Peter Tschaikowsky, Konzert für Violine und Orchester, D-Dur, op. 35

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Peter Tschaikowsky A Monsieur Adolphe Brodsky

Concerto for violin and orchestra in D major, op.35 composed in 1878

Konzert für Violine und Orchester; D-Dur, Opus 35 komponiert 1878

%RZLQJV DQG ¿QJHULQJV E\ 3KLOLS $ 'UDJDQRY %RJHQVWULFKH XQG )LQJHUVlW]H YRQ 3KLOLS $ 'UDJDQRY Violin Violine

Gilgenreiner Verlag


Š 2017 Gilgenreiner Verlag; www.gilgenreiner-verlag.ch Cover design / Umschlaggestaltung: blitzArt, www.blitzart.ch Print / Druck: Druckerei Weixler, Oberammergau All rights reserved / Alle Rechte vorbehalten. ISMN 979-0-700268-27-5


Content Inhalt Foreword to the new edition of Tchaikovsky’s violin concerto Vorwort zur neuen Ausgabe vom Tschaikowsky-Violinkonzert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 5HPDUNV RQ WKH ¿QJHULQJV ERZLQJV DQG VRPH VXJJHVWLRQV DERXW LQWHUSUHWDWLRQ Anmerkungen zu den Fingersätzen, Bogenstrichen und einigen Vorschlägen zur Interpretation . . . . . . . . 5 ([SODQDWLRQV RI WKH ¿QJHULQJV Erklärung zu den Fingersätzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Violin part Violinstimme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 About the sources Zu den Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51


Foreword to the new edition of Tchaikovsky’s violin concerto

Vorwort zur neuen Ausgabe von Tschaikowskys Violinkonzert

This is in my opinion an extremely interesting and important edition, containing a very well presented overview of the differences between all the relevant sources associated with the inception of this major work. Our task as interpreters of any work is always to get as close as possible to the will and the intention of the composer, and to grant the greatest possible respect to his or her directions, whether they be dynamics, tempo or articulation. Naturally it is not easy to answer the question of whether the FRPSRVHUœV ¿UVW WKRXJKWV FRXQW IRU PRUH WKDQ WKH UHYLVLRQV KH published ten years later. Those are decisions that every violinist and violin teacher can only make for themselves. But this is why it is so important WKDW KH RU VKH VKRXOG EH LQIRUPHG RI WKH GL྾HUHQFHV LQ WKH various sources. The edition of the violin part by my colleague Philip A. DraJDQRY LV KLJKO\ FRQYLQFLQJ RQ RQH KDQG EHFDXVH RI LWV ¿Qgerings and bowings, which are appropriate to our times and also very playable, and on the other hand for its many meaningful suggestions as to the interpretation and the performance of the concerto. In addition, this new edition supplies many strong, original ideas which, while compliant with our contemporary taste and style, in no way contradict the spirit of the original text. I applaud my colleague’s courage in breaking with certain traditions and referring solely to the original texts. I can heartily recommend this edition of Tchaikovsky’s violin concerto to any student of the work, whether teacher or player.

Ich halte die vorliegende Edition fĂźr äusserst interessant und wichtig, da wir, sehr gut dargestellt, eine Ăœbersicht erhalten Ăźber die Unterschiede aller relevanten Quellen in der Entstehung dieses bedeutenden Werkes. Es ist immer unsere Aufgabe, in den Interpretationen eines jeden Werkes dem Willen und den Vorstellungen eines Komponisten so nahe wie mĂśglich zu kommen und die Anweisungen des Komponisten, sei es in Dynamik, Tempoangaben oder Artikulation so gut wie mĂśglich zu respektieren. NatĂźrlich ist die Frage nicht leicht zu beantworten, ob der erste Gedanke eines Komponisten mehr zählt als eine Ausgabe, welche er 10 Jahre später nochmals revidiert hat. Diese Entscheidung kann wohl nur jeder Geiger und Pädagoge fĂźr sich beantworten. Deshalb ist es aber wichtig, dass er die Unterschiede in den verschiedenen Quellen kennt. Die eingerichtete Violinstimme meines Kollegen Philip A. Draganov Ăźberzeugt einerseits durch zeitgemässe Fingersätze und Bogenstriche die sehr gut spielbar sind sowie andererseits durch sinnvolle Vorschläge zur Interpretation und praktischen AusfĂźhrung des Violinkonzerts. Des Weiteren gibt es einige gute und originelle Ideen, die dem heutigen Zeitgeist entsprechen und nicht im Widerspruch zum Originaltext stehen. Ich begrĂźsse den Mut meines Kollegen, mit gewissen Traditionen zu brechen und sich ganz auf die Original-Quellen zu beziehen. Ich kann diese Ausgabe des Tschaikowsky-Violinkonzerts jedem Studenten oder Pädagogen zum Studium des Werkes herzlich empfehlen.

Salzburg, April 2016 Igor Ozim

Salzburg, im April 2016 Igor Ozim


5HPDUNV RQ WKH ÂżQJHULQJV ERZLQJV DQG VRPH VXJJHVWLRQV about interpretation

Anmerkungen zu den Fingersätzen, Bogenstrichen und einigen Vorschlägen zur Interpretation

It is an almost impossible task for any violinist or teacher to provide an edition of a work which will continue to satisfy him or herself over a period of years, since a relationship with any piece is a never ending journey. One continually discovers new things. More and better possibilities in terms of playability and sound suggest themselves over time with each new approach to the work. And one’s perspective on a work FKDQJHV RYHU WKH GHFDGHV WKURXJK H[WHUQDO LQÀXHQFHV VXFK as the particular tastes and priorities of each new generation. In order to publish an edition for our times I have not only drawn on my own personal experiences of performing and teaching this work, but have also sought out the advice of leading soloists and pedagogues in Europe and the USA. To this purpose I have travelled a lot over many years and sought out many artists to talk about this work. ,Q P\ HGLWLRQ , RIWHQ SURYLGH YDULRXV GL྾HUHQW SRVVLEOH ¿Qgerings and bowings, not because I couldn’t choose between WKHP EXW UDWKHU EHFDXVH DW OHDVW WKUHH GL྾HUHQW IDFWRUV VHHP to me to play an equally important part:

Es ist eine fast unlĂśsbare Aufgabe fĂźr einen Geiger und Pädagogen, eine Ausgabe eines Violinkonzerts herauszugeben, welche auf viele Jahre (fĂźr einen selber) zufriedenstellend ist. Denn die Auseinandersetzung mit einem Werk ist eine Reise, die niemals endet. Man entdeckt immer Neues, bessere MĂśglichkeiten fĂźr die Spielbarkeit und den Klang erschliessen sich bei jeder neuen Begegnung mit einem Werk. Und durch YHUVFKLHGHQH (LQĂ€ VVH ZLH GXUFK GHQ =HLWJHLVW MHGHU *HQHration, verändern sich die Ansichten im Laufe der Jahrzehnte. Um eine zeitgemässe Ausgabe des 21. Jahrhunderts herauszugeben, habe ich einerseits meine eigenen Erfahrungen durch das Konzertieren und Unterrichten berĂźcksichtigt, aber auch den Rat der fĂźhrenden Solisten und Pädagogen in Europa und den USA gesucht. Hierzu habe ich Ăźber viele Jahre Reisen unternommen und zahlreiche PersĂśnlichkeiten besucht, um mit ihnen Ăźber das Werk zu diskutieren. In meiner Ausgabe gebe ich immer wieder verschiedene MĂśglichkeiten fĂźr Fingersätze und Bogenstriche an. Dieses nicht, weil ich mich nicht fĂźr eine Version entscheiden konnte. Viel mehr spielen mindestens 3 Faktoren bei der Auswahl eine entscheidende Rolle:

1.) The anatomy of the hands 9LROLQLVWV ZLWK ODUJHU KDQGV ZLOO FKRRVH GL྾HUHQW ¿QJHULQJV from those with smaller hands. Some hands are also more ÀH[LEOH WKDQ RWKHUV DQG PRUH DEOH WR VWUHWFK 2.) The instrument In my opinion it is not always the best idea simply to copy the ¿QJHULQJV RI WKH JUHDW VRORLVWV 7KH\ RIWHQ KDYH VD\ D 6WUDGLYDULXV RU D *XDUQHULXV WR SOD\ RQ FHUWDLQ ¿QJHULQJV PLJKW sound wonderful on these, but would make no sense on simSOHU LQVWUXPHQWV $QG HYHQ KLJK TXDOLW\ LQVWUXPHQWV GL྾HU from each other in their individual strengths and weaknesses. 3.) Personal taste and individual feeling /HWœV WDNH WKH PDLQ WKHPH RI WKH ¿UVW PRYHPHQW DV DQ H[DPSOH EDU :KDW LV \RXU RZQ SHUVRQDO IHHOLQJ" ,I \RX IHHO the theme to be darker and anxious, then I would recommend playing it on the G string. If you see it as brighter and merrier, \RX VKRXOG FKRRVH D ¿QJHULQJ RQ WKH ' VWULQJ Zurich, May 2016 Philip A. Draganov

1.) Die Anatomie der Hände Geigerinnen und Geiger mit grossen Händen werden andere Fingersätze wählen als Interpreten mit kleinen Händen. Manche Hände sind auch dehnbarer als andere, was z.B. StreFNXQJHQ EHWUL྾W 2.) Das Instrument Aus meiner Sicht ist es nicht immer der beste Weg, Fingersätze der grossen Solisten zu kopieren. Ihnen steht meistens eine Stradivari oder Guarneri zur Verfßgung, auf denen gewisse Fingersätze hervorragend klingen, die aber bei einfacheren Instrumenten keinen Sinn machen. Aber auch qualitativ hervorragende Instrumente haben verschiedenen Stärken und Schwächen. 'HU SHUV|QOLFKH *HVFKPDFN XQG LQGLYLGXHOOHV (PS¿Qden Als Beispiel mÜchte ich das Thema im 1. Satz (Takt 28) nehPHQ :LH LVW GLH SHUV|QOLFKH (PS¿QGXQJ" :LUG GDV 7KHPD eher als dunkel und besorgt empfunden schlage ich vor, es auf der G-Saite zu spielen. Sieht man es heller und auch frÜhlicher, sollte man den Fingersatz auf der D-Saite wählen. Zßrich, im Mai 2016 Philip A. Draganov


([SODQDWLRQV RI WKH ¿QJHULQJV

Erklärung zu den Fingersätzen:

1 &LUFOH DURXQG WKH QRWH ¿JXUH 1RW D SRVLWLRQ FKDQJH VWUHWFK WKH ¿QJHU 1 6TXDUH DURXQG WKH QRWH ¿JXUH 6WUHWFK WKH ¿QJHU LQ DGYDQce, the hand follows later.

.UHLV XP GLH 1RWH =L൵HU .HLQ /DJHQZHFKVHO )LQJHU1 streckung. 1 4XDGUDW XP GLH 1RWH =L൵HU )LQJHU VWUHFNW VLFK YRUDXV die Hand kommt später.





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