Wunderbar beschenkt
ist. Wer du in Gottes A ugen b Entdecke dich selbst. Aus dem Englischen von Marion Achenbach
Über die Autorin: Nancy Rue war als Lehrerin an einer Privatschule tätig, arbeitete als Jugendleiterin in einer Gemeinde und führte Theater-Workshops und Ferienlager durch. Sie verfasste Hunderte von Kurzgeschichten und Artikel für Jugendzeitschriften. Darüber hinaus hat sie eine Vielzahl von Ratgebern für Jugendliche sowie Romane geschrieben. Nancy Rue hat eine erwachsene Tochter und lebt mit ihrem Mann in Tennessee, USA.
Dieses Buch ist den 34 Mädels gewidmet, die auf meinem Blog „Tween You and Me“ ihre Geschichten, Fragen, Hoffnungen und Träume weitergegeben haben, damit das Lesen für dich zu einer echten Erfahrung wird.
Eine kleine Gebrauchsanleitung
Ich lade dich auf eine Reise ein. Nicht auf einen Ausflug, wo du nur ein paar Stunden unterwegs bist. Ein Erholungsurlaub am Strand wird es auch nicht. Unterwegs wirst du zwar eine Menge Spaß haben, aber hin und wieder wird es auch ein bisschen anstrengend werden. Also, es wird eher eine spannende Exkursion. Ich kann dir aber versprechen, dass deine Mühe sich lohnen wird, denn den Ort, zu dem wir reisen, solltest du nicht verpassen. Wir machen uns auf die Reise zu ... ... deinem wahren Ich. Du hast richtig gelesen. Diese Reise wurde speziell für dich geplant. Gott hat dich als echtes und einzigartiges Original erschaffen, und du darfst herausfinden, was das für dich heißt. Dies hier ist kein Buch, das du eben mal so durchliest wie einen typischen Mädchenratgeber. Was du gerade in der Hand hältst, ist ein Mitmachbuch. Ein Buch zum Entdecken. Ein Buch, in das du reinschreiben, reinkritzeln, reinmalen kannst. Und ein Buch mit jeder Menge Zitate von Mädchen in 7
deinem Alter. Denn manchmal tut es gut zu lesen, wie andere Dinge formuliert haben. Damit du dich auf deiner Reise zu dir selbst besser zurechtfindest, gibt es hier ein paar Hinweise für deine Orientierung. Folgende Rubriken erwarten dich in den einzelnen Kapiteln:
Schon gewusst?
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Hier gibt‘s jede Menge Infos über Freundschaft und Beziehungen und darüber, wie du damit umgehst.
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DU bist gefragt!
Bei diesem Symbol kannst du deinen Stift rauskramen (und am besten während des Lesens des gesamten Buches bereithalten): Hier gibt es Platz zum Schreiben, Kritzeln, Smileys malen.
Teste dich!
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Hier erwarten dich kleine Tests, die dir helfen herauszufinden, wie es dir zum Beispiel mit deinen besten Freundinnen, mit dem Thema Mobbing, mit deiner Clique usw. geht. Natürlich sind das keine Tests wie in der Schule, und Noten bekommst du auch nicht dafür ;-)!
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Frag doch mal Gott In dieser Rubrik bekommst du etwas Futter zum Nachdenken: Was sagt Gott über Freundschaften und darüber, wie wir andere behandeln sollen? Du wirst überrascht sein, was in der Bibel alles über DEIN Leben steht!
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MEINE NOTIZEN
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es Platz für deine persönlichen Gedanken zu den Themen Freundschaft und Beziehungen. Schreiben, malen, kritzeln – alles ist erlaubt!
Jetzt geht’s los! Hier findest du Anregungen, wie du auf kreative Weise das Gelesene umsetzen und ausprobieren kannst. Wenn du willst, natürlich auch zusammen mit deinen Freundinnen.
Bist du bereit? Los geht‘s!
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Kapitel 1
Kommst du mit?
Vielleicht fragst du dich ja, warum du dich auf eine Reise zu dir selbst einlassen sollst. Hier sind ein paar Gründe, die Mädels in deinem Alter genannt haben: „In der Schule und in meiner Gemeinde gibt es Leute, bei denen du erst dann anerkannt bist, wenn du dich wie eine Zwanzigjährige benimmst. Manchmal mach ich das dann auch, weil ich mich von einigen meiner Freunde so eingeschüchtert fühle.“ „Ich kann nicht so sein, wie ich wirklich bin, weil ich Angst habe, dass die anderen mich dann vielleicht nicht mehr leiden können oder mich komisch finden.“ „Es fällt mir schwer, ich selbst zu sein, wenn andere etwas besser können als ich.“ „Ich kann mich als Person selbst nicht leiden!“
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„Ich glaube, ich kann deshalb nicht ich selbst sein, weil ich überhaupt nicht weiß, wer ich eigentlich bin.“
DU bist gefragt!
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Male ein trauriges Smiley hinter die oberen Aussagen, die dir selbst auch schon so oder ähnlich wie den Mädels durch den Kopf gegangen sind.
Wenn du dieselben oder ähnliche Gedanken hattest, bedeutet das deswegen nicht, dass du ein Loser bist. Es ist einfach ein Zeichen dafür, dass du ganz normal bist. Du bist ein Mädchen im Teenageralter, und das ist jetzt der Zeitpunkt, wo du herausfindest,
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dass du absolut nicht so bist wie alle anderen. dass nicht jeder, der dich kennt, dich automatisch auch mag.
Das kann ganz schön nervig sein, weil diese Einsicht ausgerechnet dann kommt, wo dir klar wird, wie wichtig es dir ist, dass die anderen dich mögen, besonders deine besten und engsten Freundinnen und vielleicht sogar die Jungs. Das Problem ist: Denen geht es genauso wie dir! Du wirst es schaffen. Mit diesem Buch hältst du sozusagen einen Reiseführer in der Hand. Damit kannst du dich auf den Weg zu deinem wahren Ich machen, das Gott sich ausgedacht hat. Das Buch ist so aufgebaut, dass es dir hilft
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herauszufinden, wer du selbst wirklich ganz tief in deinem Innern bist
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und genau diese Person auch zu sein, egal mit welchen Leuten du gerade zusammen bist.
Vielleicht denkst du jetzt, dass ich leicht reden habe, weil ich schließlich schon erwachsen bin. Aber selbst ich bin immer noch nicht am Ziel angekommen. Zwar fällt mir jetzt vieles leichter als in jungen Jahren, aber manchmal gibt es auf diesem Weg trotzdem noch Hindernisse oder abwechselnd Berge und Täler. Dieses Buch ist übrigens durch die Mithilfe von jungen Mädels in deinem Alter entstanden, die sich, wie du, gerade erst am Anfang der Reise befinden und auch schon Fortschritte gemacht haben. Du findest hier ihre wahren Geschichten, die dir zeigen sollen, dass du nicht alleine bist. Wenn du jetzt Lust bekommen hast mitzumachen, lass uns zunächst ein paar Vorbereitungen treffen.
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DU bist gefragt!
Wann hat dir das letzte Mal jemand gesagt: „Sei doch einfach nur du selbst“? Wie sehr hat dich das genervt? ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
DU bist gefragt!
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Sieh dir die Liste auf der nächsten Seite an. Male einen kleinen Smiley hinter die Aussagen, die jederzeit auf DICH zutreffen. Kreuze an, was DU auch gerne können würdest.
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„Ich finde es doof, wenn meine Freunde mich als verrückt bezeichnen, obwohl ich einfach nur ich selbst bin. Wenn ich zum Beispiel einen Muffin so esse, dass hinterher das halbe Gesicht verschmiert ist, tadeln sie mich, das sei nicht ‚ladylike‘. Wer sagt denn, dass ich versuche, mich wie eine Dame zu benehmen? Ich will doch einfach nur Spaß haben.“
k Schon gewusst? Du selbst sein Wie oft haben Erwachsene schon zu dir gesagt: „Sei einfach nur du selbst“? Als ob dich das auf eine Situation vorbereiten könnte, wo du mit Leuten zusammenkommst, die du nicht kennst, wo du nicht weißt, was von dir erwartet wird, oder wo du das Gefühl hast, dass du total fehl am Platz bist. Was ist eigentlich damit gemeint, „du selbst“ zu sein? Das, wovon die Erwachsenen da reden, nennt man auch „Authentizität“. „Authentisch sein“ bedeutet:
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Du bist immer ehrlich.
Wenn es nicht der Wahrheit entspricht, tust du nicht so, als ob du zum Beispiel viel Geld hast, dich in einer Sache total gut auskennst oder absolut auf Pferde stehst (oder auf irgendetwas anderes, worauf deine Freunde gerade abfahren).
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Du ahmst andere nicht nach (weder ihren Klamottenstil noch die Art, wie sie reden oder lachen), wenn du das Gefühl hast, dass es nicht zu dir passt.
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Du machst das, was dich interessiert, auch wenn alle um dich herum was anderes machen. Du hast gelernt, was gut und richtig ist, und danach handelst du auch.
Das ist einfach, nicht wahr? Wenn du das alles in die Praxis umsetzt, dann bist du authentisch. Na ja, da haben die Mädels, die mir bei diesem Buch geholfen haben, aber noch ein paar Einwände:
„Was ist, wenn ich durch meine Ehrlichkeit die Gefühle anderer verletze?“
„Was, wenn ich einfach nur mein Ding mache und die anderen mich dann komisch finden?“
„Was ist, wenn ich immer das tue, was richtig ist und keiner mehr mit mir zusammen sein will, weil ich ihnen zu ‚brav’ bin?“
„Was ist, wenn ich gar nicht wirklich weiß, was ich mag und wofür ich mich interessiere und welche Klamotten mir am besten gefallen? Was dann?“
„Es gibt Leute, die mir das Gefühl geben, dass ich nicht so sein kann, wie ich bin: gemeine Menschen, meine Familie manchmal oder der süße Junge, für den ich schwärme.“
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Du kannst aufatmen. Der ganze Sinn und Zweck deiner „Reise“ besteht nämlich gerade darin, jeden einzelnen dieser Einwände gegen eine positive Tatsache auszutauschen. Es IST möglich,
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gleichzeitig ehrlich und ermutigend zu sein.
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zu wissen, was „dein ganz persönliches Ding“ ist und das dann auch durchzuziehen, ohne dass du dir Sorgen machen musst, was andere von dir halten. anderen zu zeigen, dass es gut ist, das Richtige zu tun. herauszufinden, wie besonders und einzigartig du bist – und dich dann selbst zu lieben.
Warte mal, habe ich gerade gesagt, du wirst dich selbst lieben? Ist das nicht arrogant? Selbstsüchtig? Eingebildet? Lass uns mal sehen, was Gott dazu sagt. Lies den nächsten Abschnitt, denn ohne ihn kann die Reise gar nicht erst anfangen.
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Frag doch mal Gott Vielleicht fängst du gerade erst damit an, dir über Gott Gedanken zu machen und nicht nur in der Gemeinde von ihm zu hören. Trotzdem weißt du wahrscheinlich, dass die, die Gott lieben, glauben, dass Gott sich jeden einzelnen Menschen ausgedacht, ihn erschaffen und jeden aus einem ganz bestimmten Grund dahingestellt hat, wo er oder sie sich gerade befindet. In der Bibel (durch die Gott am meisten zu uns spricht) steht das immer wieder. Hier ist nur ein Beispiel dafür:
Er hat ihre Herzen gemacht und weiß um alles, was sie tun.
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Psalm 33,15
Irgendwie ist der Gedanke doch richtig genial, dass der große Gott mit seinen eigenen Händen einen ganz individuellen Menschen macht, der völlig anders ist als jedes andere Baby, das er jemals zuvor erschaffen hat. Gott ist wie ein Töpfer, der aus Ton einen Menschen formt. Er fertigt ein vollkommenes Kunstwerk an, haucht ihm Leben ein und liebt es.
Wehe dem, der seinen Schöpfer anklagt! ... Fragt denn ein Tonklumpen den Töpfer: „Was tust du da mit mir?“
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Jesaja 45,9; Hfa
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Wenn Gott also das liebt, was er selbst geschaffen hat – und damit bist auch du gemeint –, solltest du dich dann nicht genauso lieben? Allerdings ist das gar nicht so leicht, wenn die Welt um dich herum von dir verlangt, dich ständig selbst unter die Lupe zu nehmen:
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Sind deine Klamotten angesagt? Sind deine Sprüche auf dem neusten Stand? Bist du auch cool genug? Witzig genug? -----------------------------------------------
Damit werden wir uns später noch beschäftigen. Du darfst nie vergessen, dass Gott weiß, wie schwer das alles ist. Deshalb hat er seinen Sohn, Jesus, auf die Erde geschickt, damit wir einen Weg durch diesen Dschungel finden. Die Menschen mussten sich viele Gebote merken und sie befolgen. Jesus hat sie in die zwei wichtigsten zusammengefasst:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.“ Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ein weiteres ist genauso wichtig: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Matthäus 22,37–39
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Im Grunde genommen wird es dir ziemlich schwerfallen, andere Menschen zu lieben, wenn du dich selbst nicht liebst. Dich selbst lieben bedeutet NICHT, dass du arrogant bist. Tatsächlich verlangt Gott das sogar von dir. Jesus geht noch weiter und sagt, dass in diesen beiden Geboten alle anderen Gebote verankert sind. Wenn du Gott nicht von ganzem Herzen lieben kannst und dich selbst und andere ebenfalls nicht, dann wird es dir garantiert auch nicht gelingen, „deinen Vater und deine Mutter zu ehren“ (2. Mose 20,12), oder nicht neidisch zu sein auf andere oder irgendein anderes Gebot zu befolgen. Ohne das Gebot der Liebe könntest du den Karren ganz schön in den Dreck fahren!
Und so funktioniert das in Gottes Welt:
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Gott hat dich auf wundervolle Weise einzigartig gemacht – von deinen Fingerabdrücken über deine unverwechselbare Stimme bis hin zu deinen „Designer“-Ohren.
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Gott hat dir ganz individuelle Talente und Interessen gegeben (nicht nur solche, die man bei „Supertalent“ oder „DSDS“ sieht).
Während du Gott immer besser kennenlernst, zeigt er dir gleichzeitig auch, wer du bist. Tatsächlich ist das der einzige Weg, wie du dein einzigartiges Ich erkennen kannst.
Wenn du dich selbst nicht leiden kannst und ständig versuchst, etwas oder jemand anders zu sein, dann ist die logische Schlussfolgerung, dass du dabei immer „unechter“ wirst. Du bewegst dich immer weiter fort von deinem wahren, wunderschönen Ich. Aber es passiert noch etwas: Jedes Mal, wenn du dich selbst in irgendeiner Form ablehnst – vielleicht magst du es nicht, dass du von Natur aus eher still bist oder dass du einen so abgedrehten Humor hast –, dann signalisierst du Gott damit, dass er nicht wusste, was er tat, als er dich geschaffen hat. Glaubst du das wirklich? 19
Teste dich!
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Lass uns jetzt also anfangen, dein einzigartiges Ich zu entdecken! Eines der wichtigsten Merkmale einer authentischen Person ist Ehrlichkeit. Du hast jetzt die Chance, das in die Praxis umzusetzen. Beantworte die folgenden Fragen so wahrheitsgetreu wie möglich. Deine Antworten sind weder falsch noch richtig. Du kannst bei diesem Test nicht durchfallen oder versagen. Dein Punktestand am Ende zeigt dir nur, wo du den Anfang machen musst – ungefähr so wie bei einer Standortmarkierung auf einer Wanderkarte im Wald. Lies dir die folgenden Situationen durch und kreuze dann an, welche Aussage am ehesten auf dich zutrifft.
Wenn ich mein Zimmer ganz nach meinem Geschmack gestalten dürfte ...
A B
wüsste ich auf Anhieb, wie ich es haben wollte.
würde ich mir zuerst ansehen, welche Bilder meine Freundinnen im Zimmer aufgehängt haben und mir dort Anregungen für mein eigenes Zimmer holen.
C
würde ich mir aus einer Wohnzeitschrift ein Bild von einem Zimmer aussuchen und meines dann genauso gestalten.
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