Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist - 9783865917089

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Thomas Penzel (Hrsg.)

Wer nicht an

Wunder glaubt, ist kein

Realist Wahre Heilungsgeschichten


Anmerkung zum Buch Gebet für Heilung ersetzt keinen Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten. Die in diesem Buch veröffentlichten Berichte und Erlebnisse stellen keine Heilungsversprechen dar. Aus ihnen kann keine Linderung oder Besserung eines Krankheitszustandes abgeleitet werden. Verlag, Herausgeber und Autoren übernehmen keine Haftung für eventuell entstehende Schäden.


Inhaltsverzeichnis Vorwort

13

Einleitung des Herausgebers

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Wenn Gott durch Aufkleber spricht

21

Ein neues Herz

27

Es ist ein Junge!

33

Das Wunder am Straßenrand

39

Waschen, schneiden, heilen ...

43

Chefchirurg J. C.

49

Vor Amputation gerettet

53

„Papa, wieso heilt Jesus nicht?“

59

Schmeckt und seht, wie freundlich Gott ist

65

Das Gebet am Telefon

69


„Welche Therapie wurde denn angewandt?“

73

Frohe Ostern!

77

Himmlische Blutwäsche

83

Denn du hast meine Nieren bereitet ...

87

Fünf – fünf – fünf

93

Wundersames Gipfelerlebnis

97

Endlich wieder Obstsalat

101

„Wer seid ihr Typen?“

105

Heilung meiner Hände

111

„Es fühlt sich an wie ein Hörsturz, nur andersrum!“

117

Was bei Menschen unmöglich ist …

121

1 : 0 für Jesus

127

Sein Leib, für dich gebrochen

131

Entzückender Straßenlärm

137

Ihr Mund wird voll Lachen sein

141

Geistlich oder körperlich?

145

Geburtstagsgeschenk

147


Und plรถtzlich war ich frei

151

Only Grace

157

ร ber alles Verstehen

161

Schlusswort

169



Vorwort „Ich will erzählen von allen seinen Wundern …“

Das beeindruckt mich an diesem Buch: Hier erzählen Menschen von den Wundern Gottes. Sie berichten das, was sie erlebt haben. Einfach und schnörkellos, direkt und doch voller Staunen. Sie erzählen von dem, was Gott in ihrem Leben getan hat. Und zwar mitten im Alltag. „Es war ein ganz normaler Werktag im Frühjahr 2012 …“ So beginnt eine der fast unglaublichen Geschichten, die Sie hier lesen können. Und dann berichtet die Autorin vom Wirken Gottes, mitten im Alltag, mitten in einem Friseursalon … Tut Gott heute noch Wunder? Die Antwort ist: ja. Tut er seine Wunder immer so, wie wir es wollen? Bewirkt er sie sozusagen auf „Knopfdruck“? Die Antwort ist ebenso klar: Nein. Anders gefragt: Erhört Gott unsere Gebete? Ja. Erhört er sie immer sofort und auf die Art und Weise, wie wir uns das vorstellen? Nein. Diese Spannung ist nicht leicht auszuhalten. Das weiß ich als Seelsorger sehr wohl. Die Spannung zwischen den offensichtlich erhörten und den offenbar nicht erhörten Gebeten ist nicht einfach aufzulösen. Auf viele Warum-Fragen haben wir keine Antwort. Aber: Darum geht es hier auch gar nicht. Auch in diesem Buch werden nicht alle Fragen beantwortet. Das Anliegen von 13


Thomas Penzel und denen, die hier zu Wort kommen, ist etwas anderes: Mut zu machen zum Gebet. Zum Gebet um Heilwerden – für andere und für sich selbst. Und das kann ich unterstützen. Denn Beten heißt ja, mit seiner Not, mit seinen leeren Händen und seinem fragenden Herzen zu Gott zu kommen. Eins wird dann immer geschehen: eine Begegnung mit ihm, dem lebendigen Herrn. Denn das ist das übergeordnete Ziel: Es geht im Tiefsten nicht um körperliche Heilung, sondern um eine Begegnung mit Gott. Um neues Vertrauen auf ihn und um neue Erfahrungen seiner Liebe. Und die kann und wird in vielen Fällen Heilung mit einbeziehen, Heilung an Seele und Leib. So bleibt am Ende das Lob Gottes über das, was er tut: Ich will den Herrn preisen mit meinem ganzen Herzen, will erzählen alle seine Wundertaten. Psalm 9,1

Dr. Dr. Roland Werner

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Einleitung des Herausgebers „Jetzt mal ehrlich, du kannst mich wirklich hören?“, fragte ich den jungen Mann, mit dem ich gerade im Baumarkt zwischen Farbeimern und Dämmwolle stand. Fassungslos hielt er sein Hörgerät in den Händen – fast so, als wolle er es mir überreichen. Er konnte mich plötzlich ohne dieses Hilfsmittel verstehen, und das über etliche Meter Entfernung – so versicherte er es mir! Jubelnd rannte ich aus dem Baumarkt; ich war so irritiert, dass ich ganz vergaß, nach seinem Namen zu fragen. Ich erlebte diese Szene fast wie in einem Traum. Doch für einen solchen „Traum“ hatte ich schon lange gebetet, gehofft, gerungen – aber fangen wir von vorne an … Vor rund zehn Jahren begann ich mit einigen Freunden ein kleines „Experiment“: Wir wollten Gott für Heilungen durch Gebet mehr Glauben schenken. Wir suchten und fanden Räume dafür und begannen, Menschen zu dienen – Woche für Woche, Monat für Monat … Nachdem wir über fünf Jahre für Kranke gebetet hatten, erlebten wir einen Tiefpunkt, der so massiv war, dass wir uns ernsthaft überlegten aufzugeben – zu hart waren die Enttäuschungen, zu emotional die Rückschläge. Doch was wäre das Resultat für unseren eigenen Glauben gewesen? Einzugestehen, dass es eben nicht funktioniert? Wir entschieden uns, weiterzumachen! 15


Eines Tages, es war vor etwa drei Jahren, geschah etwas, was für meinen Verstand bis heute unerklärlich ist: Das Blatt wendete sich – schlagartig und eindrücklich! Waren es vorher Ausnahmen, dass wir nach dem Gebet für Kranke positive Rückmeldungen erhielten, wurden es plötzlich mehr und mehr; die Resultate wurden deutlicher und stärker. Fast wöchentlich erhielten wir nun Rückmeldungen, die wir selbst kaum fassen konnten. „Wir waren wie die Träumenden …“, so hätte man unseren Zustand beschreiben können. Etwas Großartiges hatte begonnen. Doch was war der Auslöser? Entmythologisierter Glaube Ein kluger Mann sagte einmal sinngemäß: „Das Christentum begann als übernatürliche Bewegung in Galiläa, wurde zur Religion in Rom, zur Kultur in Europa und zum ‚big business‘ in Amerika.“1 In dieser Aussage mag eine Menge Wahrheit stecken, persönlich denke ich jedoch, dass in Westeuropa ein weiterer Aspekt hinzukam: das Zeitalter der Aufklärung. Einhergehend mit den gewaltigen Umbrüchen, Befreiungs- und Religionskämpfen im 18. Jahrhundert wurde nun zunehmend alles in Frage gestellt, was nicht erklärbar war, und der neuen „Göttin Vernunft“ unterworfen. Die aufkommende liberale Theologie „entmythologisierte“ alles, was der Verstand nicht fassen konnte. Einer der namhaftesten Vertreter dieser theologischen Denkweise erklärte einmal bezeichnend: „Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben.“2 Auch wenn sich die „bekennenden Christen“ weitgehend von diesen stark liberalen und kritischen Lehren abgrenzten, wurde 1 2

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Quelle unbekannt Rudolf Bultmann: Neues Testament und Mythologie. 1941, S. 18


das Weltbild in Europa doch stärker davon beeinflusst, als wir meinen. So leben wir heute in einer rationalen, fast ausschließlich verstandesgeprägten Kultur. Licht, Fernsehen, Radio, Internet und Wissenschaft sind uns vertraut, eine spirituelle Welt mit all ihren Wechselwirkungen auf das Leben „verbannen“ wir jedoch schnell ins Reich der Mythen und Märchen. Doch wenn wir das Neue Testament mit einem offenen, „objektiven“ Blick lesen, dann werden wir entdecken, dass dieses Buch nahezu vom ersten bis zum letzten Kapitel voller übernatürlicher Erlebnisse ist: Es wird von Heilungen und Befreiungen berichtet, von Zeichen und Wundern, Träumen und Prophetien, Engelserscheinungen, übernatürlichen Gaben, Wirkungsweisen des Heiligen Geistes und vielem mehr. In Jesus Christus begegneten sich Himmel und Erde – das Reich Gottes berührte die natürliche Welt und beeinflusste diese massiv. Doch mehr noch: Das alles geschah nicht nur im Leben Jesu selbst oder im Leben seiner ersten Gesandten, den Aposteln. Nein, der Auftrag Jesu, in seinem Namen übernatürliche Dinge zu tun, richtet sich an all seine Nachfolger. Der Beginn einer neuen Bewegung war gekommen: Gewöhnliche Menschen wirkten durch den in ihnen wohnenden Heiligen Geist und brachten ein Stück Himmel auf die Erde. Das Neue Testament – Vorbild und Maßstab Es wundert mich manchmal, wenn mich Christen fragen, ob wir das Thema „Gebet für Heilung“ nicht überbetonen. Persönlich glaube ich, dass es genau anders herum der Fall ist: Aus bereits erwähnten Gründen wurde das Thema in den vergangenen Jahrhunderten stark unterbetont – ja, es geriet fast vollständig in Vergessenheit! Dabei heilte Jesus, so steht es in der Bibel, unzählige Menschen, machte ganze Orte und Gegenden gesund. Ein befreundeter Theologe sagte einmal treffend: „Man könnte sagen, 17


Jesus war immer bei einer Heilung, kam von einer Heilung oder war gerade auf dem Weg zu einer Heilung …“ Und Menschen zu heilen, betrachtete er nicht als sein Privileg, als etwas, das nur er tun möchte. Er gebot seinen Jüngern geradezu, seinem Beispiel zu folgen und trug ihnen auf, seinen Rettungs- und Heilungsauftrag an die nächsten Generationen weiterzugeben: Geht aber hin, verkündigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen! Heilt Kranke, reinigt Aussätzige, weckt Tote auf, treibt Dämonen aus. Matthäus 10,7–8; SL

So lautete eine der herausfordernden „Dienstanweisungen“ Jesu. Und die ersten Jünger taten dies – nicht nur die Apostel, sondern auch die Evangelisten, Diakone und „gewöhnlichen“ Zeugen Jesu! Das Erkennungszeichen des Evangeliums war nach biblischem Vorbild mehr als der Ruf zur Umkehr – es wurde immer mit übernatürlichen Zeichen und Wunden untermauert, die deutlich machten, dass das Reich Gottes nahe war. Was ist also normal, über- oder unterbetont? Jesus Christus, sein Wirken und die Offenbarung des Neuen Testamentes sollten unser Vorbild und Maßstab sein, nicht das, was wir glauben oder für möglich halten. Der Ritt auf dem Wildpferd Das vorliegende Buch erzählt 30 faszinierende Geschichten, die ich selbst und mir nahestehende Personen erlebt haben.3 Es sind allesamt übernatürliche Erlebnisse, die angesichts unserer aufgeklärten Welt fantastisch oder gar irrational klingen mögen. Aber sie sind passiert! 3

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Zum Schutz der Personen wurden die Namen verkürzt dargestellt, einige wenige wurden komplett geändert.


Einige der Geschichten wurden von mir mit einem kurzen Gedanken abgerundet. Er kann dabei helfen, etwas Licht ins Dunkel der Fragen zu bringen, die beim Lesen vielleicht aufkommen, und helfen, die eine oder andere hilfreiche Erkenntnis aus den Berichten zu ziehen.4 Wer eine vollständige „Theologie der Heilung“ sucht, wird vielleicht enttäuscht sein, denn das Thema Heilungsgebet ist auch für mich bis heute wie ein Wildpferd – teils unerklärlich, teils bockig und an manchen Tagen regelrecht unnahbar! Manchmal ist es nicht einfach, sich im Sattel dieses mysteriösen Wesens zu halten, vor allem nach harten Rückschlägen und bösen Abstürzen – die es ohne Frage gibt! Gerade deshalb will dieses Buch in erster Linie ermutigen: Ermutigen, an einen großen Gott zu glauben, sein mächtiges Wirken auch in unserer aufgeklärten Kultur und durch die Gebete ganz gewöhnlicher Menschen zu erwarten. Und: Es will anspornen, selbst neu in den Sattel dieses wilden und doch so unendlich faszinierenden „Wesens“ zu steigen … Viel Freude und Inspiration beim Lesen, Thomas Penzel

4 Wer sich eingehender mit dem Thema Heilung und den theologischen, kirchengeschichtlichen und praktischen Fragen beschäftigen will, dem sei das Buch „Heilung. Was wir glauben und erwarten dürfen“ von Carsten Schmelzer empfohlen.

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Wenn Gott durch Aufkleber spricht Als selbstständiger Unternehmer leitete ich 17 Jahre ein erfolgreiches Familienunternehmen, das sich hauptsächlich auf den Import und Verkauf von Freizeitartikeln spezialisiert hatte. Das Unternehmen lief sehr gut und wir belieferten teilweise sogar große Discounter. Ich ging in der Firma und der damit verbundenen Tätigkeit voll auf. Auch finanziell waren wir gutgestellt. Wir bauten ein schönes Haus, genossen das Leben und planten, im Alter von 65 Jahren gut versorgt in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen – doch es kam anders! Im Jahr 2003 kam meine Firma durch eine Verquickung unglücklicher Umstände in große Schwierigkeiten. Produkte, die wir lediglich weitervertrieben, wurden als Plagiate verdächtigt und riesige Lieferungen storniert. Auch die Bank, die von den Anschuldigungen hörte, war stark verunsichert und sperrte unsere Konten, bis sich alles geklärt haben würde. Doch so einfach und schnell war diese Situation nicht aus der Welt zu schaffen, und so begann binnen kürzester Zeit ein Horrorszenario, das man sich in seinen übelsten Albträumen nicht ausmalen möchte: Der Strudel aus Verdächtigungen, Auftragsstornierungen und Finanzproblemen führte schließlich zu weiteren Problemen – alles in allem ging die Spirale schnell abwärts, sodass letztlich eine Insolvenz unumgänglich war. 21


Fast gleichzeitig bekam ich immer häufiger sehr starke Kopf- und Rückenschmerzen, die ich natürlich zunächst auf die extreme psychische Belastung zurückführte. Angesichts der schwierigen Lage und der emotionalen Belastung wären Verspannungen und psychosomatische Probleme sicher fast zu erwarten gewesen. Doch im Juli 2005 erlitt ich plötzlich bei einer ganz normalen Tätigkeit einen Lendenwirbelbruch – ein Wirbelkörper brach einfach zusammen! Ich hatte entsetzliche Schmerzen, baute zudem körperlich stark ab und wurde immer schwächer. Es entwickelte sich sogar eine Halbseitenlähmung, die schließlich dazu führte, dass ich zum Pflegefall wurde. Doch die Hiobsbotschaften sollten noch kein Ende haben. Nach einer Knochenmarkpunktion erhielt ich schließlich eine weitere unfassbare Diagnose: Krebs. Ein „multiples Myelom“ im 3. Stadium, eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, die stark fortgeschritten war. Eile war geboten und bereits am nächsten Tag sollte die erste Chemotherapie stattfinden. Aber mein Zustand war durch die gesamten Vorfälle bereits so instabil, dass man nicht wusste, ob ich die Nacht überleben würde. War ich wenige Wochen zuvor noch ein gesunder, erfolgreicher Unternehmer, so lag ich nun auf dem Krankenbett – so gezeichnet, dass sogar meine Familie gerufen wurde, um vorsorglich Abschied von mir zu nehmen … Ich kann kaum ausdrücken, was man in solch einer Situation durchlebt. Plötzlich ändert sich alles! Als erfolgreicher Geschäftsmann hatte ich mit viel Energie alles selbst aufgebaut. Ich war immer der Geber. Jetzt musste ich lernen, von anderen zu nehmen. Vieles habe ich nicht verstanden und musste mich in Geduld und im Ausharren üben. Es war eine sehr schwere Lektion für jemanden, der gewohnt war, die Sachen selbst in die Hand zu nehmen. Doch muss ich heute sagen, dass wir als Familie in dieser Zeit stark spürten, wie Gott in all dem nicht fern war. Ich glaubte an die Hilfe Gottes, denn er hatte bisher meine Wege immer gesegnet. 22


Meine Prioritäten verschoben sich. Ich machte neue Erfahrungen und lernte, mehr und mehr Gottes Wort als meine Hoffnung zu ergreifen. Aussagen in der Bibel wie: „Ich bin der Herr, dein Arzt“ wurden für mich zur Grundlage für mein Vertrauen und mein Gebet. Ich las die Bibel mit neuen Augen, verstand mehr und mehr, dass Jesus nicht nur für mich gestorben ist, weil er mein ewiger Retter sein wollte, sondern auch mein Heiler und mein Versorger – das wollte und musste ich ihm glauben! Für meine Frau wurde das Wort aus Psalm 118,17 zu einer Verheißung und zur inneren Gewissheit, dass Gott mit mir noch einen besonderen Weg vorhat: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten des Herrn verkünden.“ Viele Menschen beteten in dieser schweren Zeit für mich. Fast wie durch ein Wunder überstand ich diese kritische Phase. Und obwohl wir natürlich alle medizinischen Hilfen annahmen, die uns angeboten wurden, wussten wir, dass in einer solchen schwierigen Situation ohne Gottes Hilfe der Kampf wohl kaum zu gewinnen wäre. Im Klinikum Heidelberg erhielt ich im Abstand von drei Monaten zwei Stammzellen-Transplantationen. Und als wäre es eine direkte Antwort auf unsere Gebete, erhielt meine Frau in dieser Zeit zwei außergewöhnliche Zusprüche, die wie durch ein Wunder jedes Mal durch Autoaufkleber weitergegeben wurden. Einmal stand vor ihr ein Auto mit dem Spruch: He heals cancer – Jesus Christ. Und als wäre dies nicht schon ungewöhnlich genug gewesen, stand sie kurze Zeit später erneut hinter einem Auto, auf dem stand: Jesus is the answer! 23


Wir spürten, dass Gott durch vielerlei Weisen zu uns sprach, und uns ermutigte, trotz der aussichtslosen Lage nicht aufzugeben. Er gab uns Zuversicht, ihm weiter und noch mehr zu vertrauen, dass er groß genug ist, um auch in einer so schwierigen Situation einzugreifen und Wunder zu tun. Und so beteten wir immer wieder. Wir hielten uns an Bibelversen fest, in denen Gott Heilung verspricht, und sprachen diese Zusagen immer wieder in meine Lebenssituation hinein. Besonders eindrücklich erinnere ich mich an einige Gebete mit guten Freunden. Bei manchen dieser Gebete spürte ich, wie mein Körper regelrecht heiß wurde und ich stark zu schwitzen begann – fast, als würde Gottes Liebe und heilende Kraft alles Negative aus meinem Körper hinausschmelzen wollen … Die Ärzte untersuchten mich mehrmals und stellten nach einiger Zeit fest, dass sich mein Zustand stark verbesserte. Eine angesetzte Serie von Bestrahlungen wurde zuerst zurückgestellt, später sogar ganz abgesagt. Alle medizinische Hilfe schlug sehr gut an, teilweise besser, als man es erwartete. So vergingen einige weitere Monate medizinischer Behandlungen, in denen wir, begleitet von vertrauensvollem Gebet, an meiner Gesundung „arbeiteten“, bis ich im November 2007 schließlich das Ergebnis einer kompletten Remission erhielt, die bis heute anhält. Ich nehme derzeit keine Medikamente mehr gegen diese Erkrankung und meine Laborwerte sind außergewöhnlich gut – ein echtes Wunder für alle, die mich bereits als Todeskandidaten gesehen haben. Für unsere drei erwachsenen Kinder und ihre Ehepartner war der Weg meiner Heilung ein sichtbares Eingreifen Gottes, sodass sie sich auch mit dem Glauben beschäftigten und er heute ihre Lebensgrundlage geworden ist. Ende September 2012 hatte ich meinen 70. Geburtstag. Ich bin noch immer fit, kann meinen Alltag als Ehemann, Vater und Mitarbeiter in ehrenamtlichen christlichen Initiativen voller Freude und Kraft führen. So darf ich heute wöchentlich in einer 24


Gebetsinitiative für andere Menschen beten und von einem Gott berichten, der selbst in ausweglosen Situationen Wunder tun kann! Aber das Beste ist: Ich liebe Gott, meinen Retter und Heiler, heute mehr denn je, denn sein Wort aus Psalm 118 hat sich in meinem Leben erfüllt: Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten des Herrn verkünden. Psalm 118,17; SL

Wolfgang Z.

Impuls „Wo ist euer Glaube?“, fragte Jesus, als er die verängstigten Jünger sah, wie sie verzweifelt gegen den Seesturm kämpften (siehe Matthäus 8,24ff ). Diese Frage fordert heraus angesichts der Todesgefahr, in der sich die Jünger befanden. Ich frage mich: „Wie hätte ich mich verhalten?“ Und: „Weshalb reagiert Jesus in dieser Situation so ungewöhnlich, ja, fast ärgerlich? Wäre da nicht etwas mehr seelsorgerliches Feingefühl vonnöten gewesen?“ Doch Jesus will viel mehr als uns lediglich trösten. Er wünscht sich von uns, dass wir in den Stürmen unseres Lebens mit den „Augen des Glaubens“ sehen: auf Jesus, unseren Heiler, Retter und Befreier. Er, der Schöpfer des Universums, ist nicht fern, sondern zum Greifen nahe. Er sitzt mit uns im Boot – auch und gerade inmitten der Stürme, Krisen und Katastrophen unseres Lebens!

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