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Allerheiligen in Karlsruhe: „Wir gedenken unserer Toten!“ 2022, Irmgard Triess

Der Chor der Banater Schwaben Karlsruhe unter der Leitung des Dirigenten Ortwin Meinhardt. Foto: Cornel Gruber

Allerheiligen in Karlsruhe: „Wir gedenken unserer Toten!“ 2022

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Irmgard Triess

Die Totengedenkfeier fand am 01.November um 14. 00 Uhr im Karlsruher Hauptfriedhof, am Billeder Gedenkstein statt. Die anwesenden Landsleute wurden mit dem Glockengeläut aus dem Banat begrüßt. Es war ein tiefgehendes, emotionales Gefühl, das noch mit dem 1. Lied des Banater Chores: „Wohin soll ich mich wenden“ von Franz Schubert unterstrichen wurde.

Werner Gilde, Vorsitzender der Heimatgemeinschaft Billed, eröffnete die Gedenkfeier und übergab das Wort Werner Wolf, von der HOG Triebswetter, der die Ansprache hielt.

In seiner Rede erwähnte er die Bedeutung dieses katholischen Feiertages. Er geht zurück bis ins vierte Jahrhundert, als man die heiligen Märtyrer ehrte. In späteren Jahren wurde Allerheiligen und Allerseelen zusammen gelegt und seither feiern die Menschen diesen Tag, indem sie die Gräber ihrer Toten besuchen und mit Blumen und Kerzen schmücken. Der Redner erinnert sich

Ansprache von Werner Wolf, Vorsitzender der HOG Triebswetter. Foto: Cornel Gruber Gedichtvortrag von Gerlinde Gilde. Foto: Cornel Gruber

an die mit Chrysanthemen geschmückten und mit Kerzen beleuchteten Gräber in der alten Heimat, was ihn als Jugendlichen schon beeindruckte und bis heute in Erinnerung blieb.

Er wünscht den Anwesenden einen besinnlichen Feiertag und endet seine Rede mit den Worten: „Die Toten sind nicht gestorben, sondern nur vorangegangen.“ Anschließend trug Gerlinde Gilde das Gedicht „Monat des Gedenkens“ von Julius Schuster vor. Dem Inhalt des Gedichtes entnehmen wir, dass alles auf Erden ein natürliches Wandeln ist: die Toten, die fallenden Blätter, die nebligen Schauer. Wir gedenken der Lieben mit brennenden Herzen und frommen Gebeten. Der Dichter gibt uns Hoffnung und

Werner Tobias verliest die Liste der verstorbenen Billeder Landsleute des vergangenen Jahres. Foto: Cornel Gruber Beten mit Elisabeth Luckhaub. Foto: Cornel Gruber

Trost, dass das Leben weiter geht und nach Frost und Kälte immer ein Frühling folgt. Der Chor der Banater Schwaben Karlsruhe unter der Leitung des Dirigenten Ortwin Meinhardt sang das Lied: „Näher mein Gott zu dir“, was Werner Tobias als Anlass nahm, die verstorbenen Billeder Landsleute des vergangenen Jahres vorzulesen. Es folgt das Lied: „Ich bete an die Macht der Liebe“, Satz Manfred Bühler. Elisabeth Luckhaub trat zum Mikrophon und sprach ein Gebet, das alle Menschen in ihrer Trauer mitnahm. „Wir beten für unsere verstorbenen Angehörigen, mit denen wir in Dankbarkeit verbunden bleiben. Wir beten für unsere verstorbenen Bischöfe, Priester und alle, die im

Dienste der Kirche standen. Wir beten für die Gefallenen, die Vermissten und die vielen, die bei Luftangriffen ums Leben gekommen sind. Sie erwähnte die Toten, die in Russland und im Baragan verschleppt wurden und ums Leben kamen. Auch an die Lebenden richtet sich das Gebet, die sich um die Instandhaltung der Friedhöfe im Banat und die Pflege der Gräber und Denkmäler in der neuen Heimat einsetzen. Das Gebet endet mit dem „Vater unser“, und dem Segen durch das geweihte Wasser, das das vergossene Blut Jesus Christi symbolisiert.

Mit dem Lied: „Glocken der Heimat“, Satz Helmut Meinhardt, endet die Andacht. Werner Gilde bedankt sich bei allen, die mitgewirkt haben und wünscht allen eine gute Zeit und Gesundheit.

Abbildung

Der Chor der Banater Schwaben Karlsruhe unter der Leitung von Helmut Meinhardt. Foto Cornel Gruber

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