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GESCHICHTE

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STADTLEBEN

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WER WAR EIGENTLICH …

MATHILDE BRÜCKNER

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EINE DER ERSTEN POLITIKERINNEN IN GÖPPINGEN! „Sie waren ein Traumpaar!“ Die Enkel von Mathilde und Julius Brückner haben ihre Großeltern liebevoll in Erinnerung behalten. Sie betrieben gemeinsam ein Wasch- und Bügelgeschäft in der Göppinger Oberhofenstraße. Beide waren politisch aktiv, lasen gemeinsam politische Literatur und waren nicht nur von den Idealen von Bebel und Engels geprägt, sondern auch durch ihren christlichen Glauben. Mathilde Brückner ist eine der Frauen, die die Gesellschaft maßgeblich mitgeprägt haben und die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Rechte der Frauen gekämpft haben.

MARGIT HAAS – GÄSTEFÜHRERIN AUS LEIDENSCHAFT! Geschichte ist faszinierend! Sie

können sich das nicht vorstellen, denken mit Grausen an langweiligen Geschichtsunterricht in der Schule zurück? Lassen Sie sich von mir mitnehmen in die reiche Geschichte unsere Stadt mit ihren vielen interessanten Begebenheiten, lernen Sie Frauen und Männer kennen, die ihre Geschicke geprägt haben und die mit ihrem besonderen Engagement für uns Alle Vorbild sind.

Mathilde Brückner, 1868 in Göppingen geboren, kandidierte 1919 für die Württembergische Verfassungsgebende Versammlung und war eine von nur 13 Frauen unter zehnmal so vielen Männern, die gewählt wurde und eine neue Verfassung erarbeiteten. 1922 wurde sie als erste Frau in den Göppinger Gemeinderat, gewählt, blieb im Rat – bis die Nationalsozialisten 1933 sie wie alle politisch Andersdenkenden aus den Gremien hinauswarfen. Übrigens auch aus dem Württembergischen Landtag, dem sie seit 1932 angehörte. Dort entkam sie buchstäblich in letzter Minute und entging so einer Verhaftung und mehr.

Von 1922 bis 1928 die einzige Frau im Göppinger Gemeinderat

Sie hatte sich insbesondere für die armen Bevölkerungsschichten stark gemacht. Denn gerade die Arbeiterinnen und Arbeiter litten unter den Folgen des Ersten Weltkriegs, der In ation und des Börsencrahs am Ende der zwanziger Jahre besonders. Sie engagierte sich für sie im Kindergarten- und Frauenortsschulrat, sie war im Beirat der Volksküche und arbeitete in der Marktkommission mit. Die kontrollierte auch die Preise für wichtige Lebensmittel wie Milch und Brot. So wurde dem Wucher entgegengewirkt. Auch Vertreter anderer Parteien zollten ihr immer großen Respekt für ihr politisches Engagement. Ihren Überzeugungen blieb sie durch die gesamt NS-Zeit treu. Nach dem Krieg stellte sie sich aufgrund ihres Alters nicht mehr zur Wahl. Mathilde Brückner, zweifache Mutter, verstarb 1958 im Alter von 90 Jahren Göppingen. An eine der herausragendsten Politikerinnen der Stadt erinnert eine Tafel in der Oberhofenstraße 6, wo sie lebte und mit ihrem Mann gemeinsam ein Geschäft betrieb. Die Tafel ist Teil des Erinnerungsweges „Göppinger Portraits“, der Dank der Recherchen von Claudia LiebenauMeyer seit Kurzem Frauen und ihre besonderen Leistungen sichtbar macht. Eine entsprechende Broschüre ist im ipunkt erhältlich.

WER HAT ALS ERSTE FRAU DIE RECHTE VON FRAUEN EINGEFORDERT? Das war Olympe de Gauges. Vor über 200 Jahren vor der französischen Nationalversammlung. Ihren Mut musste sie allerdings teuer bezahlen. Am 3. November 1793 wurde sie auf dem Place de la Concorde hingerichtet.

DIE ERSTE FRAU, DIE …

AUTO FUHR 1888: Berta Benz BEIM GROSSEN PREIS VON MONACO STARTET 1958: Maria Teresa de Filippis PASTORIN WURDE 1958 Elisabeth Haselo in Lübeck INS WELTALL FLOG 1963 die Russin Valentina Tereschkowa MINISTERPRÄSIDENTIN WURDE 1993: Heide Simonis in Schleswig-Holstein EIN EM-FUSSBALLSPIEL KOMMENTIERTE 2016: Claudia Neumann

FRAUEN DÜRFEN ...

WÄHLEN in Württemberg seit dem 12. Januar 1919 OHNE ERLAUBNIS IHRES MANNES EIN BANKKONTO ERÖFFNEN: seit 1962 ARBEITEN OHNE ERLAUBNIS DES MANNES ODER VATERS: seit 1977

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