"Schon wieder ein Wunder!" - 9783765542053 - Brunnen

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Bodo Riedel (Hrsg.)

Schon wieder ein Wunder!“

Humorvolles für alle Lebenslagen


Vom großen Glauben der lieben Kleinen Eigentlich schade Die kleine Luisa wird ins Bett gebracht. „Stimmt es, dass der liebe Gott alles auf der Welt sehen kann?“, fragt sie. Die Mutter entgegnet: „Ja, Gott kann überall hingucken.“ Darauf die Kleine nachdenklich: „Das finde ich eigentlich schade.“ „Warum denn das?“ „Weil ich gerade ein Bild für ihn male … und das sollte eine Überraschung werden.“

Gute Frage Der kleine Jonathan betet: „Lieber Gott, warum soll ich denn auch brav sein, wenn es gar keiner sieht?“

Zuverlässiger Mitspieler Marla (3) spielt im Garten mit Papa Ball. Besonders freut sie sich, wenn Papa den Ball ganz hoch wirft. So fordert sie ihn auf: „Schieß ruhig ganz hoch, Papa! Der Gott schießt ihn schon wieder runter!“

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Warum Der kleine Henrik hat auch Sorgen, die er in seinem Abendgebet ausspricht: „Lieber Gott, hast du das schon gehört, dass ich sitzengeblieben bin? Ich finde das aber ungerecht. Und warum hast du das zugelassen?“

Kinderlose? Die kleine Lisa hat ein Lotterielos geschenkt bekommen. „Nun musst du den lieben Gott bitten, dass es gewinnt“, sagt die Mutter. Später findet sie das Kind, wie es eifrig ein Gebetbuch durchblättert. „Mama, ich hab ein Gebet gefunden. Guck mal, das passt doch gut für mich. Hier steht: Gebet für Kinderlose.“

Vergessen Daniel (3) begutachtet die Überreste eines totgefahrenen Vogels auf der Straße. Er sagt: „Der Vogel ist zum Herrn Jesus gegangen.“ „Ja“, antwortet die Mutter, „da hast du recht.“ Darauf der Kleine ganz betrübt: „Hat aber seinen Schwanz vergessen.“

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Nicht schon wieder „Was tut ihr vor dem Essen?“, fragt die Sonntagsschullehrerin in ihrer Gruppe. Sie will auf das Tischgebet hinaus. „Wir waschen uns die Hände“, antworten mehrere. „Das ist gut, aber was ist noch viel wichtiger?“, fragt die Lehrerin weiter. Doch keiner in der Gruppe weiß es, und die Lehrerin muss nachhelfen: „Was sagt denn dein Vater, wenn er sich an den Tisch setzt?“, fragt sie sicherheitshalber den Sohn des Pastors. Der antwortet: „Was denn, schon wieder Eintopf?“

Schwere Frage Der junge Kaplan stellt den Kindern eine schwere Frage: „Was sind Unterlassungssünden?“ Zunächst herrscht betretenes Schweigen. Dann meint die kleine Julia: „Vielleicht die Sünden, die wir vergessen haben zu tun?“

Verständliches Gebet „Lieber Gott“, betet die kleine Melanie, „mach doch, dass die wichtigen Vitamine nicht immer nur im Spinat sind, sondern auch im Pudding.“

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Und was ist danach? In der Sonntagsschule lernen manchmal auch die ganz Kleinen schon schwierige Bibelverse. Der kleine Benjamin (4) soll diesmal den letzten Satz des Missionsbefehls am Schluss des Matthäusevangeliums lernen. Aber so ganz leicht scheint das nicht zu sein. Denn als ihn der Vater fragt: „Na, kennst du denn schon deinen Merkvers für die nächste Sonntagsschulstunde?“, da strahlt Benjamin und sagt: „Ja, Jesus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Wochenende.“

Friedliche Tiere In der Weihnachtszeit ist im Konfirmandensaal eine Krippe aufgebaut. Der Pfarrer will den Kindern das Wunder der Weihnacht nahebringen und fragt: „Seht ihr, wie Ochs und Esel und Schafe ganz friedlich vor der Krippe stehen? Sie drängeln nicht und stoßen nicht. Wie kommt das wohl?“ Schließlich findet einer die Antwort: „Weil sie aus Holz sind.“

Wir rücken zusammen! Krippenspiel der Jungschar am Heiligabend. Die Jungen und Mädchen haben hart gearbeitet, damit auch alles klappt. Die Generalprobe ist gerade geschafft, da

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geht die Tür auf, und Steffen kommt herein. Er ist lange krank gewesen, und Sven, der Jungscharleiter, hat ihm bei einem Krankenbesuch eine Rolle im Krippenspiel versprochen – wenn er bis Weihnachten wieder gesund sei. Nun will Steffen seine Rolle – und das einen Tag vor der Aufführung! Was soll Sven machen? Keiner der Spieler will von seiner Rolle zurücktreten. Da hat Andrea eine Idee: „Lass ihn doch den zweiten Wirt spielen, bei dem Maria und Josef auch anklopfen und um Unterkunft bitten. Dann wird das Spiel doch noch spannender, wenn wir einen zweiten Wirt erfinden, der sie auch nicht aufnimmt.“ Alle stimmen zu. Schnell erklären sie Steffen, was er zu tun und zu sagen hat. Für eine Probe ist nun keine Zeit mehr. Es wird schon klappen. Am nächsten Tag ist die Kirche voll. Zunächst läuft alles fantastisch. Dann ist Steffen dran – Steffen, der das Stück nun selbst zum ersten Mal sieht. Das Spiel beeindruckt ihn so sehr: Die arme Maria. Kein Geld. Keine warme Stube. Nichts zu essen. Und der grausame Wirt nimmt sie nicht auf. Nein, das würde er nicht übers Herz bringen. Als Maria ihn fragt: „Habt ihr denn nicht wenigstens eine Dachkammer für uns? Oder einen warmen Kellerraum?“, da sagt Steffen freudig: „Ja, kommt nur herein. Wir rücken alle zusammen. Ihr könnt dann ein Zimmer haben.“

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Fleißiger Handwerker Nach dem Einzug ins neue Haus sprechen die Eltern davon, den Pfarrer zum Haussegen einzuladen. Darauf Josef (3): „Nein, der Pfarrer soll an unserem neuen Haus nicht sägen!“

Sie weiß schon In der Adventszeit erzählt Frau Schmidt ihrer Schulklasse jede Woche eine Geschichte. Heute geht es um die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel: „Maria saß ganz still in ihrer Wohnung. Plötzlich öffnet sich die Tür, und da kommt jemand herein mit zwei großen weißen Flügeln …“ Da meldet sich die kleine Ina zu Wort: „Ich weiß, wer das ist – nämlich der Klapperstorch.“

Bibelfest „Nein“, sagt die Mutter zu der siebenjährigen Dörte, „das Kleid ist ja unmöglich. Es ist dir zu klein und so komisch grün. Das kannst du nicht anziehen.“ Doch Dörte gibt nicht so schnell auf: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich.“

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Kleine Weltreise: Christen gibt’s auch anderswo AUS RUSSLAND UND SEINEN NACHBARLÄNDERN Gott sei Dank Moskau zur Zeit Stalins. Sascha wird zur Polizei bestellt. Doch bald wird deutlich, dass Sascha gar nichts Böses getan hat: „Sie können gehen, Genosse!“ „Na, Gott sei Dank“, entfährt es Sascha. Da belehrt ihn der Polizist: „Es heißt nicht mehr Gott sei Dank. Es heißt jetzt bei uns Stalin sei Dank!“ „Und wenn Stalin gestorben ist?“, fragt Sascha zurück. „Dann können Sie sagen: Gott sei Dank!“

Entweder so oder so Noch eine Geschichte aus der Sowjetzeit. Ein höherer Beamter begleitet seinen Chef bei einer Dienstreise nach England. Als er mal freihat, besucht er dort einen Gottesdienst. Danach kommt er mit dem Pastor ins Gespräch. Der fragt zuerst: „Sie kommen aus Russland. Sind Sie Christ?“

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Der Russe: „Gläubig schon, aber nicht praktizierend.“ Der Pastor: „Aber Sie sind Kommunist?“ Der Russe: „Praktizierend, aber nicht gläubig.“

Russisch oder Hebräisch? 1991 – kurz nach der Wende – auf einem Moskauer Flughafen. Ein Polizist kommt mit einem Juden ins Gespräch, der in einer langen Schlange steht und wartet. Polizist: „Warum willst du unbedingt nach Israel?“ Jude: „Ich will Hebräisch lernen.“ „Warum?“ „Weil im Himmel hebräisch gesprochen wird.“ „Und wenn du in die Hölle kommst?“ „Russisch kann ich schon!“

Den Letzten beißen die Hunde Dieses Sprichwort kann man auch biblisch ausdrücken. Gregory Komendant, der frühere Präsident des ukrainischen Baptistenbundes, war bei einer internationalen Konferenz der letzte Redner. Er begann so: „Selig sind, die zuletzt reden, denn sie werden keine Zeit mehr haben.“

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Mir wam „Friede sei mit euch!“ So begrüßt der auferstandene Jesus seine Jünger im Johannesevangelium. Auf Russisch heißt das: Mir wam. Und so pflegen sich auch die Gläubigen in Russland zu begrüßen: Mir wam! In der Bibelschule Kursk erzählte mir einer der Mitarbeiter dieses nette Erlebnis: Ein deutscher Lehrer der Bibelschule sitzt in seinem ungeheizten Zimmer. Ein Russe tritt ein und sagt: „Mir wam!“ Aber er hat nicht damit gerechnet, dass der Deutsche kein Russisch versteht. Denn der antwortet fröhlich: „Mir kalt!“

Kopf hoch Gespräch in einer russischen Familie mit ihren deutschen Gästen. Bald geht es auch um die Unterschiede im Gemeindeleben der Baptisten – besonders um die Rolle der Frauen. Nach einigem Hin und Her fasst Lidia, die russische Hausfrau, ihre Haltung so zusammen: „Die Bibel sagt klar: Der Mann ist das Haupt. Daran halten wir uns, und wir haben damit keine Probleme. Ganz oben ist das Haupt. Darunter ist der Hals. Die Frauen sind der Hals. Und der dreht das Haupt, wohin er will.“

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