Wilde Gnade - 9783865917850

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MAX LUCADO mit JAMES LUND

Du bist bedingungslos geliebt Aus dem Englischen übersetzt von Jokim Schnöbbe


Classic 95

Verlagsgruppe Random House FSC -DEU -0100 Das für dieses Buch verwendete FSC ®-zertifizierte Papier Enso Classic 95 liefert Stora Enso, Finnland. Die amerikanische Originalausgabe erschien im Verlag Thomas Nelson, Nashville, Tennessee, unter dem Titel »Wild Grace. What Happens When Grace Happens« © 2012 by Max Lucado © der deutschen Ausgabe 2013 by Gerth Medien GmbH, Asslar, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Die Bibelzitate wurden, sofern nicht anders angegeben, der Neues Leben Bibel entnommen. © der deutschen Ausgabe 2002 und 2005 by Hänssler Verlag, Holzgerlingen. Weiterhin wurden verwendet: Elberfelder Bibel (revidierte Fassung), © 1985 und 1991 R. Brockhaus Verlag, Wuppertal (ELB ) Neue evangelistische Übersetzung, © 2003 und 2009 Christ­liche Verlagsgesellschaft, Dillenburg (NeÜ) Willkommen daheim. Eine Übertragung des Neuen Testaments, die deinen Verstand überrascht und dein Herz berührt. © 2009 Gerth Medien, Aßlar (WD ) Bestell-Nr. 816785 ISBN 978-3-86591-785-0 Umschlaggestaltung: Michael Wenserit Umschlagfoto: Studiogearbox Lektorat: Verena Keil Satz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, München Druck und Verarbeitung: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany


F端r Daniel und Andrew Ligon. Ich durfte miterleben, wie ihr zu Aush辰ngeschildern der Gnade Gottes geworden seid. Ihr inspiriert mich! Ich w端nsche euch, dass Gott euch weiterhin erf端llt und gebraucht.



Inhalt Teil 1  Gott, Gnade und du Kapitel 1 Das Gnaden-Abenteuer. . . . . . . . . . . 11 Kapitel 2 Keine Kritiker mehr . . . . . . . . . . . . . . . 23 Kapitel 3 Der beste Tauschhandel deines Lebens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Kapitel 4 Gnade ist alles, was wir brauchen. . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Teil 2  Gnade in Aktion Kapitel 5 Reich an Gnade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Kapitel 6 Nasse Füße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Kapitel 7 Reinen Wein einschenken. . . . . . . . . 109 Kapitel 8 Besser als perfekt . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Teil 3  Der Weg nach Hause Kapitel 9 Du gehörst dazu. . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 Kapitel 10 Ganz sicher gerettet . . . . . . . . . . . . . . 161 Schluss Wenn Gnade passiert. . . . . . . . . . . . . 181 Anmerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

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Teil 1

G OT T, G NA DE UND DU

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Kapitel 1 Das Gnaden-Abenteuer Gottes Gnade ist wie ein reißender Fluss. Sie stellt alles auf den Kopf. Du steuerst dein Kajak flussabwärts, dein Herz hämmert gegen deine Brust wie die Flügel eines Kolibri. Jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Kurz vor dir befinden sich die Wirbelstrudel und reißenden Strömungen, die zu einem Monster-Felsen führen. Du schnellst nach vorn, Schaum wirbelt auf und das Wasser tost. Ehe du dich versiehst, entweicht deinen Lippen ein Schrei: »Wuaaaah!« Das ist Leben. Mit schnellen Paddelschlägen kommst du an einem Felsblock vorbei, dann am nächsten. Plötz­ lich taucht er auf. Ein schwarzer Hügel, größer als eine Garage. Die Mutter aller Flussfelsen. Du hast diese Stelle bereits ausgekundschaftet und weißt daher, dass dein wahrer Feind die Strö­ mung ist. Du musst nach links ausscheren, bevor 11


das tobende Wasser dein Nussschalen-Boot mit sich reißt, gegen einen Felsen schleudert und dich zu Brei verarbeitet. Du ziehst mit ganzer Kraft. Dein Herz schlägt inzwischen so laut, dass du befürchtest, dein Trommelfell könnte platzen. Links! Links! Schaffst du es? Mit einem Mal schießt du durch den Nebel aus sprühendem Wasser und kommst in stillere Ge­­ wässer. Du hast es geschafft! Du hast das Monster besiegt! Vor einem Augenblick hämmerte dein Herz noch wie ein unter Strom stehender Schlagzeu­ ger. Unerbittlich. Verzweifelt. Jetzt ist die Gefahr vorbei. Du bist über den Moment aufkommender Panik hinweggekommen. Und dein Herzschlag be­­ ruhigt sich. Es rast nicht mehr wie ein Güterzug, sondern stellt sich auf ein gleichmäßiges Klopf … Klopf … Klopf ein. Ein ruhiges Herz. Wenn sich die Dinge bloß immer so schnell ver­ ändern könnten wie der Herzschlag! Wenn man zum Beispiel auch die Monster in seinem eigenen Herzen so leicht überwinden könnte. Ich meine so Sachen wie Selbstsucht. Hochnäsigkeit. Wut. Gier. Schuldgefühle. Nicht leicht, das einfach so auszuschalten. Aber für Gott ist das alles kein Problem. Herzen zu ver­ ändern ist sein Spezialgebiet. Es wäre falsch zu denken, dass Veränderung von einem Tag auf den nächsten geschieht. Aber es 12


wäre genauso falsch anzunehmen, dass es über­ haupt keine Veränderung gibt. Sie mag etappen­ weise ge­­schehen, ein Aha-Erlebnis hier, ein kleiner Erfolg da. Doch sie kommt. Könntest du gerade etwas Veränderung in dei­ nem Leben gebrauchen? Du starrst in die Dunkelheit. Die Katze liegt am Fußende deines Bettes. Der Deckenventilator dreht sich über dir. In fünfzehn Minuten klingelt dein Wecker und katapultiert dich wie einen Snow­ boarder auf der Halfpipe in den ganz normalen Alltagswahnsinn aus Lehrern, Klassenkameraden, Sportkumpeln und Freunden, die mög­licherweise gar keine echten Freunde sind. Zum millionsten Mal machst du dein Bett, isst Frühstück, steigst in den Bus, bekommst Hausaufgaben auf … aber du wirst beim besten Willen nicht schlau aus diesem Ding namens »Leben«. Dieses Leben besteht aus Anfängen und Enden, aus Sachen-fertig-machen und Sachen-beenden und einem Haufen von Ter­ minen und Fragen. Was soll das Ganze eigentlich? Du blätterst in deiner Bibel und starrst die Worte an. Ebenso gut könntest du auch die Grabsteine auf einem Friedhof anstarren. Nichts bewegt dich. Du gähnst beim Lesen in der Bibel genauso herz­ haft wie in Mathe in der sechsten Stunde. Aber du traust dich vielleicht andererseits auch nicht, das Buch wieder zuzuklappen, weil du Angst hast, Gott könnte dich sonst aufgeben … Du fährst mit dem Finger über das Foto, das deine 13


Mutter zeigt. Du hattest ihr versprochen, dich nie auf Drogen einzulassen. Dann hat dich dein bester Freund gefragt, ob du mal ein bisschen Pot auspro­ bieren willst. Du warst neugierig. Du wolltest es nur einmal ausprobieren. Doch aus einmal wurde zweimal und daraus wurde mehrmals die Woche. Schlimmer noch, deine Mutter hatte den Verdacht, dass da etwas im Busche war. Als sie dich fragte, ob du oder deine Freunde schon mal Marihuana aus­ probiert hätten, hast du Nein gesagt. Du hast ihr ins Gesicht gelogen! Jetzt fühlst du dich schreck­ lich. Wie sollst du das wieder in Ordnung bringen? Du hörst dem Pastor zu. Ein rund­licher Kerl mit dicken Backen, einer Glatze und einem fetten Nacken, der über seinem Kragen hervorquillt. Dein Dad schleppt dich mit in die Kirche, aber er kann dich nicht dazu zwingen, auch wirklich zuzuhören. Zumindest hast du dir das selbst immer eingere­ det. Aber heute Morgen hörst du zu, weil der Pre­ diger von einem Gott spricht, der verlorene Söhne und Töchter liebt, und du kommst dir momentan wie eine verlorene Tochter übelster Sorte vor. Du kannst die Schwangerschaft nicht mehr lange ver­ bergen. Bald werden deine Eltern Bescheid wissen. Der Pastor wird Bescheid wissen. Er sagt, dass Gott bereits Bescheid weiß. Du fragst dich, was Gott wohl davon hält.

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Deine Story Was ist das größte Problem, mit dem du dich momentan gerade herumschlägst?

Hast du einen Plan, um das Problem zu lösen?

Stell dir eine Skala von 1 bis 10 vor (1 heißt »Kein Problem« und 10 »Ich bin erledigt«). Frag dich: Wie viel Zuversicht hast du, dass dein Plan funktionie­ ren wird?

Wie passt Gott in diese Sache rein?

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