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Verena Keil 路 Nicole Schol (Hrsg.)
Pimp your Faith 77 Ideen, die deinen Glauben nach vorne bringen
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Über die Autorinnen Verena Keil und Nicole Schol sind Lektorinnen bei Gerth Medien. Nicole Schol hat gemeinsam mit einer Kollegin auch den humorvollen TeenieRatgeber „Pimp your Life“ verfasst. Darüber hinaus ist sie Mitherausgeberin der Erzählbände „Beschenkt“ und „Eine unerwartete Begegnung“. Mit Verena Keil hat sie auch das Buch „Wie ich 256mal Christ wurde. Wahre Geschichten für Teens“ herausgegeben.
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Verena Keil 路 Nicole Schol
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Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100 Das fur dieses Buch verwendete FSC®-zertifizierte Papier Holmen Book Cream liefert Holmen Paper, Hallstavik, Schweden. © 2011 by Gerth Medien GmbH, Asslar, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Die Bibelzitate in diesem Buch wurden, falls nicht anders angegeben, folgender Übersetzung entnommen: Gute Nachricht Bibel, © revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung. © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Weiterhin wurden verwendet: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung. © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (LÜ). Hoffnung für alle – Die Bibel, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung. © 1986, 1996, 2002 by International Bible Society, USA. Übersetzt und herausgegeben durch: Brunnen Verlag Basel, Schweiz (Hfa). Neue Genfer Übersetzung, © Genfer Bibelgesellschaft, Genf (NGÜ). Neues Leben. Die Bibel. © 2002 und 2006 SCM R. Brockhaus im SCM-Verlag, Witten (NL). 1. Auflage 2011 Bestell-Nr. 816 592 ISBN 978-3-86591-592-4 Umschlaggestaltung: Immanuel Grapentin Lektorat: Inge Frantzen Satz: Die Feder GmbH, Wetzlar Druck und Verarbeitung: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany
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Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Impulse fürs Hirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1 Entdecke deinen geistlichen Zugang . . . . . . . . . . . . . . 2 Schreibe deine Erlebnisse mit Gott auf . . . . . . . . . . . . 3 Besuche einen Glaubenskurs (oder führe selber einen durch). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Bilde eine geistliche Partnerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Besuche eine Bibelschule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 5–7–5: Schreib ein Haiku . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Chatte mit Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Führe ein geistliches Tagebuch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Entdecke unterschiedliche Methoden, die Bibel zu lesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Lerne 100 Bibelverse auswendig . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Werde ein Erbsenzähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Bete mit den Namen Gottes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Lebe fair . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Trau dich, dir ungewöhnliche Fragen zu stellen . . . . 15 Schau dir die Nachrichten mal mit anderen Augen an. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Lerne die jüdischen Bräuche kennen. . . . . . . . . . . . . . 17 Lies Biografien von geistlichen Vorbildern . . . . . . . . . 18 Lass dich vom Glauben anderer inspirieren . . . . . . . . 19 Beschäftige dich mal mit den Feiertagen . . . . . . . . . . 20 Schreibe ein Dank-ABC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Konzentriere dich auf das Gute in deiner Beziehung zu Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Finde deine geistlichen Gaben heraus . . . . . . . . . . . . . 23 Stell dir vor, du feierst deinen 75. Geburtstag. . . . . . .
13 16 18 22 24 27 30 32 35 37 39 42 46 49 52 55 58 61 64 67 71 74 77
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Impulse für Herz und Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51
Richte dir einen geistlichen Ort ein . . . . . . . . . . . . . . . Mache auf Reisen geistliche Pausen. . . . . . . . . . . . . . . Ver-tone dich selbst. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mach mal einen Gebetsspaziergang . . . . . . . . . . . . . . Leih dir ein Gebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entdecke die „Lectio divina“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schreibe einen Brief an Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Betrachte Schlafen mal als geistliche Übung . . . . . . . Verzichte mal bewusst auf deinen PC . . . . . . . . . . . . . Übe das Herzensgebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Versuch’s mal mit Beichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trainiere dir einen geistlichen Rhythmus an . . . . . . . Lies einen Bibeltext wie ein Regisseur. . . . . . . . . . . . . Meditiere mal mit Verkehrszeichen . . . . . . . . . . . . . . . Begrüße den Sonntag. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mach mal einen Tagesrückblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bete mit Gegenständen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Probier’s mal mit Espresso-Gebeten . . . . . . . . . . . . . . Lass Bilder zu deinem Herzen sprechen . . . . . . . . . . . Bete mit dem ganzen Körper. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lerne, Gottes Stimme zu hören. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bete mit den Perlen des Glaubens . . . . . . . . . . . . . . . . Sitze bewusst an einem gedeckten Tisch. . . . . . . . . . . Lobe Gott unter der Dusche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schreibe einen Brief an dich selbst . . . . . . . . . . . . . . . Verbring mal ein paar Tage im Kloster. . . . . . . . . . . . . Verbringe einen Stille-Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verteile Bibelverse in deiner Wohnung . . . . . . . . . . . .
83 86 89 91 93 96 98 101 104 107 109 112 116 118 122 125 128 130 133 136 138 142 144 147 149 151 155 158
Impulse für Aktive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 52 Verlasse die Komfortzone. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 53 Bereite anderen heimlich eine Freude . . . . . . . . . . . . . 167
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54 Das 365-gute-Taten-Experiment: Nimm dir bewusst vor, jeden Tag etwas Gutes zu tun! . . . . . . . . 55 Verschicke Bibelverse aufs Handy . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Packe zu Weihnachten ein kreatives Geschenk . . . . . 57 Gib den Zehnten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Mach ein Freiwilliges Soziales Jahr . . . . . . . . . . . . . . . 59 Leite einen Hauskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Werde ein Wünsche-Erfüller. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Veranstalte ein „Fest der Nationen“ . . . . . . . . . . . . . . . 62 Spare, um zu spenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Beschenke Krankenschwestern oder Ärzte in deiner Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Gründe eine Lebensgemeinschaft auf Zeit . . . . . . . . . 65 Begib dich auf eine Pilgerreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Tue Gutes in deiner Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Bete, wenn du eine Sirene hörst . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Back mal einen Bibelkuchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Zieh dich mit Bibelversen an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Führe in der Fußgängerzone Interviews zum Thema Glauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Bete für andere – kreativ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Beschäftige dich mal auf kreative Weise mit Bibeltexten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Feiere das Abendmahl so, wie Jesus es tat . . . . . . . . . 74 Schreibe einem verfolgten Christen einen Ermutigungsbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Zieh deine Schuhe an einem Ort aus, der dir unangenehm ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Mach mal einen Kurzzeiteinsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Geh die Extrameile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Chatte mit Gott
Ich kann mich an eine Phase in meinem Leben erinnern, als es mir sehr schlecht ging. Ich fühlte mich total einsam, und Gott schien mehrere Galaxien weit weg zu sein. Dann las ich folgenden Bibelvers: „Deine rechte Hand hält mich fest!“ (Psalm 63,9; Einheitsübersetzung). Was bewirkte dieser Vers in mir? Nun ja, um ehrlich zu sein: anfangs gar nichts! Es waren einfach nur Worte. Sie rauschten an mir vorbei wie irgendein Gespräch zwischen wildfremden Menschen in der U-Bahn oder wie Werbung für Antifaltencreme. So wäre es wohl auch geblieben, wenn ich mich nicht gerade auf einem Workshop befunden hätte, mit der Aufgabe, mich mindestens eine Stunde lang mit diesem Wort zu beschäftigen. Also nahm ich Stift und Zettel zur Hand und schrieb einfach drauflos. Irgendwann fing Gott an, durch diesen Vers in meine Lebenssituation hineinzusprechen. Es entstand eine Art Dialog, in dem Gott auf meine inneren Fragen und Zweifel antwortete. Stell dir einfach vor, du würdest dich mit Gott in einem Chatroom verabreden. Vielleicht würde dort ja ein Gespräch wie das folgende entstehen: „Hallo, Gott, um ehrlich zu sein, habe ich ziemlich starke Zweifel, dass du mir zuhörst und dass du dich wirklich für mein Leben interessierst. Ich weiß, dass diese Gedanken nicht sonderlich fromm sind. Aber ich hab keine Ahnung, was ich noch tun soll. Wenn ich die Bibel lese, rauschen 30
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die Worte bedeutungslos an mir vorbei, und wenn ich bete, habe ich das Gefühl, mich selbst zu betrügen.“ „Hallo, Thomas. Ich freue mich, dass du mit mir reden willst. Du glaubst, dass ich dich verlassen habe, weil du nichts Besonderes spüren kannst und mich nicht hörst. Aber das stimmt nicht. Ich bin ganz nah bei dir. Bevor deine Gebete von der Zimmerdecke abprallen können, habe ich sie schon längst vernommen. Denn ich bin hier, ganz dicht bei dir, und meine Hand hält dich fest.“ „Entschuldige, wenn ich das so frage, aber bist du wirklich da oder rede ich mir das nur ein?“ „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, nur weil du ehrlich bist. Ganz im Gegenteil, es ist die Voraussetzung, um mir zu begegnen. Ich weiß, wie du dich fühlst: Immer wieder hast du diese Momente, in denen dich das kalte Erschrecken packt, weil deine Gedanken mich ausschließen. Es gibt dieses dumpfe Gefühl im Magen, wenn andere Menschen, die nicht an mich glauben, viel besser mit ihrem Leben klarzukommen scheinen als du. Dann scheine ich auf einmal so fern zu sein, so fremd, so unglaubwürdig und so klein. In Wahrheit ist meine Gegenwart aber einfach nur anders, als du es gerne hättest. Es sind deine Vorstellungen, die dir im Wege stehen. Sieh tiefer. Ich bin da! Ich bin bei dir und meine Hand ist stark – sie hält dich fest.“ „Ich bin enttäuscht von der Gemeinde und fühle mich ziemlich im Stich gelassen. Wie kannst du da sein, wenn selbst die Kirche so oft versagt?“ „Niemand sieht dich, wie ich dich sehe, niemand kennt dich so gut, wie ich dich kenne, und niemand liebt dich so, wie ich dich liebe. Vielleicht lassen dich Menschen im Stich, vielleicht glaubst du aber auch nur, dass es so ist. In einem kannst du ganz gewiss sein: Meine Hand hält dich fest! Ich lasse dich nicht los.“ „Und was soll ich jetzt machen?“ „Geh an meiner Hand ein paar Schritte. Wenn du ver31
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harrst und immer auf das Gleiche starrst, wird sich wenig ändern. Aber wenn du mit mir gehst und anfängst, das zu leben, was du verstanden hast, wirst du auch Neues sehen und ein kleines bisschen mehr erkennen, dass ich da bin.“ „Und das klappt?“ „Vertraue mir!“ Hast du schon einmal probiert, auf diese Weise in ein Gespräch mit Gott zu kommen? Ich würde dich gerne dazu ermutigen. Suche dir einfach einen Vers aus der Bibel raus, von dem du ahnst, dass er dir etwas zu sagen haben könnte. Halte dir immer vor Augen, dass Gott dich supergut kennt, besser als deine Freunde, deine Eltern, dein Therapeut, deine Katze und sogar du selbst. Nimm dir etwas Zeit. Schreib dir von der Seele, was dich bedrückt. Und dann lass Gott zu Wort kommen. Übertrage die Worte der Bibel in deine Sprache und deine Situation und lass sie in dir wirken. Mich würde es riesig freuen, wenn dir auf diese Art etwas deutlicher wird, wie nah Gott dir eigentlich ist und wie viel du ihm bedeutest. Ein solcher Chat mit Gott ist natürlich nur eine von vielen Möglichkeiten, die Bibel lebendig werden zu lassen. Wichtig ist, dass du dich nicht auf einen einzigen Weg beschränkst, dich immer wieder mit anderen Christen austauschst und auch korrigieren lässt. Thomas Franke ist Sozialpädagoge und arbeitet bei einem sozialen Träger für Menschen mit Behinderung. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
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Stell dir vor, du feierst deinen 75. Geburtstag
Nein, jetzt sollst du dir nicht vorstellen, wie du klapperig in einem alten Lehnsessel sitzt, die Knie schmerzen oder du gerade angestrengt überlegst, wo du deine Brille hinverlegt hast. Stell dir vor, du bist ein rüstiger Rentner, der auf ein erfülltes Leben zurückblickt. In der Mitarbeiterversammlung in unserer Gemeinde sagte kürzlich eine Dame in diesem stolzen Alter: „Nein, in den Seniorenkreis geh ich nicht, dafür bin ich noch zu jung!“ Dafür ist sie im Besuchsdienstkreis aktiv und besucht „die Alten“. Krass – oder cool? Du darfst dich entscheiden. Wer willst du sein, wenn du 75 bist? Und was sollen andere an deinem 75. Geburtstag über dich erzählen? Schreibe deine eigene Geburtstagsrede. Was sagen deine Gäste (Familienangehörige, Freunde, Bekannte, Nachbarn, ehemalige Kollegen) über … … dein Leben, das, was du gelebt hast? … deine Ziele und Prioritäten, das, was dir im Leben wichtig geworden ist? … deine Gaben und wie du sie eingesetzt hast? … deine Charaktereigenschaften? … darüber, wem du wie gedient hast? Diese berühmte „Geburtstagsübung“ ist in Coaching-Seminaren und Kursen zum Thema „Finde deine Berufung im Leben“ eine bewährte Methode, seine eigene Lebensvision zu entwickeln. Sie ist nicht ganz leicht, aber es 77
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lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen, wenn man noch jung ist. Denn dann kann man sein Leben danach ausrichten, was einem wichtig ist. Klar, wir sollen unser Leben nach Gott ausrichten, er ist unser Ziel. Aber jeder von uns ist einzigartig mit seinem Charakter, seinen Fähigkeiten, seinen Begabungen, seinen Leidenschaften. Und die gilt es zu entdecken. Dazu gibt es natürlich viele weitere Methoden wie Gabentests, das D.I.E.N.S.T.-Seminar etc., aber die Geburtstagsübung kann ein Baustein sein, den inneren Wünschen und Zielen auf die Spur zu kommen. Es lohnt sich übrigens, sich in größeren Abständen immer wieder diese Fragen zu stellen. Zum einen kann man so feststellen, ob man noch „auf Kurs“ ist, zum anderen, in welchen Bereichen sich eigene Ziele verändert haben. Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen. Erich Fromm
Literaturtipps:
• Groeschel: Wohin? Ein völlig anderer Blick auf dein Leben. Gerth Medien 2010 • Paul Donders: Kreative Lebensplanung. Entdecke deine Berufung. Entwickle dein Potenzial – beruflich und privat. Gerth Medien, 6. Aufl. 2005 • Karin Beckendorff (Hrsg.): Explore! – Entdecke deine Berufung (Band 1) und Klaus Göttler (Hrsg.): Explore! (Band 2). Born-Verlag 2004
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• Seminare, in denen es darum geht, wie man seine Berufung herausfindet, bieten z. B. der EC an (www.ec-jugend.de), x-pand (www.xpand.eu/de/young-generation/) sowie der Arbeitszweig „Berufung Leben“ von Campus für Christus (www.campus-d.de). Verena Keil ist Lektorin bei Gerth Medien und hat zusammen mit ihrer Kollegin das Buch „Wie ich 256-mal Christ wurde“, einen Band mit wahren Geschichten für Teens, herausgegeben.
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Veranstalte ein „Fest der Nationen“
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Insgesamt 6,7 Millionen Ausländer leben hier in sogenannten „Minikulturen“ und „Milieus“ und existieren nebeneinander, ohne eine Verbindung mit anderen Kulturen zu haben. Die starke Einwanderung (Migration) hatte zur Folge, dass in fast jeder deutschen Stadt Menschen aus 10–100 verschiedenen Nationen leben. Sprachliche, kulturelle und religiöse Barrieren hindern daran, dass ein „Fremder zum Freund“ wird. In allen Kulturen der Welt gilt eine Einladung zum Essen als Chance, in einem fremden Umfeld anzudocken, neue Freunde, eine neue Heimat und vielleicht auch einen freundlichen Gott zu finden. Ein Essen für „alle Völker“ zu organisieren, ist ein konkreter Beitrag, den du mit deinen Freunden in deiner Stadt ohne großen Aufwand zum Thema Integration beisteuern kannst. Wenn dich jemand zum Essen einlädt, hast du die unsichtbare Grenze zwischen „in“ und „out“ – drinnen und draußen – überwunden. Wenn du fremd bist, ist eine Einladung immer ein geöffnetes Fenster in die Zukunft. Die Theorie: Die Vision des Propheten Jesaja vom „Festmahl für alle Völker“ beschreibt, dass Menschen aus allen Völkern und allen sozialen Schichten an Gottes Festtafel sitzen werden (Jesaja 25,6). Indem Jesus mit Sündern und Außenseitern (Matthäus 9,11) Mahlgemeinschaft hat, wird das gemeinsame Essen zum Erkennungszeichen des Reiches Gottes. Im Gleichnis vom großen Abendmahl 188
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(siehe Lukas 14,15–24; Matthäus 22,1–14) werden Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten zum Festmahl des Königs, dem „Royal Banquet“, eingeladen. Wenn wir mit Jesus im „Vaterunser“ beten: „… wie im Himmel, so auf Erden“, dann wollen wir, dass in unserem Leben abgebildet wird, was im Himmel einmal vollendete Realität sein wird: dass Menschen aus allen Völkern mit Gott ein gigantisches Festmahl feiern, weil alle Ab- und Ausgrenzungen überwunden sind. Bei solch einem „Royal Banquet“ erfahren Fremde, dass sie angenommen sind, und bekommen eine Ahnung, dass Gott Menschen aus allen Kulturen liebt. Die Praxis: Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein solches „Fest der Nationen“ zu gestalten. Hier zwei Vorschläge: Variante 1: „Privates Festessen“
• Suche 3–5 Freunde, die jeweils eine Person mit nicht deutschem Hintergrund einladen, die nicht zum direkten Freundes- und Bekanntenkreis gehört. • Gestaltet ein Essen, welches den kulturellen/religiösen Hintergrund der Gäste berücksichtigt (also beispielsweise kein Schweinefleisch für Muslime). • Informiert euch über den politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Hintergrund der Eingeladenen. Variante 2: „Internationales Kochen“
• Suche drei Personen, die jeweils eine Person mit nicht deutschem Hintergrund zum gemeinsamen Kochen einladen. • Bitte diese drei Personen, an diesem Abend ein Gericht aus ihrem Heimatland zu kochen und die anderen Gäste bei der Zubereitung zu beteiligen.
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Grundsätzlich gilt:
• Zeigt den Gästen vor allem eure Wertschätzung und nicht eure Glaubensschätze. • Wenn es zu weiteren Einladungen und Gegeneinladungen kommt, dann wird eure Wertschätzung auch Fragen nach eurer Motivation hervorbringen. • Mit der Durchführung des persönlichen „Royal Banquet“ setzt ihr einen Auftrag Jesu um und leistet einen exzellenten Beitrag zur Integration! Klaus Schönberg ist Pastor und arbeitet als Gemeindeberater und Dozent für Evangelistik an der Biblisch-Theologischen Akademie Wiedenest.
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