Karl-Michael Haake
GESTECKE Technik
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Gestaltung
it . Auflage m 2 . über ar b chter Fach li it e h in e r e v en ch dem neu spr ache na exikon Floristik-L
Zeitgemäßes Lernen für die Praxis
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Praxis
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Alstroemeria Cultivar, Delphinium Cultivar, Dianthus caryophyllus, Gerbera Cultivar, Gypsophila paniculata, Hypericum androsaemum, Rhodocoma gigantea, Rosa Cultivar Keramikgefäß, Kiesel
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1 Gestecke und Gestaltungsarten 1·1 Dekorative Gestecke 1·2 Formal-lineare Gestecke 1·3 Vegetative Gestecke
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Geschlossene Kuppelformen gehören zum dekorativen Gestalten und sind als formbinderisch anzusehen. Schwierig daran ist die saubere Ausformung. Aufwändige, zusätzliche Elemente, die exakt vorgeformt werden müssen, bereichern die Gestaltung. Hier sind es Spiralen aus Draht und Blattkränzchen.
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oben: Myrtus communis, Rosa Cultivar Keramikschale, Schmuckband
unten: Achillea millefolium, Astrantia major, Cyrtanthus purpureus, Muehlenbeckia axillaris, Rosa Cultivar, Rubus sect. Rubus, Scabiosa atropurpurea, Tricyrtis hirta, Zinnia elegans Keramikgefäß, Schmuckdraht
rechte Seite: Chrysanthemum Cultivar, Clematis-Ranken, Hypericum androsaemum, Malus Cultivar, Phytolacca acinosa, Rosa multiflora, Rubus fructicosus, Sambucus nigra, Viburnum opulus, Viburnum tinus Glaspokal
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D E K O R AT I V E G E S T E C K E
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vorderes Gesteck: Celastrus orbiculatus, Cotoneaster, Eucalyptus globulus, Ligustrum vulgare, Malus Cultivar, Phoenix canariensis, Physalis alkekengi, Rosa Cultivar, Rosa rugosa, Rubus sect. Rubus, Sambucus nigra, Viburnum tinus Terrakottagefäß
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hinteres Gesteck: Herbstlaub, Panicum virgatum, Phalaenopsis Cultivar Glasröhrchen, Stäbe, Terrakottagefäß
2 Gestecke und Anordnungsarten 2·1 Radiale Gestecke 2·2 Parallele Gestecke 2·3 Frei-ungeregelte Gestecke 2·4 Flächige Gestecke
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2·2 Parallele Gestecke Gemeinsame Richtung dingungen der Gestaltungsarten man beachtet, entsteht dekorative, formal-lineare oder vegetative Parallelität. Als eigene Gestaltungsart ist sie dementsprechend nicht zu zählen, sondern als Anordnungsart innerhalb der Gestaltungsarten. Parallele Gestecke erfordern Gefäßformen, die ebenfalls Parallelität zeigen. Eine Quader- oder Würfelform ist ebenso geeignet, wie flache Schalen mit parallel einander gegenüberliegenden Seitenwänden. Dabei können quadratische, rechteckige und auch rautenförmige Grundflächen vorkommen. Selbst Zylinder sind möglich. Von oben gesehen sind sie zwar rund, von der Seite betrachtet zeigen sie aber parallele Begrenzungen. Insgesamt darf das Gefäß die Stielführung nicht verdecken, damit die Parallelität erkennbar bleibt. Glasgefäße sind so besonders gut geeignet. Die Skizzen verdeutlichen die theoretischen Überlegungen zu verschiedenen Ausrichtungen paralleler Stielführung.
Das Wesentliche dieser Anordnungsart besteht darin, dass innerhalb eines Werkstücks jeder Werkstoff seinen eigenen Wuchspunkt hat, die Linien der Stiele parallel zueinander verlaufen und damit eine gemeinsame Ausrichtung haben. Die Parallelität muss nicht technischmathematisch exakt sein, eine annähernde Umsetzung ist ausreichend und wirkt natürlicher. Verschiedene Ausrichtungen der Parallelität im Raum sind denkbar: Horizontale, vertikale, diagonale und auch gebogene oder geknickte Linienführungen werden entwickelt. Innerhalb eines einzigen Gestecks ist die Kombination mehrerer Richtungen möglich, allerdings dürfen es nur wenige sein, damit gestalterische Klarheit erhalten bleibt, denn gestalterische Parallelität bedingt die Sichtbarkeit der entsprechenden Stielführung. Häufig lässt
Ein Gesteck mit zwei annähernd diagonal-parallelen Ausrichtungen der Werkstoffe, die sich in symmetrischer Winkelstellung kreuzen.
2·2 Fit für die Prüfung [1]
sich der Reiz paralleler Gestecke noch steigern, indem man bewusst eine anders geartete Bewegungsform als
Parallelität im Raum.
[2]
Kontrast hinzufügt, z. B. einen spielenden Zweig zu gerade aufstrebenden Werkstoffen. Hierbei darf es sich nur
Nennen Sie mögliche Ausrichtungen der Welche Überlegungen helfen bei der Auswahl passender Gefäße für parallele Gestecke?
[3]
Wo finden Sie Beispiele parallelen Wuchses als Vorbilder in der Natur?
um eine Andeutung, einen formalen Akzent handeln.
[4]
Beschreiben Sie die Gestaltung des Gestecks
Je nachdem, wie dicht die Werkstoffe stehen, welche
auf Seite 65 hinsichtlich der Parallelität.
Ordnungsart entwickelt wird und welche sonstigen Be-
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Parallelität in jeder Beziehung: Die Stiele der Werkstoffe verlaufen so, das Gefäß zeigt parallele Flächen, die Rindenscheiben haben parallele Kanten und die Schichtung der Werkstoffe in verschiedenen Ebenen ist ebenfalls streng parallel.
Angaben für das vordere Gesteck: Allium aflatunense, Birkenrinde, Dahlia Cultivar, Lavandula angustifolia, Miscanthus sinensis Steingefäß
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Achillea millefolium, Amaranthus caudatus, Anethum graveolens, Cucumis melo, GladiolusKnollen, Gyosophila paniculata, Macleaya cordata, Peddigrohr gefärbt, Physocarpus opulifolius, Rosa Cultivar Keramikgefäß
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3 Gestecke und Ordnungsarten 3·1 Symmetrische Gestecke 3·2 Asymmetrische Gestecke
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3·1 Symmetrische Gestecke Im Gleichmaß
Monosymmetrie
Disymmetrie
Radiärsymmetrie
120°
Drehsymmetrie
Reihensymmetrie
Komplementärsymmetrie
Schematische Skizzen verdeutlichen verschiedene Arten von Symmetrie.
Die Ordnungsart Symmetrie heißt auch strenge Ordnung.
Arten der Symmetrie (vergleiche Skizze):
Sie wird häufig für repräsentative und festliche Anlässe
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angewendet. Die grundlegenden Prinzipien lauten:
Nach der Anzahl der Symmetrieachsen können Mono-, Di- und Radiärsymmetrie unterschieden werden.
■
Ist die Bezugsstelle ein Punkt, spricht man von Dreh-
Spiegelgleiche oder drehgleiche Aufteilung aller Teile
oder Rotationssymmetrie. Dabei sind die Motive um
entsteht. Bezugselemente sind entweder Symmetrie-
gleichbleibende Winkel gedreht, die sich aus der Menge
achsen bzw. –ebenen oder es ist ein Mittelpunkt.
der Wiederholungen ergeben. Bei einer Dreiteilung
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Es entstehen Gleichheitsproportionen.
ergibt sich demnach 360°:3=120°. Die Radiärsymme-
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Die Symmetrieachse deckt sich mit der Gruppenachse
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und geht durch die geometrische Mitte.
trie kann ebenfalls drehsymmetrisch aufgefasst werden. ■
Reihen- oder Translationssymmetrie zeigen die Elemente
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Der Waagepunkt liegt unter der geometrischen Mitte.
von Reihen. Sie sind nicht gespiegelt oder gedreht, son-
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Das Hauptmotiv befindet sich in der geometrischen Mitte.
dern werden gegeneinander verschoben wiederholt.
Es muss nicht das größte, wohl aber das bedeutendste Element sein. Eine leere Mitte ist möglich, wartet aber
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Komplementärsymmetrie mit sich ergänzenden Teilen ist selten.
auf Sinnfüllung. Beispiel: Zwei umrahmende Gestecke auf einer noch leeren Bühne. ■
Die Nebenmotive sind jeweils rechts und links gleichartig in Größe, Form und Farbe und in gleichem Abstand
3·1 Fit für die Prüfung [1]
Gestaltung und die jeweiligen Regeln dazu.
zur Symmetrieachse angeordnet. ■
Nebenmotive können in sich asymmetrisch sein, müs-
[2]
Welche Arten der Symmetrie kennen Sie?
sen aber spiegelbildlich bzw. bei der Punktsymmetrie
[3]
Welche Wirkung/Ausstrahlung hat die Symmetrie?
gedreht wiederholt werden. ■
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Nennen Sie die Motive in einer symmetrischen
Die Wirkung ist klar, ruhig, festlich, streng und statisch,
Wie verhalten sich in der Symmetrie Waage-
[4]
punkt, geometrische Mitte, Symmetrie- und
je nach Werkstoffauswahl auch verspielt bis naiv.
Gruppenachse zueinander?
Genaues Abmessen ist nicht nötig, Augenmaß reicht.
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3·1
SYMMETRISCHE GESTECKE
Ein großvolumiges Gesteck mit einer kräftigen Farbigkeit belebt den Entree-Bereich eines Geschäftsgebäudes und zieht die Blicke auf sich. Die dekorative Gestaltungsart bringt die hier notwendige üppige und prächtige Wirkung. Dazu gehören eine symmetrische Außenform und die gleichmäßige Verteilung der Werkstoffe.
Alstroemeria Cultivar, Chrysanthemum x grandiflorum, Gerbera Cultivar, Gypsophila paniculata, Limonium sinuatum, Peddigrohr, Solidago canadensis Keramikgefäß mit Kunststoffeinsatz
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