Quaternary Science Journal - Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Os...

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Eiszeitalter

u.

Gegenwart

49

84 - 101 8 Abb., 2 Tab.

Hannover

1999

Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens OTFRIED D E U T L O F F & RÜDIGER STRITZKE*)

- Lower to Upper Pleistocene, subrosion depressions, typical clastic sediments, pollenanalytical dating, stratigraphy, Eastern Westphalia K u r z f a s s u n g : Im ostwestfälischen Bergland entstan­ den seit der Tertiärzeit durch Auslaugung von Salinargesteinen (Steinsalz und Anhydrit) im Untergrund zahl­ reiche Subrosionssenken an der Erdoberfläche. In die­ sen Senken sammelten sich während des Tertiärs und Quartärs verschiedenartige Lockergesteine - Sande, Silte, T o n e -, die hier vor Erosion geschützt waren. Dank systematischer Erkundung während der Neukartierung Ostwestfalens durch das Geologische Landes­ amt Nordrhein-Westfalen wurden bisher rund 8 0 Sub­ rosionssenken zumeist durch Bohrungen entdeckt. Zehn von ihnen werden in der vorliegenden Arbeit b e ­ schrieben, wobei acht nach palynologischer Datierung warmzeitliche Sedimente des Unterpleistozän, Cromer, Holstein und Eem beinhalten, weitere zwei solche der Kaltzeiten Saale und womöglich Elster. Die mächtigste und vollständigste Abfolge vom Waal bis zum Cromer wurde in der Subrosionssenke von Mosebeck östlich Detmold angetroffen. [Pleistocene geology and palynostratigraphy in subrosion depressions o f East Westphalia] A b s t r a c t : In the East Westphalian mountain ridges nu­ merous subrosion depressions were built due to partial leaching o f saliniferous rocks (halite and anhydrite) since Tertiary times. They acted as sedimentary traps and accumulated mainly clastic rocks since then. In the course o f modern mapping in Eastern Westphalia mem­ bers o f the Geological Survey o f Northrhine Westphalia discovered approximately 80 subrosion depressions mainly by drilling. T e n o f those are here described, where 8 contained interglacial sediments o f Lower Pleistocene, Cromerian, Holsteinian and Eemian age due to palynological investigations, whereas in two o f them glacial sediments o f the Saalian and probably o f the Elsterian were preserved. T h e most complete (Lower to Middle Pleistocene) and thickest s e q u e n c e of Pleistocene sediments was found in the subrosion depression of Mosebeck near Detmold. 1 Einleitung

Das Hauptverbreitungsgebiet pleistozäner Schichten im nördlichen Deutschland ist der Teil*) Anschriften der Verfasser: Dr. O. DEUTLOFF, Ort­ mannsweg 3, 47918 Tönisvorst, Dr. R. STRITZKE, G e o l o ­ gisches Landesamt NRW, PF 1080, D-47710 Krefeld

bereich des Mitteleuropäischen Tieflands zwi­ schen Oder und Niederrhein mit seinen zum Teil mächtigen kalt- und warmzeitlichen Schichten­ folgen. Die kaltzeitlichen Ablagerungen gehen dabei auf den mehrmaligen Vorstoß des skandi­ navischen Inlandeises zurück, das mit seinen Gletschern entlang den Flußtälern von Elbe und Saale bis weit nach Süden in die Mittelgebirgsregionen zwischen Lausitz und Thüringer B e c k e n vordrang (Elster- und Saale-Kaltzeit). Dort wur­ den durch die ausgedehnten Braunkohlentage­ baue mächtige, stark gegliederte pleistozäne Sedimentfolgen aufgeschlossen (EISSMANN 1994). Auch im Bereich der nordwestdeutschen Tief­ ebene zwischen Elbe und Ems sowie in den Niederlanden sind entsprechende Ablagerungen anzutreffen. Sie sind dort insbesondere aus der Untersuchung tief reichender Bohrungen b e ­ kannt. Am südlich anschließenden Gebirgsrand und in den Mittelgebirgen selbst wurden Sedi­ mente des Pleistozäns vorwiegend oder aus­ schließlich in den als Sedimentfallen wirksamen Subrosionssenken (= Auslaugungssenken) über leicht löslichen Salinargesteinen im Untergrund abgelagert und erhalten. Hierbei handelt es sich in der Regel um mächtige fein- bis grobklastische, teilweise humose Schichtenfolgen, welche die vielgestaltigen geologischen Prozesse während des Quartärs widerspiegeln. Derartige Sediment­ folgen wurden erstmalig durch H. W E B E R ( 1 9 5 2 ) aus dem Pliozän des Werragebietes in West­ thüringen beschrieben, später aus dem Südniedersächsischen Bergland (z. B . B E N D A et al. 1968, L Ü T T I G 1969) und als unerwartete Ergebnisse von Brunnenbohrungen auch aus dem ostwestfäli­ schen Raum mitgeteilt ( M E S T W E R D T 1951, B E C K E R 1975, S C H N E I D E R 1975). Nachdem die Bedeutung der Subrosionssenken für die geologische Praxis erkannt worden war, wurden bei der Neukartierung des nordrheinwestfälischen Weserberglandes durch das G e o ­ logische Landesamt Nordrhein-Westfalen dank systematischer Erkundung bisher insgesamt rund


Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens

80 Senken mit teilweise tertiärzeitlicher, überwie­ gend jedoch quartärzeitlicher Sedimentfüllung bekannt. Eine erste Übersicht über die bis dahin entdeckten Subrosionssenken findet sich im Tätigkeitsbericht 1984 bis 1985 des Geologischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen (Abb. 2 4 ) . Detaillierter dargestellt und beschrieben werden sie in der Geologischen Karte von NordrheinWestfalen im Maßstab 1:100000, Blätter C 3918 Minden ( D E U T L O F F et al. 1982) und C 3914 Biele­ feld ( D E U T L O F F , K Ü H N - V E L T E N & M I C H E L 1986) so­ wie in den neu bearbeiteten Geologischen Karten von Nordrhein-Westfalen im Maßstab 1:25000, Blätter 3918 Bad Salzuflen ( K N A U F E 1978), 4 0 1 9

Detmold

85

1986), 3 8 1 8 Herford 1995b), 4020 Blomberg ( F A R R E N S C H O N 1995b) und 3919 Lemgo ( F A R R E N S C H O N 1998). In etwa 20 Subrosionssenken konnten die dort an­ getroffenen humosen Lockergesteine mittels Pol­ lenanalyse stratigraphisch eingestuft werden. Die Hauptschwierigkeit bei der palynologischen Ein­ stufung lag darin, daß aus den Subrosionssenken nicht ausschließlich Seesedimente zur Verfügung standen, sondern Material verschiedener Genese. (FARRENSCHON

(DEUTLOFF

Eine Datierung ist hierdurch naturgemäß schwie­ rig, zumal auch aus der näheren Umgebung si­ chere Standardprofile fehlen.

30 km I I I

holozäne Moore

Quartär und tertiär

Kreide

Jura

Keuper

Abb. 1: Lage des Arbeitsgebietes in Ostwestfalen. Fig. 1: Location o f the investigation area in Eastern Westphalia.

Muschelkalk

Buntsandstein

Paläozoikum


86

OTFRIED DEUTLOFF & RÜDIGER STRITZKE

Den

Bohrungen wurden

die

Proben

analyse

zur

Pollen-

unter

Berück­

sichtigung der

Petrogra-

phie möglichst

engstän­

dig e n t n o m m e n , bor

i m La­

mit

Kalilauge

und

45%iger

Flußsäure

so­

wie nach der AcetolyseMethode von

Erdtmann

aufbereitet

und

ab­

schließend

gesiebt

(10

pm).

Pollendichte

Die

w a r oft g e r i n g , s o d a ß j e Probe

meist

Präparate den

mehrere

gezählt

mußten,

um

wer­ stati­

stisch a u s r e i c h e n d e

Pol­

l e n m e n g e n zu e r m i t t e l n . Dabei

geschah

s t i m m u n g in an

die

die

Be­

Anlehnung

Bestimmungs­

schlüssel von

MOORE

et

al. ( 1 9 9 D s o w i e F A E G R I e t al. ( 1 9 9 3 ) . D i e E r g e b n i s ­ se der Pollenanalyse sind in

Pollendiagrammen

dargestellt,

wobei

das

Programm psimpoll BENNET ( 1 9 9 4 )

von

verwandt

wurde. Dabei beziehen sich die prozentualen auf

die

Angaben

Summe

aller

Landpflanzenpollen 100%. Subrosionssenke

Stratigraphie der jeweils ältesten erbohrten Schicht

Bohrungen in ausgewählten Subrosionssenken (lfd. Nr. der Profilsäulen in Abb 3 und der Senken ir Mosebeck

ee

Eem

sa ho e^

Saale Holstein Elster''

qpm

Mittelpleistozän, ungegliedert

er

Cfomer

bv

Bavel

wa

Waal

qp

Pleistozän. ungegliedert

Schlachthof Bad Oeynhausen Iggenhausener Wald Exter-Krutheide Babbenhausen Mühlenhof Möllbergen Nordbahnhof Bad Oeynhausen Sfembeck-Loose Ziegelei Bergmann Honenhausen Großer Weserbogen Vennebeck Subrosionssenken, im Text genannt 11 Kurpark Vlotho 12 Blomberg-Hohedomsen 13 Holzhausen 14 Blulwiese Gohfeld 15 Hollwiesen-Horsl 16 Nienhagen

Oberpleistozan

Mittelp eistozän

Tertiär, ungegliedert Lias, ungegliedert Verbreitung des Steinsalzes im Zechstein, vermutet Tiefbohrung mit Zechstein-Salz Zechstein-Sali abgewandert Tiefbohrung mil carbonaliscti sulfatischer Randfazies des Zechsteins Verbreitung des Steinsalzes im Oberen Buntsandstein (Rot), vermutet Tiefbohrung mit Röt-Stemsalz Gebiet sudl der drenthestadialen Vereisungsgrenze (nach Seraphim 1972)

rentypen

stets d e n

glei­

chen Maßstab: ein

Ska­

Bei f- Unterpleistozän

jl w//, • 9

©

hat Spo­

lenstrich entspricht 2 0 % .

t

0

Die Abszisse

für alle P o l l e n - u n d

Werten

unter

5 %

w u r d e ein P u n k t gesetzt.

Abb.

2: L a g e u n d

der

bisher

Alter

bekannten

S u b r o s i o n s s e n k e n i m Ar­ beitsgebiet. Fig. 2: Location and age of the hitherto k n o w n subrosion depressions in the investigation area.


87

Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens

Nr.*

z z

Name

-d

der Subrosionssenke

TK25

Mosebeck

4019 Detmold

160

1

wicljtiges

Festgestein

Ii

und ältestes Quartär

im Liegenden

139

Cromer

Oberer Keuper

Ol

.C

3,00

bis

Referenz­ bohrung

KB Mosebeck

liefe .GOK)

Tabelle 1: Die wichtigsten Daten der beschriebenen Subrosionssenken. Table 1: The most important facts of the subrosion depressions described. Lage R

H

j= => ° F

96 880 57 120 141.8

1976

Waal B

?

Schlachthof Bad Oeynhausen

3718 Bad Oeynhausen

52

0,09

28

Bavel

Unterer Lias (Sinemurl

KB 1 0 / A 30 1985

87 019 86 269

50,0

3

Iggenhausener

3918 Bad Salzuflen

95

0.36

60

Saale und Holstein

Unterer Lias

KB Iggenhausen

83 800 63 560

61,0

(Hettang)

1989

3818 Herford

110

Cromer und Bavel

Schilfsandstein

KB Exter

84 920 77 800

54,0

Saale und Cromer

Unterer Lias (Hettang)

Sondierung 57/80 89 340 85 450 und SB Babbenhausen 1980

14.0

Wald

4

5

Exter-Krutheide

Babbenhausen

3719 Minden

u

3819 Vlotho

85

2,50

0.30

53

50

1989

24.0

3819 Vlotho

55

0.60

32

Saale und Elster

Unterer Lias (Hottang)

SB Mühlenhof 1995

94 950 84 700

38.0

Nordbahnhof Bad Oeynhausen

3718 Bad Oeynhausen

56

0.12

28

Holstein

Unterer Lias

KB Nordbahnhof 1994

86 360 85 740

32,0

f!

Steinbeck-toose

3818 Herford

120

1.60

65

Saale (Drenthe-Stadium)

Gipskeuper

KB Steinbeck 1976

84 210 74 220

67,0

3

Ziegelei Bergmann Hohenhausen

3819 Vlotho

180

0,36

25

Weichsel und Eem

Gipskeuper

Schappenbohrung Bergmann 1 1989

95 560 74 260

18.0

10 Großer Weserbogen Vennebeck

3719 Minden

45

0.76

43

Weichsel und Eem

Unterer Lias (Sinemur)

KB/SB Großer Weserbogen 1987

89 260 87 610

48.0

6

Mühlenhof Möllbergen

7

3719 Minden

u

" Nummern wie in Abb 2 und 3

2 Das Untersuchungsgebiet u n d sein geologischer Bau

Das Untersuchungsgebiet (Abb. 1) wird im Nor­ den durch das Weser- und Wiehengebirge, im Süden durch den Teutoburger Wald begrenzt und umfaßt den Bereich von neun Blättern der Geolo­ gischen Karte von Nordrhein-Westfalen im Maß­ stab 1 : 25 000. Es wird von einer mesozoischen Schichtenfolge Mittlerer Buntsandstein bis Oberer Jura aufgebaut, die ganz lokal von Schichten des Tertiärs, fast flächendeckend jedoch von Lockergesteinen des Quartärs überlagert wird. Zwischen 1911 und 1938 wurden diese von der Preußischen Geologischen Landesanstalt kartierten Blattgebie­ te in erster Auflage veröffentlicht. Damals fand der geologische Vorgang der Subrosion keinerlei Beachtung; heute sind etwa 70 Subrosionssenken bekannt, von denen zehn hier betrachtet werden sollen (Abb. 2, Tab. 1).

KB = Kernbohrung

SB = Spulbohrung

Voraussetzung für die Subrosion ist das Vorkom­ men auslaugungsfähiger Salinargesteine in aus­ reichender Mächtigkeit im tiefen Untergrund. Durch einige Tiefbohrungen im Untersuchungs­ gebiet (Abb. 2) und seiner näheren Umgebung wurden derartige Schichtenfolgen in vier stratigraphischen Einheiten nachgewiesen ( K N A U F F 1978, D E U T L O F F 1995b, FARRENSCHON 1986, 1995b): Mittlerer Keuper: bis 25 m Anhydrit und Gips Mittlerer Muschelkalk: bis 20 m Anhydrit und Gips Oberer Buntsandstein (Röt): bis 60 m Stein­ salz, bis 40 m Anhydrit Zechstein: bis 200 m Steinsalz, bis 100 m Anhydrit Die äußeren Grenzen der Steinsalzverbreitung in den Schichten des Zechsteins und R o t s verlaufen etwa parallel zum Nordrand der Rheinischen Masse durch das südliche Untersuchungsgebiet


88

O i m i E D DKUTI.OEE & RÜDIGER STRITZKE

Tab.

2 : N a c h g e w i e s e n e s P l e i s t o z ä n in S u b r o s i o n s ­ Tab. 2: Proofed Pleistocene in subrosion depres­ sions of Eastern Westphalia.

Jahre vor heute h

Nordwest­ deutschland

Nachweis in Subrosionssenke:

Ostwestfalen (Teilbereich)

10.000

Spät­ glazial Hoch­ glazial

Weichsel

Großer Weserbogen

Spät­ glazial

Schlachthof Weichsel Hoch­ glazial Bad Oeynhausen (w) Früh­ glazial

Früh­ glazial

Blutwiese Gohfeld

E r d o b e r f l ä c h e d u r c h z u p a u s e n (HERMANN 1 9 7 2 ) . 3 Das Pleistozän Ostwestfalens 3-1 Übersicht Die

geologischen Hauptereignisse

Pleistozäns waren

Ziegelei Bergmann

Eem lee)

Eem

Großer Weserbogen

127 000

Saale

Vorselaer

Saale (sa)

durch Holstein- u n d Eem-Warmzeit

Holstein

Holstein (ho)

Kalt-

und Warmzeiten voraus, deren Ablagerungen a m aus d e m Mündungsgebiet

R h e i n u n d M a a s in d e n N i e d e r l a n d e n

von

(ZAGWIJN

1 9 8 5 ) sowie aus der Subrosionssenke über d e m Satzstock

Lieth

in

Schleswig-Holstein

STEPHAN & M E N K E

(MENKE

1 9 9 4 ) überliefert

sind.

günstigen

B e d i n g u n g e n a b e r a u c h i m n o r d w e s t - u n d mittel­

Drenthe Steinbeck-'Loose (D)

Drenthe

voneinander

g e t r e n n t sind. D e m Elster g i n g e n m e h r e r e

Gleichaltrige Bildungen blieben unter

n.n.

Raum

d e n K a l t z e i t e n Elster, S a a l e u n d W e i c h s e l , w e l c h e

1975,

n.n.

Warthe

während des

im mitteleuropäischen

drei V o r s t ö ß e d e s s k a n d i n a v i s c h e n I n l a n d e i s e s i n

vollständigsten

110 000

-

1 9 6 8 ) . D e r Senkungsvorgang vermag sich durch hunderte Meter mächtige Gesteinspakete bis zur

s e n k e n Ostwestfalens.

Nordbahnhof Bad Oeynhausen

deutschen

Flachland

s o w i e in d e n s ü d l i c h a n ­

s c h l i e ß e n d e n Mittelgebirgslandschaften pleistozänen

Entwässerungsrinnen

in u n t e r -

und beson­

d e r s in S u b r o s i o n s s e n k e n ü b e r d e n d o r t i g e n Sali-

Iggenhausen

nargesteinsfolgen

Elster' le?)

Mühlenhof Möllbergen

Die

Cromer (er)

Exter-Krutheide

erhalten.

- 330 000

Elster

Babbenhausen 790 000

Cromer

Mosebeck Mosebeck Bavel

930 000

Bavel (bv)

Exter-Krutheide

Gesamtgliederung

d e s Pleistozäns in Nord­

r h e i n - W e s t f a l e n u n d d i e b i s h e r in O s t w e s t f a l e n n a c h g e w i e s e n e n stratigraphischen Einheiten sind in T a b . 2 z u s a m m e n g e f a ß t . I m f o l g e n d e n diese Einheiten nach

u n d P o l l e n i n h a l t in c h r o n o l o g i s c h e r R e i h e n f o l g e beschrieben.

Schlachthof Bad Oeynhausen

3.2 U n t e r pleistozän Das Unterpleistozän Ostwestfalens w u r d e v o r al­

Menap

Menap (me)

Mosebeck

Waal

Waal (wa)

Mosebeck

Eburon

n.n.

Tegelen

n.n

Prätegelen

n.n

lem durch die B o h m n g Mosebeck 1 9 7 6 d e s G e o ­ logischen

Landesamts

Nordrhein-Westfalen

Mio

in

der g l e i c h n a m i g e n S u b r o s i o n s s e n k e ( T K 2 5 Blatt 4 0 1 9 D e t m o l d ) e r s c h l o s s e n ( A b b . 3 Nr. 1 ) . D i e B o h r u n g wurde v o n O . DEUTLOFF

2,4

werden

Gesteinszusammensetzung

lithologisch

a u f g e n o m m e n , v o n H . - W . REHAGEN e r s t m a l s p o l l e n s t r a t i g r a p h i s c h u n t e r s u c h t (REHAGEN 1 9 8 0 ) u n d n.n. = nicht nachgewiesen

in d e n E r l ä u t e r u n g e n

zur geologischen

und begrenzen dadurch im wesentlichen das G e ­ biet möglicher Subrosion (Abb. 2 ) . D e r geologi­

SCHON

s c h e Vorgang d e r Subrosion v o n Steinsalz, Anhy­

d e n ü b e r w i e g e n d e n Anteil d e r e r b o h r t e n A b f o l g e

drit u n d G i p s i m U n t e r g r u n d d u r c h z i r k u l i e r e n d e

( 5 7 - 1 3 4 m T e u f e ) in d a s W a a l , M e n a p u n d B a v e l

v a d o s e o d e r a u c h j u v e n i l e G r u n d w ä s s e r w i r d hier

sensu ZAGWIJN ( 1 9 5 7 ,

als b e k a n n t v o r a u s g e s e t z t . D u r c h j u v e n i l e ,

er­

E i n e e i n d e u t i g e P a r a l l e l i s i e r u n g mit d e n T y p l o k a ­

reiche Tiefenwässer als E n d a u s s c h e i d u n g e n des

litäten g e l a n g j e d o c h n i c h t . D a h e r w i r d d a s Plei­

jungtertiären

stozän d e r B o h r u n g M o s e b e c k 1 9 7 6 derzeit über­

nordhessischen

soll d i e S u b r o s i o n verstärkt spielsweise

im Raum

Basaltvulkanismus worden

B a d Pyrmont

sein,

bei­

(HERMANN

d e s B l a t t e s D e t m o l d publiziert

Neuauf­

nahme

1 9 8 6 : 1 4 7 ) . Dabei

(FARREN­

stellte R E H A G E N

1 9 6 3 ) des Unterpleistozäns.

a r b e i t e t ; detaillierte E r g e b n i s s e s i n d d a b e i späteren

Publikation

(1980)

vorbehalten.

einer


Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens Das Unterpleistozän der Bohrung Mosebeck soll hier lediglich am Beispiel einer 15 m mächtigen Abfolge exemplarisch dargestellt werden, die R E H A G E N in das Bavel stellt (Abb. 4 ) . Zunächst ist eine Picea-Tenga-Phase überliefert, in der Betula nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die PiceaQuote geht im Hangenden zugunsten thermophiler Gehölze zurück. Das Klimaoptimum der Warmzeit ist durch einen ausgeprägten Eichen­ mischwald mit Quercus, Ulmus, Tilia und Praxinus sowie ausgesprochen hohe Carpinusund vor allem Tsuga-sVevte gekennzeichnet. Die Eucommia-Kurve ist auf niedrigem Niveau nahe­ zu geschlossen. Die Warmzeit endet mit einer borealen Phase, die durch Pinus und Betula be­ stimmt wird. Im Jahr 1980 fand R E H A G E N ähnliche pollenfloristische Verhältnisse auch in der Subrosionssenke von Exter-Kmtheide in einer Bohrung für die Neukartierung des Blattes 3818 Herford vor ( D E U T L O F F 1995b: 7 1 ) , ferner in der Kernbohrung 10/A30 1985 (Abb. 3 Nr. 2) für die Autobahnpla­ nung in der Subrosionssenke Schlachthof Bad Oeynhausen, Blatt 3718 Bad Oeynhausen ( R E H A ­ GEN, unveröff. Ber.). Die Abschwemm-Massen sind in den drei Subro­ sionssenken petrographisch recht mannigfaltig zusammengesetzt: Die Korngrößen reichen von Ton über Silt - teilweise humos mit einzelnen Torflagen - bis zu Sand und Kies. In der Subrosionssenke von Exter-Krutheide lie­ ferte die Baugrundbohrung Kläranlage VlothoExter aus 5,7 - 7,0 m Teufe ein Pollenspektrum mit markanten Anteilen der jungtertiären bis unterpleistozänen Gattungen Tsuga und Ostrya, während die Kartierbohrung 10/79 Pahmeier aus 14 - 18 m Teufe eine Pollenassoziation mit gerin­ gen, aber typischen Anteilen von Tsuga, Eucommia und Pterocarya ergab. In der Subrosionssenke Schlachthof Bad Oeyn­ hausen lieferte die Kernbohrung 10/A30 1985 aus dem pollenführenden Bereich von 16,3 - 18,8 m Teufe ein Pollenspektrum mit Pterocarya, Tsuga, Carya, Eucommia und Ostrya. Hier sind CarpiWMS-Tswga-Vergesellschaftungszonen wie in der Bohrung Mosebeck typisch.

3-3

Cromer-Komplex

Das Cromer umfaßt sechs Warm- und fünf Kalt­ zeiten ( C A S P E R S et al. 1995: Tab. 1). Für das südniedersächsische Nachbargebiet Ostwestfalens gibt die Quartärgeologische Übersichtskarte von Niedersachsen und Bremen 1: 500 000 (Nieder-

sächs.L.-Amt Bodenforsch. 1995) sechs pollen­ analytisch datierte Vorkommen von Teilberei­ chen des Cromers an, wovon die meisten gleich­ falls in Subrosionssenken gelegen sind. So wurde im Auslaugungsbereich des Münder-Mergel-Sali­ nars (Oberer Malm) im Blattgebiet 3515 Hunte­ burg nordöstlich Osnabrück durch eine For­ schungsbohrung des Niedersächsischen Landes­ amts für Bodenforschung die frühcromerzeitliche „Hunteburg-Warmzeit" pollenanalytisch nachge­ wiesen ( H A H N E et al. 1994: 117). Auch in Ostwestfalen fanden sich cromerzeitliche Ablagerungen in Subrosionssenken, so z. B . bei der Neukartierung der Blattgebiete 4020 Blom­ berg (FARRENSCHON 1995b: 86) und 3919 Lemgo ( F A R R E N S C H O N 1998). Im Stadtgebiet Blomberg liegt der L i n t e r Quartär-Geologen altbekannte Aufschluß der noch heute betriebenen Ziegelei­ tongrube Hohedömsen (Abb. 2 Nr. 12) mit humosen, tonig-siltigen Abschwemm-Massen des Cro­ mers ( R E H A G E N 1980: 61; F A R R E N S C H O N in SCHIRMER 1995a: 586; F A R R E N S C H O N 1995b: 126). In der Subrosionssenke von Babbenhausen im Stadtgebiet Bad Oeynhausen wurde Ende der 70er Jahre beim Bau des dortigen Autobahnkreu­ zes ein über 30 m mächtiges Pleistozän-Profil auf­ geschlossen, das hauptsächlich der Saale-Zeit zu­ zuordnen ist (siehe unten). Unter der Sohle des zeitweiligen Aufschlusses wurden durch die Son­ dierbohrung 57/80 des Geologischen Landesamts NRW rund 9 m schwarzgrauer, zäher, kalkfreier, humoser, siltiger T o n mit dünnen Lagen von Feinund Mittelkies aus Keuper-Gesteinen erschlos­ sen, durch die dicht benachbarte Spülbohrung Babbenhausen 1980 (Abb. 3 Nr. 5) das Gesamt­ profil bis zum liegenden Lias-Tonstein. Das Pollendiagramm (Abb. 5) läßt eine Warmzeit erkennen, deren Beginn nicht überliefert ist, da das Profil mit ausgeprägten Anteilen des EMW be­ ginnt: Quercus, vor allem aber Ulmus und Tilia finden sich in größeren Anteilen. Neben diesen Gehölzen belegen Hedera und Hex ein warmes, feuchtes Klima. Nachfolgend werden die Wälder vornehmlich von Carpinus und Pterocarya gebil­ det. Auch Taxus, Larix und Tsuga sind deutlich vertreten. In den oberen Partien des untersuchten Abschnitts endet der Nachweis von Hedera und Ilex. Pinus und Picea werden bedeutsamer. Das Klima wird kontinentaler. Auffallend ist ein kur­ zes Maximum ( > 1 0 % ) von Abies, die offenbar Ul­ mus, Tiliaund Acer zurückdrängte, da deren Kur­ ven vorher enden. Die Kurve von Abies endet dann gemeinsam mit denen von Pterocarya, Car-


90

OTFRIED DEUTLOFF & RÜDIGER STRITZKE

1

Kernbohrung Mosebeck 1976 4019 Detmold

Kernbohrung 10/A30 1985 3718 Bad Oeynhausen

Kernbohrung Iggenhausen 1989 3918 Bad Salzuflen

Kernbohrung Exter 1989 3818 Herford

Spülbohrung Babbenhausen 1980 3719 Minden

.Uta «r fl > L ö ß v

D, S+G, gf(2| D Mg

D, Mg D,S+G.gf|1|:

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Torflagen

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-120 /

lagen und Holzresten

/

humos, z T Holzreste

/ / / -130/

-140m-

KalkVTonmudde Makrofauna, limnisch pollenanalytisch datierter Profilbereich schwach mittel l Kalkgehalt stark

überwiegend tonig überwiegend siltig überwiegend sandig überwiegend kiesig


Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens

91

7 Kernbohrung Nordbahnhof 1994 3718 BadOeynhausen

Spülbohrung Mühlenhof 1995 3819 Vlotho

Kernbohrung Steinbeck 1976 3818 Herford W, fl

D. Mg

Schappenbohrung Bergmann 1 1989 3819 Vlotho

w, fl

D, S+G, gf 1

D. S+G,gf|1|

Kern-/Spülbohrung Gr, Weserbogen 1987 3719 Minden

Uta

D, b; D, S+G, gf(2l D.K

D.z

ho, z

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D, Mg

e?. Mg

Spülbohrung Kerobohroog - -30

e>. D+S.gf|1|

D, b D, fl

D, S+G,gf|l| w,fl

Fließerde

N

ee, z

Weich

Auenlehm

ozän

L, ta

Niederterrasse Eem-Schichten

D b

Fließerde D. fl D, S+G, gf(2| Nachschüttsand D, K und Käme Grundmoräne D, Mg rj,S+G.gf(1)

Vorschüttsand

D, b

Beckenton und Beckenschluff

D,z

Abschwemmassen

ho, z e?, Mg

CD CO

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ET

Mittelterrasse (Ur-Werre, Ur-Kallel Holstein-Schichten

o" CD

Grundmoräne

er, z

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CD

Cromer Abschwemmassen *

me, z wa, z

CD

CD

e?. S+G. gf(1) Vorschüttsand bv, z

• 02

Bavel Menap

Abschwemmassen

Waal

Abschwemmassen, nicht datiert Lias, unterer Keuper, Oberer und Mittlerer

A b b . 3: G e o l o g i e u n d L i t h o s t r a t i g r a p h i e d e r u n t e r s u c h t e n B o h r u n g e n . Fig. 3: Geology and lithostratigraphy o f the wells investigated.

-40

50


92

OTFRIED DEUTLOFF & RÜDIGER STRITZKE

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Quercus und Ulmus. Dies wohl einen deutlichen Ein­ schnitt im Klima- und Vegetations­ ablauf: Das Klimaoptimum ist überschritten. Die Bildung borealer Nadelwälder wird begünstigt. Das Ende der Warmzeit markieren die Anstiege der Betulaund Gra­ mineen-Kurven. Die PmMs-Quoten werden stetig geringer. Es bildet sich die Tundrenvegetation eines Stadiais, das jedoch nicht durch hangende Moränensedimente be­ legt wird, da das Profil eine Schichtlücke bis zur frühsaalezeitlichen Mittelterrasse aufweist. Eine Parallelisierung mit pleistozänen Pollenprofilen andernorts ist auch hier schwierig. Sicher ist zunächst das unterpleistozäne Alter auf­ grund der deutlichen Anteile unterpleistozäner Gattungen, insbeson­ dere Tsuga und Pterocarya. Derar­ tig deutliche ZsMga-Anteile wie in Bad Oeynhausen-Babbenhausen sind sonst nur aus vorcromerzeitlichen Profilen bekannt, doch lassen sich die hier vorgefundenen Ver­ hältnisse nicht mit entsprechenden Abschnitten der Bohrung Mose­ beck parallelisieren, w o das Unterpleistozän zweifelsfrei vorhanden ist. Insbesondere fehlt in Bad Oeynhausen-Babbenhausen eine ausgeprägte Carpinus-Tsuga-Zone, zum anderen erreicht Ptero­ carya hier weitaus höhere Werte.

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Abgesehen davon stimmen Details dieses Profils mit cromerzeitlichen Profilen der weiteren Umgebung, etwa Hunteburg bei Osnabrück ( H A H N K et al. 1994) oder Sohlingen im Solling ( H O M A N N & L E P P E R 1994), überein. So spielt Abies eine b e ­ trächtliche Rolle; Taxus ist gut ver­ treten. Der EMW ist deutlich reprä­ 'I l 'I lV ' l ' Il sentiert; insbesondere Tilia er­ X ! '-" reicht relativ hohe Werte. Ulmus III lllllllllllllllllllll 1 Illltlllllinluilllllllllliiiiiiliiiiiiiiili il In Iiiiuiiiiliiiiniiil in breitet sich relativ früh, Corylus Q> R-.F-R-S-R-^R^COROCOEOCDCOCOCO hingegen gegenüber dem EMW A b b . 4: P o l l e n d i a g r a m m e i n e s u n t e r p l e i s t o z ä n e n A b s c h n i t t s in verzögert aus. der Bohrung M o s e b e c k . Schwarze Punkte markieren Pollenpro­ In der bei D E U T L O F F (1995b: 7 1 , z e n t e unter 2%. Fig. 4: Pollen diagram o f lower Pleistocene age in the well Mosebeck. 1 6 0 ) lithologisch ausführlich be­ schriebenen Rammkernbohrung Black dots indicate pollen percentages below 2%.

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Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens

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93

E x t e r 1 9 8 9 in V l o t h o - E x t e r ( A b b . 3 Nr. 4 ) enthielt n u r d i e o b e r e Hälfte der 4 0 , 5 m mächtigen A b s c h w e m m M a s s e n bestimmbare Pollenfloren. Neben erkennbar umgelagerten Palynomorphen des Frühtertiärs läßt s i c h e i n p a r a u t o c h t h o n e s P o l ­ l e n s p e k t r u m e r k e n n e n , das v o n Pinus u n d Picea beherrscht wird (Abb. 6 ) . G e m e i n s a m mit deutli­ c h e n Betulaund .Sß/ix-Quoten wird ein weitgehend geschlossener ( B P : N B P > 1 ) , von winterharten G e h ö l z e n bestimmter Wald doku­ mentiert. Thermophile Gattungen s i n d u n b e d e u t e n d . S o s i n d nur die K u r v e n v o n Quercus und Carpinus e t a p p e n w e i s e a u f n i e d r i g e m Ni­ v e a u g e s c h l o s s e n . Auffällig ist e i n e sippenreiche, jungtertiäre/altpleis t o z ä n e Flora mit Larix, Eucommia, Pterocarya u n d Tsuga, die s i c h ü b e r das g a n z e Profil verteilt findet.

Aufgrund der g e o l o g i s c h e n Posi­ tion ist n u r e i n p r ä s a a l e z e i t l i c h e s Alter m ö g l i c h . D a b e i s c h r ä n k e n paläomagnetische M e s s u n g e n an den Bohrkernen (ZUBRÄGEL 1 9 9 1 ) das Alter auf d e n Cromer-Komplex ein: In 2 3 m Bohrtiefe wurde die Brunhes/Matujama-Grenze ( 7 9 0 0 0 0 Jahre vor heute) nachge­ w i e s e n , d i e n a c h Z A G W I J N ( 1 9 8 5 ) im u n t e r e n C r o m e r ( C r o m e r I) liegt. A l l e r d i n g s w u r d e b e r e i t s 3 m tiefer der Jaramillo-Event ( 9 3 0 0 0 0 Jahre vor heute) g e m e s s e n , der von Z A G W I J N in das B a v e l gestellt wur­ de (zur Abstimmungsproblematik zwischen paläomagnetischer und pollenanalytischer Datierung siehe FROMM 1 9 9 4 : 2 5 2 ) . Das Bavel s c h e i n t a b e r in O s t w e s t f a l e n - L i p p e durch wesentlich höhere TsugaW e r t e g e k e n n z e i c h n e t zu sein, s o d a ß d e r b e s c h r i e b e n e Abschnitt d e r B o h r u n g E x t e r in das u n t e r e C r o m e r g e h ö r e n dürfte. D i e n ä c h ­ sten vergleichbaren Fundorte die­ A b b . 5 : P o l l e n d i a g r a m m d e s c r o m e r z e i t l i c h e n A b s c h n i t t s in d e r s e s Alters l i e g e n b e i O s n a b r ü c k Bohrung Babbenhausen. Schwarze Punkte markieren Pollenpro­ ( H u n t e b u r g G E 5 8 , H A H N E et al. zente unter 2 % . Weitere Legende siehe Abb. 3 . 1 9 9 4 ) u n d im S o l l i n g ( S o h l i n g e n , Fig. 5: Pollen diagram of Cromerian age in the well Babbenhausen. H O M A N N & LEPPER 1 9 9 4 ) . V e r g l e i c h e Black dots indicate pollen percentages below 2%.


94

OTFRIED DEUTLOFF & RÜDIGER STRITZKE

mit

ihnen

sind

auch

deshalb

schwierig, da der untersuchte A b ­

m|iiifliiniiii,'iii;iiiiiniiiiiiii|iiiiiipiMif»i»»piiiiiiii|»ii»ii!ii' i iiii|iii«jiiimii|imm|

schnitt d e r B o h r u n g E x t e r n u r e i ­ nen

früh-

oder

spätwärmezeitli-

c h e n Abschnitt repräsentiert. M ö g ­ liche

Parallelen ergeben

sich

im

V e r g l e i c h mit h ö h e r e n A b s c h n i t t e n d e s Profils in S o h l i n g e n , d i e s i c h e b e n s o durch dominierende

win­

terharte G e h ö l z e und g e r i n g e An­ teile

thermophiler

wie

von

carya

Gattungen

Eucommia

und

so­ Ptero­

auszeichnen.

3.4 Elster-Kaltzeit Die bisher beschriebenen waal- bis cromerzeitlichen

\ff v

gen von

Sedimentfüllun­

Subrosionssenken

doku­

mentieren ganz lokale g e o l o g i s c h e V o r g ä n g e innerhalb der pleistozänen

Entwicklungsgeschichte

des

W e s e r b e r g l a n d e s . Zu B e g i n n Elsters v e r ä n d e r t e

dann der

des erste

Inlandeisvorstoß aus S k a n d i n a v i e n die

mitteleuropäische

grundlegend,

indem

Landschaft flächenhaft

Staubecken-, Schmelzwasser-

V

Gletscherschuttsedimente

und

abgela­

gert w u r d e n . Aus d e m

mitteldeutschen

Haupt­

v e r b r e i t u n g s g e b i e t mit s e i n e n a u s ­ gedehnten liegen

Tagebauaufschlüssen

darüber

menfassende

moderne

zusam­

Darstellungen

EISSMANN ( 1 9 9 4 ) u n d

KNOTH

von (1995)

vor. F ü r d i e v o r l i e g e n d e A r b e i t ist der dortige Befund wichtig, d a ß die elsterzeitlichen außer

in

Grundmoränen

Rinnen

sionssenken

auch

in

Subro­

Mächtigkeiten

bis

7 0 m erreichen (KNOTH 1 9 9 5 : 1 5 4 ) . Östlich d e s Untersuchungsgebietes verläuft

in

Südniedersachsen

gemäß der genannten Übersichts­ k a r t e d i e A u ß e n g r e n z e d e r Elster/ z '

/

'

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0 0 0 ' , / / / / o°o 0° lilliniiliiiliiiiniiLiiiiiliiiiiiiiiliiNiimii IIIIIIIII lim Im Imt Iiimnliimmlimitiiliu LiJiiii 0

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/ /

Vereisung

l

vom

Leinebergland

nördlich Northeim (Subrosionssen­

m i HimiiliiiHi m Q *- C\J co co co co

ke

von

Ahlshausen

(JORDAN

&

SCHWARTAU 1 9 9 3 ) d u r c h d a s W e s e r ­ tal z w i s c h e n B o d e n w e r d e r u n d H a ­ meln (Weserlaufverlegung,

A b b . 6: P o l l e n d i a g r a m m d e r B o h r u n g E x t e r . S c h w a r z e m a r k i e r e n P o l l e n p r o z e n t e u n t e r 2%.

Punkte

ROHDE

1 9 9 4 ) in d a s E m m e r t a l b i s z u r L a n ­

d e s g r e n z e bei Lügde. D i e s e Aussa­ Fig. 6: Pollen diagram o f the well Exter. Black dots indicate pollen ge widerspricht den Erkenntnissen percentages below 2%.


95

Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens

von

S K I PIN, S P E E T Z E N

&

ZANDSTRA

( 1 9 9 3 : 6 8 ) , wonach in Nordrhein-

Westfalen stratigraphisch gesicher­ te elsterzeitliche Moränenvorkommen fehlen. Möglicherweise könnten sich im Verbreitungsgebiet der saalezeitli­ chen Vereisung südlich des Weserund Wiehengebirges (Abb. 2 ) glazigene Gesteine des Elsters nicht oberflächlich, aber in den Sedi­ mentfallen der Subrosionssenken erhalten haben. Allerdings blieb trotz intensiver Bohrtätigkeit bis 1995 der Nachweis elsterzeitlichen Geschiebemergels auf nicht ein­ deutige Befunde in Subrosionssen­ ken des Blattgebietes 3918 Bad Salzuflen KNAUFF

beschränkt

1978: 5 6 ,

(JÄGER

DEUTLOFF

in

1995b:

73).

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Im Jahre 1 9 9 5 wurden in der Sub­ rosionssenke Mühlenhof Möllber­ gen (Blattgebiete 3719 Minden und 3819 Vlotho) rund 6 km südlich der Porta Westfalica durch die Spül­ bohrung Mühlenhof 1995 (Abb. 3 Nr. 6 ) zwei Geschiebemergel er­ schlossen, die durch 2 3 m Sedi­ ment voneinander getrennt wer­ den. Der obere entkalkte Geschie­ bemergel wird von Vorschüttkies­ sand, Beckenton und 7 m mächti­ gen, siltigen Abschwemm-Massen unterlagert, die dem Drenthe-Stadium ztigeordnet werden können. Im Liegenden folgt ein l i m mäch­ tiger, kalkhaltiger, bunter Kies­ sand, der Muschelkalk-Gerölle des wenige km südlich gelegenen Kall­ dorfer Sattels enthält. Er ist außer­ halb der Subrosionssenke in einer Bachuferböschung aufgeschlossen und wurde von R Ö H M (1985) als Mittelterrassenkörper einer „Ur­ Kalle" identifiziert, die von Süden her d e m damaligen Weserlauf zu­ floß.

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Der unterlagernde untere Geschie­ Abb. 7: Pollendiagramm eines holsteinzeitlichen Abschnitts in der bemergel ist ein 4 m mächtiger Bohrung Iggenhausen. Schwarze Punkte markieren Pollenpro­ hell- bis dunkelgrauer, nach unten zunehmend kalkreicherer stark zente unter 2 % . Fig. 7: Pollen diagram o f I iolsteinian age in the well Iggenhausen. sandiger, toniger Silt mit nordi­ schen Geschieben. Bis zur QuartärBlack dots indicate pollen percentages below 2%.


96

OTFRIED DEUTLOFF & RÜDIGER STRITZKE

Basis folgt ein 2 m mächtiger, dunkelgrauer, stark kalkhaltiger Vorschüttkiessand, der ebenfalls nor­ disches Material enthält. Nach den Kriterien von K A L T W A N G (1992: 13) ist damit der untere Geschie­ bemergel als Grundmoräne des Elsters anzuspre­ chen. Dieser vermutlich erste in-situ-Nachweis ei­ ner elsterzeitlichen Grundmoräne südlich der Porta Westfalica bedarf sicherlich ergänzender Untersuchungen (Kernbohrungen). In dieses Bohrergebnis fügt sich der Fund einer isolierten Geschiebemergel-Scholle mit einer für das Elster typischen Geschiebezusammensetzung in der drenthezeitlichen Kame-Terrasse bei Möl­ lenbeck (Blatt 3820 Rinteln, R 01300, H 81000) ein ( W E L L M A N N 1990). 3.5 Holstein-Warmzeit

Nach dem Ende des Elsters wurden in einigen Subrosionssenken Ostwestfalens erneut humose, pollenführende, siltig-tonige Sedimente abgela­ gert. Einen ersten palynologischen Nachweis des Holsteins lieferte bei der Neubearbeitung des Blattes 3918 Bad Salzuflen die Kernbohrung Holzhausen 1970 des Geologischen Landesamts NRW in der gleichnamigen Subrosionssenke (Abb. 2 Nr. 13) (Pollenanalyse durch H.-W. R E H A ­ GEN). Sie erschloß eine 15,5 m mächtige Wechsel­ folge von Niedermoortorf, Tongyttja, dunkelgrau­ em humosem Ton und Kiessand ( K N A U F F 1978: 57,119). In der Subrosionssenke Iggenhausener Wald in Lage-Pottenhausen durchteufte die Rammkern­ bohrung Iggenhausen 1989 (Abb. 3 Nr. 3) unter der mnd 8 m mächtigen Grundmoräne des Drenthe-Stadiums der Saale-Kaltzeit 47,7 m Ab­ schwemm-Massen. Diese bestehen ZLI über 60 % aus kalkhaltigem, stark tonig-sandigem Fein- und Mittelkies mit einem Geröllbestand aus Teutobur­ ger-Wald-Gesteinen ohne nordische Komponen­ te. Aus den eingelagerten, stark humosen Silten und Tonen zwischen 44 und 58 m Teufe konnte eine Pollenflora isoliert werden, die gleichförmig von Pinus und Alnus beherrscht wird (Abb. 7). Picea zeigt ein ausgesprochenes Maximum. Der EMW ist bis auf Quercus, deren Kurve fast ge­ schlossen ist, bedeutungslos. Ebenso verhält es sich mit Corylus, Abies und Carpinus. Diese Cha­ rakteristika sprechen für eine Einstufung in die Holstein-Warmzeit. Die vorgefundenen Gege­ benheiten lassen sich gut mit denen des Profils Munster-Breloh in der Lüneburger Heide (H. M Ü L ­ LER 1974) vergleichen. In der Subrosionssenke Nordbahnhof Bad Oeyn­ hausen, Blatt 3718 Bad Oeynhausen, lieferten

1983 ein Baugrubenaufschluß und 1994 die inge­ nieurgeologische Kernbohrung Nordbahnhof 1994 (Abb. 3 Nr. 7) ein gesichertes pollenstratigraphisches Profil dieser Warmzeit. Die Bohrung durchteufte unter Vorschüttsand des Drenthe-Sta­ diums der Saale-Kaltzeit rund 18 m humosen Silt, in den geringmächtige Feinsande und T o n e ein­ geschaltet sind. Der palynologische Befund spricht für eine Einstufung in das Holstein. Neben dominierenden Kiefern- und Birkenanteilen sind vor allem hohe Haselanteile sowie der Nachweis jungtertiärer Florenelemente wie Pterocarya und Nyssa markant. 3.6 Saale-Kaltzeit

In der Saale-Kaltzeit kam es zu mindestens zwei Vorstößen des nordeuropäischen Inlandeises während des Drenthe- und des Warthe-Stadiums. Diese sind durch die Vorselaer-Wärmeschwan­ kung voneinander getrennt. Ins ostwestfälische Untersuchungsgebiet gelangte nur der DrentheVorstoß, dessen äußerste Reichweite nach SERA­ PHIM (1972) und den Neukartiemngen des Geolo­ gischen Landesamts Nordrhein-Westfalen in Ab­ bildung 2 dargestellt wird. Zu Beginn der Saale-Kaltzeit verstärkte sich als Auswirkung des Periglazialklimas die mechani­ sche Verwitterung der mesozoischen Festgestei­ ne, und ihr Schutt wurde in den während der El­ ster-Kaltzeit stark eingetieften Tälern in der Posi­ tion von Mittelterrassen abgesetzt. Diese Kiessanclkörper wurden später durch den Vorschütt­ sand des heranrückenden Gletschers überdeckt und anschließend von diesem überfahren, so daß die Terrassenkonturen verwischt wurden und das Gesteinsmaterial sich mit den glazigenen Sedi­ menten vermengte. In den Seitentälern der Weser blieb der frühdrenthezeitliche Mittelterrassenkör­ per lediglich in Sedimentfallen erhalten. So wurde ein zeitweiliger Werrelauf von Bad Salz­ uflen über Exter, Babbenhausen und Rehme zur damaligen Weser in den Subrosionssenken von Steinbeck-Loose, Exter-Krutheide, Babbenhau­ sen und Großer Weserbogen anhand seines Geröllanteils an Teutoburger-Wald-Gesteinen identifiziert ( L O H S E 1988, D E U T L O F F 1995b:74). In der Subrosionssenke von Babbenhausen (Blatt 3719 Minden) kam im Hangenden dieser WerreMittelterrasse sogar Niedermoortorf mit Holz­ resten zur Ablageaing, der jedoch nur eine nicht datierbare boreale Pollenflora enthielt. Als älteste glazigene Ablagemng des Drenthe-Stadiums blie­ ben in dieser Senke feingeschichtete Beckensilte


Pleistozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens

97

gel folgen. Im Blattgebiet 3818 Her­ ford erschloß die kombinierte Schappenund Kernbohrung Steinbeck 1976 (Abb. 3 Nr. 8) in der Subrosionssenke von SteinbeckLoose die mit 65 m bisher mächtig­ ste und vollständigste in Ostwest­ falen erbohrte drenthezeitliche Schichtenfolge, näher beschrieben bei D E U T L O F F (1995b: 162). In die­ ser Senke folgte danach die Auslaugung des Zechsteinsalzes während der Saale-Kaltzeit, wie es beispielsweise D U P H O R N (1986: 113) für den Salzstock Gorsleben in Niedersachsen beschrieben hat.

3.7 Eem-Warmzeit

Ablageningen aus der Eem-Warm­ zeit innerhalb des drenthezeitlichen Vereisungsgebiets lassen sich nicht nur durch ihre charakteristi­ sche Pollenflora, sondern auch durch ihre Position im Hangenden der glazigenen Sedimente sowie ei­ ne markante nordische Kompo­ nente in ihrer Kiesfraktion identifi­ zieren, jedoch sind Tagesauf­ schlüsse im Weserbergland sehr selten. Nur zwei derartige pollen­ analytisch datierte Schichtenfolgen wurden bisher beschrieben, näm­ lich der Steiluferaufschluß an der Werre bei Nienhagen, Blatt 4018 Lage ( S C H Ü T R U M P F 1980: 70) sowie eine geringmächtige Abfolge von Torf, Mudde und humosem Silt über clrenthestadialen Sedimenten in einer Sandgmbe östlich Buer, Blatt 3716 Melle ( M E Y E R K.-D. & M E Y E R , K.-J. 1992: 81). Kernbohrun­ gen, die 1996 abgeteuft worden waren, erbrachten den Nachweis, daß der erstgenannte Aufschluß in einer Subrosionsenke (Subrosions­ Abb. 8: Pollendiagramm des eemzeitlichen Abschnitts im Profil senke von Nienhagen, Abb. 2 Nr. Ziegelei Bergmann. Schwarze Punkte markieren Pollenprozente 16) gelegen ist, deren mindestens 26 m mächtige Abschwemm-Mas­ unter 2%. sen auch holsteinzeitliche und unFig. 8: Pollen diagram of Eemian age in the section Brickyard Berg­ terpleistozäne Sedimente enthalten mann. Black dots indicate pollen percentages below 2%. ( M A N T H E Y 1997). Günstigere Erhaltungsbedingungen boten wie­ des sogenannten Rintelner Eisstauseesystems er­ derum die Sedimentfallen der Auslaugungssenhalten ( K U L L E 1985, L O H S E 1988), über denen ge­ ken. Die wichtigste ist diejenige der Ziegelei ringmächtiger Vorschüttsand und Geschiebemer­


98

O T F R I F I ) D K I . T I . O F F & RD t' lGKR STRITZKK

B e r g m a n n in K a l l e t a l - H o h e n h a u s e n ( B l a t t 3 8 1 9 Vlotho), die im G r e n z b e r e i c h d e r drenthezeitlic h e n V e r e i s u n g liegt. I n d i e s e r Z i e g e l e i t o n g r u b e w u r d e z u r Zeit d e r Erstkartierung e i n d u n k e l g r a u ­ er zäher, h u m o s e r T o n mit Torflagen abgebaut, d e n NAUMANN ( 1 9 2 2 ) als terrestrisches.

Braunkoh­

len führendes Miozän ansprach. D u r c h neuere U n t e r s u c h u n g e n w u r d e die Schichtenfolge als Pleistozän-Füllung einer Auslaugungssenke er­ k a n n t , tind 1 9 8 9 lieferten z w e i S c h a p p e n b o h r u n g e n für G r u n d w a s s e r m e ß s t e l l e n g e e i g n e t e s P r o b e n m a t e r i a l für die P o l l e n a n a l y s e . D a s k n a p p 7 m m ä c h t i g e torfhaltige b i s h u m o s e Profil ( A b b . 3 Nr. 9 ) m i t siltigen s o w i e s a n d i g - k i e s i g e n P a r t i e n zeigt eine Florenabfolge des ausgehenden E e m s (Abb. 8 ) . D e r anfangs dominierende Eichenmischwald, in d e m a u c h Carpinus stockte, w u r d e infolge ei­ ner Klimaabkühlung durch Nadelgehölze (Pinus, Abies) in z u n e h m e n d e m M a ß e v e r d r ä n g t . T y p i s c h für d a s E e m sind auffallend h o h e 7)'//a-Anteile i m E i c h e n m i s c h w a l d s o w i e h o h e Abies-Quotan un­ ter d e n Nadelgehölzen. W e d e r die sandig-kiesigen Lagen innerhalb d e s e e m z e i t l i c h e n Profils n o c h Keuper-Kies

der

der geringmächtige

unterlagernden

Westerkalle-

Mittelterrasse e n t h a l t e n a l l e r d i n g s n o r d i s c h e G e ­ steine. Innerhalb des drenthezeitlichen Vereisungsge­ b i e t s liegt d i e S u b r o s i o n s s e n k e G r o ß e r W e s e r ­ b o g e n (Blatt 3 7 1 9 M i n d e n ) , d i e 1 9 8 7 d u r c h e i n e kombinierte Spül- u n d R a m m k e r n b o h r u n g er­ kundet wurde, n a c h d e m b e i der Naßauskiesung dort e i n e e x t r e m h o h e M ä c h t i g k e i t d e r W e s e r Niederterrasse angetroffen w o r d e n war. D i e B o h ­ r u n g G r o ß e r W e s e r b o g e n 1 9 8 7 ( A b b . 3 Nr. 1 0 ) e r ­ s c h l o ß im L i e g e n d e n d e r 2 8 m m ä c h t i g e n H o c h ­ flut- u n d N i e d e r t e r r a s s e n a b l a g e r u n g 1 5 , 8 m ü b e r ­ w i e g e n d siltig-tonige, h u m o s e , j e d o c h kalkhalti­ ge b i s k a l k r e i c h e A b s c h w e m m - M a s s e n , d i e n u r in den obersten 4 m eine ausreichend repräsentative Pollenflora lieferten: a u s 2 8 , 5 0 m T e u f e e i n P o l ­ lenspektrum d e r Kiefern-Zeit, aus 3 1 , 9 m Teufe e i n s o l c h e s d e r K i e f e r n - F i c h t e n - T a n n e n - Z e i t in­ n e r h a l b d e s E e m s ( B e a r b : H.-W. R E H A G E N G e o l . L.-Amt Nordrh.-Westf.). D i e Pollengemeinschaft e n k ö n n e n mit d e n Z o n e n VII u n d V I d e s Profils v o n Rederstall in D i t h m a r s c h e n , S c h l e s w i g - H o l ­ stein ( M E N K E & T Y N N I 1 9 8 4 ) parallelisiert w e r d e n . Die

Geröllanalyse der eingeschalteten Kiese er­

3.8 Weichsel-Kaltzeit W ä h r e n d des Weichseis gehörte das Untersu­ chungsgebiet z u m Periglazialbereich weit südlich d e s E i s r a n d e s . In d e n T ä l e r n s e d i m e n t i e r t e n K i e ­ se u n d S a n d e d e r N i e d e r t e r r a s s e n k ö r p e r . W e i t ­ f l ä c h i g w u r d e siltig-feinsandiger L ö ß a u f g e w e h t , u n d in d e n H a n g l a g e n bildeten s i c h F l i e ß e r d e n aus pleistozänen Lockergesteinen u n d Festge­ steinsschutt. Nach d e n bisherigen B o h r b e f u n d e n im Untersuchungsgebiet entstanden k e i n e Subro­ s i o n s s e n k e n neu, d o c h senkten sich einige bereits v o r h a n d e n e erneut e i n und wurden mit Sediment gefüllt. D a b e i e n t s t a n d e n v o r a l l e m b e s o n d e r s m ä c h t i g e Schotterkörper der Niederterrassen im W e s e r - und Werretal. In d e r Subrosionssenke Großer W e s e r b o g e n wur­ de 2 3 , 0 m mächtiger Niederterrassen-Kies er­ b o h r t : Zuunterst l a g e r t 8 , 0 m s a n d i g e r F e i n - b i s G r o b k i e s mit L a g e n v o n t o n i g e m Silt, d a r ü b e r fol­ g e n 8 , 0 m f e i n k i e s i g e r Mittelkies u n d s c h l i e ß l i c h 7 , 0 m s a n d i g e r F e i n - u n d Mittelkies. N u r d i e b e i ­ den oberen Abschnitte weisen einen deutlichen K a l k g e h a l t auf. I m G e r ö l l s p e k t r u m herrschen Buntsandstein u n d paläozoisches Material d e s Wesertals gegenüber mesozoischen Gesteinen d e s W e s e r b e r g l a n d s v o r , d e r Anteil n o r d i s c h e r G e s c h i e b e schwankt zwischen 3 und 9 % (LOHSE 1988).

Die Niederterrassen-Mächtigkeit im G r o ß e n W e ­ s e r b o g e n ist z w a r d i e g r ö ß t e b i s h e r i m n o r d r h e i n westfälischen Abschnitt des Wesertals zwischen R i n t e l n u n d Porta W e s t f a l i c a n a c h g e w i e s e n e , d o c h w i r d s i e v o n d e r Füllung e i n e r a u s g e d e h n ­ t e n S u b r o s i o n s s e n k e i m R a u m H a m e l n in N i e d e r ­ s a c h s e n weit ü b e r t r o f f e n . Dort u n d w e s e r a u f w ä r t s b i s B a d K a r l s h a f e n sind e n t s p r e c h e n d e U n ­ t e r s u c h u n g e n derzeit i m G a n g ( J . LEPPER u n d W . T H I E M , m d l . Mitt..). In d e r Subrosionssenke Schlachthof B a d O e y n ­ hausen werden die bavelzeitlichen A b s c h w e m m M a s s e n v o n 1 4 , 8 m Fein- bis Grobsand mit einge­ schalteten dünnen Kieslagen der Werre-Niedert e r r a s s e überlagert, d i e dort ihre g r ö ß t e b i s h e r i m Stadtgebiet bekanntgewordene Mächtigkeit b e ­ sitzt. I m G e r ö l l s p e k t r u m h e r r s c h e n h e i m i s c h e G e ­ steine a u s Weserbergland und Teutoburger Wald g e g e n ü b e r n o r d i s c h e n w i e d e r u m stark v o r , d o c h e r r e i c h e n letztere j e w e i l s Anteile z w i s c h e n 1 3 u n d 2 0 % (LOHSE

1988).

g a b e i n e starke V o r m a c h t v o n W e s e r b e r g l a n d g e ­ steinen ( 7 4 - 9 0 % ) vor nordischen (bis 1 8 % ) , w ä h r e n d Material d e s W e s e r t a l s f e h l t e ( L O H S E

A m N o r d r a n d d e s W e r r e t a l e s w u r d e n in d e r w o h l eemzeitlich eingesunkenen Subrosionssenke B l u t w i e s e in L ö h n e - G o h f e l d ( A b b 2 Nr. 1 4 ) z w i ­

1 9 8 8 ) . D i e s e s E r g e b n i s stützt d i e p o l l e n s t r a t i g r a phische Datierung.

s c h e n zwei Niederterrassen-Kieskörpern u n d im L i e g e n d e n d a v o n p o l l e n f ü h r e n d e Silte u n d T o n e


99

Pleisiozän-Geologie und Palynostratigraphie in Subrosionssenken Ostwestfalens

erbohrt ( H E N K E 1990), die nach H.-W. R E H A G E N (unveröff. Bericht Geol. L.-Amt Nordrh.-Westf.) wahrscheinlich dem Odderade- bzw. dem Moershoofd-Interstadial des Weichsel-Frühglazials zu­ zuordnen sind.

weist. Um so auffälliger ist die Abwesenheit glazigener Ablagerungen aus der vorangegangenen Elster-Kaltzeit in sämtlichen ostwestfälischen Subrosionssenken außer derjenigen von Mühlen­ hof Möllbergen nahe der Porta Westfalica.

Weichselzeitlicher Löß fand sich in der für das Blattgebiet 3818 Herford maximalen Mächtigkeit zwischen 7,6 und 8,6 m in den Subrosionssenken von Hollwiesen-Horst und Steinbeck-Loose ( D E U T L O F F 1995b: 8 8 ) .

5. der Nachweis oberpleistozäner Sedimente in Subrosionssenken des Weser- und Kalletals eine Nordwandemng der Subrosionsvorgänge anzu­ deuten scheint, doch fehlen für eine zuverlässige Aussage noch entsprechende Untersuchungen im südlichen Weser- und Wiehengebirgsvorland.

4. E r g e b n i s

Mit den beschriebenen Schichtenfolgen aus 10 Subrosionssenken werden erstmals die aus die­ sen Sedimentfallen gewonnenen neuen Erkennt­ nisse über die geologische Geschichte Ostwestfa­ lens während des Pleistozäns im Zusammenhang vorgestellt. Diesen Ereignissen ging in den älte­ sten Subrosionssenken eine langfristige tertiärzeitliche Entwicklung voraus, die beispielsweise in der Senke Kurpark Vlotho, Blatt 3819 Vlotho (Abb. 2 Nr. 11), im Unteroligozän begann ( D E U T ­ L O F F 1995a).Andererseits dauerten die Senkungsbewegungen in einigen Strukturen auch während des Holozäns an oder setzten nach Ende des Weichseis von neuem ein, so in den Subrosions­ senken von Exter-Krutheide und Steinbeck-Loo­ se, Blatt 3818 Herford ( D E U T L O F F 1995: 91 u. Tab. 11) beziehungsweise Hücker Moor, Blatt 3817 Bünde ( F R E U N D 1994).

Danksagung

Da die meisten der beschriebenen Forschungsbohrungen durch das Geologische Landesamt Nordrhein-Westfalen ausgeführt wurden, waren an deren Bearbeitung zahlreiche Kolleginnen und Kollegen beteiligt, denen hiermit gedankt sei. Besonders erwähnt sei Herr Dipl.-Ing. J . R O ­ THER,

der bei den Bohrungsbearbeitungen tat­

kräftig und zuverlässig mitwirkte. Prof. Dr. GRÜGER/Göttingen sei für palynostratigraphische Diskussionsbeiträge herzlich gedankt. 5 Schriftenverzeichnis BECKER, L. (1975): Das Vahlhäuser Senkungsfeld, eine mittelpleistozäne Subrosionssenke im Meinberger Graben (östlich Detmold). - N. J b . Geol. Paläont., Abh., 1 5 0 : 373 - 3 8 8 , 3 Abb., 3 Tab.; Stuttgart. BENDA, L.; GAKRTNER, H . R . VON; HERRMANN, R . ; LÜTTIG, G.; STREIF, H.; WUNDERLICH. H. G. ( 1 9 6 8 ) :

Aus den gewonnenen Erkenntnissen läßt sich fol­ gern, daß 1. die Subrosion in Ostwestfalen spätestens zu Beginn des Oligozäns einsetzte und das gesamte jüngere Tertiär und das Quartär hindurch andau­ erte, allerdings mit unterschiedlicher Intensität.

Känozoische

Sedimente in tektonischen Fallen und Subrosions­ senken in Süd-Niedersachsen. - Z. dt. Geol. Ges., 1 1 7 : 713 - 726, 1 Abb., 1 Tab.; Hannover. BENNET, K. D. (1994): PSIMPOLL version 2.23: a C pro­ gram for analysing pollen data and plotting pollen diagrams. - Newsl. INQUA Working Group Data Handling Methods, 1 1 : 1-3; Oxford. CASPERS, G ; JORDAN, H.; MERKT, J . ; MEYER, K.-D.; MÜLLER,

2. in den Subrosionssenken die AbschwemmMassen fast ausschließlich im limnisch-fluviatilen Milieu sedimentiert wurden. Nur selten kam es zum Aufwuchs von Niedermooren während Ru­ hepausen der Absenkung. Daher schwankt der Anteil organischen Materials in den Sedimenten innerhalb weiter Grenzen, wodurch die pollen­ analytische Altersbestimmung allzuoft stark ein­ geschränkt wird.

H ; STREIF, H. ( 1 9 9 5 ) : Niedersachsen. - In: BENDA, L.

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3. das pleistozäne Subrosionsgeschehen seinen Höhepunkt während des Cromer-Komplexes er­ reichte. 4. entgegen einer früher verbreiteten Meinung die Stibrosionsprozesse auch während der pleistozänen Kaltzeiten andauerten, wie das Beispiel der Bohrung Steinbeck 1976 für die Saale-Zeit b e ­

CHEL, G ; VIKTH-REDEMANN, A.: Erläuterungen zu Blatt

3818 Herford. - Geol. Kt. Nordrh.-Westf. 1:25 000, Erl., 3 8 1 8 , 2. Aufl: 182 S., 13 Abb., 17 Tab., 2 T a f : Krefeld. —

KUHN-VELTEN, H ; MICHEL, G. SKUPIN, K . (1982): Er­ ;

läuterungen zu Blatt C 3918 Minden. - Geol. Kt. Nordrh.-Westf. 1:100 000, Erl., C 3 9 1 8 : 8 0 5., 17 Abb., 2 Tab.; Krefeld.


100

OTFRIFD DEUTLOFF & RÜDIGER STRITZKE

KÜHN-VELTEN, H . ; MICHEL, G . ( 1 9 8 6 ) : Erläuterungen

zu Blatt C 3914 Bielefeld. - Geol. Kt. Nordrh.-Westf. 1:100 000, Erl., C 3 9 1 4 : 104 S., 19 Abb., 2 Tab.; Kre­ feld. DUPHORN, K. (1986): Das subrosive Sicherheitsrisiko bei der geplanten Endlagening von radioaktiven Abfäl­ len im Salzstock Gorleben aus quartärgeologischer Sicht. - Z. dt. geol. Ges., 1 3 7 : 105-120, 5 Abb.; Han­ nover. EISSMANN, L. (1994): Grundzüge der Quartärgeologie Mitteldeutschlands (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Süd­ brandenburg, Thüringen). - Altenburger naturwiss. Forsch., 7: 55 - 135, 35 Abb., 5 Tab., 12 T a f ; Alten­ burg.

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Manuskript eingegangen am 19. April 1999


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