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ZAI ODER DER LUXUS DER ZEIT
ZAI ODER DER LUXUS DER ZEIT
Ski-Macher im Sinne von Ski-Manufakturen sind spezielle Menschen. In Zeiten von Massenproduktion nehmen sie sich die Zeit, einen Ski von Hand herzustellen. Zai erinnert stark an Bentley, die auch jedes Detail sorgfältig bearbeiten. Erlesenste Materialien wie Stein (!) oder edle Holz-Furniere werden getestet, verfeinert. Resultat ist ein Produkt, welches seinesgleichen sucht, auch im Preis. Von Benedikt Germanier, dem längjährigen CEO, wollten wir wissen, was hinter Zai steckt.
Wie entstand Zai?
2003 fing ein guter Freund von mir, Simon Jacomet, an, einen einmaligen Ski zu produzieren. In allen Konsumgüterbereichen gibt es Luxusmarken, und eine solche wollte er auch im Bereich Ski anbieten. 2009, ich war als erfolgreicher Ökonom an der US-Ostküste tätig, mit Frau und vier Kindern, kamen wir bei einem SchweizAufenthalt zusammen. Da haben wir gemerkt, dass wir als Buben alle unsere Ski unter dem Bett gelagert hatten. Das war Ausdruck dieser Begeisterung! Der Ski-Virus packte mich, ich wollte mit 40 ein Reset in meinem Leben machen, Verantwortung übernehmen für ein herausragendes Produkt. Es war ein mutiger Entscheid, ich dachte, ich verstehe das Produkt, verstehe den Markt, hatte auch ein Skilehrerpatent, und musste dann feststellen: ich verstehe überhaupt nichts! Wir hatten unglaubliche Begegnungen, aber die Verkaufszahlen waren zu tief. Kooperationen mit Hublot, Bentley, Moncler oder Saint Laurent haben dann geholfen, einen breiteren Marktzugang zu entwickeln. Für unsere Partner verkörpern wir auch die Seele der Berge.
Ein Luxusprodukt von Berglern?
Ja, das braucht immer noch Überzeugungskraft. Unser Team besteht aus Menschen, die mit den Bergen aufgewachsen sind, sympathisch, bodenständig. Luxus trägt für diese Menschen den Hauch von Verschwendung. Aber sie fühlen sich mit den Ski verbunden! Unser Team identifiziert sich damit und arbeitet handwerklich auf höchstem Niveau. Journalisten aus London oder New York empfinden diese Verbindung zwischen Mensch und Produkt als Befreiung! Ich war und bin das Bindeglied zwischen sehr verschiedenen Welten. Wenn ich heute einen Zai verkaufe, verkaufe ich die ganzen damit verbundenen Geschichten.
Deine Interpretation von Luxus?
Kunden kommen immer wieder persönlich vorbei, sei es in Vicosoprano (Bergell) oder in Spreitenbach. Sei es nur auf einen Kaffee. Luxus ist, sich in dieser hektischen Welt Zeit zu nehmen. Im Bereich der Produktion ist es die akribische Arbeit oder die Personalisierung eines Ski – und letztlich die Langlebigkeit und damit auch Nachhaltigkeit. Dabei geht es uns nicht nur um die Optik, sondern um die Funktionalität. Im Falle des neusten Skis aus Gneis (50-150 Mio. Jahre alter Grünschiefer-Stein) konnten wir beides verbinden. Der poröse Gneis ist extrem leicht, hat gute Dämpfungseigenschaften. Der Luxus besteht hier darin, einen Ski aus einem ungewöhnlichen Material mit tollen Fahreigenschaften zu haben. Luxus heisst für mich persönlich auch Emotion: Vor wenigen Tagen war ein Kunde hier, ein 80-jähriger Vollblut-Unternehmer. Er hatte sich vor 10 Jahren einen der ersten Stein-Ski gekauft, holte sich nun einen zweiten und meinte: «Der Ski ist jeden Franken wert.» Solche Momente berühren mich immer wieder.
WWW.ZAI.CH
Zai AG 7603 Vicosoprano/Bregagli | Switzerland 8957 Spreitenbach | Switzerland
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