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Festival der Toleranz

Buntes Event in Badajoz

Die autonome Region Extremadura positioniert sich mit dem Programm „Extremadura Amable“ als Reiseziel, das offen und tolerant gegenüber der LGBTI-Szene ist und Reisende jeglicher Herkunft oder sexuellen Orientierung anziehen möchte. Zum Beispiel mit dem Festival L@s Palom@s in Badajoz.

Die Situation in Spanien für Menschen, die sich zur LGBTI-Szene zählen – wobei die Abkürzung für die englischen Wörter Lesbian, Gay, Bisexual, Transexual/Transgender und Intersexual steht – hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, zum Beispiel durch die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen und Erleichterungen im Adoptionsrecht.

Auch im Tourismus profiliert sich Spanien als LGBTIfreundliches Reiseland. Eine Vorreiterrolle nimmt die Region Extremadura mit ihrem 2009 initiierten Programm „Extremadura Amable“ ein. Unter diesem Markennamen findet man ein Netz von Unterkünften, die besonders offen gegenüber Reisenden der LGBTI-Szene sind.

Schon vor zehn Jahren entstand hier aus einer Protestveranstaltung heraus ein Festival, das sich die Toleranz gegenüber den verschiedenen Orientierungen der LGBTISzene auf die Fahnen geschrieben hat. Das ist besonders bemerkenswert für eine Region wie die Extremadura, in der ein Großteil der Bevölkerung in kleinen ländlichen Gemeinden lebt, verhaftet in überlieferten Traditionen und umgeben von einer filmreifen Landschaftsszenerie. Jedes Jahr von Ende Mai bis Anfang Juni verwandelt sich die Stadt Badajoz mit ihrem historischen Kern für zwei Wochen in ein Festivalzentrum mit Ausstellungen, Konferenzen, Filmvorführungen, Theater und Kleinkunst, Kabarett, Installationen und Open-Air-Ausstellungen sowie einem Konzertprogramm, die die Stadt zum nationalen Epizentrum der LGBTI-Vielfalt machen.

Fester Teil des Programms sind auch zahlreiche gastronomische Angebote. Viele Lokale servieren Tapas und ungewöhnliche kulinarische Kreationen. Das Festival findet vor allem draußen, in den Straßen statt. Die Wetterbedingungen sind meist hervorragend, sodass man auf den Plätzen und Terrassen der Restaurants sitzen kann.

L@s Palom@s wird auch zum Festival der Farben, wenn die Regenbogenfahne am letzten Samstag des Events in den Straßen weht, wenn acht Stunden lang zwei Bühnen mit Musik bespielt werden, alles bei freiem Eintritt. Mehr als 30.000 Menschen feiern dabei die Vielfalt der Lebenseinstellungen in einer Atmosphäre der Toleranz und vor einer imposanten Kulisse.

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Infos unter www.facebook.com/lospalomos.badajoz

Glamour & Crime auf Mallorca

Interview mit Julian Looman

Der niederländisch-österreichische Schauspieler Julian Looman stand auf Mallorca erneut für die Krimiserie „The Mallorca Files“ vor der Kamera. Im Interview mit colores de España spricht der 36-Jährige über den Reiz seiner Rolle als Kommissar Max Winter und seine Erlebnisse auf der Baleareninsel.

Was hat Sie besonders an der Rolle in The Mallorca Files gereizt? War es das komödiantische Element, das sich ja auch durch Ihre Karriere zieht?

Zunächst waren es einmal die Rahmenbedingungen. Die Möglichkeit, eine internationale zehnteilige Serie für die BBC auf Mallorca zu drehen, ist prinzipiell ein Privileg. Die Tatsache, dass die Rolle Max Winter dann auch noch ein hoffnungsloser Optimist mit viel komödiantischem Potenzial ist, bildet sozusagen die Kirsche obendrauf. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, ihn zu verkörpern.

Was verbindet Sie persönlich außer der Serie noch mit Spanien?

Spanien war für mich immer ein Urlaubsland. Zum einen habe ich das Land öfter mit dem Zug bereist und war von Galicien bis Katalonien eigentlich überall. Aber ich habe auch schon einige kürzere Städtetrips gemacht, zum Beispiel nach Madrid oder Barcelona. Beides war fantastisch.

Welche Eigenschaften der Mallorquiner haben Ihnen besonders gefallen?

Es ist gar nicht so leicht, auf „echte“ Mallorquiner zu treffen. Mallorca hat einen unglaublich internationalen Flair. Nicht nur durch die vielen Touristen, sondern vor allem auch durch Expats beziehungsweise Menschen aus verschiedenen Ländern, die beschlossen haben, hier ihren neuen Lebensmittelpunkt zu finden. Das sind vor allem Deutsche und Briten, aber auch Schweden, Franzosen und andere Europäer. Die Mallorquiner, so mein Gefühl, ziehen sich da eher zurück.

Wenn man aber länger auf der Insel ist und das Glück hat, wirklich „Einheimische“ kennenzulernen, dann merkt man sehr schnell, wie herzlich und gastfreundlich sie sind. Es ist natürlich nicht immer leicht zu akzeptieren, dass eine der Haupteinnahmequellen Mallorcas der Tourismus mit den dazugehörigen Touristen ist. Das kann zum Teil auch sehr unangenehme Ausmaße annehmen. Andererseits sorgt der Tourismus auch für einen gewissen Wohlstand. Diese Ambivalenz ist eigentlich sehr nachvollziehbar.

Welche Aspekte mallorquinischen Lebens sind in der Serie besonders treffend dargestellt?

Wir versuchen immer Geschichten mit stark mallorquinischem Bezug zu erzählen. Dabei bedienen wir uns sowohl bei der atemberaubend vielfältigen Landschaft, die diese relativ kleine Insel zu bieten hat, als auch bei kulturellen Traditionen. Hier spannt sich der Bogen von der Kulinarik über Stierkampf bis hin zum Fußball. Aber wir wagen uns auch an politische Themen, wie den Bürgerkrieg zum Beispiel.

In der Serie ist auch der Glamour der Insel zu sehen, wenn unter anderem in luxuriösen Anwesen gedreht wurde. Haben Sie während der Dreharbeiten auch glamourös gelebt?

Das kommt ganz darauf an, wie man Glamour definiert. Wenn es bedeutet, dass man in einer Designervilla mit privatem Meerzugang logiert, dann muss ich Sie enttäuschen. Wenn man Luxus aber so definiert, dass man eine Finca mit großem Garten zur Verfügung gestellt bekommt und die Familie glücklich ist, dann haben

wir definitiv luxuriös gewohnt. Für mich gehört zum „glamourösen“ Leben, wenn man so will, auch fantastisches Essen. Das findet man sehr oft nicht in den ausgewiesenen schicken Lokalen, sondern das sind Geheimtipps der Einheimischen. Das beste Essen habe ich in unscheinbaren, rustikalen Lokalen entlang der Bundesstraße bekommen.

Wie sah Ihr Lebens- und Arbeitsrhythmus während der Dreharbeiten aus?

Im Prinzip hatten wir eine klassische Fünftagewoche und die Wochenenden frei. Die sogenannte WorkLife-Balance hat da schon gut gepasst. Manchmal waren die einzelnen Arbeitstage allerdings relativ lang. Beim Film dreht man ja meistens von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. An manchen Wochenenden musste ich nach München, um die englische Serie auf Deutsch zu synchronisieren. Das ist alles sehr zeitintensiv und wäre ohne die Hilfe meiner tollen Frau auch nicht realisierbar.

In Ihrer Rolle als Max Winter spielen Sie den humorvollen und charmanten Polizisten. Wieviel Humor von Julian steckt im Max Winter?

Elen Rhys und ich haben beide das Glück, uns sehr in die Rollengestaltung einbringen zu dürfen. Manche Situationen oder Momente kann man auch nicht schreiben, die entstehen spontan beim Drehen. Diese Lebendigkeit setzt dann natürlich auch Spaß und Humor frei, die sich, wie ich hoffe, letztendlich auch übertragen. Ich bin prinzipiell jemand, der vieles mit Humor löst und nehme sehr viel nicht ganz so ernst.

Was erwartet uns in der nächsten Staffel?

Mittlerweile ist die zweite Staffel in Großbritannien schon gelaufen und das Feedback war großartig. Nicht nur Max und Miranda sind gereift und gewachsen, sondern auch wir als Schauspieler mit ihnen. Es ist noch cooler, smarter und flotter geworden, wie ich finde. Auch der Stil und der Duktus der Show haben mittlerweile eine gewisse Stringenz, auf die in der ersten Staffel etwas weniger Wert gelegt wurde, da wir noch mehr ausprobiert haben. Jetzt wissen wir ziemlich genau, was das Publikum sehen möchte und bedienen uns natürlich rücksichtslos daran. Es wird Geschichten rund um einen Chefkoch, eine Westernranch und Fußball geben, soviel sei verraten. Da ist definitiv für jeden etwas dabei. Wer aufgrund der momentanen Weltsituation auf Urlaub daheim auf dem Sofa angewiesen ist, der wird sich auf sechs Mal 45 Minuten Urlaub freuen können.

Was sind Ihre persönlichen Geheimtipps für die Insel?

Wenn ich die verraten würde, dann wären sie ja nicht mehr geheim. Ausnahmsweise kann ich Ihnen aber einen Geheimtipp verraten: Es Verger, ein Restaurant im Tramuntana-Gebirge bei Alaró. Ideal, um nach einer ausgiebigen Wanderung einzukehren. Tolles rustikales Ambiente, fantastisches Essen und eine tolle Aussicht. Vielleicht treffen wir uns ja dort mal zufällig, wer weiß.

Die zweite Staffel von The Mallorca Files soll im Sommer bei ZDFneo laufen, Infos unter Informationen

www.zdf.de/serien/the-mallorca-files

Interview geführt von Oliver Gerhard und Olga Sanavia Alonso

The Mallorca Files

Der Drehbuchautor Dan Sefton dachte sich die Handlung zur britischen Krimiserie The Mallorca Files aus, die im Auftrag der BBC entstand. Die englische Schauspielerin Elen Rhys spielt darin die Ermittlerin Miranda Blake an der Seite von Julian Looman alias Max Winter.

Ursprünglich strafversetzt, lässt sich Miranda in der zweiten Staffel auf Mallorca nieder. Sie hat sich (zumindest die meiste Zeit) mit Max Winters Macken abgefunden und beginnt sogar, sich mit Palmas Polizeichefin Inés (Maria FernándezAche) zu vertragen. Ihr größtes Problem ist die Suche nach einer dauerhaften Bleibe. Doch das Verbrechen auf Mallorca schläft nicht und nun, da das Ermittlerduo seinen Wert bewiesen hat, werden ihm größere und anspruchsvollere Fälle zugewiesen. Es dauert nicht lange, bis Miranda und Max den Mord an einem weltberühmten mallorquinischen Opernsänger untersuchen müssen.

In anderen Folgen geht es um das Erbe des spanischen Bürgerkriegs, die Verfolgung eines aufstrebenden Fußballstars, Kindheitsliebe und Eifersucht, Vogelschmuggel und einen scheinbaren Vatermord – alles vor der Kulisse der mallorquinischen Landschaften, von den Höhlen von Drax bis zu den wilden Schluchten im Herzen der Insel.

Kongresszentrum in Plasencia

Extremadura:

Avantgarde und Kulturerbe

©Ugo Rondinone

Fotos: ©Turismo de Extremadura I n der Extremadura gehen Kulturerbe und Avantgarde Hand in Hand: Auf einer Reise können Sie in Ihrem eigenen Tempo und ohne Menschenmassen den Spuren der Geschichte folgen und den Kulturreichtum des Erbes verschiedener Epochen erleben; gleichzeitig genießen Sie die Originalität der neuen Avantgarde und architektonischer Trends.

Die Extremadura ist bekannt für ihre drei Weltkulturerbestätten Cáceres, Mérida und das Kloster von Guadalupe. Doch es gibt hier weitere Kulturschätze, die aufgrund ihres historischen und künstlerischen Wertes hervorstechen. Viele sind nur wenig bekannt, und doch kann man sie kaum verfehlen.

Eine Route zu diesen Schätzen führt Sie zu Festungen wie Trevejo oder Mirabel, zu Beispielen ländlicher Architektur wie die Plaza de Garrovillas in Alconétar oder das Landgut El Gasco in Las Hurdes. Sie entdecken mittelalterliche Dörfer, einzigartige Klosterkirchen, Relikte der Megalithkultur wie den Dolmen von Lácara, Thermalbäder und römische Ruinen – um nur einige Highlights aus verschiedenen Epochen zu nennen.

In der Gemeinde Alcántara (Cáceres) befindet sich das Kloster San Benito, eines der schönsten der Extremadura. Bei einem Besuch erfahren Sie die Geschichte, wie die Franzosen während der napoleonischen Eroberungen in den Besitz eines Buches mit den kulinarischen Kenntnissen der ansässigen Mönche gelangten. Deren Rezepte fanden daraufhin Eingang in die französische Küche, wo sie von den besten Köchen des Landes genutzt wurden.

Sie werden überrascht sein von der Aussicht von der Burg des mittelalterlichen Ortes Granadilla in Zarza de Granadilla (Cáceres), wo der Filmregisseur Pedro Almodóvar das Ende seines Films „Átame!“ drehte. Sehenswert sind auch die Plaza Mayor und die Mauern aus der Epoche der Almohaden – der Ort wurde im 9. Jahrhundert von den Mauren gegründet.

Die Burg von Luna in Alburquerque (Badajoz) ist eine der wichtigsten und besterhaltenen mittelalterlichen Festungen in Spanien. Angesichts der Nähe der Grenze zu Portugal hatte sie eine große strategische Bedeutung. Oder Sie besuchen die römischen Ruinen von Augustóbriga, einer römischen Gemeinde am Ufer des Tejo, aus denen nach dem Bau des Valdecañas-Stausees ein Portikus und Säulen des römischen Tempels gerettet wurden.

Warum entspannen Sie nicht in römischen Bädern, die noch in Betrieb sind? In den römischen Thermen von Alange, 15 Kilometer von Mérida entfernt, können Sie eine relaxte Zeit genießen. Sie sind Teil der Ausgrabungsstätte von Mérida, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Während Ihres Aufenthalts in der Extremadura dürfen Sie auch das Museum für zeitgenössische Kunst Helga de Alvear in der Stadt Cáceres nicht verpassen sowie das Museum für zeitgenössische Kunst der Extremadura und Iberoamerikas (MEIAC) in Badajoz.

Helga de Alvear ist eine deutsche Galeristin, die seit Jahrzehnten in Spanien lebt. Seit sie 1967 ihr erstes Kunstwerk erwarb, hat ihre Sammlung nicht aufgehört zu wachsen – im Laufe der Jahre kamen so fast 3.000 Werke zusammen. Die Sammlung gilt als die umfassendste in ganz Europa im Bereich internationale zeitgenössische Kunst. Mit den jüngsten Erweiterungsbauten, entworfen vom bekannten Architekten Emilio Tuñón, ist dieses Museum ein Muss für Liebhaber zeitgenössischer Kunst.

Ein paar Kilometer von Cáceres entfernt befindet sich das Vostell Malpartida-Museum, in dem Sie das Werk des Deutschen Wolf Vostell sehen können, Mitbegründer der Fluxus-Bewegung, Initiator der Happening-Kunst in Europa und Pionier der Videokunst. Vostell entwarf ein Museum, das Natur und Kunst harmonisch in eine historische Wollwäscherei integriert. Es liegt eingebettet in der faszinierenden Landschaft des Naturdenkmals von Los Barruecos.

Die Spuren der Avantgarde in der Region zeigen sich auch in anderen modernen Bauwerken, die sich harmonisch in ihre Umgebung einpassen, wie die Kongresszentren von Plasencia und Villanueva de la Serena, beide Finalisten bei renommierten internationalen Preisen. Dazu gehören auch das Kongresszentrum von Badajoz, das vom „Museum of Modern Art“ in New York (MOMA) als „eines der repräsentativsten Gebäude der modernen spanischen Architektur“ anerkannt wurde; der Busbahnhof von Casar de Cáceres, ein Finalist bei den FAD-Architekturpreisen; das Restaurant und Hotel Atrio in Cáceres, das den FAD-Preis erhielt; sowie unter anderem das Nationalmuseum für römische Kunst und die Umgebung des Diana-Tempels, beide in Mérida.

Extremadura erwartet Sie! Augustóbriga

Granadilla

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