Produktfotografie leicht gemacht ebay

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INTERAKTIVER READER Eduard Peter

Joachim Jüttner

Roman Peter

Produktfotografie leicht gemacht

Produktfotos machen, die MENSCHEN überzeugen. FÜR PROFIS  –   FORTGESCHRITTENE–  ANFÄNGER–  LAIEN!

150 verborgene Geheimnisse der Produktfoto-Welt in 14 Tutorial-Lektionen!

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Produktfotografie leicht gemacht inhalt

Interaktiver Reader

III.

Produktfotos wie gemalt – die Lichtpinsel-Technik Das Spiel mit Licht und Schatten

IV.

Glas und durchsichtige Gegenstände Imposante Lichteffekte mit Hilfe des Aufnahmetisches

V.

Im Rausch der Einfachheit – perfektes Finish für den Preis eines Butterbrotes Ohne teure Investition in 3 Schritten vom Amateur zum Semi-Profi

VI.

16 – 21

22 – 31

32 – 37

42 – 47

anfänger

Brillante Ergebnisse ohne hohen Kostenaufwand Low Budget Produktfotos – großes Feuerwerk mit nur einer Lichtquelle

VII.

anfänger

Glas, Metall und Chrom vor schwarzem Hintergrund

anfänger

Die mysteriöse „schwarze Box“

Hightech-Elektronik Schlichte Eleganz

Fortgeschrittene

II.

4 – 14

anfänger

Modelle und Spielzeug – echter als das Original

anfänger

Modelle und Spielzeug

48 – 55

Fortgeschrittene

I.

anfänger

inhalt

56 – 60

Trickkiste! 1. Magical Snow aus der Dose

Seite 15

2. SpyderCube

Seite 38 – 41

3. Reflektoren Marke Eigenbau

Seite 61 – 67


X.

Faszination Parfümfotografie – moderne Kunstwerke mit edlem Charakter Von Schein und Sein – die Message richtig interpretieren und weitergeben

XI.

Parfüm die Zweite … und Action Die Gesamtbildstimmung

XII.

Vom Einfangen der Zeit – Uhrenfotografie Filigrane Oberflächen verborgen hinter Glas und Metall – der Teufel steckt im Detail

XIII.

74 – 81

82 – 93

94 – 101

102 – 113

anfänger

Massenproduktion im Hobbystudio Tausendundeine Uhr – keine Angst vor umfangreichen Aufträgen!

XIV.

Fortgeschrittene

Chrom – der Albtraum des Produktfotografen

Fortgeschrittene

Die hohe Kunst der Chromfotografie

Textilfotografie – im Kampf mit dem gefürchteten Moiré-Effekt Schicke Fotos von flotten Klamotten

Fortgeschrittene

IX.

68 – 73

Fortgeschrittene

Der „scheinbar“ einfache Auftrag – Produktfotos von Schuhen

Fortgeschrittene

Modekatalog & Co – worauf man bei Freistellern achten sollte

Fortgeschrittene

VIII.

Interaktiver Reader

Fortgeschrittene

Produktfotografie leicht gemacht inhalt

114 – 123

124 – 129


II. Die mysteriöse „schwarze Box“

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anfänger

tutorials

II.

Die mysteriöse „Schwarze Box“

Materialien:

Glas, Metall und Chrom vor schwarzem Hintergrund

Regalleisten (Baumarkt ) 90 Grad Eckwinkel mit Bohrlöchern Tafelmagneten (Schreibwarenhandel,

Wer schon einmal versucht hat, Gegenstände aus Glas oder Chrom zu fotografieren, kennt die besondere Problematik mit diesen Materialien. Glas verhält sich wie ein Spiegel und reflektiert alles, was sich in unmittelbarer Nähe befindet, je nach Krümmung und Oberfläche sogar mehrfach und hässlich verzerrt.

S

elbst Kamera und Fotograf laufen Gefahr ungewollt auf dem Foto zu erscheinen und letztendlich hat man eher ein Eigenportrait statt eines professionellen Produktfotos im Kasten. Nun könnten wir den Glasgegenstand natürlich einfach abschirmen und in ein Lichtzelt stellen, damit diese Reflexionen ausbleiben. Leider ist die Lösung des Problems nicht ganz so einfach, denn dadurch verliert das Glas jeden Reiz und eben jene Spiegelungen, die Glas hochwertig und edel aussehen lassen. Durch die Abschirmung sähe das Glas matt und plastikartig aus. Glas sollte aber schon auf den ersten Blick ins Auge stechen, funkelnd für sich selbst wirken wie ein feiner Kristall und nicht aussehen wie eine abgelutschte Dekovase aus dem Sonderposten Markt.

Bastelfachgeschäfte, Spielzeugläden) Fotokarton in schwarz und weiss Architektenpapier (halbtransparent) Schrauben, Unterleg-

dunklem Hintergrund. Hier können Glanzlichter, Spiegelungen und Tiefen ihre volle Bildwirkung entfalten. Gleichzeitig ist Feintuning bei der Beleuchtung gefragt und auch die exakte Belichtung darf nicht vernachlässigt werden. Die Glanzlichter dürfen sich nicht zu stark vom schwarzen Hintergrund abheben, da sie sonst die Harmonie bzw. den Gesamteindruck der Aufnahme stören. Ähnlich verhält es sich mit den Spiegelungen. Diese müssen zur glatten Glasoberfläche passen, um die Stimmung (die Reinheit) des Glases perfekt wiederzugeben.

scheiben und Muttern (Baumarkt) 2 Lichtquellen Acrylglas (glänzend)

Wir müssen also einen Weg finden, unseren Glasgegenstand so abzulichten, dass wir nur klare und reine Spiegelungen am Objekt hervorrufen, ohne störende Artefakte aus der Umgebung. Besonders edel wirkt Glas vor

schwarze Box

Produktfotografie leicht gemacht

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Die mysteriöse „Schwarze Box“

Die Spiegelungen am Boden sollten nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken und den Glanzlichtern auf keinen Fall die Show stehlen. Um einen Glasgegenstand wirklich perfekt darzustellen, bedarf es schon sehr viel Kreativität und Einfallsreichtum seitens des Fotografen, teure Ausrüstung, Nachbearbeitung und viel Zeit. Wahlweise könnt ihr auch einfach weiter lesen und im Folgenden erfahren, wie es auch mit minimaler Ausrüstung und ganz ohne Photoshop zu schaffen ist – nur mit Hilfe von etwas schwarzer Magie! Chrom und Metall verhält sich vor der Kamera ähnlich wie Glas und stellt gehobene Ansprüche an die Fähigkeiten des Produktfotografen sowie an seine Ausrüstung. Genau wie Glas reflektiert auch Chrom alles aus dessen unmittelbarer Umgebung, wodurch sich unerwünschte dunkle und helle Flecken auf dem Motiv abzeichnen. Die Strukturen der Umgebung werden als undefinierbare Reflexion dargestellt. Ein gelungenes Produktfoto eines Chromgegenstandes sieht nicht fleckig aus und ist nicht übersät mit weißen bzw. schwarzen Stellen, sondern zeigt glänzendes Metall.

Dunkle und helle Stellen dürfen nur an den richtigen Plätzen als Glanz- und Spitzlichter auffallen. Glanzlichter dürfen nicht aus Versehen zu grellen weißen Spitzlichtern werden. Nur so erreichen wir, dass unser Produktfoto später wirklich so aussieht, als würde der Metallgegenstand glänzen. Dabei kann es schnell passieren, dass Chrom und Metall durch fehlende definierende Lichtquellen grau und leblos wirken und matt wie Plastik erscheinen. Auch hier kann die „schwarze Box“ Abhilfe schaffen. Wir bauen uns eine schwarze Kiste (BLACK MAGIC BOX), die es uns erlaubt, individuelle Beleuchtungseinstellungen bzw. Lichtsituationen zu simulieren und mit deren Hilfe sogar die Hintergrundfarbe der Aufnahme schnell und flexibel angepasst werden kann.

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Produktfotografie leicht gemacht


Produktfotografie leicht gemacht Die mysteriöse „Schwarze Box“

anfänger

step by step

tutorials

II.

step by step 01 Die schwarze Box – Konstruktion und Aufbau.

71

0c

m

710 cm

510 cm

Wir basteln aus Regalleisten, Schrauben und Eckwinkeln einen rechteckigen Rahmen. Maße: 710 cm × 710 cm × 510 cm. Bei den Winkeln sollte darauf geachtet werden, dass die Löcher auf einer Höhe mit den Aussparungen der Regalleisten liegen, so dass keine Löcher mehr gebohrt werden müssen und die Winkel schmal genug sind, um in das Profil der Leisten zu passen. Die Konstruktion kann einfach demontiert und zum Einsatzort mitgenommen werden.

02 Befestigung der Außenverkleidung. Die Magnete werden verwendet, um den schwarzen Fotokarton am Rah­ men zu befestigen.

Tafelmagnete Fotokarton halbtransparentes Architektenpapier

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Produktfotografie leicht gemacht Die mysteriöse „Schwarze Box“

step by step

03 Wir bringen Licht ins Dunkle der Box. Jetzt müssen wir noch dafür sorgen, dass unser Gegenstand gleichmäßig von beiden Seiten ausgeleuchtet wird. Hierzu trennen wir den schwarzen Fotokarton auf einer Seite in zwei Hälften, so dass ein kleiner Spalt entsteht. Diesen Spalt decken wir mit dem Architektenpapier ab, das die Funktion einer Softbox übernimmt.

weißer Fotokarton

Acrylglas

Befestigt wird das Architektenpapier mit den übrig gebliebenen Tafelmagneten. Der Vorteil dieser flexiblen Konstruktion besteht darin, dass wir den Spalt beliebig in seiner Größe anpassen können, je nachdem wie viel Licht wir für die Aufnahmesituation benötigen. Außerdem können wir das Licht punktgenau lenken und bestimmen, wo die Glanzlichter erscheinen sollen.

Damit der Gegenstand im Inneren der Box gleichmäßig ausgeleuchtet wird und um etwas mehr Räumlichkeit zu erzeugen, kleiden wir die andere Seite der Box mit weißem Fotokarton so aus, dass ein großflächiger Reflektor entsteht. Trotz unserer weißen Lichtquelle bleibt der Hintergrund immer schwarz, da das Licht nur von der Seite auf den Gegenstand trifft und die Rückwand nicht beleuchtet wird. Wenn wir die Hintergrundfarbe bzw. die Lichtfarbe des Fotos verändern möchten, können wir die schwarze Rückwand einfach abnehmen und durch farbigen Fotokarton ersetzen. Obwohl wir als frontale Lichtquelle immer eine Lampe mit weißem Licht verwenden, sieht es später auf dem Foto so aus, als hätten wir mit farbigem Licht gearbeitet. Hätten wir tatsächlich Farbfilter vor der frontalen Dekorationslampe aus IKEA

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Produktfotografie leicht gemacht


Produktfotografie leicht gemacht Die mysteriöse „Schwarze Box“

Hauptlichtquelle eingesetzt, hätte sich dadurch auch die Farbe der Gegenstände verändert, die in der Box stehen. So wechselt nur die Hintergrundfarbe, aber nicht die Farbe der Glanzlichter. Die passende Farbstimmung erhält das Glas ohnehin aufgrund seiner Transparenz.

step by step

anfänger

tutorials

II.

nes konisch geformten Lampenschirmes von IKEA gebastelt haben. Dadurch erzeugen wir etwas mehr Spannung am Hintergrund. Der Schirm wird vor der Hauptlichtquelle befestigt und bündelt das Licht zu einem Spot (Bild 2). Als Untergrund verwenden wir glänzendes Acrylglas, da es Spiegelungen erzeugt und den klaren Charakter des Glases unterstreicht.

Kreativ kombinieren lässt sich dieser Aufbau mit einer Spotlichtquelle, die wir mit Hilfe ei-

Schwarze Magie Folgend einige Beispiele, was man so alles mit dieser genial einfachen und vor allem kostengünstigen schwarzen Box anstellen kann. Wie Ihr seht, kann man mit dieser Methode auch ohne tausende von Euros in Ausrüstung zu investieren, wunderschöne Produktfotos aufnehmen.

!

Tipps & Tricks Flügelmuttern anstelle von Kantmuttern erleichtern den mobilen Einsatz der Box ungemein. Der Auf- und Abbau der schwarzen Box kann damit schnell und einfach ganz ohne Werkzeug erfolgen.

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… wir forschen Fotografie!

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Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Stand: Februar 2012. All Rights Reserved Photos: ©  Eduard Peter 02/2012 • Texte: © Joachim Jüttner 02/2012 • Grafik: © Roman Peter 02/2012


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