GOCKELZMAG #1

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GOCKELZMAG JUNI 2013

SA 20 ISO 20 12 N 13

fankultur established since 2011

6. Spieltag Die Wende

21. Spieltag Derby Teil 2

26. Spieltag Kultduell

Nach dem Spiel gegen den 1. FC KÜln gehts endlich aufwärts

Unsere Mannen rocken das Oly - auf Rang und Rasen

Die AF zum ersten Mal nach Umbau mit 21.410 ausverkauft

#01


INHALT

HINRUNDE

RÜCKRUNDE 22

11. Spieltag SC Paderborn 07

04

14

23

31

1. FC Union

1. FC Köln

SG Dynamo Dresden

1. FC Kaiserslautern

08

16

26

33

Eintracht Braunschweig

FC Erzgebirge Aue

VfR Aalen

Eintracht Braunschweig

10

17

27

33

SV Sandhausen

Energie Cottbus

SSV Jahn Regensburg

SV Sandhausen

11

18

28

36

Hertha BSC

FC St. Pauli

TSV 1860 München

Hertha BSC

12

20

29

40

FC Ingolstadt 04

FSV Frankfurt

VfL Bochum

FC Ingolstadt 04

Spielplan

6. Spieltag

2. Spieltag

12. Spieltag

7. Spieltag

3. Spieltag

13. Spieltag

8. Spieltag

4. Spieltag

19. Spieltag

14. Spieltag

9. Spieltag

5. Spieltag

18. Spieltag

20. Spieltag

15. Spieltag

10. Spieltag

21. Spieltag

17. Spieltag

22. Spieltag

41

23. Spieltag 1. FC Köln

42

24. Spieltag

coverSTORYS

FC Erzgebirge Aue

43

25. Spieltag

14 6. Spieltag Die Wende 02 GOCKELZMAG

36 21. Spieltag Derby Teil 2

44 26. Spieltag Kultduell

FC Energie Cottbus

44

26. Spieltag FC St. Pauli


INHALT

47

50

SC Paderborn 07

TSV 1860 München

47

53

SG Dynamo Dresden

MSV Duisburg

48

55

SSV Jahn Regensburg

VfL Bochum

28. Spieltag

29. Spieltag

31. Spieltag

32. Spieltag

33. Spieltag

34. Spieltag

STATISTIK 57

58

2. Bundesliga 2012/2013

1. FC Union Berlin 2012/2013

Abschlusstabelle

Fieberkurve

DIE GOCKELZ

D

ie Gockelz Spreenhagen sind große Fans des 1.FC Union Berlin, die bei jedem Heimspiel und auch bei Auswärtsspielen dabei sind. Wir sind ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, der aus Spreenhagen kommt dort seine Wurzeln hat oder einen anderen Bezug zu dem kleinen Ort östlich von Berlin hat. Um bei den Spielen unseres Vereins optisch ein einheitli-

ches Bild abzugeben und unser Zusammengehörigkeitsgefühl zu demonstrieren, hatten wir schon länger den Wunsch, uns in einheitliche Textilien zu kleiden. Nach langem hin und her, wurde die Gockelzidee geboren und im November 2011 in die Tat umgesetzt. Ende der 60er Jahre entstand in Spreenhagen das KIM. Der Vermehrungsbetrieb für Legehennen entwickelte sich bis zu seiner Zerschlagung 1990,

zum größten Betrieb seiner Art in Europa. Mit dem Kombinat Industrieller Mast, wuchs auch die Einwohnerzahl des kleinen Ortes und die Leute fanden dort Arbeit. Das heutige “Gasthaus Paech”, hatte damals den glorreichen Namen “Gockelklause”. So ist es nicht verwunderlich, dass die Spreenhagener, wo immer sie auftauchten, Gockel gerufen wurden. Diese Erfahrung machen auch die Fussballer der Zwietracht Spreenhagen noch

heute. Somit war für uns klar, nur der Gockel kann für uns eine zentrale Rolle spielen. Zur Zeit (2013) sind wir acht Mann im Alter zwischen 17 und 59 Jahren. Vier Gockel sind in Spreenhagen wohnhaft, einer wohnt in Trebnitz bei Müncheberg und von unseren Exilern, kommen zwei aus Berlin, einer aus Lübeck.

GOCKELZMAG 03


SPIELPLAN

1. FC Union Berlin 2. Bundesliga Saison 2012/2013

01. 3:3

02. 0:1

03. 2:0

1. FC Kaiserslautern 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin Eintr. Braunschweig

SV Sandhausen 1. FC Union Berlin

Mo., 06.08.2012, 20:15 Uhr 0:1 M. Parensen (47.), 0:2 Zoundi (54.), 1:2 Idrissou (58.), 2:2 Idrissou (72.), 3:2 Zuck (86.), 3:3 Pfertzel (90.+1)

So., 12.08.2012, 13:30 Uhr 0:1 Pfitzner (40./Foulelfmeter)

Fr., 24.08.2012, 18:00 Uhr 1:0 Löning (42.) 2:0 Fießer (71.)

04. 1:2

05. 2:1

06. 2:1

1. FC Union Berlin Hertha BSC

FC Ingolstadt 04 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin 1. FC Köln

Mo., 03.09.2012, 20:15 Uhr 0:1 S. Wagner (30.) 1:1 Quiring (69.) 1:2 Ronny (73.)

Fr., 14.09.2012, 18:00 Uhr 1:0 Mijatovic (17.) 1:1 Jopek (40.) 2:1 Schäffler (90.+1)

Fr., 21.09.2012, 18:00 Uhr 0:1 Bröker (3./Foulelfmeter) 1:1 Silvio (27.) 2:1 Mattuschka (56.)

07. 1:1

08. 3:1

09. 2:2

Erzgebirge Aue 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin Energie Cottbus

FC St. Pauli 1. FC Union Berlin

Mi., 26.09.2012, 17:30 Uhr 0:1 Terodde (7.) 1:1 Schönheim (83./Eigentor)

Sa., 29.09.2012, 13:00 Uhr 1:0 Terodde (34.) 1:1 Adlung (50.) 2:1 Quiring (55.) 3:1 Jopek (90.+2)

Fr., 05.10.2012, 18:00 Uhr 0:1 Mattuschka (21.) 1:1 Mohr (48.) 2:1 Bartels (69.) 2:2 Mattuschka (84.)

04 GOCKELZMAG


SPIELPLAN

10. 1:0

11. 0:1

12. 0:2

1. FC Union Berlin FSV Frankfurt

1. FC Union Berlin SC Paderborn 07

Dynamo Dresden 1. FC Union Berlin

So., 21.10.2012, 13:30 Uhr 1:0 Mattuschka (17./Handelfmeter)

So., 28.10.2012, 13:30 Uhr 0:1 Naki (75.)

So., 04.11.2012, 13:30 Uhr 0:1 Schönheim (14.) 0:2 Schönheim (54.)

13. 0:0

14. 3:3

15. 2:2

1. FC Union Berlin VfR Aalen

SSV J. Regensburg 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin TSV 1860 München

Sa., 10.11.2012, 13:00 Uhr

So., 18.11.2012, 13:30 Uhr 1:0 Machado de Macedo (27.), 2:0 Sembolo (28.), 2:1 Terodde (31.), 2:2 Terodde (56.), 2:3 Jopek (75.), 3:3 Amachaibou (81.)

Sa., 24.11.2012, 13:00 Uhr 1:0 Stuff (22.) 1:1 Lauth (53.) 1:2 Lauth (70.) 2:2 Nemec (81.)

16. 1:2

17. 2:1

18. 2:0

MSV Duisburg 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin VfL Bochum

1. FC Union Berlin 1. FC Kaiserslautern

Mi., 28.11.2012, 17:30 Uhr 0:1 Brandy (20./Eigentor) 0:2 Terodde (35.) 1:2 Bajic (89.)

Sa., 01.12.2012, 13:00 Uhr 1:0 Karl (3.) 1:1 Dedic (23.) 2:1 Nemec (51.)

Fr., 7.12.2012, 18:00 Uhr 1:0 Terodde (43.) 2:0 Terodde (66.)

19. 4:3

20. 3:1

21. 2:2

Eintr. Braunschweig 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin SV Sandhausen

Hertha BSC 1. FC Union Berlin

Mo., 17.12.2012, 20:15 Uhr 0:1 Nemec (4.), 1:1 Kumbela (10.), 1:2 Nemec (32.), 2:2 Kumbela (43./ Foulelfmeter), 3:2 Kumbela (57.), 4:2 Boland (75.), 4:3 Quiring (90.+1)

Fr., 01.02.2013, 18:00 Uhr 1:0 M. Parensen (6.) 2:0 Mattuschka (32./Handelfmeter) 3:0 Özbek (68.) 3:1 Schauerte (90.)

Mo., 11.02.2013, 20:15 Uhr 0:1 Terodde (9.) 0:2 Nemec (49.) 1:2 Ramos (73.) 2:2 Ronny (86.)

GOCKELZMAG 05


SPIELPLAN

22. 1:1

23. 2:0

24. 3:0

1. FC Union Berlin FC Ingolstadt 04

1. FC Köln 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin Erzgebirge Aue

Sa., 16.02.2013, 13:00 Uhr 0:1 F. Heller (66.) 1:1 Nemec (85.)

Sa., 23.02.2013, 13:00 Uhr 1:0 McKenna (18.) 2:0 Maierhofer (52.)

Fr., 01.03.2013, 18:00 Uhr 1:0 Nemec (7.) 2:0 Mattuschka (45./Foulelfmeter) 3:0 M. Parensen (57.)

25. 2:1

26. 4:2

27. 3:0

Energie Cottbus 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin FC St. Pauli

FCV Frankfurt 1. FC Union Berlin

Sa., 09.03.2013, 13:00 Uhr 1:0 Adlung (10.) 1:1 Mattuschka (38./Foulelfmeter) 2:1 Sanogo (67.)

Fr., 15.03.2013, 18:00 Uhr 1:0 Terodde (20.), 1:1 Ebbers (36.), 2:1 Mattuschka (42.), 2:2 Schachten (76.), 3:2 Nemec (81.), 4:2 Terodde (83.)

So., 31.03.2013, 13:30 Uhr 1:0 Yelen (10.) 2:0 M. Görlitz (19.) 3:0 Yelen (49.)

28. 1:1

29. 0:0

30. 3:0

SC Paderborn 07 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin Dynamo Dresden

VfR Aalen 1. FC Union Berlin

So., 07.04.2013, 13:30 Uhr 0:1 Nemec (27.) 1:1 Strohdiek (90.+2)

Fr., 12.04.2013, 18:00 Uhr

Fr., 19.04.2013, 18:00 Uhr 1:0 T. Kister (2.) 2:0 Abe (35.) 3:0 Lechleiter (72.)

31. 1:0

32. 3:0

33. 2:1

Fr., 26.04.2013, 18:00 Uhr 1:0 Mattuschka (63./Foulelfmeter)

So., 05.05.2013, 13:30 Uhr 1:0 Lauth (25.) 2:0 Stoppelkamp (45.+2) 3:0 Lauth (64.)

So., 12.05.2013, 13:30 Uhr 0:1 Wolze (48.) 1:1 Quiring (59.) 2:1 Mattuschka (79./Foulelfmeter)

1. FC Union Berlin SSV J. Regensburg

06 GOCKELZMAG

TSV 1860 München 1. FC Union Berlin

1. FC Union Berlin MSV Duisburg


SPIELPLAN

34. 1:2 VfL Bochum 1. FC Union Berlin So., 19.05.2013, 13:30 Uhr 0:1 Özbek (49.) 0:2 Skrzybski (55.) 1:2 Kramer (80.)

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2. Bundesliga

Steige hoch, du roter Gockel, hoch über Sumpf und Sand, hoch über dunkle Kiefernwälder, heil dir mein Brandenburger Land…” summte da das Spreenhagener Herz

2. SpielTAG EINTR. BRAUNSCHwEIG Sollte ich das gestrige Heimspiel einzig aus Sicht der Gockelz kommentieren, so würde ich schreiben: Wir haben uns oben festgesetzt, Bier war lecker, danke!

S

portlich und mit Blick auf unseren 1.FC U., könnte ich das gestrige Geschehen in einer lapidaren Floskel zusammenfassen: Alle Jahre wieder!, und damit meinen, das nun der dritte SaisonHeimauftakt in Folge verloren ging. Frische ich doch an dieser Stelle kurz die Gedächtnisse auf: Der letzte Heimsieg zum Saisonauftakt datiert aus dem Jahr 2009. Ein zu einer Bogenlampe glücklich abgefälschter Schuss von Shahin, senkte sich unhaltbar hinter Ratajczak

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zum 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf, in die Maschen des Zuckertores. Schnee von vorvorgestern, und damit ist dann doch noch nicht alles zur Braunschweig Begegnung gesagt. Kurz vor Spielbeginn, wurde die Gockelzfahne an der Choreo-Traverse in den Himmel der, mit 16.750 Zuschauern ausverkauften, Alten Försterei geflaggt. “Steige hoch, du roter Gockel, hoch über Sumpf und Sand, hoch über dunkle Kie-

fernwälder, heil dir mein Brandenburger Land…” summte da das Spreenhagener Herz, während von den Rängen gewohnt kraftvoll, die Eisern-Hymne geschmettert wurde; ein emotionsgeladenes Spektakel, das mich ein jedes Mal mit Gockelhaut überzieht. Es war also angerichtet. Das grandiose Unentschieden in Lautern, nährte die Hoffnung auf einen Sieg mit mehr als einem lauen Fünkchen – und der 1.FC U


2. Bundesliga

legte gut vor. In den ersten 25 Minuten, erspielten sich die Eisernen eine Hand voll guter Möglichkeiten, von denen Terodde die wohl Beste – nun ja, nenne ich es beim Namen – freistehend vor Davari verstolperte. Danach lief das Spiel bis zur 40 Minute ohne Nennenswertes dahin, bis der Spielleiter Herr Kinhöfer aus Herne (eben kein Berliner Jung, wie man schon in den ersten Minuten des Spiels zugepfiffen bekam) zu einem Handelfmeter für Braunschweig, auf den Punkt deutete. Pfertzel hatte den Ball im Strafraumeck an den Ellenbogen bekommen. Gerechtfertigt oder nicht, blieb den Spielregeln des DFB und deren Auslegung durch Kinhöfer überlassen. Pfitzner ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen, und erzielte die Braunschweiger Führung. Wer nun auf eine Trotzreaktion der RotWeißen mit Anpfiff zur zweiten Halbzeit gehofft hatte, wurde fürerst enttäuscht. Wohin war das schnelle und direkte Passspiel aus dem Testtreffen gegen PSV Eindhoven verschwunden? Zielstrebige Ballstafetten, auf der Suche nach dem schnellen Abschluß, blieben aus. Neuen und letzten Schwung gehen die drohende Niederlage, brachten die zeitgleichen Einwechslungen von Mattuschka für

Belaid und Nemec für Silvio in der 57. Spielminute. Mattuschka bleib es dann auch vorbehalten, für den aus meiner Sicht einzigen Unioner Höhepunkt in der zweiten Halbzeit zu sorgen, als sein Schuss ans Braunschweiger Lattenkreuz krachte. Weitere zwingende Möglichkeiten blieben aus. Allerdings eröffneten nun die durch aufrückende Unioner entstandenen Lücken in der Hintermannschaft, Räume für Gästekonter, die allerding ohne weiteren Torerfolg endeten. Stattdessen, übten sich die Braunschweiger im Aluminiumtreffen, und setzten den Ball folgend, drei Mal ans Gestänge. Auch aufgrund der guten Leistung von Keeper Haas, blieb es bis zum Abpfiff beim 0:1 aus unserer Sicht. Da der Konjunktiv nun generell der Feind eines jeden Erfolges ist, verkneife ich mir zusammenfassend Sätze mit “hätte” – “könnte” – “wäre” – aber ja natürlich, sicher Einiges anders gelaufen. Noch sind 96 Punkte zu vergeben. Hüllen wir also um den gestrigen Spieltag den Mantel des Braunschweigens. //SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 2. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 12.08.2012 | 13.30 Uhr 0:1 (0:1) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Puncec (83. Stuff), Schönheim, M. Parensen – Karl – Zoundi, Jopek – Belaid (57. Mattuschka) – Silvio (57. Nemec), Terodde Eintracht Braunschweig Davari – Correia, Bicakcic, D. Dogan, Reichel – Theuerkauf – Boland, Pfitzner (65. D. Vrancic), Kratz, Kruppke (75. Ademi) – Kumbela (90.+1 Edwini-Bonsu) Tore 0:1 Pfitzner (40./Foulelfmeter) Strafen gelbe Karte: Pfertzel (2), Pfitzner (1), Kumbela (1) Zuschauer 16.750 Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne)

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2. Bundesliga

3. SpielTAG SV Sandhausen Was lässt dem Gockel so den Kamm schwellen? Das Wetter, der Mega Stau, die hohen Benzinpreise, oder die allgemeine Geldknappheit? Nee, nur die schlechte Leistung des 1.Fc Union.

C

hristian und ich, machten uns gestern Morgen auf den Weg ins baden-württembergische Sandhausen, um unsere Elf zu sehen. Ohne das geborgte Navigationssystem, hätten wir die Kleinstadt bei Sinsheim nicht, oder nur schwer gefunden. Nach sieben Stunden Fahrt bei Dauerregen und einem einstündigen Stau, erreichten wir einen als Acker getarnten Parkplatz. Was hier noch fehlte, war das gackernde Federvieh, und wir hätten uns heimisch gefühlt.

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Bei anhaltendem Regen, machten wir uns auf die Suche nach dem Hardtwaldstadion. Der Name sagt es schon – nur Wald. Wir fühlten uns wie Robin Hood und Little John, wobei der geneigte Leser entscheiden möge, wer von uns beiden wer war. Wie die Männer aus dem Sherwood Forest, hatten auch wir Erfolg und fanden das Stadion. Nichts deutete daraufhin, das hier heute 2. Liga gespielt wird. Da wir zeitig dran waren, durften wir als erste den “Hexenkessel” betreten.

Damit hatten wir Möglichkeit, unserem Gockel den besten Platz am Zaun zu sichern. Bei unserem Vorhaben, lernten wir einen Unioner mit anhaltinischem Dialekt aus Halle kennen. Richtig geraten, es war “HALLE/S” mit dem wir gerade ins Gespräch gekommen sind. Das Spiel begann. Es wurde wie ich es nicht erhofft, aber erwartet hatte. Vor dem Spiel, wäre ich mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, denn die


2. Bundesliga

Vergangenheit hat uns Unioner so Einiges gelehrt. – Ein scheinbar kleiner Gegner auf der einen Seite, auf der anderen der Klub aus der Hauptstadt mit “Ambitionen”. Es kam, wie es kommen mußte. Die Köpenicker verloren nach einer entäuschenden Leistung mit 0:2 Toren. Mit 3 Leuten vom “TSK” traten wir die Heimreise an. Die Jungs hatten für die Hinfahrt mit dem Zug 14 Stunden gebraucht und wollten sich das auf der Rückreise ersparen. Da wir uns kennen, respektieren und Unioner zusammen halten sollten, boten wir unsere Hilfe an.

4. SpielTAG HERtha BSC

Fazit: “Außer Spesen nix gewesen”, gilt nur bedingt. Es gab ja auch positive Momente auf unsere Tour, auch wenn ich jetzt noch sauer und enttäuscht bin. Es geht weiter! Das Derby steht ins Haus – Kopf hoch Jungs, schenkt uns diesen Sieg. // VOSSI

STATISTIK 2. Bundesliga · 3. Spieltag 2012/2013 Freitag, 24.08.2012 | 18.00 Uhr 2:0 (1:0) SV Sandhausen schdonat – Schauerte, Pischorn, D. Schulz, Achenbach – Glibo – N. Klotz (85. K. Falkenberg), Fießer (89. Kittner), Tüting, N. Adler (46. S. Halfar) – Löning 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Menz, Kohlmann – Karl – Quiring (78. Zoundi), Mattuschka, M. Parensen, Gallegos (58. Silvio) – Terodde (58. Nemec) Tore 1:0 Löning (42.) 2:0 Fießer (71.) Strafen gelbe Karte: Karl (1), Mattuschka (1) Zuschauer 3.500 Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (Hannover)

J

a was schreibt man einen Tag nach dem Derby, denkt sich der Gockel und versucht das gestrige Spiel mit etwas Abstand richtig einzuordnen. Natürlich werde und habe ich noch lange an der Niederlage zu pikken, bzw. zu knabbern haben. Gestern Abend waren die sieben anwesenden Gockel noch sprachlos, mittlerweile krähen sie aber wieder. Aber was schmerzt an dieser Niederlage am meisten, das es gegen den Stadtrivalen ging, oder sind es die Punkte die uns fehlen? Das es kein normales Spiel war, versteht sich ja von selbst. So machten wir uns gestern etwas früher auf den Weg als sonst, um uns auf das Derby einzustimmen. Der ein oder andere Gockel verwechselte nach drei Bier, öffentlichen Raum mit dem “heimischen Stall” und ließ dem Druck der Blase freien Lauf – kam natürlich nicht gut an, aber mit einer Entschuldigung war alles wieder in Ordnung. Schon Stunden vor dem Anpfiff, war rund um das Stadion der Teufel los. Auf den Rängen war es auch nicht anders. Dicht gedrängt, standen die Fans und fieberten dem Anstoß entgegen. Unsere Gockelfahne fand diesmal ihren Platz auf der

Tribünenbaustelle. Die Atmosphäre im Stadion war auf beiden Seiten absolut derbytauglich. Der Gastgeber begann das Match sehr druckvoll und leidenschaftlich, ohne jedoch Torgefahr zu entwickeln. Nach zwanzig Minuten, nahm nun auch der Gast aus Charlottenburg am Spiel teil und wurde etwas besser. Wagner brachte mit der ersten Chance des Spiels den Gast in Führung. Die Rot-Weisen waren sichtlich geschockt und hatten bis zum Halbzeitpfiff keine nennenswerte Aktion mehr zu verzeichnen. Einzig der Unionanhang so wie man ihn kennt, mit der “jetzt erst Recht Stimmung”. Mit einem 0:1 Rückstand ging es in die Kabine. Zu Beginn der zweiten Halbzeit, Union nun wieder etwas schwungvoller, ein Kopfball von Nemec ging knapp vorbei. Das Spiel war kampfbetont, aber arm an spielerischen Höhepunkten. In der 69. Minute, belohnte der eingewechselte Christopher Quiring die Bemühungen der Köpenicker mit dem Ausgleich. Die “Alte Försterei” stand nun kurz vor der Explosion. Beim Torjubel hatte ich Glück, das Dirk mich nicht vor lauter Freude erwürgte. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer. Ein ”hübscher und sehr sympathischer Mann” Namens Ronny, verwandelte einen Freistoss nur vier Minuten später zu erneuten Führung der Gäste. Dabei blieb es dann.

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2. Bundesliga

Aber kann man der Mannschaft einen Vorwurf machen? Meiner Meinung nach haben sie gekämpft und alles versucht. Es gibt eben auch mal Phasen, wo nicht viel zusammen läuft und auch das nötige Glück fehlt. Mein immer optimistischer Freund Uwe, versuchte uns zu trösten. Mit den Worten “Vossi, seit Jahren geht es bei Union bergauf, da ist es doch normal, dass es sportlich auch Rückschläge geben kann”. Und Recht hat er. Vielleicht sind wir in den letzten Jahren wirklich verwöhnt worden und sollten unsere Ansprüche (Platz 5) noch einmal überdenken. // VOSSI

5. SpielTAG FC INGOLSTADT

STATISTIK 2. Bundesliga · 4. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 03.09.2012 | 20.15 Uhr 1:2 (0:1) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann (78. Gallegos) – Karl – Zoundi (53. Quiring), M. Parensen – Mattuschka – Terodde, Nemec (84. Silvio) Hertha BSC S. Burchert – Lustenberger, Maik Franz, Hubnik, Holland – M. Ndjeng, Niemeyer, Kluge, Ä. Ben-Hatira (89. Brooks) – Allagui (46. Ramos), S. Wagner (70. Ronny) Tore 0:1 S. Wagner (30.) 1:1 Quiring (69.) 1:2 Ronny (73.) Strafen gelbe Karte: Pfertzel (3), Schönheim (1), Maik Franz (2), Holland (1), M. Ndjeng (1), Niemeyer (2) Zuschauer 16.750 Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen)

B

ereits auf der Hinfahrt dieser Audistadt entgegen, hatte ich mir eine Überschrift für meinen Bericht überlegt, denn ich ging natürlich vom Optimalsten aus: Mindest zwei Buden, Sieg, 3 Punkte – Wiedersehen; So sollte dann über meinem Artikel: “InGOOOLstadt” stehen. Nun sitze ich hier, zähle mein Geld und rechne, ob ich es mir leisten kann, die Phrasenschweine diese Welt zu füttern. Ja natürlich, wäre mehr drin gewesen, ja natürlich hatte das Spiel 90 Minuten (ja leider), und auch dieses Mal, war der Ball rund. So weit, so schlecht. Ein Bild steht wie in Stein gemeißelt vor meinem inneren Auge: Mit dem Abpfiff fallen einige unserer Spieler – dieses Mal in ungewohntem Mittelgrün, ausgeknockt mit dem Rücken in die Wiese. Ein Bild, dass einem aus großen, allerdings verloren gegangenen, Spielen und Finals bekannt. Dieses Bild, möchte ich am 34. Spieltag nicht wieder sehen, das ist mal klar. Es gab mal eine Zeit, in der wir in schöner Regelmäßigkeit, in den letzten 10 Spielminuten Gegentreffer kassierten, und damit Punkte verloren. Diese Zeit, hielt ich eigentlich für überwunden. Die Unsicherheit ist zurück, meinte der Trainer dann

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auch nach dem Spiel. Alles in Allem, sehr, sehr unglücklich – oder doof? Mit dem Anstoß, übernahm der Gastgeber die Initiative, erspielte sich schon in den ersten Minuten gute Möglichkeiten. Zudem störte Ingolstadt früh. Ein Eckstoß nach einem geklärten Freistoß (die Variante fand ich gar nicht schlecht), brachte in der 17. Spielminute die Führung für Ingolstadt. Einzig positiv daran vielleicht, dass die Gockelz-Zaunfahne womöglich gut im Fernseh-Kamerabild war. Wieder Rückstand. Aber Union kam auf, und Youngster Björn Jopek markierte in der 40. Minute, den dann verdienten Ausgleich. Pause. Mit dem Wiederanpfiff geriet Union neuerlich unter Druck, erarbeitete sich jedoch seinerseits trotzdem Chancen zur Führung – aber ob Pech, der bekannte Schritt zu spät, das Schiedsrichtergespann – das ja immer ein anderes Spiel zu sehen scheint, als man selbst; es kam ebend alles zusammen, und überhaupt waren wir zum Ende des Spiels mit einem Punkt froh. Naja, wir hatten halt kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu – diese fünf Euro fürs Phrasenschwein gönne ich mir jetzt mal. In der Nachspielzeit machte uns Schäffler für Ingolstadt den Garaus. Aus! Da wird


2. Bundesliga

man erst ruhig, sackt in sich zusammen, und ruft dann fast reflexartig: “Mit aller Gewalt, Klassenerhalt!” Ja, so ist es. Wir stecken also unten drin – trotz verstärkter Devensive, und außer der bewiesenen Moral nach dem 0:1, nun? Also meiner Meinung nach, müssen für Nichtabstiegskampf, noch zwei, drei, sieben Schippen mehr Biss und Willen draufgelegt werden – eben KAMPF! Für einen Unioner schien die Lösung bereits pragmatisch einfach: “Weiste, ich will Glinker wiederhaben.”, weinte er in sein Handy. Es fließen also bereits Tränen. Mit gesenkten Häuptern, ging es vorbei am groß beleuchteten China-Restaurant “Panda” zurück zum Parkplatz, und mir fiel ein, dass die Chinesen für Krise und Chance das selbe Wort verwenden. Nun denn … Jetzt ist der Trainer gefragt (Das Phrasenschwein grunzt.) – Nach dem Spiel, ist vor dem Spiel (Das Phrasenschwein rülpst selbstzufrieden.) – Es muß eine Trotzreaktion folgen (Das Phrasenschwein kann nicht mehr!) – rasieren wir also dem Hennes am kommenden Freitag gehörig den Arsch!! // SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 5. Spieltag 2012/2013 Freitag, 14.09.2012 | 18.00 Uhr 2:1 (1:1) FC Ingolstadt 04 Özcan – A. Görlitz, Mijatovic, Biliskov, A. Schäfer – Leitl, P. Groß, M. Matip, Korkmaz (76. Uludag) – Caiuby (76. Schäffler), Eigler 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel (83. Menz), Stuff, Puncec, Schönheim – Karl – Quiring, Silvio, Mattuschka (68. Belaid), Jopek – Terodde Tore 1:0 Mijatovic (17.) 1:1 Jopek (40.) 2:1 Schäffler (90.+1) Strafen gelbe Karte: Silvio (1), Jopek (1), Belaid (1) Zuschauer 5.251 Schiedsrichter Robert Kempter (Sauldorf)

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2. Bundesliga

6. Spieltag 1. fc köln

Schon Geschichte – der Bart ist ab.

„Die Hausherren schüttelten sich kurz, und nahmen das Heft des Handels in die Hand.”

N

ach dem gestrigen Sieg gegen den 1.FC Köln, ist die Erleichterung bei allen Unionfans groß. Am meisten freute sich aber meine Frau, obwohl ihr der Fußball doch ziemlich egal ist. Nach der Niederlage von Ingolstadt beschloss ich, mich so lange nicht mehr zu rasieren, bis unser geliebter Verein mal wieder ein Punktspiel gewinnt. Anke fand

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die Idee Kacke, ich glaube sie hatte ein Bild vor Augen – Vossi der vierte Mann bei ZZ Top. Mit wenig Zuversicht, machten wir uns am Freitagnachmittag auf nach Köpenick. Zu dürftig waren die letzten Auftritte unserer Helden in der Vergangenheit, um vor Selbstvertrauen zu strotzen. Da der Gegner die Elf aus der Domstadt am


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Rhein war, hatte auch der Tino das Verlangen, uns mal wieder zu begleiten. Er ist ja auch bekennender FC Fan und bot sich oben drein als Fahrer an. So konnten sich diesmal alle Gockel dem köstlichen Gerstensaft widmen. Gleich zu Beginn des Spiels wurden meine schlimmsten Befürchtungen wahr und der Gast ging nach drei Minuten in Führung. Der Mann in Gelb, Herr Sippel, gab einen Strafstoß, den Bröcker sicher verwandelte. Der Unparteiische war nun für alle Unioner der Buhmann und wurde gnadenlos ausgepfiffen. Nicht wenige witterten eine Verschwörung seitens des Verbandes gegen unseren 1.Fc Union (Fussballmafia DFB). Der Elfer war “natürlich” unberechtigt. Wer nun dachte es könnte so schlimm kommen wie im Oktober 2002 (0:7 Klatsche), der sah sich getäuscht. Die Hausherren schüttelten sich kurz, und nahmen das Heft des Handels in die Hand. Silvio scheiterte mit einen Kopfball in der 13. min an Kölns Torwart Horn, bevor er es eine Viertelstunde später besser machte und zum Ausgleich einnetzte. Ich hatte das “Glück” den Treffer nicht zu sehen, denn ich hatte ein menschliches Bedürfnis. Ich erlebte den Moment auf der Toilette. Das hatte natürlich auch den Vorteil, daß der Dirk mich nicht würgen konnte. Im weiteren Spielverlauf wurde der FC nicht besser und Tinos Laune auch nicht. Die Stimmung im Stadion war meiner Meinug nach mal wieder erstklassig und fand ihren Höhepunkt in der 56. Spielminute, als der Käpitän des 1. Fc Union den Führungstreffer erzielte. Ohne größere Probleme konnte der Vorsprung über die Zeit gerettet werden. Überall konnte man felsgroße Steine von den Herzen fallen sehen, na fast überall. Glückliche Menschen weit und breit, denn das war ein enorm wichtiger Sieg. Das Stadionbier schmeckte gleich doppelt gut und hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Der kleine Christian und ich beschlossen dann, noch ein finales Bier im “Gockel” zu trinken und den für uns schönen Tag dort zu beenden. // VOSSI

„Wo führt das noch hin?” Gastbericht des 1.FC Köln-Fan Tino Ihr wundert euch wahrscheinlich heute über den Spielbericht, in seiner Art und Weise! Auf anfragen von Sweety und Vossi, schreibe ich heute mal aus der Sichtweise eines FC-Fans. Pünktlich um 18:00 Uhr wurde das Spiel in der Alten Försterei endlich angepfiffen. Der FC legte los wie die Feuerwehr und brachte die Abwehr der Eisernen ordentlich ins Schwitzen. Das passierte es, Foul im Elfer an Brecko durch Jopek in der 3. Spielminute. Um mich herum wütende Schreie und Pfiffe gegen den Schiri, doch es war ein klarer Elfmeter. Bröker verwandelte den fälligen Strafstoß sicher und ließ Union-Keeper Haas keine Chance. Danach drückte der FC mit ordentlichen Kombinationen weiter in Richtung „Zuckertor“. Es gab einige gute Einschussmöglichkeiten, die jedoch sträflich liegen gelassen wurden. Dann waren die ersten 15 Spielminuten um, und ich dachte ich habe ein Dejavu. Der FC hörte auf Fußball zu spielen, genau wie am Montag gegen St. Pauli. Nun kamen die Eisernen immer besser ins Spiel, auch Dank der lautstarken Unterstützung ihrer Fans. Und so kam das was kommen musste, anstatt den Ball einfach aus dem Strafraum zu dreschen, köpfte Brecko die Pille hoch und irgendwie wurde sie von Silvio hinein gestochert. So stand es nun nach 27 Minuten 1:1. Danach sollte bis zur Halbzeit nicht mehr viel passieren, beide Mannschaften zerrieben sich im Mittelfeld. In der Halbzeit wurde noch heftig über den Elfmeter diskutiert, den es meiner Meinung nach zu Recht gab – sorry Leute aber so ist es!!! Anpfiff zur zweiten Halbzeit: Nun ein anderes Bild, die Eisernen machten Druck und die FC-Abwehr begann eklatante Schwächen im Zweikampfverhalten aufzuzeigen. Dann kam die 56. Spielminute und es kam was sich seit dem Anpfiff der 2. Halbzeit abzeichnete. Terrode bekommt den Ball auf den Fuß und spielte ihn zu Mattuschka. Der nahm den Ball dankbar

an, ließ Brecko stehen und schlenzte ihn am FC-Keeper Horn vorbei ins lange Eck. Bums, 2:1 für die Eisernen stand es nun, und um mich herum ein einziger Freudentanz. Wenn ich nun dachte der FC bäumt sich noch einmal auf, denkste nichts war da, kein Feuer, keine Ideen, sondern nur unsägliches Ball hin und her geschiebe. Nur einmal noch in der letzten Minute der Nachspielzeit, hatte Ujah noch eine recht gute Einschussmöglichkeit, doch wie so oft in dieser Saison, wurde diese kläglich vergeben. So hieß es am Ende 2:1 für die Eisernen, was verdient war. Union ist nun am FC in der Tabelle vorbei gezogen, und ich frage mich wie lange die Talfahrt des ehemals so glorreichen FC weitergeht!? Zum Abschied gab es noch ein paar aufmunternde Worte von den umstehenden Union-Fans an mich. Aber was solls, ich komme trotzdem gern mal wieder mit in die Alte Försterei wenn sich die Gelegenheit ergibt. Bis dann, Tino

STATISTIK 2. Bundesliga · 6. Spieltag 2012/2013 Freitag, 21.09.2012 | 18.00 Uhr 2:1 (1:1) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl (83. D. Göhlert) – Quiring (69. Menz), Jopek – Mattuschka (78. Belaid) – Silvio, Terodde 1. FC Köln T. Horn – Brecko, Maroh, McKenna, Eichner – Matuschyk, Hector (63. Jajalo) – Royer (68. Clemens), Bigalke, Bröker – Ujah Tore 0:1 Bröker (3./Foulelfmeter) 1:1 Silvio (27.) 2:1 Mattuschka (56.) Strafen gelbe Karte: Jopek (2) Zuschauer 16.750 Schiedsrichter Peter Sippel (München)

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7. SpielTAG FC ERZGEBIRGE AUE Trotz einer Autopanne und einem “Beinahe-Unfall”, sind die Gockelz wieder heil in Spreenhagen gelandet und werden in dieser Saison noch einige Stunden auf deutschen Autobahnen verbringen. // VOSSI

STATISTIK 2. Bundesliga · 7. Spieltag 2012/2013 Mittwoch, 26.09.2012 | 17.30 Uhr 1:1 (0:1)

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ie Heimfahrt aus Aue gestaltete sich gestern wesentlich freundlicher, als bei unseren letzten Touren. Diesmal gab es zu mindestens einen Teilerfolg und wir konnten einen Punkt mit nach Hause nehmen. Aber war das Unentschieden nun ein Erfolg? ist das Glas halb leer oder halb voll? Egal, es ist wie es ist und wir alle kennen den Spruch von dem Spatz in der Hand. Es klingt wie auf einer Urlaubskarte, super Wetter, gutes Essen, gutes Trinken und die Landschaft ist auch ganz toll. Aber was soll ich sagen, so war es auch. Es ist so, Aue verliert selbst nach dem fünften oder sechsten mal nicht seinen Reiz.

Zwei Gockel flatterten gestern ins Erzgebirge, ein dritter musste kurzfristig passen. Nach dem tollen Sieg über den FC aus der Domstadt, rechneten wir uns auch für dieses Spiel was aus, zumal wir in Aue in letzter Zeit sportlich meistens was holen konnten. Mit einem Paukenschlag begann dann auch das Spiel. Bereits in der siebten Minute köpfte Simon Terodde eine Freistossflanke von Mattuschka ins Aue Tor. Ein Treffer zur rechten Zeit, dachte sich so mancher im Gästeblock. Ein, zwei Konter und der erste Auswärtssieg der Saison sollte hier und heute drin sein.

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Leider machten wir die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Fall ohne Herrn Neuhaus. Mir persönlich ist es unbegreiflich, warum der Trainer nach einer Führung so destruktiv spielen lässt. Bei einem angeschlagenen Gegner wie es Aue gestern war, muss ich doch versuchen nachzulegen. Mit einigen wenigen Ausnahmen, wurde das Fußballspielen eingestellt und um den Ausgleich gebettelt. Der Gastgeber war nicht wirklich besser, kämpfte aber leidenschaftlich. Die Sachsen konnten beste Chancen nicht nutzen, entweder scheiterten sie an Uniontorwart Haas, oder an ihrem Unvermögen. Und da wir in dieser Saison nicht zu null spielen können und die Auer nicht in der Lage waren, ein Tor zu schießen, mußten wir es “selbst erledigen”. In der 83. min lenkte Schönheim eine Flanke von Könnecke ins eigene Tor. Wieder einmal hat sich die Mannschaft selbst um den Lohn ihre Arbeit gebracht. Es wäre schön, wenn der Trainer über seinen Schatten springt und einige Sachen ändert. Ich weiß ja, daß man immer schlau reden kann, aber in Moment laufen einige Sachen falsch. Schon am Samstag gibt es die Gelegenheit, es besser zu machen. Im Heimspiel treffen wir auf den Tabellenzweiten Energie Cottbus.

Erzgebirge Aue Männel – Fa. Müller (82. Munteanu), Nickenig, T. Paulus, Schlitte – Höfler, Hensel (33. Kocer) – Sylvestr, Hochscheidt, Savran – König (60. Könnecke) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann (37. Menz) – Karl – Quiring (88. Belaid), Jopek – Mattuschka – Silvio (66. Nemec), Terodde Tore 0:1 Terodde (7.) 1:1 Schönheim (83./Eigentor) Strafen gelbe Karte: Nickenig (3), T. Paulus (2), Höfler (2), Savran (1), König (1), Kocer (1), Pfertzel (4), Karl (2), Mattuschka (2) Zuschauer 7.500 Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (Hannover)


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8. SpielTAG ENERGIE COTTBUS mich, uns, die Gegengerade … ein geiles Spiel. Und endlich mal: Dranbleiben! Weiter spielen, weiter spielen, weiter, immer weiter, mit Eisern Union. Jawoll, da hat der Jürgen Klopp vollkommen Recht (auch wenns nur ne blöde Werbung ist), nicht die Angst vor der Niederlage, entfesselt den unbedingten Siegeswillen, sondern die Geilheit aufs Gewinnen, weil der Sieg einfach geil ist. Und genau das war er!

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inen lang nach vorne in die Spitze geschlagenen Ball, unterlaufen zwei Abwehrspieler, Benyamina schnappt sich die Kugel, läuft alleine auf Keeper Jensen zu, und schiebt in der 86. Minute entschieden wie entscheidend, rechts unten ein. Es ist der 25.10.2008. Der Jahntierpark steht Kopf!! Union besiegt ein in Überzahl agierendes Paderborn, nach 0:2 Rückstand, mit 3:2! Dieses Tor ist nun schon fast vier Jahre her, aber für mich noch lange nicht Geschichte. Es war der gleiche Schrei von Siegeswillen, den Haas parierter Elfmeter auf Feld und Rängen entfesselte. Dabei ist mir die Diskussion um die ewige Frage, ob der Gefoulte nun besser nicht zum Punkt schreiten sollte, scheiß egal. Nein, Sanogo hat nicht verschossen – Haas hat gehalten, und damit wohl auch, was seine Verplichtung versprochen hat. Angekommen sei er nun an der AF, hörte ich von rechts. Oder war es links? Egal! Er, zu Recht gefeiert, denn der gehaltene Elfer – so schreibt mans wohl – die Schlusselszene. Aber ja. Aber nein! Schlüsselszenen, gab es an diesem Sonnabend wohl genug – Schlüsselspieler oben drein. Ein überragender Stuff – Jopek, Pfertzel – Mattuschka, ganz anders, als in den Spielen zuvor … und den zwölften Mann nicht zu vergessen, Euch,

Cottbus kommt zunächst besser auf den Rasen, erspielte sich aber keine zwingenden Einschussmöglichkeiten. Die Eisernen brauchen einige Zeit, entscheidener ins Spielgeschehen einzugreifen. Zur Mitte der ersten Halbzeit, hat der Gastgeber das Spiel dann aber in beiden Händen, und geht in der 34. Minute durch einen Terodde-Kopfball in Führung; eben durch diesen Terodde, der noch Minuten vorher für das Auslassen einer Chance gescholten wurde. So ist die Fanseele halt, sensibel aber doch treu. Das Stadion tobte. Elf Minuten später gehts, Berlin vor Brandenburg, in die Kabinen; Kresschen zum Bierstand. Mit Bier geht so eine Halbzeitpause sehr schnell rum, und die Emotionen sitzen drauf noch lockerer. Zweite Halbzeit. Cottbus kommt. Cottbus trifft. (50.min) Scheiße! Naja, aber niemals vergessen: Eisern Union! Schütteln, weiter machen! Ja, ja genau. Dieses von mir vermisste Weitermachen. Beißen, kratzen, grätschen; Körper vor und weg das Ding. Heute, alles da. Fünf Minuten Unentschieden sind genug meint Quiring, rein das Ding – Freudenfest. Und weiter, immer weiter, mit Eisern Union. Cottbus kommt. Sanogo fällt. Jemand pfeift, jemand zeigt Rot, und vorher noch grad auf den Punkt. Punkt! Punkt? Wendepunkt! Sanogo sicher, sich zu sicher. Haas taucht, Haas hat! Die Bude brennt.

beleidigt. Rot! Ausgeglichen. Aytekin Liebkind? Drauf geschissen! Weiter, immer weiter! … Die letzten Minuten laufen. Nachschlag von drei Minuten. Niederschlag! 3:1. 90+. Jopek machts. Aus! Aus! Aus! Hier regiert der F-C-U! Und Vossi? Nein, kein andächtiges sitzen bleiben, in dieser rot-weiß geschmückten Kapelle der eisernen Fußballkultur. Schnell weg, schnell nach Hause. Bier, ich will Bier trinken, meint er; das ewige Leid des Fahrers. // SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 8. Spieltag 2012/2013 Samstag, 29.09.2012 | 13.00 Uhr 3:1 (1:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Schönheim – Karl – Quiring (88. Silvio), Jopek – Mattuschka – Nemec (82. D. Göhlert), Terodde (73. M. Trapp) Energie Cottbus Kirschbaum – Engel, Hünemeier, Möhrle, Bittroff – Farina (86. Fenin), Banovic (82. Rivic), Kruska, Adlung – Sörensen, Sanogo Tore 1:0 Terodde (34.) 1:1 Adlung (50.) 2:1 Quiring (55.) 3:1 Jopek (90.+2) Strafen gelbe Karte: Karl (3), Quiring (1), Terodde (2), M. Trapp (1), Banovic (2), Sörensen (1) - rote Karte: Schönheim (70. Minute/ Notbremse), Adlung (76. Minute/ Beleidigung) Zuschauer 16.750 Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach)

Unterzahl. Überzahl. Adlung trotzdem

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9. SPIELTAG FC ST. PAULI „Wie der Gockel den Kamm, hat Union den Mattuschka.”

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as Ende des Spiels soll mein Anfang sein. 84 Min. Toooooooor………und Tooooooorsten, beides ging an diesem Abend ineinander über. Keiner der Gockelz und ich, glaube auch keiner der min. 2.100 angereisten Unioner, glaubten noch daran. Doch es war erst einmal geschafft. Ausgleich zum 2:2 durch wen? Na, alle wissen es, Torsten Mattuschka. Ein Volllspannschuß wie aus dem Bilderbuch, zog seine Bahn und landete unhaltbar für den Keeper von St. Pauli im Netz… Das zweite Tor an diesem Abend, vom wohl schußstärksten Spieler der Eisernen. Ja und da ist er auch schon der Schwenk zum Beginn des Abends, des Spieles und des Tages des Torsten Mattuschka.

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Schon am Freitagmorgen lag beim Exilgockel das frisch gebügelte (Danke Britta) Gockelzshirt, neben anderen Dingen für den Tag, ganz oben im Rucksack. Früh auf zur Arbeit nach Hamburg. Mit einem Lächeln und dem festen Glauben des ersten Auswärtssieges im Gesicht, gings` in das morgendliche Pendlergewühl Lübeck – Hamburg. Aufgrund viel angefallender Arbeit, ging die Arbeitszeit recht schnell vorbei und der Blick aufs Telefon wurde immer fester: Wann, wann rufen die Gockelz an zum Treff, zum Bier und zum Gang ins Stadion? Nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten meinerseits, fielen wir uns dann doch noch rechtzeitig im Lokal “Match


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Point” – sollte der Name ein gutes Omen sein? - gesund in die Arme. Die Bergüßung war wie immer herzlich und nach den ersten flotten Sprüchen, folgte für mich auch schnell das erste Pils – Astra; nun gut wer es mag … Kurze Zeit später machten wir uns auf zum Heiligen Geist Feld, der Wirkungsstätte von St. Pauli. Ich war ergriffen, wie freundlich und herzlich, ob auf dem Weg zum Stadion oder in einer Kneipe am Wegesrand, die Menschen beider Fanlager miteinander umgingen. Absolut vorbildlich. Die Front des Millerntorstadions mit seiner Haupteingangsfassade und dem von drinnen schon laut zu hörenden Fangesängen riefen in mir ein Bild hervor, ja so, so muss es damals für die Menschen vor dem “Cirkus Maximus” gewesen sein. Die Frage war nur: Wer frisst, oder besiegte heute wen? Nach einem langen Fußmarsch, 3 Kontrollen, 10 Min. Anstehen nach Stadionbier, hatten wir endlich unseren Platz in den Reihen der Unionfans hinter dem Tor gefunden. Nach kurzem Blick ins Rund stellte ich fest, die Architektur des Stadion gefiehl mir genau so wenig, wie das Fehlen der Gockelzfahne am Zaun der Spielfeldbegrenzung. Wehen, leuchten, erstrahlen sollte der Gockel im weiten Hamburger Rund. Aber nichts, nicht mal ein leises, heiseres, krächzendes KIKEREKI, war von irgendwo zu hören. Der Gockel samt Fahne waren weg. Ich möchte nur soviel sagen, dass er das ganze Spiel nicht wieder auftauchte und erst lange nach Spielende zusammengeknüllt in einer billigen Kaufhaustüte (New Yorker) zu seinen Besitzern zurückkehrte. Das Spiel begann pünktlich und die Paulianer legten gut los. Man merkte ihnen an, daß sie mehr, mehr als in den letzten Spielen, sein wollten – mehr als der am Boden liegende Gladiator, der mit geschlossenen Augen nur darauf wartete, dass der Daumen der kreischenden Masse vielleicht nicht nach unten

zeigt. Aber auch die Unioner wählten den Vorwärtsgang und so kam es in der 14 Min. zu einem Konter der Paulianer. Zum Entzetzen des Pauli-Spielers und zum Haareraufen der Fans von Union landete der Schuß am Pfosten des Kastens von Daniel Haas. In der 21 Minute entschied sich der, ja der Spieler des Tages, am Strafraum nicht zu passen, um, ja ich sage es mal einfach, das Ding überlegt und hammermäßig in die Maschen des Paulitores zu dreschen. Es war Wahnsinn. Im gleichen Augenblick ergoss sich ein Schwall Bier von hinten über meine Haare, Sch… egal, Tooooooooooor, Tooooooooooor und dann Tooooorsten. Tooorsten Mattuschka, du bist der beste Mann, Torsten Mattuschka, Du kannst was keiner kann usw… Führung auswärts, der Anfang zum Sieg? Nein, Union zog sich etwas zurück, wirkte nicht mehr so sicher. Die Folge bis zum Pausenpfiff, einige heikle Szenen vorm Kasten von Union. In der Pause – viele, viele Trainer auf den Rängen. Eine entscheiden Frage stellten sich alle: Warum nur, warum nicht nachgesetzt, nicht konsequent auf des Gegeners Platz den zweiten Stich, Hieb, das zweite Tor gemacht? Und so kam es in der zweiten Halbzeit wie es kommen musste, 48 Min. Standartsituation für die Hausherren und Mohr per Kopf zum Ausgleich. Unmut und zugleich Angst machte sich auf den Rängen breit (auch bei unseren Spielern?). Pauli drückte weiter, von unseren Jungs wenig zu sehen und so erzielte Fin Bartels in der 69 Min. das 2:1 für St. Pauli. Kurze Stille auf den Rängen, doch angetrieben von den Schlachtgesängen ihrer mitgereisten, treuen Fans, drehte Union nach kurzem Durchpusten noch einmal auf. Fossi neben mir war ohne Farbe, ohne Farbe im Gesicht. Nicht nur wegen des Verschwindens unserers Gockelz samt Fahne, sondern wie er mir hinterher sagte, auch er hatte in der 69 Min., den Glauben an einen Sieg oder ein Remis von seinem so von ihm innig geliebten Verein verloren. Dann die 84 Min. und wie am Anfang geschildert, nur noch Toooooooor, Toooooooor und Torsten

Mattuschka-Schreie gingen ineinander über. Der Rest ist schnell erzählt. Wie ich fand, hat Union in den noch zu verbleibenden 8 Min. durch gutes Vorcheking das Unentschieden bis zum Schlusspfiff gehalten. Ein Punkt in einem guten Spiel. Wir haben uns gedrückt, verließen froh das Stadion und ich verabschiedete mich nach einem ausgiebigen Abendessen beim Chinesen von meinen Gockelz. // GÖTZE

STATISTIK 2. Bundesliga · 9. Spieltag 2012/2013 Freitag, 05.10.2012 | 18.00 Uhr 2:2 (0:1) FC St. Pauli Tschauner – Avevor, Mohr, Thorandt, Schachten – K. Schindler, Boll (71. Funk), Kringe (72. F. Bruns), Bartels – Ginczek, Saglik (88. Ebbers) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Kohlmann – Karl – Quiring (70. Zoundi), Jopek (80. Silvio) – Mattuschka – Nemec, Terodde (88. D. Göhlert) Tore 0:1 Mattuschka (21.) 1:1 Mohr (48.) 2:1 Bartels (69.) 2:2 Mattuschka (84.) Strafen gelbe Karte: Schachten (2), Ginczek (3), Kohlmann (1) Zuschauer 21.045 Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock)

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10. SPIELTAG FSV Frankfurt

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ür die Fahrt nach Köpenick wurde diesmal die Anreise per Dampfer ab Grünheide gewählt. Die Reederei Kutzker veranstaltet zweimal im Jahr solche Ausflüge für Fans des 1. Fc Union. Vor neun Wochen hieß es noch “Gockelz in die Boote”, nun war das Motto “Gockelz auf den Dampfer”. Drei Gockelz enterten in Grünheide die MS “Spree” und zwei weitere kamen in Erkner unterstützend hinzu. Viele mir Bekannte oder befreundete Unioner, wählten an diesem herrlichen Sonntagvormittag diesen Weg Richtung “Alte Försterei”. Wir genossen auf Deck das schöne Wetter und die Umgebung, philosophierten über Gott und die Welt, sangen Unionlieder und tranken reichlich Bier. Kurz bevor wir um 12 uhr im “Mecklenburger Dorf” anlegten, bemerkte ich einen verstärkten Wellengang, oder hatte das viele Bier meinen Gleichgewichtssinn durcheinander gebracht? Der FSV Frankfurt ist in Köpenick ein gern gesehener Gast. Die Hessen konnten bei ihren drei Auftritten an der “Alten Försterei”, weder ein Tor schießen, noch einen Punkt holen. Der Optimismus bei den 15.700 Zuschauern war also riesengroß und die Stimmung dementsprechend. Der Gastgeber legte zu Beginn des Spiels recht ordentlich los und hatte die ein oder andere Tormöglichkeit zu verzeichnen. In der 17. Spielminute, spielte Frankfurts Marc Heitmeier völlig unmotiviert den Ball mit der Hand. Konsequenz dieser aus Gästesicht dummen Aktion im Strafraum – Elfmeter. Die Verantwortung in diesem Fall übernahm Torsten Mattuuuuschka. 1:0! Alles lief nach Plan, zumal sich der Verursacher des Strafstoßes mit Gelb-Rot verabschiedete. Das erhoffte zweite Tor war doch nur eine Frage der Zeit. Denkste! Mit der knappen Führung ging es in die Kabinen. In der Halbzeitpause wies Sweety mich darauf hin, meine Aufmerksamkeit der elektronischen Anzeigetafel zu widmen. Er hatte mir einen nachträglichen Geburtstagsgruß senden lassen. Danke dafür. Das blieb auch den anderen nicht verborgen und so wurde ich einen großen Geldbetrag für Bier los.

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Nachdem nun alle mit Bier versorgt waren, galt die Konzentration wieder dem Spiel. Eins vorweg, es wurde nicht besser, man merkte die Verunsicherung beim Gastgeber. In dieser Saison wurde noch nicht zu null gespielt und das war vielleicht in den Köpfen der Spieler. Die Gäste aus der Mainmetropole waren in Unterzahl zu harmlos und Union schaffte es nicht, eine der guten Möglichkeiten zu nutzen. Wenn das Spiel nicht gut ist, dann wenigstens spannend. Am Ende steht ein Heimsieg. Und wie sagte unser Kapitän: “Dafür brauchen wir uns nicht zu entschuldigen.” Recht hat er. // VOSSI

11. SpielTAG SC Paderborn

STATISTIK 2. Bundesliga · 10. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 21.10.2012 | 13.30 Uhr 1:0 (1:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Kohlmann – Karl – Quiring (76. Belaid), Jopek (41. Zoundi) – Mattuschka – Nemec (68. Silvio), Terodde FSV Frankfurt Klandt – A. Huber, Schlicke, Heubach, Teixeira – M. Görlitz (71. Roshi), Man. Konrad, Heitmeier, Leckie (80. Yun) – Verhoek, Kapllani (21. Bambara) Tore 1:0 Mattuschka (17./Handelfmeter) Strafen gelbe Karte: Stuff (1), Puncec (1), Jopek (3), Mattuschka (3) - gelbe/rote Karte: Heitmeier (16 Minute/ wegen: Handspiel) Zuschauer 15.701 Schiedsrichter Thorsten Schriever (Dorum)

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ei strahlendem Sonnenschein ging es hinaus an die Alte Försterei – heute eine Schönwetter Fußballkulisse der Extraklasse. Alle, alle waren da, und somit der Heimbereich der AF zum sechsten Mal in Folge ausverkauft. Wieder einmal Schulter an Schulter gedrängt, wurden aus vollen Kehlen, die aufgestellten Fußballgötter, Nummer für Nummer, begrüßt. Und hier schon die erste Überraschung: Schönheim für Puncec in der Startelf? “Never change a winning team” Herr Trainer? Naja, was auch immer unseren Trainer zu dieser Maßnahme ohne Not getrieben haben mag, fest steht für mich: Plötzlich lief es auch beim Stuffi nicht gewohnt rund wie in den letzten Spielen, in denen er ja eine Bank war. Ein Stuffi-Fehlpass führte in der 23. Minute zur zweiten großen Chance für die Gäste, die Haas aus kürzester Distanz genial vereitelte. Und da stecke ich auch schon mitten drin im Spiel. Aber noch einmal kurz auf Anfang. Union beginnt gut, Paderborn auch. Es entwickelt sich ein ansehnliches Spiel, doch beide Kontrahenten schaffen es nicht, sich eine Überlegenheit zu erspielen. In der 11. Minute kommt der Paderborner Kempe zu einer guten Einschussmöglichkeit, doch sein Schlenzer zischt am linken Pfosten vorbei. Tief

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durchatmen. Auf der Gegenseiten verfehlt Karl mit einem Kopfball das Gästetor (18.). Nun folgt die von Stuffi verursachte Möglichkeit für Demme, Haas wird gebraucht, und Haas ist da. Union ist nun besser im Spiel, doch auch Quiring, Nemec, Kohlmann und Mattuschka schaffen es nicht, das Chancenübergewicht in zählbaren Erfolg umzumünzen. Da Tore nun einmal das Salz in der Suppe sind, bleibt zu Halbzeit festzuhalten: Solide Fußballkost, aber richtig lecker war es bis da noch nicht. Die zweite Halbzeit beginnt in Personal und Spielgeschehen unverändert. Beide Teams agieren ähnlich stark oder schwach, und heben sich in Mittelfeldgeschiebe gegenseitig auf. Nemec hat in der 55. Minute die Führung vor den Füßen, doch wieder wird es nichts mit seiner ersten Bude. Von Terodde, habe ich nicht viel gesehen. Bis zur 75. Minute läuft der gleiche Film wie vorweg, nur aus immer anderer Perspektive. Aus dem Nichts, setzt sich Naki gegen Kohlmann und Puncec – Entschuldigung, Schönheim wars, durch, und es kommt wie es nicht zu kommen brauchte – Naki netzt ein. Der Gast geht in Führung. Zoundi für Quiring (76.) und Belaid für Mattuschka (79.) können das Spiel zwar


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noch etwas bereichern, aber das zwingende Aufbäumen bleibt aus. Ich hatte den Eindruck, das Spiel hätte noch 60 Minuten weiter laufen können, ohne einen Treffer unserer Fußballgötter. Und ich schließe gleich die Frage an, um eine ordentliche Diskussion in den Kommentaren loszutreten: Sind Terodde und Nemec Stürmer, die aus einem Geistesblitz herraus in einer aussichtslosen Position mit einem Geniestreich hinter die Linie überraschen können?

12. SpielTAG SGD Dresden

Also blieb es bei einer Niederlage nach zuvor fünf ungeschlagenen Spielen in Folge. Aber, was wären wir für Fans, wenn wir nun nicht zum nächsten Spiel die Hütte ein siebentes Mal ausverkaufen würden? In diesem Sinne – Eisern bis zum neuen Anpfiff. // SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 11. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 28.10.2012 | 13.30 Uhr 0:1 (0:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Quiring (77. Zoundi), Jopek – Mattuschka (79. Belaid) – Nemec (68. Skrzybski), Terodde SC Paderborn 07 L. Kruse – Je. Wemmer, Gulde, Strohdiek, D. Brückner – Demme (36. Krösche) – T. Kempe, Naki (87. Wissing), M. Vrancic, Bertels – D. Yilmaz (65. Hofmann) Tore 0:1 Naki (75.) Strafen gelbe Karte: Karl (4), T. Kempe (3), Bertels (2), Hofmann (2) Zuschauer 15.738 Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover)

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uf unterschiedlichen Wegen, machen sich die Gockelz am Sonntag auf den Weg in die Landeshauptstadt des Freistaats Sachsen. Während Vossi und Christian in Schönefeld immer noch auf den, bereits mit 80 min. verspäteten, rot-weißen Sonderzug warten, sind Katharina und ich im Auto unterwegs. Heute Fußballgenuss der besonderen Art – ja, das medienhype Ostderby einerseits – jedoch nix mit “Gockels United”, denn Vossi und Christian im Unionfanblock, und wir bei den Dynamos auf der Tribüne. Im Stadion nun ein kurzer Anruf, sich finden, ein dezentes Zuwinken über die Reihen der Pufferblöcke, mehr dann lieber nicht. Der Gockel weht, die Jungs haben Bier – Hauptsachen. R5, Reihe 12, Plätze 10 und 11 – gelbe Klappsitze, beste Sicht – und los jetzt. Der “K” Block mit einer ultra schönen Choreo, ganz ohne Schall und Rauch; es geht doch. Nun also Sachsen Glanz vs. Preußens Gloria, Elbflorenz vs. Spree-Athen; so beginnen die Eisernen fast typisch griechisch, mit einer Spitze und eher tief stehend. Beide Teams hatten unter der Woche das Pokalaus zu verkraften. Dresden musste über die volle Distanz bis zum Elfmeterschießen; damit verbunden die Hoffnung auf müdere Beine bei Dynamo.

Die Anfangsminuten gehören den Hau(s) herren. Dresden drückt in die Hälfte der Unioner, doch die ersten zwei ihrer Chancen, bleiben ungenutzt – wirklich zwingend, agiert Dresden nicht. Auffällig bei den Eisernen ist ein gänzlich anderes Auftreten als noch am Mittwoch im Pokal – jedes noch so aussichtslose Zuspiel wird versucht zu erlaufen – grätschen, ackern – Kampf annehmen. Die Anfangsviertelstunde ist fast rum, da schlägt Karl einen langen Ball in die Spitze, den Fabian Schönheim unter Kontrolle bringt. Mit etwas Glück, legt er sich das Leder durch die Beine Gueyes auf seinen linken Fuß, und netzte routiniert ein. Paukenschlag! Trommelwirbel, der Gästefanblock von rechts auf links gekrempelt – keine zehn Meter Luftlinie entfernt, und doch eine Welt. Ausgelassener Jubel für uns unter den Dynamos nicht möglich. Also, stille Freude tief genießen, die Fäuste in der Jackentasche geballt. Eine Atze vor uns, schmeißt in Wut sein Light-Pils Richtung Spielfeld. Da stehen und sitzen Sie nun, mit Bier begossene schwarz-gelbe Pudel(mützen). Eisern führt! Nun liegt es an Dynamo, das Ding für die eigenen Fans wieder gerade zu rücken. Dresden versucht, läuft an, prallt ab –

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Union steht hinten sicher – Dresden baut neu auf. Halbzeit. Gelegenheit, kurz die Catringversorgung im Glücksgas Stadion zu beschreiben. Alles da, was Magen an Essen und Gemütszustand an Getränken verlangt; nur Bargeld – ist nicht. Zum Zahlen, ist eine Dynamo-Card von Nöten. Diese bekomme ich auch problemlos, kostet aber zwei Euro. Ein sehr freundlicher Herr, lädt mir die Karte auf. Bleiben also von 10 EUR noch acht für Wurst und Kaffee klein. Meine Dynamo-Card ist nun mit einem Restguthaben von einem Euro, noch bis Ende der Saison 13/14 gültig – also aufheben. Wann ich was zu fragen, sagen oder zu bestellen habe, tue ich das betont Hochdeutsch. Somit ist neben aller Union-Devotionalien (Mütze, Schal), gleich noch der Berliner Dialekt abgelegt. Man weiss ja nie. Ich jedenfalls, möchte nicht “enttarnt” werden.

mehr. Aus und vorbei. Auswärtssieg! Die eisernen Helden, tauchen in Jubel dem Unionblock entgegen. Abklatschen am Zaun. Ach ja, warum sollte es so nicht weitergehen? Gewinnen ist geil, und hier ja alle Male. Vier Tage zwischen zwei Spielen, wie sie nicht hätten unterschiedlicher sein können, zwei Seelen in unserer Mannschaft – heute, mit Kampfeslust zum Punktgewinn, und letztere zählen heute dreifach. Und so schmeckt uns das Sieger-Radeberger in der Semperoper doppelt gut, während Vossi und Christian im Sonderzug zurück gen Heimat, wohl die Löcher aus dem Käse fliegen lassen. // SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 12. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 04.11.2012 | 13.30 Uhr 0:2 (0:1)

Zweite Runde, noch einmal 45. Minuten. Union steht weiter geordnet um den eigenen Sechzehner und wartet ab. Konterkonzept. Dresden wirkt etwas einfallslos. Poté fordert immer wieder energisch den Ball, und die Dynamo-Fans nun schleunigst den Ausgleich. Der UnionFanblock, köchelt beständig in bekanntem Liedgut vor sich hin. Jede Minute zum Abpfiff hin, eine Minute für uns – bei diesem Spielstand. Mitten in die Bemühungen der Dresdner hinein, sprintet Zoundi rechts Außen Richtung Dresdner Strafraum, legt mit Übersicht nach innen, wo Schönheim nur noch die Fußspitze querstellen braucht. 0:2! Blitzsauberer Konter – 54. min; volles Ding auf die Zwölf.

SG Dynamo Dresden B. Kirsten – C. Gueye, Bregerie, Thoelke, Schuppan – Ouali (79. Jänicke), Solga, Fiel (79. F. Jungwirth), Losilla – Kitambala (60. Sliskovic), Poté

Fassungslosigkeit um uns herum, von oben nun Dauerregen, schwarz-gelbe Depression. Aber Vorsicht, ich meine, das Ding ist noch nicht durch. Ein Treffer von Dresden, und die Kiste wird eine ganz, ganz andere. Losilla und Fiel noch einmal. Auf unserer Seite haben Jopeck, Silvio, Schönheim die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Wie die Hoffnung auf den Anschluss, schwinden auch die ersten Zuschauer auf Dresdner Seite, um dann doch noch einmal den Kopf im Gehen ins Stadion zu stecken; der Spielverlauf wurmt, das merkt man schon. Nein! Nichts

Zuschauer 29.452

1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Kohlmann – Karl, Jopek – Zoundi (78. Menz), Mattuschka (87. D. Göhlert), Schönheim – Silvio (81. Terodde) Tore 0:1 Schönheim (14.) 0:2 Schönheim (54.) Strafen gelbe Karte: C. Gueye (2), Bregerie (3), Fiel (1), Jopek (4)

Schiedsrichter Günter Perl (Pullach)

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13. Spieltag VfR AALEN

„Ein dominater 1. FC Union berennt das Aalener Tor, doch schafft es nicht, die Betonabwehr zu knacken.”

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W

as hat die heutige Heimpartie unseres 1. Fc Union mit dem Fc Bayern aus dem Jahr 2011 gemein? Als allererstes denkt man sich, nicht viel – unterschiedlicher können diese beiden Klubs nicht sein. Wer aber das heutige Spiel gesehen hat, wird doch einige Parallelen ziehen können. Ich habe heute mehrfach an die Dominanz des deutschen Rekordmeisters unter Louis

van Gaal gedacht, gefühlte 70 Prozent Ballbesitz. Ein absolut defensiv eingestellter Gegner, die eigene totale Dominanz, mehrere gute Torchancen und am Ende ein enttäuschendes Ergebnis. Und da schließt sich dann der Kreis. Mit gemischten Gefühlen ging es heute an die “Alte Försterei”. Zu unterschiedlich waren die Darbietungen unserer Helden


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14. Spieltag

in der Vergangenheit. Der Gockel ist im allgemeinen ein eher scheues und vorsichtiges Tier und so hielt sich auch bei mir der Optimismus in Grenzen. Der Trainer vertraute der gleichen Elf, die aus Dresden den ersten Auswärtssieg der Saison mit nach Köpenick brachte. Natürlich spielte auch der von der Berliner Boulevardpresse zum neuen Helden gekürte Doppeltorschütze Fabian Schönheim. Frei nach dem Hit von Sarah Connor “From Zero to Hero”. Sorry - mir geht das zu schnell. Der Köpenicker Übungsleiter schien mit dieser Aufstellung die richtige Wahl getroffen zu haben. Die Gäste von der Ostalb wurden in die eigene Hälfte gedrängt und sahen sich einem leidenschaftlich anrennenden Gastgeber gegenüber. Allerdings blieben echte Torchancen in Halbzeit eins Mangelware. Es ist offensichtlich, das Dielemma liegt im Sturm. Silvio ackert, aber leider glücklos. Terodde und Nemec weit von ihrer Bestform entfernt. Uwe Neuhaus machte aus meiner Sicht das Richtige, und brachte zur zweiten Hälfte für den schwachen Kohlmann mit Simon Terodde einen zweiten Stürmer. Am Spielverlauf änderte sich nichts. Aalen steht hinten tief und der 1. Fc Union drängt aufs erste Tor. Die größte Gelegenheit ergab sich dafür in der 51. Spielminute. Erst köpfte Karl den Ball an den Querbalken, und im Anschluss versuchte sich Stuffi mit einem Fallrückzieher. Ja richtig gelesen, der Stuffi wars. Die Minuten vergingen, aber das erlösende Tor wollte einfach nicht fallen. Das hatten wir beim letzten Heimspiel doch schon einmal, war mein Gedanke. Das wir diesmal wenigstens einen Punkt “feiern” durften, hatten wir Daniel Haas zu verdanken, der die einzige Aalener Torchance glänzend vereitelte (67.min). Nach 90 Minuten pfiff der schwache Schiri Tobias Christ die Partie torlos ab. Heimspiele sind im Herbst 2012 wirklich keine Leckerbissen. Aber momentan sind wir ja auswärts eine “Macht” und wenn dann auch mal wieder ein Stürmer trifft, ist mir um die Zukunft nicht bange. // VOSSI

SSV JAHN REGEnsburg

J

e mehr ich darüber nachdenke, um so mehr komme ich zu dem Schluss – Regensburg ist wie ein schwerer Verkehrsunfall. Es ist schlimm, aber man guckt trotzdem hin. Ähnlich verhält es sich mit der bayrischen Provinzstadt. Das Stadion ist grau und trist, das Wetter mies, wenig Zuschauer und fussballerisch wird es auch kein Leckerbissen, aber der Gockel flattert dennoch gen Süden.

STATISTIK 2. Bundesliga · 13. Spieltag 2012/2013 Samstag, 10.11.2012 | 13.00 Uhr 0:0 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Kohlmann (46. Terodde) – Karl – Zoundi (67. Quiring), Jopek, Mattuschka, Schönheim – Silvio (87. Nemec) VfR Aalen Fejzic – Traut, T. Kister, Barth, Buballa (61. Valentini) – Junglas (76. Haller), Leandro – Lechleiter, Dausch (56. A. Hofmann), Klauß – Cidimar Strafen gelbe Karte: Karl (5), Mattuschka (4), Haller (3) Zuschauer 15.102 Schiedsrichter Tobias Christ (Münchweiler an der Rodalb)

Wird mir dieses 3:3 im November 2012 in Erinnerung bleiben? Ich weiß es nicht. Die zwei Partien in der Aufstiegssaison 2008/09 dieser beiden Mannschaften gegeneinander, sind es schon. Vor genau vier Jahren siegten die Köpenicker beim Jahn , durch einen Doppelpack von Benyamina mit 2:0. Haften blieben mir dabei die drei verschossenen Elfmeter (zweimal Jahn, einmal Union) in der ersten Halbzeit und das Schneetreiben auf der Rückfahrt. Beim Rückspiel im Mai 2009 machte der 1. Fc Union mit dem gleichen Ergebnis den Aufstieg klar und auch das bleibt unvergessen. Zum erstenmal in dieser Saison musste ich ohne weitere Gockelbegleitung auskommen. Davon unberührt ließ ich die Flügel nicht hängen und machte mich Sonntag früh mit Leo auf dem Weg in die Oberpfalz. Der Stadionsprecher begrüßte uns mit einem so schönen rollenden R, das selbst eine Caroline Reiber vor Neid erblassen lassen würde. Das war für lange Zeit der einzige Höhepunkt. Weder das Spiel, noch das Wetter konnten einen erwärmen. Ein kollektiver Tiefschlaf unserer Helden innerhalb von 70 Sekunden, ließ die Gastgeber in der 27. min 2:0 in Führung gehen. Aber dann, endlich, endlich wieder ein Stürmertor. Simon Terodde machte nicht nur den Anschlusstreffer (31.min), nein auch der Ausgleich in der 56. Spielminute ging auf sein Konto. Hier

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die Löwen an die “Alte Försterei” und dann sind die 60ger fällig. Wir wollen und werden die bayrische Woche mit einem Sieg beenden und sind dann im Soll. Mit aller Gewalt Klassenerhalt! Ürbrigens, das Regensburg nicht nur sportlich momentan weit weg ist von Zweitliganiveau, zeigen auch die Zustände im Gästeblock. Die drei Dixitoiletten waren schon zur Stadionöffnung randvoll und liefen bereits Mitte der ersten Halbzeit über. Der gesamte Vorplatz war danach eine riesige Pfütze aus Urin. Ekelhaft!!! Und unser Caterringchef Christian, wäre auf Grund der Versorgung im Stadion, aus der Haut gefahren. Kein Kaffee, für den Kraftfahrer und schlecht schmeckendes alkohlfreies Bier. Nun denkt mal nach, welch paradieschen Zustände wir in Köpenick haben. // VOSSI

STATISTIK 2. Bundesliga · 14. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 18.11.2012 | 13.30 Uhr 3:3 (2:1) SSV Jahn Regensburg M. Hofmann – P. Ziereis, Laurito, Nachreiner, C. Rahn (60. Altinay) – Hein, Neunaber (77. Kurz) – Machado de Macedo, Amachaibou, Haag – Sembolo (90.+2 Wießmeier) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel (69. Menz), Stuff, Puncec, Schönheim – D. Göhlert, Jopek – Zoundi, Mattuschka (77. M. Parensen), Quiring (38. Silvio) – Terodde

geht noch mehr, war der einhellige Tenor der gut 600 Unioner im ungemütlichen Gästeblock. Diese Hoffnung wurde durch die Gelb/Rote Karte für Daniel Göhlert (70.min) je unterbrochen. Doch dann ein direkter Freistoß, diesmal nicht von Torsten Mattuschka getreten, brachte die Führung. Björn Jopek stand seinem Kapitän in nichts nach und schoss ein wunderschönes Tor. Das es nicht zu einem weiteren Auswärtssieg reichte, ist wieder einmal einem individuellen Fehler in der Abwehr zu verdanken. Aber sei es drum – nicht verloren. Meine zwei Prophezeiungen vom Aalenspiel wurden wahr. Ein, nein zwei Stürmertore sind gefallen und der 1. Fc Union bleibt weiter eine “Auswärtsmacht”. Samstag kommen

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Tore 1:0 Machado de Macedo (27.) 2:0 Sembolo (28.) 2:1 Terodde (31.) 2:2 Terodde (56.) 2:3 Jopek (75.) 3:3 Amachaibou (81.) Strafen gelbe Karte: Hein (2), Zoundi (1), Silvio (2) gelbe/rote Karte: D. Göhlert (70. Minute/ wegen: wiederholtes Foulspiel) Zuschauer 5.553 Schiedsrichter Martin Petersen (Frankfurt/Main)

15. Spieltag

TSV 1860 München

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tell Dir vor es spielt Union, und keiner geht hin. Lass es, die Mühe lohnt nicht, das ist doch gar nicht vorstellbar. Heute also wieder ausverkaufte Hütte. Auch dem 1860er Anhang schien unsere Wiesn eine Reise wert. Ein sehr gut gefüllter Gästefanblock stimmte mit ein zum Köpenicker Novemberfest – so jedenfalls hatte ich es mir gewünscht, wie es werden solle nach zuletzt zwei Punkteteilungen und Heimsieg von vor einem Monat. Da kommt heut was, sprach ich vor mich hin, als ich meinen Schal zur Hymne gen Himmel hob. Und was heißt überhaupt Angstgegner? Pahh, das sind doch auch nur Fußballspieler. Der Gegner ist immer nur der, zu dem man ihn macht. Das waren jetzt zwei mal fünf Euro Phrasenschweinefütterung – reicht für heute, und damit rauf auf den Platz. Neuhaus schickt einen, von Sperre und Verletzungen bedingt, umgestellten Kader in den Kampf. Selbst Belaid darf auf der Bank Platz nehmen. Die Anfangsphase gehört deutlich Union, was auch den eher achtsam beginnenden 60gern zu verdanken ist. Union kontrolliert, die Löwen lauern auf schnelle Vorstöße, und sprinten sich so mehr und mehr ins Spiel. Klare Einschussmöglichkeiten bleiben in der Folge jedoch auf beiden Seiten Wunschkonzert. Mattuschka leitet in der 21. Minute einen schnellen Vorstoß von Terodde ein, doch ein ebenso schneller Kiraly liegt irgendwie richtig, und pariert den Abschluss zum Eckschuss. Blabla und ja, wenns aus dem Spiel nicht klappt, denn müssen Standards her. Vom Raseneck tritt Tusche die Pille in den Sechzehner, und das stehen 199cm Stuffi im löwenfreien Luftraum, gefühlte drei Meter über Rasennivau, aber so was von richtig. Das Ding mit Köpfchen, landet unhaltbar in den Maschen. Neuer


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Spielstand, Union: 1 – 1860 München: Nuuullll. Naja, gehe mal ins Alfred-Brehm-Haus, und ziehe einem Löwen am Schwanz. Da wirste aber sehen. Und genau so, sind nun die 60ger wach. Die erste ihrer starken Phasen beginnt, doch Bierofka verpasst den möglichen Ausgleich aus der Distanz. (25.) Und nun bitte Ruhe, kurz anschnallen, denn Zoundi hat den Ball und läuft – nein sprintet – und kurvt, und dribbelt und alles noch einmal von vorne. Bei seinem Torschuss glotzen vier Löwen der Gazelle hinterher. Manchmal ists schade – kein Toooor. Der Beginn der zweiten Halbzeit, ist die Kopie des Spielbeginns. Union ist da, fühlt sich aber irgendwie nicht in der Pflicht. Es sind 53. Minuten gespielt, da legt sich Mr. Freistoß T.M., den Ball in aussichtsreicher Position zurecht. Sein Geschoss trifft Stuff am Kopf. Von da springt der Ball in die verdammt falsche Richtung. Wenige Stationen später, schließt Lauth den blitzsauberen Konter der Gäste zum 1:1 ab. Alles wieder offen – doch nicht lange. Erneut trifft Lauth; dieses Ding per Kopf. Na bitte schöne Scheiße, und der Schiri steht mitt­ ler­wei­le auch drei Meter neben sich. Nun macht Union aber endlich Druck. Nemec kommt für Silvio (66.), und wer in diesem Moment denkt, toll Uwe, da hätteste auch meine Oma einwechseln können, der pfeift in der 81. Minute schon wieder drauf. Adam N., von dem keiner mehr so richtig wußte, warum Union ihn verpflichtete, drückt einen von Kiraly grad eben so gehaltenen Stuffkopfball doch über die Zuckertor-Linie. 2:2! Und jetzt, ist das Spiel ein Köpenicker Novemberfest, bei dem jeder fest entschlossen ist, die geilste Braut mit nach Hause zu nehmen. Es geht um Alles oder Nichts – offener Schlagabtausch hat sich dafür als Bezeichnung eingebürgert. Aber keine der beiden Mannschaften, landet vor Referee Florian Meyers Pfeifkonzert den Lucky Punsh. Dieser Endstand, ist zwar kein handfester Beweggrund ausgelassener Heiterkeit, aber für mich auch noch lange kein Grund, wie einst Ludwig II. von Bayern, ins Wasser zu gehen. Nun aber heißt es, unbedingt am Leder zu bleiben. Jetzt folgt

mit den Paarungen gegen Duisburg, Bochum, Kaiserslautern und Braunschweig eine interessante Staffette von Spielen; zwei Gegner aus dem Tabellenrückraum, und zwei Aufstiegsaspiranten. In gut drei Wochen werden wir dann vielleicht um einiges schlauer sein, wobei beim 1. FC U. dieser Saison, eine Richtungsbestimmung mehr als schwer fällt. So ist es eben, wenn man gefühlt auf der Stelle kickt. Und wer macht denn nun eigentlich den Fußball; der liebe Gott, unsere rot-weißen Fußballgötter, Florian Meyer – somit doch der DFB? Vielleicht ist es besser, sich am Gegner aufzureiben, anstatt an den Instanzen der Ligaexekutive. Das ist wohl wie beim Boxen in Las Vegas. Dort kannst Du nur mit einem K.O. gewinnen. Wenn dich der Spielleiter nicht mag, und Fortuna es mit Küssen auch nicht hat, ja dann musst Du halt weg vom Gegner Fußball spielen und strittiges Geschehen meiden wie wir Charlottenburg. // SWEETY

17. Spieltag vfl Bochum

STATISTIK 2. Bundesliga · 15. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 24.11.2012 | 13.00 Uhr 2:2 (1:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Zoundi (70. Quiring), M. Parensen (89. Menz) – Mattuschka – Silvio (66. Nemec), Terodde TSV 1860 München Király – Wojtkowiak, C. Schindler, Vallori (57. Aygün), Nicu – Se. Maier (46. M. Ziereis), Bierofka, Wannenwetsch, D. Halfar (74. Shou Wood) – Stoppelkamp, Lauth Tore 1:0 Stuff (22.) 1:1 Lauth (53.) 1:2 Lauth (70.) 2:2 Nemec (81.) Strafen gelbe Karte: Kohlmann (2), Karl (6), M. Parensen (1), Silvio (3) Zuschauer 16.750 Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf)

Ü

ber die erste Halbzeit des Heimspiels gegen den VFL Bochum 1848 wird heute mal der Mantel des Schweigens gelegt. Grund hierfür war zum einen der Aufruf der Faninitiative “12:12 ohne Stimme – keine Stimmung”. Seit dem letzten Spieltag, beteiligen sich alle aktiven Szenen der ersten beiden Ligen an einem Stimmungsboykott. In den ersten 12 Minuten und 12 Sekunden des Spiels wird der Akkustische Support eingestellt. Es ist schon beeindruckend, wie konsequent die Aktion von Hamburg bis München durchgezogen wird. Nun also waren wir dran. Wer einmal in einem Hühnerstall war, der wird sich vorstellen können, dass es für einen Gockel nicht einfach ist, auch nur eine Minute den Schnabel zu halten. Es war schon sehr merkwürdig, die “Alte Försterei” so still zu erleben. Allen wurde nun bewusst, wie es aussehen oder besser gesagt sich anhören könnte, wenn die DFL ihr umstrittenes Sicherheitskonzept durchsetzen würde. Dieses Papier soll nun am 12. Dezember von den 36 Profivereinen unterzeichnet werden. Bei weiteren Fragen zu diesem Thema, meldet euch nicht beim Arzt oder Apotheker, sondern beim Ultra eures Vertrauens.

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Es ist wahrlich nicht einfach 14.400 Zuschauer für 732 Sekunden zum Schweigen zubringen – klappte aber ausgezeichnet. Zu allem “Überfluß” erzielte Markus Karl in der dritten Spielminute die frühe Führung. Kein Klatschen, Hüpfen, Schreien und kein Torpogo. Nein – so darf der Fussball nicht enden. Die Gockel unterstützen die Aktion der deutschen Fanszene zu hundert Prozent. Für die restlichen 32 Minuten und 48 Sekunden der ersten Halbzeit kann ich aus Unionsicht den oben genannten Mantel wieder aus dem Schrank holen. Ich habe selten so ein zerfahrenes und ideenloses Spiel unser Mannschaft gesehen. Das Spiel erinnerte mich stark an das “Kick and Rusch” der Engländer in den frühen Achtzigern. Für die einzigen beiden Höhepunkt in Hälfte eins nach dem Tor sorgten die Gäste. In der 23. min erzielte der Ex-Dresdener Dedic den Ausgleich und nur fünf Minuten später hatten wir Glück, das der Schiri den Treffer vom Bochumer Dietz wegen Foulspiel abpfiff. Das Adam Nemec doch die erhoffte Verstärkung im Sturm werden kann bewies er in der 52. min, als er eine Kohlmannecke ins Tor köpfte. Kurz danach, hatte auch Uwe Neuhaus gemerkt, das es ohne seinen Kapitän spielerisch nicht besser wird. Eigentlich wollte der Trainer mal rotieren und Torsten Mattuschka schonen. Wir sind aber nicht die Bayern. Als ich bei der Einwechslung des Kapitäns andeutete, das jetzt die spielerischen Elemente eingewechselt werden, erntete ich Hohn und Gelächter. War aber mein Ernst . Der Rest der Partie ist schnell erzählt. Die eigenen Konterchancen wurden ausgelassen und man zitterte nicht nur aufgrund der Temperaturen bis zum Schlusspfiff. Das Fazit ist dasselbe wie nach dem Duisburgspiel: Hauptsache gewonnen. 24 Punkte nach Abschluß der Hinrunde ist völlig in Ordnung und der Abstand nach unten ist beruhigend. Vor die Winterpause hat der liebe Gott (Herr Niersbach) noch zwei Spieltage angesetzt. Die bringen wir noch ordentlich über die Bühne und dann können wir endlich wieder Weinachtslieder singen. // VOSSI

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STATISTIK 2. Bundesliga · 17. Spieltag 2012/2013 Samstag, 01.12.2012 | 13.00 Uhr 2:1 (1:1) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Zoundi (78. Quiring), M. Parensen – Silvio (55. Mattuschka) – Nemec (86. Menz), Terodde VfL Bochum Heerwagen – Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Chaftar – Goretzka (71. Iaschwili), Dabrowski, Kramer (81. M. Ortega), Tasaka – Dedic, Aydin (62. Scheidhauer) Tore 1:0 Karl (3.) 1:1 Dedic (23.) 2:1 Nemec (51.) Strafen gelbe Karte: Silvio (4), Maltritz (5), Dabrowski (2), Tasaka (2. Karte in Saison) Zuschauer 14.373 Schiedsrichter Christian Dietz (Kronach)


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18. Spieltag

1. FC KAIserslautern

„Und nun? Ja, nun stehen wir tabellarisch da, wo wir hin wollten.”

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ch sitze in meiner Agentur. Das Telefon klingelt. Lagerfeld am Apparat. Na Karl, frage ich, wo drückt der Schuh. Ideen, nein Farben, stöht er; ich brauche Farben. Grün sei ja das neue Schwarz, doch damit ist er nicht glücklich, wie er sagt. Die Modelle sind gezeichnet, Frühjahr, Sommer, Herbst, alles klar soweit, nur bei den Farben, da, ja da sei er sich absolut nicht sicher. Geil sollen sie sein, Kraft sollen sie haben, Tradition, und doch jedesmal wie neu und voller Überraschung. Karl, unterbreche ich ihn: Rot-Weiß! Nimm Rot-Weiß! Während Karl am anderen Ende der Leitung vor Begeisterung die Zunge schnallst und bangt, er hoffe, dass nicht der Joop auch drauf gekommen ist, schiebt sich ein Fax auf meinen Schreibtisch. „Sehr geehrter Herr … bla bla bla … – wie halt so eine Marketingabteilung eines Eventtourismus-Veranstalters vor sich hin sülzt – … bla bla … erhoffen wir uns von Ihnen eine Idee auf der Suche nach einem neuen, attraktiven Reiseziel – einmalig, unvergesslich, unvergleichlich, spannungsgeladen, voller Emotionen und garantierter Wiederholungssucht, na und so weiter…. Köpenick – Alte Försterei, schreibe ich mit drei Ausrufezeichen auf das Blatt, und faxe es umgehend zurück. Karl? Karl, bist Du noch dran?, frage ich in den Hörer, der immer noch online ist. Ja, juchzt er. Karl, nimm Rot-Weiß, mach dir keinen Kopf, an Rot-Weiß kommt eh keiner vorbei. Und da wache ich auch schon auf aus diesem Traum. Nun sind einige Stunden nach Markus Schmidts Abpfiff vergangen, doch in bin immer noch ganz angetan vom gestrigen Spiel, von unserem Spiel – also vom Auftreten unserer Jungs. Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen, spricht des Volkes Mund, wobei

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das Spiel gelegentlich unnötig, aber was solls. Biste Dreh- und Angelpunkt, spielste Dreh- und Angelpunkt. Die Eisernen drücken dem Spiel problemlos ihren Stempel – Prädikat wertvoll – auf. In der 66. Minute jagt Pfertzel die Pille in den Strafraum. Dort läßt Terodde sie von seiner Brust abtropfen, legt sich in der Luft auf die Seite, und klinkt ein. Klingt geil, ist geil. Bierregen legt sich über die tosenden Massen, sowas hat die Welt noch nicht gesehen, so schön, soooo schön. Der Rest des Spieles ist nur noch Kür nach der Pflicht. Das Geschenk ist geschnürt, drei Punkt klar gemacht – wir könnens also nicht nur von Vorne (Bochum und Duisburg) sondern auch von hinten, gell Lautern? ;)

ich diesen Ausspruch für die Lauterer etwas umformulieren möchte. Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben. Union kommt zunächst nicht gut ins Spiel. Fossi meint, uns fehlt der Zugriff auf den Ball, und so ist es vornehmlich Lautern, das die ersten Akzente, wenn auch aus ruhenden Bällen, setzt. Quittiert wird dieses Geschehen mit Schweigen von den Rängen. Hüben wie drüben gibt man sich, so gut es die Emotionen zulassen, zugeknöpft. Es laufen wieder 12:12 Minuten stiller Fanprotest. Das kann es wirklich nicht sein, was sich der DFB in den Stadien wünscht. Seis drum. Der auftosende Support nach den Schweigeminuten, scheint wie ein Weckruf auf die Eisernen zu wirken. Wir kommen über Laufbereitschaft, Kampf und schnelle direkte Kombinationen, immer besser ins Spiel. In diese Phase aufkommender Überlegenheit hinein, taucht Bunjaku im Unioner Strafraum auf, doch scheiter mit seinem Schuß am glänzend aufgelegten Haas, der den Ball mit der Schulter ins Toraus lenkt. Sensationell! Hinten steht eben nur vom Resultat her eine Null. Haas, heute eine Eins mit Stern und drei gestempelten Bienchen im Aufgabenheft. Und das schafft natürlich zusätzliche

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Sicherheit. Nun rollt der Eiserne Express. Lautern will mitmachen, kann aber nicht so recht, denn auch Idrissou kann in guter Deckung seine Fähigkeiten kaum ausspielen. Die erste Halbzeit ist fast rum, da meint Rainer auf mein Schimpfen über Terodde, lass mal, der macht gleich ein Ding. Keine 30 Sekunden später ist es – genau – Terodde, der eine Quiring-Flanke per Kopf in die Machen drückt. Im überschäumenden Torpogo auf den Rängen vergesse ich vollends, Rainer nach den kommenden Lottozahlen zu befragen. Ganz so, als hätte es die Halbzeitpause im Spiel nicht gegeben, nehmen die Eisenen ihre Arbeit wie ununterbrochen sattelfest wieder auf. Es folgt die beste zweite Halbzeit, die es in dieser Saison an der AF zu sehen gab. Nur Union teuflisch – Laufbereitschaft, Einsatz, Kampf, einer für alle und alle für einen – all diese Tugenden, die zum Beginn der Saison so schmerzlich vermisst waren – unermüdlich vorgespielt. Lautern findet kaum Zeit, Mittel und Anspielstationen, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Ballführende Pfälzer, werden doppelt oder dreifach gestellt, und das eroberte Leder, geht sofort wieder auf die Reise Richtung Lauterer Tor – schnörkellos und direkt. Ok, nur Tusche macht da einige Ausnahmen. Die Dreheinlagen um die eigenen Achsen seiner Spielkünste, verlangsamen

Und nun. Ja, nun stehen wir tabellarisch da, wo wir hin wollten. Ich wage gar nicht den Blick in die Zeitungen von heute. Zu schnell wird man zum Geheimfavoriten auf Irgendwas. Einfach weiter machen, mit aller Gewalt … Eisern! // SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 18. Spieltag 2012/2013 Freitag 07.12.2012 | 18.00 Uhr 2:0 (1:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Quiring (69. Zoundi), M. Parensen – Mattuschka (88. D. Göhlert) – Terodde, Nemec (86. Silvio) 1. FC Kaiserslautern Sippel – Dick, Torrejon, Heintz, Bugera – Azaouagh (70. F. Riedel), Borysiuk (70. de Wit), Zellner (63. Zuck), Baumjohann – Bunjaku, Idrissou Tore 1:0 Terodde (43.) 2:0 Terodde (66.) Strafen gelbe Karte: Kohlmann (3), Mattuschka (5), Dick (6), Torrejon (3), Heintz (4) Zuschauer 16.750 Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart)


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19. Spieltag

EIntracht BraunschwEIG

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pitzenreiter, Spitzenreiter! - hallte es am späten Montagabend durch das Eintrachtstadion von Braunschweig, aber übertönt wurden die Gesänge der Blau-Gelben von den “CöpenickerChorknaben”. Zurecht konnten beide Fanlager stolz auf ihre Mannschaft sein. Die Braunschweiger sind fest auf Bundesligakurs und die Berliner verabschiedeten sich mit einer größtenteils guten Partie in die Winterpause. Nach langer langer Zeit mal wieder ein Auswärtsspiel verloren und doch ist das Gemüt der Gockelz ein ganz anderes, als z.B. nach den Auftritten von Sandhausen oder Ingolstadt.Braunschweig 2012 (Quelle www. unveu.de) Das Spiel glich einer Fahrt mit dem “Hyper Coaster Silver Star”. Wer sich jetzt fragt – was schreibt der da? – dann fahrt in den Europa Park Rust und dreht eine Runde mit der 73 Meter hohen Achterbahn. Rauf und runter und rauf und am Ende wieder unten. Die ganze Zeit unter Strom und Adrenalin. Kurz vor dem Brechreiz und am Ende enttäuscht, das es vorbei ist. Wenn dann aber langsam der Verstand wieder einsetzt sagt man sich, es hat sich gelohnt und ich komme wieder. So und nicht anders erging es mir gestern. Über das frühe Führungstor von Nemec konnten wir uns wieder nur still freuen, ihr wisst schon – 12.12.. Ich werde und will mich daran nicht gewöhnen. Da verstehe einer unsere Stürmer, wenn der eine glänzt, dann versagt der Andere (Teroddes Aussetzer). Ein Spiegelbild der Saison war der gestrige Auftritt in Niedersachsen. Ich will und brauche darüber ja nicht mehr näher eingehen. So verloren wir am Ende das Spiel 3:4. Klar es war

mehr drin, und nicht nur heute … Bei einer Auswärtsfahrt zählt nicht nur das nackte Ergebnis, sondern auch die Geschichten die man erlebt und die Menschen die man trifft. So wird mir auch Braunschweig 2012 in guter Erinnerung bleiben. Obwohl erst zwei Uhr früh im Bett und nur 3 Stunden Schlaf in Aussicht, bereue ich keine Minute, die ich mit Euch verbracht habe, um diesen geilen Verein zu unterstützen. Der 1. Fc Union belegt zur Winterpause einen ordentlichen siebten Tabellenplatz. Das ist die Zielvorgabe des Vereins und spiegelt in etwa auch das Leistungsvermögen wieder. Für 2013 ist noch ein bisschen träumen erlaubt (Relegation), aber wir sollten realistisch bleiben. Wenn wir uns beim Weihnachtssingen nicht sehen, oder vorher voneinander hören, wünsche ich Euch ein Frohes Weihnachtsfest. // VOSSI

STATISTIK 2. Bundesliga · 19. Spieltag 2012/2013 Montag, 17.12.2012 | 20.15 Uhr 4:3 (2:2) Eintracht Braunschweig Davari – Kessel, Bicakcic, Correia, Reichel – Pfitzner (85. Merkel) – Zhang (72. G. Korte), Bohl – Boland – Ademi, Kumbela (90.+3 Henn) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel (64. Menz), Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Quiring, M. Parensen (82. M. Trapp) – Silvio (72. Skrzybski) – Terodde, Nemec Tore 0:1 Nemec (4.) 1:1 Kumbela (10.) 1:2 Nemec (32.) 2:2 Kumbela (43./Foulelfmeter) 3:2 Kumbela (57.) 4:2 Boland (75.) 4:3 Quiring (90.+1) Strafen gelbe Karte: Pfertzel (5), M. Parensen (2), Terodde (3) Zuschauer 21.200 Schiedsrichter Peter Sippel (München)

20. Spieltag

SV Sandhausen

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as erste Pflichtspiel im Kalenderjahr 2013 an der “Alten Försterei” und der 1.Fc Union lud zum Tanz.Die gleichen Leute, die gleichen Lieder, das selbe Bier. Also alles wie immer – nicht ganz.

Die neue Haupttribüne stand heute im Mittelpunkt. Seit der Grundsteinlegung im Juli des vergangenen Jahres ist viel passiert auf der Westseite des Stadions. In den letzten Monaten, Wochen, Tagen und vielleicht auch Stunden wurde viel geschaffen und der Plan im Gegensatz zu anderen Großbaustellen in Berlin/Brandenburg erfüllt. Sicher auch ein Verdienst unseres “Bauherrn” Dirk Zingler,vielleicht sollten sich die “Pappnasen “Platzeck/ Wowereit bei ihm ein paar Tipps holen. Haupttribüne Zum Spiel gegen den Tabellenvorletzten durften zum erstenmal Zuschauer auf der neuen Tribüne Platz nehmen. Die Arbeiten sind zwar lange noch nicht abgeschlossen, aber es war schon ein erhebendes Gefühl die gutgefüllte Westseite singen zuhören. Die meisten Leute um mich herum waren emotional ergriffen und einige hatten” Pipi “in den Augen ,mich mit einbezogen. Die Erinnerung , wo man den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert war steckt den Leuten ja immer noch in den Köpfen. Die 17500 Zuschauer bildeten dann auch einen festlichen Rahmen, der dann mit einer schicken Choreographie und einem Feuerwerk abgerundet wurde. Ein solches zündete dann auch die Mannschaft auf dem Rasen. Angriff auf Angriff rollte auf das Gästetor zu und bereits in der 6.Spielminute stellte Micha Parensen die Weichen auf Sieg. Nach der schwachen Leistung im Hinspiel und der daraus resultierenden Niederlage sinntden die Köpenicker nach Rache. Nach

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Torsten Mattuschkas verwandelten Handstrafstoß in der 32.Minute gab es daran auch keinen Zweifel, das dieses Vorhaben auch gelingen sollte. Zu schwach waren die Gäste aus dem Kraichgau, ein Torschuss in Halbzeit Eins, die Bilanz eines Absteigers. Im zweiten Durchgang ließ es der Gastgeber etwas ruhiger angehen und verwaltete den sicheren Vorsprung. Christoph Menz als “Karl-Ersatz” wußte als Sechser zu überzeugen und mit Björn Kopplin gab ein alter Bekannter sein Pflichtspieldebüt, nach einem halben Jahr Verletzungspause. Ebenfalls seinen ersten Auftritt im Uniontrikot hatte der erst vor wenigen Tage verplichtete Baris Özbek. Was für ein Einstand, gerade einmal zwei Minuten brauchte er, um mit seinem dritten Ballkontakt das 3:0 zu erzielen. Ein Sprichwort sagt, “die ersten Pflaumen sind madig”, ich hoffe ,das der Volksmund in diesem Fall irrt. Die Partie war nun endgültig entschieden und da störte es auch fast niemanden, das Sandhausen in der Nachspielzeit noch zum Ehrentreffer kam (Danke Uwe). Die Zuschauer feierten die Mannschafft, sich selbst, das Stadion und überhaupt. Zwei, drei Seitenhiebe gegen Charlottenburg gab es natürlich auch noch, schließlich wirft das Derby seine Schatten vorraus. Aktuell Platz vier in der Tabelle, das gibt Raum zum träumen. Im “Oly” wird es ein echtes Spitzenspiel geben und wenn wir den Coup vom 5.2.11 wiederholen könnten, wer weiß, wer weiß. // VOSSI

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STATISTIK 2. Bundesliga · 20. Spieltag 2012/2013 Freitag, 01.2.2013 | 18.00 Uhr 3:1 (2:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Kopplin, Puncec, Schönheim, Kohlmann – Menz – Jopek (66. Özbek), M. Parensen (89. Zejnullahu) – Mattuschka – Terodde (79. Skrzybski), Nemec SV Sandhausen Ischdonat – Kandziora, Pischorn, Olajengbesi, Achenbach – Wooten, Morena (46. Tüting), Schauerte, Yun (64. Ulm) – Löning, Mäkelä (46. Beichler) Tore 1:0 M. Parensen (6.) 2:0 Mattuschka (32./Handelfmeter) 3:0 Özbek (68.) 3:1 Schauerte (90.) Strafen gelbe Karte: Özbek (1), Ischdonat (2) Zuschauer 17.532 Schiedsrichter Christian Bandurski (Oberhausen)


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"Gockelz United" Treffen vor dem Derby

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21. SPIELTAG Hertha BSC

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„Tja, und da stehste nun, reibst Dir die Oogen weilde denkst: dit isn Traum - und der isset ooch.”

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ch ja, was ist im Vorfeld dieses Derbys nicht alles geschrieben, gesprochen und diskutiert worden. Aber so ist es ja ein jedes Mal – die Medien wollen Sensationen – brauchen Sensationen, und im Wettrennen der journalistischen Superlative, ist denn schnell von dieser und jener Absurdität, Frechheit und Provokation sonders Gleichen die Rede, dass sich der geneigte Fußballfan fragt: Wer heizt denn nun eigentlich die Stimmung an? Die Ultras, die Fanlager im Allgemeinen, die vermeintlichen Gewalttäter Sport, oder doch die Gewalttäter Wort; die, die mit rhetorischem Geschick aus Mücken Elephanten machen, ungeachtet der Tatsache, das der Fußball ein Wettkampf ist und bleibt, bei dem das “Battlen” des Gegners zu so etwas wie dem “guten Ton” gehört; und das Derbys besondere Geschichten schreiben, wees doch jeder selbst; hier kommt nun meine: In den ersten zehn Minuten ist von beiden Mannschaften nicht viel zu sehen – leider, denn die Gockelz stehen mit vielen anderen Unionern zwar vor den richtigen Aufgängen zu den Blöcken, doch der Einlass wird uns verwehrt. Die Barriere aus einer Reihe Schutzleuten, und dahinter überfragten Ordnern, riegelt alles ab. Es bewegt sich nichts. Auf berechtigt aufgebrachtes Fragen, gibt es keine Antworten, nur den Verweis auf “Supervisor” die gleich kommen würden, die Sache zu klären. Häää? Also Überforderung auf ganzer Linie. Dann, scheint das Dilemma gelöst, und mitten in den abklingenden Jubel zum 0:1 für unsere Eisernen, dürfen wir endlich ins Stadion, auch wenns ein anderer Block ist. Prima, wir führen also, aber gesehen scheints keiner der Umstehenden zu haben, keiner weiss wer die Bude gemacht hat. Na was solls. Also, Union liegt vorne.

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Vom Rest der ersten Halbzeit kann ich wenig berichten, denn ich habe mehr damit zu tun, nicht von eine Balustrade zu stürzen, auf der ich irgendwie mehr hänge als stehe. Zu bemerken ist, dass der Hertha-Anhang wohl einen verspäteten Beitrag zur Aktion 12:12 vorbereitet hat; und da die ja immer besser sein wollen als wir, lautet ihre Aktion 45:00 – auf den Rängen nichts zu hören, und auf dem Rasen nichts auf Überlegenheit deutendes zu sehen von “Hertha, Hertha, du ganz allein …” Halbzeit! Ich hoffe mir ist zu folgen, denn ich springe nun – es ist ja Halbzeit – in die Zeit, als der Anpfiff noch zwei Stunden bevor steht. Vor einigen Wochen, haben wir auf unserer Internetseite von unserem Kontakt zu Unionsfans aus Frankreich berichtet. (Zwei Nationen, zwei Hähne – ein Verein, eine Liebe!). Nun also, sollte es soweit sein. Zum Derby verabredet, wollten wir uns vorm Stadion die Flügel reichen. Das hat auch wunderbar geklappt. Drei “französische Gockelz” unter feschen roten Baskenmützen, traten zur internationalen Geflügelschau an. Melchior begrüßte uns schon fast wie alt bekannt, wenig Fragen nach dem woher?, denn eher nach dem wohin?, und der Weg ist klar – auf zum Bierstand. Bekannt routiniert, versorgt unser Catering-Chef Christian die Scharr mit Getränken. Nach weiteren Bieren und vielen lustigen wie interessanten Episoden ist schnell klar, dass wird nicht das letzte Treffen der “Gockelz International” gewesen sein. Und mit den getrunkenen Bieren, springe ich wieder zurück in die Halbzeitpause, denn nun wollen die Biere auch wieder “entsorgt” werden. Da das Verlassen des Blockes ebenso unmöglich erscheint wie das vorherige Betreten, wird das altehrwürdige Gemäuer des Marathontores von vielen Besuchern als einzig mögliche “Anlauf”stelle sich zu erleichtern auserkoren. Davon, wieviel Bier im Vorfeld getrunken worden sein muß, können sich drauf auch die Besucher der unteren Blockreihen ein Bild machen, als die – Entschuldigung! – Pisse, in breiten Bächen gen Spielfeld fließt. Für mich hat die Erwähnung dieser Tatsachen dahingehend Berechtigung, da das nur die Auswüchse eines “keine Ahnung was für ein” Konzeptes war, das die Organisatoren im Olympiastadion fuhren. Bundesligataug-

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lich? Ich lache mich schlapp. Da gäbe es noch mehr darüber zu berichten, dass ein eigener Bericht rausspringen würde. Nur noch soviel: Uns reichte ein Anstehen 45 Minuten vor Spielbeginn am Einlaß nicht aus, rechtzeitig überhaupt aufs Stadiongelände zu kommen. Haste Worte? Ich nicht! Genug also, Herr Mayer trillert zur zweiten Hälfte. Union ist kaum aus der Kabine, da bricht der Orkan erst richtig los. Nemec köpft nach kurzer Eckenvariante in der 50. Minute zum 0:2 ein. Watt sachste nun? Ich erst mal nüscht, weil wir alle gemeinsam nur brüllen, Fäußte in den Himmel recken, und überhaupt jeder damit beschäftigt ist, sich im Jubelrausch an den Nächststehenden zu klammern. Was von der Luft noch übrig bleibt, wird als “GEIL! GEIL!” gen Spielfeld verschrien. Tja, und da stehste nun, reibst Dir die Oogen weilde denkst: dit isn Traum - und der isset ooch. Na, nun schiebt der Bundesliga-Absteiger erst mal Frust, und immer schön die Beine rein. Aber, unsere Abwehr steht eisern. Und wies immer so ist, wenn aus dem Spiel nix geht, da müssen Standards her, und eben aus einem, für mein Empfinden unnötigen, Eckball, entspringt Adrian Ramos (73.), und köpft zum 1:2 ein. Schnell wird klar, noch ist Nichts gewonnen, aber auch nichts verloren, um

schon einmal einem positiven Fazit des gesammten Spieles vorzugreifen. Hertha kommt, Tusche und Jopek gehen. Zu früh? Wenns nicht mehr geht, dann gehts eben nicht mehr, bestätigt Tusche seinen Wechsel. Akku leer, für Union trotzdem noch alles drin. Ja und dann ist der Ball drin, aber leider auf der falschen Seite. Ronny macht deutlich, dass ein Spieler, in einem Moment ohne Anzeichen, alles auf den Kopf stellen kann – mit einem Schuss, mit einem – ja das war er – Weltklasseschuss. Schluss! Was bleibt? Ein geiler Rosenmontag, nicht verloren und ein Punkt, mal ganz vorne an. Das ist das zählbare Resultat. Die “Spätfolgen” werden sich vielleicht in den kommenden Wochen einstellen. Dann – da hat Tusche auch weise gesprochen – wird man sehen, wie es wirkt, wenn man sich solch ein Spiel wieder ins Bewußtsein ruft und erkennt, dagegenhalten, mithalten zu können, mit den “Großen” der Liga, sie im Griff haben kann, ja sogar zu dominieren in der Lage ist. (siehe das Heimspiel gegen Lautern). Ich für meinen Teil, freue mich auf weitere große Momente und Spiele unseres 1. FC Union. // SWEETY


2. Bundesliga

STATISTIK 2. Bundesliga · 21. Spieltag 2012/2013 Montag, 11.2.2013 | 20.15 Uhr 2:2 (0:1) Hertha BSC Kraft – Pekarik, Lustenberger, Brooks, Bastians (46. Kobiaschwili) – Niemeyer, Kluge (63. S. Wagner) – M. Ndjeng, Ronny, Allagui (59. Ä. BenHatira) – Ramos 1. FC Union Berlin D. Haas – Kopplin, Puncec, Schönheim, Kohlmann – Menz – Zoundi, Jopek (76. Özbek) – Mattuschka (78. D. Göhlert) – Terodde (81. Stuff), Nemec Tore 0:1 Terodde (9.) 0:2 Nemec (49.) 1:2 Ramos (73.) 2:2 Ronny (86.) Strafen gelbe Karte: Lustenberger (3), Niemeyer (7), Kluge (5), Kohlmann (4), Jopek (5) Zuschauer 74.244 Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf)

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2. Bundesliga

Zum Glück für uns, muß Fabian Schönheim ein Fan von Harry Potter oder Bibi Blocksberg sein. Bevor der Ingolstädter Micanski den Ball Richtung Uniontor trat, stürmte er in den Strafraum und belegte das Spielgerät mit einen “Fluch” und spuckte zweimal auf das Leder. Der “Zauberlehrling” scheint die große Magie zu beherrschen, denn der Ball landete am Querbalken. Montagabend, ein unglückliches Unentschieden, heute ein glücklicher Punkt. Zwei Euro ins Phrasenschwein, innerhalb einer Saison gleicht sich alles aus, manchmal eben auch binnen von fünf Tagen. // VOSSI

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FC Ingolstadt 04

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ach dem tollen Derby vom Montag, nun also wieder “grauer” Bundesliga-Alltag. Das einzige was Hertha BSC und Ingolstadt verbindet, ist die Antipathie die ich für diese beiden Vereine empfinde. Bei allem Respekt, aber wer braucht schon Klubs wie Audistadt, Sandhausen oder Aalen?; geschätzte fünfzig Leute an einem Samstag zu motivieren, zu einem Auswärtsspiel in die Hauptstadt zu reisen – Hut ab. Nach den zwei verlorenen Punkten vom Montag, erwarteten nun alle einen Heimsieg. Na klar, gegen den Stadtrivalen wurde toll gekämpft und gespielt. Was sollte da gegen den Tabellenzehnten schon schief gehen? Aber Erstens kommt es anders, und Zweitens als man denkt. Uwe Neuhaus schien zu ahnen, daß es gegen die Bayern kein Selbstläufer werden wird. Er hatte im Vorfeld der Partie mahnende Worte gesprochen. Die Ingolstädter liegen in der Tabelle zwar sechs Plätze, aber eben auch nur zwei Punkte hinter uns. Außerdem galten die vom Audikonzern gesponserten Oberbayern vor der Saison als Aufstiegsanwärter. Das Spiel selber begann dann doch recht

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flott. Patrick Zoundi hatte bereits nach 35 Sekunden die Führung auf dem Fuß – sorry auf dem Kopf. Aber alles “hätte wenn und aber”, bringt ja keine Punkte. Was zu dieser Zeit noch keiner wusste, es sollte einer der wenigen Höhepunkte in dieser Partie bleiben. Folgerichtig ging es torlos in die Kabinen. Auch im weiteren Verlauf dieses Spieles, wussten die wenigsten unserer Akteure zu überzeugen. Einzig Adam Nemec war heute ein Lichtblick. Er war es dann auch, der die drohende Niederlage mit einem tollen Kopfball abwendete. In der 85. Spielminute egalisierte er die Führung, die Heller in der 66. Minute für die Gäste erzielte. 15.400 Zuschauer gaben sich bereits mit dem schon nicht mehr für möglichen geglaubten Punkt zufrieden, als der schwache Schiri Grudzinski aus Hamburg in der Nachspielzeit Elfmeter für die Gäste gab. Manchmal frag ich mich, ob der DFB seine größten Flötten immer zu uns schickt – unglaublich. Meine Gedanken waren nun beim Hinspiel, als wir in der 92. Minute das 1:2 kassierten.

STATISTIK 2. Bundesliga · 22. Spieltag 2012/2013 Samstag, 16.2.2013 | 13.00 Uhr 0:0 (1:1) 1. FC Union Berlin D. Haas – Kopplin, Puncec, Schönheim, Kohlmann (33. Stuff) – Menz – Zoundi (58. Quiring), M. Parensen (74. Özbek) – Mattuschka – Nemec, Terodde FC Ingolstadt 04 Özcan – D. da Costa, Mijatovic, M. Matip, A. Schäfer – F. Heller, P. Groß, Roger, Uludag – Micanski, Mo. Hartmann (63. Lappe) Tore 0:1 F. Heller (66.) 1:1 Nemec (85.) Strafen gelbe Karte: Puncec (2), Schönheim (2), Mattuschka (6), Terodde (4), Mo. Hartmann (2) Zuschauer 15.461 Schiedsrichter Norbert Grudzinski (Hamburg) Vorkommnisse Micanski (Ingolstadt) schießt Foulelfmeter (90.+3) an die Latte.


2. Bundesliga

23. Spieltag

und zu koordenieren. Die “Hooligans” vom vorhin erwähnten Gerücht waren unsere Ultras und wurden während des gesamten Spiels im beamtendeutsch ausgedrückt: “festgesetzt”.

1. FC Köln

„Union mit weniger Bock als Köln, am Ende eine 0:2 Auswärtsniederlage ohne großes Federlesen.”

Auch das Gerücht, die Mannschaft würde nun doch nicht den Zug nach Berlin besteigen, bewahrheitete sich. Angeblich war die Angst vor der gerade grassierenden Grippewelle der Grund. Na wollen es wir es mal glauben. Ohne Team, aber mit viel Bierdurst, ging es dann wieder in die Hauptstadt.

s war kurz nach Acht am Samstagabend. Der Sonderzug bahnte sich seinen Weg durch die niedersächsische Provinz, als das Partyvolk seine imaginären Geigen auspackte, an den Hals hielt und zu fiedeln begann. DJ “Wumme” legte gerade den Hit ”Am Fenster” von “City” auf. Spätestens jetzt, hatte sich bei den über Hundert tanzfreudigen Unionern in den zwei “Partywaggons” der Frust in Lust verwandelt. Keiner der Anwesenden verschwendete auch nur einen Gedanken an das schwache Fussballspiel vom Nachmittag.

Merke – auch nach einem fast vierundzwanzigstündigen Partymarathon, einem schlechten Spiel und einer Ehrenrunde mit der Berliner S-Bahn (wir sind leider kurz vor Erkner eingeschlafen), kann man viel Spaß haben. Wie sagt der Micha (“der Falsche”) so treffend: “… bis auf Fussball, war alles geil”. // VOSSI

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Samstagfrüh startete der “VIRUS”-Sonderzug von Lichtenberg mit dem Ziel “KölnDeutz”. Siebenhundert Unionsupporter, müde aber gutgelaunt und erwartungsfroh, bestiegen das nostalgisch anmutende Beförderungsmittel. Ich glaube der Zug war noch aus ganz alten Beständen der Deutschen Reichsbahn, was aber nicht heißen soll, daß er in einem schlechten Zustand war. Über sieben Stunden hatten wir nun Zeit uns tanzend, singend und Bier trinkend auf das Spiel in der Domstadt vorzubereiten. Auf der Rückfahrt, sollte uns die Mannschaft begleiten und ich malte mir schon aus, von welchem Spieler ich wohl Fotos machen könne und mit wem ich ein Interview für diesen Artikel führen werde. Pustekuchen – aber dazu später mehr.Müngersdorfer Stadion Der Gockel zeigte dem Kölner Publikum seine stolz geschwellte Brust vom Zaun des “Rhein-Energie”-Stadions, da machten

im Gästeblock zwei Gerüchte die Runde. 1. Vorm Spiel gab es Ausschreitungen Berliner “Hooligans” – 2. Die Mannschaft wird die Rückreise nicht mit dem Sonderzug antreten. Beide Gerüchte sollten sich später als wahr herausstellen. In den letzten Wochen sind wir von unserer Mannschaft teilweise mit tollen Spielen verwöhnt worden. Um so rätselhafter ist es, warum die Leistungen nach dem Derby so schwach geworden sind. Gestern brachte der 1.Fc Union kein Bein vor das andere und war beim keinesfalls bäumeausreißenden 1.Fc Köln chancenlos. Die Erklärung, daß der Kapitän nicht mit an Bord war, ist mir zu einfach. Da gibt es Spieler, die sonst nur die zweite Geige spielen und darüber jammern. Gestern war die Chance, es dem Trainer zu beweisen. Genutzt hat sie keiner. Selbst der Schönredner fand gestern wenig Argumente, selbiges zu tun. Das Spiel wurde 0:2 vor 42.000 Zuschauern verloren und damit auch die letzten Aufstiegsträume begraben. Nicht nur die Mannschaft hatte einen ihrer schwächsten Auftritte in dieser Saison, auch der dreitausend Mann starke Gästanhang blieb weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Jeder der dabei war wird zugeben müssen, daß es ohne Ultras schwierig ist, das Potenzial zu bündeln

STATISTIK 2. Bundesliga · 23. Spieltag 2012/2013 Samstag, 23.2.2013 | 13.00 Uhr 2:0 (1:0) 1. FC Köln T. Horn – Brecko, Maroh, McKenna, Hector – Ma. Lehmann (85. Jajalo) – Matuschyk, Clemens – Bigalke (46. Strobl) – Ujah (65. Bröker), Maierhofer 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Kopplin – Menz – Jopek, M. Parensen – Silvio (46. Özbek) – Terodde (66. Skrzybski), Nemec Tore 1:0 McKenna (18.) 2:0 Maierhofer (52.) Strafen gelbe Karte: Maroh (5), Ujah (4), Bröker (1), Pfertzel (6), Puncec (3), M. Parensen (3) Zuschauer 42.000 Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück)

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2. Bundesliga

Die Leistung vom Freitagabend und die momentane Tabellensituation der 2. Bundesliga läßt die von mir nach dem letzten Spiel begrabenen Aufstiegshoffnung wieder auferstehen. Bitte nicht falsch verstehen, auch mein Glaube daran ist nicht sehr groß. Aber was sind schon fünf Punkte auf den dritten Platz? Um die Erkenntnisse aus dem gestrigen Spiel in Worte zufassen, muß ich schon Goethes Faust zitieren – “ich bin so schlau als wie zuvor”. Nach dem Spiel am kommenden Samstag in der Lausitz wissen wir dann wohl endgültig, wohin die Reise geht. Ich hoffe natürlich auf einen Auswärtssieg, wird mal wieder Zeit. Wann war eigentlich der letzte? Schön wäre es auch, den lieben Heern Beeck nach dem unsauberen Mosquera-Transfer sinnbildlich gesprochen, in den Hintern zu treten. // VOSSI

24. Spieltag

FC Erzgebirge Aue

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eim Heimspiel gegen Aue war der Tino mal wieder an der “Alten Försterei”. Langsam kommt er mir vor wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Da verstehe noch einer diesen Jungen. Vorigen Samstag, als der 1. Fc Union bei seinem “FC” spielte, schlug er die Einladung aus, uns zu begleiten. Gestern stand er dann aber ganz freiwillig mit uns auf der “Waldseite” und unterstützte unseren Klub. Vielleicht wird er ja doch noch ein Unioner – so wie seine Söhne. Die Mannschaft tat jedenfalls alles, um ihm auch spielerisch die letzten Zweifel zu nehmen. Selten hat man einen so dominanten Gastgeber in Köpenick gesehen. Ob der Tino nun sein “Hennes-Tattoo” weglasern läßt? Als die letzten Auer Zaunfahnen vom Gästeanhang eingerollt wurden, waren erst sechzig Minuten gespielt. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel aber bereits entschieden. Kurz zuvor hatte Michael Parensen zum 3:0 Endstand eingenetzt. In Zeiten, die ganz im Zeichen des Pontifikats von Papst Benedikt stehen, könnte man auch sagen – “die Messe war gelesen”. Die 17.284 Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. War das da unten

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die Mannschaft, die in der Domstadt so enttäuscht hatte? Sicher, die Gäste aus dem Erzgebirge haben bestimmt schon besser Fussball gespielt. Aber was die Berliner um den wiedergenesenen Torsten Mattuschka speziell in der ersten Hälfte boten, war schon zum mit der Zunge schnalzen. Ein frühes Führungstor von Adam Nemec (7.min), ließ der Gastgeber viele weitere gute Chancen folgen. Der Kapitän höchstpersönlich, schickte mit seinem Elfertor beide Mannschaften in die Kabinen. Die Fans kommentierten das mit dem “Torsten Mattuschka”-Lied. Erkenntnis der ersten Halbzeit - es geht also nur mit ihm. In unseren Reihen gibt es durchaus Leute die mit Aue sympathisieren, bzw. Freunde im Lößnitztal haben. Sie alle waren schon etwas erleichtert, daß unsere Elf nach dem Parensen-Tor einen Gang zurückschaltete und es bei diesen drei Treffern beließ. Die Sachsen sollten langsam anfangen Punkte zu sammeln, sonst fällt für uns im nächsten Jahr das Spiel in Aue aus. Diese Befürchtung werden auch die Fans in lila-weiß gehabt haben. Anders ist es nicht zu erklären, daß einige von ihnen nach dem Schlusspfiff durchdrehten.

STATISTIK 2. Bundesliga · 24. Spieltag 2012/2013 Freitag, 01.3.2013 | 18.00 Uhr 3:0 (2:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Kopplin, Puncec, Stuff, M. Parensen – Menz – Özbek (77. Schönheim), Jopek (66. Quiring) – Mattuschka (81. Skrzybski) – Nemec, Terodde Erzgebirge Aue Männel – Schlitte, T. Paulus, Pezzoni, Klingbeil – Hensel, Höfler (29. Wiegel) – Fa. Müller, M. Fink, Hochscheidt (56. Kocer) – Kastrati (82. König) Tore 1:0 Nemec (7.) 2:0 Mattuschka (45./Foulelfmeter) 3:0 M. Parensen (57.) Strafen gelbe Karte: M. Fink (3), Wiegel (1) Zuschauer 17.284 Schiedsrichter Martin Petersen (Frankfurt/Main)


2. Bundesliga

gingen nach achtundsechzig Minuten nicht unverdient in Führung. Im Gegenzug hatte der Ex-Cottbuser Mattuschka den erneuten Ausgleich auf dem Fuß. Leider verfehlte er das leere Tor. Es sollte die letzte echte Torchance für die Berliner gewesen sein. Nach neunzig Minuten beendete Schiri Felix Brych nicht nur die Partie, sondern auch die wohl letzten Aufstiegshoffnungen der Köpenicker. Heute hat wohl jeder gesehen, daß der 1. Fc Union noch kein Spitzenteam ist. Uwe Neuhaus sagte dann auch “uns fehlt der Killerinstinkt solche großen Spiele zu gewinnen”.

25. Spieltag fc energie cottbus

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on den drei Gockeln die mit mir gestern in Cottbus waren, wollte keiner diesen Spielbericht schreiben. Sweety ist zur Zeit beruflich sehr eingespannt und weilt außerdem gerade im Ausland. Also liegt es wieder einmal an mir, euch über das Berlin /BrandenburgDerby zu informieren. Während ich gerade am PC sitze und grüble was ich über die Pleite in Cottbus schreibe, fühle ich mich wie Marty Mc Fly. Ihr wisst schon - die Hauptfigur aus “Zurück in die Zukunft”. Ich sitze also in meinem “De Lorean” und reise zurück nach Köln. Das Fazit, nach der Niederlage in der Domstadt – “bis auf Fussball, war alles geil”. Gestern genau das Gleiche. Wieder einmal konnten die Fussballer des 1.Fc Union ihr ganzes Leistungsvermögen auswärts nicht abrufen. Diese Diskrepanz zwischen guten Heimspielen und den schwachen Auftritten in der Fremde ist mir unerklärlich. Voller Zuversicht machten wir uns auf den

Weg in die “Gurkenhaupstadt”. Das Spiel der Spiele sollte es sein, der Wahrsager, das ultimative Endspiel um den Relegationsplatz drei. Über viertausend Unioner wollten ihr Team siegen sehen. Alle waren hochmotiviert – außer dem Team? Den ersten Rückschlag für das Team aus Köpenick gab es schon nach zehn Spielminuten. Adlung, der tragische Held aus dem Hinspiel, erzielte mit einem Traumtor die Führung für die Lausitzer. Viel Ballbesitz für Union aber kaum Durschlagskraft, prägten den weiteren Spielverlauf. Erst in der 38. min. hatte der gut aufgelegte Gästeanhang Grund zur Freude. Elfmeter für uns und Rot für den Cottbuser Bittroff. Anders als im Vorjahr übernahm der Kapitän Verantwortung und verwandelte den Strafstoß sicher. 1:1 zur Pause und ein Mann mehr – hier und heute geht was, war der einhellige Tenor auf den Rängen. Ein wieder einmal gut arbeitender Caterringchef, versorgte das bis dahin gut aufgelegte Volk mit Getränken. Als Jopek kurz nach Wiederanpfiff die Latte des Cottbuser Tores traf, fühlten wir uns in unserem Optimismus bestätigt – leider ein Trugschluss. Es sollte die einzige Chance für lange Zeit sein. Die 14.220 Zuschauer sahen eine Gästemannschaft, die sich in Überzahl erstaunlich schwer tat. Die Lausitzer ihrerseits, kämpften aufopferungsoll und

Trotz aller verständlichen Enttäuschung über das gestriege 1:2, freuen wir uns über eine entspannte Restsaison. Da gibt es ja noch den ein oder anderen Leckerbissen. Schon am kommenden Freitag sind die Kiezkicker in der erstmals ausverkauften neuen “Alten Försterei” zu Gast. // VOSSI

STATISTIK 2. Bundesliga · 25. Spieltag 2012/2013 Samstag, 09.3.2013 | 13.00 Uhr 2:1 (1:1) FC Energie Cottbus Kirschbaum – M. Schulze, Hünemeier, Möhrle, Bittroff – Sörensen (80. Fomitschow), Banovic, Kruska, Bickel (43. Engel) – Sanogo (84. J. J. Mosquera), Adlung 1. FC Union Berlin D. Haas – Kopplin, Puncec (61. Schönheim), Stuff, M. Parensen – Menz – Özbek (65. Quiring), Jopek – Mattuschka (82. Silvio) – Nemec, Terodde Tore 1:0 Adlung (10.) 1:1 Mattuschka (38./Foulelfmeter) 2:1 Sanogo (67.) Strafen gelbe Karte: M. Schulze (2), rote Karte: Bittroff (36. Minute/ wegen: Notbremse) Zuschauer 14.212 Schiedsrichter Dr. Felix Brych (München)

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26. SPIELTAG fc st. pauli

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„Noch zwei Punkte bis zur magischen 40. Der Rest ist Bonus mit Genuß, oder nun doch wieder Aufstieg? – Quasi keine Nichtaufstiegsambitionen. Oder wie, oder was?”

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ch, was haben wir hier in der AF nicht schon alles erlebt. Weist Du noch das, kannst Du Dich noch daran erinnern, denk mal da – das war doch was. Und meist ist man der Meinung, alles an Spieldramatik schon gesehen zu haben, ja klar, na sicher doch, ich bitte Dich – was soll denn da noch kommen? Heute nun die „Weltpokalsiegerbesieger“ zu Gast. Mit aus dem Norden, hat es unseren Exiler Götze und seinen Schwager Dirki an die Schnittstelle extravaganter Fußballkulturen gespült, die sich dieses „Kult-Duell“ (Jargon Berliner Kurier) keines Falls entgehen lassen konnten. Die Junge Försterei gilt erstmals offiziell mit über 21.000 verkauften Tickets als komplett vergriffen. Mit den letzten Klängen der eisernen Hymne, kommt der Ball ins Rollen, fürerst Allet wie immer – doch halt, eener fehlt – Vossi. Grippe überrumpelt vorm heimischen TV-Gerät sitzend, funkt der vermißte Gockel bereits nach vier Spielminuten, das die Gockelz Zaunfahne gut im Bild sei. Na also… watt zählt is der Verein! Pauli beschränkt sich anfänglich aufs Mauern, wobei ein ausgefuchster Sportjournalist es eher so schreiben würde: „St. Pauli läßt den Gegner kommen und steht, defensiv gut gestaffelt, strategisch abwartend in der eigenen Hälfte.“ Das hat sich Frontzeck sicher schön ausgedacht, das machen wir heute mal so. Union spielt dessen ungeachtet, eben eine ganze Weile Fußball mit sich selbst und untereinander. Die Kugel läuft kontrolliert von da

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steht, und die Frisuren sitzen auch schon lange nicht mehr. Wieder einmal ist es Adam Nemec, der den Auslöser drückt (81.). 3:2! Na bitte sehr. Als kurz drauf Terodde (83.) alles klar macht – 4:2, gibt es gar kein Halten mehr. Die Meute tobt. In den verbleibenden Minuten, löst sich Pauli gänzlich auf. Gott hat eben einen harten rechten Hacken. Ja nun, welches Fazit gilt es zu ziehen, nach diesem Fußballabend der ganz besonderen Art? Noch zwei Punkte bis zur magischen 40. Der Rest ist Bonus mit Genuß, oder nun doch wieder Aufstieg? – Quasi keine Nichtaufstiegsambitionen. Oder wie, oder was? // SWEETY nach dort, allerdings mit wenig Raumgewinn in der Offensive. Anspiele in die Tiefe bleiben mangels Möglichkeiten vorerst aus, da ist die Anfangsviertelstunde auch schon rum. Absolut auffällig zeigt sich Parensen. Parensen, Parensen und immer wieder Parensen, der rechte Läufer der Ungarn … Käse natürlich, aber Parensen ist hier und da und gleich wieder in Szene, als würde er seine eigenen Pässe erlaufen, quasi so´n Typ wie unser junges Kresschen einst. Parensen dirigiert, antizipiert, moniert, rotiert – und alles auf einmal. Für erste „Ohhh´s“ und „Hachhhhh´s“ sorgt Terodde, dessen Schuss aus der Drehung allerdings nicht den Weg hinter die Torlinie findet. Aber, wer abrutscht darf noch mal und besser jetzt, lupft Simon die Pille über Tschauner. Zwanzig Minuten sind gespielt. Die Hamburger lassen nun etwas ab vom Beton anrühren, wirken aber insgesamt eher harmlos und nicht sehr sicher im Bemühen, nun nachziehen zu wollen. Aber, ja auch das ist Fußball – die Tore fallen manches Mal aus heiterem Himmel, auch ein Hundertes. Das schreibt sich Mario Ebbers in der 37. Minute in seine Spielerbiografie und Union „Aufgepaßt!“ hinter die Ohren. So fix sind zwei Punkte wieder weg, und noch so ein Ding, bleibt keiner mehr für uns übrig. 1:1 wirds dann wohl in die Kaninen gehen, scheint sich auch die prächtige Kulisse abgefunden zu haben, da blitz es spielzugtechnisch

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noch einmal gewaltig auf aus rot-weißen Reihen. Schon kommt der Ball vor Tusches Füße … und er, haut das Ding ins leere Tor, per Unterkante. Ick dachte der Schuss geht drüber, was für ein Schreck. Aber nein. Drin! Jubelsturm! Was auch immer Frontzeck in der Pause nun geflüstert oder geschrien haben mag, es muß bis zu seinen Spielern vorgedrungen sein. St. Pauli kommt nach der Pause mehr und mehr auf. Union nun eher etwas deffensiv. Die Einschläge kommen immer näher. Noch während Schachten an der Strafraumgrenze sein Schußbein zur Wumme nach hinten spannt, sage ich zu Christian nach rechts: „Paß uff, der sitzt“. Ja und so kommts. Haas flattert das Leder nur so um die Ohren. Da steht die Pauli-Spielertraube nun vorm Gästeblock und läßt sich feiern. Catring-Christian winkt nur stocksauer ab. Noch 14 Minuten auf der Uhr, und die Frage: „Solls das gewesen sein?“. Ich habe so einen Gedanken in der Art eines D é-já -vu. 9. Spieltag in Hamburg. Tusche packt den Hammer aus. 2:2. Ausgleichende Gerechtigkeit, oder sowas? Quatsch, alle Fußballgötter die ich kenne sind rot-weiß. Also, hier muß doch noch was gehen. Union holt noch einmal tief Luft, die zweite oder dritte. Jedenfalls scheints gute Luft zu sein. Tusches Freistoß – knapp daneben. Zoundis Schuss – knapp Außennetz. Da bahnt sich doch was an, und das wollen sich alle Fans von der Seele schreien, das ist zu spüren. Das Flutlicht brennt, das Tribünenpublikum

STATISTIK 2. Bundesliga · 26. Spieltag 2012/2013 Samstag, 09.3.2013 | 13.00 Uhr 4:2 (2:1) 1. FC Union Berlin D. Haas – Kopplin, Puncec (70. Stuff), Schönheim, Kohlmann – M. Parensen – Özbek (70. Zoundi), Jopek – Mattuschka (83. Menz) – Nemec, Terodde FC St. Pauli Tschauner – Kalla (86. Kulikas), Avevor, Thorandt, Schachten – Funk, Boll (65. Thy) – Gogia (46. F. Bruns), Kringe, Bartels – Ebbers Tore 1:0 Terodde (20.) 1:1 Ebbers (36.) 2:1 Mattuschka (42.) 2:2 Schachten (76.) 3:2 Nemec (81.) 4:2 Terodde (83.) Strafen gelbe Karte: Thorandt (7) Zuschauer 21.410 Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken)


2. Bundesliga

28. Spieltag 29. Spieltag SC Paderborn SGD Dresden

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Gockelz machten sich am Sonntag früh auf den Weg nach Ostwestfalen – beim schönsten Sonnenschein. Es konnte da noch keiner ahnen, daß es das Positivste des Tages war (ausgenommen davon nur Catering). Nach problemloser Hintour in Paderborn angekommen, wurde erstmal die Zaunfahne angebracht – ne Wurst, ein Bier und noch ne Stunde bis zum Anpfiff. Eigentlich viel Zeit, doch die verging ziemlich schnell durch endlose Diskussionen um die Position des Gockelz. Aber er blieb standhaft. Das Spiel eher mäßig bis naja doch Dank Nemec in Minute 27, gabs Grund richtig zu jubeln. Trotz guter Stimmung im Block, sprang der Funke nicht auf die Mannschaft über. Halbzeitfazit : 1:0 Führung etwas glücklich. Die 2. brachte auch keine Veränderung und nach Gelb/Rot für Kohlmann wurde es noch schwerer. Und es kam wie es kommen musste: Zwei krasse Fehlentscheidungen der Unparteiischen (Einwurf + Ecke) und es stand 1:1 – Natürlich in der Nachspielzeit. Bedrückte Stimmung im Rot-Weißen Lager. // CHRISTIAN

STATISTIK 2. Bundesliga · 28. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 07.4.2013 | 13.30 Uhr 1:1 (0:1) SC Paderborn 07 L. Kruse – Je. Wemmer, P. Ziegler, Strohdiek, Bertels – D. Brückner (84. Ornatelli), M. Vrancic, Demme, Naki (75. Zeitz) – Saglik, D. Yilmaz (71. P. Hofmann) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Puncec, Schönheim, Kohlmann – M. Parensen – Özbek (65. Zoundi), Jopek (59. Menz) – Mattuschka – Terodde (78. Stuff), Nemec Tore 0:1 Nemec (27.) 1:1 Strohdiek (90.+2) Strafen gelbe Karte: Jopec (6), Nemec (1) / gelb-rote Karte: Kohlmann (74. Minute/ wiederholtes Foulspiel) Zuschauer 7.590 Schiedsrichter Benjamin Brand (Gerolzhofen)

So bleibt uns nichts anderes übrig, als uns mit Frankies Geschichten über seinen Keniaurlaub die Zeit zu vertreiben. Endlich Anstoss denken alle – nie wurde sehnsüchtiger auf einen Pfiff des Referee gewartet.

er Volksmund sagt “Umgang formt den Menschen”. Ich verbringe mit dem Schönredner fünf tolle Tage auf der Insel und neunzig Minuten gegen die Schwarzgelben, und schon sehe ich die Welt nach diesem Spiel Rosa-Rot. Naja, ganz so ist es nicht, aber heute gehe ich, im Gegensatz zu den meisten Leuten, nicht enttäuscht nach Hause.

Der zweite Durchgang beginnt etwas schwungvoller, aber auch nicht wirklich gut. Etwas Schwung bringt die Einwechslung des jungen Skrzybski nach knapp einer Stunde. Er hat zwei, drei gute Aktionen, aber auch ihm will kein Tor gelingen. Zum Ende des Spiels gelingt es dem Gastgeber noch etwas Druck aufzubauen, mehr als zwei Halbchancen springen nicht herraus. Die Dresdner wollen diesen Punkt und erkämpfen ihn sich am Ende auch. Null zu Null steht es dann weiß auf schwarz an der Anzeigetafel – ein gerechtes Ergebnis. Sicher kein schönes Spiel, aber ein Punkt ist besser als keiner, und der Mannschaft wird trotzdem applaudiert.

Endlich, der Frühling ist da und ein Heimspiel, das Leben kann so schön sein. Köpenick meldet ein ausverkauftes Haus und die Stimmung ist euphorisch. Zu Gast das sechzigjährige Geburtstagskind aus Elbflorenz, mit zweitausend Gratulanten, die dann auch friedlich zu feiern wissen. Natürlich sollte es von unserer Seite keine Geschenke geben.

Endlich geschafft, die vierzig Punkte sind erreicht. Nach oben geht seit Wochen nichts und nach unten sollte es sich auch erledigt haben. In den nächsten Spielen stellt sich die Charakterfrage an die Mannschaft. Ist die Luft raus, oder bietet sie uns, ihren Fans, den ein oder anderen Leckerbissen? Man darf gespannt sein. // VOSSI

Schnell wird klar, daß der 1.Fc Union mit dem gleichen ”Elan” wie in den letzten Auswärtspartien zu Werke geht. Ich bin mir sicher, unsere Jungs hatten sich eine Menge vorgenommen, aber zur Zeit bekommen sie nichts auf den Rasen. Eine Torchance im ersten Durchgang, ist gegen eine Mannschaft die gegen den Abstieg spielt einfach zu wenig. Die Sachsen, beflügelt durch ihren grandiosen Sieg in der Vorwoche, kämpften großartig, doch auch bei ihnen fehlte die letzte Konsequenz vor dem Tor. Folgerichtig ging es torlos in die Kabine. Der liebe “Nobbi” erzählte mir später, daß es in den letzten vierzig Jahren keine Unionmannschaft seltener in den gegenerischen Strafraum geschafft hat, wie die heutige – er wird es wissen.

STATISTIK

Die üblichen Floskeln in der Pause – sonst mit biergetränkter Stimme, kommen dieses Mal aus trockenen Kehlen. Bei alkoholfreiem Gerstensaft quittiert der sonst eifrige Caterringchef den Dienst.

Zuschauer 21.244

D

2. Bundesliga · 29. Spieltag 2012/2013 Freitag, 12.04.2013 | 18.00 Uhr 0:0 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Puncec, Schönheim, M. Parensen – Menz (81. D. Göhlert) – Özbek (72. Quiring), Jopek – Mattuschka – Terodde (59. Skrzybski), Nemec SG Dynamo Dresden B. Kirsten – F. Jungwirth, Bregerie, Losilla, Schuppan – Streker, Fiel – Jänicke (77. T. Kempe), Trojan, Ouali – Fort (74. T. Müller) Strafen gelbe Karte: M. Parensen (5), Mattuschka (7)

Schiedsrichter Dr. Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

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2. Bundesliga

nur eines abgewinnen: Wenigsten kein Gegentor. Möchte man die Halbzeiten eines Fußballspieles als Geschwister bezeichnen, so muß die heutige Zweite von einem anderen Vater sein. Union macht nun mehr, vor allem aber richtig, und spielt sich langsam in Oberhand, was einem Hausherren ja besser zu Gesichte steht. Regensburg macht noch mit, aber nicht mehr so richtig. Das Publikum geht nun auch auf Versöhnungskurs, und singt die Eisernen immer mehr in Spiellaune – Union nun also mit zwölf Mann, und ein dreizehnter drängt sich auf: Herr Osmers erinnert sich an Punkt 14 des DFB-Regelwerkes Fußball die da lautet: „Begeht ein Spieler bei laufendem Spiel eines der zehn Vergehen, die mit direktem Freistoß zu bestrafen sind, innerhalb des eigenen Strafraums, wird gegen das Team des fehlbaren Spielers ein Strafstoß ausgesprochen.“

31. Spieltag

SSV jahn Regensburg

N

omen est omen - bin ich gewillt zu beginnen: Da sitzt ein Layouter am Computer (nein, nicht ich), setzt das Spielankündigungsplakat des 1. FC U. für den 26.4.2013 (heute) und ihm unterläuft ein Fauxpas – meint die Öffentlichkeit. Den heutige Gegner kündigte er mit „Regensgurg“ statt „Regensburg“ an. Der Mann scheint weit besser als nun sein Ruf, denn sicher (das weis man seit heute) folgte er einem siebten Sinn, und ich bitte den Verein darum, diesem Mann auch in Zukunft das Vertrauen zu schenken, und uns somit schon mit jedem Plakt einen kleinen Eindruck des zu Erwartenden vorab kundzutun. Dabei fängt alles so gut an. Die Försterei in schönem Rot-Weiß. Vorbei die Zeit dicker schwarzer Winterjacken, nein, man kramt wieder die Trikots aus dem Schrank – herrliches Frühlingswetter, Glühwein nicht mehr im Angebot. Herr Osmers pfeift die Partie pünklich an. Auch dieses Spiel wird offiziell 90 Minuten haben, und die Mehrzahl der 16.857 Zuschauer hofft auf eine Trotzreaktion nach Aalen, denn auch die goldene Ananas will gewonnen sein, und schlußendlich liegt die Saison

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mit 40 Punkten rein rechnerisch noch nicht in trockenem Tuch, meint Vossi. Das Spiel ist gerade ein paar mal sechzig Sekunden alt, da zuckt der eiserne Anhang erstmals zusammen, doch Kopplin verhindert den frühen Rückstand, und macht die Bude dicht. Sembolos Kopfball bleibt eben nur ein Kopfball. Kresschen wird später sagen: „Wäre Union 0:1 in Rückstand geraten, hätten wir 6:1 gewonnen.“ Ach, wenns so einfach wäre. Nun aber wirklich mal Union: Zum Ende der Startviertelstunde bekommt Ochs eine Wumme von Terodde auf die Fäuste genagelt, während Tusche seinen Glücksmoment ohne Ball aufs Tor in der 35. Minute verrauchen läßt. Oben, unten, rechts, links? Zu lange überlegt „El Capitano“, da ist die Möglichkeit auch dahin. Insgesamt ist die erste Halbzeit geprägt von vielen Unsicherheiten im Paßspiel auf beiden Seiten, Standschwierigkeiten bei den Akteuren, Kleinklein, unverhofften Ballgewinnen und postwendenden Ballverlusten, vornehmlich weit weg von den Strafräumen – Gegurke eben, und auch der dankbarste Fan kann der Sache

Genau das tut Osmers in der 63. Minute zu Lasten von Erfen, der Özbek irgendwie zu Fall bringt. Mattuschka setzt zur Ausführung an, und seinen Ball halten weder Keeper Ochs noch Esel auf. Rechts unten kreuzt der Ball die Linie und alle Regensburger Hoffnung auf einen sportlichen Klassenerhalt. So hart kann er sein, der Ballsport. Denn dieses 1:0 ist wiederum unser Garant für eine weitere Zweitligasaison. Herzlichen Glückwunsch, denn bis zum Abpfiff bleibts bei diesen drei Punkten. Weitere Möglichkeiten zum Führungsausbau bleiben auf unserer Seite ungenutzt. Seis drum. Glücklich, aber am Ende dann doch leistungsgerecht. So, und hier für die, die sich immer noch fragt, was denn nun die zehn Vergehen sind, die zu einem direkten Freistoß führen, bittesehr: Ein Spieler verursacht einen direkten Freistoß für das gegnerische Team, wenn er eines der nachfolgend aufgeführten sieben Vergehen nach Einschätzung des Schiedsrichters fahrlässig, rücksichtslos oder mit unverhältnismäßigem Körpereinsatz begeht: einen Gegner tritt oder versucht, ihn zu treten, einem Gegner das Bein stellt oder es versucht, einen Gegner anspringt, einen Gegner rempelt, einen Gegner schlägt oder versucht, ihn zu schlagen, einen Gegner stößt, einen Gegner bedrängt. Dem gegnerischen Team wird ebenfalls ein direkter Freistoß zugesprochen, wenn ein Spieler


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eines der nachfolgenden drei Vergehen begeht: einen Gegner hält, einen Gegner anspuckt, den Ball absichtlich mit der Hand spielt (gilt nicht für den Torwart im eigenen Strafraum). // SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 31. Spieltag 2012/2013 Freitag, 26.4.2013 | 18.00 Uhr 1:0 (0:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Kopplin, Stuff, Schönheim, Kohlmann – M. Parensen – Özbek (78. Pfertzel), Jopek (46. Quiring) – Mattuschka – Terodde (89. D. Göhlert), Nemec Erzgebirge Aue T. Ochs – Erfen, Nachreiner, Kamavuaka, Smarzoch – Hein, de Guzman – J.-P. Müller (80. Weidlich), Wießmeier (72. Amachaibou), Sembolo – Koke (56. Carlinhos) Tore 1:0 Mattuschka (63./Foulelfmeter) Strafen gelbe Karte: Özbek (3), Mattuschka (8), Erfen (3), Nachreiner (7) Zuschauer 16.857 Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover)

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2. Bundesliga

32. SPIELTAG TSV 1860 M端nchen

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„Quo vadis, FCU auf Reisen?”

P

reisfrage: Was passierte am 28.11.2012? Oder besser, warum ist der 28.11.2012 zum aktuellen Zeitpunkt ein Datum der besonderen Art? Richtig und genau! Der letzte Auswärtssieg der Eisernen aus Köpenick – 16. Spieltag – Duisburg – ein 2:1. Grund genug also, am heutigen 32. Spieltag auf ein Ende dieser auswärtigen Durststrecke zu hoffen, und sich auf den Weg nach München zu begeben. Getreu dem Motto: „Der frühe Gockel fängt den Wurm“, sitzen derer zwei (Vossi und Sweety), 7.00 Uhr im KFZ gen Bavaria. Die Kilometer rollen sich munter weg, die Sonne scheint – rechts bleiben Dessau, Halle, Jena, Bayreuth und später noch Nürnberg liegen – fünf Stunden sind rum, da zeigt sich die Silhouette der AllianzArena am Horizont. Ganz erleichtert rangiert Vossi den PKW ins Parkhaus, denn es sind Unioner auszumachen, nach denen wir während der Fahrt vergebens Ausschau gehalten haben. Rot-Weiß wird heute, zumindest auf den Rängen, doch gut vertreten sein. Zumindest auf den Rängen gut vertreten sein – damit greife ich schon sehr weit vor, denn auf dem Rasen findet Union zunächst nur durch pure Anwesenheit – nein, doch eher Abwesenheit – statt. Fehlpässe, Ideenlosigkeit – saft- und kraftlos zeigt sich Union als Gast, der nicht gewillt scheint, große Probleme zu bereiten. Habe ich was übersehen? Lags an meiner Müdigkeit? Ich weis es nicht. Mich langweilt und enttäuscht das Spiel über weite Strecken. Dem 1:0 der kleinen Bayern geht ein individueller Fehler vorraus, und ob Strafe nun sein muß, mag ich nicht zu überlegen, jedenfalls führt 1860 durch Lauth 1:0 (24. Min).

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Union investiert nun etwas mehr als Nichts, kommt auch zu einigen Möglichkeiten, kann aber kein 1:1 draus machen, sondern muß das 0:2 hinnehmen. Die Münchner spielen das ganz locker vor, Stoppelkamp kann nicht daneben schießen, dafür steht er schon zu nahe am Tor. So kommts und gehts in die Katakomben. Zeit sich daran zu erfreuen, dass ja der Messi höchst persönlich vor ein paar Wochen hier spielte – genau so erfolgreich wie wir heute. Der Münchner Fußball dominiert dieser Tage. Aufs Zuckertor läufts für die Eiseren auch nicht besser. Blau-Weiß weiter am Abzug. Aber wo sie einen Király, haben wir einen Haas, der Union noch etwas im Spiel hält, und einige Möglichkeiten nutzt, sich auszuzeichnen. So auch in der 62. Minute mit einer sensationellen Parade, die zu einem Eckball führt, und dieser wiederum dann doch zum nächsten Tor für den Gastgeber, 0:3 aus unserer Sicht. Nun also doch noch Kontinuität beim 1. FC. – von den letzten vier Auswärtsspielen drei Mal 0:3 – das ist doch Beständigkeit in Reinkultur, denkt wohl auch der Kapo, und so machen nun weniger anfeuernde Gesänge die Runde. Nun wird mit reichlich Galgenhumor gedichtet und geschmettert: „Wir fahren weit, wir fahren viel und wir verlieren jedes Spiel“ ist nur der Einstieg. „Auswärtssieg, Auswärtssieg, Auswärtssieg“, oder „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“, schließen sich an. Das muß wohl auf dem Rasen zu hören sein, denn Skrzybski und Nemec nehmen sich noch einmal was vor, treffen aber jeweils nur Alu. Na und so kommt es, das es eben nichts wird, mit einem Ehrentreffer, oder irgendwas zum richtig jubeln. Den Schlußpfiff von Schieri Schmidt nehme ich dankend entgegen. Haben wir nun eine Auswärtskrise, oder sind wir nur arg hochgestopft mit Erwartungen? „Neuhaus raus!“ ruft jemand von hinten, und wo es früher sofort Gegenrede gehagelt hätte, wird nur gelacht, ganz sicher, der Mensch führt nur die Witze fort. Ich glaube, er meinte das sehr ernst. Vielleicht, ja vielleicht reicht ja auch ein neuer Auswärtstrainer, der uns einfach von Platz 14 der Auswärtstabelle etwas nach vorne bringt. Oder schaffen das unsere Jungens auch alleine … nächste Saison dann … ich weis da nix.

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Quo vadis, FCU auf Reisen? Außer Spesen nichts gewesen, möchte ich nicht als letzten Satz hier hinterlassen, denn es ist doch immer wieder eine Freude, wenn Gockelz reisen. // SWEETY

STATISTIK 2. Bundesliga · 31. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 05.5.2013 | 13.30 Uhr 3:0 (2:0) TSV 1860 München Király – Volz, Vallori, Bülow, Wojtkowiak (20. Feick) – Stoppelkamp, D. Stahl, Fathi (74. Makos), D. Halfar – Lauth (79. Tomasov), Friend 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kopplin – M. Parensen – Quiring (68. Jopek), Özbek – Mattuschka – Terodde (68. Skrzybski), Nemec Tore 1:0 Lauth (25.) 2:0 Stoppelkamp (45.+2) 3:0 Lauth (64.) Strafen gelbe Karte: D. Haas (1) Zuschauer 18.100 Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart)


2. Bundesliga

33. Spieltag

MSV Duisburg

„Unter tosendem Applaus, endetet dieses letzte Heimspiel.”

J

a jetzt muss er rein, ja rein der Bericht, der neue Bericht über das letzte Heimspiel der Saison 2012 – 2013 unseres 1.Fc Union Berlin. Und genau Dieses “jetzt muss er rein” in das Tor der Zebras aus Duisburg, der Ball, und “Bitte mindestens einmal”, war mein Wunsch, meine Hoffnung, als ich am Sonntag gegen 5:30 Uhr den Bus – nein nicht zum Einkaufen nach Polen, wie man an der Sprache und der Mentalität des polnischen Busfahrers hätte vermuten können – sondern nach Berlin stieg. Nach Berlin zum 1. FC Union und den Gockelz. Es war das letzte Heimspiel. Ich musste, egal wie, an die Alte Försterei. Die Fahrt war entspannend und ich wechselte zwischen Dämmerschlaf und dem Buch meines Schwagers, worauf ich mich jedoch durch die Schlafphasen nicht richtig konzentrieren konnte. Kaffee ja Kaffe wäre jetzt gut. Aber ein Bus ist halt kein Flugzeug. Pünktlich und ausgeruht kam ich bei Sweety an, um dort den ersehnten heißen Kaffee zu genießen und von dort zu starten – auf in die Alte Försterei. Wer nun glaubt, dass nur den Spielern an diesem Tag eine schwierige Aufgabe bevorstand, hatte in unserem Fall die Rechnung ohne die BVB gemacht. Unsere Fahrt mit den Öffentlichen endete am Ostkreuz und mit Sweetys erschreckender Erkemntnis: “Ich schaffe es nicht mehr 1 Stunde vor Spielbeginn im Stadion zu sein, was mache ich nur?”. Katharina wirkte beruhigend auf ihn ein und bemühte sich um ein Taxi. Bevor selbiges bestellte kam, hatte ein Ur-Berliner Taxifahrer Mitleid mit uns, und freute sich auf eine kleine Sondergratifikation für seinen Geldbeutel. Er fuhr uns auf seinem nach Nachhauseweg zur “AF”. Geschafft, glücklich wühlten wir uns in den Fanblock zu den restlichen Gockelz. Mit Bier und der

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2. Bundesliga

Verabschiedung einzelner Spieler begann unsere Stadionzeit. Floskeln, Witze und Wienreise-Reste vertrieben uns die Zeit bis zum Anpfiff. Nun ja, die erste Halbzeit Mittelfeldgeplänkel, aber auch ein Hammertorschuss von Mark Pferzel, wurde von dem guten Duisburger Schlussmann pariert. Bis auf zwei Chancen der Duisburger und einen hoch – weit Schuss von Torsten M. – (beim zweiten hoch – weit Schuss) ließ ich mich zu einer verbalen Entgleisung hinreißen. “Schieß doch mal vernünftig Trottel”. Gemeint war selbiger Hoch – weit Schütze. Der Unmut und böse Blicke der Umstehenden zeigten mir “Steffen das geht nicht, ist doch der Käptn.” Sorry noch einmal dafür. Nach Wiederanpfiff erspielten sich die Duisburger die ersten Chancen und profitierten in der 48 Minute von Unstimmigkeiten in der unserer Hintermanschaft, heißt: Heber Tor 1:0 für Duisburg. Was nun? Kopfschütteln bei den Fans, Erinnerungen an die letzten Auswärtsspiele kamen hoch – nicht schon wieder, neeee. Neeee sagten sich auch die Spieler um Torsten Mattuschka. Das können wir uns und den JA! 19.556 treuen angereisten Fans nicht antun. Und so gings mit großen Schritten gen Duisburger Tor.

unter tosendem Applaus, endetet dieses letzte Heimspiel. Ich sage Danke, Danke für alle Stunden mit Euch, mit Euch im Stadion, in der Kneipe, in Hamburg, in Wien, mit Euch beim 1.FC Union Berlin, in dieser Saison. // GÖTZE

STATISTIK 2. Bundesliga · 33. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 12.5.2013 | 13.30 Uhr 2:1 (0:0) 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel, Puncec, Schönheim, Kohlmann – M. Parensen – Quiring, Jopek (90. Stuff) – Mattuschka (89. D. Göhlert) – Terodde (46. Skrzybski), Nemec MSV Duisburg Wiedwald – Brosinski, Bomheuer, Bajic, Ibertsberger (88. Rybacki) – J. Koch (67. T. Öztürk), Sukalo – Gjasula, Brandy, Wolze – Baljak (77. Dum) Tore 0:1 Wolze (48.) 1:1 Quiring (59.) 2:1 Mattuschka (79./Foulelfmeter) Strafen gelbe Karte: Kohlmann (5), M. Parensen (6), Quiring (2), Bajic (9), Sukalo (8), Brandy (11) Zuschauer 19.556

Und dann endlich, TOOOOOOR – ein Kopfball in der 59 Minute von Chistopher Quiring nach Verlängerung von Parensen auf den langen Pfosten erlöste alle – die Mannschaft, die Fans einfach alle. ”GEHT DOCH !!!!” Nun ging es munter hin und her, und vor unseren Augen wurde der Torschütze in der 81 Minute im Strafraum umgerissen. Elfmeter. Elfmeter für den 1.FC Union und wer sonst als Torsten Mattuschka legte sich den Ball zurecht. Ich wollte mir die Hand vor die Augen halten und Vossis Satz “Er ist noch nicht drin Götze”, machten mir auch noch nasse Hände. Aber nein, ich habe die Augen weit aufgemacht und das TOOOOOOOR, das 2:1, den ersehnte Führungstreffer, das Tor, den letzten Heimsieg gesehen und live miterleben dürfen. Der Jubel war unbeschreiblich. Ca. 8 min später pfiff der Schiri die Partie ab und

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Schiedsrichter Benjamin Cortus (Röthenbach)


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34. Spieltag VFL Bochum

„Ein am Ende verdienter 2:1 Sieg, versöhnte die doch zuletzt arg gebeulten reiselustigen Anhänger und ihr Team. ” Am 34. und letzten Spieltag dieser Saison ging es in den Ruhrpott. “Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser als man glaubt”, so besang einst Grönemeyer seine Heimatstadt. Den Optimismus vom großen Herbert konnten wir nicht teilen, als wir Sonntag früh den ICE-Richtung Bochum bestiegen. “… machst mit dem Doppelpass jeden Gegner nass, du und dein VFL”, heißt es weiter in diesem Song, diese Worte hingegen kaufte ich ihm sofort ab. Zu schwach die letzten Auftritte unserer Jungs in der Fremde, als das es beim wiedererstarkten VFL was zu holen geben würde.DSC00919 Ja, richtig gelesen, die zwei Gockel reisten mit dem Premiumprodukt der Deutschen Bahn – nicht ganz billig, aber stressfrei. Bei der Suche nach unseren Plätzen stolperten wir förmlich über den “Falschen”, Locke und die “Brigade Holzwurm”. Damit war klar, die Fahrt wird auf jeden Fall lustig. Während wir knapp vier Stunden später den Zug gutgelaunt in Bochum verließen, reisten Christians Baguette und sein Schal weiter nach Düsseldorf – Gott sei Dank, ist sein Kopf angewachsen. Der ehrliche Finder kann ihm die Sachen ja in der nächsten Saison wiedergeben, wobei er das Gebäck als Finderlohn behalten darf. Das der Micha ein Fuchs ist bewies er, als er uns an der Polizei vorbei zu “Mutter Wittig” lotste. Diese Empfehlung für die gepflegte Gaststätte mit Biergarten, hat der “Falsche” irgendwo am Bahnhof bekommen. Bei schönstem Wetter wurde der Gockel gehisst und das ein oder andere Bier getrunken. Zum Saisonabschluß versammelten sich über 24.000 Zuschauer im “Ruhrstadion”

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2. Bundesliga

und gaben diesem Spiel einen passenden Rahmen. Mit dem Anpfiff merkte man unserer Mannschaft den Willen an, den in den letzten Wochen verspielten Kredit, zurück gewinnen zu wollen. Auch die mitgereisten Fans aus Köpenick hatten heute einen guten Tag erwischt. Spielerisch waren heute eh keine großen Dinge zu erwarten, und so ging es torlos in die Halbzeitpause. Kurz nach Wiederbeginn erzielte Özbek (49. min), die zu diesem Zeitpunkt etwas glückliche Führung. Extase und Pogo im Gästeblock – ein Auswärtstor -lang, lang ist es her (Paderborn?). Sechs Minuten später, brachte Steven Skrzybski mit seinem ersten Zweitligatreffer die Köpenicker Fanseele nun endgültig zum kochen. Der letzte Auswärtssieg gelang im November 2012 beim Reviernachbarn MSV – ein gutes Omen. Der Ruhrpott scheint uns, im Gegensatz zum Freistaat Bayern, zu liegen, denn trotz des Anschlußtreffers vom Bochumer Kramer (80.min.), nehmen wir heute drei Punkte mit nach Hause. Ein am Ende verdienter 2:1 Sieg, versöhnte die doch zuletzt arg gebeulten reiselustigen Anhänger und ihr Team. Mit diesem Erfolgserlebnis geht es in die Sommerpause. Die Zielsetzung Platz sieben wurde erreicht und 49 Punkte sind so schlecht auch nicht – und wer Wert darauf legt: der 1.FC Union ist wieder “Ostmeister.”

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STATISTIK 2. Bundesliga · 34. Spieltag 2012/2013 Sonntag, 19.5.2013 | 13.30 Uhr 1:2 (0:0) VfL Bochum Esser – Freier, Maltritz, Acquistapace, Lumb – Tasaka, Kramer, Goretzka, Toski (60. Gelaschwili) – Iaschwili (75. Holthaus), Dedic 1. FC Union Berlin D. Haas – Pfertzel (72. Kopplin), Puncec, Schönheim, M. Parensen – Özbek (82. D. Göhlert), Quiring, Nemec, Mattuschka – Jopek (72. Zejnullahu), Skrzybski Tore 0:1 Özbek (49.) 0:2 Skrzybski (55.) 1:2 Kramer (80.) Strafen gelbe Karte: Tasaka (6), Kramer (8), Gelaschwili (2), M. Parensen (7), Quiring (3), Mattuschka (9) Zuschauer 24.244 Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg)


2. Bundesliga

AbschluSStabelle 2. Bundesliga Saison 2012/2013 P

Verein

SP

S

U

N

T

TD

P

Quali

1

Hertha BSC (A)

34

22

10

2

65:28

+37

76

Auf

2

Eintracht Braunschweig

34

19

10

5

52:34

+18

67

Auf

3

1. FC Kaiserslautern (A)

34

15

13

6

55:33

+22

58

Auf-Rel

4

FSV Frankfurt

34

16

6

12

55:45

+10

54

5

1. FC Köln (A)

34

14

12

8

43:33

+10

54

6

TSV 1860 München

34

12

13

9

39:31

+8

49

7

1. FC Union Berlin

34

13

10

11

50:49

+1

49

8

Energie Cottbus

34

12

12

10

41:36

+5

48

9

VfR Aalen (N)

34

12

10

12

40:39

+1

46

10

FC St. Pauli

34

11

10

13

44:47

-3

43

11

MSV Duisburg

34

11

10

13

37:49

-12

43

12

SC Paderborn 07

34

11

9

14

45:45

0

42

13

FC Ingolstadt 04

34

10

12

12

36:43

-7

42

14

VfL Bochum

34

10

8

16

40:52

-12

38

15

Erzgebirge Aue

34

9

10

15

39:46

-7

37

16

Dynamo Dresden

34

9

10

15

35:49

-14

37

Ab-Rel

17

SV Sandhausen (N)

34

6

8

20

38:66

-28

26

Ab

18

SSV Jahn Regensburg (N)

34

4

7

23

36:65

-29

19

Ab

RELEGATION / AUFSTIEG

RELEGATION / ABSTIEG

HINWEIS

Hinspiel Donnerstag, 23.5.2013 | 20.30 Uhr 1899 Hoffenheim - 1. FC K.Lautern 3:1 (2:0) (1:0, 2:0 Roberto Firmino / 11.,29. min, 2:1 Idrissou / 58. min, 3:1 Schipplock / 67. min)

Hinspiel Freitag, 24.5.2013 | 20.30 Uhr VfL Osnabrück - Dynamo Dresden 1:0 (1:0) (1:0 Manno / 43. min)

Die DFL verweigert dem MSV Duisburg die Lizenz für die kommende Spielzeit 2. Bundesliga 2013/14. (Stand 29.5.2013)

Rückspiel Montag, 27.5.2013 | 20.30 Uhr 1. FC K.Lautern - 1899 Hoffenheim 1:2 (0:1) (0:1 D. Abraham /44. min, 1:1 Baumjohann / 65. min, 1:2 Vestergaard / 74.)

Rückspiel Dienstag, 28.5.2013 | 20.30 Uhr Dynamo Dresden - VfL Osnabrück 2:0 (1:0) (1:0 Fiel / 30. min, 2:0 Ouali / 71. min) Dynamo Dresden bleibt Zweitligist.

1. FC Kaiserslautern bleibt Zweitligist.

GOCKELZMAG 57


2. Bundesliga

FIEBERKURVE 1. FC Union Berlin Saison 2012/2013

1

2

3

4

5

6

7

8

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34

1

2

3

4

5

6

7

8

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

2012/2013

58 GOCKELZMAG

2011/2012

2010/2011


2. Bundesliga

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