Dafür wurdest du geboren - 9783865916273

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Bruce Wilkinson mit David Kopp

Daf端r wurdest du geboren 7 Schritte zu einem wundervollen Leben


Über den Autor

Bruce Wilkinson ist der Autor eines Buches, das die Zeitung Publisher Weekly „das sich am schnellsten verkaufende Buch aller Zeiten“ nannte: „Das Gebet des Jabez“. Er ist ein weltweit gefragter Redner und war auch schon in einigen populären Fernsehsendungen zu Gast. Seine Bücher, von denen bislang über 15 Millionen Exemplare verkauft wurden, sind in Radiosendungen und großen Zeitungen besprochen worden. Bruce Wilkinson und seine Frau, die ebenfalls schriftstellerisch tätig ist, haben drei verheiratete Kinder (David, Jennifer und Jessica) sowie vier Enkel.


Bruce Wilkinson mit David Kopp

Daf端r wurdest du geboren 7 Schritte zu einem wundervollen Leben

Aus dem Amerikanischen 端bersetzt von Wolfgang G端nter


Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100 Das für dieses Buch verwendete FSC®-zertifizierte Papier Super Snowbright liefert Hellefoss AS, Hokksund, Norwegen.

Das amerikanische Original erschien im Verlag Multnomah Books, 12265 Oracle Boulevard, Suite 200, Colorado Springs, Colorado 80921, unter dem Titel „You were born for this“. This translation published by arrangement with WaterBrook Multnomah, an imprint of The Crown Publishing Group, a division of Random House, Inc. © 2009 by Exponential Inc. © 2011 der deutschen Ausgabe by Gerth Medien GmbH, Asslar, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Wenn nicht anders vermerkt, werden Bibelstellen zitiert nach: Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. 1. Auflage 2011 Bestell-Nr. 816 627 ISBN 978-3-86591-627-3 Umschlaggestaltung: Torge Stoffers, Leipzig Umschlagfoto: Shutterstock Lektorat und Satz: Nicole Schol Druck und Verarbeitung: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.


Inhalt

Teil 1 | Willkommen im Land der alltäglichen Wunder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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1 | Die Welt mit neuen Augen sehen . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2 | Der winzige, riesige Unterschied. . . . . . . . . . . . . . . . . 25 3 | Hinter dem Vorhang des Himmels . . . . . . . . . . . . . . . 43

Teil 2 | Vier Schlüssel zu einem wundervollen Leben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Einführung in die Schlüssel zu einem wundervollen Leben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 | Der Generalschlüssel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 | Der Menschenschlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 | Der Heiliger-Geist-Schlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 | Der Risikoschlüssel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

58 61 75 90 106

Teil 3 | Wie Gott durch mich ein Wunder tut – und was ich dazu beitragen kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 8 | Die fünf Signale für ein Wunder . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 9 | Fünf Schritte zum Wunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149


Teil 4 | Drei Schlüssel zu „Sonderlieferungen“. . . . . . . 169 Einführung in die drei Schlüssel zu Sonderlieferungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 | Der Finanzschlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 | Der Traumschlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 | Der Vergebungsschlüssel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

170 173 194 219

Epilog | Jetzt geht es los . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Danksagungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253 15 Fragen, die oft gestellt werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255


Teil 1 Willkommen im Land der allt채glichen Wunder

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1 | Die Welt mit neuen Augen sehen Sie wurden dazu geboren, heute ein Wunder zu erwarten

Angenommen, ich sage Ihnen, Ihnen sei heute ganz bestimmt ein Wunder entgangen. Und nicht nur irgendein Wunder, sondern eines, das Gott durch Sie vollbringen wollte, um das Leben eines Menschen zum Besseren zu verändern – und vielleicht sogar Ihr eigenes? Ich könnte verstehen, wenn Sie da leise Zweifel hätten. Doch trotz dieses Zweifels haben die meisten von uns eine ähnliche Erfahrung gemacht: Fast jeder Mensch auf der Welt – egal, an was er glaubt – kann auf ein Ereignis in seinem Leben verweisen, bei dem der Himmel seine Hand im Spiel gehabt haben muss; ein Ereignis, das man unmöglich erklären kann, ohne die Worte zu benutzen: „Ich kann nicht glauben, was ich gerade erlebt habe. Das war ein Wunder!“ Wir bezeichnen solche Erfahrungen als Zufall, übernatürliches Ereignis oder eben Wunder. Wie auch immer wir sie bezeichnen, wir messen solchen Begebenheiten eine so hohe Bedeutung bei, dass wir sie immer und immer wieder erzählen, oft jahrelang. „Ich werde niemals vergessen, wie …“, sagen wir dann, oder auch: „Früher oder später wird Ihnen meine Tochter erzählen, wie …“ Warum erinnern wir uns so deutlich an solche Ereignisse? Meiner Meinung nach liegt es daran, dass wir das Gefühl haben, der Himmel hätte uns berührt. Es ist, als wäre Gott selbst durch den Vorhang geschritten, der die sichtbare von der unsichtbaren Welt trennt, um für uns etwas Wunderbares geschehen zu lassen, etwas, das nur er allein tun kann. 8


Doch das Beste kommt noch: Im Rahmen dieser Erfahrung hören wir eine uns persönlich geltende, unvergessliche Botschaft Gottes, die in etwa so lautet: „Ich bin da. Ich kümmere mich um dich. Ich kann für dich das tun, was du nicht selber tun kannst.“ Ausgehend von dieser fast universellen Erfahrung stellt dieses Buch einige einfache, aber spannende Fragen: ▪ Warum erleben die meisten Menschen nur so selten Wunder? ▪ Was wäre denn, wenn wir nach dem Willen des Himmels so etwas regelmäßig erleben sollen? ▪ Was wäre, wenn ganz gewöhnliche Menschen wie Sie und ich eingeladen wären, mit Gott zusammenzuarbeiten, um Wunder für andere Menschen zu vollbringen? Wenn Sie jetzt an Menschen denken müssen, die regelmäßig damit rechnen, an Wundern „teilzuhaben“, liegen Sie damit ziemlich richtig.

Eine geheimnisvolle Begegnung Ich möchte Ihnen von einer geheimnisvollen Begegnung erzählen, die ich in einem Restaurant mit einem Kellner namens Jack hatte. Ich bezeichne sie als „geheimnisvoll“, weil sie bei oberflächlicher Betrachtung ganz alltäglich wirkte. Fünf Freunde saßen an einem Tisch für sechs, Kellner kamen und gingen, Stimmen, Geschirrklappern – genau das, was man in einem belebten Restaurant erwarten würde. Doch als das Essen beendet war, wussten wir alle ohne jeden Zweifel, dass wir Gott begegnet waren. Es war, als ob Gott selbst zu uns gestoßen wäre und gesagt hätte: „Danke, dass ihr mir einen Platz freigehalten habt. Ich wollte etwas für Jack tun.“ 9


Folgendes war geschehen: Jack hatte uns gut bedient. Doch abgesehen von dem üblichen Austausch über Speisekarte und Bestellung hatten wir nicht viel miteinander geredet. Am Tisch drehte sich das Gespräch mittlerweile um einige der radikaleren Lehren Jesu – zum Beispiel „Bittet, so wird euch gegeben“ und „Geben ist seliger als Nehmen“. Im Lauf der Unterhaltung spürte ich plötzlich, dass mich Gott aufforderte, etwas zu tun, das ich bisher noch niemals getan hatte. Gleichzeitig spürte ich, dass Jack darin einbezogen werden sollte. In meinem „Experiment“ ging es darum, dreihundert Dol­lar zu riskieren. Lassen Sie sich nicht von dieser großen Summe irritieren. Das Geld gehörte nicht mir, und ob Sie es mir nun glauben oder nicht: Derjenige, der mir die Summe anvertraut hatte, erwartete von mir, dass ich sie verschenkte. (Mehr dazu in einem späteren Kapitel.) Als Jack an den Tisch kam, um die Wassergläser aufzufüllen, stellte ich ihm eine Frage. „Haben Sie schon einmal den Ausspruch gehört: ‚Geben ist seliger als Nehmen‘?“ „Ja“, entgegnete er. „Glauben Sie das?“ „Ja, schon, natürlich“, meinte er und sah verwirrt aus. „Prima!“, sagte ich. „Ich biete Ihnen hier eine interessante Chance.“ Ich legte einen Hundertdollarschein auf den Tisch. „Sie stehen vor einer ungewöhnlichen Entscheidung, Jack: Entweder können Sie diesen Hundertdollarschein geschenkt bekommen – es ist ein Geschenk, kein Trinkgeld …“ Ich hielt inne. Jacks Aufmerksamkeit war geweckt, und die beiden Paare, mit denen ich am Tisch saß, hielten den Atem an. Ich sah Jack an. „… oder Sie lehnen das Geld ab und bringen jedem von uns stattdessen einen Nachtisch. Aber dafür müssten Sie persönlich bezahlen, nicht das Restau10


rant. Sie können sich nur für eine Möglichkeit entscheiden und es gibt kein Richtig oder Falsch. Was wollen Sie also tun – geben oder nehmen?“ Jack stand einfach mit dem Wasserkrug in der Hand wie angewurzelt da. Zwei Mal fragte er mich, ob ich es ernst meine. Dann meinte er schließlich: „Ich nehme die hundert Dollar.“ Ich stand zu meinem Wort und überreichte ihm den Schein. „Danke!“, sagte er. Dann ging er zurück in die Küche. Nachdem er verschwunden war und meine Freunde wieder zu atmen wagten, versuchten wir herauszufinden, was gerade geschehen war. War mein ungewöhnlicher Test, bei dem es um Geben und Nehmen ging, überhaupt fair gewesen? Was mochte Jack wohl gerade denken? Und was um alles in der Welt würde er in der Küche erzählen? Ich fühlte mich zunehmend unbehaglich. Ich hatte nämlich vorher zwei weitere Hundertdollarscheine unter meinem Teller platziert. Wenn sich der Kellner entschlossen hätte, uns den Nachtisch zu spendieren und die hundert Dollar nicht zu nehmen, weil er Geben wirklich für besser hielt als Nehmen, hätte ich ihm diese zweihundert Dollar geschenkt. Ich hatte aufrichtig gehofft, er werde diese selbstlose Entscheidung treffen, weil ich ganz stark das Gefühl hatte, Gott wollte ihn mit dieser größeren Summe ermutigen. Als er das nächste Mal bei uns vorbeikam, sagte ich zu ihm: „Jack, ich bin neugierig: Haben Sie das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben?“ „Absolut“, gab er zurück. „Es war nämlich eine Gebets­erhörung. Ich bin alleinerziehender Vater.“ Er zog seine Brieftasche heraus und zeigte uns stolz ein Foto seines dreijährigen Sohnes. „Das ist er!“, meinte er mit einem breiten Lächeln. Dann erklärte er seine Reaktion. „Ich arbeite vier Tage in der Woche in drei verschiedenen 11


Jobs, damit ich mich an den anderen drei Tagen um meinen Sohn kümmern kann, wenn meine Exfrau arbeitet. Aber es ist ganz schön schwer, finanziell über die Runden zu kommen. Heute Morgen habe ich einen Scheck über hundert Dollar für die Alimente abgeschickt, obwohl mein Konto leer ist. Als ich heute Nachmittag zur Arbeit fuhr, habe ich gebetet: ‚Gott, ich brauche einhundert Dollar, und ich brauche sie noch heute Abend!‘“ Ich war sprachlos, meine Freunde ebenfalls. Wie hätten wir etwas von dieser Krise oder vom Gebet dieses Kellners wissen können? Jetzt war es an mir, Jack zu erklären, was das Ganze sollte. Ich erzählte Jack, dass ich geplant hatte, ihm das Geld zu geben, auch wenn er sich entschieden hätte, zu geben statt zu nehmen. „Aber jetzt, da ich Ihre Geschichte kenne, bin ich Ihrer Meinung: Sie haben die richtige Entscheidung getroffen.“ Plötzlich wusste ich, was ich als Nächstes tun sollte. „Sie müssen wissen, dass mir dieses Geld nicht selbst gehört“, sagte ich. „Der Eigentümer wollte, dass ich es der richtigen Person überreiche, als eine Art Botschaft. Und ich bin sicher, dass Sie diese Person sind.“ Ich griff unter den Teller und holte die zweihundert Dollar hervor. „Offensichtlich wollte Gott, dass Sie diese einhundert Dollar bekommen, und dieses Geld auch.“

Was Gott für normal hält Was war hier gerade passiert? Schauen wir uns alles noch einmal im Einzelnen an: ▪ Jack fuhr an diesem Abend zur Arbeit, um im Restaurant zu bedienen, und er hatte ein drängendes Problem, von dem niemand wusste. 12


▪ Ich war aus beruflichen Gründen in Colorado und aß mit Freunden in diesem Restaurant zu Abend. ▪ Ohne dass Jack oder meine Freunde davon wussten, war ich bereit, die finanzielle Notlage eines Menschen mit Geld zu lindern, das mir nicht gehörte. ▪ Als der Abend ausklang, hatte Gott einen Menschen gebraucht, um einem anderen zu helfen – und zwar so, dass eindeutig ein Wunder ins Spiel kam. Man könnte ganz unterschiedlich auf das reagieren, was hier an diesem Tisch geschehen war. Zum Beispiel denken Sie vielleicht: Also, ich habe keinen Hundertdollarschein übrig. Und wenn, würde ich ihn dann einem Fremden geben? Und wie sollte ich dann herausfinden, wem genau? Wir werden diese Reaktion auf den folgenden Seiten noch genauer unter die Lupe nehmen. Sie werden sehen, dass Gott für fünf oder zwanzig Dollar genauso gut einen Plan haben kann wie für einhundert Dollar – das verspreche ich Ihnen. Er bittet Sie oder mich niemals darum, ihm auf eine Art zu dienen, die nicht zu uns passt. Versuchen Sie einfach einmal, sich in diese Geschichte mit Jack hineinzuversetzen. Stellen Sie sich vor, wie Sie sich beim Verlassen des Restaurants gefühlt hätten, wenn Sie gerade aktiv daran beteiligt gewesen wären, wie Gott einem jungen Mann aus einer verzweifelten Notlage half. Es kommt noch besser: Stellen Sie sich ein Leben vor, in dem solche Begegnungen etwas Alltägliches sind und in dem Gott Sie auf unerklärliche Weise gebraucht, um Wunder zu vollbringen – und zwar immer wieder. So zu leben ist nicht nur möglich, sondern Gott hält es sogar für normal. Er stellte Sie nicht auf diese Erde, damit Sie ein oder zwei Mal im Lauf Ihres Lebens erleben, dass er „bei der Arbeit“ ist. Er erschuf Sie nicht, damit Ihnen andauernd die Wunder entgehen, bei denen er seine Macht und Gegenwart zeigt. 13


Nein, Sie wurden geboren, um ein übernatürliches Leben zu führen, Gottes Werk durch die Kraft zu tun, die er Ihnen schenkt. Sie wurden geboren, um jeden Morgen in der Gewissheit aus dem Haus zu gehen, dass Gott Sie gebrauchen wird, um ein Wunder zu vollbringen, auf das ein anderer angewiesen ist. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie das gehen kann.

Das Land der alltäglichen Wunder Wenn es um Wunder geht, sehen die meisten Menschen, die ich kenne, die Welt in zwei Hälften geteilt. Weit zur Linken liegt das Gebiet, das wir das „Land der Zeichen und Wunder“ nennen könnten. In diesem Land scheinen viele Wunder zu geschehen, allerdings nur für einige wenige Auserwählte. Diese Welt sehen wir in erster Linie im Fernsehen, in einigen ungewöhnlichen Gemeinden und an entlegenen Orten. Dieses Land der Zeichen und Wunder ist ein bemerkenswerter Ort. Hier können die Blinden wieder sehen, und Kranke werfen ihren Stock weg, um wie Schulkinder herumzutoben. Zur Rechten liegt das „Land der guten Taten“. Hier zieht niemand eine Show ab. Glücklicherweise ist dieses Land von guten Menschen bevölkert, die aufeinander achten und gute Werke vollbringen. Gott hat ganz gewiss seine Freude daran. Interessanterweise glauben viele Menschen, die im Land der guten Taten leben, an Wunder und beschäftigen sich damit. Sie erwarten bloß nicht, sie auch tatsächlich zu erleben, viel weniger noch, dass sie selbst regelmäßig daran beteiligt sind. Wenn sie Gott für seine Wunder loben, sind sie dankbar für Ereignisse, die schon sehr lange zurückliegen. Das Land der guten Taten schillert zwar nicht in aufregenden Farben wie das Land der Zeichen 14


und Wunder, doch hier hat man die Fäden in der Hand. Alles ist vorhersagbarer. Was ist nun der Nachteil des Lebens im Land der guten Taten? Gott zeigt sich selten auf übernatürliche Weise. Warum sollte er auch? Niemand erwartet hier Wunder und außerdem läuft doch alles bestens. Jedenfalls wirkt es so. Seien Sie ehrlich: In welchem Land verbringen Sie den Großteil Ihres Lebens? Die überwältigende Mehrheit der Menschen lebt im Land der guten Taten. Selbst wenn manche von ihnen sagen, dass sie in der Vergangenheit Wunder erlebt haben – in Krisenzeiten oder in Zeiten eines geistlichen Aufbruchs –, halten sie solche Vorkommnisse für selten. Wichtiger noch: Sie glauben, sie hätten keinen Einfluss darauf, ob so etwas noch einmal geschieht oder nicht, und deshalb hat es keinen Sinn, aus dem Haus zu gehen und nach einem Wunder Ausschau zu halten. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie das vielversprechendste Gebiet völlig außer Acht lassen, wenn Sie in einem dieser beiden Länder wohnen. Zwischen den schillernden Zeichen und Wundern einerseits und der Pflichterfüllung und guten Taten andererseits liegt ein breiter und verheißungsvoller Landstrich. In diesem Buch nenne ich ihn das „Land der alltäglichen Wunder“. Hier glauben die Menschen, dass Gott regelmäßig auf übernatürliche Weise in menschliche Angelegenheiten eingreifen will und auch eingreift. Notlagen werden hier als Chance betrachtet, dass Gott sich durch Menschen zeigen kann, und zwar praktisch in jedem Augenblick. Niemand wartet hier auf eine besondere Vollmacht, sondern jeder erlebt Wunder und weiß ohne jeden Zweifel, dass sie für ihn selbst und andere Menschen bestimmt sind, im Hier und Jetzt. Wer in diesem Land der alltäglichen Wunder lebt, hat bereits zwei erstaunliche Beobachtungen gemacht. 15


Eine schenkt Hoffnung. Wohin Sie auch blicken, gleich in welcher Situation Sie sich befinden: Sie sehen das Potenzial für einen unvergesslichen „Gottes-Fall“ – keinen Zufall, sondern den Augenblick, in dem Gott einschreiten, um eine Notlage zu lindern, und zwar so, wie es niemand außer ihm kann. An manchen Tagen hat man sogar das Gefühl, Gott hätte einen Stapel Wunder neben sich liegen, die nur noch ausgeliefert werden müssen! Die andere Beobachtung ist ernüchternd. Sie sind fast allein. Finden Sie nicht auch, dass heute nur sehr wenige im Land der alltäglichen Wunder leben? Ich habe dieses Buch geschrieben, um Ihnen zu der Einsicht zu verhelfen, dass das Land der persönlichen, alltäglichen Wunder Ihr angestammtes Zuhause ist. Statt sich auf die die Naturgesetze durchbrechenden Taten Gottes zu konzentrieren, die er durchaus tun kann, lädt dieses Buch Sie ein, die Wunder kennenzulernen, die Gott regelmäßig tut – und sich mit Gott zusammenzutun, damit sie Wirklichkeit werden. Sie werden entdecken, dass Gott oft nur einen Freiwilligen sucht, um anderen Begegnungen mit ihm zu ermöglichen. Einschlägige Erfahrungen werden nicht erwartet. Vollkommenheit ist nicht gefragt. Man braucht keine besondere religiöse Begabung oder Qualifikation. In diesem Buch nennen wir diese erfrischend normalen Menschen „Boten“ Gottes. Männer und Frauen, die zu ihm sagen: „Bitte sende mich, um heute dein Werk zu vollbringen, und zwar durch die Kraft, die du mir schenkst.“ Genau das sagte auch Jimmy.

Jimmy, der „Bote“ Jimmy ist so bodenständig wie kaum ein anderer Mensch, den ich kenne. Er kann alles reparieren, alles basteln, 16


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