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Unbekanntes Oberschlesien
Eine Entdeckungsreise in eine vergessene Region Reisetermin: 28. August – 3. September 2022 (7 Tage)
Oberschlesien hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nachdem es im frühen Mittelalter zum Mährischen Reich gehörte, war es dann Teil des Polnischen Königreiches. Im 14. Jahrhundert kam es zum Königreich Böhmen und wurde Teil des Heiligen Römischen Reiches. Durch das Hügelland nördlich der Beskiden im Südosten und der Sudeten im Südwesten lief im Mittelalter die „Hohe Straße“, eine Ost-WestVerbindung vom Unterrhein bis zum Schwarzen Meer. Mit dem Handel kamen viele Einfl üsse aus Ost- und Westeuropa ins Land. In der Folge haben die Habsburger und Preußen dem Land ihren Stempel aufgedrückt. Die Industriebarone des 19. Jahrhunderts bauten sich prächtige Schlösser und aufwendige Parkanlagen. Oberschlesien steht zu Unrecht im Schatten von Niederschlesien und Breslau, denn es hat in den letzten 20 Jahren einen starken Strukturwandel vollzogen.
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Reiseleitung: René Stöckel, Kunsthistoriker
So – 28. Aug.: Bilderbuch der Baukunst A
Von Würzburg/Schweinfurt fahren wir mit dem Bus über Dresden (Zusteigemöglichkeit am Hbf) ins ehemals niederschlesische Görlitz. Das historische Zentrum der deutsch-polnischen Grenzstadt ist sehr gut erhalten und mustergültig restauriert: Rund 4000 Denkmäler aus sieben Jahrhunderten fügen sich zu einem „Bilderbuch der Baukunst“ zusammen. Im Schönhof, einem der bedeutendsten Bauten der Stadt, besuchen wir das Schlesische Museum. Zum Auftakt unserer Reise passt die Sammlung hervorragend. Das Museum bietet Einblicke in 1000 Jahre schlesische Kulturgeschichte. Zimmerbezug im ROMANTIKHOTEL TUCHMACHER**** im historischen Zentrum. AE.
Mo – 29. Aug.: Im Oppelner Land F/A
Vorbei an Breslau gelangen wir nach Oppeln (Opole), eine der ältesten Städte Schlesiens. Bei einem Stadtrundgang sehen wir u. a. die Franziskanerkirche und die gotische Kathedrale zum Heiligen Kreuz. Den Beinamen „Schlesisches Venedig“ erhielt die Stadt aufgrund ihres Mühlgrabens, wo malerische Häuser und mittelalterliche Speicher stehen. Eingebettet in eine romantische Waldlandschaft liegt das eklektizistische Schloss Moschen (Moszna), dessen interessante Geschichte zurückreicht auf den friderizianischen General von Knobelsdorff . Weiterfahrt nach Kattowitz (Katowice) und Zimmerbezug im HOTEL NOVOTEL CENTRUM****. AE.
Di – 30. Aug.: Henckel von Donnersmarck F/A
Wir besuchen das neue Schlesische Museum in Kattowitz, das seit 2014 in einer ehemaligen Zeche untergebracht ist. Die Sammlung umfasst ethnologische und archäologische Exponate aus Oberschlesien sowie eine Gemäldegalerie der polnischen Malerei des 19. und 20. Jhs. In Miechowitz (Miechowice), heute ein Stadtteil von Beuthen (Bytom), sehen wir das „Mutter-Eva-Haus“ der Industriellentochter Eva von Tiele-Winkler, die sich Ende des 19. Jhs sehr stark heimatloser Kinder angenommen hatte. Anschließend folgen wir den Spuren des Adelsgeschlechts Henckel von Donnersmarck. Von Schloss Neudeck (Świerklańiec), das einmal „Oberschlesisches Versailles“ genannt wurde, sind nur noch Reste des Parks erhalten. Schloss Brynnek (Brynek) wurde 1904 von der Familie Henckel von Donnersmarck erworben und im neobarocken Stil umgebaut. AE.
Mi – 31. Aug.: In den Beskiden F/A
Erstes Ziel ist die Schrotholzkirche des Erzengels Michael in Kattowitz-Brynow aus dem 16. Jh. Sie ist ein schönes Beispiel der typisch schlesischen Holzkirchen. Die Stadt Pleß (Pszczyna) wurde nach einem verheerenden Stadtbrand von 1748 vom Grafen HochbergFürstenstein erworben, der sie im klassizistischen Stil wiederaufbaute. Dadurch hat sie ihr geschlossenes Bild bewahrt. Im Schloss hat sich die ursprüngliche Innenausstattung erhalten. Der englische Schlosspark ist einer der schönsten in Oberschlesien. Am Fuße der Westbeskiden liegt die Stadt BielitzBiala (Bielsko-Biała), deren Reichtum auf die Tuchmacherei des 16. Jhs zurückreicht. Das katholische Bielitz hat noch seinen mittelalterlichen Charakter gewahrt, während das protestantische Biala vom Barock und dem 19. Jh. geprägt ist. Die Stadt Saybusch (Żywiec) am Rand der Kleinen Beskiden gehörte nach der ersten Polnischen Teilung zum Königreich Galizien-Lodomerien des habsburgischen Kaiserreiches. Davon kündet noch das Neue Schloss. AE.
Do – 1. Sept.: Schlesiens heiliger Berg F/A Der ehemalige Reichtum von Gleiwitz (Gliwice) geht zurück auf die königliche Eisenhütte mit dem ersten Kokshochofen auf dem europäischen Festland. Davon zeugen noch zahlreiche Bürgerhäuser aus der Belle Époque, die die ehemalige Wilhelmstraße säumen. In der mittelalterlichen Altstadt sehen wir u. a. die spätgotische Allerheiligenkirche, das barocke Rathaus mit dem Neptunbrunnen, das Renaissancepalais Caro und das ehemalige Piastenschloss. Das repräsentative Schloss Plawniowitz (Plawniowice) im Neorenaissancestil wurde von dem Reichstagspräsidenten Graf Franz von Ballestrem errichtet. Über die Äcker und Wiesen des Oppelner Landes dominiert der 400 m hohe Annaberg (Góra Świętej Anny), der heilige Berg der Schlesier.
Die barocke Wallfahrtskirche ist auch heute noch Ziel zahlloser polnischer und deutscher
Pilger zur Verehrung des Gnadenbildes der
Anna Selbdritt. AE.
Fr – 2. Sept.: Protestantische Grenzstadt F/A
An der Grenze zum tschechischen Mähren liegt die Stadt Teschen (Cieszyn), die über Jahrhunderte die einzige protestantische Pfarrei Schlesiens war. Auf dem Schlossberg erhebt sich mit der Nikolauskirche das älteste erhaltene Bauwerk Schlesiens aus dem 11. Jh. Das Neue Schloss am Fuße des Burgberges wurde von dem Wiener Architekten Kornhäusel entworfen. Rund um den Marktplatz der Altstadt gruppieren sich barocke Bürgerhäuser, das mittelalterliche Rathaus und die gotische Magdalenenkirche. Wir überqueren die polnischtschechische Grenze und erreichen Olmütz (Olomouc). Bei einem Stadtrundgang kommen wir zum Wenzelsdom und weiter durch das barocke Universitätsviertel zum Oberplatz mit dem Rathaus und der größten Pestsäule Europas (UNESCO-Weltkulturerbe). Zimmerbezug im NH HOTEL OLMÜTZ CONGRESS****. AE.
Schloss Moschen © PVA
Leistungen
• Fahrt im modernen Fernreisebus • 6 x Übernachtung in 4-Sterne Hotels • Alle Zimmer mit Bad/Dusche, WC,
Haarföhn, Minibar, TV, WLAN, Kaff ee-/
Tee-Set • Buff etfrühstück • 6 x Halbpension • Ortstaxen • Eintritte lt. Programm & Kopfhörersystem • Fachkundige Reiseleitung • Reiseunterlagen mit DuMont Reisehandbuch „Polen – der Süden“
Reisepreis: 1.215 € Frühbucherpreis (bis 31.1.22): 1.175 € Einzelzimmerzuschlag (DZ=EZ): 180 €
Schloss Pleß © natureman30, shutterstock
Sa – 3. Sept.: Heimreise F
Vorbei an Brünn, Prag und Pilsen fahren wir nach Würzburg/Schweinfurt zurück.
Höhepunkte
• Prunkvolle Schlösser und aufwendige
Parkanlagen der Industriebarone • Das neue schlesische Museum in
Kattowitz • Mittelalterliche Städte • Besuch auf dem Annaberg