stellung: Der Landesjugendring wird mit den am 7.10. vorgestellten Kürzungsplänen der Sozialministerin in einer bisher nicht dagewesenen Art in seiner Existenz gefährdet. 25.000 Euro und somit fast 20% seines Zuschusses sollen gestrichen werden. Damit wird die Koalitionsvereinbarung der Jamaica-Regierung offen gebrochen, in der dem Landesjugendring Saar seine Handlungsfähigkeit zugesichert wurde. Noch vor einigen Monaten hatte der Landtag, trotz Kenntnis der Schuldenbremse, die Finanznot der Arbeitsgemeinschaft von 21 Kinder- und Jugendverbänden anerkannt und eine Erhöhung des jährlichen Etats um 10.000 Euro beschlossen. Mit diesem Vorschlag verspielt die Landesregierung in der Jugendarbeit jede Glaubwürdigkeit. Erst im August wurde die Bewilligung von 1,5 zusätzlichen BildungsreferentInnen-Stellen für die Mitgliedsverbände des Landesjugendrings angekündigt, nur wenige Wochen später soll nun eine halbe Stelle beim Landesjugendring gestrichen werden. Solche politischen Spielchen erzeugen großes Unverständnis und provozieren den
Widerstand der saarländischen Kinderund Jugendverbände. Mit dem Landesjugendring wird das Herz der ehrenamtlichen Kinder und Jugendarbeit im Saarland getroffen. Es stehen nun auf dem Spiel: • Die Interessensvertretung saarländischer Kinder- und Jugendverbände • Die Unterstützung und Beratung der
21 Mitgliedsverbände • Die zentrale Servicestation für die Kinder- und Jugendarbeit freier Träger im Saarland • Die Unterstützung und Vernetzung der Qualifizierung ehrenamtlicher JugendleiterInnen in Zusammenhang mit der Juleica, • Qualifizierung der ehrenamtlichen
Spontane Protestaktion des Landesjugendrings vor dem saarländischen Landtag (Foto: Eva Clasen)
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Schwerpunkte wirksamen Protestaktion.
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de) sowie die vielen ehrenamtlichen UnterstützerInnen aus unseren Mitgliedsverbänden und weit darüber hinaus. Sie alle haben deutlich gemacht, dass die Jugendverbände und ihr landesweites Netzwerk sich nicht auseinander dividieren lassen. Für sie ist klar: Wer den Landesjugendring kürzt, kürzt auch wichtige Leistungen für die Kinder- und Jugendverbände! Mehrfach hat der Landesjugendring die Landesregierung dafür gelobt, dass 2008 die Förderung außerschulischer Freizeitund Bildungsmaßnahmen und Fortbildungen ehrenamtlicher MitarbeiterInnen verbessert wurde, sowie 2010 weitere 1,5 neue BildungsreferentInnen-Stellen bei Jugendverbänden bezuschusst werden. Wenn jetzt kurze Zeit später die Förderung der Freizeitmaßnahmen wieder beschnitten wird, müssen wir dies mit aller Deutlichkeit kritisieren. Eine Förderung ehrenamtlicher Jugendarbeit nach nicht planbarer Kassenlage demotiviert und zerstört die bisher schon knapp bemessene Infrastruktur. Deshalb ist für die Zukunft - gerade angesichts weiter drohender Kürzungsrunden - eine transparente und nachhaltige Landesjugendhilfeplanung mit der Beteiligung aller Betroffenen gefordert. Dabei muss insbesondere dem Grundsatz der Subsidiarität (Vorrang der freien Träger vor den staatlichen Einrichtungen) Rechnung getragen werden. Im saarländischen Landtag ist der Landesjugendring bei der Forderung nach einer Landesjugendhilfeplanung in allen Fraktionen auf offene Ohren gestoßen. Es wird nun im Landesjugendhilfeausschuss darauf ankommen, den Worten Taten folgen zu lassen, um zügig in den Beteiligungsprozess für eine zukunftsorientierte Jugendhilfe einzusteigen. Dem gibt es zum Redaktionsschluss dieses Berichts nichts hinzuzufügen.
Mehr konnte in intensiven Gesprächen mit allen Landtagsfraktionen erreicht werden, die die präkere Lage der Arbeitsgemeinschaft erkannten und sich entHolger Meuler, Heike Weber und Catharina Becker vom LJR-Vorstand sprechend einFoto: Andy Narr setzten. Letztlich MitarbeiterInnen bei unterschiedlichskonnte der Lanten Jugendarbeitsträgern, um Kindes- desjugendring einen Teilerfolg verkünden: wohlgefährdungen (Vernachlässigung und sexualisierte Gewalt bei Kindern Der Landesjugendrings Saar wird nach und Jugendlichen) zu erkennen dem heutigen Beschluss des Landeshaus• die bundesweit ausstrahlenden Innova- halts 2011 um 25.400 Euro in seinen tionen in der Online-Kommunikation zentralen Führungsmitteln – also knapp und Medienkompetenz mit und für Ju- 20% - gekürzt. Dies wird das Netzwerk gendliche (Jugendserver-Saar, Medien- von 21 Kinder- und Jugendverbänden kompetenz-Projekttage für Jugendliche im Saarland empfindlich in seiner Unin sozialen Netzwerken) terstützungs- und Angebotsstruktur zur • Partizipationsprojekte für Kinder und Beratung, Qualifizierung und Vernetzung Jugendliche in sie betreffenden Fragen der ehrenamtlichen Jugendverbandsarbeit („DingDeinDorf“) und schwächen. Wir begrüßen daher, dass auf • die Organisation preisgünstiger Thea- Initiative von jugend- und sozialpolititerabos für junge Menschen über den schen SprecherInnen der KoalitionsfrakKulturring der Jugend tionen ein Fördertopf über 10.000 Euro eingerichtet wurde, der dem LandesjuDas Vertrauen der ehrenamtlichen Ju- gendring zumindest für einzelne Projekte gendarbeit in die Jugendpolitik der Ja- zur Verfügung stehen soll. Dies zeigt, dass maika-Koalition ist im höchsten Maße die Landtagsabgeordneten die Leistungen gestört. der Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Wir fordern alle saarländischen Fraktio- Jugendverbände anerkennen und Mögnen im Landtag auf, diesen Plänen, die auf lichkeiten eröffnet haben, mit denen der die Zerschlagung einer unabhängigen und Landesjugendring – allerdings mit erhebunbequemen Interessensvertretung zielen, lich reduzierten Angeboten und Projekten eine deutliche Absage zu erteilen. – 2011 ohne Kündigungen weiter arbeiten Letztlich wird mit diesem Regierungsent- kann. wurf der Wille des Parlaments konterkariert. Diesen Teilerfolg ver- Unterstützung kam auch von der Landespolitik: Heiko Maas, Heinz Bierbaum, Ein Gespräch mit der Ministerin, zu der danken wir auch den Ulrich Commercon, Eugen Roth und Reinhold Jost mit LJR-Vorsitzenden Holger sie sich kurzfristig bereit erklärte, brachte zahlreichen Organisa- Meuler Foto: Andy Narr keine Bewegung. tionen aus allen gesellschaftlichen Bereichen Die Mitgliedsverbände antworteten dar- und den Oppositionsauf vielfältig und eindeutig: fraktionen im saar• Mit Stellungnahmen ländischen Landtag, • Briefen und Postkarten die uns in den letzten • Mit 1.000 Unterschriften von Mul- Wochen beim Protest tiplikatorInnen in einem Online- gegen die KürzungspläProtest ne unterstützt haben. • Durch Beteiligung an Aktionen in Dazu zählen vor allem Facebook sowie wer-kennt-wen aber auch die 1.000 • Und mit einem spontanen Protest- UnterstützerInnen unZelten am Landtag während dessen serer Online-UnterHaushaltsdebatte am 7. Oktober schriftenaktion (www. • kurzfristig mit einer öffentlichkeits- landesjugendring-saar.
Fรถrderung der Kinder- und Jugendarbeit
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Schwerpunkte
Jugendpolitische Aktionen
Im Superwahljahr 2009 wiesen der Landesjugendring und die Mitgliedsverbände auf ihre jugendpolitischen Anliegen hin und motivierten junge Menschen, wählen zu gehen. Berichte: Jugendpolitische Aktion „Partyzipation“ Jugendpolitische Positionen Wahl-O-Mat on tour Wahlwutz
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Partyzipation Mitbestimmung statt Katerstimmung bei der jugendpolitischen Aktion zur Landtagswahl
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artyzipation - Mitbestimmung statt Katerstimmung – Unter diesem Motto traten saarländische Jugendverbände auf die Straße, um am 22. August 2009 auf sich und ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Eine Woche vor den saarländischen Landtagswahlen wurde in Saarbrücken gesprayt, gerappt, gemalt und geklettert. Holger Meuler, Vorsitzender des Landesjugendring Saar, erklärte die Ziele der Partyzipation: „Wir wollen Jugendliche motivieren am 30. August wählen zu gehen. Und wir zeigen mit unseren Ak-
tionen, dass Jugendliche sich für Politik interessieren. Ob Wahlalter 16, Abschaffung der Studiengebühren oder bessere Ausbildungsplätze: Die Jugendverbände und ihre Mitglieder wollen mitmischen
und der jungen Generation eine Stimme geben.“ Und diese Stimme war kaum zu übersehen. Mitten auf der Saar schwamm ein riesiges Transparent, auf großen Pappwürfeln wurde gesprayt, eine Bodenzeitung lud zum Mitmachen ein, junge Musiker rappten und rockten ihre Vorstellung einer besseren Welt. Die Jugend nicht hängen lassen, darauf zielte eine Aktion an der Mauer des Saarbrücker Schlosses hin. Und das nahm die Landtagsabgeordnete der Grünen, Claudia Willger-Lambert, auch wörtlich. Sie seilte sich nämlich höchstpersönlich
Jugendpolitische Aktionen
Ein großes schwimmfähiges Transparent, von der THW-Jugend auf die Saar gesetzt, transportierte die Botschaft (oben). Sprayer von Juz-united gestalteten Würfel (links). Claudia Willger-Lambert beim Klettern an der Schlossmauer (links unten). Mit übergroßen Zeitungen wurden die PassantInnen auf die Forderungen des LJR aufmerksam gemacht.
und todesmutig von der Schlossmauer ab, professionell begleitet von der Katholischen Landjugendbewegung; damit auch nichts schief geht. Und natürlich ging auch nichts schief, nach kurzer Zeit konnte die anscheinend höhenangstfreie Politikerin wieder festen Boden unter ihren Füßen spüren. Persönlicher Einsatz, der gern Schule machen kann. Als weitere politische Gäste konnten auch Martina Engel-Otto von der FDP und Ulrich Commercon von der SPD begrüßt werden. So vielfältig die Aktionen auch waren, so vielfältig waren auch die Teilnehmer: AWO-Jugend, Cafe Exodus, Bund der deutschen katholischen Jugend, Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend, Jugendrotkreuz, DGBJugend, juz-united, Die Falken, Jugendfeuerwehr, Jugendserver-Saar, THW-Jugend und das Bündnis gegen Studiengebühren zogen bei der Partyzipation an einem Strang und mach-
ten Saarbrücken ganz schön bunt. Und damit nach der Wahl nicht alles wieder vergessen und grau wird, dafür werden die Organisationen schon sorgen. Denn sie haben gezeigt: Wenn es darauf ankommt, können sie ihre Stimme erheben, und die wird sicher nicht überhört. Gefördert wurde der Aktionstag vom saarländischen Bildungsministerium. Er war ein weiteres Highlight neben anderen, um junge Menschen für Politik zu interessieren und sie zur Teilnahme an der Wahl zu motivieren. Das musikalische Programm wurde unterstützt vom Regionalverband Saarbrücken und der Landeshauptstadt.
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Schwerpunkte
Jugendpolitische Positionen zur Landtagswahl Landesjugendring will Verbesserungen für schulische und außerschulische Bildung
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it jugendpolitischen Positionen richtete sich der Landesjugendring rund ein halbes Jahr vor der Landtagswahl auf seiner Vollversammlung an die Parteien. Die Arbeitsgemeinschaft von 21 Kinder- und Jugendverbänden fordert darin gerechtere Bildungschancen in Schule und Studium, eine Stärkung der Jugendverbände als Bildungsorte, die Schaffung von genügend Ausbildungsplätzen mittels einer Umlagefinanzierung und mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche u.a. durch die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Dringend geboten hält er ebenso eine bessere Förderung von Projekten, die den demokratischen Gedanken stärken helfen und Rechtsextremismus bekämpfen. Er appelliert schon
Mit der Hörbar machte das Jugendrotkreuz auf seinen Jahresschwerpunkt „Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck.“ aufmerksam.
jetzt an alle junge Wahlberechtigten, am 30. August wählen zu gehen und rechtsextremistischen Parteien wie der NPD keine Stimme zu geben. Im Vorfeld der Landtagswahl will er deshalb mit jugendpolitischen Aktionen zur Wahlteilnahme motivieren. Um im Bildungsbereich soziale Benachteiligungen unter den SchülerInnen auszugleichen, müssten die LehrerInnen besser pädagogisch-didaktisch ausgebildet, kleinere Klassen eingerichtet und alle SchülerInnen bis zur sechsten Klassenstufe gemeinsam unterrichtet werden. Gefor-
dert wurde ebenfalls die flächendeckende Einführung der "echten" Ganztagsschule. Schulbücher sollten auf Leihbasis kostenlos bereit gestellt und eine bessere materielle Ausstattung aller Schulen gewährleistet werden. Die generelle Schulzeit von acht Jahren an Gymnasien (G8), lehnt der Landesjugendring nach wie vor ab. Ebenso spricht er sich gegen Studiengebühren aus. Für den Landesjugendring ist Bildung jedoch mehr als Schule. Jugendverbände seien wertvolle Lernorte. Um dies zu sichern und noch weiter zu entwickeln, seien nach ersten Fortschritten 2008 - bessere Freistellungsregelungen für Ehrenamtliche und eine stärkere Ausstattung der Jugendverbände mit BildungsreferentInnen dringend von Nöten. Diskutiert wurden diese Positionen in einer jugendpolitischen Runde vor dem Hauptausschuss im Juni 2009. (siehe Seite 43)
Jugendpolitische Aktionen
So kann Politik spannend sein Über 1600 Jugendliche diskutierten mit PolitikerInnen im Projekt „Wahl-O-Mat on tour“
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er Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung war bundesweit im Internet am Start – den „Wahl-OMat on tour“ gab es nur im Saarland. Mit insgesamt 16 Veranstaltungen in Schulen und Jugendeinrichtungen war das bundesweite Modellprojekt ein voller Erfolg. „Den wollen wir künftig auch nach den Wahlen fortsetzen, mit Diskussionen zwischen Schülern und Politikern“, kündigte der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Burkhard Jellonnek anlässlich der Auswertung der Aktion an. Über 1.600 Schülerinnen und Schüler diskutierten im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung, des Landesjugendrings Saar, der Arbeitskammer des Saarlandes und der Bundeszentrale für politische Bildung mit Kandidatinnen und Kandidaten zum Deutschen Bundestag. Mit dem internetgestützten Projekt „Wahl-
und Politikern. Dadurch bekommt Politik ein Gesicht und wird für die Jugendlichen greifbar.“ Die Rückmeldungen der Jugendlichen, der Pädagoginnen und Pädagogen sowie der Kandidatinnen und Kandidaten war durchweg positiv und ermutigt zu einer Wiederholung des Angebots. „Wir wollen aufgrund der erfreulichen Resonanz, auch unabhängig Diskussion vor großem Forum im Wirtschaftsgymnasium Saarbrücken von anstehenden Wahlen „Wahl-O-Mat on tour“ veranstal- Innern abgedeckt, ehe im Anschluss darten. Es ist auch außerhalb an das Publikum, sprich die Schülerinnen des Wahlkampfes wichtig zu und Schüler, ihre Fragen, Kommentare zeigen, dass Politik spannend oder Anregungen an die Politikerinnen sein kann, um Interesse bei und Politiker richten durften. den Schülern an Politik we- Schon vor der Landtagswahl wurde die cken und einen Beitrag zur Aktion in sieben Schulen und einem JuVerhinderung von größer gendzentrum durchgeführt. Wahl-OMat werdender Politikverdros- on tour ist ein Teil der Kampagne des Lansenheit zu leisten“, erklärte desjugendrings Saar, um junge Menschen Wilhelm Offermanns vor zu motivieren, sich für politische Themen zu interessieren und von ihrem Wahlrecht der Arbeitskammer. Der Ablauf der diesjährigen Gebrauch zu machen. Diese wird vom Veranstaltung sah vor, dass saarländischen Bildungsministerium gein den 90 Minuten zuerst fördert. 25 der 38 Thesen des WahlO-Mats der Bundeszentrale abwechselnd von den VerPeter Altmayer, Claudia Beck, die FDP-Vertreterin, Dennis Bard und Ott- tretern der fünf Parteien mit mar Schreiner im Juz Wadrill „Ich stimme zu“, „Ich lehne a b “ Viel Beteiligung der Mitdiskutierenden im Juz Ihn O-Mat“ der Bundeszentrale für politische oder „neutrale Bildung, der mit 6,7 Millionen Aufrufen Haltung“ beanteinen absoluten Rekord erreichte, war die wortet wurden. Diskussionsreihe in allen saarländischen Das ganze TheWahlkreisen an verschiedenen Schulen, senspektrum wurJugendzentren und in Kirchengemeinden de vom Ausstieg unterwegs. aus der Atomkraft Georg Vogel, Geschäftsführer des Landes- über die Einfühjugendrings Saar betont: „Die Leistung rung eines flächender Veranstaltung besteht vor allem in der deckenden MinVerbindung des technischen Onlinemo- destlohnes bis zur duls mit den eingeladenen Politikerinnen Bundeswehr im
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Schwerpunkte
Wahlinfos online von der Wahlwutz LJR und Jugendserver-Saar publizierten Wissenswertes im saarländischen Superwahljahr
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lleine mit Druckmedien lohnt es kaum noch, junge Menschen zu informieren. Schon gar nicht, wenn es um Politik geht. Warum das so ist? Ganz einfach, weil sich ganz viele Leute im Internet informieren. Satte 77% der 18-29-Jährigen nutzen das
Netz um sich politisch auf dem neusten Stand zu halten. Damit ist das worldwideweb in dieser Altersgruppe auf Platz Nummer 1. Bei den Älteren ist es noch nicht soweit. Da sind Fernseher, Tageszeitungen, Radio und persönliche Gespräche wichtiger als die Online-Medien. Dies war Grund genug für den Landesjugendring, gemeinsam mit dem InternetPortal Jugendserver-Saar, seine Informationen zum saarländischen Superwahljahr vor allem online zu präsentieren. Und dass das auch mit etwas Augenzwinkern und Humor sein darf, das versprach schon die neu geschaffene Internet-Adresse. Der Name „Wahlwutz“ wurde im Kreativstudio der Saarbrücker Eifelstraße entworfen. Gerüchte, dass „Wahlwutz“ kurz vor einem „Hungerast“ angesichts eines dicken Fleischkäse-Wecks entstanden sei, sind dabei völlig aus der Luft gegriffen. Die Wutz musste natürlich auch visualisiert werden. Mit Jan-Alexander Huber fanden wir ei-
SpitzenkandidatInnen bei den Wahlwutzaufnahmen: Heiko Maas, Hubert Ulrich, Christoph Hartmann, Peter Müller.
nen Grafikprofi, der das Schwein hervorragend ins animierte Bild setzte. Hans Wolf sorgte für den Großteil des Inhalts,
Jugendpolitische Aktionen
der zwar locker daher kommt, aber fundiert recherchiert werden musste. Dankeschön Hans! Aufgeteilt wurde die Seite dann in einen Wissensteil, in dem die wichtigsten Fragen zur parlamentarischen Demokratie und zu den Wahlen auf den unterschiedlichen Ebenen erklärt wurden (Hier lieferte Ulla Bohnes ehrenamtlich wertvolle Teile. Dafür herzlichen Dank). In den weiteren Rubriken wurden dann die unterschiedlichen Wahlen, die dieses Jahr stattfanden, abgehandelt. Nein: „Abgehandelt“ ist das falsche Wort. Die Wahlwutz berichtete von ihren Internet-Recherchen, stellte „Seiten“ der zur Wahl stehenden Parteien und KandidatInnen vor und bewertete diese mit „Rüsseln“, von denen man bis zu fünf erhalten konnte. Aber auch Wahlprogramme wurden analysiert und auf jugendrelevante Aussagen abgeklopft. Vorgestellt wurden auch lustige Online-
Spiele und Videoclips - alles immer schön ausgewogen, versteht sich. Exklusiv und bundesweit sicher einmalig waren die Video-Interviews der Wahlwutz bei den Spitzenkandidaten zur Landtagswahl. Dort konnten sie kurz und bündig ihre Meinung zu jugendpolitischen Themen wie Wahlalter 16, Studiengebühren, G8 zum Besten geben, aber auch private Lese- und Internetgewohnheiten ausplaudern. Die Wahlwutz berichtete schließlich ebenso über die jugendpolitische Aktion des Landesjugendrings und die „Wahl-OMat on tour“-Termine zur Landtags- und zur Bundestagswahl, die in insgesamt 25 Schulen und Jugendeinrichtungen stattfanden in Text und Bild. Insgesamt kamen 120 Artikel zusammen.
Ein enormer „Content“ also, -wie man heute so schön in Neudeutsch zu Inhalten sagt. Und er wurde auch gelesen, wie uns die Abrufstatistik zeigte. Wie die anderen Teile unseres Wahlprojekts wurde auch die Wahlwutz vom saarländischen Bildungsministerium gefördert.
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Schwerpunkte
Ding Dein Dorf Mit DingDeinDorf setzte der Landesjugendring 2008/2009 einen maßgeblichen Akzent für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in saarländischen Kommunen. Berichte: Verlauf und Bilanz des Projekts Die Zeugnisse für Städte und Gemeinden Die Vereinbarungsgespräche
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Wie jugendtauglich ist unser Ort? Verlauf und Bilanz des Beteiligungsprojekts DingDeinDorf
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ehrfach hat sich der Landesjugendring Saar kritisch zu parlamentarischen Beteiligungsformen Jugendlicher in saarländischen Städten und Gemeinden geäußert. Zwar gelang es immer wieder junge Menschen zu begeistern, sich für Kinder und Jugendliche vor Ort einzusetzen. Jedoch überzeugten Jugendgemeinderäte auf Dauer nur selten und die meisten Initiativen dieser Art scheiterten letztendlich an geringer Wahlbeteiligung, der Gremienkultur, langwierigen Diskussionsprozessen, mangelnden Entscheidungskompetenzen und/oder fehlendem Budgetrecht. Andererseits entstanden vielfältige direkte und projektbezogene lokale Beteiligungsformen, die maßgeblich auch vom Landesjugendring mit inspiriert und begleitet wurden. Dies war ein wichtiger Beweggrund für die saarländische Arbeitsgemeinschaft 2008 einen ersten landesweiten Akzent für nachhaltige Beteili-
gungsprozesse im Saarland zu setzen. Dies erschien uns umso notwendiger, da die Diskussion in den Kommunen stärker denn je auf die Jugendfreundlichkeit und Jugendtauglichkeit zu richten ist. Orte die angesichts des demografischen Wandels zukunftsfähig bleiben wollen, müssen gute Angebote für junge Menschen vorhalten, die Identifikation stiften und den Ort für ihre Altersgruppe lebenswert machen. Es entstand daraus die Projektidee, die Jugendfreundlichkeit und Jugendtauglichkeit saarländischer Kommunen saarlandweit von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren bewerten zu lassen und in möglichst vielen der 51 saarländischen Kommunen Zeugnisse darüber auszustellen. Diese sollten breit der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, um Diskussionsprozesse in den Gemeinden auszulösen und den Focus auf die Lebensbedingungen Jugendlicher im Ort zum Thema zu machen.
In 10 ausgewählten Städten und Gemeinden sollte dann mit interessierten Jugendlichen und den kommunalen EntscheidungsträgerInnen Vereinbarungen getroffen werden um konkrete Verbesserungen herzustellen. Aus bisherigen Partizipationsmodellen waren dabei besonders folgende Arbeitsprinzipien wichtig: • Beteiligung der Jugendlichen in den einzelnen Projektschritten • Überschaubarer Projektzeitraum • Attraktive und altersgemäße Beteiligungsmethoden • Erkennbarer Ernstcharakter des Projekts • Einbindung des Internets als wichtigstes Jugendmedium • Einbindung der klassischen Lokalmedien, um den Bewertungen und Interessen Jugendlicher Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit zu verschaffen
DingDeinDorf
Unterstützung die Umsetzung des Vorhabens möglich. Anfang 2008 startete das Projekt mit einem vorher angeworbenen Jugendteam, das die Fragebogenthemen für das Projekt erarbeitete. In einem ausführlichen Prozess entstand ein Fragekatalog zur OB Reinhold Henz beim Vereinbarungsgespräch in Saarlouis Freizeitsituation, Mobilität, Konsummöglichkeiten, Partizipation, Schule und im Wesentlichen in Freizeiteinrichtungen Ausbildung sowie zur Gesamtbewertung und auf Schulhöfen in Pausen erreicht. der Kinder- und Jugendfreundlichkeit in Für 23 von 51 Kommunen konnten dann der Kommune. Zwischenzeitlich wurde zwar nicht repräsentative aber doch aussaein Projekt-Internetportal geschaltet und gekräftige Ergebnisse in Form von Zeugdann ab Juni landesweit der Fragebogen nissen mit Schulnoten den Bürgermeisterbekannt gemacht. Knapp 2.000 12- bis Innen übermittelt werden. Vorab wurde 19-Jährige beteiligten sich. Sie wurden das Zeugnis landesweit präsentiert und die Jugendfreundlichkeit in den saarländischen Kommunen mit der Gesamtnote 3,0 bewertet. Handlungsbedarf, so ergab diese Auswertung, besteht vor allem für stärkere Partizipation, für besser geeignete offene Räume und Plätze sowie jugendkulturelle Angebote. Viel spezifischer fielen dagegen die Bewertungen in den einzelnen Kommunen aus, wo die Gesamtnoten von 2,4 bis 3,6 reichten. Noch aussagekräftiger waren die Einzelnoten für die Themengebiete und Eigenschaften der Kommune, die die Jugendlichen zuschreiben konnten und von „modern“ bis „langweilig“ sehr unterschiedliche Aspekte einer Gemeinde abfragten. Intensiv gestaltete sich die Öffentlichkeitsarbeit zu diesen Zeugnissen, die insbesondere in den Lokalteilen der Tageszeitung und den Anzeigenblättern eine für die JugendpoliJugendliche in Klarenthal einigen sich auf ihre Forderungen tik erfreuliche nachdrückliche Resonanz Der Projektverlauf Bei dieser Zielsetzung erschien es sinnvoll, verschiedene Partner mit ins Boot zu nehmen. So gelang es, den Studiengang „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ der Hochschule für Technik und Wirtschaft zu gewinnen, die das Projekt wissenschaftlich begleitete und insbesondere bei der Fragebogenerstellung und der Auswertung der Befragung entscheidend mitwirkte. Als Medienpartner wurde „103.7 UnserDing“, das Jugendradio des Saarländischen Rundfunks gewonnen, das in allen Phasen des Projekts Berichterstattung auf altersgemäße Art realisierte. Mit ihm entwickelten wir auch den Projektnamen „DingDeinDorf“, der auf diese Partnerschaft anspielt. Für die Internetbegleitung sorgte das Landesjugendringprojekt „Jugendserver-Saar“ mit Unterstützung des Internet-Providers Deepweb. Das damals für die Jugendpolitik zuständige Bildungsministerium und das bundesweite Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung des DBJR machten durch ihre finanzielle
Die Partner
Die Förderer
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Schwerpunkte Vereinbarungen trafen. Auch hier war die Medienbegleitung bestens, was sich bei der Verwirklichung als wichtig herausstellte, weil anschließende Kontrollbriefe des Landesjugendrings durch anmahnende Berichterstattung in der Presse verstärkt wurde.
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fand. Dies provozierte auch entsprechende öffentliche Reaktionen der Lokalpolitik, die die Ergebnisse zum weitaus größten Teil – auch bei weniger erfreulichen Resultaten – interessiert und z.T. zustimmend zur Kenntnis nahmen. Jugendliche und Jugendorganisationen meldeten dann Bedarf für Vereinbarungsgespräche zurück, die in 10 Kommunen durchgeführt wurden. Dabei nahmen zwischen 10 und 70 Jugendliche sowie in der Regel die Verwaltungsspitze und GemeindefraktionsvertreterInnen teil. Die Themen reichten – meist wie in den Zeugnissen schon erkennbar – von JuzAngeboten über Nahverkehr bis hin zu mangelnden Freizeitangeboten. Ziel war es, an einem Abend meist in zwei bis drei Stunden konkrete Vereinbarungen über mehrere Verbesserungen zu erzielen, was überall gelang. Besonders wichtig: Die Jugendlichen standen im Focus und die Moderation hatte dafür zu sorgen, dass PolitikerInnen klare Antworten abgaben und
Bilanz Vieles an diesem Projekt war nach unserer Meinung wegweisend für die Weiterarbeit, einiges ist zu optimieren. Es sei hier nur stichwortartig aufgeführt und bedarf der Berücksichtigung bei einer Fortführung im Saarland oder anderen vergleichbaren Initiativen: Wegweisend: • die Entwicklung des Fragebogens sowohl mit den Jugendlichen als auch die wissenschaftliche Begleitung dabei; • die Nutzung des Internets, die insbesondere den Jugendlichen den Beteiligungsprozess näher brachte und nun, zwei Jahre später, mit den Sozialen Netzwerken neue Möglichkeiten schafft; • der parallele Prozess in mehreren Kommunen mit einem Fragebogen und klar identifizierbaren Bewertungen der Jugendlichen als Vergleichsgrundlage mit der Möglichkeit eines Langzeitprozesses in dem solche Befragungsund Beteiligungsprojekte fortgesetzt werden können;
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die mediale Begleitung, die Öffentlichkeit, Aufmerksamkeit und Druck erzeugt. Hierzu sind erhebliche Ressourcen vonnöten, um genügend Service für Journalisten zu bieten; • die Vereinbarungsgespräche, die sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den KommunalpolitikerInnen – für sie nicht selten unerwartet - meist sehr positive Erlebnisse über die Ernsthaftigkeit und Produktivität des Dialogs auslösten Optimierungsbedarf • Eine effektivere Bewerbung des Fragebogens kann zu mehr ausgefüllten Bogen führen. Es ist zu prüfen, ob nicht stärker auch Schulen sich in der Unterrichtszeit oder in Arbeitsgruppen beteiligen können; • die Realisierung der Vereinbarungsgespräche bedarf intensiverer Kontakte mit den örtlichen politischen Strukturen; • Die Kontrolle der Einlösung der Vereinbarung sollte im Projektverlauf so berücksichtigt sein, dass auch ein Jahr später dafür noch Ressourcen vorhanden sind. Obwohl es viele positive Vollzugsmeldungen gab, konnte bei DingDeinDorf die Realisierung nicht für alle Vereinbarungen kontrolliert und angemahnt werden. Eigentlich wollte der Landesjugendring Saar 2011 das Projekt neu auflegen und weiterentwickeln. Aktuelle massive Kürzungen bei der Arbeitsgemeinschaft von 21 Kinder- und Jugendverbänden verhindern dies leider, womit man nach einem erfolgreichen und wegweisenden Akzent aus dem Saarland nun wieder auf dem Boden jugendpolitischer Mangelverwaltung zurückgeworfen wurde.
Alle haben noch Potential nach oben Die Zeugnisse für 23 Städte und Gemeinden
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m Februar 2009 erhielten Bürgermeister von 23 saarländischen Kommunen Zeugnisse. Die Noten haben die Jugendlichen der einzelnen Gemeinden vergeben. Bewertet wurden Jugendfreundlichkeit und Jugendtauglichkeit. Versetzt wurden alle, aber meist gibt es noch viel Potential nach oben, was die Lebensbedingungen Jugendlicher betrifft. Hier in Kürze die Ergebnisse sortiert nach Landkreisen und Regionalverband:
Landkreis St. Wendel (5 Kommunen) „Jeder kennt einen und alle sind eigentlich wie eine große Familie.“ „Dass es so angenehm ist, hier zu leben und, dass man es nirgendwohin weit hat.“ Diese Einzelstimmen aus Tholey geben Hinweise dafür, warum die Schaumberggemeinde saarlandweit mit am jugendfreundlichsten bewertet wurde. In Tholey gab es mit der Schulnote 2,4 die beste Bewertung. Wie
überhaupt im Landkreis St. Wendel überdurchschnittlich gute Schulnoten bei Ding DeinDorf, dem Jugendfreundlichkeitstest vergeben wurden. So können Jugendliche offensichtlich in Nohfelden (Gesamtnote 2,5) ihre Interessen besser einbringen als anderswo. Relativiert werden die Noten dadurch, dass sich im Landkreis St. Wendel besonders jüngere Jugendliche beteiligten, die durchschnittlich bessere Noten vergaben als ältere.
DingDeinDorf
23 Zeitungsüberschriften zu DingDeinDorf
Im Kreis bekamen noch vier weitere Kommunen Zeugnisse ausgestellt: Nohfelden (2,5), Namborn (2,8), St.Wendel (2,8), Freisen (3,1) Landkreis Saarlouis (4 Kommunen) „Die große Altstadt, das Jugendzentrum und der Saaraltarm“ so bringt es einer der 74 Jugendlichen auf den Punkt, wenn er aufschreibt, was ihm besonders an Saarlouis gefällt. Da überrascht es auch nicht, dass die heimliche Hauptstadt des Saarlandes mit der Schulnote 2,7 landesweit mit am besten bei dem Jugendfreundlichkeitstest „DingDeinDorf“ abBürgermeister Lothar Christ erhält von Jugendlichen das Zeugnis schneidet. Die Stadt wird als weit für Losheim. überdurchschnittlich gemütlich, (3,3) und die Gemeinde Schmelz (3,1) ein modern sowie weltoffen und abwechslungsreich beschrieben. Zudem ist Zeugnis ausgestellt. sie aus Sicht der Heranwachsenden besonders locker, sympathisch und so gut Regionalverband Saarbrücken wie überhaupt nicht spießig. Im Landkreis (7 Kommunen) Saarlouis bekamen außerdem noch die „Mehr Freizeitangebote, mehr Sicherheit Städte Dillingen (Schulnote 2,9), Lebach und mehr Sauberkeit“ wünscht sich ein junger Sulzbacher Bürger für die Zukunft.
„Die Natur , die Umweltfreundlichkeit, die Saarbahn „ findet ein anderer Jugendlicher an Riegelsberg gut. Die Spannbreite der Bewertungen im Jugendfreundlichkeitstest „Ding Dein Dorf“ im Regionalverband ist groß und reicht auch bei den Schulnoten von 2,8 in Riegelsberg bis 3,4 in Heusweiler. Was fast alle gemeinsam haben: Die Jugendlichen wünschen sich mehr Beteiligungsmöglichkeiten. Besonderen Handlungsbedarf scheint es neben Heusweiler auch in Sulzbach zu geben. Die Stadt wird weit überdurchschnittlich als langweilig eingestuft und als we-
Schwerpunkte niger gemütlich, weniger umweltbewusst und ungepflegter als andere Kommunen. Sie wünschen sich mehr Freizeitangebote und bessere Einkaufsmöglichkeiten. Im Regionalverband Saarbrücken verteilen sich die Schulnoten wie folgt:, Riegelsberg (2,8), Püttlingen (2,9), Quierschied (3,1), Völklingen (3,1), Landeshauptstadt Saarbrücken (3,2), Sulzbach (3,3), Heusweiler (Schulnote 3,4).
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Landkreis Merzig-Wadern (4 Kommunen) „Wir kommen nur mit dem Bus weg, aber nicht mehr heim.“ meint ein Jugendlicher aus Losheim zur Mobilität. In Beckingen ermahnt ein junger Bürger die Erwachsenen: „Die Jugend nicht nur kritisieren sondern aktiv mit ihr zusammenarbeiten“. Das sind nur zwei kleine Puzzle-Teile aus dem Gesamtbild des Jugendfreundlichkeitstest „DingDeinDorf“ im Landkreis Merzig-Wadern. Vier Gemeindezeugnisse liegen hier vor, deren Bild sich - trotz ähnlicher Noten - recht differenziert gestaltet. Die Bewertung in Beckingen steht allerdings für viele ländliche Gemeinden im Nordsaarland. Dort schätzen die Jugendlichen die Freundlichkeit der Menschen in ihrem Ort sowie den ländlichen Charakter. Auch die Vereinslandschaft wird als gut beschrieben, wenn auch der Wunsch nach mehr bzw. anderen Angeboten wie Fahrten in Freizeitparks oder allgemein „Events“ geäußert wird. Im Landkreis bekamen folgende Kommunen ein Zeugnis: Beckingen (2,9), Losheim (3,0), Merzig (3,0), Wadern (3,0). Saarpfalz-Kreis (2 Kommunen) „Nicht nur Alte leben im Ort! Auf Junge muss auch Rücksicht genommen worden!“ Dieses Statement aus Homburg könnte auch für andere Kommunen im SaarpfalzKreis gelten. Jedenfalls ergab das Ergebnis des Jugendfreundlichkeitstests „Ding DeinDorf“ für den Kreis insgesamt, dass die Orte von den Jugendlichen als besonders gemütlich und umweltbewusst, aber auch als am langweiligsten gelten. Für Homburg und Mandelbachtal konnten nun differenziertere Ergebnisse vorge-
Die durchschnittlichen Noten für das Saarland, die Landkreise und den Regionalverband
legt werden. Für die Kreisstadt gab es die Schulnote 3,0 für die Gemeinde am Mandelbach nur eine 3,6. An Mandelbachtal kritisierten die Jugendlichen die eingeschränkte Mobilität und die unzureichenden Angebote an Einrichtungen und Plätzen. Homburg wird entgegen des Kreisdurchschnitts als abwechslungsreich aber auch ein bisschen ungepflegt bewertet. Im Vergleich zum Saarpfalz-Kreis und zum Saarland erzielt Homburg
in fast allen Einzelbewertungen bessere Noten, lediglich bei Plätzen für Jugendliche, beim baulichen Zustand der Schulen und im Hinblick auf die Jugendfreundlichkeit der Erwachsenen insgesamt liegen die Einschätzungen unter dem saarländischen Mittel. Landkreis Neunkirchen (1 Kommune) Die Gemeinde Eppelborn erscheint als ländliche Gemeinde mit den für jugendliche Bedürfnisse typischen Defiziten an Einkaufs- und Konsummöglichkeiten. Dagegen sind die befragten Jugendlichen offensichtlich überwiegend zufrieden mit
DingDeinDorf
ihrem Wohnort und wünschen sich insbesondere eine bessere Anbindung an die vorhandenen Möglichkeiten im Umfeld der Gemeinde. Der Landkreis Neunkirchen insgesamt wird von den dort befragten Jugendlichen (149 Befragte) weitgehend im Durchschnitt aller Beschreibungen gesehen und lediglich etwas umweltbewusster aber auch ärmer charakterisiert. Auffällig ist, dass die Jugendzentren besser als im landesweiten Durchschnitt bewertet werden. Zur Auswertung der Fragebogenaktion Die insgesamt 23 Städte- und Gemeindeergebnisse sind vom Projektträger Landesjugendring Saar und dem Kooperati-
onspartner, der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) bekannt gegeben worden. Im Dezember schon wurde die Landesgesamtnote von 3,0 veröffentlicht. Weitere Projekt-Beteiligte waren der Jugendserver-Saar mit dem Internetportal www.dingdeindorf.de, wo alle Zeugnisse abrufbar sind, und UnserDing, das die Aktion im Radio begleitete. Rund 1.900 Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren haben sich saarlandweit in den letzten Monaten an dieser Fragebogenaktion beteiligt. Die Fragen, die von einer Gruppe Jugendlicher wesentlich miterarbeitet wurden, drehten sich um die Freizeit-, Konsum- und Bildungsangebote in den Kommunen, die die Befragten mit
Schulnoten bewerten konnten. „Zwar sind die Ergebnisse trotz der großen landesweiten Rückmeldequote insbesondere auf Gemeindeebene nicht repräsentativ, aber dennoch aussagekräftig“, so Karsten Ries vom Studiengang „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ der HTW, der die Ergebnisse von „DingDeinDorf“ wissenschaftlich auswertete. „Die Schulnoten allein sind für uns nicht ausschlaggebend“, betont Sarah Engels, die für den Landesjugendring das Projekt begleitete. „Spannend finden wir auch, wie der Heimatort charakterisiert wird und welche Verbesserungsvorschläge in den Fragebögen geäußert wurden. All dies ist in den Zeugnissen erfasst.“
Vereinbarungen auf Augenhöhe Zehn mal Handschlag zwischen Jugendlichen und KommunalpolitikerInnen das online unter www.dingdeindorf.de abgerufen werden kann. Die Zeugnisse waren jedoch nur der erste Schritt, viel wichtiger war es den Wunsch der Jugendlichen nach Veränderungen zu erfüllen. Denn was nicht passt kann ja vielleicht passend gemacht werden. Also wurden Vereinbarungsgespräche durchgeführt, und hier sind die Ergebnisse:
Vereinbarungsgespräch in Ottweiler...
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enn heut über die schlimme Jugend geschimpft wird antworte ich immer: Wir waren früher viel schlimmer“. Mit dieser Aussage konnte Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle in Ottweiler punkten, als er sich mit Jugendlichen zusammensetzte um zu hören was an der Gemeinde verbessert werden kann. Doch es ging nicht nur ums Zuhören, sondern vor allem ums Handeln. In insgesamt zehn Gemeinden im Saarland wurden vom Landesjugendring Saar Jugendforen durchgeführt, wo Jugendliche mit Verantwortlichen aus der Politik gemeinsam
diskutierten und Lösungen für Probleme gefunden und per Handschlag vereinbart wurden. Die Gespräche waren die Fortsetzung der Kampagne „DingDeinDorf“, bei der knapp 2.000 Jugendliche aus dem ganzen Saarland 2008 abgestimmt haben: Über die Jugendfreundlichkeit und die Jugendtauglichkeit ihrer Gemeinde. So wurden die Busverbindungen bewertet, Plätze für Jugendliche, der Umgang mit den Erwachsenen oder die Ausstattung der Schulen. Als Ergebnis gab es -- fast wie in der Schule -- für viele Orte ein Zeugnis, in dem alles zusammengefasst wurde und
Illingen: Rauchen ab- und Politik angewöhnen • Es wird überprüft, ob beim Jugendzentrum für Volljährige Rauchplätze geschaffen werden können. • Es sollen im Jugendzentrum ein Raucherentwöhnungsseminar und eine Suchtpräventionsveranstaltung stattfinden. • Noch vor den Kommunalwahlen soll im Juz eine Diskussion mit den LokalpolitikerInnen zur „Zukunft Illingens“ stattfinden Losheim: MuFuPla statt Seepferdchen • Ein zentraler Multifunktionsplatz wird eingerichtet, mit den Anwohnern sollen Gespräche durchgeführt werden. Bei positivem Ausgang wird der Platz fertig gestellt werden. Als alternativen Standort kann der Skaterplatz in Betracht gezogen werden. • Ein Getränkeautomat für die PeterDewes Gesamtschule könne auf Antrag der Schülervertretung eingerichtet wer-
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Schwerpunkte gen Abends und an Wochenenden erreicht werden. • Bei der Errichtung eines Skaterparks bieten die Jugendlichen ihre Hilfe an, bis zu den Sommerferien soll über die Durchführung informiert werden. • Im November findet ein weiteres Jugendhearing statt, um dem Wunsch nach mehr Mitbestimmung zu entsprechen. • Die Stadt setzt sich für mehr legale Graffitimöglichkeiten als Ausdruck einer Jugendkultur ein.
... in Klarenthal ...
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den. Es wird geprüft, ob das kleine Hallenbad der Grundschulen stärker für den Publikumsverkehr geöffnet werden kann. • Es wird ein neuer Minigolfplatz eröffnet, ein Beach-Volleyballfeld am Stausee wird in Betracht gezogen. • Es wird wieder ein Gespräch mit Jugendlichen an der Schule stattfinden, um die Fortschritte zu dokumentieren und weitere Ideen zu präsentieren. Saarlouis: Nägel mit Köpfen • Vor allem in den Ortsteilen gebe es zu wenig Plätze für Jugendliche so die Kritik. Die Lösung: Gemeinsam mit der Stadt und interessierten Jugendlichen wird vor Ort nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht und gegebenenfalls neue Jugendtreffs eingerichtet. • Jugendliche nehmen an einer Sitzung des Ausschusses Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit (SOS) der Stadt teil, und berichten, was Polizei und Sicherheitsdienst aus ihrer Sicht falsch machen. Gemeinsam mit der Polizei nehmen Jugendliche an einer Nachtschicht mit Streifengang durch die Altstadt teil. • Die Busverbindungen sollen in einem Gespräch mit den Kreisverkehrsbetrieben verbessert werden. Hierzu beteiligt der Bürgermeister Jugendliche aus der Versammlung. Ottweiler: Bild und Ton • Die Nachttaxis am Wochenende sollen überprüft und öffentlich besser bekannt gemacht werden. Ein Gespräch mit den Verkehrsbetrieben RSW und NVG sol-
len überprüfen, ob es Möglichkeiten gibt Busse länger fahren zu lassen. • Das fehlende Kino soll durch regelmäßige Filmvorführungen ersetzt werden, gemeinsam organisiert von einer Gruppe Jugendlicher und der Stadt. • In einem Gespräch mit McDonalds soll geprüft werden, ob so ein Restaurant in Ottweiler eröffnet werden kann. • Ein Hockeyfeld kann ... in Mandelbachtal... errichtet werden, wenn sich genügend Interessierte dafür finden. Homburg: Bunte Bilder und mehr Mitbestimmung • Zur Steigerung der Akzeptanz des Autonomen Jugendzentrums (AJZ) wird in einem Newsletter sowie auf der Webseite der Stadt Homburg auf die Einrichtung hingewiesen. Außerdem kann sich das AJZ an der Kinder- und Jugendmesse beteiligen. • In einem Gespräch mit der RSW soll eine Verbesserung der Busverbindun-
Grügelborn: Nachtschwärmer am Basketballkorb • Im zweiten Halbjahr 2009 soll freitags und samstags ein Bus von St.Wendel über Namborn nach Freisen/Grügelborn fahren. • In einem runden Tisch mit Jugendlichen und Politik soll die Benutzung der Mehrzweckhalle für Events geregelt werden. • Man will über eine Sperrung einer Straße nachdenken, um z.B. Bobbycarrennen veranstalten zu können. • Bis zum Frühjahrsanfang soll ein neuer Basketballkorb und ein Handballtor
aufgestellt werden. • Der Jugendraum am Pfarrzentrum soll mit Hilfe von Jugendlichen als offener Treff eingerichtet werden. Mandelbachtal: Ein Blick über den Berg • Alle jugendrelevanten Angebote werden besser veröffentlicht. Im Gemeindeblatt sollen zukünftig Informationen für Jugendliche bereitgestellt werden, vielleicht wird es sogar eine eigene Jugendseite geben wenn daran Interesse besteht • Noch 2009 wird in Ommersheim ein
DingDeinDorf
Multifunktionsplatz gebaut. • Bliesmengen-Bolchen soll bei entsprechendem Interesse von Jugendlichen wieder einen Jugendtreff bekommen. Nach den Sommerferien sollen in Absprache mit dem Ortsrat eine Jugendversammlung durchgeführt werden, in der sich die Jugend vor Ort einbringen kann. • Es wird geprüft, ob der Festplatz in Bliesmengen-Bolchen soweit hergerichtet werden kann, dass er für die Jugend nutzbar ist. Klarenthal: Schall und Rauch • Eine rechtliche Prüfung soll Möglichkeiten erschließen, einen Raucherraum im Jugendzentrum einzurichten. • Für Renovierungsarbeiten im Jugendzentrum werden 65.000 € zur Verfügung gestellt, die vor allem für Toiletten, Fenster und Fluchtwege investiert werden. Diese Arbeiten sollen bis Ende der Sommerferien abgeschlossen werden. Weitere bauliche Maßnahmen sollen in einem Gespräch mit dem Gebäudemanagementbetrieb der Landeshauptstadt Saarbrücken (GSE) geklärt werden, insbesondere was die Eigenbeteiligung der Juzler angeht. • Ein Schwenkplatz im Freien sowie ein Bolzplatz soll mit dem Bezirksbürgermeister angegangen werden. Dillingen: Die Wildschweine sind los • Bis zur zweiten Jahreshälfte wird der Sportplatz in Dillingen-Diefflen umgebaut und eine Tartan-Rennbahn errichtet. Bis dahin wird der bestehende Zaun ausgebessert, damit die Wildschweine nicht immer wieder den Platz verwüsten. • Mit den Bädern in Lebach und Saarlouis werden feste Trainingszeiten für die Vereine abgeklärt, bis zur Neueröffnung
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... in Sulzbach...
des Dillinger Freibades Ende 2009. • In „Überm Berg“ wird ein neuer Multifunktionsplatz gebaut • In den kommenden Wochen werden ein Basketballkorb und Schwenkmöglichkeiten am Lockschuppen entstehen, bis Ende 2010 werden weitere Freizeitmöglichkeiten dazukommen. • Der Jugendrat hält seine nächste Sitzung in Diefflen ab, um den katholischen Jugendtreff zu reorganisieren. • In einem gemeinsamen Gespräch mit den Verkehrsbetrieben soll versucht
werden die Busverbindungen zu verbessern. Sulzbach: Blau statt Grün • Der Jugendtreff in der Grubenstraße soll von den Jugendlichen blau angestrichen werden können. Außerdem soll innerhalb der nächsten zwei Monate geklärt werden, welche Möglichkeiten es gibt Graffiti im Raum anzubringen. • In einem Treffen mit der Polizei soll die Lage am Skaterplatz verbessert werden. Hier kommt es des Öfteren zu Störungen durch Erwachsene. • Hinter dem Jugendraum wird ein mobiler Schwenker installiert. Zehn Gespräche und viele Vereinbarungen: Der Landesjugendring Saar zeigte sich mit der Fortführung des Projektes DingDeinDorf zufrieden: „Wir haben einiges erreichen können, aber wir bleiben weiter am Ball. Der Landesjugendring Saar wird nachhaken und überprüfen, ob die Vereinbarungen eingehalten werden und die Politik zu ihrem Wort steht“ so Holger Meuler, Vorsitzender des Landesjugendrings, zum Abschluss der Gespräche.
... in Grügelborn
Schwerpunkte
Kreativprojekt Vielfalt ganz gross
Mit dem Landkreis Merzig-Wadern und deren Landrätin Daniela SchlegelFriedrich sowie dem Bundesprogramm „Vielfalt tut gut“ hatte der Landesjugendring einen hervorragenden Partner und Unterstützer für seine Aktion „Vielfalt ganz gross“ gefunden.
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Starttreffen Jugendliche und GruppenleiterInnen planen den Projektablauf
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ielfalt tut gut“ war das Thema, und vielfältig war auch die Zusammenstellung der Anwesenden beim ersten Treffen zur Plakatwandaktion am 2. September 2010. Bunt zusammengemischt aus allen Altersgruppen, hatte jeder seine ganz persönliche Motivation, warum er oder sie sich für die Aktion interessiert und engagiert: Anwesend waren Vertreter des Jugendrot-
kreuzes, der katholischen Jugend und der evangelischen Jugend sowie die Leiter des Projektes vom Landesjugendring Georg Vogel, Catharina Becker und Sofie Burger. Als Einstieg wurde darüber diskutiert, was für jeden einzelnen Vielfalt bedeutet, was recht schnell in eine Debatte darüber mündete, inwiefern vor allem kulturelle Vielfalt in den Jugendgruppen schon existiert und/oder noch weiter gestärkt werden kann. Dabei fiel auch auf, wie unterschiedlich „Vielfalt“ von jedem einzelnen interpretiert wird: Situationen, die von dem einen als gutes Beispiel für Vielfalt
bewertet werden, stellen für den anderen etwas vollkommen alltägliches und allgegenwärtiges, eben nicht vielfältiges dar. Gemeinsam wurden Zeitplan und Ablauf besprochen: im September und im Oktober werden die Gruppen ihre Plakatwände gestalten, am 23. Oktober wird in diesem Zusammenhang auch ein GraffitiWorkshop stattfinden. Die Aktion wird vom Jugendserver und von Fresh-TV begleitet: auf dem Jugendserver werden sich die Gruppen selbst präsentieren, und der Entstehungsprozess wird in Bildergalerien dokumentiert. Fresh TV wird mit den Gruppen kurze Clips zum Thema „Vielfalt tut gut“ erstellen, sowohl zur Dokumentation als auch zur kreativen Aufarbeitung des Themas.
Vielfalt ganz gross
Vielfalt ganz gross startet ganz bunt Spray-Workshop half Ideen auf Plakatgroßflächen zu bringen unt statt braun, Vielfalt statt Einfalt, und das bitte groß und farbig. Am 23. Oktober 2010 fiel der Startschuss für die Aktion "Vielfalt ganz gross" des Landesjugendring Saar und dem Landkreis Merzig-Wadern im Rahmen des Bundesprogramms "Vielfalt tut gut". Ziel der Kampagne: Jugendliche aus dem ganzen Landkreis sollen Plakatwände zu den Themen Toleranz und Demokratie gestalten, die ab November dann öffentlich zu bestaunen sind.
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tiert: Neben Bezügen zur aktuellen Politik gab es Plakate zur Religionsfreiheit oder zu Menschen mit Behinderung. Davon konnte sich auch die Landrätin des Kreises Merzig-Wadern, Daniela Schlegel Friedrich, persönlich vor Ort überzeugen.
Über 30 Jugendliche waren zu dem Eröffnungsworkshop ins Jugendhaus Merzig gekommen, um von dem professionellen Sprayer Frederick Brockmeyer zu erfahren, wie man richtig mit Sprühdosen umgeht und wie man vor allem die eigenen Ideen auf die große Leinwand bringt. Da wurde viel probiert, gezeichnet, geschnitten und gefachsimpelt. Die 11- bis 18-Jährigen TeilnehmerInnen, die von der Katholischen Jugend/BDKJ und dem Jugendrotkreuz aus Reimsbach-Oppen, Erbringen, Merzig, Losheim und Weiskirchen angereist waren, legten sich auch richtig ins Zeug und konnten insgesamt 5 Plakatwände gestalten. Dabei wurden das Thema "Vielfalt" ganz unterschiedlich interpre-
An der Aktion "Vielfalt ganz groß" beteiligen sich insgesamt 12 Jugendverbände, u.a. noch die Jugendfeuerwehr, die evangelische Jugend, juz-united und die DGB-Jugend. Begleitend dreht das Team von Fresh-TV Videoclips, und lässt die zu Wort kommen, die mit Spritzigkeit und Sprühdose zu Werke gehen.
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Schwerpunkte
Jugendliche sprühen für mehr Toleranz Ungewöhnliche Plakatgroßflächen im Landkreis Merzig-Wadern
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in Plakat mit einer Weltkugel, auf der bunte Strichmännchen stehen, begleitet von den Sprüchen „Alle für einen“ und „Einer für Alle“: An einer Bushaltestelle in Be-
ckingen, wo sonst für Handys oder Bier geworben wird, fällt das selbst gemachte Plakat etwas aus dem Rahmen. Die Gruppe der Katholischen Jugend aus Erbringen hat das Kunstwerk in einem Graf-
fiti-Workshop Ende Oktober in Merzig entworfen, um damit für mehr Toleranz untereinander zu werben. An insgesamt zwölf Standorten im Kreis
Vielfalt ganz gross
Merzig-Wadern sind derartige Botschaften zu sehen, bis Ende November sollen sie ein demokratisches Miteinander fördern und gegen rechtsextremistische Orientierungen Farbe bekennen. Die Aktion nennt sich „Vielfalt ganz gross“ und wurde vom Landesjugendring Saar ins Leben gerufen, unterstützt vom Landkreis MerzigWadern, dem Programm „Vielfalt tut gut“ und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zwölf Jugendgruppen haben also Stift und Sprühdose geschwungen, um ganz individuell die Thematik in Bilder zu fassen. Im Einzelnen sind das die Evangelische Jugend Merzig, die Jugendrotkreuz-Gruppen von Reimsbach-Oppen sowie BallernFitten/Hilbringen, die Jugendzentren von juz-united aus Losheim, Wadern und Merzig, die DGB-Jugend Merzig und die Jugendfeuerwehr Weiskirchen. Besonderes Aufsehen und etliche Telefonanrufe bei Gemeindevertretern erregten drei gleiche Plakate der Katholischen Jugend Losheim, Wadern und Weiskirchen, auf denen ganz
groß „Ausländer raus“ zu lesen war. Man musste schon genau hinsehen, um den Sinn dahinter zu verstehen. Damit wurde aber genau das erreicht, was Ziel der Aktion ist: Zum Nachdenken anregen. Die Plakatwände sind aber nur ein Teil des Projektes „Vielfalt ganz gross“: Auf der Internetseite www.vielfalt-ganz-gross.de sind selbst erstellte Videoclips von Jugendlichen zu sehen, die sich mit Zivilcourage und Hilfsbereitschaft auseinandersetzen
oder die Sprüher bei der Arbeit zeigen. Auf der Seite finden sich auch Fotos und Standorte der Plakate, damit jeder sich selbst ein Bild machen kann. Oder man wartet bis Anfang 2011, da veröffentlicht der Landesjugendring Saar einen SchülerInnen-Kalender mit den schönsten Aufnahmen der „Vielfalt tut gut“-Projekte aus dem Kreis. Da hat man dann ein ganzes Jahr etwas zum Nachdenken und genau Hinsehen.
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Schwerpunkte
Gedenkstättenarbeit
Nachhaltiges Engagement über Jahre hinweg führte schon weit über 1000 Jugendliche auf die Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ in Saarbrücken Berichte vom Workcamp 2009 (gemeinsam mit der 72-Stunden-Aktion des BDKJ) und 2010
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40 engagierte ZeitspenderInnen bei Buddeln und Bilden 2009 Workcamp und 72-Stunden-Aktion befruchteten sich gegenseitig
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ugendfeuerwehrleute aus fast allen Löschbezirken des Regionalverbands Saarbrücken und weitere Jugendliche aus dem Saarland spendeten diesmal ihre Zeit, um auf der Gedenkstätte „GestapoLager Neue Bremm“ zu buddeln und sich zu bilden. Die Pflegearbeiten sind fast schon zur Routine geworden, haben aber nochmals besonderen Reiz dadurch erhalten, da nach und nach die Barackenflächen noch sichtbarer als bisher gestaltet werden sollen. Das Gras soll entfernt und durch grauen Schotter ersetzt werden. Eine dritte
Gedenkstättenarbeit
Fläche konnte demgemäß in dieser Aktion verwirklicht werden. Noch ungewöhnlicher als sonst gestaltete sich das Workcamp allerdings durch die Kooperation mit einer Gruppe der 72-Stunden-Aktion des BDKJ. Jugendliche der Katholischen Jugend Christkönig
72-Stunden-Aktion in Saarbrücken. Doch zurück zum Workcamp. Auch die eher unspektakulären Pflegearbeiten wie Unkraut jäten und Info-Tafeln säubern wurden sorgfältig erledigt. Viele fragten schon jetzt danach, ob im nächsten Jahr wieder gebuddelt und gebildet wird. Das
konnten die Verantwortlichen des Landesjugendrings und seiner Partner mit Sicherheit befürworten. Einen ganz besonderen Dank richteten die Veranstalter an die praktische Unterstützung des Hotel Mercure in der Nachbarschaft, die wie immer kostenfrei den Zugang der TeilnehmerInnen zu Toiletten, Wasser und manche spontan benötigte Gerätschaft ermöglichte.
bildeten sich gemeinsam mit Frauen der türkischislamischen Gemeinde Saarbrücken (DITIB) tags zuvor als Guides aus und führten am folgendenen Tag die WorkcampTeilnehmerInnen über das Gelände und klärten sie über das Lager, seine Opfer, die Täter und die Nachkriegsgeschichte der Gedenkstätte auf. Wichtiger Unterstützer dieser Aktion war Horst Bernard, GedenkstättenExperte und Vorsitzender der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der Antifaschisten), der die Guides ausbildete und auch beim Workcamp noch Rede und Antwort für alle TeilnehmerInnen stand. Die Führung der 72-Stunden-Akteure wurde mit Applaus und Lob bedacht und war sicher eines der Highlights der
33 Denkmal zum Thema Menschenrechte im Rahmen der 72-Stunden-Aktion An der KZ-Gedenkstätte Neue Bremm errichteten Jugendliche der Katholischen Jugend Christkönig ein Mahnmal für Menschenrechte. Gemeinsam mit Frauen der türkisch-islamischen Gemeinde Saarbrücken (DITIB) legten sie an fünf Orten des ehemaligen Gestapo-Lagers Betonplatten an. Dort hatten die Nationalsozialisten die Menschenrechte in besonderer Weise verletzt. Ein Stück Holz verdeckt symbolisch die Inschrift des entsprechenden Menschenrechtes, das an der jeweiligen Stelle missachtet wurde.
Schwerpunkte
2010: Workcamp zum 65. Jahrestag der Befreiung von den Nazis Junge Freiwillige pflegten Gedenkstätte amt der Stadt Saarbrücken mit Schotter gefüllt. Nach und nach sollen so alle Barackenstandorte, die jetzt noch durch Grasbewuchs fast verdeckt sind, gut sichtbar werden. Es blieb jedoch nicht beim Buddeln. Mit dem sachkundigen Referenten Horst Bernard von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes wurden die TeilnehmerInnen auch mit den Fakten des damaligen Tatortes der Nazi-Diktatur vertraut
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uch zum 65. Jahrestag der Befreiung von den Nazis hält die Landesjugendring-Aktion die Erinnerung an die Folterstätte durch das Workcamp „Buddeln und Bilden“ wach. Insgesamt 25 junge Freiwillige, meist aus den Mitgliedsverbänden des Landesjugendrings, spendeten am Samstag (8.Mai) ihre freie Zeit, um die Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ in Saarbrücken zu pflegen und die Standorte der damaligen Baracken sichtbarer zu machen. Catharina Becker vom Vorstand des Landesjugendring freute sich über die teilnehmenden ZeitspenderInnen: „Das Interesse an unserem Workcamp zeigt uns, dass die Jugendlichen wissen wollen, was in der NS-Zeit konkret im Saarland – direkt vor unserer Haustür – geschah.“ Auf dem Gelände des ehemaligen Lagers gab es dann auch mehr als genug zu tun: die Info-Tafeln mussten gesäubert, jede Menge Unkraut gerupft und der Löschteich gereinigt werden. Hinzu kam eine etwa 100 Quadratmeter große Fläche der ehemaligen „Waschbaracke“, die von der Grasnarbe zu befreien war. In den nächsten Wochen wird sie vom Grünflächen-
gemacht. Er berichtete anschaulich und gespickt mit beispielhaften Einzelschicksalen der tausenden Insassen und hunderten Toten den schlimmen Alltag der Häftlinge. Auch die Täter, meist Einheimische aus der Region, blieben nicht unerwähnt. Da blieb die Frage nicht aus, ob sich so etwas heute wiederholen und ob man nicht selbst zum Täter werden könnte. Einfache Antworten darauf sind nicht möglich, aber Horst Bernard löste mit seinen eindrückli-
Gedenkstättenarbeit
chen Schilderungen viel Nachdenklichkeit bei den ZuhörerInnen aus. Diese wurde noch verstärkt durch die berührende szenische Lesung „Spiel auf der Grenze“ der Theaterkompanie von Gabriele Bernstein, in der, zum Teil aus Originaldokumenten zitiert, Gefangene und Wärter zu Wort kamen. In fiktiven Szenen wurde anschaulich konkretisiert, wie im alltäglichen Lager-Leben Menschen die Würde anderer verletzten: von verachtenden Sprüchen bis hin zu körperlicher Folter und Mord. Das Workcamp des Landesjugendrings wurde ganz bewusst zum 65. Jahrestag des Kriegsendes durchgeführt. Holger Meuler, der Vorsitzende: „Für uns ist der 8. Mai ein Grund zum Erinnern und ein Grund zum Feiern: Denn der Sieg der Alliierten bedeutete die Befreiung von der NS-Herrschaft und bildet damit die Grundlage unserer Demokratie.“ Ein dickes Dankeschön gilt vor allem den ZeitspenderInnen von der Jugendfeuerwehr Püttlingen, der AWO-Jugend, dem Jugendrotkreuz, den Falken, der DGBJugend, Juz-united und weiteren Jugendlichen. Ein herzliches Dankeschön auch an die Kooperationspartner von der Landeszentrale für Politische Bildung und der Initiative Neue Bremm. Bemerkenswert ist ebenfalls die langjährige und bewährte Unterstützung des Grünflächenamtes der Landeshauptstadt und des benachbarten Hotels Mercure. Finanziell unterstützt wird das Workcamp vom Landesjugendamt des Saarlandes.
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Gremienarbeit im LJR In den Gremien bestimmen die Delegierten der Mitgliedsverbände in demokratischen Entscheidungsprozessen, welche Positionen sie gemeinsam vertreten und welche Aktivitäten stattfinden. Berichte: Vollversammlungen 2009 und 2010 Hauptausschuss-Sitzungen Vorstand Arbeitsgruppen Außenvertretungen
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Vollversammlung 2009 Vorstandswahlen und Positionen zur Landtagswahl
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uf seiner 91. Vollversammlung am 6. Februar 2009 in Saarbrücken hat der Landesjugendring Saar seinen bisherigen Vorsitzenden Holger Meuler von der DGB-Jugend wieder gewählt. Bei den Vorstandswahlen sind ebenfalls Heike Weber (Jugendrotkreuz) und Mark Harlos (Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend, AEJ) bestätigt worden. Neu vertreten sind Frank Kettern vom Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Catharina Becker von juz-united, dem Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung. Weiterer Schwerpunkt war der Beschluss jugendpolitischer Positionen zur Landtagswahl im Saarland. Die Arbeitsgemeinschaft von 21 Kinder- und Jugendverbänden fordert gerechtere Bildungschancen in Schule und Studium, eine Stärkung der Jugendverbände als Bildungsorte, die Schaffung von genügend Ausbildungs-
plätzen mittels einer Umlagefinanzierung und mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche u.a. durch die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Dringend geboten hält der LJR ebenso eine bessere Förderung von Projekten, die den demokratischen Gedanken stärken helfen und Rechtsextremismus bekämpfen. Er appelliert schon jetzt an alle junge Wahlberechtigten, am 30. August wählen zu gehen und rechtsextremistischen Parteien wie der NPD keine Stimme zu geben. Im Vorfeld der Landtags wahl will er deshalb mit jugendpolitischen Aktionen zur Wahlteilnah-
me motivieren. Um im Bildungsbereich soziale Benachteiligungen unter den SchülerInnen auszugleichen, müssten die LehrerInnen besser pädagogisch-didaktisch ausgebildet, kleinere Klassen eingerichtet und alle SchülerInnen bis zur sechsten Klassenstufe gemeinsam unterrichtet werden. Gefordert wurde ebenfalls die flächendeckende Einführung der „echten“ Ganztagsschule.
Schulbücher sollten auf Leihbasis kostenlos bereit gestellt und eine bessere materielle Ausstattung aller Schulen gewährleistet werden. Die generelle Schulzeit von acht Jahren an Gymnasien (G8), lehnt der Landesjugendring nach wie vor ab. Ebenso spricht er sich gegen Studiengebühren aus. Für den Landesjugendring ist Bildung jedoch mehr als Schule. Jugendverbände seien wertvolle Lernorte. Um dies zu sichern und noch weiter zu entwickeln, seien - nach ersten Fortschritten 2008 Jahr - bessere Freistellungsregelungen für Ehrenamtliche und eine stärkere Ausstattung der Jugendverbände mit BildungsreferentInnen dringend von Nöten. In weiteren Beschlüssen fordern die Jugendorganisationen von der Landesre-
gierung, bei der Umsetzung des Konjunkturpakets II auch dringend notwendige Investitionsmaßnahmen in Jugendfreizeit- und Bildungsstätten sowie Jugendzentren zu berücksichtigen. Bei der Auftragsvergabe sei darauf zu achten, dass besonders Firmen bedacht würden, die ihrer Ausbildungsverpflichtung nachkämen. Verabschiedet wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Kathrin Prams (Juz-united) und Sarah Engels (BDKJ), die ihre Verbände ehrenamtlich im Leitungsgre-
mium des Jugendrings vertraten. Kathrin Prams nahm diese Funktion acht Jahre wahr. Sarah Engels beendete ihre Tätigkeit nach zwei Jahren und begründete dies vor allem mit der Notwendigkeit mehr Zeit in Jobs investieren zu müssen, um ihr Studium finanzieren zu können.
Vollversammlung 2010 Herabsetzung des Wahlalters gefordert Als Schwerpunktthemen wurden JugendleiterInnenqualifizierung, Medienkompetenz und „Kulturelle Vielfalt“ beschlossen
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ugendleiterInnenausbildung, Medienkompetenz und die kulturelle Vielfalt Jugendlicher im Saarland: das sind die Highlights, die sich die Jugendverbände im Landesjugendring für 2010 vorgenommen haben. Auf ihrer 92. Vollversammlung am 9. Februar 2010 in Saarbrücken haben die Delegierten der 21 Mitgliedsverbände ihre Arbeitsschwerpunkte festgelegt und mit VetreterInnen der Landtagsfraktionen aus CDU, SPD und Linken und der Landesregierung über die jugendpolitischen Forderungen des Landesjugendrings diskutiert. ErnstRudolf Ollinger vom Sozialministerium vertrat die erkrankte Staatssekretärin Gaby Schäfer. Die von den Jugendverbänden geforderte Herabsenkung des Wahlalters stieß auf unterschiedliches Echo. Während Magnus Jung von der SPD und Heike Kugler von den Linken auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels Wahlalter 16 auf Kommunalebene forderten, zeigten sich Tobias Hans (CDU) und ErnstRudolf Ollinger skeptischer. Für sie macht es Sinn das Wahlrecht eher an die Volljährigkeit zu koppeln. Trotzdem wollten sie einer Entscheidung der CDU/FDP/ Grünen-Koalition nicht vorgreifen. Einig waren sich die Jugendverbandsde-
legierten und PolitikerInnen weitgehend darin, dass Kinder und Jugendliche in den Kommunen möglichst altersgerecht und projektorientiert beteiligt werden müssten. Der Landesjugendring fordert, dies gesetzlich zu verankern. Alle politi-
Beschlossen wurde im Jahresprogramm, dass künftig auch verbandsübergreifende Seminare zur Qualifizierung nach dem Standard der Jugendleitercard (Juleica) angeboten werden. „Im Landesjugendring können wir hervorragend gemeinsame Ziele und Ausbildungsinhalte bündeln.
schen VertreterInnen stimmten ebenfalls darüber überein, dass die außerschulische Jugendarbeit einen wichtigen Beitrag im Bildungsbereich leiste und dementsprechend wie die Schulen und Hochschulen finanziell zu stärken sei.
Deshalb bieten wir Zusatzqualifizierungen zum Schutz der Kindeswohls in der ehrenamtlichen Jugendarbeit und Seminare zur Förderung der Jugendarbeit an“ erklärte Heike Weber vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft. Zum 31.12.09 gab es in den
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Gremien, Gespräche, Servicestation LJR
saarländischen Jugendverbänden 1232 Ehrenamtliche mit gültiger Juleica. Das heiße Eisen „Kulturelle Vielfalt“ packt der Landesjugendring 2010 ganz praktisch an: „Wir haben Kontakte zum Verband jüdischer Jugendlicher, zur Alevitischen Jugend, zur Jugend der Islami-
schen Gemeinde und zu JunOst, dem Verband der russischsprachigen Jugend in Deutschland geknüpft“, erklärte Frank Kettern vom LJR-Vorstand. Einige VertreterInnen dieser Organisationen konnten als Gäste begrüßt und es konnten gegenseitige Einladungen für dieses Jahr ausgesprochen werden: so zum Beispiel zum Workcamp der Landesjugendrings am 8.Mai auf der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ und zu einer Berlin-Fahrt des jüdischen Jugendverbands Anfang Juni nach Berlin. Dieser freut sich auf nicht-jüdische Begleitung von anderen Jugendverbandsmitgliedern
ab 18 Jahre. Zum „Vielfalt“-Schwerpunkt wird im Herbst in Kooperation mit dem Landkreis Merzig-Wadern auch eine Malaktion auf Plakatgroßflächen geben. Jugendverbände werden zum Thema riesige Plakate selbst gestalten und dafür werben, dass Vielfalt unsere Gesellschaft bereichert. Falls finanzierbar, wird das Projekt auf weitere Landkreise ausgedehnt. Auch der Jugendserver-Saar, das InternetProjekt des Landesjugendrings, wird 2010 viel von sich Reden machen. Am 22.4. startet das inhaltlich und grafisch komplett überarbeitete Portal www.jugendserver-saar.de neu. Aufgrund der großen Nachfrage werden auch die Projekttage KomComm für SchülerInnen und Jugendgruppen verstärkt angeboten. Dort werden Jugendliche ab 11 Jahre für soziale Netzwerke ausgebildet, so dass sie in der Lage sind, technisch und sozial kompetent darin im Internet zu kommunizieren. Auch sind Persönlichkeitsrechte und Datenschutzfragen in diesen Schulungen ein Topthema.
Hauptausschuss 38
Der Hauptausschuss ist das wichtigste beschlussfassende Organ zwischen den Vollversammlungen. Er trifft sich viermal im Jahr. Davon findet eine Sitzung in Form einer Klausurtagung über zwei Tage statt. Hier eine Übersicht über die Termine und wichtigsten Inhalte. 22.04.2009 Vorstellung des Landesinstituts für präventives Handeln (LPH) Abschluss „DingDeinDorf“ Vorbereitung der Aktivitäten zur Landtagswahl 01.07.2009 Jugendpolitische Diskussion mit LandespolitikerInnen zur Landtagswahl
16.09.2009 Rückblick auf die jugendpolitischen Aktivitäten im Superwahljahr Konsequenzen nach der Landtagswahl für die Jugendpolitik 04./05.12.2009 Schwerpunktthema: „Extremismus“ mit ReferentInnen des LPH und des Netzwerks für Demokratie und Courage (NDC) Jahresrückblick Planung 2010 21.04.2010 Schwerpunktthema: „Hochschule und Ehrenamt“ mit Vertreter des ASTA Vorstellung von JuleicaAusbildungsmodulen des NDC Stellungnahme des Vorstands zum Landeshaushalt 2010 23.06.2010 Schwerpunktthema: „Schutz des Kindeswohls
und Ehrenamt“ mit Diskussion über ein verpflichtendes erweitertes Führungszeugnis für Ehrenamtliche und alternativen Maßnahmen zur Prävention, sowie landesspezifische Diskussionen Vorbereitung der Plakatwandaktion „Vielfalt tut gut“ 15.09.2010 Positionierung zur aktuellen Bildungspolitik Beschluss eines Educaching-Projekts Bewilligungspraxis des Ministeriums 13.10.10 Kürzungen beim Landesjugendring und den Freizeitmaßnahmen 03./04.12.2010 Schwerpunktthema: „Vielfalt der Mitgliedsverbände“ Planung der Umsetzung von Kürzungen beim LJR für 2011 Planung des Jahresprogramms 2011
Gremienarbeit
Vorstand Der Vorstand ist das Arbeitsgremium, das sich ca. einmal im Monat zu Sitzungen trifft und die Beschlüsse von Vollversammlung und Hauptausschuss umsetzt. Außerdem nimmt er in der Regel vielfältige jugendpolitische Gespräche wahr und vertritt die Arbeitsgemeinschaft bei den unterschiedlichsten Anlässen und Terminen nach außen. Dies alles spiegelt sich in diesem Arbeitsbericht wider. Auch die Liste der in zwei jahren wahrgenommenen Termine verschafft einen Eindruck von der Fülle der anfallenden Aufgaben, die gemeinsam oder in Arbeitsteilung wahrgenommen werden.
Aktivitäten 2009/2010 12.01.09 Neujahrsempfang der Landesregierung 19./20.01.09 Arbeitstagung der LJR-GeschäftsführerInnen in Frankfurt 23.01.09 Jugendserver-Saar-Umbau-Messe 28.01.09 Besuch bei der Delegiertenversammlung der SJF in Otzenhausen 16./17.02.09 Projekttage Gesamtschule Sulzbachtal: Medien- und Sozialkompetenz 26.02.09 Vorbereitungstreffen ‚Fachtagung‘ mit der LMS 26.02.09 Gespräch mit Internet-Provider DeepWeb 02./03.03.09 Konferenz der Landesjugendringe in Mözen 04.03.09 AG Internet 05.03.09 Sitzung AG Wahlen 07.03.09 Landesleitung der Naturfreundejugend in Ludweiler Gespräch mit Herrn Meiners vom LPH 23.03.09 Treffen der Initiative Neue Bremm 26.03.09 Treffen einer internationalen Gesprächsgruppe Euregio SaarLorLux+ in Luxemburg 31.03./01.04.09 Konferenz der Medienräte des DBJR in Berlin
31.03./01.04.09 Projekttage Illtal-Gymnasium Illingen: Medien- und Sozialkompetenz 02.04.09 Preisvergabe „Förderpreis Pro Ehrenamt“ 06.04.09 AG Wahlen 20.04.09 Gespräch mit Staatssekretärin Gaby Schäfer 23.04.09 Eröffnung des LPH in der Kongresshalle 28.04.09 Tagung in Berlin Juleica-Online-Antragsverfahren 07.05.09 Besprechung mit Herrn Ollinger 09.05.09 Workcamp/72-Stunden-Aktion auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager „Neue Bremm“ 22.05.09 Lange Nacht der Demokratie 26.05.09 Saarland Sozialgipfel 03.06.09 Informationsveranstaltung Juleica-Online-Antragsverfahren für Verbände mit Marianne Trede-Beck vom DBJR 05.06.09 Preisverleihung Pro Ehrenamt 08.06.09 Beirat Jugendserver 10.06.09 Teilnahme am Landesjugendtag der DBBJ u.a. an einer Podiumsdiskussion 19./20.06.09 Multiplikatoren-Workshop mit Wolfgang Nafroth
22.06.09 Gespräch mit Matthias Almstedt vom SST 01.07.09 AG- Internet 01.07.09 Jugendpolitische Diskussion 02.07.09 Teilnahme am Treffen der KreisjugendpflegerInnen Juni/Juli 09 Acht Veranstaltungen ‚Wahl-O-Mat on tour` 10.08.09 AG Wahlen erweiterter Kreis 22.08.09 Jugendpolitische Aktion ‚PartyzipationMitbestimmung statt Katerstimmung‘ 26.08.09 AG-Internet 01.09.09 Beteiligung an der Friedensaktion der Landeshauptstadt Saarbrücken 16.09.09 Nachtreffen in Losheim (DingDeinDorf ) 16.09.09 „Wahl-O-Mat on tour“ zur Bundestagswahl, Leibnizgymnasium, St. Ingbert 16.09.09 „Wahl-O-Mat on tour“ zur Bundestagswahl, Jugendclub Wadrill 18.09.09 „Wahl-O-Mat on tour“ zur Bundestagswahl, Berufsbildungszentrum, St. Ingbert 18.09.09 Teilnahme von Georg an der DGB-Jugendkonferenz 21./22.09.09 Konferenz der Landesjugendringe in Dresden
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Gremien, Gespräche, Servicestation LJR
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23.09.09 „Wahl-O-Mat on tour“ zur Bundestagswahl, Saarpfalz-Gymnasium, Homburg 23.09.09 „Wahl-O-Mat on tour“ zur Bundestagswahl, Jugendzentrum Ihn 24.09.09 Initiative zum Kindeswohl in Sulzbach 30.09.09 Projekttage KomComm im Marie-LuiseKaschnitz-Gymnasium, Völklingen 01.10.09 Besprechung mit dem JRK wegen der Aktion 22.08.09 13.10.09 Treffen mit Peter Wilhelm vom Kreisjugendamt Merzig-Wadern 15.10.09 Fachtagung ‚Sozial/Digital-Web 2.0 und social communities‘ 16.10.09 Treffen mit Vereinsverantwortlichen 03./04.11.09 Seminare zum Thema Jugendarbeit an der HTW 05.11.09 Nachtreffen in Homburg (DingDeinDorf ) 09.11.09 Vortrag zur Internetnutzung Jugendlicher von Prof. Röll in Ommersheim 17./18.11.09 Teilnahme an ‚Mediatage Nord‘ in Kiel 23.11.09 Jugendpolitisches Gespräch mit der FDPFraktion 24.11.09 Jugendserver-Beirat 25./26.11.09 Projekttage KomComm an der JohannGutenberg-Realschule in Schwalbach 27.11.09 25 Jahre LMS 30./31.11.09 Vollversammlung des DBJR in Kiel 01.12.09 Jugendpolitisches Gespräch mit der SPDFraktion 02.12.09 Jugendpolitisches Gespräch mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 03.12.09 Jugendpolitisches Gespräch mit der Fraktion der Linken 05.11.09 Nachtreffen in Homburg (DingDeinDorf ) 09.12.09 Gespräch über interregionale Freiwilligenbörse mit ‚Pro Ehrenamt‘ 11.12.09 Dankeschön-Fahrt in den Europa-Park nach Rust mit 23 JugendleiterInnen
17.12.09 08./09.03.10 Gespräch mit dem Leiter des LPH Prof. Konferenz der Landesjugendringe in BreGünter Dörr men 13.01.10 09.03.10 Anhörung zum Nichtraucherschutzgesetz AG Internet 14.01.10 11.03.10 Treffen mit Citi.TV Treffen der Trägergruppe zu Wahl-O-Mat 19./20.01.10 12.03.10 Arbeitstagung der LJR-GeschäftsführerIn- Gespräch mit der Ministerin Annegret nen in Saarbrücken Kramp-Karrenbauer 25.01.10 13.04.10 Gespräch Fachstelle Plus Gespräch mit SPD-Fraktion 26.01.10 14.03.10 Fachtagung Qualifizierung für Jugendlei- Beratung Jugendpflege/Partizipation mit terInnen in Eisenborn Bürgermeister von Bous 27.01.10 16.03.10 Gedenkstunde für die Opfer des Natio- Gespräch Frau Elert-Steinrücken (Umnalsozialismus auf der Gedenkstätte ‚Ge- weltministerium) stapo-Lager Neue Bremm‘ 18.03.10 27.01.10 Anhörung der SPD-Fraktion zur SozialTreffen mit Bürgermeister und Jugend- studie pflege Kirkel wegen Jugendbeteiligung 13.04.10 29.01.10 Jugendpolitisches Gespräch zum LandesTreffen mit Maria Klimowscy von JunOst haushalt mit SPD-Fraktion 01.02.10 22.03.10 Treffen mit DeepWeb und one4vision Treffen Euregio SaarLorLux+ in Saarbrü01.02.10 cken Treffen mit SOS-Kinderschutz und Cari- 22.03.10 tas wegen Kindeswohlveranstaltungen Gespräch mit Pro Ehrenamt wegen inter02.02.10 regionalem Projekt Treffen mit dem Sozialausschuss der 25.03.10 CDU-Fraktion Gespräch mit Walter Burgard 02.02.10 09.04.10 Treffen mit dem jüdischen Jugendverband Empfang anlässlich der Zusatzausbildung 03.02.10 Juleica in Trier Treffen Geocaching 20.04.10 08.02.10 Beteiligung am Landestreffen ‚Schule Besprechung „Vielfalt tut gut“ in Merzig ohne Rassismus-Schule mit Courage‘ in 10.02.10 Kirkel Besprechung mit dem FSJ der AWO 21.04.10 11.02.10 Jugendpolitisches Gespräch zum LandesGespräch mit minisaarland haushalt mit Bündnis90/Die Grünen 23.02.10 Treffen mit dem Landesverband jüdischer Studenten und Jugendlicher im Saar- Der Vorstand nach einer Besprechung mit den Vertreterinnen des Landesverbandes jüdischer Studenten und Jugendlicher im Saarland (LJSJS) land 24.02.10 Treffen mit minisaarland 24.02.10 Vortreffen des Landesjugendhilfeausschusses 26.02.10 Twitter-Schulung 02.03.10 Beirat Jugendserver 04.03.10 Saarland-Sozialgipfel
Gremienarbeit
22.04.10 Kick-off der Jugendserver-Saar Version 2.0 in Saarbrücken 23.04.10 Jugendpolitisches Gespräch zum Landeshaushalt mit Fraktion ‚Die Linke‘ 05.05.10 Gespräch mit Prof. Dr. Herbert Günther, Abteilungsleiter im Sozialministerium 08.05.10 Workcamp auf der Gedenkstätte ‚Gestapo-Lager Neue Bremm‘ 02.06.10 Protest gegen Sparpläne beim BDKJ Diözesanverband Trier 08/09.06.10 Projekttage zur Medien- und Sozialkompetenz im Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium, Völklingen 10.06.10 Treffen im DBJR (Führungszeugnis für Ehrenamtliche) 11.06.10 Jubiläum der THW-Jugend 15.06.10 Euregio-Treffen Saar-Lor-Lux + in Saarbrücken 17.06.10 Auftritt von Catharina Becker in Mag‘s 21./22.06.10 Fachtagung ‚Keine Täter in den eigenen Reihen‘ in München 28.06.10 Gespräch mit Magnus Jung 16.08.10 Interview von Catharina und Heike bei Radio Salü 24.08.10 Präsentation von LJRS und JS bei einem deutsch-türkischen Austausch der AWOJugend in Ludweiler 28.08.10 Gespräch mit dem jugendpolitischen Sprecher der SPD, Magnus Jung 04.09.10 Seminar Förderung der Jugendarbeit 04.09.10 Besuch des 60-jährigen Jubiläums des BdP-Stamms Tscherkessen 09.09.10 Treffen Saar-Lor-Lux + in Saarbrücken 11.09.10 Teilnahme an der Nextkonferenz in Hannover 14.09.10 Promo-Aktion mit der AWO-Jugend auf der Welt der Familie 15.09.10 Fortbildung der Landeszentrale für politische Bildung in Saarbrücken 20./21.09.10 Konferenz der Landesjugendringe in München
07.10.10 Fachtagung zu Computerspielen ‚Spielbar‘ 13.10.10 Treffen mit One4vision 22.09.10 Treffen mit Arbeitsbereich ‚Verkehrserziehung‘ des LPH 28.09.10 Auswertung Juleica-Werkstatt-Treffen in Saarbrücken 07.10.10 Termin Information des Sozialministeriums über Landeshaushalt 2011 11.10.10 Treffen Educaching-Projekt 23.10.10 Werkstatt Plakatwandaktion ‚Vielfaltganz-gross‘ 25.10.11 Gespräch mit Ministerin Kramp-Karrenbauer 26.10.10 AG Internet 26.10.10 Protestaktion des LJRS 27.10.10 Beratungsgespräch mit dem NDC 27./28.10.10 KomComm-Projekt im Gymnasium Lebach 02./04.11.10 KomComm-Projekt ERS Kirkel 02.11.10 Gespräch mit CDU-Fraktion 02.11.10 Konstituierende Sitzung des LJHA 04.11.10 Saarland-Sozialgipfel
06.11.10 Kindeswohl-Seminar in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz 09.11.10 Gespräch mit SPD-Fraktion, Fraktion ‚Die Linke ’ und FDP-Fraktion 10.11.10 Gespräch mit Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 15.11.10 Ad-hoc-Ausschuss 18.11.10 Brief an alle Landtagsabgeordneten 20.11.10 Teilnahme Vollversammlung aej 25.11.10 Seminar HTW Professionelle und ehrenamtliche Jugendarbeit 26.11.10 Gespräch mit Tatjana Nilius, JFW 30.11.10 Saarland Sozialgipfel ‚Unser Land in Schieflage‘ 02.12.10 Anhörung Landtag: Jugendmedienstaatsvertrag 07.12.10 Demonstration zu Sozialkürzungen am Landtag 10.12.10 Dankeschön-Fahrt in den Europa-Park mit JugendleiterInnen 14.12.10 Planungstreffen Fachtagung „Jugendarbeit online“ n Hannover 17.12.10 Treffen Jugendpflegertagung
Außenvertretungen Folgende Personen vertreten den Landesjugendring in wichtigen Gremien des Landes SR-Rundfunkrat Holger Meuler Georg Vogel (Stellvertreter) Landesmedienanstalt des Saarlandes Sarah Engels Sabine Engelhard-Cavelius (Stellvertreterin) Beirat Toto-Mittel des Sozialministeriums Thomas Kiefer Renate Stadtfeld (Stellvertreterin) Beirat Saarländisches Staatstheater Monique Broquard
Radio Salü Dominique Kohr Landesausschuss für Jugendarbeitsschutz Volker Arnold Landesjugendhilfeausschuss Vom Landesjugendring wurden folgende JugendverbandsvertreterInnen vorgeschlagen und vom Sozialministerium benannt.. Renate Stadtfeld (Jugendrotkreuz) Jutta Hog (BDKJ) Michael Wolff (AEJ) StellvertreterInnen: Catharina Becker (Juz-united) Stefan Fuchs-Marquedant (AWO-Jugend) Erik Meisberger (THW-Jugend)
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Jugendpolitische Gespräche
Jugendpolitische Gespräche verlangen viel Sitzfleisch, sind aber notwendig und wichtig. Auch wenn nun fünf Fraktionen im Landtag sind - wir lassen keine aus.
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Was die Parteien zur Landtagswahl 2009 versprachen Der Hauptausschuss lud zum jugendpolitischen Gespräch ein
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ine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Diskussion zur saarländischen Jugendpolitik erlebten die Mitglieder des Hauptausschusses des Landesjugendrings am 1. Juli 2009 gut acht Wochen vor der Landtagswahl. Sind die Spitzenkandidaten der fünf größten Parteien im Land allesamt Männer, so erschienen zu den Verantwortlichen der saarländischen Kinder- und Jugendverbände fünf Frauen: Gaby Schäfer (CDU und Staatssekretärin im Bildungsministerium), Petra Scherer (SPD und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion), Claudia Willger-Lambert (Grüne und stellvertretende Fraktionsvorsitzende), Martina Engel-Otto (FDP- Vorstandsmitglied) und Heike Kugler (stellvertretende
Landesvorsitzende der Linken). Einige TeilnehmerInnen fragten sich nach dem Treffen: Ist Jugend wie Familie und Soziales in den Augen der Politiker ein Frauenthema? Oder sind die Frauen auf dem Marsch nach vorne? Oder war es nur ein Zufall? Nach dem Treffen waren die Ansichten unter den TeilnehmerInnen dazu geteilt. Doch zurück zur Diskussion, die vom Wortchef von SR1 Harald Martin moderiert wurde. Gaby Schäfer versetzte gleich zu Beginn die JugendverbandsvertreterInnen in positives Erstaunen. Eineinhalb BildungsreferentInnenstellen sollen laut Willen der CDU-Landesregierung zusätzlich ab 2010 gefördert werden. Die jahrelange Lobbyarbeit hat sich also doch gelohnt.
Dass im Wahlkampf solche Zusagen leichter zu erhalten sind, macht sie nicht schlechter. Zumal alle Beteiligten die Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die ehrenamtliche Jugendarbeit für notwendig erachteten. Und nicht zuletzt Petra Scherer konnte für die SPD – nicht ohne Stolz – vermelden, dass sich im Wahlprogramm ihrer Partei alle wesentlichen Forderungen der Jugendverbände schriftlich wiederfinden und so auch die Erhöhung der BildungsreferentInnenzahl von Seiten der SPD fest zugesagt ist, wenn sie an die Regierung kommt. Auch Claudia Willger-Lambert von den Grünen unterstützte die Forderungen des Landesjugendrings in Fragen der Förde-
Jugendpolitische Gespräche
rung der Jugendarbeit und verwies darauf, dass sie dies durch ihre regelmäßigen Kontakte mit den Jugendarbeits-Verantwortlichen und entsprechende Anträge im Landtag stets untermauere. Ebenso unterstützten Martina Engel-Otto (FDP) und Heike Kugler (Linke) diese Positionen. Im großen Themenfeld „Bildung“ gab es dann das bekannte Meinungsspektrum zu G8, Studiengebühren, Ganztagsschule, gemeinsamen Unterricht bis zur 6. Klasse. Die meisten Probleme mit den Landesjugendring-Positionen vermeldete die CDU, während SPD, Grüne und Linke hier volle Übereinstimmung betonten. Ausdrücklich sicherte Petra Scherer auf Nachfrage zu, dass eine mit der SPD gebildete Landesregierung die Studiengebühren abschaffe. Auch die FDP-Vertreterin sah in der Bildungspolitik einige gemeinsame Schnittstellen. Nur bei der Ausbildungsplatzumlage stritt sie sich ausführlich mit Holger Meuler, der diese nicht nur für ein genügendes Ausbildungsplatzangebot als zwingend notwendig erachtet sondern auch als Mittelstandsförderungsprogramm sieht, da gerade die kleineren Unternehmen, die schon heute die größte Last der Ausbildung tragen, von dieser Umlage profitieren würden. Auf die Fragen und Positionen anderer TeilnehmerInnen, die die Auswirkungen der derzeitigen Schulpolitik auf die außerschulische Jugendarbeit lenkten, wusste das Podium aber kaum einzugehen. Dass Bildung mehr als Schule bedeutet, ist in der saarländischen Politik – und ganz besonders bei den Linken – offensichtlich noch nicht ausreichend angekommen. Immer wieder wurde Bildungspolitik auf Schulstrukturpolitik verkürzt. Dass der sich zuspitzende Leistungsdruck von SchülerInnen und Studierenden aufgrund
der unterschiedlichen Reformen auch das ehrenamtliche Engagement von jungen Menschen drastisch erschwert, wollten nicht alle so sehen. Martina Engel-Otto sah wie Gaby Schäfer noch ausreichend Zeit-Ressourcen für das Engagement und fragte die Attraktivität des Angebots der Jugendverbände an. Dies wiederum veranlasste Stefan Fuchs-Marquedant zu der Vermutung, dass wohl immer noch viele PolitikerInnen zu wenig die alltägliche Praxis der Kinder- und Jugendverbände kennen. Frau Engel-Otto teilte auch die Ansicht aus der Runde, dass Initiativen wie „Wir im Verein mit dir“, nicht nur die Sportvereine stützen sollten.
Wahlalter 16 unterstützten – bis auf die CDU – alle Parteien. Dass Partizipation jenseits von „Wahlalter 16“ für sie ein wichtiges Thema ist, betonte Gaby Schäfer und lobte besonders das Beteiligungsprojekt „DingDeinDorf“, das sie als beispielgebend für gelungene Partizipationsarbeit in den saarländischen Kommunen anerkennt. Erkenntnisse aus der Diskussion? Regierende bedürfen einer anstehenden Wahl, um Forderungen der Jugendverbände entgegenzukommen. Die Opposition stellt sich fast geschlossen hinter die Jugendverbände. Egal wer nun gewinnt: Die Glaubwürdigkeit der
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Immerhin wurde beim Thema Partizipation zugestanden, dass hier z.B. in der Bildungspolitik noch einiges im Argen liegt. Besonders Claudia Willger-Lambert berichtete von gescheiterten Initiativen im Landtag, die Schulmitbestimmung der SchülerInnen zu stärken und die Beteiligung Jugendlicher in den Kommunen deutlicher zu verankern.
Zusagen steht auf dem Prüfstand. Und sonst? Unsere Arbeit wird grundsätzlich geschätzt und anerkannt! Wir sind aber vielleicht nochmehr als bisher - gefordert, PolitikerInnen Jugendarbeit zu erklären und sie unsere Praxis erleben zu lassen. Also liebe neuen Abgeordnete, nehmt euch Zeit für uns! Wir kommen!
Gesprächsmarathon durch Ministerien und Fraktionen Die Vorstandsmitglieder stießen mit ihren zeitlichen Kapazitäten an ihre Grenzen. Die Interessenvertretung für die Kinder- und Jugendarbeit war ihnen das Wert. Staatssekretärin Schäfer am 20.04.2009 Gemeinsam zogen der Vorstand und die Staatssekretärin fachlich und jugendpolitisch eine positive Bilanz zum Projekt „DingDeinDorf“. Der Landesjugendring
will evtl. in zwei Jahren das Projekt neu auflegen. Der Vorstand stellte des Weiteren ausführlich die auf der Vollversammlung beschlossenen jugendpolitischen Positionen vor. Besprochen werden auch Probleme bei Beantragung, Bewilligung und Prüfung bei den zentralen Führungs-
mittel. Bezüglich einer Vereinbarung über den Jugendserver-Saar erwartet der Landesjugendring einen Entwurf des Ministeriums. Schließlich betont er die Dringlichkeit einer Erhöhung der Förderung der LJR-Mittel
Gremien, Gespräche, Servicestation LJR
Jugendpolitische Diskussion des Hauptausschusses mit LandespolitikerInnen am 01.09.2009 Einen ausführlichen Bericht über die Diskussion ist auf der vorherigen Seite abgedruckt.
FDP-Fraktion am 23.11.2009 Die Partizipation Jugendlicher im Saarland war eines der herausragenden Themen bei einem ersten jugendpolitischen Meinungsaustausch zwischen den Abgeordneten Christoph Kühn sowie Christian Schmitt von der FDP-Fraktion und den
44 Vorstandsmitgliedern Catharina Becker und Mark Harlos vom Landesjugendring Saar im saarländischen Landtag. Dabei wurde besonders in der Frage des Wahlalters die gemeinsame Position betont. „Ohne ausreichende Beteiligungschancen verpassen wir die Chance, dass junge Menschen sich mit unserem Gemeinwesen identifizieren und es aktiv mit gestalten“, warnte Harlos und folgerte: „Die klarste Form der politischen Teilhabe ist das Wahlrecht. Deshalb muss das Wahlalter zumindest auf der kommunalen Ebene auf 16 Jahre gesenkt werden.“ Der Landtagsabgeordnete Christoph Kühn stimmte dem zu und verwies auf die Koalitionsvereinbarung von CDU, FDP und Grünen, in der die Prüfung dieser Frage zugesagt ist. Kühn weiter: „Wir werden in der Koalition dafür werben, das Wahlalter herabzusenken. Gerade angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung in unseren Städten und Gemeinden müssen wir die Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen verbessern.“ Die Bildungspolitik und die Praxisfelder der Kinder- und Jugendverbände waren weitere Gesprächspunkte beim Treffen. „Zu oft erleben wir, dass das Lernen nur
mit dem schulischen Unterricht in Verbindung gebracht wird“, betonte Catharina Becker. „Bildung ist aber mehr als Schule.“ Die LandesjugendringvertreterInnen beschrieben das Lernen in der außerschulischen Jugendarbeit anhand konkreter Beispiele, wie den Jugendleiterschulungen, dem Partizipationsprojekt „DingDein Dorf“ und der täglichen Jugendzentrumsund Gruppenarbeit vor Ort. Die FDP-Vertreter verwiesen in dem Gespräch schließlich auf die Koalitionsvereinbarung in der u.a. mehr BildungsreferentInnen, die finanzielle Absicherung des Landesjugendrings und die Verstetigung von Projekten zugesagt wurden. Christian Schmitt zog ein Resumee des ersten Treffens in der neuen Legislaturperiode: „Wir wissen das fruchtbare Engagement der Jugendverbände und seiner Arbeitsgemeinschaft im Saarland zu schätzen und freuen uns auch in der Rolle als Regierungsfraktion auf eine Fortsetzung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit.“
SPD-Fraktion am 01.12.2009 „Studierende, die bisher eine wichtige Gruppe unter den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit darstellen, drohen uns unter den gegenwärtigen Studienbedingungen wegzubrechen.“ So beschrieb Heike Weber vom Vorstand des Landesjugendrings im Gespräch mit der SPD-Fraktion im saarländischen Landtag die Situation studierender Freiwilliger in den Kinder- und Jugendverbänden. Für Heiko Maas, den Fraktionsvorsitzenden der SPD, ist dies ein wichtiger Grund gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der
Kinder- und Jugendverbände „jede Form von Studiengebühren – auch die für länger Studierende - abzulehnen“. „Daneben führt auch die zunehmende Verschulung durch die Bachelor- und Masterstudiengänge dazu, dass diese Ehrenamtlichen über keine Zeit mehr verfügen, sich neben dem Studium in Freizeitmaßnahmen, Gruppenstunden und Projekten der Kinder- und Jugendarbeit zu engagieren“ ergänzte Holger Meuler, der Vorsitzende des Landesjugendrings die Lage vieler Studierenden. „Auch deshalb unterstützen wir den derzeitigen Bildungsstreik und fordern statt wohlfeiler Solidaritätsbekundungen entscheidende Reformen an der Reform.“ Ulrich Commercon, der bildungspolitische Sprecher der SPDFraktion teilte diese Einschätzung und will sich in diesem Sinne einsetzen. „Auch G8 ist in diesem Licht zu sehen. Junge Menschen brauchen Zeit für freiwilliges Engagement. Bildung ist tatsächlich mehr als Schule und Studium“ meinte er. Weiteres Gesprächsthema war die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an sie betreffenden kommunalen Entscheidungen. Frank Kettern warb für direkte zeitlich überschaubare Foren und belegte deren Erfolg an dem Projekt „DingDein Dorf“, das der Jugendring in diesem Jahr abschloss und nun weiter entwickeln wird. Magnus Jung, der jugendpolitische Sprecher der SPD-Fraktion unterstützte diesen Ansatz und will das Anliegen gemeinsam mit den LJR-VertreterInnen auch in die kommunalpolitischen Gremien der SPD einbringen.
Jugendpolitische Gespräche
Bündnis 90/Die Grünen am 02.12.09 „Dass die Förderung der Kinder- und Jugendverbände durch die Koalitionsvereinbarung der neuen Landesregierung verbessert wird, ist mit der Verdienst der Grünen, die sich in dieser Frage schon seit Jahren gemeinsam mit dem Landesjugendring aktiv einsetzen.“ Mit diesen Worten würdigte Heike Weber vom Vorstand des Landesjugendrings im Gespräch mit Claudia Willger-Lambert und Hubert Ulrich am heutigen Mittwoch die Jugendpolitik der grünen Fraktion. „Wir wünschen uns, dass auch die Frage der Herabsetzung des Wahlalters im Sinne der saarländischen Jugendlichen entschieden wird“ ergänzte Frank Kettern der ebenfalls gemeinsam mit Catharina Becker, für die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände an dem Treffen teilnahm. Für Hubert Ulrich ist das Wahlrecht ab 16 Jahre für Kommunalwahlen ein wichtiges jugendpolitisches Anliegen. „Die Senkung des Wahlalters ist die wirksamste Möglichkeit der Teilhabe junger Menschen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass wir als siebtes Bundesland ebenfalls diese Regelung einführen können“, sagte er den VertreterInnen des Landesjugendrings zu. Claudia Willger-Lambert unterstützt ebenso die Forderung der Jugendverbände, Kinder und Jugendliche noch stärker als bisher an sie betreffenden Entscheidungen direkt
vor Ort zu beteiligen. „Wie im Jugendringprojekt „DingDeinDorf“ erfolgreich praktiziert, sollten sie in Gesprächsforen mit den örtlich Verantwortlichen direkt und in zeitlich überschaubaren Zeiträumen mitwirken können“ betonte sie. Catharina Becker wies abschließend auf die Lage ehrenamtlicher MitarbeiterInnen im Studium hin, die derzeit mit erheblichen Nachteilen zu rechnen haben. „Freiwilliges Engagement bringt in Zeiten von „Bachelor“, „Master“ und Studien-
gebühren erhebliche Nachteile mit sich.“ Sie stößt damit bei den Grünen auf offene Ohren. „Wir werden alles unternehmen, was wir im Rahmen der Landespolitik in dieser Frage tun können“, versprach Willger-Lambert abschließend.
Linken-Fraktion am 03.12.09 „Selbstorganisierte Kinder- und Jugend-
verbände leisten einen wertvollen Beitrag für unser demokratisches Gemeinwesen. Dort lernen junge Menschen, Verantwortung zu übernehmen und sich an sie betreffenden Fragen zu beteiligen.“ Mit diesen Worten versicherte Heike Kugler, die sozialpolitische Sprecherin der LinkenFraktion im saarländischen Landtag, die Wer tschätzung ihrer Partei für die verbandliche Jugendarbeit im Saarland. Anlass war ein erstes jugendpolitisches Gespräch des Vorstands des Landesjugendrings Saar mit der Fraktion der Linken am Donnerstag (3.12.), die erstmals in das saarländische Parlament eingezogen ist. Im Mittelpunkt stand zunächst die Verständigung über die Ausgestaltung von echten Ganztagsschulen. „Der Landesjugendring befürwortet ein flächendeckendes Angebot von echten Ganztagsschulen“, betonte Heike Weber für den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft. „Dazu gehört allerdings auch ein ausgewogener Rhythmus von Unterricht, Freizeit, Bewegung und an persönlichen Interessen orientierten Angeboten.“ Dies unterstütz-
te auch Lothar Schnitzler für die Linken. „Die Schulen müssen sich noch stärker als bisher in den Sozialraum hinein öffnen. Dazu gehört aber auch eine kindgerechtere Gestaltung der Schulgebäude und eine stärkere sozialpädagogische Personalisierung.“ Beide Seiten betonten die Bedeutung der Bildungsleistungen, die die Kinder- und Jugendverbände erbringen. „Wenn mehr Jugendverbände die dazu notwendigen professionellen Strukturen hätten, könnten wir noch stärker als bisher auch in Kooperation mit Schulen unsere Stärken im sozialen Lernen und freiwilliger Selbstorganisation einbringen“, so Heike Weber. Landesjugendring und Linke betonten, dass bei einer echten Ganztagsschule nach Unterrichtsende für die SchülerInnen wirklich Feierabend sei und nicht noch Hausaufgaben und Lernen in den Abendbereich geschoben werden. „Kinder und Jugendliche brauchen auch Freiräume außerhalb der Institution Schule. Neben Schule und Familie sind ganz besonders auch die freiwilligen Zusammenschlüsse junger Menschen wichtige Orte für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen“, unterstrich Heike Weber. Beide Seiten sprachen sich zudem für ein verlängertes gemeinsames Lernen bis einschließlich der sechsten Klasse aus. Die Linke unterstützte schließlich das Anliegen des Landesjugendrings, im Saarland das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken und als ersten Schritt damit bei den Kommunalwahlen zu beginnen.
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Gremien, Gespräche, Servicestation LJR
CDU-Fraktion am 02.02.2010 Auf zum Teil neue Gesichter in der CDULandtagsfraktion trafen die Mitglieder des Landesjugendring-Vorstands am 2. Februar, als sie mit dem Arbeitskreis Soziales der CDU-Fraktion unter Leitung von Hermann-Josef Scharf über aktuelle jugendpolitische Themen diskutierten.
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Zunächst präsentierten die LJR-Verantwortlichen die Schwerpunkte ihrer Arbeit aus den letzten zwölf Monaten. Stichworte waren: das Partizipationsprojekt „Ding DeinDorf“, Initiativen zum Schutz des Kindeswohls in der ehrenamtlichen Jugendarbeit, die Juleica als Qualitätssiegel für JugendleiterInnen, die Aktionen der Jugendverbände im Superwahljahr sowie die Medienkompetenzprojekte des Jugendserver-Saar. Tobias Hans, der neue jugendpolitische Sprecher der CDU interessierte sich besonders für die Projekttage KomComm, bei denen der JugendserverSaar Kids ab 12 Jahre den sozial und technisch kompetenten Umgang mit Social communities näherbringt und diese anschließend für Gleichaltrige, Eltern oder LehrerInnen als MultiplikatorInnen tätig werden können. Er unterstützte das Anliegen des Landesjugendrings, die neuen Medien nicht nur von ihren Gefahren her sondern auch aus dem Blickwinkel der Chancen für die Sozialisation und das Lernen der Jugendlichen zu betrachten. Ebenfalls auf positive Resonanz stieß das LJR-Beteiligungsprojekt „DingDein
Dorf“, mit dem Kinder und Jugendliche 2008 im gesamten Land Städte und Gemeinden auf ihre Jugendfreundlichkeit und Jugendtauglichkeit testeten. Catharina Becker vom LJR Vorstand warb in diesem Zusammenhang zudem dafür, im Kommunalen Selbstverwaltungsgesetz zu regeln, dass Kinder und Jugendliche bei sie betreffenden Fragen beteiligt werden müs-
aber auch, so die gemeinsame Meinung, die Durchsetzung der Jugendschutzgesetze, die keiner Verschärfung sondern nur der konsequenten Anwendung bedürften. Schließlich erinnerte der Landesjugendring die FraktionsvertreterInnen an das Versprechen der Koalitionsvereinbarung „die grundsätzliche Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings“ zu gewährleisten. „Wer die Handlungsfähigkeit der Arbeitsgemeinschaft nicht gefährden will, muss den Etat des LJR deutlich erhöhen!“ betonte Mark Harlos, der Kassierer des LJR. Hermann-Josef Scharf konnte diesbezüglich noch keine abschließende Antwort geben, verwies aber auf die anstehenden Haushaltsberatungen, bei denen diese Frage geprüft werde. Er sprach schließlich den anwesenden Verantwortlichen des Jugendrings, stellvertretend für alle in den Jugendverbänden aktiven MitarbeiterInnen, seine Anerkennung für die vielfältigen Leistungen in der saarländischen Jugendarbeit aus.
sen – und nicht nur können. Der Vorstand setzte sich bei der CDU-Fraktion erneut auch für die Herabsetzung des Wahlalters bei Kommunalwahlen ein, das schon in sieben Bundesländern eingeführt worden ist. Die CDU-VertreterInnen sehen dieses Anliegen skeptisch, wollten sich aber im Gespräch noch nicht abschließend festlegen. Weiteres Thema war die Suchtprävention. Präventionsprojekte wie „Volle Peilung“ von Juz-united seien sinnvoll und müssten weiter gefördert werden. Hinzu komme
Sozialministerin Kramp-Karrenbauer am 12.03.2010 Gute Nachrichten für die Kinder- und Jugendverbände im Saarland: Entsprechend der in der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung getroffenen Zusagen, sollen zur Stützung des ehrenamtlichen Engagements in der Jugendarbeit noch in diesem Jahr 1,5 neue Stellen für BildungsreferentInnen bei den Mitgliedsverbänden der
Jugendpolitische Gespräche
Arbeitsgemeinschaft geschaffen sowie die Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings gesichert werden. „Die Zusagen des Koalitionsvertrags an die Jugendverbände werden umgesetzt“, so Kramp-Karrenbauer zu den Leitungskräften des Jugendrings am vergangenen Freitag in einem konstruktiven Meinungsaustausch. Gemeinsam stimmten Jugendverbände und Ministerin in dem Gespräch zudem überein, die Partizipation in den Kommunen zu stärken. „Ohne ausreichende Beteiligungschancen verpassen wir die Chance, dass junge Menschen sich mit unserem Gemeinwesen identifizieren und es aktiv mit gestalten“, betonte der Vorsitzende des Jugendrings, Holger Meuler. Deshalb sprechen sich beide Seiten für direkte und zeitlich überschaubare Beteiligungsformen für Kinder und Jugendliche aus. „Das Projekt DingDeinDorf des Landesjugendrings aus dem vergangenen Jahr hat hier Maßstäbe gesetzt“, so die Jugendministerin. Mit DingDeinDorf wurden saarländische Kommunen auf ihre Jugendfreundlichkeit und –tauglichkeit getestet und in zehn ausgewählten Städten und Gemeinden konkrete Vereinbarungen für Verbesserungen zwischen Jugendlichen und Bürgermeistern getroffen. Weitere Themen des Gesprächs waren u.a. die Schul- und Hochschulpolitik sowie die Präventionsarbeit.
Zum 2010
Landeshaushalt
Mit der SPD-Fraktion am 13.04.2010 Mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 21.04.2010 Mit der Fraktion der Linken am 23.04.2010 In diesen Gesprächen stellte der Vorstand intensiv die haushaltspolitischen Positionen des Landesjugendrings vor und mahnte insbesondere die Umsetzung der Koalitionsvereinbarungen zu den BildungsreferentInnen und dem Landesjugendring an.
28.06.2010 Jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Magnus Jung „Die Jugendleiterausbildung in den Mitgliedsverbänden ist der zentrale Schlüssel zur Qualifizierung unserer ehrenamtlichen
MitarbeiterInnen. Dort lernen sie, Kinder stark zu machen und sie dabei zu fördern, auch „Nein“ sagen zu dürfen.“ Dies betonte Holger Meuler, der Vorsitzende des Landesjugendrings, am 28. Juni in einem Gespräch mit dem jugendpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Magnus Jung, in Saarbrücken. Hintergrund ist die derzeitige Diskussion um sexualisierte Gewalt in Institutionen wie Schulen, Internate und im Jugendhilfebereich, zu dem auch die ehrenamtliche Jugendarbeit gehört. Magnus Jung unterstützt diesen präventiven Ansatz: „Die verpflichtende Vorlage von Führungszeugnissen für die ehrenamtlich Tätigen in der Jugendarbeit wäre der falsche Weg. Bei tausenden von Freiwilligen ist ein solches bürokratisches und letztlich nicht aussagekräftiges Instrument nicht zielführend. Es ist unangemessen im Aufwand und erhöht die Hürden für freiwilliges Engagement.“ Ein derzeit auf Bundesebene entstehendes Kinderschutzgesetz habe, so beide Gesprächspartner, die besonderen Bedingungen ehrenamtlicher Jugendarbeit zu betrachten. Catharina Becker erläuterte weiter: „Örtliche Initiativen, Gruppen und Verbände sollten vorbeugende Maßnahmen erarbeiten, die die Aufmerksamkeit der Ehrenamtlichen in den Organisationen zum Schutz der Kinder gegen Gewalt jeder Art innerhalb der eigenen Reihen, aber auch von außen sensibilisiert.“ Dazu gehörten neben der Ausbil-
dung z.B. Selbstverpflichtungen der Verantwortlichen, Ansprechpersonen für die Eltern, Präventionsbeauftragte und die Unterstützung durch externe Fachkräfte. Auch der Landesjugendhilfeausschuss, in dem Regierung, Landtagsfraktionen und Jugendhilfeträger über wichtige Fragen der Kinder- und Jugendpolitik beraten, war Gesprächsthema. Beide Seiten zeigten sich unzufrieden darüber, dass dieses wichtige Landesgremium lange nach Beginn der neuen Legislaturperiode bisher noch nicht konstituiert ist. Weitere Diskussionspunkte waren die zunehmenden Klagen von BürgerInnen gegen Kinderlärm und die Auswirkungen der Schuldenbremse für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in künftigen Landeshaushalten.
Zu den Kürzungen beim Landesjugendring und den Freizeitmaßnahmen 25.10.2010 Sozialministerin Kramp-Karrenbauer 02.11.2010 CDU-Fraktion 09.11.2010 SPD-, Linke-, FDP-Fraktion 10.11.2010 Bündnis 90/Die Grünen Wie jedes Jahr, so brachte auch in diesem Herbst der Landesjugendring seine Vorstellungen zum jugendpolitischen Teil des Landeshaushalts ein. Besonders die Kürzung beim Landesjugendring und den Freizeitmaßnahmen wurden intensiv besprochen.
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Servicestation LJR Ohne Geschäftsstelle ist vieles nicht möglich, was in diesem Arbeitsbericht dokumentiert wird . Und Öffentlichkeitsarbeit braucht man, weil man über Gutes, das man tut auch reden sollte. Und ohne viel Aufhebens aber mit viel Engagement kümmert sich die Servicestation LJR dann auch noch um die Theaterabos des Kulturrings der Jugend.
Geschäftsstelle:
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Beratung und Unterstützung
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ie Geschäftsstelle ist der Dreh- und Angelpunkt für Kontakte, Kommunikation, Information und Service nach innen und außen. Sie führt Beschlüsse und Aufträge der Gremien aus und hält somit den Laden mit am Laufen. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig: • Vor- und Nachbereitung von Gremien, Veranstaltungen in organisatorischen und inhaltlichen Fragen; • Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen u.a. mit “Info-aktuell” (sechsmal im Jahr), Pressemitteilungen, Internet-Auftritt, Gesprächen; • Inhaltliche und organisatorische Betreuung aller Projekte; • Abwicklung der Finanzen (Zuschüsse für Maßnahmen und Projekte; Buchführung); • Beantwortung vielfältigster Anfragen in dem weiten Feld von Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpolitik im Saarland; • Kulturring der Jugend (Programmgestaltung, Werbung, Bestellabwicklung...);
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Beratung und Unterstützung von Mitgliedsverbänden und deren ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen von Orts- bis Landesebene Wahrnehmung (incl. Vor- und Nachbereitung) von Gesprächsterminen mit und im Auftrag des Vorstands; Erledigung des Schriftverkehrs für den Vorstand; Beobachtung der jugendpolitischen Entwicklungen und und und...
Im Herbst 2010 haben die MitarbeiterInnen und der Vorstand unter der Moderation von Tom Urig in einer Klausurtagung einen Tag über die organisatorischen Abläufe und die Kommunikation zwischen Vorstand und Geschäftsstelle besprochen. Dabei wurden Ideen und konkrete Umset-
zungsschritte entwickelt, auch in Zukunft eine serviceorientierte Geschäftsstelle vorzuhalten, die auch die elektronischen Kommunikationsmittel effektiv für die Arbeitsgemeinschaft zu nutzen weiß. Wie der Bericht erahnen lässt, konnten sich die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle über mangelnde Arbeit kaum beschweren und bewältigten diese auch hervorragend. Es gilt also ein herzliches Dankeschön für das große Engagement des Teams mit Georg Vogel als Geschäftsführer und den beiden Sachbearbeiterinnen Doris Burgard und Birgit Rauen-Oberst sowie Projektleiterin Claudia Eisenstein auszusprechen. Hinzu kommen die engagierten Jugendserver-Praktikantinnen sowie Projektbeschäftigte und weitere Arbeitskräfte: Michelle Boullay, Sofie Burger, Anna Feldt, Inga Kietel, Kathrin Meuler, Mascha Rudolph, Annika Schu. Alle haben den extrem hohen Arbeitsaufwand mit viel Einsatz hervorragend bewältigt. Nicht zuletzt durch die Sorge der Beschäftigten um ihren Arbeitsplatz gründeten sie noch im Dezember 2010 einen Betriebsrat.
Servicestation LJR
Öffentlichkeitsarbeit Gedrucktes und Twitter
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er Pressespiegel im Anhang macht aus Platzgründen nur ansatzweise deutlich, dass es dem Landesjugendring auch in den beiden letzten Jahren gut gelang, seine Anliegen in die Öffentlichkeit zu transportieren. Die Arbeit der Kinder- und Jugendverbände läuft oft unspektakulär ab und die Medien kommen von selbst nicht immer auf die Idee, über diesen Bereich zu berichten. Umso wichtiger ist es, dass der LJR hier die Anliegen der Kinder- und Jugendverbände offensiv nach außen trägt. Dass dieses gelang, zeigen nicht nur die zahlreichen Presseartikel, sondern auch die Resonanz in Rundfunk und Fernsehen. Die SR-Radio-Programme, SR-Fernsehen, Radio Salü und weitere Sender fragen uns oft an und berichten über unsere Ereignisse. Diese Leitmedien publizieren unsere Meldungen auch im Internet. Auch dort erreicht man unsere Äußerungen über ungezählte Wege. Nicht unwesentlich ist in diesem Zusammenhang die Wirkung des JugendserverSaar, der die Perspektive junger Menschen und der Kinder- und Jugendarbeit in der Öffentlichkeit der Internet-Welt widerspiegelt. Mit ihm können die Jugendverbände und die Jugendlichen selbst aktiv und ohne große Hürden sich selbst direkt
an die Öffentlichkeit wenden (siehe hierzu das eigene Kapitel). Wichtig ist nach wie vor unsere Mitgliederzeitschrift „Infoaktuell“ die sechs mal im Jahr an die Verantwortlichen in unseren Mitgliedsverbänden, der gesamten Jugendhilfe und die politischen Entscheidungsträger versendet wird. Inwieweit es uns nach der Kürzung gelingt, es mit Abo-Geldern, Anzeigen oder Spenden weiterzuführen, war bei der Drucklegung des Arbeitsberichts höchst fraglich. Dies gilt auch für das Internetportal des Landesjugendrings, das wir nach der Reduzierung des Zuschusses ebenfalls aus Kostengründen vorübergehend abschalten mussten. Wir suchen derzeit nach einem Sponsor, der uns unterstützt. Kostenfrei und mit viel Resonanz bedienen wir sehr erfolgreich den Micro-Blog Twitter, wo mittlerweile fast 1000 Nachrichten gesendet wurden und fast 400 LeserInnen uns folgen. Nicht fehlen darf natürlich auch die eigene Präsenz in Facebook.
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Kulturring der Jugend Abos und „Bühnenreif“
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ach wie vor zählt der Kulturring der Jugend zu den Vorzeigeprojekten des Landesjugendrings. Gelingt es uns doch nach wie vor ca. 1200 junge BesucherInnen zu gewinnen, die sich statt Glotze und Computerspiel auch mal aufregende Schauspiele, Opern, Konzerte und Ballettaufführungen gönnen. Durch die preisgünstige Gestaltung mit Unterstützung des Staatstheaters, des Theater Überzwerg, des SR und des Theaterfestivals Spielstark der Stadt Ottweiler und der Förderung des Landesjugendamts ist dieses Abo-Angebot auch für sozial schlechter gestellte junge Menschen attraktiv.
Nachdem die Abo-Zahlen vor allem auch bedingt durch den kostenfreien Zugang der Studierenden ins Theater weiter zurück gingen, konnten wir gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung bei dem neuen Projekt „Bühnenreif“ kooperieren, wo ganze Schulen sich entscheiden in einer Spielzeit möglichst viele SchülerInnen fürs Theater zu begeistern. Dadurch konnte sich unsere Kundenzahl zumindest stabilisieren. Dennoch stellt sich auch beim Kulturring angesichts der Kürzungen die Frage, ob wir ihn noch weiter anbieten können. Zwar sichern uns hier Zuschüsse aus Bildungsmaßnahmen ab. Jedoch ist der per-
sonelle Aufwand doch höher, als er sich in der Förderung abbildet.
Jugendserver-Saar
10 Jahre Jugendserver 2001 war das Geburtsjahr unseres Internetprojekts Jugendserver-Saar. So steht 2011 ein erstes rundes Jubiläum an. Und das Projekt kann sich sehen lassen. Mit dem Internetportal, weiteren Internetseiten, den Aktivitäten in den sozialen Netzwerk und dem ausgebauten Medienkompetenzschwerpunkt KomComm wurden beachtliche Beiträge zur Online-Jugendarbeit geleistet.
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Nicht nur ein Internet-Portal 10 Jahre Wandel und Weiterentwicklung
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uf fast zehn Jahre blickt jetzt der Jugendserver-Saar, das Internet-Projekt des Landesjugendrings, zurück. Und es kann einem fast schwindlig werden, schaut man sich die Entwicklungsschritte dieses Medienprojekts genauer an. Ein kleiner Einblick soll hier gegeben werden. Seit dem Projekt-Start 2001 schritt die Internettechnologie enorm voran. Nur zwei Beispiele: Damals hingen die meisten Rechner noch an einem Analog-Modem. Heutzutage geht ohne DSL fast nichts mehr. Erfreute man sich damals noch an Bildern neben den Texten, erwartet man heute einen kurzweiligen Videoclip zur Information. Und genauso rasant vollzog sich auch die Entwicklung des Jugendservers. Mit ihm gelang es immer wieder, die neue Medientechnologie als Werkzeug in der Jugendarbeit zu nutzen und dieser damit wegweisende Impulse zu geben. Der Werdegang des Projekts belegt dies.
Das Fundament In der ersten Phase des Projekts von 2001 bis 2004 wurden die Fundamente für die Ausrichtung gelegt. Unser Ziel war es, die Chancen dieses neuen medialen Werkzeugs und seine innovativen Potentiale für die Jugendarbeit offensiv zu nutzen. Und so hieß es in der Vereinbarung aus dem Jahr 2000 mit dem Ministerium einvernehmlich, aber noch recht allgemein: Der Landesjugendring Saar „führt ein Projekt durch, das mit Hilfe der Internet-Technologie eine saarländische Informations-, Kommunikations- und Kooperationsplattform für die Kinder- und Jugendarbeit und darüber hinaus die gesamte Jugendhilfe realisiert.“ Was hieß das nun konkret? Der erste Projektmitarbeiter, Christian Becker, realisierte mit dem Internet-Provider Deepweb ein Portal, das es technisch ermöglichte, eine große Anzahl Jugendarbeitsanbieter und Jugendhilfeeinrichtungen einzubinden. Was heute fast selbstverständlich klingt, steckte damals noch in den Kinderschu-
hen. Für den Laien formuliert: Es bedurfte intelligenter Web-Seiten, die Inhalte möglichst automatisiert auf der Startseite und den Unterseiten zu verwalten (so genannte Content-Managment-Systeme CMS). Gleichzeitig sollte dieses System auch für nicht technisch versierte pädagogische Mitarbeiter einfach vom eigenen PC ohne zusätzliche Software mit dem InternetBrowser bedienbar bleiben. Dies alles wurde innerhalb eines ¾ Jahres umgesetzt und war Grundlage für den nachhaltigen Erfolg des Projekts. Denn nur so konnte es gelingen, in der Anfangsphase bis zu 100 aktive RedakteurInnen zu gewinnen, die Aktivitäten, Wissenswertes, Termine und Fotos einstellten. Und dies war auch Ausgangspunkt dafür, dass aus dem Projekt mehr wurde als ein Internetportal. Es entwickelte sich auch zur Plattform für Medienkompetenz. Alleine schon der Aufbau des Portals und die Schulung neuer RedakteurInnen führte dazu, dass der Jugendserver die technische InternetKompetenz in den pädagogischen Bereich
10 Jahre Jugendserver-Saar
trug und dort auf manchmal technische und finanzielle, öfter auf pädagogische Bedenken und auch ideologische Hürden stieß. Fragen wie diese wurden fast täglich gestellt: Darf man ein solches Medium mit fast grenzenlosem Angebot in Jugendeinrichtungen zugänglich machen? Müssen da nicht Filter eingebaut werden? Darf auf dem Jugendserver jeder ohne Kontrolle Inhalte einstellen? Für die Einstellung von Inhalten im Jugendserver half ein Redaktionsstatut weiter, das im Wesentlichen heute noch gilt und in dem sich die RedakteurInnen u.a. verpflichten, ihre Informationen wie JourScreenshot des neuen Portals
nalisten sauber zu recherchieren und stilistisch einigermaßen sauber zu publizieren. Bis heute gab es dabei mit den RedakteurInnen keine gravierenden Probleme. Die beiden ersten Fragen beantwortete die Realität. Das Portal wuchs und erfreute sich immer größeren Zuspruchs. Schnell waren über 3000 Artikel im System, täglich kamen welche aus allen Teilen des Saarlandes dazu. In dem kleinsten Flächenland der Bundesrepublik mit etwas mehr als einer Million EinwohnerInnen schauten nach fünf Jahren bis zu 1000 BesucherInnen täglich beim Jugendserver vorbei. Und da-
mit wurde es auch wichtiger, mit seinen Aktivitäten vor Ort auf dem Jugendserver präsent zu sein und über sich zu berichten. Die Vielfalt der saarländischen Jugendarbeit wurde ein gutes Stück öffentlicher. Jugendserver-Foto-Teams – damals sehr modern – besuchten ausgewählte Events und produzierten E-Cards davon für den Jugendserver. Kooperationen und Innovationen Aber das Projekt beschränkte sich nicht auf das Portal, sondern befruchtete die Jugendarbeit auch mit weiteren Ideen. Auf Fachtagungen, so 2005 eine über die damals in Mode gekommenen LAN-Parties, betonten wir – und dies ist nach wie vor bei solchen neuen jugendkulturellen Trends nötig – immer auch die Chancen und pädagogischen Potentiale und nicht nur die Gefahren. Zwei weitere Beispiele stehen für die Impulsgeber-Funktion des Jugendservers in die Jugendarbeit. So wurde in einem Projekt Sofi (Schülerorientierte Firmendatenbank) von 40 SchülerInnen aus dem Landkreis Merzig-Wadern eine selbst programmierte Seite in einer Projektwoche realisiert. Der Inhalt: selbst vor Ort recherchierte Ausbildungsplätze, PraktikumsStellen und Ferienjobs in 120 Firmen. Mit dem „Wahl-O-Mat on tour“ in Kooperation mit Landes- und Bundeszentrale für politische Bildung und der Arbeitskammer des Saarlandes wurde das Internet-Modul „Wahl-O-Mat“ zu saarländischen Landtags- und zu Bundestagswahlen mit realen KandidatInnen der Parteien in spannende Diskussionen mit jungen Menschen in Schulen und Jugendeinrichtungen verwickelt. Das Ganze wurde dann wieder auf dem Jugendserver dokumentiert und somit der „Wahl-OMat“, der Positionen der Parteien transparent macht, im wortwörtlichen Sinn mit Leben gefüllt. Diese Zeit mit vielen neuen Kooperationspartnern verbindet sich mit Projektmitarbeiter Hans Wolf. Das Portal heute Nach wie vor steht im Mittelpunkt das Internet-Portal. Es orientiert junge Menschen im Alter zwischen 13 und 26 Jahren im Saarland, drum herum und darüber hinaus über Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und bietet für die jeweilige Lebenssituation wichtige Informationen. Des Weiteren informiert das Portal alle ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen fachlich über alles Wissenswerte der (saarländischen) Jugendarbeit und Jugendhilfe.
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Jugendserver-Saar
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Über 80 Redakteure aus verschiedenen Institutionen oder Jugendverbänden können derzeit selbstständig Artikel anlegen. Technisch basiert der Jugendserver-Saar auf einem CMS-System (Content-Management-System). Diese wurde 2010 mit dem neuen Partner „One4vision“ auf das Redaktionssystem Typo3 umgestellt, das die gemeinschaftliche Erstellung und Bearbeitung des Inhalts von Texten und Multimedia-Dokumenten ermöglicht. Zur Erstellung eines Artikels werden nach wie vor keine großen Vorkenntnisse benötigt, wer sich mit Word auskennt, kann auch Artikel veröffentlichen. Jede/r RedakteurIn bekommt einen eigenen persönlichen Redaktionsbereich und kann darin alle selbsterstellten Inhalte (Artikel und Termine) verwalten. Um auf dem Jugendserver publizieren zu können, müssen sich Interessierte beim Projektbüro registrieren lassen und bekommen dann das Login für den persönlichen Redaktionsbereich. Neun Jahre nach dem Start der Seite im September 2001 wurde der JugendserverSaar 2010 komplett neugestaltet und am 22. April mit neuem Design, Redaktionssystem und neuer inhaltlicher Aufteilung der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Design wurde dem momentanen Webseiten-Standard angepasst sowie der Zielgruppe entsprechend überarbeitet. Die vorhandenen Inhalte der alten Jugendserver-Version wurden neu geordnet. Auf eine bessere Auffindbarkeit und Präsentation der Artikel wurde dabei besonderer Wert gelegt. Aktuelle Artikel über Veranstaltungen, Projekte, Aktionen und Interessantes für engagierte und nicht-engagierte Jugendliche sind im farblich rot gekennzeichneten Bereich „Aktuelles“ zu finden. In einem weiteren Bereich, blau gekennzeichnet, befindet sich das „Wissen“ – das „Lexikon“ des Jugendserver-Saar. Neben jugendrelevanten Themen sind dort wichtige Informationen aus den unterschiedlichen Feldern der Jugendarbeit (Juleica-Handbuch, Rechtliches u.v.m) auffindbar. Neu auf dem Portal ist die Verortung von Artikeln und Terminen. So können Jugendliche gezielt nach Veranstaltungen in ihrem Ort suchen. Auf einer GoogleMap werden Termine in den 52 saarländischen Gemeinden angezeigt. Diese lokale Verortung von unterschiedlichen Terminen und Artikeln erleichtert nicht nur die Navigation, sondern unterstützt auch lokale Identität. So wurde die Plattform auch um Web 2.0-Anwendungen ergänzt; neben der Möglichkeit, Artikel direkt in Facebook
oder Twitter zu verlinken, wird auch der Twitter-Account des Jugendserver-Saar direkt auf der Seite abgebildet. Stärker als bisher sind auch die unterschiedlichen Portale, die im Laufe der Jahre durch Projekte der Plattform entstanden sind, auf der Startseite eingebunden. Wie oben schon beschrieben wird Medienkompetenz in der ganzen Vielfalt des Begriffs praktiziert. Durch Projekte, Tagungen sowie Informationen auf dem Portal bedient der Jugendserver unterschiedlichste Komponenten der Medienkompetenz. Seit 2007 gibt es das Portal www.saarclip.de, das gemeinsam mit dem Jugendverband der saarländischen Jugendzentren (juz-united) gestartet wurde. Mit diesem Portal wird Web 2.0 konkret, denn Jugendliche können auf diesem Portal ihre selbstgedrehten Videoclips veröffentlichen. Hierzu gehört auch das Video-Projekt Fresh-TV, das u.a. den JugendserverSaar mit professionellen Kurzfilmen zur Jugendarbeit im Saarland versorgt.
ternetkompetenz, Sozialkompetenz innerhalb und außerhalb des Internets sowie Persönlichkeits- und Urheberrecht. Ziel von in der Regel zwei Projekttagen ist es, die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu MultiplikatorInnen auszubilden, um ihr Wissen dann z.B. den Eltern und interessierten Lehrern auf einem Elternabend weiterzugeben. Und noch ein paar Portale Neben der konkreten Vermittlung und Umsetzung von Medienkompetenz bietet der Jugendserver-Saar mit dem Portal www.datenparty.de Jugendlichen ein Informationsportal an, auf dem sie sich über den Schutz der eigenen Daten und Abzocke im Internet informieren können. Entstanden ist www.datenparty.de in Kooperation mit dem damaligen Datenschutzbeauftragten des Saarlands, Roland Lorenz. Weitere Geschwisterportale, die im Rahmen von Projekten des LandesjugendringSaar und Jugendserver-Saar entstanden, sind: das Gedenkstättenportal www.
PädagogInnen bei einer Jugendserver-Fachtagung 2009
Medienkompetenz in Sozialen Netzwerken Mit dem Aufkommen der social-communities und vielen Nachfragen aus Schulen und Jugendeinrichtungen, ob, ab wann und wie Jugendliche kompetent in „SchülerVZ“, „wer-kennt-wen“, „Facebook“ und Co. unterwegs sein können, hat Claudia Eisenstein, die derzeitige Projektmitarbeiterin, Projekttage entwickelt, mit denen der Jugendserver noch stärker als bisher Medienkompetenzprojekte mit Jugendlichen ab 12 Jahre durchführt. KomComm, das Projekt zur Medien- und Sozialkompetenz in social communities, behandelt die Schwerpunktthemen: In-
erinnert-euch.de und das Portal zum Beteiligungsprojekt „DingDeinDorf“: www. dingdeindorf.de. Der Jugendserver-Saar informiert also nicht nur, sondern er macht Jugendarbeit öffentlich, vernetzt sie, ist Plattform für jugendkulturelle Initiativen und entwickelt technische und inhaltliche Innovationen für die Jugendarbeit weiter. Er macht junge Menschen und ihre PädagogInnen im Saarland ein gutes Stück medienkompetenter. Jugendserver-Saar – Klick dich rein!
Projektschwerpunkte
Der Relaunch des Portals war nur ein Highlight in den letzten beiden Jahren. Medienkompetenz vermittelten wir bei den Kids und bei den PädagogInnen. Und nicht zuletzt haben wir mit Fresh-TV einen weiteren wichtigen Kooperationspartner gefunden. Berichte: Der Relaunch des Portals Medienkompetenzprojekt KomComm Fachtagungen für PädagogInnen Fresh-TV Weitere Portale
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Der Umbau des Portals Neue Inhalte, neuer Aufbau, neue Programmierung
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ei der Jugendserver-UmbauMesse sprudelte es nur so von guten Ideen. 20 MultiplikatorInnen aus Jugendarbeit und anderen Institutionen trafen sich am 23. Januar 2009 und machten sich ein Bild vom derzeitigen Angebot an Internetportalen des Jugendserver-Saar. Und dann wurden in kreativer Atmosphäre Anregungen gesammelt. In einem im Baustellen-Ambiente dekorierten Raum konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die zahlreichen 'Geschwisterportale' des Jugendserver-Saar informieren. Sie waren auch gefragt, ihr Lob und ihre Kritik für Saarclip.de, Datenparty.de, erinnert-euch. de und dingdeindorf.de aufzuschreiben.
Saarclip, so ein Fazit der Umbau-Messe, sollte viel stärker einen lokalen Bezug erhalten. Dieser lokale Bezug wurde jedoch auch für den Jugendserver-Saar vorgesehen, denn neben dem Lob und der Kritik an den Portalen sollten die TeilnehmerInnen Ideen für das Layout, die Technik und den Inhalt für die neue Jugendserver-Saar-Seite einbringen. Viele der auf der Messe genannten Ideen wie die neue Version des Jugendserver-
Fortsetzung S. 56 RedakteurInnen bei der Schulung
Jugendserver-Saar
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Projektschwerpunkte
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Jugendserver-Saar Fortsetzung von Seite 53 Saar aussehen konnte, wurden dann gemeinsam mit der Internet-Agentur One4vision umgesetzt. Neue Artikel werden nun prominent auf der Startseite angezeigt, sie sind sofort zu sehen und es erfolgt eine einfache Kategorisierung der Artikel. Übersichtlicher geworden ist der Jugendserver-Saar durch wenig Rubriken und Unterrubriken. Bei der Bezeichnung der Rubriken wurde sehr darauf geachtet, dass sie Jugendliche ansprechen und die Sortierung wurde jugendgerechter gewählt. Neu ist auch die Zweiteilung des Jugendserver-Saar in einen roten Bereich: „Aktuelles“ und einen blauen Bereich: „Wissen“. Der blaue Bereich ergänzt den roten Bereich in dem Nachrichten zu finden sind, so können sich Jugendleiter z.B. über Neues rund um die Juleica informieren und finden im Bereich „Wissen“ wichtige Informationen zum Jugendschutz, Gruppenpädagogik usw. Der lokale Bezug war dem Projektteam
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ein großes Anliegen und gemeinsam mit An drei Terminen wurden ca. 40 Redakder Internet-Agentur wurde eine Saarland- teure aus unterschiedlichen Bereichen der karte umgesetzt, über die nicht nur Termi- Jugendarbeit im Umgang mit der neune sondern auch Artikel zu finden sind. So en Eingabemaske unterrichtet. So waren kann der Besucher gezielt nach Terminen schon vor Start des Portals Artikel von Jugendverbänden, Jugendpflege und verin seiner Gemeinde suchen. Ein großer Wunsch der Redakteure, die schiedenen Vereinen auf der Internetseite. Eingabemaske zu verbessern, konnte dank Die Redakteure, die einen ersten Blick auf dem neuen Content-Management-System das Portal werfen konnten, halfen auch „Typo 3“ umgesetzt werden. Jeder Redak- mit ihrer Kritik und Verbesserungsideen teur hat nun auf dem Jugendserver-Saar einiges zu verändern und Fehler zu verseinen eigenen Bereich um Artikel und meiden. Termine einzugeben, auch das Einsetzen von Bildern Claudia Eisenstein und Georg Vogel bei der Schulung in einen Artikel wurde erleichtert. Ergänzt wird die Version 2.0 des Jugendserver-Saar um eingebundene Web 2.0 Elemente wie z.B. Twitter und eine spielerische Schlagwort-Wolke. Nach der Umbau Messe im Januar konnten dann im März schon die ersten Redakteure geschult werden.
Das Kick-off Mit Geocaching zum Neustart des Portals in Sparte 4
2. April 2010, 18.30 Uhr, Sparte 4 in Saarbrücken: 70 JugendarbeiterInnen aus allen Landkreisen applaudieren zum Neustart des Jugendserver-Saar in der Version 2.0.
„Alles ist übersichtlicher und ansprechender gestaltet. Das, was saarländische Jugendliche wissen sollten, ist nun auf den Internetseiten von www.jugendserver-saar.de viel besser auffindbar als bisher“, verkündet, nicht ohne Stolz, Holger Meuler, der Vorsitzende des Landesjugendrings Saar. Die Arbeitsgemeinschaft von 21 Jugendverbänden ist Träger des Internetportals für junge Menschen ab 14 Jahre. „Von der Aids-Beratung bis zum Zivildienst haben wir alle relevanten Informationen für Alltag, Freizeit, Schule und Ausbildung aufbereitet, so Meuler weiter. „Und ganz besonders wichtig: Wir informieren und motivieren junge Menschen zum freiwilligen Engagement!“ Mit Filmen wurden am Abend das „Ma-
king of“ und die Inhalte auf dem neuen Jugendserver den BesucherInnen vorgestellt. Zu den Mitwirkenden am Portal zählen auch ca. 100 RedakteurInnen aus allen saarländischen Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken. Doch der Start am Abend zeigt: Schon jetzt ist das Portal gut bestückt mit viel Wissenswertem und Aktuellem aus Rubriken wie „Leben und Lieben“, „Tu was“, „Schule und mehr“ und „Jugendarbeit und Juleica“. Claudia Eisenstein, Projektleiterin der seit 2001 bestehenden Internetplattform betont: „Schon bisher besuchen ca. 2.000 BesucherInnen täglich den JugendserverSaar mit seinen Geschwisterportalen: datenparty.de, dingdeindorf.de, saarclip.de und Erinnnert-Euch.de. Diese Zugriffszahlen sind für uns ein wichtiger Indikator für den Erfolg unserer Arbeit, mit der wir bundesweit für Aufmerksamkeit sorgen.“ Den Weg zum vorher geheim gehaltenen Treffpunkt in der Sparte 4 fanden die meisten TeilnehmerInnen mit dem so genannten Geocaching. Dabei handelt es sich um eine moderne Spielart von Schnitzeljagd mit GPS, die in der Jugendarbeit sehr im Kommen ist. Vier Gruppen suchten quer durch die Landeshauptstadt, ausgestattet
mit Navigationstechnik den Veranstaltungsort und lösten dabei verschiedenste Aufgaben. Geocaching war auch das erste „Thema der Woche“, einer neuen Rubrik auf dem Jugendserver-Saar. Holger Meuler dankte allen PartnerInnen, die dieses Projekt ideell und finanziell unterstützen, allen voran den vielen RedakteurInnen sowie deren Jugendinstitutionen, die für die Inhalte sorgen. Er freute sich auch über die Anwesenheit von Prof. Dr. Herbert Günther, der für den finanziellen Hauptförderer, dem Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport zum Neustart gekommen war. Meuler bedankte sich herzlich für die bisherige Projektförderung und brachte die Erwartung zum Ausdruck diese Unterstützung nicht nur jährlich sondern mittelfristig abzusichern. Er bedankte sich außerdem
bei den saarländischen Landkreisen sowie dem Regionalverband Saarbrücken, die ebenfalls das Projekt finanziell absichern. Wichtige Partner aus der Wirtschaft sind die Sparda-Bank Südwest eG, die das Projekt freundlich unterstützt und der In t e r n e t p r ov i d e r One4vision GmbH, der mit hoher Professionalität und viel Engagement die Webpräsenz technisch umgesetzt hat.
KomComm So funktionieren die Projekttage für Medien- und Sozialkompetenz in sozialen Netzwerken men im Internet selbst beherrschen, und dieses Wissen auch an andere SchülerInnen sowie Eltern und Lehrer weitergeben können. Die Lernerfolge präsentieren sie Eltern und interessierten Lehrern auf einem Elternabend am zweiten Projekttag.
Jugendliche bei den Projekttagen in Kirkel
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omComm steht für Medienund Sozialkompetenz in social communities. Es handelt sich um ein zweitägiges Projekt mit den Schwerpunktthemen: Internetkompetenz, Sozialkompetenz innerhalb und außerhalb des Internets sowie Persönlichkeits- und Urheberrecht. Ziel dieser Projekttage ist es die teilneh-
menden Schülerinnen und Schüler zu MultiplikatorInnen auszubilden. In einem praktischen Teil wird die Internetkompetenz der Schülerinnen und Schüler getestet, erweitert und soziales Verhalten im Internet thematisiert. Sie sollen nach den zwei Tagen die Themen Persönlichkeitsrecht, Urheberrecht, Jugendschutz und soziale Umgangsfor-
Die Idee für das Projekt entstand nach einer Podiumsdiskussion am Illtal-Gymnasium in Illingen im April 2008. Zum Thema: „Fit oder verloren – Lust und Frust im Netz?“ diskutierten dort neben einem Vertreter des sozialen Netzwerks „gesichterparty“, “Prof ’in Martina Lehser von der HTW, Lisa Hemmer (Schülersprecherin des Illtal-Gymnasiums Illingen) und Dr. Burkhard Jellonek, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung. Der Landesjugendring Saar und der Jugendserver-Saar waren an diesem Abend nur Gäste der Diskussion. In einem von der Schule angeregtem Treffen nach der Podiumsdiskussion wurde die Idee für das Projekt gemeinsam mit der Schoolworkerin Silke Hamm-Steuer entwickelt und konnte am 18. Juni 2008 als Modellprojekt am Illtal-Gymnasium starten. Die ursprüngliche Projektidee wurde auch 2009 beibehalten, jedoch werden die Inhalte des Projektes vor jedem Einsatz an einer Schule auf den neusten Stand gebracht.
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Jugendserver-Saar
Eltern und SchülerInnen gemeinsam bei den Projekttagen in Kirkel
Das KomComm-Projekt fand 2009 an der Gesamtschule Sulzbachtal, am IlltalGymnasium Illingen, am Marie-LuiseKaschnitz Gymnasium Völklingen und an der Johannes-Gutenberg-Realschule
Schwalbach statt. Im Jahr 2010 wurde das Projekt in veränderter und verkürzter Form im Rahmen des Projektes „Zukunft konkret“ für die Abschlussklassen an der Otto-Hansen-
Realschule in Ottweiler durchgeführt. Die SchülerInnen wurden kompetent gemacht, ihre Profile in den sozialen Netzwerken im Hinblick auf ihre bevorstehende Bewerbungszeit zu verändern und für den Umgang mit den eigenen Daten sensibilisiert. Die KomComm-TeamerInnen waren mit dem Projekt im vergangenen Jahr am MarieLuise-Kaschnitz Gymnasium Völklingen, am Geschwister Scholl Gymnasium Lebach (dort wurde eine Lehrerin als Teamerin für die Schule ausgebildet) und an der Erweiterten Realschule KirkelLimbach, um Medien- und Sozialkompetenz den interessierten SchülerInnen zu vermitteln.
KomComm-Projekttage in Völklingen
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So werden Kids medienkompetent in Sozialen Netzwerken
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ltern haben keine Ahnung vom Internet, finden es gefährlich oder doof, Kinder und Jugendliche gehen mit ihren Daten und Fotos fahrlässig um. Die Verdummung unserer Gesellschaft spiegelt sich in Statusmeldungen à la „Supalecka Essen: Würstchen und Pommes“ Oder: „Tim ist heute voll doof“ wider. So weit, so gut - die Vorurteile zum Thema Internet und sozialen Netzwerken. Das ändert jedoch nichts daran, dass „werkennt-wen“ und „ICQ“ die Orte sind, an denen sich Jugendliche nach der Schule virtuell wiedertreffen. Da diese Plätze genauso bedrohlich oder ungefährlich sind wie der Rest der Welt auch, sollte man sich auskennen und Situationen einschätzen können, um auch dort unbeschwert Spaß haben zu können. Genau das soll bei den Schulprojekttagen des KomCommProjekts vermittelt werden: Medien- und Sozialkompetenz. Da ich das Internet für einen großartigen Ort halte, an dem man sich unter der Einhaltung von ein paar Regeln gut bewegen kann, fand ich den Ansatz der KomComm von Anfang an sehr
gut, und habe mich richtig darauf gefreut, de oder schuelervz auf dem Stundenplan. die Ausbildung als Teamerin für das Pro- Wie gehe ich mit Informationen um, z.B.: dass ich verliebt bin, dass ich ein Haustier jekt zu beginnen. Die Ausbildung erfolgt vor allem prak- habe, oder dass ich meine Pizza am liebstisch, d.h. zwei Hospitanzen und einen ten bei Don Govanni esse? Was darf die theoretischen Teil absolviert man, bevor Allgemeinheit über mich erfahren und man selbst das Projekt durchführen darf. was nicht? Was wissen besser nur meine Meine erste Hospitanz fand bei einem Pro- Freunde? Die einzelnen Stationen sind jekt im Marie-Luise-Kaschnitz Gymnasi- sehr interaktiv gestaltet und die SchülerInum (MLK) in Völklingen statt. Unter der nen amüsierten sich beim Nachprüfen von Leitung von Claudia Eisenstein und Anna sicheren Passwörtern und dem Zuordnen Feldt begann das Projekt. Statt Mathe und von privaten und öffentlichen InformatioEnglisch standen nun Themen wie der si- nen – Ist ja klar, dass ich nicht der ganzen chere Um- Rollenspiel bei Projekttagen in Völklingen gang mit Daten, das Thema Cybermobbing und die Unterschiede zwischen guten und schlechten Profilen bei werkennt-wen.
Projektschwerpunkte
Welt erzählen muss, dass ich einen dicken Pickel auf der Nase habe. Der zum Thema Mobbing und Cybermobbing ausgewählte Film schockierte dann aber: Ein Junge wird von seiner Angebeteten zunächst damit aufgezogen, ein Streber zu sein. Dann aber wenden sich nach und nach alle Klassenkameraden von ihm ab. Im Bus zur Schule lacht man über den „Lehrerliebling“. Doch zuhause gehen die Verletzungen durch Mails, SMS und anonyme Anrufe weiter. Seinen Eltern verschweigt der Junge, dass die Schule für ihn zur Hölle geworden ist. Die Mutter erfährt durch einen Zufall, dass ihr Sohn gemobbt wird und die Polizei kann gegen das Mädchen vorgehen - Mobbing und Cybermobbing
sind Straftaten und können angezeigt werden. Ein Happy End, bei dem Opfer und Klassenkameraden wieder Freunde werden, wie im Film dargestellt, enttarnten die SchülerInnen jedoch sofort als künstlerische Fantasie. Die Betroffenheit machte aber nicht sprachlos, sondern führte zu einem sehr offenen Gespräch. Es wurde deutlich, dass die Jugendlichen im Grunde sehr genau solche Situationen erkennen. In der Folge darauf erstellten sie „Erste-Hilfe-Plakate“ für den Notfall: An wen kann ich mich als Betroffener wenden und wie verhalte ich mich, wenn ich eine solche Situation als Beobachter erlebe?
Der zweite Tag diente der Vorbereitung des Elternabends, bei dem die SchülerInnen ihren Eltern das beim Projekt Erarbeitete präsentierten. Der Elternabend war sehr gut besucht und die SchülerInnen waren mit Eifer bei der Sache. Besonders ein provokativ schlechtes Profil zu erstellen, machte den SchülerInnen viel Spaß und sorgt beim anschließenden gemeinsamen Gespräch mit Schülern und Eltern für viel Gesprächsstoff. Nach dem Abend war ich richtig euphorisch und freue mich, so einen guten Einstieg in das Projekt gefunden zu haben: Im September findet die nächste KomComm Veranstaltung statt - ich bin auf jeden Fall dabei. Catharina Becker
Der Elternabend Wenn SchülerInnen zu LehrerInnen werden...
Elternabend bei Projekttagen in Völklingen
...und Eltern und Lehrkräfte die Schulbank drücken, dann wirkt das zunächst komisch. Das ist aber so Realität – jedenfalls im Rahmen des Projekts KomComm vom Jugendserver-Saar, denn manchmal sind SchülerInnen die wahren Experten. Nachdem 24 SchülerInnen der Klassenstufe 6 des Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium an zwei Tagen vieles an Medienkompetenz vor allem in Bezug auf social communities gelernt und dies zur Vermittlung methodisch aufbereitet hatten, kamen am Mitt-
wochabend ihre Eltern und ihre Lehrerin zur „Unterrichtsstunde“. Nach der Begrüßung durch ihre Klassenlehrerin Corinna Willmes und Claudia Eisenstein vom Jugendserver-Saar, übernahmen die SchülerInnen unterstützt von der Moderatorin Catharina Becker vom Landesjugendring Saar die Regie. Die SchülerInnen genossen es sichtlich, die Rolle der Lehrerin einzunehmen. Zunächst wurden die Eltern mittels einer Powerpoint-Präsentation darüber informiert,
wie ein sicheres Passwort auszusehen hat. Die anschließenden Kontrollfragen, ob die Eltern auch gut zugehört haben, waren zunächst nicht so erfolgreich. Aber die GymnasialschülerInnen wussten sich zu helfen und verabreichten den Erwachsenen sogleich eine kleine „Nachhilfestunde“. Bei der anschließenden Lehreinheit zum Thema „Recht am eigenen Bild, Urheberrechte und Persönlichkeitsrechte“ waren die Eltern schon aktiver und beteiligten sich eifrig am vorbereiteten Quiz, wo zu beurteilen war, ob es erlaubt oder unerlaubt ist, die Bilder zu veröffentlichen. Beeindruckend war auch die Vorstellung der Auswertung des Mobbing-Fragebogens, der tags zuvor von den SchülerInnen ausgefüllt und dann mit Hilfe von Excel ausgewertet und dargestellt wurde. Die methodische Kreativität gipfelte aber bei der Präsentation zum Thema „Cyber-Mobbing“. Die SchülerInnen führten dazu ein kleines Theaterstück vor, das unterhaltsam und witzig die Aufmerksamkeit aller fesselte, aber auch nachdenklich stimmte. Dass niemand Cyber-Mobbing machtlos gegenüber steht, bewiesen die SchülerInnen an einem ausgearbeiteten VerhaltensKodex, den in dieser Klasse alle einhalten wollen. Abschließend stellte eine Gruppe von SchülerInnen den Eltern Beispiele für ein gutes und ein schlechtes Profil in einer social community vor. Gerade über das „schlechte“ Profil waren alle zunächst sehr amüsiert. Neben einem aufreizenden
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Jugendserver-Saar
Foto einer jungen, erfundenen Dame, wurden zahlreiche auf Flirt angelegte ausgedachte Daten von dieser auf einer bekannten Plattform veröffentlicht (und im Anschluss an die Fortbildung natürlich gelöscht). Es war erschreckend, wie viele Männer innerhalb weniger Stunden die
Frau anschrieben. Das führte in der Gruppe zu zahlreichen Diskussionen, denn die Gefahr, die von solchen communities ausgeht, lag auf der Hand. Spätestens jetzt war allen klar, dass es wichtig ist, Bescheid zu wissen, wie man sich in solchen social communities darstellt und was man ver-
öffentlicht und was nicht. Abschließend konnten die SchülerInnen gemeinsam mit ihren Eltern noch ein bisschen im Internet surfen, um das angeeignete Wissen zu vertiefen und – falls noch nicht geschehen – den Eltern zu zeigen, auf welchen Seiten sie gerne surfen oder wo man Infos zum Thema Medienkompetenz erhält, wie z.B. auf www.datenparty.de. Ich bin mir sicher, dass an dem Abend die „Großen“ von den „Kleinen“ lernen konnten, sowohl in inhaltlicher, als auch methodischer Hinsicht. Vielleicht hat der ein oder andere aber auch etwas über die Persönlichkeit des Nachwuchses gelernt!? Heike Weber
Web 2.0 als Herausforderung für Pädagogen
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2009: Fachtagung Sozial/Digital
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und 70 Pädagoginnen und Pädagogen aus unterschiedlichsten Arbeitsfeldern folgten der Einladung der Landesmedienanstalt Saarland und des Jugendserver-Saar zur Fachtagung „Sozial/Digital – Web 2.0 und Social Communities als Herausforderung für Pädagogen“. “Medienkompetenz in Social Communities wie wer-kennt-wen ist nicht nur eine Frage des technischen Könnens. Genauso wie auf dem Schulhof oder in einem Jugendzentrum geht es im digitalen Netz auch um soziale Fertigkeiten.“ Mit diesem Statement wies Holger Meuler, der Vorsitzende des Landesjugendrings, die Richtung der Fachtagung. Karin Bickelmann, Leiterin des Medien-KompetenzZentrums der Landesmedienanstalt Saarland wies darauf hin, dass die OnlineCommunities längst im Alltag der meisten Jugendlichen angekommen seien. „Pädagogen müssen sich der Risiken solcher Netzwerke bewusst sein, sie sollten aber auch die Chancen und kommunikativen
Potentiale der so genannten Social Communities kennen lernen“, so Bickelmann. Eine Übersicht über die Nutzung der neuen Medien und des Internets vermittelte Thomas Rathgeb vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, der jährlich die repräsentative JIM-Studie (Jugend.Information, (Multi-) Media)* veröffentlicht. So seien schon jetzt 84% der jugendlichen Internetuser in Web 2.0-Angeboten unterwegs. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren nutzt regelmäßig Online-Communities wie beispielsweise SchülerVZ oder wer-kennt-wen. Auf Gefährdungen wies Michael Weller, Geschäftsführer der Europäischen EDVAkademie des Rechts hin. Im praktischen Umgang
mit solchen Internet-Anwendungen seien oft Urheber- und Persönlichkeitsrechte der Nutzer im Spiel, ohne dass diese genügend darüber informiert seien. Viele wüssten z. B. nicht, dass das Hochladen
Projektschwerpunkte
von Fotos ins Internet meist das Einverständnis der abgebildeten Personen voraussetze. Dass die Entwicklung im World Wide Web und den sozialen Netzwerken pausenlos voranschreitet, veranschaulichte die Projektleiterin des Jugendserver-Saar, Claudia Eisenstein, die neue Web-Trends mit zum Teil exotischen Namen wie Twitter, Aka Aki oder Google Wave vorstellte. In vier verschiedenen Workshops hatten die Teilnehmer anschließend Gelegenheit, ihr Wissen zu vertiefen. Die Arbeitsgruppen beschäftigten sich unter anderem mit den einzelnen Communities und deren Besonderheiten, diskutierten, wie Jugendliche und Eltern zum Thema „Soziale Netzwerke“ im Sinne einer technischen und sozialen Medienkompetenz fit gemacht werden können und erarbeiten,
wie man mit Jugendlichen einen Verhaltenskodex für das virtuelle und das reale Leben aufstellen kann. Denn letztendlich, so die Veranstalter der Tagung, benötige
auch die digitale Welt der Jugendlichen Regeln, die alle respektieren, genauso wie auf dem Schulhof, in der Familie, bei Freunden und im Jugendzentrum.
Winnetou ist nicht bei Facebook 2010: Fachtagung „Spielbar“ in St. Wendel
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ennen Sie Winnetou noch? Sicher. Kennen Ihre Kinder Winnetou noch? Eher nicht. Waren früher Medien wie Bücher und später der Fernseher für Jugendliche ausschlaggebend, sind heute Computerspiele angesagt. Was es damit auf sich hat, sollte die Fachtagung „Spielbar? – Über Sinn und Unsinn von Computer- und Konsolenspielen?!“ erläutern. Organisiert vom Landesjugendring-Projekt JugendserverSaar und der Stiftung Hospital St. Wendel bot der Diplom-Pädagoge Jens Wiemken am 7. Oktober vor 80 ZuhörerInnen einen vielfältigen Einblick in jugendliche Medienwelten. Einblicke, die laut Wiemken auch dringend nötig sind und die sich Eltern, Pädagogen oder Lehrer aneignen müssen, um mit (ihren) Kindern darüber sprechen zu können. Denn das, was für Jugendliche heute normal ist – Computerspiele, chatten, Soziale Netzwerke – und zu ihrem Aufwachsen dazu gehört, ist für Ältere ganz und gar nicht selbstverständlich und wird daher oft falsch wahrgenommen. So sei die These von der Vereinsamung durch Computerspiele so nicht haltbar. Denn die Entscheidung, dass ein Kind allein vor dem Computer sitzt, treffen meist die Eltern, die eben nichts mit
dieser Form der Freizeitbeschäftigung anfangen können und sie nicht verstehen. Gemeinsames Fußballspielen oder Basteln ja, aber zusammen am PC sitzen und spielen nein. Das Wissen über das, was denn da real gespielt wird, ist daher auch oft gar nicht vorhanden, und wenn, hört man meistens Negatives über sogenannte „Killerspiele“. Die Diskussion über ihr Verbot lebt nach jedem schrecklichen Amoklauf erneut auf. Die Argumentation ist so einfach wie falsch: ‚Da Jugendliche gewalttätige oder Gewalt verherrlichende Spiele konsumieren, werden sie selbst zu Gewalttätern!’ Eine simple Erklärung für
eine unerklärliche Tat also, mit Verboten und strengeren Gesetzen könne so etwas verhindert werden, so die KurzschlussThesen. Doch diese einfache Verquickung von Ursache und Wirkung ist für Wiemken eine reine Alibierklärung. Es gibt weltweit keine Studie die diese Zusammenhänge derart belegt. Vielmehr gibt es zahlreiche weitere äußere Faktoren wie Armut, Ernährung, das Fehlen alternativer Freizeitangebote, mangelnde Bildung, Gewalterfahrungen in der eigenen Familie oder das Konkurrenzklima in der Schule, die Täter formen und sie zur Tat schreiten lassen. Millionen Jugendliche und
Jugendserver-Saar
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Erwachsene aufgrund ihres Spielkonsums zu kriminalisieren und abzustempeln, ist sicher nicht die richtige Herangehensweise an dieses Problem, so Wiemken. Auch die zunehmenden Warnungen vor „Computerspielsucht“ sieht der Pädagoge kritisch, denn bisher gebe es gar keine eindeutigen Definitionen wer computerspielsüchtig ist und wer nicht. Dass Jugendliche statt stundenlang Bücher zu lesen eben stundenlang Computer spielen, macht noch keine Sucht aus. Und die Schule wurde auch schon vor Erfindung von solchen Spiele geschwänzt, auch Hausaufgaben gehörten seit Jahrzehnten nicht unbedingt zur Lieblingsbeschäftigung der Heranwachsenden. Hier gilt es genauer hinzusehen und nicht vorschnell Süchtige zu erfinden. Also einfach spielen lassen und alles wird gut? Das wäre der falsche Weg, denn Kinder brauchen und wollen Begleitung und Auseinandersetzung. Auch gibt es viele Spiele, die nicht für Heranwachsende geeignet und vorgesehen sind. Eine Herangehensweise mit erhobenem Zeigefinger und ohne Plan sei aber nicht sehr hilfreich. Wer wirklich wissen will, wie Jugendliche ticken kommt nicht darum herum, selbst in die Computerspielewelt einzutauchen, um mit- statt gegeneinander zu reden.
Pädagoginnen beim Ausprobieren von Spielen
Denn Computerspiele sind nicht schlechter oder besser als Bücher, Radio oder Fernseher. Sie sind nur unbekannter und anders. Und dieser Herausforderung müssen sich Erwachsene stellen. Einen ersten Schritt dazu konnten die TeilnehmerInnen der Fachtagung im Stiftung Hospital auch gleich in die Tat umsetzen. Nach dem Vortrag am Vormittag stand noch ausreichend Zeit zur Verfü-
gung, mitgebrachte Computer- und Konsolenspiele selbst auszuprobieren. * Die JIM-Studie wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie werden ca. 1.000 Jugendliche im Alter von 12 - 19 Jahren zum Umgang mit Medien und Informationen befragt. http://www.mpfs.de (vgl. JIM-Studie 2009, S.39)
Stay fresh Ein Blick hinter die Kulissen von Fresh-TV
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ie Fresh-TV Redaktion wird immer größer und bunter, ein Grund für offline mal zu fragen, wer denn eigentlich die Köpfe hinter der Sendung sind, die alle 14-Tage neu auf www.fresh-tv.tv zu sehen ist. Dienstagnachmittag. Einmal in der Woche trifft sich die Redaktion von Fresh-TV in den Räumen des juz-united Büros, Blumenstr. 30-32. Jan Bubel (Kamera, Schnitt, Produktion) baut einen großen Monitor auf. Michelle Boullay (Redakteurin) und Dilnas Bilgic (Kamera, Schnitt) sitzen schon am Tisch. Honey Mojadar Khalkhali (Redakteurin) und Mona Seer (Kamera) kommen herein. Mittlerweile ist auch Thomas Böhm
(Kamera, Toms Konzert-Check) aus seinem Büro aufgetaucht. Catharina Becker (Moderation, Redaktion) verteilt noch
schnell die Protokolle der letzten Sitzung. Nach einer kurzen Begrüßung starrt das ganze Team auf den 23 Zoll-Bildschirm. An erster Stelle steht immer die gemeinsame Beurteilung der letzten Sendung. Was war gut, und was und kann man es noch besser machen? Vor allem: Wie? Allgemein herrscht immer ein bisschen Aufregung während diesem Teil der Sitzung. Denn schließlich ist jeder daran beteiligt und gespannt auf das Urteil der anderen. Gerade ist ein Beitrag von Mona und Dilnas zu sehen: Die beiden waren auf dem Bildungsstreik in Saarlouis. Honey lobt die Interviews, und Jan ist von der Idee begeistert, die Forderungen der Streikenden direkt hintereinander zu schneiden, die Personen aber immer nur einen Satz sagen zu
Projektschwerpunkte
lassen, denn so kommt in einen eigentlich eher nüchternen Beitrag Action. Als der Abspann läuft, applaudieren alle: Auch wenn nie alles perfekt ist, und gute Ideen manchmal erst nach der Umsetzung auftauchen, auf das Endprodukt sind dann doch alle stolz. Nach der Sendung ist allerdings vor der Sendung, es müssen also schnell Themen her: Michelle meldet sich als Erste. Da sie selbst gerade auf der Suche nach einer Theatergruppe ist, hat sie sich das als Beitrag für Fresh-TV überlegt. So wie ihr könnte es schließlich auch anderen Jugendlichen gehen. Die Redaktion ist geteilter Meinung – Dilnas findet das Thema jetzt nicht so interessant, während Mona die Idee gefällt. Sofie Burger ist heute zum ersten Mal dabei, sie interessiert sich besonders für das Drehen und Schneiden von Beiträgen. Das sollte allerdings kein Problem sein, denn sie hat schon selbst vor einiger Zeit einen Kurzfilm gedreht. Sie schlägt vor, nicht einfach nur über Theatergruppen im Umkreis von Saarbrücken zu berichten, sondern anders an den Vorschlag heranzugehen. Nach einiger Diskussion beschließt das Team, Michelle bei der Suche mit der Kamera zu begleiten, um ganz nah dran zu sein: Die Aufregung beim ersten Vorsprechen und das Glück, wenn die richtige Theatergruppe gefunden ist. Damit ist auch Dilnas zufrieden, denn am wichtigsten für ihn ist gutes Bildmaterial. Schließlich ist Fresh-TV Fernsehen. Fern-
sehen, das aber die Vorteile des Internets mitbringt. Beispielsweise den Aspekt, dass die Zuschauer im Kommentar feld direkt ihre Meinung loswerden können. Honey findet, dass das viel zu selten passiert. Woher soll man denn wissen, was Jugendliche sehen wollen, was spannend und was langweilig für sie ist – gerade, wenn man eine Sendung macht, die sich von den Formaten der Privatsender im Fernsehen abheben will, aber dennoch attraktiv sein möchte? Jan, ausgebildeter Mediengestalter für Bild und Ton, der einzige Professionelle im Team, der auch für das „echte“ Fernsehen gearbeitet hat – wirft die Frage in die Runde zurück. Schließlich ist das Besondere hier, dass das Fresh-TV Team die Möglichkeit hat, über genau das zu berichten, wofür es sich selbst am meisten interessiert. Und das ist nun mal sehr unterschiedlich – zwar freuen sich alle auf den Tag beim Halberg Open Air und die Stars dort, aber andere Geschichten, wie als Mona mit dem Kopftuch auf die Straße
ging und Passanten zu dem Thema Vorurteile befragte, sind für die Macher dann doch reizvoller. Der erste steht auf, weil er nach Hause muss, die anderen gehen kurz danach. Catharina hat eine lange Liste mit neuen Ideen gemacht. Jetzt muss während der Woche viel telefoniert und einige Mails geschrieben werden, damit die einzelnen Kleingruppen ihre Projekte umsetzen können, denn die nächste Folge soll dann bald im Kasten sein – und die wird natürlich auch in der nächsten Sitzung heiß diskutiert. Fresh-TV erscheint im Abstand von zwei Wochen und ist auf www.fresh-tv.tv und auf www.saarclip.de zu finden. Schau doch mal vorbei!
„Herzlich Willkommen bei Fresh-TV…“ Interview mit Catharina Becker
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ein Name ist Cathie und heute seht ihr folgende Themen“. So begrüßt die Moderatorin von Fresh-TV, Catharina Becker,ihre ZuschauerInnen. Fresh-TV ist das Video-Magazin von juz-united, in dem nicht nur von und über saarländische Jugendzentren berichtet wird. Zu finden ist Fresh-TV auf dem gemeinsame Videoportal von juz-united und dem Jugendserver-Saar www.saarclip.de. Fresh-TV ist vielen vielleicht noch nicht bekannt, es lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschauen. Um einen Einblick in die Arbeit des Teams von Fresh-TV zu bekommen, haben wir Cathie Becker interviewt. Seit wann moderierst du Fresh-TV? fresh-tv in der aktuellen Form ist im Janu-
ar 2008 gestartet, damit moderiere ich seit 1,5 Jahren Fresh-TV. Wie kam es dazu, dass du Fresh-TV moderierst? Na ja, irgendwas zwischen „einer muss es wohl machen“ und „ich glaube, ich hätte Spaß daran“. Ich habe vorher schon ein paar journalistische Erfahrungen gesammelt und ich hatte Lust es einfach mal auszuprobieren, wie es so ist vor einer Kamera zu stehen. Aber ehrlich gesagt, ich bin auch manchmal ne Rampensau. Manchmal zumindest. Wie viele Leute wirken bei Fresh-TV mit? Wir sind ein Team aus Profis (Kamera)
aktuell ist das Jan Bubel, eine Viertel-Professionelle (ich) und Ehrenamtlichen. Die Anzahl ist relativ schwankend, meistens sind wir bei den Besprechungen vier, fünf Leute. Was uns besonders interessiert, sind Videos aus den Juzen, bzw. von Jugendlichen selbst. Da kommen echt Sachen zustande, auf die wir nicht kommen würden. Mein Lieblingsbeispiel ist da der Gewinner von Zoom: Leute aus dem JUZ St. Ingbert haben eine „Rathausbegehung“ gemacht, eine intelligente und witzige und gänzlich unaggressive Aktion, um auf ihre Situation hinzuweisen: Die Stadt hat dem Jugendzentrum gekündigt und eine wirkliche Alternative zum noch aktuellen Standort
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Jugendserver-Saar in der Innenstadt fehlt. (zu sehen ist das Video in Fresh-TV 7, natürlich auf www. saarclip.de)
Cathie und Jan interviewen Frank Kettern vom BDKJ
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Wie läuft ein Drehtag von Fresh-TV ab? Gänzlich unglamourös: Zuerst haben wir meist vorher oder im Auto eine kleine Besprechung, in der abgeklärt wird, was wir eigentlich vorhaben, wir tauschen nochmals Infos aus, dann fahren wir zu den Drehterminen. Ich bin meistens vorher ein bisschen gestresst, weil ich die Interviews oft im letzten Moment vorbereite, aber wenn ich einen Breakdancer zu seiner Breakdance-Leidenschaft befragen
will, muss ich wenigstens schon mal gehört haben, was ein „Powermove“ ist. Im Gespräch legt sich die Unruhe aber dann meistens und wir haben einfach Spaß beim Dreh. Wie werden die Themen für das Magazin gefunden? Wie jede ordentliche Redaktion treffen wir uns regelmäßig und diskutieren über Musik, Veranstaltungen, Kultur und Politik und eben das, was uns gerade interessiert und terminlich gerade ansteht. Dabei sind natürlich besonders auch die aus dem Team gefragt, die altersmäßig unserer Zielgruppe entsprechen: Also die zwischen 16 und 21. Und mittlerweile werden wir auch direkt angefragt, aber es könnte echt öfter sein. Wir freuen uns über weitere Unterstützung; also wir freuen uns über Leute, die auch gern mal spontan vorbei schauen möchten und sich in irgendeiner Form für Film und Fernsehen interessieren. Momentan treffen wir uns alle zwei Wochen dienstags. Wer dabei sein will, schreibt einfach eine Mail an mich: cathie.becker@juz-united. de und wer uns dabei haben will, schreibt einfach genau an die gleiche E-Mailadresse. Was machst du neben deiner „Karriere“ als Moderatorin? Ich studiere Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes, und bin die 1. Vorsitzende von juz-united, dem Dachverband der saarländischen Jugendzentren in Selbstverwaltung. Seit diesem Jahr bin ich auch im Vorstand des LJR. Ja und dann habe ich so verrückte Ideen, dass ich ab und an mal meine Freunde und Familie sehen will...
Worüber würdest du gerne mal berichten? Popfeminismus ist ein spannendes Thema, emanzipiert sein und dabei gut aussehen. Welches Interview (mit wem) hat dir am meisten Spaß gemacht? Generell machen Interviews immer Spaß. Besonders gern denke ich an das Halberg Open Air, als wir Kool Savas trafen, sowie die Drehs zum Chaostage-Film und zur 72-Stunden-Aktion. Wie viele Ausgaben von Fresh-TV gibt es pro Jahr? Letztes Jahr haben wir 7 geschafft, dieses Jahr sind es aber schon 4 Sendungen, die 5. ist fast fertig - es werden definitiv also mehr als letztes Jahr! Wie viele sind geplant? Unser Ziel wäre ein 2 Wochen-Rhythmus...wir arbeiten dran! Ich hoffe, dieses Interview trägt auch dazu bei neue Leute für unsere Sendung zu begeistern und vor und hinter der Kamera von Fresh-TV mitzumachen. Dann könnten wir es schaffen! Bekommt ihr Rückmeldungen zu den Magazinen? Liebesbriefe haben wir noch keine bekommen, aber ja, anscheinend mögen die Leute unsere Sendungen, zumindest schreiben sie uns manchmal begeisterte SMS oder Emails.
Neugierig geworden? Neben dem aktuellen Magazin finden sich auch auf www.saarclip.de und www.freshtv.tv auch ältere Ausgaben von Fresh-TV.
Weitere Portale Weitere Internetangebote zeigen die Vielfalt der Jugendserver-Aktivitäten Saarclip Saarclip ist das gemeinsame Videoportal des Jugendserver-Saar und juz-united. Seit Oktober 2007 ist das Portal, auf dem Videos von Jugendlichen oder Jugendgruppen veröffentlicht werden können, online. Zur Zeit findet man auf der Internetseite ca. 70 Videos aus den Themenbereiche Partizipation, Ausgrenzung, Rausch, „JUZE und mehr“ und „noch viel
mehr“. Außerdem finden sich auch alle Folgen von Fresh-TV auf dem Portal. saarclip.de soll die ganze Bandbreite jugendlichen Engagements im Saarland und darüber hinaus ins rechte Bild rücken. Videofilme von Jugendgruppen, von Bands, von Jugendlichen, die etwas mitteilen möchten: bei saarclip gibt es das alles zu sehen. Videos zu unterschiedlichsten Themen könnnen dort veröffentlicht werden.
Projektschwerpunkte
Saarclip findet man im Internet unter: www.saarclip.de Ding Dein Dorf Die Internetseite war ein wichtiger Knotenpunkt für das Projekt „Ding Dein Dorf“. Jede saarländische Gemeinde wird auf dieser Projektseite vorgestellt. Neben den Berichten über die Vereinbarungsgespräche sind natürlich auch die Zeugnisse der Gemeinden auf dem Portal zu finden. Erstmals wurde ein Web 2.0-Element (Twitter) auf der Seite eingesetzt um aktuelle Geschehnisse während des Projektes zu veröffentlichen. Zu finden ist das Portal unter: www. dingdeindorf.de Datenparty.de Die Seite datenparty.de richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene und soll sie im Umgang mit ihren persönlichen Daten sensibilisieren. In leicht verständlichen Worten und mit lebensweltspezifischen Praxisbeispielen wird gezeigt, wo wer Daten sammelt und was damit gemacht werden kann. Vor allem Bereiche wie Internet/Soziale Netzwerke, Handy oder Fotografie sind hierbei für Jugendliche relevant und werden beispielgebend besprochen. Daneben wird darauf eingegangen wer welche Daten sammeln darf, was für Gesetze ausschlaggebend sind und an wen
man sich mit Datenschutzfragen wenden kann. Eine Sammlung von Datenpannen sowie Hilfen für Eltern/PädagogInnen runden das Angebot von datenparty.de ab.
Erinnert-Euch Das Gedenkstätten-Portal „Erinnert-Euch“ ging im Jahr 2007 im Rahmen der Gedenkstättenarbeit des Landesjugendrings Saar online. Das Gedenkstättenportal ‘Erinnert-Euch’ zeigt, wie viele Orte auf unterschiedlichste Weise an die NaziZeit im Saarland erinnern. Ob Lager des Reichsarbeitsdienstes, Westwallbefestigungen oder Baracken für Zwangsarbeiter aus dem Osten. In fast jeder Gemeinde finden sich Erinnerungsorte und Anlässe
zu recherchieren und nachzuforschen. Dieses Portal bietet außerschulischen Projekten der Jugendarbeit aber auch Schulklassen und der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit ihr Wissen über und um Erinnerungsorte im Saarland zusammen zutragen und den bestehenden Kenntnisstand fortzuführen. Die Erinnerungsorte sind lokal aufgeschlüsselt und nach Landkreisen sortiert. Doch es sollen nicht nur Schulklassen mitarbeiten, sondern auch historisch interessierte Bürgerinnen und Bürger können am Portal mitarbeiten, denn vielleicht hat der ein oder andere historische Bilder oder etwas zu den Erinnerungsorten zu berichten oder zu verbessern. www.erinnert-euch.de
Der Jugendserver-Saar und die sozialen Netzwerke – Facebook, Twitter, wer-kennt-wen und Co. Wir sind drin! In Facebook mit einer Fanseite (einfach mal nach Jugendserver-Saar suchen) und einer Gruppe. Wir twittern über lesenswerte Artikel auf dem Jugendserver-Saar, auf anderen Jugendservern oder über Informationen, Nachrichten usw. die uns im Netz aufgefallen sind und die wir mit unseren Lesern und Followern teilen wollen. Da Facebook und Twitter miteinander harmonieren, landen unsere Twitter-Nachrichten (Tweets) auf der Facebook-Seite. Übrigens dem Twitter kann man auch folgen, ohne angemeldet zu sein: www.twitter.com/juse_saar Natürlich sind wir in wer-kennt-wen und studiVZ auch mit einer Gruppe vertreten – diese füttern wir auch ab und an mit Neuigkeiten. Also klickt euch mal rein! http://www.facebook.com/pages/Jugendserver-Saar/204418984275 http://twitter.com/juse_saar
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Einige ausgew채hlte Presseberichte aus den letzten beiden Jahren
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Positionen
Ob in den Medien, in jugendpolitischen Gesprächen oder bei Anhörungen im Landtag. Der Landesjugendring Saar positioniert sich immer dann wenn wichtige jugendpolitische Fragen anstehen. Hier eine Auswahl wichtiger Positionierungen.
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Jugendpolitische Positionen des Landesjugendrings Saar 2009 Gerechtere Bildungschancen in Schule und Studium herstellen Die Kinder- und Jugendverbände im Landesjugendring Saar haben sich in den letzten beiden Jahren intensiv mit gerechten Bildungschancen für junge Menschen beschäftigt und die Ergebnisse in einem bildungspolitischen Papier festgehalten. Die wichtigsten Forderungen sind: • Die pädagogisch-didaktische Ausbildung der LehrerInnen muss ausgebaut und verbessert werden. Schule muss sich stärker als bisher von einer Wissensvermittlungsanstalt zu einer Bildungswerkstatt entwickeln. Neben strukturellen Änderungen ist die Aufwertung der Ausbildung der Fachkräfte die Voraussetzung dafür, SchülerInnen mit unterschiedlich ausgestatteten Bildungsvoraussetzungen und Begabungen individuell zu fördern. • Der gemeinsame Unterricht der SchülerInnen ist bis zur sechsten Klasse zu gewährleisten. Langfristig ist eine Gemeinschaftsschule anzustreben. Das gegliederte Schulsystem grenzt
Kinder und Jugendliche zu sehr aufgrund der sozialen Herkunft aus. • Die generelle Schulzeitverkürzung an Gymnasien auf acht Jahre (G8) lehnen wir ab. Neben anderen Nachteilen (gesteigerter Leistungsdruck, Einschränkung des außerschulischen Engagements) verschärft auch sie die soziale Ausgrenzung. • Ein flächendeckendes Angebot von echten Ganztagsschulen im Saarland ist herzustellen. So können Benachteiligungen, die während der Schulkarriere durch mangelnde Begleitung im Elternhaus entstehen und verstärkt werden, zu einem gewissen Teil kompensiert werden. Die „Freiwillige Ganztagsschule“ im Saarland hat sich in der Anzahl der Schulen ausgeweitet und in der finanziellen Ausstattung der Nachmittagsbetreuung verbessert. Dennoch ist dieses Modell aus Sicht der Jugendverbände nicht geeignet, den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen für altersgemäßes
und ganzheitliches Lernen gerecht zu werden. Zu einer echten Ganztagsschule gehört u.a. eine stärkere sozialpädagogische Professionalisierung in den außerunterrichtlichen Bereichen sowie ein über den Tag ausgewogener Rhythmus von Unterricht, Freizeit, Bewegung und an persönlichen Interessen orientierten Angeboten. • Lernmittel wie Schulbücher sind kostenlos auf Leihbasis zur Verfügung zu stellen. • Die materielle Ausstattung der Schulen ist zu verbessern Gerechtere Bildungschancen werden auch durch eine bessere materielle Ausstattung der Schulen und frei verfügbare Lernmittel hergestellt. • Die Studiengebühren im Saarland sind abzuschaffen. Sie verschärfen Bildungsbenachteiligungen und behindern den Zugang sozial schwächerer Schichten zu einer akademischen Ausbildung. Alle Ausgaben im Bildungsbereich sind über sozial gerechte Steuern zu finanzieren. Sie
Positionen
gewähren eine gerechtere Verteilung der Kosten auf die BürgerInnen.
Bildung ist mehr als Schule: Jugendverbände als Bildungsorte stärken Nicht nur in den staatlichen Bildungsinstitutionen sondern auch in freiwilligen Zusammenschlüssen der Kinder- und Jugendverbände findet Bildung statt. Versteht man Bildung als umfassenden Prozess der Entwicklung und Entfaltung junger Menschen, so zeigen Studien, dass der Erwerb von Kompetenzen außerhalb der Schule und besonders im freiwilligen Engagement ein wichtiges und nachhaltiges Lernfeld darstellt. Deshalb ist das vielfältige Angebot von Gruppenarbeit, offenen Angeboten, Freizeitmaßnahmen, Bildungsseminaren, Mitarbeiterschulungen und Projekten ein wertvoller Beitrag für die saarländische Bildungslandschaft. Dieser ist nicht denkbar ohne die tausenden ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die eine verlässliche Grundaussttatung zur Qualifizierung ihrer Arbeit, sowie genügend Zeit und Anerkennung für ihr Engagement benötigen. Der Landesjugendring fordert vor diesem Hintergrund • angemessene Sonderurlaubsregelungen und das Recht auf Freistellung von Schule, Ausbildung, Studium und Beruf, • ihre Freistellung von Studiengebühren, • eine bessere Grundausstattung für die Leitungsaufgaben der Verbände, • mehr hauptberufliche BildungsreferentInnen. Wir erkennen ausdrücklich an, dass das Land inzwischen mit der Erhöhung der Fördersätze von Bildungsmaßnahmen, Mitarbeiterschulungen und Freizeitmaßnahmen zumindest einen Teil der gestiegenen Kosten aufgefangen hat. Genügend Ausbildungsplätze schaffen • Wir fordern die Ausbildungsplatzumlage. Alle Betriebe, Unternehmen und Verwaltungen müssen sich entweder an der Ausbildung oder an den Ausbildungskosten beteiligen. Trotz eines entsprechenden Verfassungsgerichtsurteils wird ein „auswahlfähiges Angebot“ an Ausbildungsplätzen auch im Saarland seit vielen Jahren nicht von der Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Das duale System trocknet seit Jahren aus, weil sich zu wenig Betriebe, Unternehmen und Verwaltungen an der Ausbildung beteiligen. Deshalb soll sich das Saarland
für ein entsprechendes Bundesgesetz zur Umlagefinanzierung einsetzen. Kinder und Jugendliche besser beteiligen • Das Wahlalter zur Landtags- und Kommunalwahl ist auf 16 Jahre zu senken. Nach wie vor werden Kinder und Jugendliche nicht genügend an sie betreffenden Entscheidungen beteiligt. Mit der Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre wird zumindest einem Teil dieser Gruppe mehr Teilhabe garantiert. Deshalb soll unsere Landesverfassung im Saarland entsprechend geändert werden. Gleiches gilt für die Bundes- und die europäische Ebene. • Kinder und Jugendliche müssen an allen sie betreffenden Entscheidungen in ihrem Ort/ihrer Stadt beteiligt werden. Kinder und Jugendliche haben zudem zu wenige rechtliche Möglichkeiten, sich vor Ort einzumischen. In dem dafür maßgeblichen Kommunalen Selbstverwaltungsgesetz (§49) ist nur geregelt, dass sie an sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden können. Das Gesetz soll so geändert werden, dass Kinder und Jugendliche an den sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden müssen. Diese beiden Forderungen sollen auch für nicht-deutsche junge Menschen gelten, die bei uns leben. Demokratie sichern ohne Gewalt und Rechtsextremismus bekämpfen In unseren Verbänden lernen Kinder und Jugendliche täglich demokratische Regeln mit Leben zu füllen und andere Kinder und Jugendliche - ohne Rücksicht auf nationale, religiöse oder soziale Herkunft - als Mensch mit gleichen Rechten und unantastbarer Würde zu achten. In besonderen Aktionen und Bildungsangeboten decken wir die Unmenschlichkeit rechtsextremistischer Einstellungen auf und setzen dem unsere demokratischen und wertorientierten Verbandskulturen entgegen. Dies reicht jedoch nicht aus, um rechtsextremistische Einstellungen bei jungen Menschen zu bekämpfen. Alle gesellschaftlichen Gruppen und der Staat müssen sich hier engagieren. Von der Landesregierung fordern wir: • Rechtsextreme Organisationen und ihre Aktivitäten sind stärker als bisher im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten zu bekämpfen. • Organisationen zur Stärkung des demokratischen Gedankens und zur Bekämpfung des Rechtsextremismus, wie das „Netzwerk für Demokratie und
Courage“ und weitere Projekte von Jugendverbänden sind besser als bisher zu fördern. Schließlich ist die Schaffung positiver Perspektiven für saarländische Jugendliche durch eine bessere Bildungsförderung und gute Berufsperspektiven eine entscheidende Voraussetzung für eine humane Gesellschaft. Ohne sie wächst die Bereitschaft für rechtsextremes Gedankengut. Wir rufen euch junge und ErstwählerInnen auf, bei der Landtagswahl am 30. August von eurem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Gleichzeitig appellieren wir an euch, rechtsextremistischen Parteien wie der NPD keine Stimme zu geben. Bei einer Enthaltung einmütig beschlossen
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Anhang
Jugendmedienschutz -staatsvertrag Anhörung des Landtags des Saarlandes (Ausschusses für Bildung, Kultur und Medien) zum Gesetzentwurf zum 14. Staatsvertrag zur Änderung rundfunkrechtlicher Staatsverträge (14. Rundfunkstaatsvertrag), Drucksache 14/304 am 02.Dezember 2010
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Der Landesjugendring Saar nimmt wie folgt Stellung: Die Novelle des Jugendmedienschutzstaatsvertrags (JMStV) zielt auf einen „einheitlichen Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Angeboten in elektronischen Informations- und Kommunikationsmedien, die deren Entwicklung beeinträchtigen oder gefährden“, sowie den „Schutz vor solchen Angeboten in elektronischen Informations- und Kommunikationsmedien, die die Menschenwürde oder sonstige durch das Strafgesetzbuch geschützte Güter verletzen“. Solch ein Instrument für den Jugendmedienschutz ist aus Sicht des Landesjugendrings richtig und wichtig. Der JMStV wird dem allerdings nur bedingt gerecht und schafft zudem erhebliche Unsicherheiten bei Anbietern. Wir beziehen uns hierbei insbesondere auf die Perspektive der gemeinnützigen Anbieter aus der Kinder- und Jugendarbeit. Zu kritisieren ist, dass im JMStV Telemedien (Internet u.a.) wie Rundfunkangebote behandelt werden, was der besonderen Qualität dieses Mediums nicht gerecht wird. Rundfunk funktioniert nach dem klassischen Sender-Empfänger-Schema. Beim Internet kann jeder Anwender sowohl Sender als auch Empfänger sein. Das macht Telemedien – besonders mit den Möglichkeiten von Web 2.0 - zu einem wertvollen Werkzeug für das Erlernen von Medienkompetenz in der Jugendarbeit. Aufgrund dieser Besonderheit und dem damit verbundenen zusätzlichen partizipativen Potential sind Internetangebote nicht so einfach regelbar wie der Rundfunk.
Ebenfalls problematisch halten wir das im Gesetzentwurf erkennbare Vertrauen in Schutzprogramme (§11 JMStV), die nur Zugriff auf Seiten mit gekennzeichneter Altersfreigabe gestatten. Nach unserer Auffassung gehören Jugendverbände, Initiativen und weitere Anbieter im Sinne des §11 SGB VIII nicht zu den Anbietern, deren Angebote geeignet sind, „die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit beeinträchtigen“. (§5, Absatz 1 JMStV). Sie wirken im Sinne des SGB VIII an der Erziehung junger Menschen mit und haben eine besondere Stellung(§1, 11 und 12 SGB VIII). Deshalb könnten Träger von Kinder- und Jugendarbeit nach diesem Gesetzentwurf auf eine Kennzeichnung verzichten. Fatale Folge wäre aber, dass dann solche Angebote über Filtersoftware gesperrt wären, da sie nur Seiten zulässt, die über eine Alterskennzeichnung verfügen. Aus diesem Grund wären aufgrund des geplanten JMStV auch Jugendarbeitsangebote faktisch gezwungen, eine Alterskennzeichnung selbst vorzunehmen. Damit sind aber viele überfordert. Eine solche Einstufung setzt einen erheblichen jugendschutzrechtlichen Sachverstand voraus, den die Anbieter von meist ehrenamtlich organisierten Internetseiten mangels vorhandener personeller und finanzieller Ressourcen nicht anbieten können. Hier drohen bei zu niedriger Alterskennzeichnung Sperren bzw. beträchtliche Geldbußen (§24 JMStV). Stuft man seine Angebote risikoarm in hohe Altersstufen ein, verliert man wichtige Zielgruppen. Wir halten es generell für äußerst problematisch im Jugendmedienschutz auf Filtersoftware zu setzen, zumal diese noch nicht technisch verfügbar ist. Es wird der falsche Eindruck erweckt, damit könnten Eltern ihre Kinder vor jugendgefährdeten Angeboten schützen. Es ist fraglich ob z.B. solche Schutzprogramme auf mobilen Endgeräten funktionieren. Davon abgesehen zeigt die Erfahrung, dass Kinder und Jugendliche verschiedenste Wege finden und in Zukunft finden werden, Schutzprogramme zu umgehen.
Wir empfehlen dem Gesetzgeber vor Inkraftsetzung des JMStV in diesen Fragen nachzubessern und nicht alleine auf Jugendschutzinstrumente zu setzen. Der JMStV darf nicht zu einer Überforderung der zahlreichen, meist ehrenamtlichen Anbieter aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit führen. Es ist zu gewährleisten, dass ihre Internetseiten und Web 2.0-Anwendungen uneingeschränkt verfügbar bleiben. Zudem bedarf es dringend einer Sicherung und Intensivierung der Medienkompetenzarbeit, wie sie z.B. der Landesjugendring mit seinem Internet-Projekt Jugendserver-Saar und speziell entwickelten Medienkompetenzprojekten konkret praktiziert. Medienkompetenz ist neben dem Jugendmedienschutz die zweite wichtige Säule der sozial verantwortlichen und der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen förderlichen Nutzung der Telemedien.
Positionen
Landeshaushalt 2011 Anhörungen bei allen Landtagsfraktionen 2011 Förderung von Projekten und Maßnahmen der Jugendhilfe (684 01) Nach unseren Informationen geht die relativ deutliche Erhöhung des Etats um 327.000 Euro ausschließlich in die Schaffung zusätzlicher Schoolworker-Stellen, die wir grundsätzlich begrüßen. Dies darf jedoch nicht auf Kosten der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit freier Träger gehen. Die in dieser Haushaltsposition untergebrachten „Mittel für Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausländer/InnenFeindlichkeit und Extremismus“ reichen unseres Wissens nicht für den Bedarf aus. Weiterentwicklung der Jugendhilfe (684 05) Es ist zu begrüßen, dass die Modellprojekte, bei denen der Landesjugendhilfeausschuss dem Ministerium Empfehlungen zur Förderung ausspricht, seit 2009 eigens ausgewiesen werden (684 05). Wir gehen davon aus, dass die meisten Mittel schon gebunden sind und damit der Handlungsspielraum für neue Projekte kaum gegeben ist. Nach Angaben des Ministeriums sind derzeit 20.000 Euro nicht durch Förderung gebunden. Zuschüsse an die Jugendarbeit als förderungswürdig anerkannten Verbände und Vereine zur Durchführung ihrer zentralen Führungsaufgaben (684 02) Jugendförderungsgesetz §5 (2) Der Ansatz bei den Zentralen Führungsmitteln ist mit der Erhöhung um 28.000 Euro ausreichend ausgestattet. Allerdings wird in der Durchführung des Haushaltsplans immer wieder deutlich, dass trotz Rechtsverbindlichkeit das Ministerium nach unserer Einschätzung zu restriktiv Kosten nicht anerkennt. Zuwendungen für Bildungsmaßnahmen der Träger der Jugendarbeit (684 04) Jugendförderungsgesetz §4 (2); §4 (1) Unsere Forderungen zum letzten Landeshaushaltsentwurf vom April 2010 sind nun voll erfüllt. Die Mittel tragen unseres Erachtens dem Bedarf und der Erhöhung der Förderung von 2008 Rechnung.
Zuschüsse an den LJR zur Durchführung seiner zentralen Führungsaufgaben (684 06) Die Situation des Landesjugendrings und die Ankündigungen des Koalitionsvertrags haben wir schon in der letzten Anhörung ausführlich beschrieben. Die Erhöhung um 10.000 Euro durch die Koalitionsfraktionen, die auch von den Oppositionsparteien gefordert wurde, trug dem vor ½ Jahr angemessen Rechnung. Umso unverständlicher erscheint uns nun kurze Zeit später die Kürzung um 25.000 Euro, die den LJR vor existentielle Probleme stellen und einen Bruch der Zusagen an uns bedeuten. In ersten Protestaktionen haben wir diesen Vorgang entsprechend bewertet. Wir setzen nun auf den saarländischen Landtag, dass er diese Kürzungen rückgängig macht und damit dem Koalitionsvertrag der Landesregierung gerecht wird und „die Sicherung der grundsätzlichen Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings“ wieder herstellt. (S.62) Es bleibt anzumerken, dass bis zum heutigen Tag die Bewilligung der vom Landtag beschlossenen zusätzlichen 10.000 Euro für 2010 nicht erfolgt ist. Zuwendungen für Freizeitmaßnahmen (684 08) Jugendförderungsgesetz §4 (2); §4 (1) Bei den Freizeitmaßnahmen ist zu befürchten, dass die Mittel nicht ausreichen (Ergebnis 2009: 255.000 Euro; Plan 2011: 200.000 Euro). Die Kürzung von 20.000 Euro wird die Maßnahmenträger vor Ort treffen, da es für diese Position keine gesetzliche Rechtssicherheit gibt. Zuwendungen für die Aus- und Fortbildung von Mitarbeitern der Träger der Jugendarbeit (684 09); Jugendförderungsgesetz §4 (2); §4 (1) Die Mittel dürften ausreichen. Der Ansatz ist leicht höher angesetzt als das Ergebnis 2009. Zuwendungen für Personal- und Sachkosten an die Träger der Jugendarbeit (Landeshaushalt (684 11) Jugendförderungsgesetz §5 (1) Die angekündigte zusätzliche Förderung
von 1,5 Stellen haben wir mehrfach begrüßt und die Sozialministerin hat in einem Gespräch mit uns erneut deutlich gemacht, dass sie zu der Zusage steht. Im August 2010 hat die Ministerin in einem Brief an die betroffenen Verbände die Bewilligungen dafür angekündigt. Bis zum heutigen Tag sind sie noch nicht bei den Verbänden eingetroffen. Wie bei der Anhörung im April machen wir deutlich, dass der Bedarf der Mitgliedsverbände an geförderten BildungsreferentInnen mit der Verbesserung noch nicht gedeckt werden kann. Folgende Verbände haben uns in Kenntnis der zu erwartenden 1,5 zusätzlichen Stellen zusätzlichen bzw. erstmaligen Bedarf gemeldet: • AWO-Jugend (+0,5) • DGB-Jugend (+1) • Jugendfeuerwehr (+0,5) • Jugendrotkreuz (+0,5) • Juz-united (+1) • SJD - Die Falken (+0,5) • THW-Jugend (+0,5) Aufgrund dieser Bedarfsmeldung wären 4,5 neue Stellen zu finanzieren, die wir in unserem Forderungskatalog berücksichtigt haben. Zuschüsse zur Durchführung von Jugendbegegnungen und Maßnahmen der Jugendbildung (684 12) Die Kürzung der Mittel um 30.000 Euro wird dem Ergebnis von 2009 nicht gerecht und wird dazu führen, dass 2011 insbesondere weniger interregionale Maßnahmen durchgeführt werden können. Jugendverbände haben dann nur noch Bundesmittel zur Verfügung. Förderung der außerschulischen Mädchenarbeit (684 16) Die vor mehreren Jahren erfolgte deutliche Kürzung halten wir sachlich für verfehlt. Geschlechtsspezifischer Kinder- und Jugendarbeit muss mehr denn je ein hoher Stellenwert zugemessen werden. Zwar ist sie z.T. heute schon in der Regelarbeit der Kinder- und Jugendverbände eingebettet. Dennoch bedarf es immer wieder neuer Ansätze und Projekte, um diesen Bereich fortzuentwickeln. Mit den eingesetzten Summen und der erneuten Reduzierung ist dies kaum möglich.
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Anhang Förderung von ausgewählten Projekten zur methodischen Verbesserung außerschulischer Jugendarbeit (686 03) Die Reduzierung der Mittel geht nach Aussagen des Ministeriums nicht zu Lasten von laufenden Projekten der Kinderund Jugendverbände. Erstattung von Lohnausfall bei Inanspruchnahme von Sonderurlaub für Jugendarbeit Nach wie vor fehlt es im Saarland an einer für ehrenamtliche MitarbeiterInnen zufrieden stellenden Sonderurlaubsregelung. Ehrenamtliche JugendleiterInnen sollen genauso wie andere Freiwillige, die in der Gesellschaft wichtige freiwillige Funktionen übernehmen, nicht auf Lohn verzichten müssen. Dies ist z.B. derzeit der Fall, wenn sie für einige Tage im Jahr zu Zwe-
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cken der Leitung von Freizeiten oder der Weiterbildung die Freistellung nach dem saarländischen Sonderurlaubsgesetz für die Kinder- und Jugendarbeit wahrnehmen. Wir schlagen deshalb eine Regelung analog zum Hessischen „Gesetz zur Stärkung des Ehrenamts in der Jugendarbeit“ vom 28. November 2000 vor, das gesetzlich den bezahlten Sonderurlaub vorsieht und den privaten Beschäftigungsstellen die Fortzahlung der Entgelte erstattet.
Der Vorstand November 2011
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JugendleiterInnen bei der Dankeschön-Fahrt in den Europapark Rust, der die Juleica unterstützt und uns freien Eintritt gewährte. Herzlichen Dank!
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Ein herzliches Dankeschön allen ehrenamtlichen JugendleiterInnen und Verantwortlichen in den saarländischen Kinder- und Jugendverbänden!
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