Wenn es dir zur Gewohnheit wird, Gott zu danken, wird die Freude an ihm dein Leben bestimmen. Ann Voskamp
Ann Voskamp
Tausend Geschenke Eine Einladung, die Fülle des Lebens mit offenen Armen zu empfangen
Sehnen Sie sich nach einem erfüllten Leben? Ann Voskamp hat sich der Frage gestellt: Wie finden wir Freude angesichts von Terminstress, unbezahlten Rechnungen, kleinen und großen Familiendramen und täglichen Verpflichtungen? Wie sieht ein von Dankbarkeit geprägtes Leben aus, wenn der Alltag rau, langatmig und manchmal düster ist? Was hält Gott gerade dann für uns bereit? Als sie begann, Gott für das Leben, das sie tatsächlich führte, zu danken, entdeckte sie das Leben, nachdem sie sich schon immer gesehnt hatte. Dieses Buch ist ein wunderbar praktischer Reiseführer für ein Leben in Freude. Es lädt dazu ein, hinter dem grauen Morgennebel Gottes Segen zu entdecken.
Ich räume die Wäsche in die Schränke und denke an alles, was ich vermutlich nie tun werde. So vieles werde ich nicht erleben. Den jadegrünen Li Jiang im Süden Chinas werde ich wohl nie sehen. Nie werde ich die schwarzhaarigen Jungs
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mit ihren Strohhüten auf den Bambus-Flößen beobachten, die mit den Kormoranen Fische fangen, während im Hintergrund der Nebel aufsteigt und die Karstlandschaft unwirklich und düster erscheinen lässt. Ich werde nie die Loita-Berge in Kenia besteigen und beobachten, wie riesige Gazellenherden aus der Savanne heraufziehen. Ich werde nicht im saphirblauen Wasser einer pazifischen Grotte schwimmen, werde nicht spätabends unter den majestätischen Mammutbäumen sitzen, um dem Flüstern des Windes in den Blättern zu lauschen, und ich werde meine letzten Jahre auch nicht damit verbringen, den smaragdgrünen Gipfel zu ersteigen, auf dem die sagenumwobene Inka-Stadt Machu Picchu liegt. Meine Hand streicht über die dicken Frotteehandtücher. Ich bin die Frau eines Farmers. Ich habe sechs Kinder, die ich selbst unterrichte. Statt Diplomen und Urkunden zieren die Abdrücke schmutziger Kinderhände unsere Wände. Gibt es Orte, die man gesehen haben muss, und Dinge, die man erreicht haben muss, um bereit zu sein? Ich weiß, was der Glaube darauf antwortet, aber was sagt mir mein Herzschlag? Ich erinnere mich an einen Friseurbesuch. Die Kundin neben mir liest eine Zeitschrift, deren Schlagzeile ich im Spiegel entziffere: Tausend Orte, die Sie besucht haben müssen, ehe Sie sterben. Stimmt das? Gibt es bestimmte Orte auf diesem Planeten, die ich sehen muss, ehe ich meinen letzten Atemzug tue, ehe ich die Ewigkeit einatme? Warum sollten bestimmte Dinge so wichtig sein? Damit ich ihnen meinen Respekt zolle? Um sagen zu können, ich hätte wahre Schönheit gesehen? Um fasziniert zu sein? Geht das nicht auch hier? Kann ich das nicht auch in meinem Alltag erleben? Meine Lungen werden an diesem Tag mehr als 11.000 Liter Luft einatmen und heute Abend wird über unserer Farm wieder das Wintersechseck mit den Fixsternen Capella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux aus dem Sternbild des Zwillings aufsteigen. Mitten im Sechseck können wir dann Beteigeuze sehen, den roten Riesenstern, der 662-mal so groß ist wie unsere Sonne und zehntausendmal so hell. Ich werde heute Abend mein Kind umarmen, das in meinem Körper aus einer Samenzelle herangewachsen
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ist. Vor unseren Fensterscheiben werden Schneeflocken vom Himmel herabschweben, unendlich viel mehr, als es Sterne am Himmel gibt, und nicht zwei von ihnen haben die gleiche Form. Die Bäume des nahe gelegenen Waldes werden nicht aufhören zu atmen, trotz der winterlichen Starre der Natur. Der Gott unseres Universums wird Eis hervorbringen, er wird den Himmel mit Kälte füllen, er bindet die Sterne des Siebengestirns zusammen, löst den Gürtel des Orion auf und zählt immer wieder meine Haare (Hiob 38,31; Matthäus 10,30). Ist das Wunder nicht auch hier? Warum verbringe ich so viele Stunden meines Lebens und sehe es nicht? Sind wir wirklich so blind, dass es diese blendende Pracht braucht, damit unsere benommene Seele Schönheit sehen kann? Dabei sind Pracht und Herrlichkeit über jeden unserer Tage ausgegossen. Wer hat die Zeit, wer hat den Blick, um sie zu sehen? Ständig scheint mein Blick an den Spritzern der Enttäuschungen hängen zu bleiben, die hier und da auftauchen. Ich schließe den Wäscheschrank im Bad, nehme die Bürste und schrubbe die Toilette. Meine Lebenszeit muss nicht verlängert werden, damit ich mehr interessante Orte sehen, mehr Besitz anhäufen und mehr erreichen kann. Ich bin von Wunderbarem umgeben, wohin ich auch blicke. Doch warum schreit dann alles in mir nach mehr Lebenszeit in dieser Welt? Wovon will ich mehr? Ich sehe Jesus vor mir. Jesus – Gott und Mensch zugleich. Seine Lebenszeit war begrenzt. Jesus, der Gott-Mensch kam, um mich aus dem Gefängnis der Angst, Schuld, Depression und Traurigkeit zu befreien. Als Jesus nur noch knappe zwölf Stunden zu leben hatte, was hielt er da für das Wichtigste? „Dann nahm Jesus das Brot, sprach darüber das Dankgebet, brach es in Stücke und gab es ihnen …“ (Lukas 22,19). Das ist es. Ich lebe hier in diesem Haus, koche Haferbrei, putze Toiletten und sortiere Wäsche. Seit Tagen, seit Wochen stehe ich jeden Morgen tapfer auf und tue meine Arbeit, während ich über die großen Fragen nachdenke. Ich beschäftige mich mit der Suche nach erfülltem Leben und der Frage, was es braucht, um bereit zu sein, wenn das Ende kommt. Gibt es einen Weg, der mich aus meinen Albträumen heraus zu den Träumen führt? Gibt es diesen Weg?
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Ich blättere durch die Seiten der schweren, dicken Bücher und lese langsam, im Original. „Er sprach darüber das Dankgebet“ heißt auf Griechisch im Infinitiv eucharisteo. Ich unterstreiche das Wort. Kann dieser Begriff einem Leben sicheren Halt geben? Ist er der Schlüssel zum erfüllten Leben? In eucharisteo steckt das Wort charis, was „Gnade“ bedeutet. Jesus nahm das Brot, betrachtete es als eine Gnadengabe und dankte dafür. Er nahm das Brot, wusste, dass es eine Gabe war, und dankte. Doch es steckt noch mehr in diesem Wort. Ich lese weiter. Eucharisteo, die Danksagung, enthält nicht nur charis, die Gnade, sondern auch das damit verwandte Wort chara, die Freude. Wahrhaftig, Freude! Wie oft fehlt sie mir. Vielleicht ist dieses Sehnen nach mehr, nach der Fülle, ein Verlangen nach Freude? Schon Augustinus schrieb: „Und ob der eine auf diese, der andere auf jene Weise sein Ziel erstrebt, das gemeinsame Ziel, nach dem sie alle streben, ist die Freude.“ Ich atme tief ein, fühle mich wie ein einsamer Wanderer, der endlich zu Hause angekommen ist. Das erfüllte Leben strebt nach … Freude. Mein Leben zeugt davon, wie rar sich dieses kleine Wort, Freude, machen kann. In jener Nacht der Albträume, als ich, vom blassen Mondlicht beschienen, verzweifelt um mehr kämpfte, da wusste ich nicht, von was ich mehr wollte. Nun hatte ich es gefunden, mein ganzes Wesen reagierte auf dieses eine Wort. Ich sehnte mich nach mehr Leben, nach mehr heiliger Freude. Das war mein Ziel, das wollte ich ergreifen, als ich versuchte, den Albträumen zu entkommen. Freude. Aber wo liegt der heilige Ort der Freude? Wieder schaue ich in das geöffnete Buch. Habe ich hier den Schlüssel auf die wichtigste Frage meines Lebens gefunden? Die tiefe chara-Freude findet man am euCHARisteo-Tisch – dem Ort der Danksagung. Ich sitze lange über diesen Sätzen … staune … kann es so einfach sein? Hängt das Maß meiner chara-Freude von der Tiefe meiner eucharisteoDankbarkeit ab? Solange es etwas gibt, wofür man danken kann … Ich denke weiter. Solange man danken kann, gibt es Freude. Also ist es immer möglich, Freude zu erleben. Freude ist immer möglich. Wann auch immer – also jetzt; wo auch immer – also hier. Der heilige Gral der Freude ist nicht an einem weit
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entfernten Ort oder in einer einzigartigen, besonderen Erfahrung verborgen. Das Wunder der Freude kann hier erlebt werden! Mitten in der chaotischen, schmerzhaften Gegenwart ist es auf wunderbare Weise möglich, Freude zu erleben! Es gibt nur einen Ort, den wir gesehen haben müssen, bevor wir sterben: den Ort, an dem wir Gott sehen, im Hier und Jetzt. Ich flüstere es, meine Zunge soll es fühlen, mein Ohr soll es hören. Charis – Gnade. Eucharisteo – Danksagung. Chara – Freude. Ein Dreigestirn, drei Sterne, die in der Nacht leuchten. Eine dreifache Schnur, die ein Leben lang hält. Habe ich den Weg in ein erfülltes Leben gefunden? Gnade, Dankbarkeit, Freude. Eucharisteo. Ein griechisches Wort … das alle Fragen beantwortet, den Sinn des Lebens offenbart?
Ann Voskamp: Tausend Geschenke Gebunden • mit Schutzumschlag • 13,5 x 21,5 cm Nr. 816795 • ISBN 978-3-8659-795-9 € [D] 15,99 (€ [A] 16,20/sFr 23,90*) * unverbindliche Preisempfehlung
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272 Seiten
Stacy Eldredge
Werden, wie du mich siehst Gottes Traum für dein Leben
Ein Hoffnungsbuch für jede Frau, die sich immer wieder fragt, ob sich ihr Leben jemals ändern wird, ob sie selbst sich jemals ändern wird. In ihrem wohl persönlichsten Buch nimmt Stacy Eldredge die Leserinnen mit hinein in ihre Kämpfe um ein besseres Selbstwertgefühl, eine schlankere Figur und die Aussöhnung mit ihrer Vergangenheit. Sie ermutigt, Altes loszulassen und in den Blick zu nehmen, welche wunderbaren Träume Gott bereithält. Wir können uns nicht selbst heilen und auch nicht aus uns selbst zu unserem wahren Ich finden, aber wir sind nicht allein. Vielmehr möchte der König der Liebe uns helfen. Deshalb ist die wichtigste Reise, auf die sich eine Frau begeben kann, diejenige, auf der sie zu sich selbst findet.
Viele Frauen haben das Gefühl, als Frau versagt zu haben. Ich weiß, dass ich mich oft so sehe. Eigentlich habe ich sogar das Gefühl, als Mensch schlechthin ein Misserfolg zu sein. Dieses Gefühl hat beinahe alles, was ich getan oder nicht getan habe, beeinflusst. Aber weder als Frau noch als Mensch
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bin ich ein Misserfolg. Ganz tief in meinem Innern weiß ich das. Ich mache Fehler, ja. Aber ich bin kein Fehler. Ich enttäusche. Aber ich bin keine Enttäuschung. Doch wenn ich wieder an dieser Stelle ankomme – wenn ich den Kampf um meine Schönheit, meinen Körper, mein Herz verliere –, dann fühle ich mich in jeder Hinsicht als Versager. Geht es nicht jeder Frau so? Haben wir nicht alle unsere geheimen Bereiche, in denen wir nicht den Sieg erleben, nach dem wir uns sehnen? Bereiche, die unsere Sicht auf uns selbst beeinträchtigen. Ist es nicht so, dass diese Dinge eine Barriere zwischen uns und den Menschen in unserem Leben errichten? Eine Mauer, die uns von der Liebe Gottes trennt? Oder geht es nur mir so? Ich glaube nicht. Manchmal verlieren wir jede Hoffnung auf Veränderung, einfach weil unsere persönliche Lebensgeschichte mit gescheiterten Versuchen, uns zu ändern, angefüllt ist. Wo war nur der Schutzengel, der unsere Zunge behüten und uns daran hindern sollte, unsere Kinder so hart anzufahren? Was ist mit jener Frucht des Geistes geschehen, die uns dazu befähigt, diszipliniert zu sein und an der Konditorei vorbeizufahren? Gott hat mir nicht einen „Geist der Angst“ gegeben, warum also reibe ich mich vor Sorge um meine Kinder, meine finanzielle Situation und meine Zukunft auf? Wenn die „Menschenfurcht ein Fallstrick“ ist, warum habe ich dann immer noch Angst davor, mein wahres Ich zu zeigen und womöglich abgelehnt zu werden? Mein Esszwang hat sich als Lügner und Dieb enttarnt, und doch tappe ich noch allzu oft in diese Falle, wenn es schwierig wird. Gott weiß Bescheid. Gott weiß Bescheid. Er hat sich nicht von mir abgewendet. Die Tatsache, dass wir uns nach Veränderung sehnen, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass wir die Veränderung erleben sollen. Unsere Unzufriedenheit mit unseren Schwächen und Kämpfen weist auf die Tatsache hin, dass wir nicht dazu bestimmt sind, in diesen Schwächen und Kämpfen steckenzubleiben. Lesen Sie die beiden letzten Sätze noch einmal. Geben Sie der Hoffnung Raum. Warum kämpfen Sie mit bestimmten Dingen? Dafür gibt es einen
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Grund, und er findet sich in dem Leben, das Sie gelebt haben, in den Wunden, die man Ihnen zugefügt hat, darin, was Sie von sich selbst denken, und in der Tatsache, dass Sie keine Ahnung haben, wie Sie Ihren Kummer bewältigen sollen. Und es hängt damit zusammen, zu welcher Person Sie werden sollen. Es ist nicht zu spät. Es ist nicht zu schwierig. Sie sind nicht „zu sehr …“. „Gottes Erbarmen ist alle Morgen neu.“ Und genau in diesem Augenblick ruht sein erbarmungsvoller Blick auf Ihnen.
Sich der Situation gewachsen zeigen Ich hasse Spinnen. Sie sind unheimlich. Es gibt Spielfilme über giftige Riesenspinnen, die vom Amazonas zu uns nach Nordamerika heraufkommen. Dann ist da dieser alte Film über eine enorme Spinne, die sich in Eisenbahntunneln versteckt, und natürlich jene gemeine Riesenspinne, die einen armen, hilflosen Hobbit erwischt. Spinnen. Igitt! Sie lösen garantiert bei jedem, der ihnen begegnet, Schreie aus. […] Mit dreiundzwanzig lebte ich ein Jahr lang allein in einem winzigen Häuschen mit nur einem einzigen Zimmer, das direkt hinter dem Haus einer Freundin stand. Es war genau das Richtige für mich. Es hatte nur einen Nachteil. Sie ahnen es bereits – es war voller Spinnen. Jeden Morgen, wenn ich aufwachte, saßen ungefähr zehn Spinnen an den Wänden und begrüßten mit mir den neuen Tag. Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause kam, krabbelten ein Dutzend Spinnen durch den Raum, um mich willkommen zu heißen. Ich gewöhnte mich daran. Ich schreie nicht mehr, wenn ich eine Spinne sehe (meistens jedenfalls), und ich kann sie ganz alleine töten, wenn es sein muss. Mit dem Älterwerden zwang mich meine Lebenssituation dazu, Verantwortung für meine kleine Welt zu übernehmen. Sie kennen den Spruch: „Anpassen oder sterben.“ Oder diesen: „Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter.“ Wie auch immer, ich musste für mich selbst sorgen, die Miete zahlen, eine KFZ-Versicherung abschließen, meine Hochzeit planen,
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Spinnen töten oder ignorieren – ich musste mich der Situation gewachsen zeigen. Und ich lernte, diese Aufgaben zu bewältigen. […] Vielleicht haben Sie nie Angst vor Spinnen gehabt. Vielleicht sind Sie wie meine Freundin Sam, die alle möglichen Insekten und auch Spinnen einfängt und in den Garten bringt, um ihnen ihre Freiheit wiederzugeben. Aber es gibt Bereiche in Ihrem Leben, in denen Sie Fortschritte machen wollen. Sie wollen frei sein. Ich glaube, dass Sie es können. Ich glaube, dass es Gott ein Anliegen ist, uns zu befreien, jede von uns zu der Frau zu machen, als die er uns geplant hat. Zu der Frau, die wir schon immer sein wollten. Manchmal tut er das, indem er gewissermaßen einen Schalter umlegt. Doch meistens geschieht es nicht so (wie Sie vermutlich sehr gut wissen). Meistens lädt Gott uns zu einem Veränderungsprozess ein – einem Prozess, in dessen Verlauf wir uns durch seine Gnade den Situationen unseres Lebens gewachsen zeigen können. Doch bevor wir uns mit diesem Prozess befassen, müssen wir ein paar Dinge klarstellen.
Scham und Disziplin führen zu nichts Erstens: Scham ist kein Mittel zur Veränderung. Ähnlich wie ein Koffeinschub am Morgen kann uns die Selbstverachtung zwar auf den Weg der Veränderung treiben, doch wir werden bald feststellen, dass sie uns in einen Kreisverkehr ohne Ausweg schickt. Wenn wir morgens auf die Waage steigen und die Kiloanzeige uns zur Verzweiflung treibt, dann schwören wir uns, nie mehr zu viel zu essen. Die Scham ist so groß, dass wir es womöglich schaffen, bis zum Mittagessen nichts zu uns zu nehmen, aber sie wird uns nicht zur Freiheit verhelfen. Selbstverachtung, Scham und Furcht – die sich in so vielen unserer verborgenen, inneren Bereiche breitmachen – können niemals den Fortschritt hervorrufen und beibehalten, nach dem wir uns sehnen. Und doch versuchen die meisten Frauen, die Scham als inneren Antrieb zu nutzen. Ich weiß, dass ich das getan habe.
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Auch Selbstdisziplin wird uns nicht aus unserem Dilemma befreien. Disziplin, insbesondere geistliche Disziplin, ist eine heilige und gute Sache, die mit lebenslanger Übung stetig zunimmt. Doch wenn wir uns nur darauf stützen, um die Veränderungen zu erreichen, nach denen wir uns sehnen, dann werden wir feststellen, dass das Ergebnis keine von Gnade erfüllte Frau ist. Wir ärgern uns; wir verlieren den Mut. Und sobald wir einige Kämpfe ausgefochten haben, können wir leicht zu einer Frau werden, die auf andere Druck ausübt, damit sie dasselbe tun. Wir werden hart und verkniffen, nach dem Motto: „Reiß dich zusammen!“ Bei der Selbstdisziplin steht das „Selbst“ im Zentrum und damit befinden wir uns bereits in einer schlechten Ausgangsposition. Bemühen, bestrebt sein, noch härter arbeiten wird uns vielleicht durch die Woche bringen, aber sicher nicht durch Jahrzehnte. Und doch glauben viele Christen, dass wir auf diese Weise unsere Welt in Ordnung halten können. […] Scham führt zu nichts und auch Disziplin führt zu nichts. Gott lädt uns ein, uns in seinen Veränderungsprozess einzufügen, in dessen Verlauf er unsere innere Welt heilt, sodass unsere äußere Welt verwandelt wird. […] Gott wird mich nicht mehr oder anders lieben, wenn beziehungsweise falls es mir schließlich gelingt, Gewicht zu verlieren und meine Esssucht zu überwinden. Jesu Liebe zu mir, die Liebe meines himmlischen Vaters zu mir, ist unwandelbar. Ja, es stimmt, die Gemeinschaft mit ihm kann manchmal belastet sein, doch sein Herz verändert sich nicht. Er liebt mich leidenschaftlich. Noch besser: Ich glaube, er mag mich. Und übrigens steht er unheimlich auf Sie. Ja, auf Sie. Doch was bedeutet es, auf diese Weise geliebt zu sein? Hat es eine Bedeutung? Bewirkt es einen Unterschied in meinem täglichen Leben? Sie ahnen es: Ja, das tut es allerdings!
Wir sind geliebt Gott liebt die Menschen. Wenn man sich in der Welt umschaut, ist das manchmal schwer zu glauben, aber es ist wahr. Wir sind geliebt. Wir wurden aus Liebe geboren, in Liebe hineingeboren, um Liebe kennenzulernen
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und geliebt zu werden. Ja, wir wurden in eine gefallene Welt voller Leid hineingeboren, die zugleich wundervoller ist als das schönste Märchen. Sie ist beides. Und in dieser wunderschönen, herzzerreißenden Welt liebt Gott – der Ewige, der Allmächtige, der Wundervolle – die Menschen. Auch Sie. Ganz besonders Sie. Sie sind wundervoll. Nun ja, vielleicht nicht jeden Tag. Sie sind zwar jeden Tag wundervoll, doch das Wundervolle in Ihnen liegt oft unter dem Schutt einer verrückt gewordenen Welt begraben. Sie wurden in ein unglaubliches Chaos hineingeboren und jeder von uns ist damit selbst zu etwas Chaotischem geworden. doch mitten in unserem Schlamassel sind wir von Gott geliebt. Er verachtet die Menschheit nicht oder verzweifelt an uns, wie wir es manchmal tun. Er wendet sich nicht von uns ab angesichts unseres Versagens und unseres Egoismus, auch wenn wir genauso handeln würden. Er ist nicht überrascht. Er weiß, dass wir nur Staub sind und unsere Füße aus Lehm gemacht wurden, aber er hat dafür gesorgt, dass wir nicht so bleiben müssen. Lassen Sie mich diese Wahrheit noch einmal wiederholen: Sie sind geliebt. Zutiefst, innig, unvorstellbar geliebt. Und Sie sind ein wundervolles Geschöpf. Gottes. Egal, ob Sie eine Spinne töten können oder nicht. […] Egal, ob Sie erneut Ihre Beherrschung verloren, einem Tagtraum, einem weiteren Keks oder Ihren Gedanken der Selbstverachtung nachgegeben haben. Genau hier und jetzt sind Sie geliebt, und der Eine, der alles sieht, ist bei Ihnen und sieht Sie. Er kennt Sie besser, als Sie sich selbst kennen, und Sie waren nie eine Enttäuschung für ihn.
Stacy Eldredge: Werden, wie du mich siehst Gebunden • mit Schutzumschlag • 13,5 x 21,5 cm Nr. 816933 • ISBN 978-3-86591-933-5 € [D] 16,99 (€ [A] 17,50/sFr 25,50*) * unverbindliche Preisempfehlung
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272 Seiten
Elisabeth Mittelstädt (Hrsg.)
Frauen begegnen Gott Das Neue Testament mit Andachten für ein ganzes Jahr
Den Glauben vertiefen und neue Kraft schöpfen – bei dem Gott, der die Quelle des Lebens ist. Diese Andachtsbibel enthält das Neue Testament in der klassischen Luther-Übersetzung. Ergänzt wird jedes biblische Kapitel mit je einer Andacht von mehr als 100 Autorinnen, darunter Elisabeth Mittelstädt, Daisy Gräfin von Arnim, Elisabeth Büchle, Joni Eareckson Tada und Elke Werner. Auf diese Weise werden Sie innerhalb eines Jahres durch das komplette Neue Testament begleitet. Doch das ist noch nicht alles. Informationen zum historischen Hintergrund, Fragen zur persönlichen Reflektion, 52 der beliebten Lydia-Interviews mit Frauen aus der Bibel sowie Raum für persönliche Notizen runden dieses besondere Buch ab. Elisabeth Mittelstädt (Hrsg.): Frauen begegnen Gott Gebunden • mit Leinenüberzug & Silberprägung • 15,0 x 22,7 cm Nr. 816723 • ISBN 978-3-86591-723-2 € [D] 19,99 (€ [A] 20,60/sFr 29,90*) * unverbindliche Preisempfehlung
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640 Seiten
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Leseprobe Apostelgeschichte 22.23 30
Am nächsten Tag wollte er genau erkunden, warum Paulus von den Juden verklagt wurde. Er ließ ihn von den Ketten lösen und befahl den Hohenpriestern und dem ganzen Hohen Rat zusammenzukommen und führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.
Paulus vor dem Hohen Rat
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Paulus aber sah den Hohen Rat an und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott geführt bis auf diesen Tag. 2 Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die um ihn standen, ihn auf den Mund zu schlagen. 3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Sitzt du da und richtest mich nach dem Gesetz und lässt mich schlagen gegen das Gesetz? 4 Aber die dabeistanden, sprachen: Schmähst du den Hohenpriester Gottes? 5 Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wusste es nicht, dass er der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben (2. Mose 22,27): »Dem Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen.« 6 Als aber Paulus erkannte, dass ein Teil Sadduzäer war und der andere Teil Pharisäer, rief er im Rat: Ihr Männer, liebe Brüder, ich bin ein Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern. Ich werde angeklagt um der Hoffnung und um der Auferstehung der Toten willen. 7 Als er aber das sagte, entstand Zwietracht zwischen Pharisäern und Sadduzäern und die Versammlung spaltete sich. 8 Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung noch Engel und Geister; die Pharisäer aber lehren beides. 9 Es entstand aber ein großes Geschrei; und einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer standen auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen; vielleicht hat ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet. 10 Als aber die Zwietracht groß wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen, und ließ Soldaten hinabgehen und Paulus ihnen entreißen und in die Burg führen. 11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.
Der Mordanschlag gegen Paulus 12 Als
es aber Tag wurde, rotteten sich einige Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten. 13 Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwörung machten. 14 Die gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns durch einen Eid gebunden, nichts zu essen, bis wir Paulus getötet haben. 15 So wirkt nun ihr mit dem Hohen Rat bei dem Oberst darauf hin, dass er ihn zu euch herunterführen lässt, als wolltet ihr ihn genauer verhören; wir aber sind bereit, ihn zu töten, ehe er vor euch kommt. 16 Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von dem Anschlag hörte, ging er und kam in die Burg und berichtete es Paulus. 17 Paulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sprach: Führe diesen jungen Mann zu dem Oberst, denn er hat ihm etwas zu sagen. 18 Der nahm ihn und führte ihn zum Oberst und sprach: Der Gefangene Paulus hat mich zu sich rufen lassen und mich gebeten, diesen jungen Mann zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen hat. 19 Da nahm ihn der Oberst bei der Hand und führte ihn beiseite und fragte ihn: Was ist’s, das du mir zu sagen hast? 20 Er aber sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, dass du Paulus morgen vor den Hohen Rat hinunterbringen lässt, so als wollten sie ihn genauer verhören. 21 Du aber traue ihnen nicht; denn mehr als vierzig Männer von ihnen lauern ihm auf; die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn getötet hätten; und jetzt sind sie bereit und warten auf deine Zusage. 22 Da ließ der Oberst den jungen Mann gehen und gebot ihm, niemandem zu sagen, dass er ihm das eröffnet hätte.
Die Überführung des Paulus nach Cäsarea 23 Und der Oberst rief zwei Hauptleute zu sich und sprach: Rüstet zweihundert Soldaten, dass sie nach Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Schützen für die dritte Stunde der Nacht; 24 und haltet Tiere bereit, Paulus draufzusetzen und wohlverwahrt zu bringen zum
Elisabeth Mittelstädt (Hrsg.): Frauen begegnen Gott
Ein reines Gewissen
Dienstag
Apostelgeschichte 23,1 „Ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.“ Dieses alte Sprichwort hat einen wahren Kern. In den dunklen Stunden der Nacht können Gewissensbisse uns buchstäblich den Schlaf rauben. Im Internet gibt es eine Seite, auf der man sich die Last eines schlechten Gewissens zu jeder Tages- und Nachtzeit von der Seele schreiben kann. Man mag von diesem Angebot halten, was man will – Tatsache ist, dass Menschen es nutzen. Sicher: Manchmal täuscht mich mein Bauchgefühl und ich mache mir Gedanken wegen etwas, das ganz in Ordnung war. Trotzdem lohnt es sich, genauer hinzuhören: Was beschäftigt mich bei einer Sache so, dass ich keinen Schlaf finde? Gottes Stimme höre ich in meinem Herzen oft erst in den Nachtstunden, wenn es still um mich ist. Dann spüre ich manchmal, wie Gott mich durch mein Gewissen auf etwas aufmerksam macht. Denn „Lärm ist ein geeignetes Mittel, die Stimme des Gewissens zu übertönen“ (Pearl S. Buck). Und je mehr ich diese innere Stimme durch äußere Einflüsse übertönen lasse, desto weniger bin ich sensibel dafür. Die Grundwerte unserer Gesellschaft und noch viel mehr die biblischen Werte sind ein guter Maßstab, um ein Verhalten oder eine Situation zu bewerten. Wenn ich vor einer Entscheidung stehe und mir unsicher bin, kann ich das Gespräch mit einer Freundin suchen, um das Für und Wider abzuwägen. Oder ich kann mich selbstkritisch hinterfragen, welche Beweggründe mich zu einer Entscheidung oder einem Verhalten bewegen. Vor allem kann ich aber auf Gott hören, um Leitung und Gnade zu erfahren. „Ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott geführt bis auf diesen Tag.“ Wie kann Paulus das sagen bei seiner Vergangenheit, in der er viele Christen erbarmungslos verfolgt und getötet hat? Weil er Gottes Gnade und Richtungswechsel erlebt hat. Wenn ich durch Gebet und Bibellesen die Verbindung mit Gott suche, kann ich darauf vertrauen, dass Gott mir zeigen wird, wenn ich einen falschen Weg einschlage. Wenn bereits etwas schiefgelaufen ist, gilt aber auch: Was war, muss mich nicht länger belasten, wenn ich es vor Gott bereinigt habe. Ute Mayer
Ganz Persönlich
Nachgedacht Habe ich ein reines Gewissen? Wo brauche ich Gnade, Weisheit oder einen Richtungswechsel?
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Leseprobe Apostelgeschichte 23.24 25
Statthalter Felix. Und er schrieb einen Brief, der lautete: 26 Klaudius Lysias dem edlen Statthalter Felix: Gruß zuvor! 27 Diesen Mann hatten die Juden ergriffen und wollten ihn töten. Da kam ich mit Soldaten dazu und entriss ihnen den und erfuhr, dass er ein römischer Bürger ist. 28 Da ich aber erkunden wollte, weshalb sie ihn anklagten, führte ich ihn hinunter vor ihren Hohen Rat. 29 Da fand ich, dass er beschuldigt wird wegen Fragen ihres Gesetzes, aber keine Anklage gegen sich hatte, auf die Tod oder Gefängnis steht. 30 Und als vor mich kam, dass ein Anschlag gegen den Mann geplant sei, sandte ich ihn sogleich zu dir und wies auch die Kläger an, vor dir zu sagen, was sie gegen ihn hätten. 31 Die Soldaten nahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn in der Nacht nach Antipatris. 32 Am nächsten Tag aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Burg zurück. 33 Als aber jene nach Cäsarea kamen, übergaben sie den Brief dem Statthalter und führten ihm auch Paulus vor. 34 Als der Statthalter den Brief gelesen hatte, fragte er, aus welchem Land er sei. Und als er erfuhr, dass er aus Zilizien sei, sprach er: 35 Ich will dich verhören, wenn deine Ankläger auch da sind. Und er ließ ihn in Gewahrsam halten im Palast des Herodes.
Vor dem Statthalter Felix
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Nach fünf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten und dem Anwalt Tertullus herab; die erschienen vor dem Statthalter gegen Paulus. 2 Als der aber herbeigerufen worden war, fing Tertullus an, ihn anzuklagen, und sprach: Dass wir in großem Frieden leben unter dir und dass diesem Volk viele Wohltaten widerfahren sind durch deine Fürsorge, edelster Felix, 3 das erkennen wir allezeit und überall mit aller Dankbarkeit an. 4 Damit ich dich aber nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, du wollest uns kurz anhören in deiner Güte. 5 Wir haben erkannt, dass dieser Mann schädlich ist und dass er Aufruhr erregt unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreis und dass er ein Anführer der Sekte der Nazarener ist. 6 Er
hat auch versucht, den Tempel zu entweihen. Ihn haben wir ergriffen.* 8 Wenn du ihn verhörst, kannst du selbst das alles von ihm erkunden, dessentwegen wir ihn verklagen. 9 Auch die Juden bekräftigten das und sagten, es verhielte sich so. 10 Paulus aber antwortete, als ihm der Statthalter winkte zu reden: Weil ich weiß, dass du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist, will ich meine Sache unerschrocken verteidigen. 11 Du kannst feststellen, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten. 12 Und sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen Aufruhr im Volk gemacht hätte. 13 Sie können dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen. 14 Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter so diene, dass ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten. 15 Ich habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst haben, nämlich dass es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird. 16 Darin übe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. 17 Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen für mein Volk zu überbringen und zu opfern. 18 Als ich mich im Tempel reinigte, ohne Auflauf und Getümmel, fanden mich dabei 19 einige Juden aus der Provinz Asien. Die sollten jetzt hier sein vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich hätten. 20 Oder lass diese hier selbst sagen, was für ein Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand; 21 es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute angeklagt.
Die Verschleppung des Prozesses 22
Felix aber zog die Sache hin, denn er wusste recht gut um diese Lehre und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. 23 Er befahl aber dem Haupt-
Elisabeth Mittelstädt (Hrsg.): Frauen begegnen Gott
Die Chance seines Lebens
Mittwoch
Apostelgeschichte 24,25 Kennen Sie Menschen, die neugierig sind, aber sobald es persönlich wird, die Flucht ergreifen? So war es bei Felix und Drusilla. Sie wollten mehr über den christlichen Glauben erfahren. Was Paulus erzählte, war interessant. Der große Rahmen der Botschaft gefiel ihnen. Doch dann wurde es persönlich! Als Felix die Worte „Gerechtigkeit“, „Enthaltsamkeit“ und „Gericht“ hörte, sah er sie wie mit Neon-Lettern über seinem Leben geschrieben. Und er sah Schuld. Nein, das wollte er nicht! Das war unangenehm. Denn dann hätte er reagieren müssen. Lieber konzentrierte er sich weiterhin auf Äußerliches – wie Politik –, als nach innen zu schauen. So verpasste er die Chance seines Lebens. Felix hätte seine Schuld bekennen, bereuen und Vergebung empfangen können. Frieden, ein reines Gewissen und ewiges Leben waren greifbar nah. Aber er schickte Paulus weg. Tragisch! Denn durch Paulus war Jesus selbst in Felix’ Residenz gekommen. Was erschreckte ihn wohl so, dass er diese gute Botschaft ablehnte? Paulus hatte die Themen seines Lebens und seines Herzens angesprochen – und Felix war sicher beschämt! Meist verursacht genau das mir am meisten Herzklopfen, was der Heilige Geist in meinem Leben ansprechen und ändern will. Denn ich soll frei von der Last eines beschwerten Gewissens leben und mich keinesfalls an diese Last gewöhnen. Gott will mich von Sünde überführen, damit ich frei werde. Wenn ich frei bin, bin ich freimütig. Erleichtert, froh! Aber dazu muss ich ihm die Sünde bringen. Erst fühle ich mich erwischt. Es beschämt mich, durchschaut zu werden. Bis ich erkenne, dass es Jesus ist, der zu mir spricht – etwa durch ein Buch oder einen Menschen. Ich möchte lernen, auf die leise Stimme zu hören, die direkt in mein Herz spricht, auch wenn es mich beschämt. Oder vielleicht genau deswegen: weil es mich beschämt. Denn der Apostel Johannes erklärt: Wenn unser Gewissen rein ist und uns nicht mehr verklagt, dann können wir voller Freude und Zuversicht zu Gott kommen und beten. Er wird uns geben, worum wir ihn bitten, weil wir so leben, wie es ihm gefällt (1. Johannes 3,21-22). Marion Klug
Ganz Persönlich
Nachgedacht Wie reagiere ich, wenn ich mich „ertappt“ fühle? Konzentriere ich mich mehr auf das Äußerliche im Leben oder höre ich auch auf mein Gewissen und Gottes leise Stimme?
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Leseprobe Apostelgeschichte 24.25 mann, Paulus gefangen zu halten, doch in leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen. 24 Nach einigen Tagen aber kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine Jüdin war, und ließ Paulus kommen und hörte ihn über den Glauben an Christus Jesus. 25 Als aber Paulus von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und von dem zukünftigen Gericht redete, erschrak Felix und antwortete: Für diesmal geh! Zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen. 26 Er hoffte aber nebenbei, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde; darum ließ er ihn auch oft kommen und besprach sich mit ihm. 27 Als aber zwei Jahre um waren, kam Porzius Festus als Nachfolger des Felix. Felix aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und ließ Paulus gefangen zurück.
Die Berufung an den Kaiser 9
Festus aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem und dich dort in dieser Sache von mir richten lassen? 10 Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da muss ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weißt. 11 Habe ich aber Unrecht getan und todeswürdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, dessentwegen sie mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser! 12 Da besprach sich Festus mit seinen Ratgebern und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.
König Agrippa beim Statthalter Festus 13
Die Verhandlung vor Festus
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Als nun Festus ins Land gekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem. 2 Da erschienen die Hohenpriester und die Angesehensten der Juden vor ihm gegen Paulus und drangen in ihn 3 und baten ihn um die Gunst, dass er Paulus nach Jerusalem kommen ließe; denn sie wollten ihm einen Hinterhalt legen, um ihn unterwegs umzubringen. 4 Da antwortete Festus, Paulus werde weiter in Gewahrsam gehalten in Cäsarea; er selber aber werde in Kürze wieder dahin ziehen. 5 Die nun unter euch ermächtigt sind, sprach er, die lasst mit hinabziehen und den Mann verklagen, wenn etwas Unrechtes an ihm ist. 6 Nachdem aber Festus bei ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage gewesen war, zog er hinab nach Cäsarea. Und am nächsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus holen. 7 Als der aber vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen gegen ihn vor, die sie aber nicht beweisen konnten. 8 Paulus aber verteidigte sich: Ich habe mich weder am Gesetz der Juden noch am Tempel noch am Kaiser versündigt.
Nach einigen Tagen kamen König Agrippa und Berenike nach Cäsarea, Festus zu begrüßen. 14 Und als sie mehrere Tage dort waren, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Da ist ein Mann von Felix als Gefangener zurückgelassen worden; 15 um dessentwillen erschienen die Hohenpriester und Ältesten der Juden vor mir, als ich in Jerusalem war, und baten, ich solle ihn richten lassen. 16 Denen antwortete ich: Es ist der Römer Art nicht, einen Angeklagten preiszugeben, bevor er seinen Klägern gegenüberstand und Gelegenheit hatte, sich gegen die Anklage zu verteidigen. 17 Als sie aber hier zusammenkamen, duldete ich keinen Aufschub, sondern hielt am nächsten Tag Gericht und ließ den Mann vorführen. 18 Als seine Ankläger auftraten, brachten sie keine Anklage vor wegen Vergehen, wie ich sie erwartet hatte. 19 Sie hatten aber Streit mit ihm über einige Fragen ihres Glaubens und über einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. 20 Da ich aber von diesem Streit nichts verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem reisen und sich dort deswegen richten lassen wolle. 21 Als aber Paulus sich auf sein Recht berief, bis zur Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam zu bleiben, ließ ich ihn gefangen halten, bis ich ihn zum Kaiser senden könnte.
Christine Caine
Noch mehr Leben, bitte! Mehr erleben und erreichen, ohne sich selbst zu überfordern
„Ich will einfach alles – eine erfüllte Partnerschaft mit einem Traumprinzen. Und natürlich mit Gott. Und dann hätte ich auch gern einen tollen Job. Ja, Kinder will ich auch – am besten zwei oder drei …“ So oder so ähnlich stellen sich Frauen ihr Leben vor. Und das ist möglich, sagt Christine Caine. Obwohl manche Wünsche nicht leicht zu erfüllen sind. Dieser Ratgeber verrät Frauen, wie sie ihre Träume umsetzen und mehr erleben und erreichen können, ohne sich selbst zu überfordern.
Durch die Stimmenexplosion, die sich direkt vor mir im Saal ereignete, wäre ich beinahe rückwärts vom Hocker gefallen. Glücklicherweise konnte ich mich gerade noch rechtzeitig fangen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren und auf dem Boden des Podiums zu landen. Es wäre nämlich bestimmt kein schöner Anblick gewesen, mir – im Rock – beim Kampf mit dem Hocker zuzuschauen und dabei, wie ich versuchte, mich einigermaßen anmutig wieder in eine aufrechte Sitzposition zu bringen.
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Was ist denn bloß in diese Frauen gefahren? Ich dachte, das hier sollte eine ganz normale Fragestunde werden, wie ich sie bei fast jedem Frauenkongress anbiete, schoss es mir durch den Kopf. Aber hier ging offenbar etwas ganz anderes ab. Alle Frauen in diesem Saal schienen wild entschlossen zu sein, mich mit ihren lebenswichtigen Anliegen zu bombardieren. Ich versuchte, aus dem Stimmengewirr eine Frage herauszufiltern, in der Hoffnung, meine Zuhörerinnen mit einer besonders geistreichen Antwort beruhigen zu können, doch es war unmöglich, weil alle durcheinanderredeten. Schließlich gelang es der verantwortlichen Dame am Mikrofon, einigermaßen für Ruhe und Aufmerksamkeit zu sorgen. Ihr war allerdings inzwischen offenbar klar geworden, dass die Formulierung „Wer hat noch eine Frage an Christine?“ nicht der richtige Einstieg in diesen Teil der Veranstaltung war, und so forderte sie die anwesenden Frauen auf: „Wenn Sie eine Frage an Christine haben, dann reden Sie doch bitte nicht einfach drauflos. Melden Sie sich stattdessen mit Handzeichen und ich rufe dann eine nach der anderen auf.“ Kaum hatte sie den Satz beendet, schoss im selben Moment – wuuusch – ein Meer von Händen gleichzeitig in die Höhe, sodass ich den Luftzug, der dabei entstand, vorne auf dem Podium spüren konnte. Erste Frage: „Christine, wie machen Sie das bloß? Wie schaffen Sie es, so viele verschiedene Dinge unter einen Hut zu bekommen? Sie sind Ehefrau, Mutter, Referentin und noch vieles andere – können Sie uns Ihr Geheimnis verraten, wie Sie das alles gleichzeitig bewältigen?“ Wow, dachte ich. Könnten wir nicht vielleicht mit einer einfacheren Frage anfangen, wie zum Beispiel: Was ist Ihr Lieblingsgericht? Ich holte tief Luft und gab dann ein paar der Erkenntnisse und Einsichten weiter, die Gott mir im Laufe der Zeit geschenkt hat und die sich für mich persönlich als besonders wichtig erwiesen haben. Es war eine sehr komplexe Frage, aber ich tat mein Bestes, um sie anhand meiner eigenen Erfahrungen möglichst umfassend zu beantworten. Da die Fragestellerin mit meinen Ausführungen ganz zufrieden schien, bat die Dame am Mikrofon um die nächste Frage. Wuuusch, wieder schossen Hunderte von Händen hoch, gefolgt von einem kühlen Luftzug.
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Zweite Frage: „Christine, ich habe den Eindruck, dass ich zur Mitarbeit im Reich Gottes berufen bin, aber ich bin verheiratet und habe Kinder … Wie kann ich mich für Gott einsetzen, ohne meine Aufgaben als Ehefrau und Mutter zu vernachlässigen?“ Ist das nicht irgendwie die gleiche Frage wie die erste?, überlegte ich. Vielleicht war meine Antwort ja noch nicht verständlich genug. Also versuchte ich, noch ein bisschen ausführlicher und präziser meine Überzeugung zu vermitteln, dass Gott möchte, dass wir bei all dem, was wir zu bewältigen haben, körperlich und seelisch gesund und vor allem auch bei Verstand bleiben. Diesmal hatte ich es aber wirklich auf den Punkt gebracht – zumindest glaubte ich das. Es gab viel beifälliges Nicken und Gemurmel von den Frauen, so, als wollten sie mir signalisieren, dass meine Antwort ihnen weiterhalf. Zeit also für die nächste Frage. Wuuusch, Hunderte von Händen. Kühler Luftzug. Dritte Frage: „Christine, Sie meistern so viele Herausforderungen, dass ich mir sicher bin, dass Gott Ihnen gezeigt hat, wie man viele verschiedene Dinge gleichzeitig in den Griff bekommt. Können Sie uns erklären, wie das funktioniert?“ Bin ich in dem Film „… und täglich grüßt das Murmeltier“ gelandet? Ist das nicht wieder genau die gleiche Frage wie die gerade eben?, dachte ich verblüfft. Statt dieselbe Frage ein drittes Mal zu beantworten, fand ich es schlauer und auch effektiver, erst einmal selbst eine Frage zu stellen. Deshalb sagte ich: „Bevor ich auf dieses wichtige Anliegen eingehe, würde ich gerne wissen: Gibt es hier im Publikum Fragen, die sich nicht darum drehen, wie man allen gerecht wird – seinen Mitmenschen, sich selbst und Gott?“ Stille. Kein wuuusch. Keine Hände. Kein Luftzug. Und da dämmerte es mir langsam. Wir Frauen von heute sind mit bisher nie da gewesenen Herausforderungen konfrontiert, weil unsere unterschiedlichen Rollen und unsere Beteiligung am gesellschaftlichen Leben immer komplexer und vielfältiger werden. Bis vor nicht allzu langer Zeit war die Rolle der Frau im Allgemeinen auf die drei Ks beschränkt (Kinder, Küche, Kirche), aber heute engagieren sich Frauen in den verschiedensten
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gesellschaftlichen Bereichen viel aktiver als früher. Wir sind nicht mehr nur Schwestern, Töchter, Ehefrauen und Mütter, sondern außerdem auch noch Lehrerinnen, Verkäuferinnen, Ärztinnen, Anwältinnen, Politikerinnen, Aktivistinnen, Firmeninhaberinnen, Autorinnen, Sportlerinnen – und diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Mehr als je zuvor jonglieren wir Frauen mit immer mehr Verantwortung, Aktivitäten und Terminplänen … und wir müssen wissen, wie wir alle diese Herausforderungen meistern können, ohne unseren Traum von einem erfüllten Leben zu begraben. Die Fragen der Frauen auf dem besagten Kongress ließen daran keinen Zweifel. Ich merkte schon bald, dass der Verlauf dieser Fragestunde kein Einzelfall war, denn in den darauffolgenden Monaten erlebte ich auf all meinen Reisen – egal, auf welchem Kontinent ich mich befand – das Gleiche oder sehr Ähnliches. In verschiedenen Sprachen und bei Personen in unterschiedlichen Lebensphasen zog sich durch alle Fragen immer derselbe rote Faden: Jede Frau wollte erfahren, wie sie all das, was Gott für sie vorgesehen und vorbereitet hat, umsetzen kann, und zwar wollte sie es nicht irgendwann wissen, sondern sofort! Und als aus diesen Monaten, in denen ich immer wieder dieselben Fragen beantwortete, Jahre wurden, kam ich zu dem Schluss: Darüber müsste mal jemand ein Buch schreiben! Hier ist es … Ich habe beileibe nicht auf alles eine Antwort, und ich weiß auch nicht genau, wie diese Sache, die man „Leben“ nennt, bis ins Kleinste funktioniert … auch wenn das toll wäre! Doch nach über 40 Lebensjahren, davon 15 Jahre im vollzeitlichen Dienst für Gott, über ein Jahrzehnt als Ehefrau und als Mutter von zwei Kindern kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass ich einige grundsätzliche Dinge gelernt habe. Und diese Lektionen dienen mir als Kompass, mit dessen Hilfe ich erkennen kann, wie wir all das, was Gott für uns bereithält, in unserem Alltag verwirklichen können. Mein Buch möchte Ihnen eine ganz neue Sicht vom Frausein vermitteln und deutlich machen, wie kostbar wir für Gott sind. Es soll außerdem zeigen, dass Gott einen unverwechselbaren Plan für das Leben jedes einzelnen Menschen hat. Auf meiner persönlichen Entdeckungsreise bin ich irgendwann zu der festen Überzeugung gelangt, dass es tatsächlich möglich ist, ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen, wenn wir Gott mit
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jeder Faser unseres Wesens vertrauen. Mit seiner Hilfe schaffen wir es, jede Herausforderung zu bewältigen und jeden Traum zu verwirklichen – wenn auch vielleicht nicht alles auf einmal. Gott kennt unsere unterschiedlichen Lebensphasen und sein Timing ist immer absolut perfekt. Wir müssen uns nur manchmal erst daran gewöhnen, unseren Blick mit seinem zu synchronisieren. Lassen Sie sich nicht entmutigen! Sie dürfen Ihre Erwartungen noch höher stecken, als Sie es bereits getan haben – aber zuvor sollten wir uns ein paar einfache Grundprinzipien anschauen, die uns zeigen, wie wir unser Ziel erreichen können. In den Kapiteln meines Buches möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick in mein Leben geben – in meine Enttäuschungen und Niederlagen, meine Herausforderungen und einige urkomische Momente …
Christine Caine: Noch mehr Leben, bitte! Klappenbroschur • 13,5 x 21,5 cm • 208 Seiten Nr. 816733 • ISBN 978-3-86591-733-1 € [D] 14,99 (€ [A] 15,40/sFr 22,50*) * unverbindliche Preisempfehlung
Bei dir kommt mein Herz zur Ruhe 365 Andachten für Frauen
Gott kennt Ihre Zweifel, Fragen, Sorgen, aber auch Ihre Träume und Wünsche. Dieses wunderbare Andachtsbuch für jeden Tag des Jahres hilft Ihnen, erfüllende Zeit mit Ihrem Schöpfer zu verbringen. Und es möchte Sie ermutigen, dem zu vertrauen, der Sie wie kein anderer liebt. Jede Andacht wird begleitet von einem Zitat einer bekannten Frau, die schwierige Zeiten genauso kennt wie die Freuden des Lebens, darunter Corrie ten Boom, Joni Eareckson Tada oder Joyce Meyer.
Bei dir kommt mein Herz zur Ruhe Flexcover • mit Gummizug • 11,2 x 15,8 cm Nr. 816913 • ISBN 978-3-86591-913-7 € [D] 15,99 (€ [A] 16,40/sFr 23,90*) * unverbindliche Preisempfehlung
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384 Seiten
Bei dir kommt mein Herz zur Ruhe
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1. Januar
Unter all den Namen, die Gott beschreiben, ist wohl „Gott allen Trostes“ einer der schönsten und tröstlichsten. Die Worte „allen Trostes“ zeigen an, dass es keine Grenzen oder Einschränkungen gibt. Hannah Whitall Smith
Gott allen Trostes Wir mögen das Wort „alles“ sehr, besonders wenn es im Zusammenhang mit etwas Positivem steht. Wir mögen es, wenn alle Schuhe in unserem Lieblingsschuhladen reduziert sind oder wenn alle Pralinen in der Schachtel aus dunkler Schokolade sind oder wenn alle unsere Rechnungen bezahlt sind. Doch wenn es so scheint, als bräche alles über uns zusammen, dann ist das schon etwas ganz anderes. Dann merken wir, dass wir unbedingt den „Gott allen Trostes“ brauchen. Überlegen Sie doch einmal, was diese Bezeichnung für Gott alles einschließt. Sie bedeutet, dass kein Problem und kein Kummer zu groß sind, als dass Gottes Trost nicht greifen könnte. Ihm stehen unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfügung, uns zu trösten. Wenn uns etwas wehtut, dann beschreibt der vielleicht schönste Name Gottes ihn als den, der uns nicht etwas Trost schenkt oder Trost in manchen Bereichen unseres Lebens, sondern allen Trost, den wir brauchen. Der Gott allen Trostes wartet auch heute darauf, Sie zu trösten, und zwar ohne Einschränkung. • 2. Korinther 1,3–5
Lieber Gott allen Trostes, ich brauchen heute deinen Trost.
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2. Januar
Gott hat Sie und mich auserwählt, damit wir Frucht bringen, die bleibt … Frucht, die anderen Menschen zeigt, wie Gottes Sohn ist. Anne Graham Lotz
Jesus ein bisschen ähnlicher werden Zu Beginn dieses neuen Jahres sind Sie vielleicht ein bisschen melancholisch, blicken möglicherweise mit etwas Bedauern zurück oder mit bangen Fragen nach vorn. Probleme und Sorgen lassen nicht viel Raum für Hoffnung. Natürlich möchten Sie gern optimistisch oder noch lieber froh sein – aber wie soll das gehen? Die Antwort bekommen Sie nicht dadurch, dass Sie sich bemühen, sondern dadurch, dass Sie sich etwas bewusst machen; nicht dadurch, dass Sie etwas tun, sondern dadurch, dass Sie ruhen. Im Brief an die Galater verspricht Gott uns Freude als „Frucht“ seines Wirkens in uns. Statt also zu versuchen, irgendwie ein Gefühl der Freude in sich zu erzwingen, müssen Sie nur auf Ihren Vater im Himmel schauen und an sein Versprechen denken. Er hat durch seinen Geist bereits Freude in Ihr Herz gelegt. Es geht also nicht in erster Linie darum, Freude zu empfinden. Setzen Sie sich einfach still in Gottes Gegenwart, erzählen Sie ihm von Ihren tiefsten Verletzungen und Sorgen, und bitten Sie ihn dann, die Frucht seiner Freude in Ihnen wachsen zu lassen. Dann werden Sie, wie Anne Graham Lotz sagt, Frucht bringen – Frucht, die bleibt –, indem sie immer mehr so werden wie sein Sohn. • Galater 5,22–23
Herr, hilf mir dabei, dass in meinem Leben die Frucht deines Geistes in allem sichtbar wird, was ich heute tue.
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3. Januar
Oh treue Seele! Die Ruhe in dir selbst, die du genießt, ist lediglich ein Abglanz der Ruhe, die du bei Gott finden wirst! Madame Guyon
Ruhe für die Seele Rasten Sie. Ruhen Sie. Nehmen Sie sich Zeiten der Stille, in denen Sie einfach nur nachdenken – über Gott, über das Leben und darüber, wozu Sie berufen sind. Solche Zeiten erfrischen, schenken uns die notwendigen Pausen und helfen uns dabei, unsere Ziele wieder konzentriert zu verfolgen. Madame Guyon will gleichzeitig aber auch deutlich machen, dass solche kostbaren Zeiten nur ein Schatten der Ruhe sind, die unsere Seele bei Gott finden kann. Unsere Seele dürstet, und nur Gott allein kann diesen Durst stillen. Wir hungern danach, Gottes Liebe kennenzulernen, und er füllt uns überreich mit Nahrung aus seinem Wort. Wir durchleben schwere Zeiten, und er schenkt uns die Erfrischung, die wir brauchen, um weiterzumachen. Wir plagen uns mit Schuldgefühlen herum, weil wir andere verletzt oder Fehler begangen haben, und er gewährt uns Vergebung und schenkt uns wahren Frieden und echte Ruhe. Wir brauchen immer wieder einen Ort, an dem wir Ruhe vor dem Sturm finden, und er lädt uns ein in seine schützenden Arme. Lassen Sie Ihre Seele heute Ruhe bei ihm finden. • Psalm 62,6–9
Herr Jesus, ich will heute zur dir kommen und bei dir Ruhe finden.
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4. Januar
Ich bin dazu berufen, mein Gesicht zwischen die Schulterblätter Jesu zu drücken und ihm zu folgen, wohin er auch geht. Margaret Feinberg
Vertrauen Sich richtig gut festhalten und nicht loslassen, dieses Bild gebraucht die Autorin Margaret Feinberg, wenn sie behauptet, ihre Berufung bestehe darin, ihr Gesicht zwischen die Schulterblätter Jesu zu drücken. Wenn wir uns auf diese Weise auf das Abenteuer des Glaubens einlassen, dann zeigen wir, dass wir ihm wirklich vertrauen und ihn lieben, und finden im Gegenzug Ruhe und Trost. Wenn Sie so an Jesus festhalten, atmen Sie seinen Duft ein – seine Kraft. Die Gewissheit, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Sie spüren die Wärme seiner Liebe, und Sie sind davon so hingerissen, dass Sie ihm ganz nah bleiben, um auch nicht einen einzigen Augenblick dieses Schwelgens in seiner Nähe zu verpassen. Wenn Sie sich so an ihn anlehnen, dann ist es fast egal, in welche Richtung Sie gehen. Jede Bodenerhebung, die Sie überwinden, jede Pfütze, über die Sie springen, wird zu einem Sieg. Es interessiert Sie weniger, wohin Sie gehen, dafür aber umso mehr, dass Sie ihm vertrauen und ihm folgen, wohin er Sie auch führt. Auch wenn dieses Bild Ihnen fremd vorkommt: Drücken Sie Ihr Gesicht fest zwischen seine Schulterblätter. Atmen Sie tief ein, und bleiben Sie nicht stehen. • Psalm 73,23–26
Herr, ich möchte mich so sehr in dich und deine Gegenwart verlieben, dass ich immer mehr davon will und dich nicht loslassen.
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5. Januar
Leere mein Herz, o Gott, bis die Stille spricht mit deiner leisen Stimme; führe mich … zum Hören, zum Warten, zur Stille, zum Schweigen. Esther DeWaal
In der Stille Wenn unser Herz, unser Verstand und unsere Seele mit Sorgen erfüllt sind, bleibt kein Platz mehr für Gott. Stille. So bringen wir Ordnung in das Chaos und treten falschem Stolz entgegen. So lassen wir Sorgen los und bringen Ruhe in unsere Gedanken. So öffnen wir unseren Geist und lassen belastende Sehnsüchte und falsche Erwartungen los. Wenn Sie in Ihrem Inneren einen heiligen Raum schaffen, wird Gott sich dort niederlassen. Elia hatte gerade eine gewaltige Demonstration der Macht Gottes erlebt, aber die Stimme, die er dann hörte, als Gott ihn ganz direkt ansprach, war nicht mehr als ein leises Säuseln. Das machte Elia so demütig, dass er sein Gesicht bedeckte. Beim intensiven Gebet geht es nicht darum, möglichst wortreich und redegewandt zu sein oder spektakuläre Wunder zu erwarten. Es geht vielmehr darum zu lernen, so still zu werden, dass wir das leise Reden Gottes über den Lärm der Welt hinweg hören können. In der Stille sehen unsere Augen voller Staunen, unser Herz öffnet sich, unser Verstand kapituliert, und dann können wir Gott hören. • 1. Könige 19,11–13
Ich warte auf dich, Herr. In der Stille meines Herzens vertraue ich auf dich.
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6. Januar
Es gibt scheinbar kein größeres Wunder und nichts, das schwieriger wäre für uns, die wir Dinge ganz verstehen wollen, als die Sache mit der Gnade. Elisabeth Elliot
Erstaunliche Gnade John Newton, der Verfasser des berühmten Kirchenliedes „Amazing Grace“ („Erstaunliche Gnade“), erzählte einmal, dass er früher gern so richtig schlimm fluchte. Diese Angewohnheit sei so tief in ihm verwurzelt gewesen, dass sie ihm geradezu zur zweiten Natur geworden sei. In seinem Testament schreibt er: „Ich war ein Abtrünniger, ein Gotteslästerer, ein Ungläubiger.“ Und der ehemalige Sklavenhändler fährt fort: „Ich war zu allem fähig und besaß nicht die geringste Gottesfurcht.“ Und dennoch rettete Gott ihn. Warum überschüttete Gott einen dermaßen gewalttätigen Mann so überreich mit seiner Gnade? Weil Gott diesen Mann liebte. Und Gott liebt auch Sie. Nicht dafür, wer Sie sind, und auch nicht für etwas, das Sie getan haben, sondern einfach, weil er der Gott der erstaunlichen Gnade ist. Nichts, das Sie getan haben, kann so schlimm sein, dass Sie sich dadurch außerhalb der Reichweite von Gottes Gnade befinden könnten. Was das bedeutet, können Sie nicht wirklich begreifen, weil es nämlich unbegreiflich ist. Diese Sache mit der Gnade ist wirklich ein Wunder. Und sie ist ein Geschenk an Sie. • Epheser 2,8–9
Danke, Herr, dass du mich liebst und mir immer wieder mit deiner erstaunlichen Gnade begegnest.
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7. Januar
Manchmal ereignen sich die größten Gebetserhörungen, wenn es niemanden mehr gibt, an den wir uns wenden können – niemanden außer Gott. Carol Cymbala
Große Probleme, große Lösungen Schlechte Nachrichten – geplatzte Träume – keine Hoffnung mehr. Das ist für Gott der perfekte Zeitpunkt, um auf den Plan zu treten. So unmöglich und unlösbar unsere Lage auch sein mag – für Gott ist sie kein Problem. Er liefert besonders gern dann Lösungen, wenn wir selbst das Gefühl haben, dass wir in einer Sackgasse stecken. Er wirkt oft dann am besten und am großartigsten, wenn es kein Geld, keine Zeit, keine Hoffnung und keinen Ausweg mehr gibt. Befinden Sie sich an einem Punkt in Ihrem Leben, an dem Sie am liebsten aufgeben würden? Haben Sie alles Menschenmögliche getan, um ein Problem zu lösen, sind inzwischen aber davon überzeugt, dass es gar keine Lösung gibt? Ist das Problem zu groß für Sie? Überfordert es Sie? Belastet es Sie zu sehr? Gehen Sie zu Gott. Es gibt sonst niemanden mehr, an den Sie sich noch wenden könnten. Und genau das ist der Punkt, an dem Gott zu Ihnen sagt: „Entspann dich, meine Tochter. Es ist erst dann vorbei, wenn ich sage, dass es vorbei ist.“ Große Probleme erfordern große Lösungen. Und genau die sind Gottes Spezialität. • Markus 10,27
Mein Problem ist zu groß für mich, Herr. Ich brauche eine große Lösung.
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8. Januar
Es ist viel besser, geduldig einen Schmerz zu ertragen, den nur man selbst spürt, als sich zu einer übereilten Tat hinreißen zu lassen, deren schlimme Folgen sich auf andere Menschen auswirken; und außerdem lehrt uns die Bibel, Böses mit Gutem zu vergelten. Charlotte Brontë
Gutes statt Böses Gottes Wesen und sein Handeln stellen unsere Art, zu denken und zu handeln, oft auf den Kopf. Er verspricht, dass er aus allem (sogar Schlechtem) etwas Gutes für uns machen kann. Er verspricht, unser Anwalt zu sein und jeden zu richten, der uns Unrecht tut. Wenn wir diese Zusage im Hinterkopf behalten, schenkt uns das die Kraft, Leid zu ertragen, wenn es keinen anderen Ausweg gibt. Und Gott schenkt uns sogar die Fähigkeit, den Personen mit einer positiven Grundhaltung entgegenzutreten, die uns Schaden zufügen und verletzen. Charlotte Brontë rät, lieber eine Verletzung geduldig zu ertragen, als vorschnell zu handeln und dadurch schlimme Folgen zu riskieren, die unser Handeln für andere in unserem Umfeld hat. Lieber selbst ein bisschen Leid aushalten, als das Risiko eingehen, dass auch andere leiden müssen. Und außerdem lieber Böses mit Gutem vergelten. Das ist meist weder einfach noch bequem, und vielleicht ist es noch nicht einmal gerecht, aber es dient der Ehre Gottes. Und darauf kommt es an. • 1. Mose 50,14–21
Danke, Vater, dass du aus Bösem Gutes machen kannst. Hilf mir, dir zu vertrauen. Fotonachweise: Shutterstock (Coverfoto), GettyImages / imagewerks (Umschlag hinten), Masterfile (Seite 1)