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Bruce Wilkinson
Das Geheimnis des Weinstocks Durchbruch zu einem Leben, das reiche Fr체chte tr채gt
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Über den Autor Bruce Wilkinson ist mit seinem Bestseller „Das Gebet des Jabez“ als Autor bekannt geworden. Bruce Wilkinson ist ein weltweit gefragter Redner und seine Bücher, von denen bislang über viele Millionen Exemplare verkauft wurden, sind in Radiosendungen und großen Zeitungen besprochen worden. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau, die ebenfalls schriftstellerisch tätig ist, drei Kinder.
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Bruce Wilkinson
Das Geheimnis des Weinstocks Durchbruch zu einem Leben, das reiche Früchte trägt
Übersetzt von Kerstin und Jens Uhder
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SGS-COC-1940
Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100 Das FSC-zertifizierte Papier München Super für dieses Buch liefert Mochenwangen.
Die amerikanische Originalausgabe erschien im Verlag Multnomah Books unter dem Titel „Secrets Of The Vine“. © 2001 by Bruce Wilkinson © 2003 der deutschen Ausgabe by Gerth Medien GmbH, Asslar, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Originally published in English under the Title „Secrets Of The Vine“ by Bruce Wilkinson. Published by Multnomah Books, a division of Random House, Inc. 12265 Oracle Boulevard, Suite 200, Colorado Springs, Colorado 80921 USA All non-English rights are contracted through: Gospel Literature International, P.O. Box 4060, Ontario, CA 91751-1003, USA. Aus dem Englischen übersetzt von Kerstin und Jens Uhder. Die Bibelzitate wurden der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (EÜ) entnommen, © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart. Durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart. 1. Sonderauflage 2010 Bestell-Nr. 816 519 ISBN 978-3-86591-519-1 Umschlaggestaltung: Immanuel Grapentin Umschlagfoto: Shutterstock Innenillustration: Vicky Shuck Satz: Die Feder GmbH, Wetzlar Druck und Verarbeitung: CPI Moravia
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Inhalt
Geschichten vom Weinberg
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Was Gott sich w端nscht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Die beste aller guten Nachrichten (die Sie niemals h旦ren wollten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Stadien der Liebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Fr端hlingserwachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Gedeihen unter der Beschneidung . . . . . . . . . . . . . . . 67 Mehr von Gott, mehr mit Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Leben in seiner Gegenwart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Berauschende F端lle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
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Geschichten vom Weinberg
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ind Sie schon einmal am Sterbebett eines Menschen gewesen, der Ihnen sehr nahestand und der Ihnen noch einige letzte persönliche Worte mit auf den Weg geben wollte? »Komm doch näher.« Sie rücken so nahe heran wie irgend möglich, um auch alles hören zu können. »Ich möchte dir etwas sagen. Ich habe bis heute damit gewartet, aber nun ist es höchste Zeit.« Jedes einzelne Wort ist für Sie so kostbar, dass Sie bis zu Ihrem Lebensende keines davon vergessen werden. Nun stellen Sie sich einmal vor, der Mensch, der hier mit Ihnen spricht, sei Jesus. Wie wichtig wären Ihnen seine letzten Worte und wie oft würden Sie noch darüber nachsinnen? In diesem Buch lade ich Sie dazu ein, vielleicht zum ersten Mal in Ihrem Leben die Worte Jesu in Johannes 15 intensiver zu überdenken. Diese Passage ist das Herzstück seiner letzten Botschaft an die Jünger, gesprochen in der Nacht, in der er verraten wurde. Bei Tagesanbruch würde Jesus an ein Kreuz genagelt werden und im Laufe des Tages würde sein Leben langsam versiegen. Jesus war sich sehr wohl bewusst, dass die Dinge, die er in dieser Nacht zu seinen Jüngern sprach, noch jahrelang in ihnen nachhallen würden. Mit der Zeit würden sie die tiefe Wahrheit seiner »letzten Worte« verstehen und dadurch in ihrem Denken tiefgreifend verändert werden. Der Sinn dieser letzten Worte Jesu ist uns heute so wenig vertraut, dass ich hier von einem Geheimnis sprechen möchte, obwohl ich davon 7
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Der Sinn dieser letzten Worte Jesu ist uns heute so wenig vertraut, dass ich hier von einem Geheimnis sprechen möchte.
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überzeugt bin, dass Jesus eigentlich Klartext reden wollte. Die Zeit der Gleichnisse und verschleierten Lektionen war vorüber. Jesus wollte den künftigen Generationen seiner Anhänger vermitteln, wie sie ihr Leben in der Fülle Gottes führen konnten und was Gott selbst tun würde, um ihnen dieses erfüllte Leben zu ermöglichen. Beachten Sie, wie der Herr liebevoll genau den richtigen Moment abpasst ...
Donnerstagabend im Obergemach Wenn Sie schon seit längerer Zeit Christ sind, dann ist Ihnen die Szene im Obergemach sicherlich sehr vertraut – hier nimmt Jesus am Vorabend seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern das schicksalhafte letzte Mahl ein. In Ihnen hat sich wahrscheinlich ein festes Bild der Ereignisse geformt: die Männer, die sich auf Kissen um den flachen Tisch gelagert haben, ihre Blicke dem Meister zugewandt. Sie können förmlich die gedämpfte Konversation hören und das Aroma des frisch gebackenen Brotes, des gerösteten Lammes und der Zwiebeln riechen. Es ist die Nacht vor dem Passahfest, jenem Tag, an dem alle Juden der Flucht aus der Sklaverei in Ägypten gedenken. Hunderttausende sind zu den Feierlichkeiten nach Jerusalem gekommen. Zusätzlich zum üblichen Trubel brodeln in diesem Jahr noch die Gerüchte um den Messias. Prophetische Vorhersagen besagten, dass der Messias an einem ebensolchen Tag kommen würde, um Israel für immer aus der Hand seiner 8
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Unterdrücker zu befreien. Doch die Männer, die sich hier um den Tisch gelagert haben, wissen etwas, wovon die Menge draußen keine Ahnung hat: Der Messias ist bereits gekommen. Die Jünger haben drei Jahre mit ihm verbracht und in dieser Zeit ist jeder einzelne von ihnen zu der Erkenntnis gelangt: Jesus von Nazareth ist der Messias – der Eine, dem zu folgen es wert ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Das Mahl kann beginnen. Die Jünger ahnen nicht, was sich da in diesen gemütlichen Stunden bei Kerzenschein im vertrauten Kreis wirklich ankündigt. Bei aller Spannung, die überall spürbar ist, liegt doch ein tiefer Friede über dem Raum. Eine glanzvolle Zukunft scheint vor ihnen zu liegen. Doch da nehmen die Ereignisse plötzlich eine unerwartete Wendung.
Die Wende Der Apostel Johannes hat den Augenblick eingefangen, in dem die Stimmung umzuschlagen begann: Es fand ein Mahl statt [...] Jesus stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und gürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war (Johannes 13,2–5). Die Jünger sind völlig schockiert und starren beschämt auf den Meister, wie er ihnen den Schmutz zwischen den Zehen entfernt. Bräunliches Wasser tropft in die Schüssel. Die Jünger rutschen nervös hin und her. Keiner von ihnen wagt es, 9
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auch nur ein Wort zu sprechen. Warum benimmt sich der König von morgen heute wie ein niederer Haussklave? Doch es kommt noch schlimmer. »Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten«, kündigt Jesus an (V. 21). Fassungslos schauen sich die Männer an. Dann folgt ein weiterer Schlag. Jesus teilt Petrus mit, dass er ihn noch vor Sonnenaufgang dreimal verleugnen wird. Eine schreckliche Erkenntnis dämmert den Anwesenden: Ihre Mission wird scheitern. Natürlich hatte Jesus schon seit Monaten versucht, ihnen deutlich zu machen, dass in Jerusalem das Kreuz auf ihn wartete, nicht der Thron. Seine Warnungen aber hatten sich mit den vielen erwartungsvollen Stimmen gemischt, die die Ankunft des Messias in Macht und Herrlichkeit ankündigten. Die Jünger hatten nur wahrgenommen, was sie hören wollten. An diesem Abend jedoch zerstreut Jesus alle ihre Hoffnungen. »Nur noch eine kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr«, sagt er. »Ihr aber seht mich.« Somit ist ein öffentlicher Triumph völlig ausgeschlossen. Aber Jesus geht noch weiter. Der letzte Schlag klingt fast wie eine Kapitulationserklärung: »Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt.« Das kann nur eines bedeuten: Jesus ist nicht dieser Herrscher. Er wird nicht König werden. Tiefer Schmerz legt sich auf die Gemüter der Jünger. Für sich betrachtet klingt alles, was er sagt, zutiefst gelassen, beinahe hoffnungsvoll. Im Kontext der Krisenstimmung jedoch, die sich da im Obergemach ausbreitet, spiegeln die Worte Jesu die emotionale Erschütterung seiner Männer wider. Hören Sie Jesu Worte und stellen Sie sich dann die Gesichter der Jünger vor: »Meine Kinder.« Sie fühlen sich klein und schwach. 10
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»Ich habe euch geliebt.« Sie starren ihn ungläubig, misstrauisch und voller Angst Sie starren an. ihn ungläubig, »Euer Herz beunruhige sich nicht.« Die misstrauisch Männer sinken vor lauter Furcht und Verund voller zweiflung in sich zusammen. Angst an. »Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen.« Sie stehen wie verlassene Kinder in einer feindlichen Welt. Der Abend im Obergemach geht seinem Ende entgegen. In die Stille hinein sagt Jesus: »Steht auf, wir wollen weggehen von hier« (Johannes 14,31).
Lichter im Weinberg Elf geschlagene Gestalten folgen Jesus die Treppe hinunter in die Kühle der Nacht. Einige der Jünger haben Lampen oder brennende Fackeln bei sich, um den Weg zu erhellen. Vielleicht sagt Jesus ihnen, wohin er gehen möchte, vielleicht wissen sie es auch bereits: Ihr Ziel ist ein Garten auf dem Ölberg, wo sie schon viele Stunden miteinander verbracht haben. Ihre Schritte hallen in den engen Gassen wider. Ich bin überzeugt, dass auf dem ganzen Weg kein einziges Wort gesprochen wurde. Die Jünger folgen Jesus den Hügel hinab, durch die verschlungenen Straßen Jerusalems. Jesus hält sich rechts und führt sie aus der Stadt hinaus. Kurz danach biegen sie scharf nach links ab und folgen dem Kidrontal ihrem Ziel entgegen. Der Weg führt sie an den Terrassenfeldern mit ihren uralten Weingärten vorbei, die sich den Hang des Tales entlangwinden. Hintereinander durchqueren sie die Spaliere von Weinstöcken, uralte Pflanzen, die seit vielen Generationen reiche 11
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