Bernhard Meuser Maschas Geheimnis
al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schß – tis ht-ge n o ig F pyr o C
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Für Elisabeth, meine Frau
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Bernhard Meuser
Maschas Geheimnis al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schß – tis ht-ge n o ig F pyr o C
Roman
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schü – tis ht-ge n o ig F pyr o C 2015 by Fontis – Brunnen Basel
Umschlag: Spoon Design, Olaf Johannson, Langgçns Foto: Atelier Sommerland, Rashevska Nataliia / Shutterstock.com Satz: InnoSet AG, Justin Messmer, Basel Druck: Finidr Gedruckt in Tschechien ISBN 978-3-03848-058-7
Inhalt
1. Die Nacht am Meer ............................................
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2. Der Muscheltraum.............................................. 17 3. Die falsche Hochzeit .......................................... 29 4. Die Geometer ..................................................... 43 5. Saturnische Konjunktion ................................... 63 6. Unterredung im Brunnenhaus........................... rial el
e s Ba s Mat 7. Farins Laute......................................................... n nne ützte u r 8. Der Liebesbrief.................................................... – B gesch s i t 9. Der Schrei htg i Fon ........................................................... r opy 10. Das FestC...............................................................
73 87 101 111 127
11. Der Wettstreit der Sänger ................................... 139 12. Heimliche Stunde............................................... 155 13. Die Hochzeit auf der Sandbank......................... 161 14. Der große Regen ................................................. 175 15. Godin .................................................................. 189 16. Der Gang ins Feuer............................................. 199 17. Leuchtende Nacht .............................................. 211 18. Stille des Meeres, Tiefe der Welt ........................ 223
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Über die Stadt Vineta
Von einer Stadt, «schçner und grçßer als irgendeine andere Stadt in Europa», berichten viele alte Legenden des Ostseeraumes, aber auch zahlreiche Chronisten und Geographen des Frühmittelalters,
so Adam von Bremen (1057), der edie Lage der al Stadt s l ateri a B sM Vineta genau enbeschreibt.
nn ützte u r – B gesch s i t tHundert igh nach Adam von Bremen Fon yJahre r p erscheint die CoSchrift «De civitate Vineta» des Helmold von Bosau. Er übernimmt vieles von Adam, ändert den Text jedoch in einem entscheidenden Punkt. Helmold schreibt in der Vergangenheitsform: «… bis zum Untergang dieser Stadt». Seit 1170 ist Vineta in keinen Annalen, keiner Chronik, keinem Bericht mehr erwähnt worden.
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1. Die Nacht am Meer
Der Name des Mädchens, das die Muschel fand, war Mascha. Man hätte die Muschel übersehen kçnnen, denn das Licht eines neuen Morgens ließ den Meeressaum und die Gegenstände am Strand nur umrisshaft
hervortreten. Nicht mehr als die oberste rialihrer geel Spitze
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wundenen Gänge ragte ausedem gespülten Sand. n B blank sM
nn s –oberen gesçstlichen Meer. Mascha hielt iam t t n sen bei Vineta, h Fo yrig p im Gehen inne, Co bückte sich und grub die Muschel mit Weit zog der Strand Brusich hin, ch unterhalb der Kreidefel-
den Händen aus dem feuchten Schlick. Sie reinigte sie in einer kleinen Wasserlache, bis die schçne Form leuchtend und rein in ihren Händen lag. Groß war diese Muschel, ein dunkel schattiertes, kunstvoll gewundenes Haus, dessen glatte Pforte wie aus Elfenbein geschliffen schien. Kein Künstler hatte sie erdacht und geschaffen. Nach einem geheimen Bauplan war sie in der Tiefe des Meeres gewachsen. Sand, Wasser und Salz hatten sie umspült und an ihrer Schçnheit ge9
arbeitet. Sie erschien Mascha vollkommen bewundernswert und außergewçhnlich. Es hätte gut sein kçnnen, dass sie keinem Menschen ins Auge gefallen wäre. Wie überhaupt die Menschen das Schçnste in der Welt noch gar nicht gesehen haben. Mascha sah die Muschel sofort. Auch sie hätte die Muschel nicht entdeckt, hätten die Umstände sie nicht hinausgetrieben. Mascha hatte in der Nacht keinen Schlaf gefunden; deshalb war sie noch vor Mitternacht aufgestanden, hatte sich angekleidet und war durch die hohen Mauern zum Tor hinausgeschlichen und zum Strand hinuntergelaufen. rial el
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M Sie ließ Vineta hinter sich, von n Bdieteshochberühmte, e n z n t drei Meeren umspülte Bru Stadt, chüließ auch die vorgelagerte
es s– i F pyr die Bewohner Co Vinetas den brodelnden Leuchttopf i t-g dem «griechischen Feuer», wie Klippe hinter ont sichghmit
nannten, der den Schiffern zwischen Flussmündung und offenem Meer neuerdings den Weg in den Hafen wies. Sie wusste es so einzurichten, dass sie von den Wächtern nicht entdeckt wurde. Es schickte sich nicht, dass eine Frau alleine durch die Nacht und durch die Dünen strich. Schon gar nicht für Godins älteste Tochter. Ein frischer Wind blies ihr von Norden her ins Gesicht, und Mascha zog das Tuch fester um Kopf und 10
Schultern. Unten am Strand leuchtete der feine Sand in fahlem Licht. Der Mond hing tief über der unruhigen See. Gleichmütiges Rauschen umfing Mascha und glättete ihre Empfindungen, während sie Stunde um Stunde am Saum des Meeres in Richtung Ramin hinaufwanderte. Die Hütten des Fischerdorfes lagen am oberen Ende der weiten Bucht. So sehr ihre Gedanken dort verweilen wollten, so wenig durfte Mascha daran denken, ihre Schritte wirklich dorthin zu lenken. Es stand nicht zum Besten zwischen der mächtigen Handelsstadt Vineta und den Fischern von Ramin.
Streitigkeiten ließen es in jenen Tagen nicht al geraten sel ateri a B s MRaminer sich in sein, dass Vineter sich in Ramin en und
nn ützte – gesch s i t Der Zwist ht- Vineta und Ramin lief mitten g i Fonzwischen r py durch Maschas Co Herz. In Ramin lebte Farin, ein junger Vineta blicken ließen. Bru
Fischer, dem Mascha heimlich nahestand, seit sie ihn gehçrt und kurz mit ihm gesprochen hatte. Mascha hçrte. Es war, als wären alle ihre Sinne stumpf im Vergleich mit dem Hçrsinn. Als sie noch ein Kind war, waren ihre Augen verklebt mit gelbem Grind. Mascha war ein Kind, das man vor der Sonne versteckte, um seine Augen zu schonen. Mascha weinte nicht und klagte nicht darüber; sie saß im Dämmerlicht und hçrte. Es bedurfte der Kunst vieler ¾rzte, ihr die Augen zu 11
reinigen und nach und nach den Sehsinn zu befreien. Godin, ihr Vater, der Erste der Ratsleute von Vineta, ließ damals sogar berufene Heilkundige übers Meer nach Vineta bringen, damit sie Mascha untersuchten und ihre Kunst an ihr versuchten. Sie spülten dem Kind die Augen mit heilsamen Wassern aus, rührten Tinkturen an und bestrichen die Augen mit immer neuen Salben. Godin liebte seine Kinder sehr – das struppige Schattenkind noch mehr als dessen jüngere Schwester Petrona. Mascha hçrte. Sie urteilte nicht nach dem Augen-
schein, sie bewertete die Dinge und rial nach ihel Menschen
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B s M und Geraunte rem Klang. Das Undeutliche, en Geflüsterte nn
ordnete sie dem Reich Bru des chBçsen zu, was immer die s – e s g besagen mochten. Alles Zinti ght-auch Worte im oEinzelnen
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p schende, Drçhnende und Knallende war ihr zuwider. Co
Aus gebrochenen und harten Stimmen schloss sie auf Menschen, vor denen man sich in Acht nehmen musste. Der klagende Ton einer fernen Flçte ließ ihren Atem stocken. Und einmal sahen Umstehende, wie ein kostbares Geschirr aus ihren Händen glitt: Im Garten sang die Nachtigall. Es kam vor, dass der feine Klang eines Lachens, das zufällig vom Markt zu ihrem Fenster emporschaute, sie über Tage hinweg in tiefsten Frieden und Einklang mit der Welt versetzte. Sie musste nicht 12
einmal mit den Augen sehen, was da erklang; Mascha sah mit dem Gehçr, urteilte mit dem Gehçr, fühlte mit dem Gehçr. Ja, es geschah, dass sie in Augenblicken, in denen zu viele sichtbare Dinge auf sie eindrangen und sie bedrängten, die Augen schloss, um das Wichtige vom Unwichtigen, das Gute vom Bçsen, das Wesentliche vom Zufälligen zu unterscheiden. Als Kind hing Mascha mit verklebten Augen an der Mutter und war glücklich, denn die Mutter sang, sang mit wunderbar warmer Stimme. Die Mutter hüllte ihr blindes Kind in ein Kleid aus Klang.
l Eines Tages zerriss der Klang. DieelMutter rverstumme ia s t a a M dass Malena, te, verstarb zu früh. Es warein diesersZeit, nB
nn tzte es gihren is – von t t n nahm und Mascha Flausen befreite. Denn es h Fo yrig opweit gekommen, dass die Kleine der war schon Cso
u unter die Großmutter, dasBrKind chü ihre strengen Augen
Wanda mitteilte, sie hçre Stimmen. Vor Wochen, als die Dinge zwischen Vineta und Ramin noch nicht verhärtet waren und die Fischer aus dem Dorf am oberen Ende der Bucht noch regelmäßig auf dem Markt von Vineta ihre Ware zum Verkauf anboten, war es gewesen, dass eine einzelne Stimme sich leise über das Marktgetçn erhob und zu Mascha drang. Die nie zuvor gehçrte Stimme berührte sie, ließ urplçtzlich ihren Atem stocken, machte sie zittern – als 13
sei ihre Mutter wieder da, als sänge sie. Aber die Stimme hatte keine ¾hnlichkeit mit der Stimme ihrer Mutter; es war nicht die Stimme einer Frau. Es war die Stimme eines Mannes, eines jungen Mannes. Zum ersten Mal überfiel Mascha die Lust zu sehen. Sie rannte die Treppe hinunter, fiel fast über Wanda, die gerade mit einem Korb voll Fischen und Gemüse vom Markt hereingekommen war: «Wanda, ich muss sie sehen!» «Was musst du sehen?» «Die Stimme! Ich muss die Stimme sehen!» Mascha hatte eigentlich unter den einfachen Leuten
auf dem Markt nichts zu suchen. Ihr ial nicht el Kleidrpasste
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B sM zu den Kleidern der Leute, Hast, mit der sie, enund die
nn s s –ihr und geihrem izu t t n noch weniger Stand. Sie merkte nicht, h Fo yrig p dass Gespräche Co verstummten und Augen ihr folgten, als hier und dort anrempelnd, Bru chihrem Gehçr folgte, passte
sie schließlich wie angewurzelt vor dem Stand eines jungen Fischers aus Ramin stehen blieb. Der junge Fischer, der seine Fische auf dem Tisch ausgebreitet und dabei beiläufig vor sich hin gesungen hatte, wusste nicht, wie ihm geschah. Auch er verstummte und starrte die schçne und vornehme junge Frau an. «Sing!», stieß Mascha hervor. Der Fischer errçtete. «Sing!», wiederholte Mascha. «Ich kann nicht», stammelte der junge Mann und 14
deutete schließlich auf seine Ware. «Da sind Fische. Ich habe Fische. Wollt Ihr Fische kaufen?» «Fische …», stotterte Mascha, um irgendetwas zu sagen: «… ja, Fische, natürlich, ich will Fische kaufen!» «Ihr habt ja gar keinen Korb!» «Oh, ich habe den Korb vergessen, und Geld habe ich auch nicht dabei.» Die Umstehenden schauten sich an, und sie begannen zu schmunzeln. «Soll ich Euch die Fische bringen?», fragte der Fischer.
Mascha nickte heftig. «Dorthin! In rialvon Goel das Haus
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din!» Ohne sich um die Auswahl n B teder s MFische zu küme n z n t mern, drehte sie sich Bruauf dem chüAbsatz um und rannte
es s– i F pyr nobler Giebel Codie Marktstände überragte.
i t-g in das Patrizierhaus, dessen quer über den ontMarkt ghzurück
Es war die Stimme von Farin, ja, Farin selbst, in den sich Mascha verliebt hatte. Es war Farin, dessen Name sie wieder und wieder zärtlich vor sich hin sagte, als sie am Strand des oberen çstlichen Meeres entlangging und die Muschel fand.
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2. Der Muscheltraum
Von
Ramin her leuchteten die letzten Reste nieder-
gebrannter Feuer herüber; die Fischer hatten sie die Nacht über nicht ausgehen lassen. Das Land brach an dieser Stelle schroff zum Meer hin ab und bildete eine
al sel ateri a B sM Mit Hilfe von hçlzernemen Strandgut richtete sich Mate n z n t scha an dieser vom Wind trockenen Stelle Bru abgekehrten, chü s – e s nti anigdem einen Platz o ht-gsie sich geborgen fühlte und die F her, r py aus dem Meer Co aufsteigende Sonne erwarten konnte. Art schützenden Überhang.
Mascha nahm die Muschel in beide Hände und hielt sie an ihr rechtes Ohr. Es ist nicht sicher, ob sie hçren wollte – gewiss wollte sie hçren – oder ob das Gehçrte sie einfach überfiel. Warum nimmt man eine Muschel und hält sie ans Ohr? Weil es die Alten sagen und sie es wiederum von den Alten haben, dass man aus den Windungen einer Muschel das Schicksal heraushçren kçnne, wenn es nur der richtige Ort und die richtige Stunde ist? Man hält 17
sie an das Ohr, weil man wissen will und etwas glauben mçchte in der Nacht des Menschen, in der Nacht seiner endlosen Ungewissheiten. Man hçrt und spannt die Sinne an, spannt sie über den Horizont und die Begreiflichkeit hinweg, horcht in die Ewigkeit hinaus. Das Sehen stçßt ja dumpf an die Dinge und Geschehnisse. Kçnnte nicht das Hçren ihr Geheimnis verraten? Die Sehnsucht führte die Muschel an Maschas Ohr. Denn sicher ist, dass man sich keinen sehnsüchtigeren Menschen vorstellen kann, als es Mascha an diesem Morgen war, am einsamen Ort, vor dem weiten Meer.
Und Mascha hçrte: einen feinen rialzunächst, el Hauch
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M unter den sich von außeneher der herann Bdas sGeräusch nn
ru chdann ein Rauschen, von rollenden Wogen Bmischte; s – s -geob es aus den Tiefen des Meet ntisagen dem nichtozu war, h g F
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p res oder aus Codem Inneren der Muschel kam; dann (als
sie mit feinerem Ohr in das Rauschen hineinhçrte) war ihr, als wohne in seinem Inneren ein ozeanisch tiefes Murmeln. Ein Summen vielleicht, kaum hçrbar, so fern, dann anwachsend im Bauch der Erde und immer stärker werdend, ein urhaftes Drçhnen auf einem einzigen, nach unten offenen, klaftertief ins Dunkel der Fluten sich verlierenden Ton. Und wie der Ton sich in den gewaltigen Wassern wçlbte und nicht aufhçrte zu sein, da war es Mascha, 18
als sei in dem einen Urton eine Entfaltung in die Breite zu vernehmen. Ihr war, als erhçben sich in unergründlichen Tiefen verankerte Säulen, deren unsichtbar aus dem Schweigen herauftçnende Schemen sich, aus der Unendlichkeit auftauchend, fortwçlbten und Meere und Kontinente zusammenhielten. Mascha hçrte sich immer tiefer hinein in die Abgründe, in ein Jenseits aller Untiefen, hçrte das dumpfe Grollen unterirdischer Feuer, hçrte sie wie verhangen und gedämpft durch einen Mantel aus zäher Kälte, hçrte dies alles, bedeckt durch das fortwährende Gurgeln und Schmatzen gärenden Schlammes, hçrte rial schauel
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dernd sein gebärendes, verzehrendes n B tes M Glucksen und e n tz run nicht Schlürfen, als dürfe B man chüversinken in das, woher
s – t-ges igh F r y p und wandte ihr Ohr von den GrünMascha erschrak Co
i man kommt. ont
den ab, hin zu den oberen Welten, wo sie ins Blaue sich lichtende Wasser zu vernehmen meinte. Und Mascha sah zwischen den Säulen der Erde Fische schwimmen, hçrte das Flittern leichter Schwärme und ihr silbriges Glänzen, hçrte, wie sie schwammen über versunkene Gärten, Gärten aus Musik, die da aus Tinte und Aquamarin auftauchten und auf zum Licht strebten. Glockenklang platzender Knospen erfüllte sie und ein Harfenduft aus lauter Rosen, kunstvolle Figuren 19
tanzender Gräser, Triller aus Akelei und Rittersporn. Durch Bäume fiel das Smaragd hingetupfter Lichter. Schatten tçnten warm wie dunkler Samt alter Gamben. Quellen flüsterten ihren Silberklang und mischten sich mit dem Pizzikato von Tautropfen, die das Moos benetzten. Mascha verwob ihr Gehçr in das goldtiefe Grün fortschwärmender Fische, ließ sich einspinnen und mitziehen, folgte ihnen in atemloser Spannung über verzauberte Auen hinweg, über Teppiche aus reinem Klang, durch schattige Wälder und klaffende Grüfte.
Weiter, immer weiter! Wie erschrak sie aber, al als sich sel ateri a B Dunstes plçtzlich im Gewabere lichtenden s M ein finsteres en
nn tzte s – tis ht-geaus groben Quadern titanisch schenhandon Gemauertes, F yrig p o Aufgetürmtes, C ein menschlichen Hirnen entsprungenes
ru chü – nein, etwas von MenMassiv erhob, eineBFelsenwand
Gebilde. Näher und näher kam das trutzige Monument, zeigte Ecken und Kanten, Erker und Vorsprünge, Tore, Türme, Zinnen und Giebel. Eine hoch gebaute, herrliche Stadt ragte vor ihren Augen auf. Die Stadt ruhte tot, schçn und ungeheuerlich im Meer. Wehende Algen hatten sich an die Mauern geheftet. Märkte und Straßen zitterten in gläserner Stille. An Häuserwänden robbten Krebse. Aale zuckten durch dämmrige Nischen. In den nas20