MAGAZIN SPRING ***Delicatessa

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ISSUE #1 LIVING & FOOD



EDITORIAL

Der Frühling kommt, und wir blicken ihm mit Freude entgegen, bereit, sein Erwachen mit Ihnen zu zelebrieren. Lassen Sie sich inspirieren – von unseren Geschichten, Produkten, Trends und Trouvaillen. Und seien Sie mit uns gespannt darauf, was das renommierte KünstlerinnenDuo Kueng Caputo mit der Carte blanche angefangen hat, die wir ihm für die Gestaltung unserer Frühlingsschaufenster erteilt haben. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Herzlich Ihr Globus Team

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INHALT

Globus Magazin ISSUE 1 LIVING & FOOD SPRING/SUMMER 2021

NEWS & STORIES KUENG CAPUTO FÜR GLOBUS FRÜHLINGSERWACHEN RUND UM DEN GLOBUS MIT … GREEN, GREEN GREENS GESCHICHTEN MIT GESCHMACK S. 6

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HERAUSGEBERIN Magazine zum Globus AG, Lintheschergasse 7, 8001 Zürich, Telefon +41 58 578 21 11, info@globus.ch CHIEF MARKETING OFFICER Reto Waidacher HEAD OF MARKETING COMMUNICATION Madeleine Hermle HEAD OF CONTENT Hülya Solakaç CREATIVE DIRECTION, COPY & REALISATION voile.studio DISCLAIMER Farbabweichungen, Modell-, Preis- und Produktänderungen vorbehalten. shop online globus.ch

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GLOBUS NEWS

Menschen zu inspirieren und die Art von Raum zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen und sich selbst sein können, ist das oberste Ziel von FERM LIVING. 6

WILLKOMMEN ZU HAUSE

Das Zuhause sollte nebst Komfort Raum für Chaos und Ruhe, Momente der Besinnung und Zeiten der Freude bieten. Basierend auf dieser Philosophie, schafft es Ferm Living, Möbel, Accessoires und Leuchtmittel mit authentischem Design und klarer Funktionalität zu gestalten. Weiche Linien, reiche Texturen und intensive Farben schaffen eine gemütliche Atmosphäre, während avantgardistische Formen, auf fällige

Muster und kuriose Details den eigenen vier Wänden einen Hauch des Unerwarteten verleihen. Von Kopenhagen aus arbeitet Ferm Living mit Kunsthandwerkern auf der ganzen Welt zusammen, wobei die skandinavische Denkweise mit globalen Fähigkeiten und Traditionen vereint wird.


GLOBUS NEWS

FEINSTER TON

Seit 1980 verschreibt sich Rina Menardi ganz der Keramik. Über die Jahre hinweg hat sie ihre ganz eigenen Arbeitstechniken entwickelt, sie erforscht neue Farbschemen und strebt dabei nach klaren Formen. Ihre Kollektionen von Wohn-Accessoires sind handgefer tigte Stücke aus Steingut, die sich immer durch einfache Linien auszeichnen, die von der Natur inspiriert sind und sich ganz klar vom Massenprodukte-Stil absetzen. Ihre Erzeugnisse sind nie auf einen einzigen Zweck beschränkt, da Rina Menardi daran glaubt, dass die Stücke zuerst visuelle und emotionale Empfindungen auslösen sollen, bevor sich ihre eigentliche Funktion offenbart.

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RINA MENARDI sieht in gebranntem Ton die Möglichkeit, ihre Kreativität auszudrücken. Ihre handgemachten Stücke begeistern mit klaren und raffinierten Formen.


GLOBUS BEAUTY

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GLOBUS NEWS

IT’S A MATCH Die Kooperation des italienischen Stoffdruckers und -herstellers TESSITURA TOSCANA mit GLOBUS bringt detailverliebte Bettwäsche mit vier verschiedenen Sujets hervor.

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Mitten in den Nachwehen des Zweiten Weltkriegs gründeten die zwei Freunde Fano Puliti und Vinicio Tarli eine Textilmanufaktur. Die Herstellung von schönen und wertigen Textilien für den Tisch war das Ziel der beiden Italiener. Seit dem Wechsel zur zweiten Generation ergänzt Bettwäsche das Sortiment. Bis zum heutigen Tag spezialisiert sich das Unternehmen auf charmante Heim-

textilien. Eine grosse Rolle spielt das reiche Erbe der Toscana – Kultur, Handwerk und Geschichte beeinflussen nicht nur die Herstellung der Produkte, sondern auch deren Design. In einer exklusiven Kooperation mit Globus lanciert Tessitura Toscana nun eine Bettwäsche-Serie aus feinstem Leinen und mit Sujets, die auf typisch schweizerischen Traditionen beruhen.


GLOBUS NEWS

Innovative Techniken treffen auf traditionelles Handwerk: Bei FLORENTINE KITCHEN KNIVES werden Messer für Kochprofis genauso wie für Amateur-Gourmets geschaffen. 10

MIT SCHARFER KLINGE


Zehn Jahre Gastronomie Erfahrung zeigten Tomer Botner auf, dass der Markt nach hochqualitativen M essern verlangte. Also gründete er kurzerhand seine eigene Messermanufaktur. Über Instagram startete er sein Business, über Nacht wurde es zum Grosserfolg. Gemeinsam mit seiner Frau, Noam Blumenthal, fertigte er die Messer in seinem Atelier in Tel Aviv. Mit dem Umzug nach Barcelona veränderte sich die Designsprache von Florentine Kitchen Knives. Die Unterschiede zwischen ihrem neuen Zuhause, dem Raval-Viertel, und Israel brachten neue Inspiration. Spanische kulinarische Einflüsse spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei den Kreationen. Die Kollektion wird jährlich neu gestaltet und mit innovativen Neuheiten ergänzt. Das Paar recherchiert und sucht ständig nach neuen Materialien, um sicherzustellen, dass die Bestandteile der Messer hochwertig und langlebig sind. Rostfreier Stahl oder französischer Kohlenstoffstahl, polierte Messingkissen und Knauf und Griffe aus Leder garantieren Messer, die ein Leben lang Freude machen.

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GLOBUS NEWS

Eine kleine Veränderung im Leben von Kirill Noskov führte zur Gründung von IAMRUNBOX. Auf der Suche nach einem gesünderen und energie geladeneren Leben begann der Schwede zu rennen. Bald erkannte er, dass es an Produkten mangelte, die für Menschen entwickelt wurden, die ständig unterwegs sind und Sport treiben wollen. Mit IAMRUNBOX machte er sich daran, Lösungen zu schaffen. Seine funktionellen, nachhaltigen und bewegungsfreundlichen Rucksäcke sind nicht nur praktisch, sondern auch Designstücke. Die vom minimalistischen skandinavischen Stil inspirierten Produkte überzeugen mit klaren Linien und harmonischen Farbkombinationen sowie ihren cleveren Funktionen.

Funktionell und nachhaltig: IAMRUNBOX macht bewegungsfreundliche Rucksäcke und Zubehör in skandinavischem Design für aktive Menschen. 12

MADE FOR MOTION


GLOBUS NEWS

VOLL IN SCHWUNG

Flott unterwegs dank EGO MOVEMENT: Das Schweizer Unternehmen macht mit seinen innovativen und schnittigen E-Bikes und E-Scootern Städter mobil.

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EGO Movement ist das Mass aller Dinge in Sachen E-Mobilität. Das in Zürich ansässige Unternehmen macht E-Bikes und E-Scooter, die einen nicht nur ökologisch vorwärtsbringen, sondern auch stylish aussehen lassen. Klassische Formen mit einem Retro-Touch bestimmen die Designsprache. Die optimale Rahmengeometrie der Bikes erlaubt eine aufrechte Sitzposition und bietet damit eine gute Ergonomie und

hohen Komfort. Die leistungsstarken Motoren, der herausnehmbare Akku und die sich in der Dämmerung automatisch einschaltenden LED-Lichter machen auch längere Touren zum Vergnügen. Alle E-Produkte von EGO Movement verursachen keine Emissionen, und der Strom für 100 Kilometer kostet gerade mal 10 bis 20 Rappen.


GLOBUS KUNST

Die Dinge wieder wertschätzen

Ihre Entwürfe sollen helfen, das Handwerk am Leben zu halten. Für Globus kreiert das Zürcher Designerinnen-Duo Kueng Caputo nun Schaufenster voller Wunder. 14

PHOTOGRAPHY FLAVIO KARRER INTERVIEW LEONI HOF


GLOBUS KUNST

Sarah Kueng und Lovis Caputo sind ein eingespieltes Team. Seit dreizehn Jahren werkeln sie virtuos zwischen Kunst und Design. Jede Schublade, in die sie gesteckt werden, ist den beiden Kreativen aber zu eng. Überraschend sind auch ihre Entwürfe. Kueng Caputo verarbeiten Stein, Emaille, buntes Gummigranulat, Porzellan. Sie fertigen Hocker, Schalen und Vasen, richten Lokale ein. Alle Entwürfe eint, dass die beiden Frauen sich dafür mit Meistern des Handwerks zusammentun oder sich selbst in Material und Technik einarbeiten. Für Globus verwandeln die Designerinnen Schaufenster in der ganzen Schweiz in wahre Wunderkammern. IST DIE CARTE BLANCHE EINE UNGEWÖHNLICHE AUSGANGSLAGE FÜR EUCH? Kueng Caputo: Als Designerinnen sind wir es eigentlich gewöhnt, einen konkreten Auftrag zu bekommen. Was uns aber an diesem besonders reizt, ist die Fläche des Schaufensters. Das erhält gerade einen ganz neuen Stellenwert. Viele Institutionen fallen im Moment weg, aber Schaufenster kann man immer noch anschauen.

«Wonach sehnen sich die Menschen jetzt? Nach einem Moment, der sie staunen lässt.»

WIE SEHR HINTERFRAGT IHR EURE ARBEIT? WAS MACHT SIE RELEVANT? Ein wichtiger Punkt daran ist, auf den Wert des Handwerks aufmerksam zu machen. Dort geht viel Wissen verloren, es stirbt buchstäblich aus. In der Schweiz können wir fast nicht mehr produzieren. Meist sind es Senioren, die unsere Leute instruieren. Wir sind hier sehr unvorsichtig mit wertvollem Know-how umgegangen. Der Konsument muss begreifen, wie viele Schritte notwendig sind, um ein Produkt zu fertigen. Wie viele Menschen dahinterstehen. Wir müssen den Wert dieses Wissens wieder schätzen lernen. UND WOHL AUCH DEN WERT SCHÖNER MOMENTE. KOMMEN WIR ZURÜCK ZUM PROJEKT FÜR GLOBUS – WAS KRIEGEN WIR DENN DA GENAU ZU SEHEN? Für acht Locations in der ganzen Schweiz kreieren wir Schaufenster, die kleine Geschichten erzählen. Hinter dem, was einfach aussieht, steckt oft eine ausgeklügelte Technik. Vielleicht gerät man vor unseren Schaufenstern ins Staunen. Denn unsere Welt ist doch immer noch voller Wunder.

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KUENG CAPUTO × GLOBUS SCHAUFENSTER WERDEN ZU WUNDERKAMMERN: Das Designerinnen-Duo Kueng Caputo entwirft Momente zum Staunen, zum Sichverwirrenlassen oder einfach nur zum Freuen. Die Schaufenster sind ab dem 8. März bei insgesamt acht Globus Filialen in der ganzen Schweiz zu bestaunen, etwa in Zürich, St. Gallen und Genf.

Mehr Informationen hier:


GLOBUS ACCESSOIRES

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GLOBUS FASHION

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FRÜHLINGSERWACHEN

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen blüht neues Leben auf. Der beste Zeitpunkt, um mit den schönsten Neuheiten für Küche, Tisch und Wohnen frischen Wind in die eigenen vier Wände zu bringen.

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PHOTOGRAPHY LUKAS WASSMANN STYLING STUDIO VÉGÉTÉ


LOCHERBER Diffusor «Madeleine Rose», 500 ml 89.90, L’OBJET Diffusor «Rose noir», 235 ml 199.–, FORNASETTI Duftkerze «Flora», 300 g 189.–


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GLOBUS Kissenbezug, 100 % Leinen, 50 × 70 cm 39.90, Duvetbezug, 100 % Leinen, 160 × 210 cm 199.–


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GLOBUS Servietten, 100 % Leinen, 50 × 50 cm 15.90, Tischläufer, 100 % Leinen, 52 × 150 cm 39.90


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FERM LIVING Vase 199.–, ICHENDORF Glasvase, 42 cm 99.90, 27 cm 79.90, FONTANA ARTE Tischleuchte 300.–


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HAY Deko-Knoten 64.90, Vase 69.90


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FLORENTINE KITCHEN KNIVES Allzweckmesser 249.–, J.L COQUET Schale, Rose métallique 74.90, JAUNE DE CHROME Teller 84.90


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JAUNE DE CHROME Schale 69.90, J.L COQUET Teller Gold 129.–, Teller Lichen 79.90, Teller Platin 189.–


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LAMPERT GUARDA Salsizmesser 95.–, Fleischmesser 105.–, Küchenmesser 138.–, KAI Allzweckmesser 359.–


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RIEDEL Dekanter 149.–, ZIEHER Weinglas 62.90, DIBBERN Becher 19.90, RIEDEL Weinglas 34.90, SCHOTT ZWIESEL Rotweinglas 39.90


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NASON MORETTI Rotweinglas 109.–, Wasserflasche 249.–, Burgunderglas 109.–, RINA MENARDI Schale, diverse Farben und Grössen ab 119.–, NASON MORETTI Wasserglas 69.90


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VACAVALIENTE Tischset 24.90, VITRA Hocker 445.–, KINFILL Multi Surface Cleaner 34.90, THE JACKSONS Tischset 34.90


GLOBUS NEWS

FONTANA ARTE

J.L COQUET

Die Geschichte von Fontana Arte beginnt im Jahr 1881, als Luigi Fontana ein Unternehmen zur industriellen Herstellung von Glasplatten gründete. Doch bereits 1932 wandelte sich das Mailänder Unternehmen unter der kreativen Leitung von Pietro Chiesa und Gio Ponti zu einer der renommiertesten Leuchtenmanufakturen weltweit. Aus der Zusammenarbeit mit berühmten Designern entstand in den folgenden Jahrzehnten eine Vielzahl von Designklassikern. Dem Material Glas bleibt Fontana Arte bei all ihren Kreationen treu. Die von Gio Ponti entworfene Leuchte «Bilia» bringt neben zeitlosem Design auch einen Tupfen Farbe auf den Tisch.

Die Gegend um das französische Limoges ist weltberühmt für ihr ausserordentliches Porzellan. Im Jahr 1768 wurde dort Kaolin, das als Porzellan erde bekannte Gestein, gefunden, das für die Herstellung von Porzellan notwendig ist. Das aus Limoges stammende weisse Porzellan brilliert seit je mit seiner Reinheit, seiner Lichtdurchlässigkeit und seiner Zartheit. Seit 1824 ist in dieser Region auch die Porzellanmanufaktur J.L Coquet ansässig. Ihr nach alter Tradition handgemachtes Geschirr wirkt dank der Kombination von matten und glänzenden Effekten und einzigartigen eingearbeiteten Kontrasten besonders auffällig.

FONTANA ARTE Tischleuchte 300.–

J.L COQUET Essteller 79.90

KINFILL

NASON MORETTI

Die Macher von Kinfill revo lutionieren den Reinigungsmittelmarkt. Ihre umweltf reun dlich en H a usha lt s reinigungsprodukte wurden entwickelt, um Einweg-Kunststoffabfälle in der täglichen Haushaltsroutine zu reduzieren. In den Produkten stecken ausschliesslich umweltfreundliche Inhaltsstoffe, die Mensch und Umwelt schonen. Die zu 100 Prozent biologisch abbaubaren Konzentrate werden zu Hause in der haltbaren Flasche aus italienischem Glas mit Leitungswasser gemischt. So minimiert die Verpackung mit ihrem durchdachten und nachhaltigen Design die Auswirkungen auf die Umwelt.

Die venezianische Lagune Murano trägt auch den Übernamen Glasinsel. Seit über 700 Jahren wird dort nach bewährter Tradition und althergebrachtem Handwerk Glas geblasen. Der Glashersteller Nason Moretti ist seit 1925 auf Murano zu Hause. Mit seinen aussergewöhnlichen Muranoglas-Kreationen hat das Unternehmen weltweit hohe Massstäbe gesetzt. Die bemerkenswerte Bandbreite an intensiven Tönen und Farbkombinationen, die hohe Kunstfertigkeit und der Mut zu innovativen Experimenten tragen dazu bei, dass jedes Glas von Nason Moretti ein kleines Kunstwerk für die Tafel ist.

KINFILL Multi Surface Cleaner 34.90

NASON MORETTI Rotweinglas 109.–

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KASK Velohelm 239.–, EGO MOVEMENT E-Bike 3099.–


Bettwäsche: JAVARI | Nicht nur Trendikonen wissen: Grün und Greenery sind Megatrends, die das kommende Jahrzehnt dominieren werden. Für das Design JAVARI hat sich das Christian-Fischbacher-Team von klassischen Pflanzen-Tableaux und Herbarien inspirieren lassen.

W W W.CHR IST IA NF ISC H BAC H E R .CO M


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RUND UM DEN GLOBUS MIT ... CHRISTIAN SEILER bereist die Welt seit vielen Jahren im Dienste des besseren Essens. Diverse Kochbücher und seine Kolumne im «Magazin» des «Tages-Anzeigers» sind Must-reads für den modernen Foodie – eine Melange aus lokalen, bodenständigen Rezepten und raffinierten internationalen Kochkünsten.

Apropos Melange: Schon wegen der ausgezeichneten Küche möchte Christian Seiler nirgendwo auf der Welt leben ausser in Wien. Im Gespräch mit der Journalistin LISA FELDMANN verrät er, wo man ausserhalb von Japan gut japanisch essen kann, und gibt Tipps für einen kulinarischen Besuch in Wien.

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Mehr von Christian Seiler: «Alles Gute – Die Welt als Speisekarte» und «The River Café»; beide erschienen im Echtzeit Verlag.


LISA FELDMANN: DU REIST REGELMÄSSIG DEM GUTEN ESSEN HINTERHER – WO WARST DU ZULETZT? Christian Seiler: Wir waren gerade in Rumänien, um unseren Sohn abzuholen, der dort an einem Projekt mitgearbeitet hat.

EHER ETWAS FÜR FORTGESCHRITTENE … Für den Anfänger gibt es wiederum in Hongkong die zartesten Dim Sums, deren Teig so durchscheinend und fein ist, dass sich selbst grosse europäische Küchenchefs davor verneigen.

UND? IRGENDWAS NEUES ENTDECKT? Essen ist überall auf der Welt gut, vorausgesetzt, die Leute kochen mit einer gewissen Fertigkeit und präsentieren es dir von Herzen. In Siebenbürgen hat uns eine Köchin Sarmale zubereitet. Das sind eigentlich Kohlrouladen, aber der Weisskohl wird hier wochenlang in Essig eingelegt, dann wickelt man ihn um extrafettes Schweinefleisch und schmort das Ganze an, bis die Krautblätter leicht caramelisiert sind. Ein perfektes Beispiel für einfache, aber ausgezeichnete Küche!

WEIL DIE CHINESEN EINE TECHNIK BEHERRSCHEN, DIE SIE NICHT HIN BE KOMMEN? Eher wegen der Arbeitsbedingungen: In den winzigen Dim-Sum-Küchen stehen bis zu zwölf Mann, und jeder macht nur einen einzigen Handgriff – den er perfektioniert hat.

WÜRDEST DU SAGEN: JE EINFACHER, DESTO BESSER? Nicht unbedingt. In Japan zum Beispiel liebe ich den Perfektionismus, wie jedes Restaurant genau eine Speise perfekt zubereitet. Du bekommst vielleicht nur paniertes Schweinefleisch, das sogenannte Tonkatsu,

«Essen ist überall auf der Welt gut, vorausgesetzt, die Leute kochen mit einer gewissen Fertigkeit und präsentieren es dir von Herzen.» aber in unzähligen Varianten – unterschiedliche Stücke vom Schwein, verschiedene Rassen, verschiedene Zuchten oder Jagdgebiete, das ist schon ganz schön abgefahren. HAST DU SCHON MAL AUSSERHALB VON JAPAN GUT JAPANISCH GEGESSEN? Zum Beispiel in New York oder Los Angeles. Da sind grossartige Sushi-Restaurants, in denen eingewanderte Japaner kochen, die oft noch in der alten Heimat gelernt haben und jetzt beweisen wollen, dass sie sich selbst übertreffen können. FINDEST DU ALLE ASIATISCHEN KÜCHEN GUT? Ich finde alle asiatischen Küchen überragend! Die vietnamesische liebe ich für ihre Einfachheit und Frische, die chinesische für ihren «Nose to Tail»-Grundsatz, ein gutes Verwertungsprinzip: alles zu essen von einem Tier, das man tötet.

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HAST DU TROTZDEM MAL VERSUCHT, DIM SUMS ZUZUBEREITEN? Klar! Wir kochen die verschiedensten Dinge zu Hause. Viel Gemüse, seit unser Sohn Vegetarier geworden ist. Schinken oder Salami haben wir kaum noch im Kühlschrank, aber wir haben viel Zeit in die Suche nach guten Gemüseproduzenten gesteckt. Wir kaufen den grössten Teil dessen, was wir zu Hause verkochen, auf dem Markt ein, bei Leuten, die das Gemüse mit viel Engagement und Aufmerksamkeit gezüchtet haben. WAS WAR DEIN ERSTES LIEBLINGSLAND IN SACHEN KOCHEN? Bis heute hat die italienische Küche eindeutig den grössten Einfluss auf mein Kochen. WARUM? Weil sie so einfach ist und trotzdem so super schmackhaft. Wir haben gerade das «River Café»-Kochbuch herausgebracht, mit den Rezepten von Ruthie Rogers, einer Kochlegende, die auch einem gewissen Jamie Oliver das Kochen beigebracht hat. Das «River Café» liegt in London an der Themse, und man sagt, es sei das beste italienische Restaurant ausserhalb Italiens. In diesem Buch findest Du auf 800 Seiten straighte italienische Küche mit Rezepten, die man oft einfach nachkochen kann. DIE FRANZOSEN SIND DA VIEL KOMPLIZIERTER … Die bewundere ich natürlich auch sehr. Allein ihre Saucen! Ihre Haute Cuisine ist allerdings schwer – zu kochen und zu verdauen! ICH SOLLTE DIR MAL AUS ZÜRICH EIN MÜESLI MITBRINGEN … Aus dem Globus – aber das gibt es leider nicht mehr. Inzwischen habe ich begonnen, selber Granola zu machen. WELCHES ESSEN-REISELAND VERMISST DU GERADE SEHR? Ich habe mich neulich für einen Essay mal wieder mit Istrien beschäftigt – da wäre ich am liebsten gleich losgefahren! Da gibt es alles, was man sich wünscht: ein Meer voller Krustentiere und Austern, im Landesinneren Trüffel oder Spargel. Und gekocht wird mit west- und osteuropäischen Einflüssen. Was will man mehr?

WIEN BY SEILER LIEBLINGS-KAFFEEHAUS? Das «Café Prückl» – allerdings nicht, um zu essen. Zum Quatschen, zum Schreiben, zum Lesen. Ins Kaffeehaus geht, wer zum Alleinsein Gesellschaft braucht, hat schon Alfred Polgar gesagt. UND ABENDS? Das «Konstantin Filippou», das zurzeit vielleicht beste Restaurant Wiens. Oder das «Stadtwirt» in der Unteren Viaduktgasse mit seiner total normalen Wiener Küche, so was gibt es ja kaum noch. WELCHEN HEURIGEN KANNST DU EMPFEHLEN? «Buschenschank in Residence» von Jutta Ambrositsch, mitten in Grinzing: guter Wein, niederschwellige kalte Speisen – alles ausgezeichnet. GEHT MAN NOCH INS LEGENDÄRE «SCHWARZE KAMEEL»? Wenn man in Wien eine «Kronenhalle» sucht! WELCHER WOCHENMARKT IST DER BESTE? Der Karmelitermarkt im 2. Bezirk – aber nur am Samstag, dann sind die guten Händler da.

Das ganze Gespräch zwischen Lisa Feldmann und Christian Seiler über die weite Welt und das Immer-wieder-Zurückkehren finden Sie hier:


GREEN, GREEN GREENS Grün ist die Hoffnung. «Grün» kommt vom Althochdeutschen «gruoen», das «wachsen, spriessen, gedeihen» bedeutet. Grün passt also bestens zum Frühling. Genauso wie unsere leichten Grünrezepte.

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PHOTOGRAPHY LUKAS WASSMANN STYLING ERIC GLAUSER


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GRÜNER SPARGEL, SALSA VERDE, ERBSEN-SPARGEL-SPROSSEN


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DAS PERFEKT POCHIERTE EI


BUNTER FRÜHLINGSSALAT, AVOCADO, APFEL, HASELNUSS, MICROGREENS, HANFSAMEN


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ZANDERFILET, MINILATTICH, BROCCOLI, FRÜHLINGSZWIEBELN


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BÄRLAUCH-CAPPELLETTI, SPINAT, PARMESAN, PISTAZIEN


HOW TO COOK IT

GRÜNER SPARGEL, SALSA VERDE, ERBSEN-SPARGELSPROSSEN

ZANDERFILET, MINILATTICH, BROCCOLI, FRÜHLINGSZWIEBELN

LAMMNIERSTÜCK MIT PETERSILIENKNUSPER, ERBSENCRÈME, FAVEBOHNEN

ZUTATEN SALSA VERDE 30 g Weissbrot vom Vortag, in Würfel geschnitten 3 EL weisser Aceto balsamico 70 g glatte Petersilie 1,5 EL Zitronensaft 1 Knoblauchzehe 1 dl Olivenöl Salz und Pfeffer

ZUBEREITUNG Minilattich und Broccoli waschen und in mundgerechte Stücke, die Frühlingszwiebeln in Ringli schneiden und alles mischen. Leichte Salatsauce dazugeben und nach Belieben würzen. Zanderfilet in Bratbutter sanft durchbraten, würzen und auf dem Salat anrichten.

ZUTATEN PETERSILIENKNUSPER 100 g Toastbrot, ohne Rinde 20 g glatte Petersilie 40 g Butter 8g Salz 4g Pfeffer

ZUBEREITUNG Alle Zutaten miteinander fein mixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

DAS PERFEKT POCHIERTE EI ZUTATEN 1,5 l Wasser 0,5 dl Essig 4 Eier ZUBEREITUNG Wasser und Essig in einer Pfanne mit grossem Durchmesser aufkochen. Jedes Ei einzeln in eine Tasse aufschlagen. Das Wasser zum Siedepunkt bringen, die Eier sorgfältig ins Wasser gleiten lassen und ca. 4 Minuten unter dem Siedepunkt garen lassen. Die Eier mit einer Schaumkelle auf dem Küchenpapier abtupfen. Auf den Teller oder Ihr beliebiges Gericht geben. Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer würzen.

BUNTER FRÜHLINGSSALAT, AVOCADO, APFEL, HASELNUSS, MICROGREENS, HANFSAMEN ZUBEREITUNG Salat, Microgreens, Hanfsamen und 5 Millimeter dünn geschnittene GrannySmith-Apfelschnitze und 13 Millimeter dicke Avocado-Slices zusammen mit den geschälten Haselnüssen zunderobsi rühren. Mit Essig und Öl und Salz und Pfeffer würzen und fertig.

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BÄRLAUCHCAPPELLETTI, SPINAT, PARMESAN, PISTAZIEN ZUTATEN FRÜHLINGSSPINAT-SAUCE 100 g junger Spinat 1 dl Weisswein 0,5 dl Gemüsebouillon 1,5 dl Vollrahm Salz und Pfeffer ZUBEREITUNG Spinat für 10 Sekunden in siedendes Wasser geben, abschütten und im kalten Wasser abschrecken. Spinat gut ausdrücken, damit keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist. Weisswein und Bouillon auf die Hälfte einreduzieren. Den Rahm dazugeben, aufkochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Sauce mit dem Spinat fein mixen. ZUTATEN BÄRLAUCH-CAPPELLETTI 32 Bärlauch-Cappelletti, pro Person 8 Stück (Traiteur) 40 g junger Spinat Salz und Pfeffer ZUBEREITUNG Bärlauch-Cappelletti im Salzwasser kurz kochen. Cappelletti und jungen Spinat in die Sauce geben, mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. GARNITUR 60 g Parmesan, in Scheiben 6g Schnittlauch 20 g Pistazien, gehackt

ZUBEREITUNG Toastbrot mit der Petersilie mixen. G eschmol zene B ut ter b eigeb en , weitermixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Mischung auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Im Tellerrechaud oder Backofen bei 55 °C 3 Stunden trocknen lassen. ZUTATEN LAMMNIERSTÜCK 2 Lammnierstücke 25 g Butter Salz und Pfeffer ZUBEREITUNG Den Ofen auf 100 °C vorheizen. Lammnierstücke mit Salz und Pfeffer würzen. Butter in eine heisse Bratpfanne geben, die beiden Lammnierstücke langsam goldbraun anbraten. Im Ofen bei 100 °C fertig garen, bis die Kerntemperatur von 50 °C erreicht ist, aus dem Ofen nehmen und 10 Minuten ruhen lassen. Bei 180 °C nochmals 1 Minute erwärmen. Das Fleisch auf allen Seiten mit Olivenöl bepinseln und im Petersilienknusper wenden.


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LAMMNIERSTÜCK MIT PETERSILIENKNUSPER, ERBSEN, FAVEBOHNEN


GLOBUS TROUVAILLEN

GESCHICHTEN MIT GESCHMACK Rund um das genussvolle Thema Essen gibt es viel zu erzählen. Wir werfen einen genauen Blick auf die spannendsten Produkte, erkunden ihre Hintergründe und stellen die Produzenten vor.

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GLOBUS TROUVAILLEN

In der Schweiz feiert man das 700-JahreJubiläum, und im italienischen Gottolengo gründet Leonardo Salvini seine wegweisende Teigwarenfirma, TRADIZIONI PADANE, die voll und ganz auf lokale Tradition und handwerkliche Produktionsmethoden setzt. Das war 1991.

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FATTO A MANO

Natürlich könnte man Ravioli oder Bärlauch- Cappellet ti auch problemlos maschinell herstellen. Könnte man. Wenn man wollte. Aber Leonardo Salvini, CEO und Eigentümer von Tradizioni Padane, will nicht: «Die Zeit hat uns recht gegeben. Meisterhafte handwerkliche Herstellungsverfahren, eine unermüdliche Suche nach natürlichen Rohstoffen – frei von künstlichen Farb- und Konservierungsstoffen und chemischen Aromen. Das ist es, was unsere Kundschaft liebt.» Beste Zutaten und Füllungen haben dazu beigetragen, dass das Unternehmen ein konstantes Wachstum verzeichnen konnte und sich in Italien und der ganzen Welt als führender handwerklicher Teigwarenhersteller etabliert hat. Mit Engagement und Leidenschaft arbeitet man, gerade mal 40 Autominuten südlich von Brescia, auch heute noch an der Herstellung frischer Teigwaren und bietet verwöhnten Gaumen den wunderbaren Geschmack von Nonnas famoser Küche.

Heute fertigt Tradizioni Padane allein 4000 Kilo Ravioli pro Tag – in Handarbeit! Seit der Gründung 1991 wurde die Palette immer breiter, und inzwischen handelt es sich um eine sehr grosse Zahl von Produkten, die das ganze Pasta-Spektrum abdecken: von den herkömmlichen Spaghetti und Tagliatelle über alle nur denkbaren Variationen gefüllter Sorten bis hin zu einer koscheren, ja sogar einer veganen Auswahl. Im Lauf der Jahre hat Tradizioni Padane mit ihrer Flaggschif fmarke Of ficina della Pasta diverse Technologien entwickelt, die es ermöglichen, die Produktionszeit zu optimieren und selbst bei enormen Mengen ein gleich bleibendes Qualitätsniveau zu garantieren. «Selbstverständlich immer mit dem Schwerpunkt auf handwerklichen Arbeitsmethoden!», betont Leonardo Salvini.


GLOBUS TROUVAILLEN

EI, EI, EI

Sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Sie sehen aus wie alle anderen, aber sie schmecken anders als alle anderen: die Bio-Eier der HOSBERG AG.

Die Bio-Qualität der Eier macht sich nicht nur bei der Aufzucht, sondern auch im Geschmack bemerkbar.

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Eigentlich war damals, 1996, lediglich geplant, dass man jenen Bio-Landwirten, die keine eigene Direktvermarktung aufbauen konnten, einen Vertriebskanal zur Verfügung stellt. Und so konzentrierte sich die Familie Reinhard auf die Produktion und den Vertrieb von Eiern und Eiprodukten aus verschiedenen zertifizierten Bio-Betrieben. Inzwischen ist ihre Hosberg AG Marktführerin, wenn es um die

Vermarktung von Bio-Eiern geht. Und dies bereits seit vielen Jahren. Die Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war, lässt sich für einmal einfach beantworten: das Huhn. Das Geheimnis der köstlichen Bio-Eier liegt in der Haltung der Legehennen! Sie leben in kleinen Herden, werden täglich auf die Wiese gelassen und mit biologischer Nahrung gefüttert. Und selbst-


verständlich ist auch die Infrastruktur der Hühner artgerecht gestaltet, unter anderem mit genügend Freiräumen und Sitzstangen sowie Sandbädern zur Pflege des Gefieders. Vor fünf Jahren startete die Hosberg AG, zusammen mit einigen innovativen Bio-Landwirten, das Projekt «Henne & Hahn». Bei diesem wegweisenden Programm geht es ganz einfach darum, männliche Küken zu retten. Das war in der Vergangenheit alles andere als selbstverständlich, denn wenn man bedenkt, dass die Hähne ja einerseits keine Eier legen können und andererseits von Hühnern stammen, deren Aufgabe es ist, mit möglichst wenig Futterverbrauch möglichst viele Eier zu legen, wird schnell klar, dass die mageren männlichen Küken der Legehennen auf der Verliererseite zur Welt kamen. Für die Fleischproduktion eignen sich diese

Tiere nicht, und somit sind sie aus wirtschaftlicher Sicht ein Verlustgeschäft. Das Schicksal der kleinen Hähne war besiegelt. Das Label «Henne & Hahn» garantiert nun, dass die Hähne nach dem Schlüpfen nicht getötet, sondern in «Henne & Hahn»-Partnerbetrieben artgerecht aufgezogen werden. «Mit dem Kauf eines Eis, das unter dem Label ‹Henne & Hahn› verkauft wird, leistet unsere Kundschaft einen sehr wertvollen Beitrag», betonen die Reinhards. Und spätestens beim Genuss der Hosberg Eier wird einem bewusst, dass sich der riesige Aufwand lohnt. Ei ist halt eben doch nicht Ei.

Die Hühner leben in kleinen Herden, haben täglichen Auslauf auf den Wiesen und werden mit biologischem Futter gefüttert.

Brown Nick heisst diese Hühnerrasse mit braunem Gefieder.

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BIO-FRISCHEIER Die bei Globus erhältlichen Bio-Eier der Hosberg AG tragen alle das Label «Henne & Hahn», das garantiert, dass die Hähne nach dem Schlüpfen nicht getötet, sondern in «Henne & Hahn»-Partnerbetrieben artgerecht aufgezogen werden.


Italien zum Greifen nah Eine riesige Auswahl an italienischen Spezialitäten. Jetzt in Ihrer Globus HHHdelicatessa.


GLOBUS TROUVAILLEN

Mit dem Frühling kehren auch lang ersehnte kulinarische Traditionen zurück. Frisch aus Italien kommt das Ostergebäck COLOMBA.

Die allerletzten Krümel des allerletzten Panettone sind verputzt. Das ist aber kein Grund für Traurigkeit, denn die Colomba löst den winterlichen Panettone ab. Traditionellerweise erfreut sie an Ostern den Gaumen der Italiener. Und glücklicherweise auch den von uns Schweizern. Während der Panettone meistens kreisrund ist, ist die Form des Osterkuchens einer fliegenden Taube mit ausgebreiteten Flügeln nachempfunden. Während der Osterzeit ist es ein gängiger Brauch in Italien, selbst gebackene Colombe aufwendig zu schmücken und an Verwandte, Freunde und Bekannte zu verschenken. Die Colomba krönt den Osterschmaus und kann auch angeschnitten gut noch einige Tage aufbewahrt werden. Der Legende nach geht der Brauch der Colomba auf die Schlacht von Legnano im Jahr

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1176 zurück. Bei den Mailänder Truppen sollen zwei Tauben gelandet sein – das Ereignis wurde als göttlicher Beistand für den Lombardenbund gedeutet. Auch heute noch werden zur Erinnerung in der Basilica di San Simpliciano in Mailand an Ostern zwei Tauben freigelassen. Die Colombe von Globus werden von einem kleinen artisanalen Bäckereibetrieb in Turin nach genauen Vorgaben gebacken. Die ausserordentliche Qualität des Familienunternehmens gründet auf seiner Tradition. Der Mutterteig beispielsweise ist über sechzig Jahre alt. Durch die längere Triebführung wird der Teig aromatischer und luftiger. Und auch beim Extrageschmack wird nicht gespart: Honig, Rosinen, Mandeln, Aprikosenkerne, kandierte Zitrusfrüchte und viel, viel Butter garantieren das perfekte Aroma. Buona Pasqua!

LUFT UND LIEBE


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Spargeln werden gestochen oder geschnitten. Und dies von Hand. Spargeln kann man im eigenen Garten pflanzen – aber wers im Rücken hat, überlässt das Projekt doch lieber den Spargelbauern von der JUCKER FARM.

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FRÜHLINGSFREUDE

Ein frischer Spargel bricht, heisst es. Und das stimmt. Sind die Spargelstangen biegsam, sind sie nicht mehr frisch. Das stimmt auch. Je älter der Spargel, desto «hölzerner» sind sein Erscheinungsbild und sein Eindruck im Mund. Richtig. Und wenn man zwei frische Spargelstangen aneinanderreibt, geben sie ein feines Quietschgeräusch von sich. Auch das ist richtig, denn bei alten Spargeln quietschts nicht mehr. Die grünen Spargeln schmecken etwas intensiver und enthalten mehr Vitamine und gesunde Inhaltsstoffe. Ausserdem müssen die weissen Spargeln geschält werden. Doch das ist eigentlich schon fast alles, was man über Spargeln wissen muss. Fast. Frühlingszeit ist Spargelzeit. Unsere vorzüglichen HHHdelicatessa Spargeln kom-

men aus dem Süden. Wie bitte? Ja, vom Spargelhof der Jucker Farm, und der befindet sich im Süden des Rafzerfelds – also doch im Norden. Anyway, auf dem Rafzer Hof produzieren heute Sven Studer und sein Team auf rund 20 Hektaren grüne und weisse Spargeln in den unterschiedlichsten Variationen. Im Gegensatz zu den weissen Spargeln werden die grünen nicht in Spargeldämmen gepflanzt, sondern wachsen am Sonnenlicht, wodurch sie die Stoffe bilden, die sie zur Fotosynthese benötigen – und das macht sie eben grün. Theoretisch könnte man also auch aus weissen Spargeln grüne machen. Der weisse Spargel, auch Bleichspargel genannt, wächst hingegen im Innern der Erde bzw. der Spargeldämme und


erblickt das Licht der Welt erst bei seiner Ernte. Die erfolgt wie gesagt von Hand. Mit dem langen Spargelstechmesser, mit dem man rund um den Spargelkopf zuerst ein bisschen Erde wegkratzt und dann dem Spargel entlang rund 27 Zentimeter in die Tiefe fährt, um dort sauber zu stechen, ohne die Wurzel zu verletzen. Der Vorgang ist nicht nur tricky, er braucht auch relativ viel Kraft und einen Rücken, der das Ganze mitmacht. Roboterähnliche Maschinen, die diesen Job übernehmen könnten, gibt es zwar, sie sind jedoch sehr teuer und haben sich ausserdem noch nicht richtig bewährt, weshalb sich die Spargelbauern der Jucker Farm auf ihre Erfahrung und ihr Geschick verlassen. Auf den begrenzten Flächen produziert man eh nicht auf Quantität, sondern konzentriert sich auf Qualität. Man will ein Premium-Produkt, das höchsten Ansprüchen gerecht wird und seinen Preis auch wert ist. Und genau das wollen wir auch: eine HHHdelicatessa Delikatesse. Wo der frische Spargel wächst: der Spargelhof der Jucker Farm in Rafz.

Frischer, lokaler Spargel ist die saisonale Spezialität des Frühlings.


ZIZI HATTAB

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HUNGER NACH VERÄNDERUNG SIE SCHEINEN KEINE ANGST VOR VERÄNDERUNGEN ZU HABEN – WOHER STAMMT DIESE ZUVERSICHT? Meine Eltern sind von Nordafrika nach Spanien aus gewandert. Mit leeren Taschen und zu vielen Mündern, die sie stopfen mussten. Sie brachten mir bei, dass sich anzustrengen dazugehört, wenn man etwas verändern will. Veränderung bedeutet Wachstum, und Wachstum ist eine Lebenseinstellung. Das habe ich so beibehalten. Ich lese, studiere und fordere mich ständig selbst heraus. Manchmal verlieren wir uns in der Routine und nehmen Rollen oder Beziehungen an, die nicht das Beste für uns sind. Ich folge meinem Instinkt, und wenn sich etwas 52

GAB ES EINEN MOMENT, IN DEM SIE AUFHÖREN WOLLTEN? Manchmal bin ich sehr müde, weil es ein anspruchsSIE LERNTEN BEI DEN voller Job ist. Aber er ist gleichBESTEN KÖCHEN – WER GAB zeitig der Grund, warum ich so IHNEN DIE WICHTIGSTE LEKTION MIT AUF DEN WEG? viel Energie habe – ich kann Ich habe von grossen Kö- also gar nicht aufhören. Auch chen und von grossen Teams weil man durch Essen etwas gelernt. Andreas Caminada bewirken und verändern kann. brachte mir bei, wie wichtig es Mein Job verbindet mich auf ist, mit gutem Beispiel voran- eine sehr intime Art mit den zugehen und selbstkritisch zu Menschen, ein Privileg. sein. Massimo Bottura lehrte mich, auch andere Ausdrucks- VERRATEN SIE UNS formen wie Malerei und Musik EINE PERFEKTE VEGANE zu verstehen, um sie auf das KOMBINATION? Wir haben zwei FavoriEssen übertragen zu können. Immer zu lesen, zuzuhören, zu ten bei KLE, beide haben mit beobachten. Ein Schwamm zu Karotten zu tun. Einer ist das werden und alles um mich her- Karottentatar, mein Favorit, der andere ist der Karottenkuum aufzusaugen. nicht richtig anfühlt oder mir nichts Positives bringt, ändere ich es.

chen mit weisser Schokolade, den lieben alle. WELCHEN RAT GEBEN SIE ANGEHENDEN VEGANERINNEN? Nicht zu viel darüber nachdenken. Sich auf das konzentrieren, was man hat, anstatt auf das, was man vermisst. Ich empfehle, viele Kräuter, Zitrusfrüchte, Essig, Ahornsirup, Gewürze und Nüsse zu Hause zu haben. Auch für Nicht-VeganerInnen können diese Zutaten jede Mahlzeit besser schmecken lassen.


IM GESPRÄCH ÜBER VEGANE KÜCHE Zizi Hattab führt im Zürcher Kreis 3 das viel gepriesene vegane Restaurant KLE. Für ihren Traum, Köchin zu werden, schmiss die 31-Jährige ihren gut bezahlten Job als Software-Entwicklerin hin und heuerte bei Spitzenköchen als Stagiaire an. Ein Gespräch über Lebensträume und vegane Ernährung. ZIZI HATTABS LIEBLINGSPRODUKTE:

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Diese Datteln geniesse ich mit einer Tasse marokkanischem Minztee. Ich mag es, sie mit gerösteten Mandeln oder Walnüssen zu füllen. Bei wichtigen Feierlichkeiten servieren wir sie zur Begrüssung mit einem Glas Mandelmilch mit Orangenblütenwasser.

Ras El Hanout heisst übersetzt «Chef des Ladens». Wenn Sie in Marokko durch die Medina spazieren, hat jeder Gewürzladen einen Chefmixer, der seine eigene Gewürzmischung kreiert. Dieses Produkt erinnert mich an zu Hause. Ich gebe etwas davon in meinen Hummus, ans Gemüse oder an geröstete Nüsse.

Der Sparschäler ist ein grundlegendes und wichtiges Werkzeug. Er eignet sich in der Küche zum Gemüseschälen oder um das Gemüse in Form zu bringen, aber auch zum Reiben von Zitrusfrüchten an der Bar. Die goldene Beschichtung verleiht ihm den Status, den er verdient.

Frische Pasta ist ein Genuss, aber manchmal ist es gar nicht so einfach, solche ohne Ei im Laden zu finden. Diese hier ist reichhaltig und lässt sich perfekt kochen. Ich habe immer gern etwas davon im Kühlschrank für eine schnelle Pasta «aglio e olio» oder mit Pilzen.


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FRISK FISK steht für erstklassigen norwegischen Lachs aus nachhaltiger Zucht. Matteo Trivisano verpflichtete dafür einen der besten Räuchermeister Oslos als Direktlieferanten.

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IN RAUCH GEHÜLLT Matteo Trivisano, der Schweizer Gründer von Frisk Fisk mit italienischen Wurzeln, verliebte sich in Norwegen. In den Lachs. «Diese Qualität, diesen puren, natürlichen Geschmack kannte ich aus der Schweiz nicht», schwärmt er. «Da entstand die Idee, norwegischen Lachs zu importieren.» Sein Geschäftspartner Frederik Møller Andersen gilt als einer der besten Lachsflüsterer überhaupt , seine Fredriks Røkeri ist eine kleine, handwerklich betrie-

bene Firma mit gerade mal vier Mitarbeitenden in der «Fiskehall» von Oslo, die zu den qualitativ hochstehendsten Räuchereien gehört. Geräuchert wird der Lachs nach traditioneller norwegischer Art: hängend, umgeben von einem zarten Hauch edlen Rauchs, der aus einer Mischung von Tannennadeln, Fichtenholz und Splittern von Aquavit-Fässern entsteht. «Die Kunst des Räucherns ist eine Philosophie und eine Leidenschaft.»


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PEDRO BASTOS ist ausgebildeter Biochemiker und leidenschaftlicher Fischhändler. Zu seinen Kunden gehören einige der besten Restaurants Portugals – insbesondere die «Michelin»Sterneköche der Algarve. 55

FRISCHES GLÜCK

Eines der bekanntesten Fischereizentren Portugals befindet sich in Sagres, dem südlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Und einer der Fischhändler ist Pedro Bastos. «Bei uns gibt es noch viele kleine Boote, mit gerade mal zwei oder vier Mann drauf. Die fahren nicht tagelang raus, sondern angeln in der Nähe und liefern so absolut frischen Fisch», erklärt Pedro. Und wenn die Männer Glück hätten, würden sie vielleicht 100 Fische fangen.

Wegen des kalten Wassers und der grossen Tiefe des Atlantiks vor Sagres gelten diese jedoch als besonders hochwertig und vielfältig. Die achtsame Hakenfischerei garantiert überdies, dass die Fische unversehrt auf die Auktion kommen. Das Ziel ist, die Zeitspanne zwischen Meer und Teller so kurz wie möglich zu halten. Pedro Bastos versorgt mit seinem Familienunternehm en die HHHdelicatessa mit exquisitem Fisch.


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FAMILIENSACHE

Der Clos du Boux thront über der Gemeinde Épesses am wunderschönen Genfersee. Hier kreiert die Familie MASSY fantastische Weine.

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Das Lavaux mit seinem malerischen Blick über den Genfersee in die Alpen gehört definitiv zu den schönsten Regionen der Welt. Die historischen Ortschaften zwischen Lausanne und Montreux werden von einem Meer aus Reben umringt. Genau genommen wäre «ein Wasserfall» an Reben wohl treffender, denn die Hänge sind steil und oft terrassiert und werden so von der Sonne besonders verwöhnt.

Die Familie Massy wohnt und arbeitet mitten in diesen Rebbergen auf dem Clos du Boux oberhalb von Épesses. Das herrschaftliche Wohnhaus ist schon von Weitem zu erkennen. Es gilt als historisches Monument, denn sein Grundstein wurde bereits im Jahr 1630 gelegt. Rundherum wachsen Reben. Oder genauer gesagt: Chasselas. Diese Traubensorte versteht es wie keine zweite, das


einzigartige Terroir des Lavaux auszudrücken. Und auf dem Clos du Boux, dem einzigen Clos Grand Cru der Gemeinde Épesses, entstehen so unvergleichliche Weine. Gemacht werden sie von Margaret und Luc Massy. Das Winzerpaar nennt einige der besten Weinberge in Épesses, St-Saphorin und dem Dézaley Grand Cru sein Eigen. Die beiden sind besessen von der Idee, diese Terroirs so gut wie nur möglich zu respektieren. Sie werden von ihren zwei Söhnen, Gregory und Benjamin, unterstützt, womit bereits die vierte Generation auf dem Weingut arbeitet. Dass Luc Massy Vins zur absoluten Spitze des Schweizer Weinbaus zählt, ist längst bekannt. Und seit dem Sommer 2019 gehört der Betrieb wortwörtlich zum Adel: An der Fête des Vignerons wurde JeanDaniel Berthet, Winzer des Guts, nämlich zum König der Fête gekrönt.

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Luc Massy mit seinen Söhnen Gregory (links) und Benjamin (rechts).

ÉPESSES CLOS DU BOUX

DÉZALEY CHEMIN DE FER

Der Clos du Boux ist der einzige echte Clos in Épesses. Die einmalige Lage schenkt dem Wein feine, subtile Aromen von Lindenblüte, Honig und Haselnuss mit einem Hauch von Ananas und Mirabelle. Am Gaumen mit toller Eleganz und feingliedriger Mineralität.

Dézaley ist einer von gerade mal zwei Grand- Cru-Weinbergen am Genfersee. Der Chemin de Fer besticht mit einem Bouquet mit Noten von Mandeln, Zitrone, geröstetem Toast und Feuerstein. Am Gaumen zeigt er einen für Chasselas kraftvollen Körper und eine leichte Salzigkeit.


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WALLISER PERLE

PETITE ARVINE RÉSERVE HISTOIRE D’ENFER Bei Histoire d’Enfer bewirtschaften ein paar Weinfreunde wenige, dafür aber einige der besten Rebberge im Wallis. Ihr Petite Arvine besticht mit intensiven Aromen von Orangenblüten, Grapefruit, Mandarinen und kandiertem Ingwer. Im Gaumen körperreich, dank der saftigen Säure aber frisch und ausgewogen.

Wenn der Profi von «autochthon» spricht, meint er einheimische Rebsorten: so wie die PETITE ARVINE im Wallis – die «Kleine» ist dort ganz gross!

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Die Petite Arvine ist bei uns längst kein Geheimtipp mehr. Doch wussten Sie, dass sich weltbekannte Winzer an ihr die Zähne ausbissen? Denn das Qualitätspotenzial der Schweizer Rebsorte ist längst auch international bekannt. So hat zum Beispiel Angelo Gaja, die Winzerlegende aus dem Piemont, Petite Arvine gepflanzt. Auch Michel Chapoutier hatte einen experimentellen Weinberg im Rhonetal. Doch sie mussten sich beide geschlagen geben und auf andere Traubensorten ausweichen. Der Petite Arvine scheint es zu Hause im Wallis einfach am wohlsten zu sein. Es braucht wohl auch einen echten Walliser – oder eine echte Walliserin –, um diese Diva zu bändigen: Sie ist sehr empfindlich auf Frost, weil sie früh austreibt. Sie braucht

überdurchschnittlich lange, bis sie endlich reif wird. Auch mag sie keine zu nassen Böden, hat es aber auch nicht gern zu trocken. So fordert sie Winzerinnen und Winzern alles ab. Immerhin hatten sie lange Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Denn die Petite Arvine wurde bereits im Jahr 1602 erstmals schriftlich erwähnt – also fast 200 Jahre vor Cabernet Sauvignon. Und wer die Petite Arvine einmal verstanden hat, kann aus ihr unwiderstehliche Weine erschaffen. Denn sie bietet perfekte Harmonie zwischen Körper und rassiger Säure und eignet sich so auch für RéserveWeine aus der Barrique und gar für Süsswein. Und ihr betörendes Bouquet offeriert Aromen von Zitrusfrüchten, weissen Blüten, würzigen Noten und viel Mineralität.


MA LFY GIN ROSA P I NK GRA P EFRU I T DE ST I L L I ERT I N I TA L I EN ENJOY RESPONSIBLY

www.malfygin.com


VOM WINDE VERWEHT GLOBUS UNTERSTÜTZT KLEINE FISCHER IN PORTUGAL In der Bucht von Sagres fahren die Fischer bei Wind und Wetter in die raue See hinaus, um in kleinen Booten den – wie die Küchenchefs der Algarve sagen – besten Fisch der Welt zu fangen. Und tatsächlich ist dieser aufgrund der Tiefe des Atlantiks besonders vielfältig und hochwertig. Genau so, wie man es von unserer HHHdelicatessa erwartet.


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