WIRTSCHAFTS KRAFT Ausgabe Juni/Juli 2018
Das Magazin der nordwestdeutschen Unternehmen
Starke Unternehmen aus den Wirtschaftsregionen
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WIRTSCHAFTSKRAFT 01/2018
Editorial
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Inhalt OLDENBURG HAWART setzt weltweit Windkraft in Bewegung...........................................4 Multikulturelle Backstube bringt Müller & Egerer nach vorn........................5 Herkunft, Heimat und Tradition bei der Rügenwalder Mühle......................6 Nachwuchs der August Brötje-Werke holt Bundestitel......................................7
M
it Ideenreichtum und ausgeprägtem Unternehmergeist tragen starke Firmen im Nordwesten dazu bei, dass sich eine überaus zukunftsorientierte, produktive und lebenswerte Region entwickelt. Ihre innovative Wirtschaftskraft sorgt für eine vielfältige Unternehmenslandschaft quer durch alle Branchen. Der Norden punktet mit überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen. Sie sind größtenteils inhabergeführt und zeigen sich äußerst kreativ und gut vernetzt. In dieser Beilage stellen wir besondere Erfolge und Geschichten vor, präsentieren Unternehmen, die sowohl weltweit agieren als auch auf regionale Verantwortung setzen. Ihr Erfolgsrezept ist die gelungene Balance zwischen Tradition, digitaler Technik und experimentellem Zeitgeist – auch im Bildungswesen. Allen gemeinsam ist der Mut und die Verantwortung, über den Tellerrand zu schauen und den Nordwesten weiter voranzubringen.
Torsten Hillje
Ideenschmiede für Metall und Glas weltweit auf Erfolgskurs...........................8
OSNABRÜCK Landtechnik weiter auf der Sonnenseite............................9–12 Echterhoff-Baugruppe auf Erfolgskurs............................14–15 Verbraucher setzen immer mehr auf ausgewählte Tropfen ........................16 Die emco Group: Mit Innovation und Design international ausgezeichnet....17 Suche nach Fachpersonal für Kämmerer eine der größten Herausforderungen...........................18
MÜNSTER Wo Exzellenz immer wieder nachwächst................................20–21 Ein Erbe, das verpflichtet.............22–23
Projektleiter
Impressum MÜNSTER Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG Soester Straße 13, 48155 Münster Geschäftsbereich: Media & Sales Anzeigenleitung: Herbert Eick OSNABRÜCK Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG Breiter Gang 10–16, 49074 Osnabrück V.i.S.d.P.: Ralf Geisenhanslüke Anzeigen-/Werbeverkauf: MSO Medien-Service GmbH & Co. KG Große Straße 1–19, 49074 Osnabrück Geschäftsführer: Sven Balzer, Sebastian Koch (V.i.S.d.P.) NORDHORN Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn Verlagsleiter: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Matthias Richter Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Jochen Anderweit
OLDENBURG Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postfach 2525 · 26015 Oldenburg Geschäftsführung: Harold Grönke Leitung Geschäftskunden: Bodo M. Bauer Gesamtrealisierung: Projektleitung: Torsten Hillje Redaktion: Swantje Sagcob Tel. 0441/9988 – 4661 anzeigen-redaktion@nwzmedien.de Satz und Gestaltung: NWZ Anzeigenproduktion Druck: WE-Druck GmbH & Co. KG Wilhelmshavener Heerstraße 270 26125 Oldenburg Auflage: 60.650 Expl. (Verlagsangabe)
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Mit Windkraft in Bewegung Sondermaschinen von HAWART in der ganzen Welt gefragt VON DIRK WIETING
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as mittelständische Unternehmen im Maschinenund Anlagenbau HAWART in Ganderkesee (Landkreis Oldenburg) macht dem Namen „Made in Germany“ alle Ehre. Nicht umsonst sind Produkte aus dem Hause HAWART in vielen Ländern sehr gefragt und geschätzt. „Wir sind ein führender Hersteller von Fertigungssystemen und Logistikkomponenten für die Windenergie-Branche und dazu kommen viele weitere Produkte. HAWART ist international ausgerichtet und sowohl im Serien- als auch im Projektgeschäft tätig“, erklärt Dipl. Ing. Willy Körner. Erfolgsgeschichte seit 25 Jahren
HAWART Rotorblatttransportgestelle für den Offshore-Bereich.
Gegründet wurde die Firma HAWART 1987 in Bremen von Rolf Hartmann, als „Handel mit Waren aller Art“. Schon ein Jahr später erfolgte der Umzug nach Ganderkesee (Handwerksweg), dem heutigen Firmensitz. Die noch junge Firma übernahm zum Beispiel beim Bau des Windparks Cuxhaven den Transport der Anlagen-Komponenten und deren Montage. Hier kreuzten sich zum ersten Mal die Wege von HAWART und Willy Körner. Beim Auftraggeber MBB war er der Projektleiter für den Bereich „Windenergie“. Genau am 8.8.1988 wurde der Windpark Cuxhaven in Spieka-
Neufeld mit 25 Windrädern eröffnet. Ihre Höchstleistung betrug 55 Kilowatt. Heute sind moderne Anlagen 100-mal so leistungsfähig. Kurze Zeit nach Fertigstellung des Windparks schloss MBB die Abteilung Windenergie. 1992 hatte HAWART-Gründer Rolf Hartmann einen schweren Verkehrsunfall. Die Firma musste weiterlaufen und so rief Ehefrau Charlotte Hartmann bei Willy Körner an. Er nahm sich Bernd Kläner aus Immer zur Seite und beide leiteten das Unternehmen. Als sich abzeichnete, dass Rolf Hartmann
arbeitsunfähig bleiben würde, machte er den beiden ein Kaufangebot. Willy Körner und Bernd Kläner übernahmen HAWART zum 1. Juni 1993, also vor 25 Jahren. Anderthalb Jahre später trat mit Reinhard Bonke der dritte Geschäftsführer und Anteilseigner ins Unternehmen ein. Während Reinhard Bonke und Bernd Kläner für Fertigung und Montage verantwortlich waren, konzentrierte sich Willy Körner auf den kaufmännischen Part und die Betreuung der Kunden. Die Zahl der Mitarbeiter steigerte sich in den letzten 25 Jahren von 8 auf aktuell 90 Mitarbeiter. Windenergie bildet wichtigstes Standbein
Sie sind für das Unternehmen HAWART verantwortlich (v.l.): Reinhard Bonke, Dipl.-Ing. Willy B. Körner und Bernd Kläner.
In der Anfangszeit profitierte HAWART vom direkten Nachbarn, der damaligen Umweltschutz-Nord GmbH. Hier wurden die Wartung der Maschinen, sowie die Instandsetzung der Container übernommen. Beim Bau zweier Kompostwerke war HAWART ebenfalls beteiligt. „1994 wurden wir zum „Zaunkönig“ und dieser Auftrag war ein großer Impuls für unser Unternehmen“, blickt Willy Körner zurück. Bei HAWART wurden Sicherheitszäune für Gleisbaustellen gefertigt und das für eine Strecke von ca. 40 Kilometern. Ebenfalls zum Leistungsspektrum gehören heute Fahrgastunterstände für Bus und Bahn.
FIRMENBILD
„Mitte der neunziger Jahre frischte der Wind wieder auf“, erzählt Willy Körner. Der Bereich Windenergie gewann für HAWART nun immer mehr an Bedeutung. Unter anderem lieferte das Ganderkeseer Unternehmen die Fertigungsmittel für den Rotorenbau bei A & R Rotec in Lemwerder, einer Tochter von Abeking & Rasmussen. „Mit der Zeit wurden die Formen immer größer und schwerer“, erklärt Willy Körner die Entwicklung. Weltweit gefragt ist HAWARTHINGE (Scharnier), ein hydraulisches Wendesystem für Rotorblattformen. Diese Konstruktion ermöglicht es, die beiden separat hergestellten Hälften eines Rotorblattes aufeinander zu klappen und zu verkleben. Je nach Länge des Rotorblattes produziert der Betrieb die Stahlunterbauten in Längen von über 60 Meter, ausgestattet mit einem bis zu fünf Scharnieren. Viele dieser Fertigungssysteme wurden und werden auch noch heute weltweit verkauft, unter anderem in Amerika, Asien und Australien. Die Produktion für die Windenergie macht heute ca. 85 Prozent bei HAWART aus und ist somit das wichtigste Standbein des Unternehmens. Nach dem Motto: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, hat sich Firma HAWART für die Zukunft aufgestellt. „Wir rüsten uns unter anderem für die OffshoreWindparks“, erklärt Geschäftsführer Willy Körner.
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Die Herkunft spielt hier keine Rolle Weltoffene Wertschätzung in der Backstube von Müller & Egerer VON SWANTJE SAGCOB
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nternationale Willkommenskultur unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Kultur und Religion gehört bei der Bäckerei und Konditorei Müller & Egerer schon seit jeher zur Firmenphilosophie. „Ohne dieses unternehmerische Konzept würde unser Unternehmen nicht mehr bestehen“, weiß Geschäftsführer Jan-Christoph Egerer. Derzeit beschäftigt das Rasteder Unternehmen, das bereits 2011 mit dem Oldenburger Integrationspreis ausgezeichnet wurde, 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 29 Nationen, die (noch) nicht über eine deutsche Staatsbürgerschaft verfügen. Ob aus Albanien, Italien, Syrien, Japan, Pakistan, Togo oder Vietnam – in der Backstube, im Vertrieb oder Verkauf herrscht bei Müller & Egerer nicht nur stets rege Betriebsamkeit, es geht unter den insgesamt 707 Mitarbeitern auch zwischenmenschlich hoch her – in sehr positivem Sinne. Die konzentrierte Arbeitsatmosphäre zeichnet sich durch ein fröhlichfreundliches und respektvolles Miteinander aus: Hier wird Integration beispielhaft und vorbildlich gelebt, weil sich die mentale Haltung durch die gesamte Unternehmensstruktur zieht. Wenn der Chef durch die Abteilungen streift, entsteht keine ehrfurchtsvolle Anspannung, vielmehr gibt es ein fröhliches Hallo – oder Moin Moin! „Wenn wir uns nicht schon vor langer Zeit für diese Thematik geöffnet hätten, gäbe es am Wochenende keine warmen Brötchen mehr“, ist sich JanChristoph Egerer auch bewusst. Das familiengeführte Rasteder Traditionsunternehmen mit einem Filialnetz von Wilhelmshaven über Oldenburg bis in die Hansestadt Bremen wächst sehr stark, der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren aber ebenso stark verändert. „Wir brauchen permanent neue Mitarbeiter, wenn wir am Markt bestehen wollen“, hat der 51-Jährige nicht zuletzt auch sein Ziel vor Augen, „die beliebteste Handwerksbäckerei in unserer Region“ zu werden. Dabei reduziert der erfolgreiche Unternehmer dieses Konzept nicht nur auf das Thema Integration aus-
Multikulturelles Miteinander prägt das Arbeitsklima in der Backstube ländischer Mitbürger, sondern auch auf das Potenzial von jungen deutschen Heranwachsenden aus einem sozial schwachen Umfeld, die beispielsweise keinen Schulabschluss haben. Letztlich zählt die mentale Haltung auf beiden Seiten, um mit dem Prinzip Vertrauen und Verantwortung gemeinsam erfolgreich zu sein. „Ich möchte die Frage der Leistungsbereitschaft und Loyalität nicht nach Nationen trennen. Jeder, der seine Kompetenzen und seine Einsatzbereitschaft mitbringt und dieses offene Konzept mitträgt, ist bei uns
Jan-Christoph Egerer BILD: GAYER FOTOGRAFIE
willkommen. Wir schauen nicht auf Herkunft, Hautfarbe oder Religion“, betont Egerer. Das Mit- und Füreinander zahlt sich aus: In der Lust am Schaffen, das durch einen verantwortungsvolles und zwischenmenschlich entspanntes Arbeitsklima geprägt ist, und im geschäftlichen Erfolg. Das weltoffene Prinzip von stets fairem Geben und Nehmen hat darüber hinaus einen ganz besonderen Effekt: Respektvolle Dankbarkeit beim wortwörtlich täglichen Broterwerb. „Ausgezeichnete“ Integration Natürlich gilt in einem wachsenden Großbetrieb das Leistungsprinzip. Und gelebte Integration stellt eine große Herausforderung für Unternehmen dar. Die Erfahrung zeigt, dass sich dieser intensive, aber vorübergehende Mehraufwand für beide Seiten auszahlt. „Wer Leistung bringt und zuverlässig ist, wird von uns mit allen Mitteln gefördert“, betont Dagmar Bunjes, die sich fast mütterlich für ausländische Heimatsuchende engagiert. Die Personalerin kümmert sich um alle formalen Maßnahmen für eine gelingende Integration, beispielsweise wenn Sprachunterricht oder Unterstützung bei der Beschaffung von Aufenthaltsgenehmigungen oder Arbeitspapieren
BILD: GAYER FOTOGRAFIE
Nicht nur in den heute 58 Filialen wird bestmögliche Qualität und freundlicher Service gelebt, auch in der Belegschaft zählt eine weltoffene Wertschätzung, bringt Jan-Christoph Egerer das Erfolgskonzept der traditionellen Handwerksbäckerei in 3. Generation auf den Punkt. notwendig ist. Und das Wichtigste: Alle werden unabhängig von ihrer Herkunft gleich behandelt bei Bezahlung und Sozialleistungen. Was mit dem ersten türkischen Gastarbeiter vor 30 Jahren begonnen hat, ist bei Müller & Egerer heute zu einer multikulturellen Belegschaft gewachsen, die zur innovativen Entwicklung eines regionalen Traditionsunternehmens beiträgt – und ein „ausgezeichnetes“ Integrationskonzept, das Willkommenskultur vorbildlich lebt. Ein gelungenes Beispiel in unserer Region Oldenburger Land, in der bereits viele weitere Unternehmen erfolgreich auf ausländische Fachkräfte setzen. Wenn die Einheimischen die grenzenlose Offenheit nicht als Konkurrenz und Überfremdung, sondern als Chance und Menschlichkeit begreifen, haben alle gewonnen. P @ www.mueller-egerer.de
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Über 180 Jahre Rügenwalder Mühle Beste Qualität, handwerkliche Tradition seit 1834 und innovative Produktpolitik VON SWANTJE SAGCOB
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s ist ein Familienunternehmen alter Tradition – und einer Heimat ursprünglich in Pommern. In Rügenwalde (heute Darlowo/Polen) wurde die Metzgerei Carl Müller 1834 als kleines Ladenlokal für feine Fleisch- und Wurstwaren gegründet, heute ist das mittelständische Familienunternehmen mit seinem Produktionsstandort in Bad Zwischenahn national gut aufgestellt. Besonders die innovative Veggie-Linie hat dem Ammerländer Unternehmen als Marktführer in diesem Segment neue Perspektiven eröffnet. Auch in der Führungsetage sind im letzten Jahr die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt worden: Mit Lothar Bentlage und Godo Röben haben zwei langjährige Prokuristen in die Geschäftsführung gewechselt, die Christian Rauffus von 1979 bis 2017 in der sechsten Unternehmensgeneration erfolgreich innehatte. Jetzt stellt er u.a. mit seinem Sohn Gunnar im neuen Aufsichtsrat die Fortführung des Familienbetriebes sicher. „In die Tradition wächst man hinein und sie bettet einen auch ein“, weiß der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Rauffus aus eigener Erfahrung. Sein Großvater hat noch in Rügenwalde Wurst hergestellt. Erst kurz vor Kriegsende musste die Familie von Carl Friedrich Müller vor der Roten Armee flüchten, im Gepäck die wertvollen Rezepturen – insbesondere seiner Rügenwalder Teewurst und der Pommerschen Leberwurst, die
Reifekontrolle der Groben Teewurst schon im gesamten Deutschen Reich verschickt worden waren und auch später – in der neuen Heimat – das Unternehmen in Niedersachsen bekannt und groß gemacht haben. Von Heimat(en) und Traditionen Mit wenigen Habseligkeiten ist die Familie Müller im Herbst 1945 ins Ammerland geflüchtet. Die Kriegsflüchtlinge waren damals in der Bevölkerung nicht gerade willkommen; die Flüchtlingsströme heute sind auch viel diskutiert.
Wie kann eine neue Heimatverbundenheit überhaupt entstehen? Thomas Ludwig, Marketingleiter: Es gibt in der Flüchtlingsthematik grundsätzlich eine Parallele: Heimat ist veränderlich. Wer aus seiner alten Heimat vertreiben wird und aufbricht, eine neue Heimat zu finden, hat es anfangs nie leicht. Entscheidend ist, dass zur Zeit der Flucht und Neuansiedlung von Rügenwalder alle Existenzängste hatten: die beheimatete Bevölkerung, die vor dem Nichts stand, und die Geflüchteten, die ihre Heimat verloren hatten. Heute sind die Voraussetzungen ganz anders. Wie definiert die Rügenwalder Mühle heute ihre Herkunft?
Veggie Schinken Spicker – ein Blick in den Kutter. BILD: RÜGENWALDER
Das Unternehmen hat zwar seinen Ursprung in Pommern, aber ihre Heimat ganz klar im Ammerland gefunden. In einzelnen Produktnamen spiegelt sich noch die Herkunft wider und in den Geschichten, die noch von früher bekannt sind und weiter erzählt werden. Verbunden sind beide Heimaten durch die geografische Lage im Norden, die sich auch in der Mühle, damals nur als Logo und heute auch als Bauwerk wiederfindet. Für eine Marke ist es wichtig, eine regio-
BILD: RÜGENWALDER
nale Heimat zu haben. Gabriele Soballa, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Die Wurzeln vergisst man nicht, man wurzelt wieder neu. Das gilt für Menschen wie für Unternehmen. Die Geschichte der Rügenwalder Mühle hat in Pommern begonnen, im Ammerland erzählen wir sie weiter und hier haben wir unsere Heimat gefunden. Die Rügenwalder Mühle ist regional stark im Norden beheimatet, war aber von Anfang an national unterwegs. Wei sieht es mit internationalen Ambitionen aus? Thomas Ludwig, Marketingleiter: Mit dem Ammerländer Produktionsstandort ist der Bekanntheitsgrad in der Region besonders stark ausgeprägt, aber die Marke ist national bekannt. In der Tat sind wir ein klassisches deutsches mittelständisches Familienunternehmen, aber unser Exportvolumen ist noch ausbaufähig, insbesondere auch die erfolgreiche neue Veggie-Linie. Trotzdem machen unsere Klassiker Rügenwalder Teewurst und Pommersche Gutsleberwurst immer noch etwa die Hälfte der Tonnage aus. Tradition und Innovation liegen hier eng beieinander. P @ www.ruegenwalder.de
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Bundessieger kommen aus Rastede Nachwuchs der August Brötje-Werke holt deutschen Titel in den Norden
Historie 1919 wird das Unternehmen von August Brötje (1893-1937) gegründet. Ab 1925 fertigt Brötje nach einer Produktionsumstellung Radiatoren aus Stahl (ZickZack-Heizkörper), zuvor wurden sie aus Gusseisen hergestellt. 1936 beginnt die Produktion der ersten Stahlheizkessel. Während des Zweiten Weltkrieges kauft das Unternehmen Brötje in Kleinenfelde zwischen Bahnhof und Hostemost ein Gelände, auf dem nach und nach neue Werksgebäude entstehen – der heutige Standort.
Das Brötje Team freut sich über den 1. Platz auf Bundesebene (v.l.n.r.): Jan-Marken Schön, Marcel Plois, Tom Schedemann und Jona Krüger. (nicht auf dem Foto: Tim Wilken). BILD: JONA KRUEGER VON SWANTJE SAGCOB
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ie Sieger kommen aus dem Landkreis Ammerland: Beim bundesdeutschen Finale des Wirtschaftsplanspiels „Playbizz“ hat das Auszubildenden-Team der Heizungsbaufirma August Brötje GmbH aus Rastede Anfang Juni den Titel geholt. Das Wirtschaftsplanspiel „Playbizz“ gibt es seit 2010 bundesweit. Es ist ein Angebot der Bildungswerke der Wirtschaft, in Niedersachsen des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) – in Kooperation mit Arbeitgeberverbänden. Auszubildende schlüpfen dabei in die Rolle von Managern, müssen Risiken abwägen und Wettbewerbssituationen analysieren, um kluge unternehmerische Entscheidungen zu treffen – etwa zu Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Personal und Finanzen. Verantwortung wie in einem „richtigen“ Unternehmen – inklusive Unsicherheit und Zeitdruck. Das digitale Lernformat kommt bei den Jugendlichen gut an. Denn „Playbizz“ ist ein sogenanntes Fernplanspiel, es verbindet die Auszubildenden online miteinander. Die teilnehmenden Teams erhalten ein Handbuch und Zugangsdaten zur Website des Online-Plan-
spiels. Auf der virtuellen Oberfläche erarbeiten sie Entscheidungen, die sie virtuell an die Spielleitung senden. Brötje Heizung hatte seinen Auszubildenden zum zweiten Mal die Möglichkeit eröffnet, an „Playbizz“ teilzunehmen. Die Brötje-Auszubildenden Tom Schedemann, Jan-Marken Schön und Jona Krüger hatten sich zuvor gegen 53 Teams ins Landesfinale qualifiziert, in dem sie ihre vier KonkurrentenTeams besiegten. Im bundesdeutschen Finale machte es der Rasteder Nachwuchs spannend bis zum Schluss: Nach vier Entscheidungsrunden konnte sich das Team der August Brötje GmbH dank analytischer Denkerfolge, ausgezeichneter Teamfähigkeit und strukturiertem Arbeiten vom vierten auf den ersten Platz vorarbeiten und damit überglücklich den Titel und Pokal nach Niedersachsen holen. Damit haben die vier Sieger auch bewiesen, dass sich betriebswirtschaftliche Zusammenhänge statt aus Lehrbüchern noch effektiver lernen und quasi erleben lassen, indem man einfach selbst ein Unternehmen steuert – auch wenn es nur ein simultanes Planspiel bleibt. Die „Manager von morgen“ haben sich zumindest solide Schlüsselqualifikationen für ihre weitere Berufskarriere erarbeitet.
Den zweiten Platz belegte das Team der Fries Holzsysteme GmbH aus Schleswig-Holstein. Dritter wurde das Team der Pfisterer Kontaktsysteme GmbH aus Baden-Württemberg. Ebenfalls im Bundesfinale standen Max Lamb GmbH & Co. KG (Bayern) und ETS Elektrotechnische Großhandels- und Service GmbH (Sachsen). Organisiert und geleitet wurde die Bundesendrunde vom Bildungszentrum Tannenfelde (Schleswig-Holstein). „Playbizz“ steht Auszubildenden aller Ausbildungsrichtungen offen und wendet sich gleichermaßen an gewerblich-technische und kaufmännische Berufseinsteiger.
playbizz wird von den Bildungswerken der Wirtschaft als Planspiel-Wettbewerb organisiert. Bei dieser Wirtschaftssimulation, die betriebliche Planungs- und Entscheidungsprozesse vereinfacht und modellhaft darstellt, treten die teilnehmenden Teams aus unterschiedlichen Unternehmen gegeneinander an: zunächst auf Landesebene, später auf Bundesebene. P @ www.playbizz.de
Im Laufe der Zeit entwickelt sich das Unternehmen zu einem der führenden Heizungshersteller. Ab 1966 wird auch in Augustfehn produziert. Dort werden Flachheizelemente gefertigt. Aufgrund der geänderten Marktanforderungen und der gesunkenen Nachfrage nach Stahlgliederradiatoren wird deren Produktion in Rastede im September 1995 eingestellt. Die alten Hallen, einst Fertigungsstandort für Radiatoren und Stahlkessel, dann Lagerfläche, werden abgerissen. In 2017 hat Brötje erneut ein Rekordergebnis abgeliefert. Produziert werden am Rasteder Standort aktuelle Produkte aus der Brennwerttechnik und Wärmepumpen. Insgesamt 4,5 bis 5 Millionen Euro investiert das Unternehmen derzeit in eine „Gläserne Fabrik“, die letzten Arbeiten finden in diesen Tagen statt. Die August Brötje GmbH ist ein Unternehmen der BDR Thermea Group. Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Sten Daugaard-Hansen wird 2018 zum 15. August Heinz-Werner Schmidt, derzeit Vice President Sales and Marketing Building Solutions Europe für die D-A-CH Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Geschäftsführer der Uponor GmbH.
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Tüftler weltweit auf Erfolgskurs Ammerländer Ideenschmiede für Metall und Glas für Hof, Haus und Garten VON HILDBURG LOHMÜLLER UND SWANTJE SAGCOB
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it Ideen aus Metall und Glas für Haus, Hof und Garten ist die Firma Hoklartherm GmbH seit über 35 Jahren zukunftsweisend unterwegs. Das familiengeführte Unternehmen mit 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt und produziert Gewächshäuser, Wintergärten, Schwimmbad-Überdachungen, Pavillons, Terrassenüberdachungen, Solarveranden und vieles mehr. Rund um den Globus Als Kompetenzführer im Gewächshausbereich, wie aber auch im Sonderbau von Wintergärten, Orangerien und anderen Konstruktionen aus Metall und Glas, hat sich das Unternehmen aus Apen (Landkreis Ammerland) darauf spezialisiert, Potenziale für qualitative Lösungen zu verwirklichen. Dabei setzt Hoklartherm auf zertifiziertes und vielfältiges technisches Know-how im Schweiß- und Biegebereich. Hoklartherm ist rund um den Globus mit etwa 40 Vertriebspartnern bei den Kunden vor Ort. Qualitative Produkte, bester Service und exzellente Beratung sind das Credo des Unternehmens. Vorliebe für Gewächshäuser Im August 1982 wurde die Firma Hoklartherm in Westerstede-Lindern durch Dipl.-Ing. Werner Hollander gegründet. Aber bereits 1978 ist das erste Gewächshaus „das Thermo-Rund-
Der drehbare Glaspavillon Rondo mit 180°-Öffnung lässt sich vielfältig nutzen.BILDER: HOKLARTHERM bogen-Gewächshaus“ im Garten der Familie Hollander errichtet worden. Dieses Gewächshaus fand im Bekanntenkreis so viel Interesse, dass diesem Modell schnell weitere Gewächshäuser dieser Art folgten. Die Basis einer erfolgreichen Geschäftsidee. „Durch die Ergänzung und die stetige Weiterentwicklung des Gewächshausprogramms haben wir uns zum größten Hersteller von Hobby-Gewächshäusern im hochwertigen Bereich in ganz Deutschland einen Namen gemacht, betonen die Geschäftsführer Mirko Metjengerdes und Gerrit Wermter. Zum
Portfolio gehören auch Wintergärten, Schwimmbad- und Terrassen-Überdachungen sowie Pavillons. Im Jahr 2000 folgte der Neubau der Produktionsstätte in Apen, dem jetzigen Firmenstandort mit Verkaufs- und Ausstellungsgelände. Für Interessierte lohnt sich ein Besuch in Apen allemal: Im rund 20.000 Quadratmeter großen Ausstellungsgarten kann nach Herzenslust flaniert, gestaunt und gedanklich schon mal gestaltet werden. Der dynamische Familienbetrieb legt seinen Schwerpunkt auf Eigenentwicklungen und Eigenproduktion. Die fachkompetenten und kreativen Köpfe des Unternehmens blicken voraus und haben Freude am Entwickeln neuer Produkte – sie sind als Tüftler stets einen Schritt voraus. Mehrfach ausgezeichnet
Die Solarveranda Berlin hat den Bogen raus und erlaubt das Sitzen unter freiem Himmel bei jeder Wetterlage.
Die innovativen Konstruktionen aus Aluminium wurden mit verschiedenen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter der Innovationspreis für die kraftunterstützende Schiebetechnik für die Solarveranda Berlin im Jahr 2000 und der Bayrische Staatspreis für den Pavillon Rondo (2010). Mit dem Export eines Pavillons „Rondo“ nach Dubai 2015 wurden die
weltweiten Handels-Kontakte weiter ausgebaut. Erst im letzten Jahr konnte mit dem mobilen Balkon-TerrassenGewächshaus TERRA eine Weltneuheit auf den Markt gebracht werden. Es lässt sich als Hochbeet nutzen und mit Bodenrahmen aus Aluminium und Kunststoff-Verglasung ergänzen. Ein weiterer, ebenfalls sehr erfolgreicher und auf Zukunft ausgerichteter Schwerpunkt der Firma Hoklartherm ist der Bereich Zuarbeitung und Lohnfertigung auf dem Gebiet der Biegetechnik, Blechverformung und Schweißen. Mit individuellen Lösungen für das Handwerk, die Industrie und den privaten Haushalt setzt das Unternehmen schnell, präzise, zuverlässig und innovativ jeden Auftrag um. Qualität und ganzheitliches Denken und Handeln stehen im Vordergrund der Arbeit. Sehr ernst nimmt das Ammerländer Unternehmen das gesellschaftliche Engagement und freut sich, Menschen mit Migrationshintergrund und Lernschwächen eine berufliche Perspektive zu geben. Dieses besondere Engagement wurde 2015 durch das Land Niedersachsen mit einem Wirtschaftspreis für Integration und Inklusion ausgezeichnet. P @ www.hoklartherm.de
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Landtechnik-Branche weiter auf der Sonnenseite Auch Amazone-Werke und Grimme-Werke setzen Erfolgskurs fort VON SIEGFRID SACHSE
Die Landtechnik-Branche befindet sich weiter auf der Sonnenseite der Konjunktur. Nachdem die in Deutschland produzierenden Landmaschinen- und Traktorenhersteller bereits 2017 ein außerordentlich gutes Geschäftsjahr verzeichneten und mit einem kräftigen Umsatzplus von zehn Prozent auf 7,9 Milliarden Euro das zweitbeste Jahresergebnis aller Zeiten erreichten, zeichnet sich für 2018 eine Fortsetzung des Erfolgskurses ab. Der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) rechnet für die heimischen Landtechnikstandorte in diesem Jahr mit einem Produktionsvolumen von insgesamt acht Milliarden Euro. Auch bei den Amazone-Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Hasbergen-Gaste und bei der Grimme Landmaschinenfabrik in Damme setzt sich die positive Entwicklung von 2017 in diesem Jahr fort. Die Nachfrage nach neuen Amazone-Maschinen habe im bisherigen Verlauf des Jahres weiter zugelegt, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Die Produktionsanlagen seien sehr gut ausgelastet. Den Angaben
Das Amazone-Werk in Hasbergen-Gaste.
BILD: SVEN KLEINEWOERDEMANN
zufolge arbeitet die Belegschaft in Schichtarbeit, in Saisonzeiten je nach Werk und Produktionsschwerpunkt sogar dreischichtig. Ein Grund für den positiven Trend sind die im Herbst 2017 auf der Agritechnica vorgestellten Amazone-Neuheiten, die große Nachfrageimpulse gesetzt hätten. Auch die vor kurzem stattgefundene Hausmesse Amatechnica, bei der man 4000 FORTSETZUNG AUF SEITE 10 u
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uFORTSETZUNG VON SEITE 9
Besucher aus Deutschland sowie 2000 Besucher aus 29 Exportländern begrüßen konnte, habe dies noch einmal verstärkt. Hinzu kommt nach Angaben des Unternehmens die zur Zeit allgemein gute Investitionsstimmung der Landwirte und Lohnunternehmer in Deutschland wie auch in den Exportländern. Auf den zunehmend volatilen internationalen Märkten könne es jedoch sehr schnell auch zu Nachfragerückgängen kommen, zum Beispiel wenn sich agrarpolitische Rahmenbedingungen ändern oder nationale Investitionsförderprogramme auslaufen, heißt es in diesem Zusammenhang. Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2018 wird deshalb als „verhalten optimistisch“ beurteilt und das Unternehmen
Die Amazone SmartService Datenbrille.
BILD: SVEN KLEINEWOERDEMANN
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geht von einer Umsatzsteigerung „im niedrigen einstelligen Bereich“ aus. Im Geschäftsjahr 2017 war der Umsatz der Amazone-Unternehmensgruppe um 12,6 Prozent auf den neuen Rekordwert von 457 Millionen Euro gestiegen, wozu alle Kompetenzbereiche beitrugen. Die Umsätze der Produktionsbereiche Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz hätten sich überdurchschnittlich entwickelt. Bei einem Exportanteil von rund 80 Prozent konnten insbesondere auf den Märkten in Polen, Rumänien, der Ukraine, Kasachstan, Südafrika und Weißrussland deutliche Absatzsteigerungen verzeichnet werden. Das sehr gute Ergebnis in 2017 zeige, dass die Innovationspolitik sowie das auf vielen Märkten weiter verstärkte Engagement Früchte tragen“, betonen die Geschäftsführer Christian Dreyer und Dr. Justus Dreyer. Zusammen mit den Vertriebspartnern sei man als Spezialist für den intelligenten Pflanzenbau sehr gut aufgestellt. Im vergangenen Jahr waren bei Amazone rund 1850 Mitarbeiter beschäftigt. Der Bedarf an Fach-
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Das Grimme-Werk in Damme. kräften sei auch bei dem Unternehmen groß, heißt es hierzu. Bisher gelinge es mit Hilfe eines intensiven Auszubildenden- und Personalmarketings wie auch durch die Übernahme der Auszubildenden, diesen Bedarf zu decken. Nach dem besten Geschäftsjahr 2017 mit einem Umsatz von rund 458 Millionen Euro steuert das Familienunternehmen Grimme mit Stammsitz in
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Damme in 2018 auf ein neues Rekordjahr zu. Den Angaben zufolge sorgten die stabilen Marktpreise bei Kartoffeln, Gemüse und Zuckerrüben für ein gutes Investitionsklima bei den Anwendern weltweit. Ein weiterer Schub wird auf die vielen neuen Innovationen zurückgeführt, die das Unternehmen auf der Landtechnikmesse Agritechnica im November 2017 in Hannover vorgestellt hat.
Schwerpunkt seien hier die Leistungsteigerung der Maschinen und die Einführung neuer und weiterentwickelter Assistenzsysteme, die die Bedienung der Maschinen erleichtern. Mit über 150 Maschinentypen bietet Grimme das umfangreichste und breiteste Produktionsprogramm in der Kartoffel-, Rübenund Gemüsetechnik an. Auch das Russlandsgeschäft erholt sich nach Angaben des
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Unternehmens „auf gutem Niveau“. Grimme sei zudem sehr stark in der Digitalisierung der Landwirtschaft involviert, Die Vorstellung einer eigenen Kundenplattform myGrimme, die Implementierung einer Gebrauchtmaschinenbörse mit Maklerfunktion und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Grimme App mit Konfiguratorfunktion seien weitere Maßnahmen, die sehr positiv vom Markt aufgenommen würden, heißt es weiter. Gute Chancen für die Zukunft rechnet sich Grimme in China aus, wo vor kurzem in einem neuen Werk in Tianjin (130 Kilometer südöstlich von Peking) die Produktion aufgenommen wurde. Mit über 13 Millionen Euro ist das Projekt eines der umfangreichsten Einzelinvestitionen im Ausland in der über 150jährigen Firmengeschichte. In der Anfangsphase werden in dem chinesischen Werk 50 Personen beschäftigt, ausgerichtet ist es auf 200 Mitarbeiter. Nach Angaben von Projektleiter Christoph Grimme wird der Produktionsschwerpunkt anfänglich bei Maschinen für das Legen, Pflegen, Ernten und Lagern von Kartoffeln liegen, die speziell für den chinesischen Markt entwickelt worden sind. Das Land der aufgehenden Sonne ist für das Dammer Unternehmen allerdings kein Neuland, denn dort ist man bereits seit über 20 Jahren aktiv. China ist mit über fünf Millionen Hektar Kartoffeln das größte Anbauland weltweit und hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung hinter sich. Die chinesische Regierung hat die Kartoffel zu den vier wichtigsten Grundnahrungsmitteln überhaupt erklärt und will den Kartoffelanbau massiv ausweiten.
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Echterhoff-Baugruppe auf Erfolgskurs Auftragspolster liegt bei 220 Mio. Euro – Anteil der öffentlichen Hand bei 78 Prozent VON SIEGFRID SACHSE
Die Bauwirtschaft ist so gut ins Jahr 2018 gestartet wie seit 2011 nicht mehr. Fast alle Wirtschaftszweige des Bauhauptgewerbes legten kräftig zu. Der Hautverband der Deutschen Bauindustrie hat deshalb seine Prognose über die Entwicklung der baugewerklichen Umsätze im Bauhauptgewerbe für dieses Jahr von zunächst nominal vier Prozent auf sechs Prozent angehoben. Bei stärker steigenden Preisen als 2017 dürfte dies einem realen Wachstum von zwei Prozent entsprechen, heißt es in dem Ausblick der Organisation. Für 2019 geht der Hauptverband zudem von einem nominalen Umsatzplus in gleicher Höhe aus. Triebfeder der Baukonjunktur bleibt den Angaben zufolge der
Bohrgerät Wohnungsneubau, wo mit einem weiteren Anstieg der Fertigstellungszahlen auf 330 000 bis 340 000 Einheiten gerechnet wird. Damit würde dieser Bereich aber weiterhin hinter dem im Koalitionsvertrag angepeilten Ziel
BILD: ECHTERHOFF
von 375 000 Wohnungen pro Jahr zurückbleiben. Fertigstellungszahlen in dieser Größenordnung ließen sich jedoch nicht von heute auf morgen realisieren, betont die Standesorganisation. Die Bauwirtschaft brauche Zeit,
ihre Kapazitäten an das stark steigende Nachfrageniveau anzupassen. Der Wirtschaftsbau hat den Angaben zufolge 2017 den Anschluss an den allgemeinen Bauaufschwung geschafft. Der Investitionsstandort Deutschland – noch vor einigen Jahren als unattraktiv abgeschrieben – erlebe derzeit eine Renaissance, betont der Verband. Im öffentlichen Bau profitiere die Branche zur Zeit von der Investitionswende des Bundes im Verkehrswegebau. Auch die Echterhoff-Baugruppe mit Stammsitz in WesterkappelnVelpe blickt optimistisch in die Zukunft. Bereits 2017 war der Umsatz des Unternehmensauf 135 (2016: 120) Millionen Euro gestiegen und der Personalbestand auf 465 (440) Mitarbeiter aufgestockt worden. Dieserposi-
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positive Trend setzt sich 2018 fort. Nach Angaben von Firmenchef Thomas Echterhoff und Geschäftsführerin Jutta Echterhoff-Becke, die das vor mehr als 155 Jahren von Gottlieb Diedrich Echterhoff gegründete Familienunternehmen in fünfter Generation leiten, wird für dieses Jahr ein Umsatz von 150 Millionen Euro angepeilt. Der aktuelle Auftragsbestand liegt bei 220 Millionen Euro. Der Anteil der Öffentlichen Hand am Auftragsvolumen beträgt dabei 78 Prozent. Zum Umsatz in 2017 trugen der Brückenbau/Ingenieurbau 43 (2016: 40) Prozent bei, der Kanalbau unverändert 35 Prozent und der Hochbau 22 (25) Prozent bei. Auch in den kommenden Jahren setzt Echterhoff vor allem auf diese drei Teilbereiche. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sich das Betätigungsfeld des Unternehmens vor allem in den letzten Jahrzehnten immer wieder gewandelt hat. Im Rahmen der Neuorientierung der Geschäftspolitik wurden zum Beispiel der Straßenbau und der Eisenbahnoberbau zugunsten des Ingenieurbaus aufgegeben. Dafür engagierte sich das Unternehmen in neuen Sparten wie dem Spezialtiefbau und Rohrvortrieb, Rammund Bohrarbeiten, Stollenbau sowie im Hochbau und Schlüsselfertigbau. Laut Thomas Echterhoff, der seit Mai 2016 auch Präsident des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen ist, haben die seit Ende 2015 zu verzeichnenden Bemühungen, die internen Prozesse im Unternehmen zu verbessern und in allen Bereichen effektiver zu werden, zu klaren Verbesserungen der Auftrags- und Ergebnisstruktur beigetragen. Der Firmenchef betont in diesem Zusammenhang, dass die kontinuierliche Qualitätsund Prozessoptimierung „weiterhin sehr ernsthaft betrieben wird“. ANZEIGE
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Während in vielen Wirtschaftszweigen erheblich über Facharbeitermangel geklagt wird, gibt man sich bei Echterhoff in dieser Hinsicht gelassener. Das Unternehmen habe derzeit aufgrund der andauernden und kostenintensiven Ausbildungsaktivitäten einen geringeren Facharbeiterbedarf als vielfach andere Firmen, betont die Geschäftsführung. Gegenwärtig habe Echterhoff 50 Auszubildende, mit steigender Tendenz. Thomas Echterhoff, der vor einiger Zeit kritisierte, dass die Behörden über Jahrzehnte hinweg Personal abbauten, was auch negative Auswirkungen bei der Auftragsvergabe hatte, sieht inzwischen in dieser Hinsicht eine gewisse Wende. Seiner Ansicht nach würden von Behördenseite nunmehr verstärkte Anstrengungen unternommen, Fachpersonal anzuwerben und aufzubauen. Allerdings litten die Behörden unter dem gleichen Fachkräftemangel wie alle Bereiche der deutschen Wirtschaft, insbesondere in MINT- und Ingenieurberufen. Ansprechpartner bei Echterhoff: Kai Knake, 05456-81186, Kknake@Echterhoff.de
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Verbraucher setzen immer mehr auf ausgewählte Tropfen Davon profitiert auch der Haselünner Spirituosenhersteller Heydt VON SIEGFRID SACHSE
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er Generationswechsel ist bei vielen Familienunternehmen ein heikles Thema. Die meisten Firmenchefs würden es gerne sehen, wenn die Kinder die Nachfolge antreten. Tatsache ist aber, dass weniger als die Hälfte der Betriebe innerhalb der Familie übertragen werden. Oftmals haben Kinder, Enkel sowie andere Verwandte ganz andere Berufswünsche und Vorstellungen als den Einstieg in das vielfach seit Jahrzehnten bestehende Familienunternehmen. Auch in den Bereichen Handel und Gastronomie mangelt es verschiedentlich an Nachfolgern „aus der eigenen Sippe“. Bei der Haselünner Private Kornbrennerei H. Heydt, die im Jahr
Heydt: Hendrik Heydt, 05961-9445-20, hendrik.heydt@heydt.de: 1860 von Henrich Heydt gegründet wurde, klappte der Stabwechsel innerhalb der Familie jedoch reibungslos. Anfang 2008 stieg Hendrik Heydt als Juniorchef in das Unternehmen ein, das nunmehr in der fünften Generation besteht. Der 39jäh-
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rige Diplom-Kaufmann zeichnet im Betrieb insbesondere für den Einkauf, Controlling und die Produktentwicklung verantwortlich. Sein Vater Hubert Heydt schaue zwar fast noch jeden Morgen im Betrieb vorbei, mische sich aber nicht in das Tagesgeschäft ein, betont der Juniorchef. Bei wichtigen Entscheidungen sei der Rat des Vaters allerdings nach wie vor gefragt. Hendrik Heydt, der jüngste von drei Söhnen, half bereits als Schüler im elterlichen Betrieb mit. Seine beiden Brüder hatten schon früh signalisiert, dass sie den Traditionsbetrieb nicht übernehmen wollten. Der heutige Juniorchef baute seinen beruflichen Werdegang gezielt auf die späteren Anforderungen auf. Nach einer Ausbildung als Bankkaufmann erfolgte ein dreijähriges duales Studium zum Diplom-Kaufmann mit dem beruflichen Part in einem Getränkefachgroßhandel. Anschließend arbeitete er dreieinhalb Jahre bei der Glashütte in Düsseldorf. Hendrik Heydt entschied sich für den Job in der Spirituosenbranche, der durch einen harten Konkurrenzkampf zwischen nationalen und internationalen Herstellern gekennzeichnet ist. Hinzu kommt, dass der Markt
für Spirituosen seit Jahren stagniert – der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland seit einiger Zeit konstant bei etwa 5,4 Liter. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Die Bundesbürger trinken nicht mehr Alkohol, aber dafür immer mehr ausgewählte Tropfen. Davon profitiert auch das Haselünner Unternehmen, das neben dem Korn auch Getränke auf Wodkabasis, Liköre und Fruchtbrände herstellt. In der Verkaufspolitik konzentriert sich Heydt vor allem auf zwei Strategien: Neben dem Massengeschäft mit Produkten wie dem bekannten Kräuterlikör HKT setzen auch die Haselünner zunehmend auf edle Tropfen. So reift in Eichenfässern immer wieder ein Korn, der erst in einigen Jahren verkauft wird. Das Vertriebsgebiet des Spirituosenherstellers erstreckt sich vor allem auf Niedersachsen, Bremen, Hamburg und das nördliche Nordrhein-Westfalen. In Japan ist Heydt mit seinen zur Zeit 32 Beschäftigten mit Fruchtlikören erfolgreich. Das Unternehmen setzt beim Absatz vor allem auf Supermärkte und den Fachhandel. Aber auch über das Internet werden die Produkte zunehmend vertrieben. Hendrik Heydt zeigt sich in dieser Hinsicht von den bisherigen Erfolgen „positiv überrascht“. Ziel der Geschäftspolitik ist es, die konsequente Qualitätsorientierung fortzusetzen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung bei den Bemühungen, auch künftig in dem umkämpften Spirituosenmarkt bestehen zu können, betont der Juniorchef. Der Erhalt der Selbständigkeit hat für die Emsländer absoluten Vorrang. Das Unternehmen will auch künftig nicht um jeden Preis expandieren. Im Vordergrund stünde das Ertragsdenken.
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ie Lingener emco Group versteht sich seit jeher darauf, mit innovativen Produkten internationale Trends in Design und Funktion zu setzen. Derzeit besonders im Fokus steht für das Forschungsund Entwicklungsteam bei emco das Thema Licht. Die völlig neu entwickelte Stehund Arbeitsplatzleuchte Attenzia belegt hier eindrucksvoll die Innovationskraft der emco-Ingenieure und brachte dem Unternehmen bereits internationale Anerkennung für ihre besondere Funktionalität und das außergewöhnliche Design ein. Die 1.200 emco Mitarbeiter beweisen ihre Kompetenz weltweit in den Geschäftsfeldern Architecture (als Badausstatter im Premiumsegment sowie Hersteller von Eingangsmatten für Industriebetriebe) und Worklife (Produktion hochwertiger Befestigungs- und Bürotechnik) ebenso zuhause, wie in dem zukunftsträchtigen Feld der E-Mobility (Herstellung und Vertrieb von Elektrorollern). P @ www.emco.de
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Suche nach Fachpersonal für Kämmerer eine der größten Herausforderungen Geschäftsführer Jürgen Oess: Kontakte in Schulen vertieft. Fachpersonal zu finden, ist für die Firma Kämmerer eine der größten Herausforderungen. Beim Osnabrücker Produzenten von hochwertigen Spezialpapieren hat deshalb auch die Ausbildung nach wie vor einen hohen Stellenwert. So habe man beispielsweise die Kontakte in Schulen vertieft, betont Geschäftsführer Jürgen Oess. Auszubildende des Unternehmens würden ihre Berufe den Schülerinnen und Schülern vorstellen. VON SIEGFRID SACHSE
Herr Oess, der finnische Konzern hat zum Ende 2016 sein Osnabrücker Tochterunternehmen an Kämmerer verkauft. Wie hat sich dies bisher auf die Geschäftspolitik ausgewirkt? Die Firma Kämmerer blickt auf eine bewegte jüngere Vergangenheit zurück. Wenn man so will sind wir mit der jüngsten Entwicklung, dem von Ihnen genannten Zukauf, wieder näher bei unseren Anfängen. Wir sind ein regional verankertes Unternehmen, das weltweit aktiv ist. Die Investition ist auf Langfristigkeit angelegt, denn ein einheitlicher Standort ist immer wettbewerbsfähiger. Die größte Auswirkung ist, dass wir nicht mehr Teil eines Konzerns sind. Die Entscheidungswege sind kürzer. Davon profitieren die Kunden. Dazu war der Kauf ein wichtiges Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Zeit, an der zwei Gesellschaften an einem Standort tätig waren, ist vorbei. Alle Kolleginnen und Kollegen sind wieder Teil der Kämmerer-Familie. Wie setzt sich die Gesellschafterstruktur zusammen? Seit Anfang 2017 gibt es zwei
Jürgen Oess, Geschäftsführer der KÄMMERER Spezialpapiere GmbH in Osnabrück. BILD: KÄMMERER Schwestergesellschaften: die Kämmerer Spezialpapiere GmbH und die Kämmerer Paper GmbH. An dem Unternehmen sind drei Gesellschafter beteiligt: die FK Paper BeteiligungsGmbH, die Querino GmbH sowie Managementmitglieder von Kämmerer.
Wie hoch sind die zur Verfügung stehenden Produktionskapazitäten?
Wie hoch war 2017 der Umsatz von Kämmerer, und mit wie vielen Beschäftigten wurde er erzielt?
Für welche Bereiche wird in erster Linie produziert?
Der Jahresumsatz des Unternehmens lag im vergangenen Jahr bei 155 Millionen Euro. Am Osnabrücker Standort sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt. Wie sieht die Produktionspalette von Kämmerer aus? Kämmerer ist Produzent von hochwertigen Spezialpapieren. Das Unternehmen betreibt zwei Papiermaschinen, auf denen Dekorpapiere und Schleifpapiere hergestellt werden. Auf einer weiteren Papiermaschine werden Posterpapiere, Tapetenpapiere und Silikonrohpapiere – darunter versteht man Trägerpapiere für Selbstklebeetiketten – produziert. Da der Standort also über fünf Produktgruppen verfügt, ist er sehr flexibel aufgestellt und kann auf Marktveränderungen schnell reagieren.
Die drei Maschinen verfügen über eine Gesamtkapazität von 140.000 Tonnen, wobei die größte Maschine 100.000 Tonnen produzieren kann.
Unsere industriellen Produkte werden überwiegend in der Bau-, Möbel-, Holzwerkstoff- und Metallindustrie verwendet. Die Posterpapiere werden hingegen in der Werbebranche genutzt. Wie sieht es mit den Exportaktivitäten aus? Der Export ist ein ganz wesentliches Standbein des Unternehmens. Bei technischen Spezialpapieren stehen die hohen Qualitätsanforderungen im Vordergrund – die Transportwege spielen eine untergeordnete Rolle. Rund 50 Prozent der Produkte werden ins Ausland verkauft, davon wiederum die Hälfte innerhalb Europa. Außerhalb von Europa sind Asien, Nordamerika und Brasilien die Hauptabsatzgebiete. Hat Ihr Unternehmen Probleme ausreichend Fachpersonal zu finden?
Wir sind ein Unternehmen, das in technisch aufwendigen Verfahren Spezialprodukte fertigt. Das bedeutet zwangsläufig, dass wir gut ausgebildetes Fachpersonal benötigen. Deshalb hat für Kämmerer die Ausbildung schon immer einen hohen Stellenwert genossen. Ausbildungsberufe sind Papiertechnologe, Industriemechaniker sowie Elektroniker für Betriebstechnik, wir haben regelmäßig mehr als 20 Auszubildende. Fachpersonal zu finden, ist auch für Kämmerer mittlerweile eine der größten Herausforderungen. Nur attraktive Unternehmen werden gute Mitarbeiter halten können. Die Papierindustrie muss sich da allerdings nicht vor anderen Wirtschaftszweigen verstecken. Sie hat ein gutes Gehaltsgefüge und bietet vielseitige, technisch interessante Berufe. Doch trotz dieser guten Rahmenbedingungen sind wir in den vergangenen Jahren immer aktiver geworden, um die passenden Nachwuchskräfte zu finden. Ein naheliegender Schritt war es, sich auf Azubimessen zu präsentieren. Dazu haben wir die Kontakte in Schulen vertieft. So stellen etwa unsere Azubis ihre Berufe den Schülerinnen und Schülern vor. Noch ein paar Worte generell zur Lage in der deutschen Papierindustrie: Wie sah die Bilanz für 2017 aus und wie sind die Erwartungen für dieses Jahr? Der Verband Deutscher Papierfabriken hat für 2017 eine positive Bilanz gezogen – und dieser Einschätzung schließt sich Kämmerer an. Auch wir auf ein stabiles Jahr zurückblicken, was Umsatz, Auslastung der Maschinen und Mitarbeiterzahl betrifft. Gerade technische Papiere und Spezialpapiere – wie sie Kämmerer produziert – wurden im Verhältnis zur gesamten Papierindustrie besonders gut nachgefragt, so dass auch die Erwartungen für das laufende Jahr positiv sind. Allerdings: Die immer mehr steigenden Rohstoffpreise – insbesondere im Zellstoffbereich – bereiten uns Sorgen.
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Wo Exzellenz immer wieder nachwächst
Rund 60000 Studierende prägen das Bild Münsters nachhaltig.
Bildungshunger, Wissensdurst – hier geht es um Münsters „Grundnahrungsmittel“: Denn Münster lebt von der Wissenschaft. Und das ganz wörtlich: Universität und Klinikum sind die größten Arbeitgeber der Stadt. Rund 200 Studierende auf 1000 Einwohner – eine solche Dichte ist einzigartig unter Deutschlands großen Städten. Die rund 60000 Immatrikulierten an neun Hochschulen – darunter mit der WWU eine der größten deutschen Universitäten – verleihen der ehrwürdigen Hansestadt ihr auffallend junges Gesicht. Angezogen werden sie nicht allein durch die besondere Lebensqualität, sondern vor allem durch die reiche Wissenschafts- und For-
schungslandschaft der Stadt. Institute von Max-Planckund Fraunhofer-Gesellschaft sowie von der Helmholtz-Gemeinschaft oder die Unternehmen im Technologiepark sowie im Center for Nanotechnology (CeNTech) und im Nano-Bioanalytik Zentrum (NBZ) begründen Münsters Ruf als führender Wissenschaftsstandort mit internationalem Renommee. Insbesondere im Bereich der Nanotechnologie hat sich Münster als Wissenschaftsstadt von europäischem Rang etabliert, die weiter auf Wachstumskurs ist: Im Wissenschaftspark entstehen gerade mit dem Multiscale Imaging Center und dem Center for Soft Nanoscience zwei große neue Forschungszentren der Universität. Mit dem Universitätsklinikum und seinen angeschlossenen Forschungseinrichtungen und Laboren, dem Exzellenzcluster „Cells in Motion“ sowie einem dichten Netz aus ausge-
zeichneten Kliniken setzt sich das Oberzentrum des Münsterlandes mit über 17000 Beschäftigten als „Gesundheitsstadt“ ersten Ranges in Szene. Im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften bietet der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität – als bundesweit größter Forschungsverbund zum Thema Religionen – beste Voraussetzungen für eine aktuelle Auseinandersetzung zum sensiblen Verhältnis von Religion und Politik. Darüber hinaus ziehen Stadt, Hochschulen und Wirtschaft in der „Allianz für Wissenschaft“ an einem Strang, um das Profil Münsters als Stadt von Wissenschaft und Lebensart zu schärfen und im internationalen Wettbewerb der Städte zu punkten. Fünf Themen stehen hierbei besonders im Fokus: „Nanobioanalytik“ sowie „Medizin“ repräsen-
BILD: ANGELIKA KLAUSER
tieren Zukunftsbranchen, in denen Münster und das Münsterland bereits bestens etabliert sind. Die Strukturen des nanobioanalytischen Forschungs-Netzwerks sind exzellent und von internationaler Bedeutung, was sich auch in vielen internationalen Tagungen und Kongressen ausdrückt, die in Münster stattfinden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Westfälische Frieden. Mit den jährlichen Programmwochen „Münster 1648 – Dialoge zum Frieden“ dokumentiert Münster seine historisch begründete Kompetenz auf diesem Gebiet. Vierter Schwerpunkt ist Münster als „Stadt der Bildung“, welche sich auch durch eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Schule auszeichnet. Und ganz frisch hinzugekommen: „Nachhaltige Stadtentwicklung“, ein Thema, bei dem insbesondere die Fachhochschule ihre ausgewiesene Forschungsstärke einbringen wird.
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Auch schön anzuschauen: Der Neubau der Diözesanbibliothek in der münsterischen Innenstadt.
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BILD: FJNASCH
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Ein Erbe, das verpflichtet 1648 wurde in Münsters Rathaus europäische Geschichte geschrieben. 370 Jahre später – im Europäischen Kulturerbejahr 2018 – steht die Stadt ganz unter dem Leitthema „Frieden.Europa“. Am 24. Oktober 1648 beendete der Westfälische Frieden von Münster und Osnabrück die Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges, der Europa blutig verwüstet hatte. Schon vorher, am 15. Mai des Jahres, war im münsterischen Ratssaal der Teilfrieden zwischen Spaniern und Niederländern beschworen worden – er besiegelte das Ende des bereits 80 Jahre dauernden Unabhängigkeitskrieges und damit die Selbständigkeit der Niederlande. Diese Schwurszene hat Gerard Terborch in
einem berühmten Gemälde festgehalten. Und im heutigen „Friedenssaal“ des Historischen Rathauses sind die Porträts der Gesandten zu besichtigen, die damals die Weichen für das Europa von heute stellten. Der Westfälische Frieden erwies sich in mehrfacher Hinsicht als neuartig und folgenreich. Mit ihm ging das Zeitalter der blutigen Konfessionskriege zu Ende. Zugleich erfolgte die Lösung der verworrenen Konflikte auf dem Wege von Dialog und gleichberechtigten Verhandlungen. Das war damals keineswegs selbstverständlich: Der Streit um protokollarische Fragen und Rangfolgen nahm viel Zeit in Anspruch. Am Ende jedoch – und obwohl Spanien und Frankreich ihren Krieg noch fortsetzten – stand das Gerüst einer europäischen Friedensordnung zwischen gleichberechtigten, souveränen Staaten. Damit war ein Grundstein gelegt,
Die Unterzeichnung des Friedens in Münster auf einem Gemälde von Gerard ter Borch (1648)
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Im Friedenssaal des münsterischen Rathauses wurde der Friedensvertrag 1648 ratifiziert. der das moderne Völkerrecht bis heute prägt. Und als Symbol der historischen, aber auch aktuellen Bedeutung dieses Ereignisses für ganz Europa trägt Münsters Historisches Rathaus mit dem Friedenssaal seit 2015 das Europäische Kulturerbe-Siegel – gemeinsam mit seinem Osnabrücker Pendant. Eine Ehrung, die 2018, im Europäischen Kulturerbejahr ausgerufen von der Europäischen Kommission, besonders verpflichtet: Das Gemeinschaftsprojekt „Frieden.Europa“ bündelt drei unterschiedliche Vorhaben. Eine Großausstellung – als erstmaliges Ko-
operationsprojekt von fünf Münsteraner Museen – spürt dem „Frieden. Von der Antike bis heute“ nach. Zugleich präsentiert Münsters Rathaus eine neue, weitgehend digitale Aufbereitung der europäischen Dimension des Erinnerungsortes. Und mit dem Jugend-Begegnungsprojekt „Labor Europa“ ist auch der Osnabrücker Beitrag in Münster präsent. „Frieden.Europa“ bildet in Münster zweifellos einen Höhepunkt des „Friedensjahres“ 2018 – aber es steht beileibe nicht im luftleeren Raum. So greift Münster bereits seit 2008 mit den Veranstaltungswochen „1648 – Dialoge zum
Frieden“ die eigene friedenspolitische Tradition verstärkt und unter aktuellen Fragestellungen auf: Zum Programm gehören eine Schülerakademie, das Treffen der Religionsgemeinschaften und hochkarätige Podiumsdiskussionen. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis veranstaltet jährlich den Friedenskulturmonat September. Und alle zwei Jahre verleiht die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe in Münster den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens – und zwar in zwei Teilen: So finden sich unter den Preisträgern nicht nur prominente Namen wie Helmut Kohl, Kofi
BILD: BARBARA KRAUS
Annan, Daniel Barenboim, Helmut Schmidt oder sogar die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS, sondern jeweils auch Gruppen junger Menschen, die sich besonders aktiv für Frieden und Verständigung engagieren. In diesem Jahr sind die baltischen Staaten als Preisträger ausersehen, gemeinsam mit der Pfadfinderbewegung. Und dass der 101. Katholikentag, der im Mai zehntausende Engagierte und Prominente in die Stadt zog, unter dem Thema „Suche Frieden“ steht – was könnte besser zu Münster und seinem Friedensjahr 2018 passen?
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Modern, innovativ, nachhaltig Zwischen Münster und Osnabrück – direkt am Flughafen FMO – entwickelt sich der AirportPark FMO zu einem bevorzugten Unternehmensstandort. Der interkommunale Gewerbepark der Städte Münster und Greven sowie des Kreises Steinfurt erfüllt höchste Ansprüche und stellt im Münsterland ein attraktives Gewerbeflächenangebot für global ausgerichtete Firmen dar.
Beste Verkehrsinfrastruktur Die Unternehmen im AirportPark FMO sind über schnelle Straßen- und internationale Flugverbindungen optimal vernetzt, insbesondere über die direkte Anbindung an die Autobahn A 1 Hamburg–Köln und über mehrmals tägliche Lufthansa-Flüge zu den Drehkreuzen Frankfurt/Main und München.
Bild: AirportPark FMO
Bild: AirportPark FMO
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