God Girl - 9783867731843 - cap

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God Girl



God Girl Eine Freundin Gottes werden

Hayley DiMarco


Impressum Bestell-Nr.: 52 50456 ISBN 978-3-86773-184-3 Alle Rechte vorbehalten © Deutsche Ausgabe 2013 by cap-books/cap-music Oberer Garten 8 D-72221 Haiterbach-Beihingen 07456-9393-0 info@cap-music.de www.cap-music.de Übersetzung: Friederike Gralle Umschlaggestaltung und Satz: spoon design Printed in Germany Copyright © 2009 by Hungry Planet Originally published in English under the title „God Girl“ by Revell, a division of Baker Publishing Group, Grand Rapids, Michigan, 49516, U.S.A. All rights reserved. Verwendete Bibelübersetzung: Hoffnung für alle, 3. Auflage, revidierte Fassung, Brunnen Verlag Basel, 2003 Weitere Übersetzungen: HFA: Hoffnung für alle © 2002 by Biblica Inc.™. Übersetzung, Herausgeber und Verlag: Brunnen Verlag, Basel und Gießen. NGÜ: Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen © 2011 Genfer Bibelgesellschaft, CH-1032 Romanel-sur-Lausanne GN: Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart NL: Neues Leben. Die Bibel © 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten

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Inhalt 1 2 3 4 5 6

Kennst du ein GG (God Girl)?...............................9 Das GG und die Liebe......................................... 25 Das GG und das echte Glück............................. 51 Das GG und die Kommunikation.................... 81 Das GG kennt sich genau.................................111 Das GG und ihr Gott...........................................139

Abschließende Worte an das GG...................169

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„ Bleibt fest

mit mir verbunden,

und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben! Denn so wie eine Rebe

nur am Weinstock

FrĂźchte tragen kann,


so werdet auch ihr

nur Frucht bringen,

„

wenn ihr mit mir

verbunden bleibt.

–Johannes 15,4



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Kennst du ein

GG (God Girl)?


Ich finde, das God Girl (ab jetzt liebevoll GG genannt) ist das tollste Mädchen der Welt. Und sie ist deshalb so toll, weil sie den einen wahren Gott anbetet. Jehova. Jahwe. Alpha und Omega. Den Anfang und das Ende. Alles was sie tut, ist davon beeinflusst, dass sie Gott von ganzem Herzen liebt, mit ganzem Willen und mit aller Kraft. Sie weiß, wo sie herkommt und wo sie hingeht. Ihr Leben ist nicht perfekt – das war auch nie der Plan. Manchmal ist es chaotisch, manchmal laut und manchmal unangenehm. Sie hat Träume, Erwartungen, Gebete. Sie will das, was alle Mädchen wollen: lieben und geliebt werden. Sie will akzeptiert werden und sie will lachen. Sie will Hoffnung und Frieden. An manchen Tagen ist sie himmelhochjauchzend und niemand kann ihr etwas anhaben. Und an anderen Tagen denkt sie, dass sie am absoluten Tiefpunkt ist. Aber was das GG von anderen Mädchen unterscheidet, ist, dass Gott in ihrem Namen steckt. Ihre wundervolle Beziehung zum Schöpfer des Universums. Sie hat sich damit angefreundet, dass sie ihr chaotisches und verrücktes Leben nicht allein hinkriegt und hat sich entschieden, 10


dem Gott zu vertrauen, der das kann. Wenn ihr Leben ihr mal zu viel wird, gibt Gott ihr noch viel mehr als sie braucht. Das Leben des GG dreht sich nicht darum, was andere von ihr denken oder wie andere mit ihr umgehen, sondern darum, wer sie ist. Sie definiert ihr Leben darüber, dass sie zu ihm gehört. Der wichtigste Moment in ihrem Leben war der Moment, als sie seinem Rufen gefolgt ist. Als sie sein „Ich liebe dich“ gehört und ihm geglaubt hat. Als Jesus ihr aus den Seite der alten Bibel entgegen kam, ihre Hand nahm und sagte: „Komm mit. Mach mich zum Herrn deines Lebens, dann werd ich immer mit dir sein. Du brauchst nie mehr Angst zu haben.“ Erinnerst du dich an diese Einladung? Hast du damals ja gesagt? Ich erinnere mich noch genau. Ich hatte damals so lange nach ihm gesucht. Ich bin auf eine katholische Schule gegangen und hab dort viel über Gottes Heiligkeit und seinen Zorn gelernt. Aber vor allem wurde mir dort gesagt, dass ich zerbrochen bin, verwirrt, schwach und unperfekt. Der Gott, den ich dort sah, hätte mich niemals akzeptiert – ich war ja viel zu dreckig, völlig unliebbar. Aber trotzdem wollte ich ihn so sehr. Ich wusste, wenn ich ihn irgendwie kriegen könnte, dann würde er mich „reparieren“, mich lieben und heil machen. Also schaltete ich jedes Wochenende den Fernseher an und sah mir einen alten Prediger an – Jimmy Swaggert. Und jede Woche weinte ich und sagte Ja zu Jesus. Jede Woche. Aber das Gefühl hielt nie lange an. 11


Als ich dann aufs College kam, wusste ich nur eins: Ich war nicht gut genug für Gott. Ich habe nachts als Limousinenfahrerin gearbeitet und bin tagsüber zu Film- und Fernsehcastings gegangen. Und dann traf ich ihn. Er hieß Greg, er war süß und ich wollte, dass er mich wollte. Also bin ich ihm nachgelaufen. Er war auch Limousinenfahrer und er war Christ. Ich hab ihm erzählt, dass ich auch Christ bin, obwohl ich eigentlich nicht wirklich wusste, was das bedeutete. Und dann hat er sich eines Tages richtig was getraut. Er hat mich gefragt, warum ich, wenn ich doch Christ bin, fluche wie ein Seemann. Wisst ihr, ich hab es geliebt rumzufluchen. Ich hatte echt ein ziemlich loses Mundwerk. Ich hab dann einen Moment nachgedacht und gesagt: „Mir ist vor langer Zeit klar geworden, dass ich nicht gut genug bin für Gott und in die Hölle komme. Ich kann einfach nicht alles erfüllen, was er verlangt. Und wenn ich sowieso in die Hölle komme, kann ich vorher ja auch ein bisschen Spaß haben.“ Greg hat mich völlig verwirrt angesehen. Und dann hat er mir das Wichtigste in meinem ganzen Leben gesagt: „Du weißt schon: Wenn du einmal gerettet bist, dann bleibst du das auch!?“ „Wo hast du das denn her?“, fragte ich schockiert.

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„Das steht hier drin“, sagte er und deutete auf seine alte, zerfledderte Bibel. Er schlug sie im Römerbrief 10,9 auf und las vor: „Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden“ (NGÜ). Ich erinnere mich noch ganz genau daran. Ich stand auf, stemmte meine Hände in die Hüften und rief: „Warum hat mir das denn nie jemand gesagt?“ Die ganze Zeit schon war Jesus für mich da gewesen und ich hab ihn nicht gesehen. Ich konnte kaum glauben, dass er so nah bei mir war. So beständig und so sicher. Also hat sich ganz plötzlich mein Leben geändert. In diesem Augenblick war es so, als ob das Licht angegangen wäre und ich Dinge sah, die ich noch nie gesehen hatte. Greg hat mir damals seine Bibel gegeben und sie liegt auch jetzt neben mir, während ich diese Worte schreibe. Ich hab an dem Tag angefangen darin zu lesen, und über den nächsten Monat las ich sie einmal komplett durch. Ich war völlig gefesselt davon. Ich war überwältigt, dass die Antworten auf alle Fragen, die ich jemals gehabt hatte, hier in diesem Buch standen. Dabei hatte ich sie vorher schon so oft gelesen und nie ein Wort davon verstanden. Es war, als ob ein Schleier vor meinen Augen weggenommen wurde und ich auf einmal alles verstand.

Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Römer 10,9

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Seitdem hab ich mir vorgenommen, anderen zu helfen, den Jesus zu finden, der alle ihre Sehnsüchte stillt. So wie bei mir. Die Kraft dieser Errettung war in meinem Leben so stark, dass ich wusste, dass es auch das Leben von allen anderen verändern würde, wenn sie es nur hören könnten. Mein Leben hat sich nicht an einem Tag komplett gewandelt, auch nicht in einem Monat. Aber als ich anfing, Gottes Wort in mein Leben zu integrieren, hat sich mein Durcheinander langsam und Stück für Stück entwirrt. Und jetzt bin ich ein völlig neues Wesen. Gott verändert Leben. Da gibt es keinen Zweifel. Wenn er dein Leben nicht verändert hat, liegt das nur daran, dass du es ihm nicht erlaubt hast. Es ist schon nicht ganz ohne, ihm das zu erlauben und man fängt schnell an, daran zu zweifeln, dass er das wirklich kann. Oder man hat Angst, dass er einen sitzen lässt, wenn man ihm wirklich vertraut. Aber ich bin der lebende Beweis: Das stimmt nicht. Er war die ganze Zeit schon da. Mir haben einfach nur ein paar entscheidende Informationen gefehlt. GG ist mein Geschenk an dein Herz. Ich hoffe, dass es für dich ein Fenster zu Gottes Wort wird und eine Lebenslinie für deine Seele. Wenn du glaubst, dass Jesus wirklich der ist, der er behauptet zu sein, dann hast auch du ein mutiges Herz und bist ein GG. Vielleicht fühlst du dich gar nicht so, aber das kommt schon noch. Vertrau darauf, dass es einen Grund gibt, warum du hier bist. Vertrau auf den Sinn deines Lebens und tauch ein in die Welt des God Girls. Du wirst nicht enttäuscht sein.

Als GG geht es um den neuen Mittelpunkt deines Lebens, nicht mehr um das, was du nach außen darstellst, was du leisten kannst oder nicht.. 14


Auf der Suche nach mehr Als GG geht es um den Mittelpunkt deines Lebens, nicht mehr um das, was du darstellst, was du geschafft oder nicht geschafft hast. Dass Gott sich nach dir ausgestreckt und dich ausgesucht hat, hat den Kern deines Wesens verändert. Vielleicht fühlt sich das nicht jeden Tag so an, aber glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass es so ist. Tief im Inneren hast du vielleicht das Gefühl, dass du Jesus nicht immer so liebst wie du solltest. Da waren so viele verpasste Gelegenheiten, so viele falsche Entscheidungen. Klar, du bist trotzdem ein gutes Mädchen – du hast ihm nicht den Rücken gekehrt oder warst absichtlich böse. Du bist ein Mensch und machst Fehler.

Und du weißt, dass du mehr willst.

ihm du Glauben

Du willst mehr von mehr die sein, die und mehr

,

wirklich bist, .

Weißt du, es stimmt schon, „es gibt keinen, auch nicht einen Einzigen, der ohne Sünde ist“ (Römer 3,10 HFA). Da sollte es dich nicht wundern, dass auch dein Leben nicht immer so ist, wie du es dir vorstellst. Und es ist gut, dass du mehr willst, weil „mehr“ auch genau das ist, was auf dich wartet, wenn du dir ohne Angst Gottes Wort anschaust und ihm erlaubst, dass es dir deine Wunden, Beulen und Fehler zeigt. Wenn du zulässt, dass er dir das absolut Innerste deines schlagenden Herzens zeigt, mit allen selbstsüchtigen Motiven und allen unerfüllten Sehnsüchten, mit allen Träumen und Ideen,

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dann kannst du dir sicher sein, dass deine Seele vor einer echten Generalüberholung steht. Es gibt niemanden, dem es nicht gut tut, Gottes Wort auf sein Leben wirken zu lassen. Und wenn du ein Mädchen bist, das sich wünscht, dass Gottes Gedanken auch ihre sind, dann kann es nie schlecht sein, die Bibel aufzuschlagen und sich verändern zu lassen. Die einzige Frage ist: Wie viel Veränderung traust du dir zu? Willst du mehr von Gott in deinem Leben? Mehr von seiner Liebe, mehr von seinem Frieden, mehr von seiner Gegenwart? Dann werd ruhig und warte ab, weil genau das auf dich wartet. Deine natürliche Tendenz als Mensch ist es, dich zu bewegen, auf Entdeckung zu gehen und dich aus bestimmten Situationen herauszuwinden. Einfach stillzustehen ist oft viel schwieriger, aber genau so holst du den Gott, der dir Ruhe gibt, noch tiefer in dein Leben. Vom Ast zur Rebe Ich möchte, dass du dir einen Ast vorstellst, und dieser Ast ist mit nichts verbunden. Mit keinem Baum und mit keinem Weinstock. Er ist mit nichts verbunden, was größer ist, als der Ast selbst. 16


Siehst du ihn? Wie er ganz alleine daliegt? Wie lange glaubst du, wird dieser Ast noch biegsam bleiben und Blätter oder sogar Früchte hervorbringen? Wie lange dauert es, bis er morsch ist und bricht, wenn jemand drauf tritt? Erinnerst du dich noch, was ich vorhin gesagt hab? Bevor ich ein GG wurde, hatte ich immer diesen Wunsch, dass Gott mich heil macht, aber ich hab gedacht, dass ich seine Liebe gar nicht verdient hab. Naja, ich war genau so ein Ast – allein, an nichts angebunden, was größer war als ich – bis ich dann irgendwann gemerkt hab, dass ich die Verbindung mit etwas Stärkerem brauchte, etwas, das mich geistlich und emotional am Leben halten würde. Im Johannes-Evangelium beschreibt Jesus uns als Reben (auch eine Art Ast) und sich selbst als Weinstock. Und er verspricht uns, dass, wenn wir mit ihm verbunden bleiben (also mit etwas, das größer ist), uns alles zum Besten dienen wird. Im Galaterbrief wird alles Gute – alles, was an einer gesunden Rebe wächst, die am Weinstock hängt – als Frucht bezeichnet. Und in unserer Sprache sind damit Dinge gemeint wie: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (vgl. Galater 5,22-23). Also du in deinen besten Momenten. Alles, was du denkst und tust, was gut ist. Alles, was Gott Ehre bringt und ihn in den Augen von anderen groß und wunderbar aussehen lässt. 17


Das ist der coole Teil des Lebens und es ist Gottes Hauptziel, all das zu dir zu bringen. Lass uns noch mal den ganzen Abschnitt über den Weinstock und die Reben anschauen. Damit es beim Lesen noch etwas praktischer wird, tu jetzt Folgendes: Markiere alle Wörter, die für Jesus stehen, mit einem Kreuz (also Worte wie Weinstock, ich usw.). Male dann eine Wolke um all die Wörter, die für den Vater stehen (wie Weingärtner, er usw.). Und dann unterstreiche alle Aktionswörter (wie beschneiden, verbinden usw.). [Dann sagte Jesus:] „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen. Ihr seid schon gute Reben, weil ihr meine Botschaft gehört habt. Bleibt fest mit mir verbunden, und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben! Denn so wie eine Rebe nur am Weinstock Früchte tragen kann, so werdet auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr mit mir verbunden bleibt. Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer bei mir bleibt, so wie ich bei ihm bleibe, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. Wer ohne mich lebt, wird wie eine unfruchtbare Rebe abgeschnitten und weggeworfen. Die verdorrten Reben werden gesammelt, ins Feuer geworfen und verbrannt. Wenn ihr aber fest mit mir verbunden bleibt und euch meine Worte zu Herzen nehmt, dürft ihr von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten. Wenn ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist, wird die Herrlichkeit meines Vaters sichtbar.“ Johannes 15,1-8 (HFA) 18


Er ist der Weinstock. Der Weinstock ist der Stamm der Pflanze. Es ist der Hauptteil, an dem alle Wurzeln hängen und der aus dem Boden herauswächst. Und wir sind die Reben. Als Christen leben wir in ihm, bekommen unsere Kraft und unser Leben vom Stamm, dem Weinstock, Jesus.

Und der Weingärtner ist Gott. Er geht durch den Weingarten und kümmert sich um die Reben, er beschneidet und säubert sie. Das Hauptziel des Weingärtners ist es, mehr Früchte wachsen zu sehen. Je mehr, desto besser.

Jesus sagt, wenn du in ihm lebst, wirst du viel Frucht tragen. Und wenn du nicht in ihm lebst, dann wirst du gar keine Frucht tragen.


Schauen wir uns das Bild noch mal genauer an. Es ist ein wunderschöner, sonniger Tag, mitten in einem großartigen Weinberg. Die Wurzeln der Pflanzen sind alt und dick. Sie klettern an den Gittern hoch und überall sprießen Reben heraus, die voller Blätter und Weintrauben hängen. Der Weingärtner ist da und widmet sich ganz seinem wertvollsten Besitz, er gibt sich Mühe, um so viele Früchte wie möglich zu bekommen. Er hat einen breitkrempigen Hut auf und trägt dicke Arbeitshandschuhe. Dazu einen Eimer Wasser und einen Schwamm. Er geht durch den Weingarten, hebt die schwachen Reben auf, die sich auf dem Boden schlängeln, und wischt den Schimmel weg. Dann reibt er die Erde ab und hängt die Rebe wieder hoch oben in das Rankgitter, wo die Sonne hin scheint und die Rebe weiterwachsen kann. Er schneidet kleinere Sprösslinge ab, damit sie den Früchten an den dickeren Reben nicht das Licht nehmen. Er beschneidet und stutzt und tut alles ganz liebevoll und vorsichtig, damit die Pflanze möglichst gut wächst und gedeiht. Was da passiert, ist im Grunde etwas sehr Besonderes, aber man kann es nur wirklich verstehen, wenn die Aufgabe des Weingärtners auch klar ist. Er will die Reben und Weinstöcke auf keinen Fall unter Druck setzen. Er ist nicht genervt von seiner Arbeit oder schneidet blindlings alles weg. Er beschneidet die Pflanzen nicht mal, damit sie besser aussehen. Er hat ein ganz bestimmtes Ziel. Und alle seine Handlungen haben einen ganz bestimmten Zweck: Er will die Produktion der Pflanzen verbessern. Aber was hat diese hübsche Szene jetzt mit Gott und Jesus zu tun? Die Szene ist ein Symbol für dein Leben. Es ist nämlich so: Wenn du niedergeschlagen bist, ganz unten im Matsch, und du schimmelig wirst und nur kleine verkrüppelte Früchtchen produzierst, dann kommt der Weingärtner – Gott – und macht dich sauber, er hebt dich hoch und bringt dich wieder zurück in die Sonne. Wenn Gott dir verbietet, bestimmte Sachen zu tun und du sie aber trotzdem tust, weil du schwach bist oder rebellieren willst oder einfach nur so, dann wird deine Weinrebe krank und schmutzig. 20


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