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DAS ONLINEMAGAZIN FÜR GOLF & LIFESTYLE.
Inhalt 02.Golfen auf Zypern Golfen in Aphrodites Heimat 04.Golfbuch Der Weg der weißen Kugel geht weiter 06.Hochschulgolf in Deutschland Golf an Deutschen Unis steckt noch in den Anfängen 07.Der Jaguar XY Britischer Stil mit 206 PS 08.Vermischtes Neue Golfprodukte, Impressum
ISSN: 1861-7395
Editorial
Schlag auf Schlag
L
iebe Leser, herzlich willkommen zur dieser neuen PDF-Ausgabe von golfsportmagazin.de. Mit diesem Magazin gehen wir einen neuen Schritt und bieten Ihnen die Möglichkeit, unsere Artikel offline zu lesen oder bequem auszudrucken. In der vorliegenden Ausgabe geht es vorallem um zwei Themen: Thomas Klages hat sich auf eine Golftour in Zypern begeben. Hier verrät er wo die schönsten Plätze und Hotels liegen. Zum anderen stellen wir Ihnen das neue Golfbuch von Eugen Pletsch vor. Golfgaga heißt es, und weil man es einfach lesen muss präsentieren wir Ihnen in dieser Ausgabe einen Ausschnitt daraus. Bei der Lektüre dieses Magazins wünsche ich Ihnen wie immer viel Vergnügen!
Chr. Gregor Landwehr
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ns interessiert wie Ihnen diese Ausgabe des Magazins gefällt. Also lassen Sie uns wissen was wir besser machen können, worüber wir berichten sollen und was Ihnen gut gefällt! Ihre Anregungen, Ihr Lob und Ihre Kritik nehmen wir gerne an. Schreiben Sie an: redaktion@golfsportmagazin.de. Oder per Post an: golfsportmagazin.de Stauffenbergstr. 31/1 72074 Tübingen
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AUSGABE 1.2007
Titelthema
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GOLFEN IN APHRODITES HEIMAT DIE PLÄTZE AUF DER SONNENINSEL ZYPERN Ein Reisebericht von Thomas Klages
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as knappe, aber treffende Fazit des Wettergebahrens nach einem zweiwöchigen Aufenthalt Auf der scheinbar unablässig von der Sonne verwöhnten Insel Zypern im Juni 2005: „Perfekte Wahl“. Als drittgrößte und östlichste Insel der Mittelmeerregion ist der leider nach wie vor zweigeteilte Inselstaat ein eher weniger beachtetes Reiseziel für Golfspieler. Die ehemals auf Zypern starken Einfluss ausübenden Briten haben jedoch die Gunst der Stunde und die Schönheit dieser nicht gerade kleinen Insel schon lange erkannt und frönen auch im Frühsommer dort ihrem Hobby.
Urlaubsreise wurden ausführlich und herzlich beantwortet – ohne die häufiger mitschwingende, kühle Sachlichkeit manch germanischer Vorzeigeclubs.
Bezogen auf die Monate Juni bis August lässt sich im Nachhinein zweifelsfrei konstatieren, dass der Golfer eigentlich keine Bemühungen auf sich nehmen muss, im Vorfeld minutiöse Teetimes zu erbitten. Der Ausdruck „No problem, Sir ...“ war häufiger zu hören, wenn man heimlich den Telefonaten der Clubsekretärinnen lauschte, als Interessenten um Terminangaben baten. Einzig der in einem noblen und hermetisch geschützten Resortareal Stets um neue Zielgruppen bemüht sind auch die zyp- beheimatete Golfclub „Aphrodite Hills“ scheint, trotz auriotischen Fremdenverkehrsförderer zum Schluss gelangt, genscheinlich vieler leerer Zeilen im Terminbuch, auf eine dass der Bau weiterer Golfplätze zuträglich für den Voranmeldung nicht verzichten zu wollen. Tourismus ist und forcieren daher weitere Projekte dieser Art. Die Schaffung von fünf Golfanlagen innerhalb Die Anfahrt zu den Spielorten sollte man möglichst, trotz der nächsten Jahre ist schon fast beschlossene Sache, eventuell Ängste schürenden Linksverkehrs auf der Insel, sodass der Golfer neben den mittlerweile schon als mit einem der zahlreich angebotenen Mietwagen erlediKlassiker geltenden Zielen im Süden Spaniens und der gen. Die drei Plätze liegen zwar alle in der Umgebung portugiesischen Algarve bald ein weiteres Ziel ins Auge der Stadt Paphos, die viele Urlauber gern als Feriendomizil nutzen, doch könnte der Preis für eine Taxifahrt in fassen kann. Insbesondere die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten auf der Summe die Kosten für das Greenfee übersteigen. Zypern sind es, die, neben fast sicheren 300 Sonnentagen pro Jahr, auch die nicht golfenden Familienmitgliedern einen Aufenthalt versüßen können. Hier ist das In einem geheimen Tal sollte der erste Platz, genannt Mittelmeer am Wärmsten, die Regenwahrscheinlichkeit „Secret Valley“, liegen, was den Nagel auf den Kopf tendiert in den Sommermonaten gegen Null, bei großer traf. Unweit des Meeresrauschens findet der Besucher Hitze kann man sich in die kühleren Bergregionen zu- zwischen sich hoch auftürmenden und recht schroffen rückziehen und kulturell kann man sich bis zum ima- Felsenhängen das scheinbar immergrüne Kleinod namens Golfplatz. Es sieht aus, als würde dieser Kurs schon ginären Lapsus sattsehen. immer dagewesen sein - oder einfach dorthin gehören. Die stets auffällige und nicht gespielte Freundlichkeit der Der mit leichten Schräglagen und findigen Details geZyprioten ist es auch, die den Besuch dieser Insel noch spickte 18-Loch Kurs stellt sich trotz des warmen Klimas angenehmer macht. Schon die eMail-Anfragen bei den in erstaunlich gutem Zustand dar. Obskure Schotterflächen drei als vollwertig anzusehenden Golfanlagen auf Zypern unterschiedlicher Ausdehnung sind fast jeder Abschlagflämit dem Wunsch nach Startzeiten für die anstehende che vorangestellt, was beim Teeshot an einigen Bahnen
„Secret Valley“
Das geheime Tal „Secret Valley“ 2
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etwas mulmige Gefühle verbreitet. Mehr als wettgemacht wird dieser Umstand durch die zahllosen innerhalb des Areals gepflanzten, sehr farbenfrohen Büsche und Pflanzen. Vorteil der Lage dieses Platzes ist eine fast stete, angenehme Windbrise, die das Tal durchströmt und ein wenig Abkühlung verschafft. Das Clubhaus glänzt in einem prächtigen, modernen, jedoch nicht übertrieben noblen Interieur. Die topmoderne Ausstattung spiegelt den vor kurzer Zeit vollzogenen Renovierungsprozess wieder und lädt gerade dazu ein, sich hier noch ein wenig aufzuhalten. Das gesamte Personal ist extrem freundlich und zeigt keinerlei Ablehnung gegenüber Gästen ferner Länder. L Secret Valley + Tsada Golf I N Aphrodite Hills Golf K S Feedback an den Autor Der Hausherr des inmitten des zweiten Golfplatzes „Tsada“ liegenden Klosters liess sich zwar nicht blicken, obwohl der Grund und Boden dieses Kurses dem Kloster gehört, doch war es auch so abwechslungsreich genug. In rund 500 m Höhe über dem Meeresspiegel in den westlichen Ausläufern des Tróodos-Gebirges wartet ein wahrer Challengekurs auf den Besucher. Auf diesem Platz geht es stets auf und ab, warten nicht einsehbare Grüns auf den Annäherungsschlag, betteln dichte Baumreihen nach neuen Opferbällen und fordern fast durchgehend seitliche Schräglagen die volle Konzentration des Spielers. Das hier rustikale, aber viel des ursprünglichen Flairs versprühende Clubhaus verlangt auch das CoolingDown nach der Runde auf der luftigen Terrasse zu verbringen. Interessant und auf Zypern eher selten, dass die Dame im Proshop, natürlich auch zuständig für das Handling des Greenfees sowie weiterer Wünsche, nicht nur des Englischen mächtig war, sondern gar Deutsch sprach.
„Tsada“
„Aphrodite Hills“
Schon in der Fachpresse fand der dritte, erst im Jahre 2002 eröffnete, Golfplatz „Aphrodite Hills“ positive Erwähnung. Die Antwort-Mail des Golfmanagements auf eine vorsorgliche Startzeitenanfrage hin kann jedoch so manchen Empfänger zusammenzucken lassen. Der als
Ausgabe 1.2007
Dokument angehängte „Rules Dress Code“ für den Besuch dieses Areals liest sich beinahe wie ein Gesetzestext und lässt den kümmerigen Golfer sogleich zum heimischen Schranke eilen, um die Güte seiner Golfkleidung eindringlich zu überprüfen. Doch so streng und extrem reglementiert war es vor Ort dann gar nicht - sogar meine zu dem Zeitpunkt noch nicht golfende Frau durfte, trotz vorheriger mehrmaliger und entschiedener Ablehnung, auf dem zweiten Sitz im Buggy platznehmen und am Schauspiel dieses tollen Courselayouts teilhaben. Das ebenfalls erwähnte Verbot, eigene Getränke mit auf die Anlage zu nehmen erwies sich sogar eher als Vorteil. Wie bei einem 1st Class Hotel bekam man den Buggy vorgefahren, bestückt mit zwei der bestellten, auffällig preiswerten Mineralwasserflaschen in einer eingeklinkten Kühlbox. Dem Spieler sei empfohlen, sich tunlichst den im Proshop erhältlichen Courseplanner zuzulegen. Neben den exakt vermessen abgebildeten Spielbahnen findet man darin auch hilfreiche Spieltipps des Platzarchitekten. Die Fairways und Grüns dieses Platzes sind vorbildlich gepflegt und verlangen dem Spieler so manch gute Idee zum erfolgreichen Spielverlauf ab. Umwerfende Ausblicke auf das Meer und die umgebenden Hügel mit steilen Abfahrten und Anstiegen sind hier garantiert. Das Innere des Clubhauses vereint Eleganz gepaart mit landestypischen Elementen. Das dem Besucher hier auch flauschige Handtücher für die Dusche nach der Runde zur Verfügung stehen, ist eine Selbstverständlichkeit. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit aller Angestellten (bis auf den etwas gestressten Ober) war exemplarisch für den positiv avisierten Ruf dieses aufstrebenden Resortgolfplatzes. Als Quintessenz der frühsommerlichen Golfexkurse auf die drei aktuellen Plätze Zyperns bleibt festzuhalten, dass sie unbedingt einen Besuch Wert sind, zudem die Preise wahrhaft als preis-leistungsgerecht gelten können. Nach weiteren Ausbaubemühungen bezogen auf die Zahl der verfügbaren Golfplätze traue ich Zypern zu, den schon erwähnten, klassischen Destinationen ein klares Paroli bieten zu können - klimatisch, preislich, qualitativ wie auch menschlich. Thomas Klages
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FRAU DR. ZEISIG
Titelthema Golfbuch
Aus dem Buch „Golfgaga“ von Eugen Pletsch ch lächelte. Zurück aus der Welt meiner Erinnerungen, schmalen Hüften verstärkten den athletischen Eindruck, den sie machte. Der Pulli zeigte aber auch die weibblickte ich auf. Frau Dr. Ludmilla Zeisig schaute mich lange an. Dann lichen Aspekte ihrer Persönlichkeit, und das nicht zu holte sie tief Luft: »Das ist eine sehr interessante Ge- knapp. Sie zog sich den Kittel über, als wollte sie meischichte. Sehr anschaulich erzählt. Es erklärt aber nicht, nen Gedanken in dieser Richtung Grenzen setzen. warum jemand die Polizei verständigte, die sie hierher »Wie geht es Ihnen heute morgen?«, fragte sie. »Ich entnehme Ihrer Frage, dass Sie diese Klinik mit brachte. « Ich zuckte die Schultern. »Ich denke, meine Nachbarin, ihren Morgenritualen noch nie als Patient erleiden mussdie dicke Frau Schäfer, hat mich vom Balkon aus ge- ten?« sehen, wie ich schwarz verschmiert auf dem Topf rum- Jetzt lachte sie. Schöne, weiße Zähne. schlug und dann mit Dr. Wilson rumbrüllte. Ich bin ihr »Setzen Sie sich.« Sie wies auf einen Stuhl. »Ich ein Dorn im Auge, denn in unserer Siedlung spielt man habe mit Ihrem Hausarzt Dr. Bercelmeyer gesprochen. kein Golf. Das macht man nicht. Bei uns wohnen nur Er hat zwar empfohlen, dass Sie noch ein paar Tage anständige Leute, die ehrlicher Arbeit nachgehen, sofern zur Beobachtung bleiben sollten, aber dazu besteht aus meiner Sicht kein Anlass. Ich habe Herrn Dr. Bercelsie eine haben.« DAS ONLINEMAGAZIN FÜR GOLF & LIFESTYLE. AUSGABE 2005 Tagen1 . meiIch lehnte mich zurück. »Sagen Sie, muss ich jetzt meyer mitgeteilt, dass ich in den nächsten hier bleiben? Ich meine, bin ich eingewiesen oder so ne neue Tätigkeit in einer Privatklinik in Bad Berzich was?« Sie schaute mich mit besorgtem Blick an, als beginnen werde. Ich möchte Ihnen nicht verschweigen, wäre mein Kummer ihr Kummer. »Um Himmels Willen dass ich ein gewisses Interesse habe, mich ausführlicher nein«, beruhigte sie mich. »Auf keinen Fall. Wir haben mit Ihnen zu unterhalten. Der Golfsport ist für mich als überhaupt keinen Anlass, Sie hierzubehalten. Aus meiner Suchtexpertin ein interessantes Forschungsgebiet. In den Sicht stellen Sie keinerlei Gefährdung für sich oder Ihre USA, wo Golf als Volkssport etabliert ist, lassen sich Mitmenschen dar. Ich denke, dass Sie vielleicht etwas, die Phänomene der Golfsucht nicht so deutlich beobnennen wir es exzentrisch, sind. Solange Sie sich damit achten wie in Deutschland. Die Gelder für meine Arbeit wohl fühlen, ist das okay. Aber kann es sein, dass Sie sind schon bewilligt. Vielleicht möchten Sie mich dabei unterstützen, indem Sie mich in Bad Berzich besuchen sich seit einiger Zeit nicht so wohl fühlen?« und mir erzählen, wie Ihre persönliche Entwicklung als Ich nickte. Golfer verlaufen ist?« »Schlechte Träume? Schweißausbrüche?« Ich schaute sie misstrauisch an: »Aha, der Bercelmeyer »Ja.« »Auf der Runde keine Entspannung mehr, eher ein in- steckt dahinter! Der Mann ist eine Gefährdung für sich selbst und seine Mitmenschen. Als Golfer und als Arzt! neres Grimmigsein?« Ich will Ihnen sagen, was der plant: Bei den nächsten »Genau.« »Alles geht Ihnen auf die Nerven, je mehr Sie trainieren, Seniorenmeisterschaften habe ich ein Wörtchen mitzureumso weniger klappt es und vom Golf abschalten wird den, deshalb will er mich einsperren lassen!« »Aber nein! Niemand will Sie einsperren. Sie können unmöglich?« kommen und gehen, wie Sie wollen. Herr Dr. Bercel»Woher wissen Sie das?« »Alles ziemlich eindeutig. Nichts Ungewöhnliches. Ich meyer hat Sie uns nur als besonders kompetent empmache Ihnen folgenden Vorschlag: Sie bleiben heute fohlen. Er erzählte mir, dass Sie zum Thema Golfsport noch hier und schlafen sich mal gründlich aus. Ich würde publiziert haben. Als Ihr behandelnder Arzt hat er auch mich morgen früh ganz gerne noch mal mit Ihnen unter- erwähnt, dass Sie im Sommer, wohl anlässlich eines halten, wobei ich vorher ein paar Dinge abklären muss. Golfturniers, einen massiven Zusammenbruch mit Halluzinationen hatten. Es würde mich natürlich interessieren, Was halten Sie davon?« Ich war einverstanden. Von wegen gründlich ausschlafen. Am nächsten Morgen, was da passiert ist.« Ich beruhigte mich. zu irgendeiner grässlichen Unzeit, wurde ich von der »Bercelmeyer hat mich empfohlen? Er sagte Ihnen, dass Nachtschwester geweckt, dann kam ein Mädel, die mein ich schreibe?« Frau Dr. Zeisig nickte eifrig. Blut wollte, dann wurden Betten gemacht, dann kam das »Ja, und er sagte, es gäbe niemanden, ihn selbst Frühstück. Totaler Stress. Um 10 Uhr, als ich bei Frau eingeschlossen, der mich so kompetent in das Thema Golfsucht und Golfwahnsinn einführen könne wie Sie.« Dr. Zeisig sein sollte, fühlte ich mich wie gerädert. Als ich in ihrem Gesprächsraum eintraf, hatte sie ihren Das klang gut. Ich fühlte mich geschmeichelt. Mein ErstKittel noch über dem Arm. Ihre breiten Schultern und lingswerk war von der Golfpresse weitgehend unbeachtet
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Titelthema Golfbuch
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DER WEG DER KUGEL GEHT WEITER „Golf Gaga - Der Fluch der weißen Kugel“ geblieben, aber das Buch verkauft sich gut. Ich schreibe eine wöchentliche Internetkolumne, in der ich meine Desaster auf dem Golfplatz meist als Racheakt inszeniere. »Also gut. Wann beginnen wir? Und klären Sie das mit der Kasse?« »Die Lichtheimat-Klinik ist eine Privatklinik, aber meine Abteilung wird vermutlich von den Krankenkassen als Pilotprojekt unterstützt werden. Das wird gerade geklärt. Wenn Sie zustimmen, würde Dr. Bercelmeyer für Sie eine Kur beantragen. Dann könnten Sie bei uns Ihre, nennen wir es Erschöpfungszustände, regenerieren und uns gleichzeitig mit Ihrer Kompetenz zur Verfügung stehen. Was halten Sie davon? Die Lichtheimat-Klinik in Bad Berzich ist ein schönes, altes Haus, frisch renoviert. Dank der Fördermittel können wir auf diesem vollkommen neuen aller Ruhe forschen. DAS ONLINEMAGAZIN FÜR Gebiet GOLF &inLIFESTYLE. Sie müssten nur bereit sein, die Regeln des Hauses zu akzeptieren.« Diesen Satz überhörte ich. »Dann stoße ich sozusagen als Experte zu Ihrem Team?« »So könnte man sagen, als Patient – und Experte.« Frau Dr. Zeisig lächelte. Ihre großen Augen schauten mir in die Seele. Etwas in mir zappelte hilflos und ergab sich. Ein längst verschollen geglaubtes Gefühl irritierte mich. Könnte ich jemals noch etwas anderes als meine Bälle und mein Golfbesteck lieb haben? Ich musste an die Frauen denken, die mich verlassen hatten. Diesen Gedanken mochte ich nicht. Aber die Idee, mit Frau Dr. Zeisig Fördermittel zu verbraten, um Golfsucht zu erforschen, gefiel mir gut. »Sowie ich meine neue Arbeit aufgenommen habe und die Kosten-Übernahme geklärt ist, werden wir uns unverzüglich bei Ihnen melden. Wäre Ihnen das recht?« »Von mir aus könnte es nächste Woche losgehen. Ich habe nur ein paar Dinge zu erledigen. Aber ich vermute mal, es hat mehr Sinn im Frühjahr, wenn wir uns das Metier im Freilandversuch erarbeiten können.« Ich war stolz auf meine professionelle Formulierung und schaute Frau Dr. Zeisig erwartungsvoll an. »Prima. Dann sind wir uns einig. Ach, noch eins – es gibt keinen Golfplatz in Bad Berzich. Sie werden verstehen, dass wir unseren Patienten jede Versuchung ersparen müssen.« »Wie? Kein Golf in Bad Berzich?« »Genau. Aber ich bin sicher, dass Sie das verkraften werden.« Ihre Augen strahlten um die Wette. Ich nickte hilflos.
Ein Golf-Lesegenuss, den man nicht so schnell wieder aus der Hand legt: Golf Gaga, erschienen im Kosmos Verlag, 256 Seiten, 15 farbige Cartoons, für 16,95 Euro.
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Eugen Pletsch 5
AUSGABE 1 . 2005 Den golfenden Leserinnen und Lesern ist der Autor Eugen Pletsch sicherlich noch ein Begriff. Sein erstes Buch „Der Weg der weißen Kugel“ wurde zu einem der meistverkauften Golfbüchern. In der Erfolgssatire empfahl Eu-gen Pletsch heitere Gelassenheit als Schlüssel zum erfolgreichen Golfspiel. Jetzt liegt mit dem Fluch der weißen Kugel sozusagen die Fortsetzung vor.
Denn nach einem Turnier ist seine Gelassenheit schnell dahin. Der golfsüchtige Autor, mittlerweile komplett „golfgaga“, nimmt an einer Pilotstudie zur Therapie von Golfsucht teil und verliebt sich dabei prompt in die Ärztin der golfpsychiatrischen Abteilung.Auf eine ironisch, bissig, witzig und manchmal auch ein bisschen romantisch Art erzählt Eugen Pletsch von der „dunklen Seite des Golfsports“. Vieles was Pletsch in seinem Buch beschreibt basiert auf wahren Erlebnissen. Erlebnisse wie sie sich auf jedem Platz zwischen Flensburg und Garmisch so, oder zumindest so ähnlich zutragen könnten. Der Golfer wird also vieles wiedererkennen und der Nichtgolfer so einiges über Golfer lernen. Doch neben einer gehörigen Portion Humor mangelt es auch nicht an Stoff zum Nachdenken. Vor allem über das eigene Verhältnis zum schönsten Spiel der Welt. Dabei helfen auch die 15 Zeichnungen des Künstlers Klaus Holitzka, der es meisterhaft versteht mit wenigen Strichen die Aussage auf den Punkt zu bringen und damit eine hervorragende Ergänzung zu den Texten bildet. C. Gregor Landwehr
Titelthema Hochschulgolf
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HOCHSCHULGOLF IN DEUTSCHLAND
Bosch tut es, Peek und Cloppenburg tut es, und viele andere tun es auch. Golfevents für Studenten. Nicht nur um gemeinsam Golf zu spielen, sondern auch um einen ersten Kontakt zwischen Unternehmen und potentiellen Berufseinsteigern zu knüpfen. Auch Audi setzte auf diese Form des „Get together“. Golfsportmagazin sprach mit dem Leiter des Personalmarketings, Alfred Quenzler, über die Möglichkeiten, auf dem Golfplatz Nachwuchs für das Unternehmen zu gewinnen.
Während Hochschulgolf in Amerika, Süd-Afrika und Großbritannien mit wöchentlichen Vergleichswettspielen, Ligen und Meisterschaften voll im nationalen Hochschulsport etabliert ist, gibt es auf dem europäischen Festland noch viel Entwicklungspotential. Sowohl in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt mit Ausnahme der jeweiligen internationalen Studentengolfmeisterschaften keine Hochschulgolf als Recruitingplattform wird momentan an vielen Stellen ausprobiert. Wie waren Ihre Erfahrungen weiteren großen Golfturniere. während des Students Matchplay? Seinen Ursprung findet das deutsche Hochschulgolf an der Universität Karlsruhe. Bereits in den frühen 90er Alfred Quenzler: Das Students Matchplay ist in erster Jahren wurden dort studentische Golfturniere organisiert, Linie als ein hochwertiges internationales Golfturnier für Personalmarketing ONLINEMAGAZIN FÜRIDHM GOLF &(Golf) LIFESTYLE. 1 . 2005 ausDASdenen die offizielle hervorgegangen ambitionierte Studenten zu sehen. Das AUSGABE der AUDI AG hat sich dort als Sponsor eingebracht, ist, welche das prestigeträchtigste Event im offiziellen, universitären Hochschulgolf in Deutschland ist. Die Tur- um diese Idee zu unterstützen. Echtes Recruiting, wie nier-Organisation wird nach einer Ausschreibung durch auf einer Hochschulmesse, stand dabei im Hintergrund. den ADH an Studenten vergeben. In diesem Jahr wird Gespräche wurden im Vorfeld angeboten, und über die die IDHM (Golf) von Studenten der Universität Bam- Tage verteilt auf Nachfrage der teilnehmenden Studenten berg veranstaltet. Die Sieger der Einzelwertung können in entspannter Atmosphäre geführt. Zudem boten wir die vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband zu Räumlichkeiten der AUDI AG für ein erstes „welcomemeeting und captain´s briefing“ am ersten Abend an. der Hochschulgolfweltmeisterschaft nominiert werden.
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Zunehmend entdecken Studenten und Unternehmen die Spielwiese Hochschulgolf. Mit dem „Students Matchplay“ und den „Students Open“ veranstalten Studenten in Ingolstadt und Kiel seit dem Jahr 2006 ihre eigenen Turniere - ohne Mitspracherecht und damit auch ohne Rückendeckung des Universitätssportverbands. Das Students Matchplay ist weltweit das einzige Mannschaftsgolfturnier für Universitäten und in Europa das zweitgrößte Turnier hinter dem Boyd Squaich der englischen Universität St.Andrews.
Was unterscheidet Recruiting im Golfumfeld von anderen Recruitingmaßnahmen?
Alfred Quenzler: Bei Hochschulmessen oder Erlebnistagen bei Audi steht ganz klar das Unternehmen sowie dessen Einstiegs- und Karriereangebote im Vordergrund. Die Studenten kommen deshalb auch gezielt zu Informationsgesprächen, Präsentationen und Workshops. Bei Golfturnieren steht der sportliche Gedanke im Vordergrund. Vielmehr sind die Teilnehmer vor und während des Turniers angespannt und konzentriert. Deshalb kann Hochschulgolf als Recruitingplattform wird momentan an ein zu „lautes“ Auftreten eher das Gegenteil bewirken. vielen Stellen ausprobiert. Im Regelfall treten Unternehmen Deshalb sehen wir uns von Audi hier als sportlicher Bedabei als Sponsor der Golfturniere auf. Vergleichsweise gleiter und halten uns im Hintergrund. weit fortgeschritten sind die Aktivitäten des Düsseldorfer Bekleidungsunternehmens „Peck und Cloppenburg“, wel- Können Sie sich vorstellen mit eigenen Golfveranstaltunches mit bundesweit ausgetragenen „Golf-Days“ Azubis, gen Recruitingmaßnahmen durchzuführen? Wie sehen Ihre weiteren Pläne in diesem Bereich aus? Praktikanten und Trainees für sich gewinnen will. Die Erfahrungen im letzten Jahr waren so erfolgreich, Alfred Quenzler: Derzeit sind keine weiteren Aktivitäten dass es seine „Golf Days“ auch im Jahr 2007 wieder geplant. Wir werden aber weiterhin das Students Matchplay fördern, da es genau unseren Markenwerten entveranstalten möchte. spricht: sportlich, progressiv und hochwertig. C. Gregor Landwehr
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Titelthema Mobiles
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WIE AUF SAMTPFOTEN Der Jaguar XJ setzt Maßstäbe
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Der Jaguar XJ.
inmal im Jahr steht Bayreuth im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Wenn sich Prominente auf dem Hügel beiFÜR denGOLF Wagnerfestspielen DASgrünen ONLINEMAGAZIN & LIFESTYLE. ein Stelldichein geben, dann ist auf dem roten Teppich Stilmäßig schlichte Eleganz angesagt. Unvergleichlich elegant ist auch der Jaguar XJ, und somit der perfekte Begleiter auf dem Weg zum roten Teppich. Doch das Fahrzeug überzeugt nicht nur im klassischen Bereich der Oper, auch auf dem Golfplatz macht der XJ eine gute Figur. Ganz Behutsam haben die Autobauer Hand an der Limousine XJ angelegt. Das Design wurde weiterentwickelt, technologische Fortschritte wurden eingebaut und die reichhaltige Ausstattung verfeinert. Herausgekommen ist ein Wagen, den man nicht kaufen sollte, wenn man nichts gegen aufmerksame Blicke von Passanten hat. Denn diese zieht er unweigerlich auf sich wenn er durch die Straßen gleitet. Der Grund dafür? Das Design unterscheidet sich deutlich von dem was deutsche Autobauer in dem Segment auf den Markt bringen. Denn die Briten interpretieren Oberklasse als kultivierte Fortbewegung und Understatement. Ein echter Jaguar eben. Das der Relaunch so erfolgreich gelingt war keineswegs selbstverständlich. Denn an einem Klassiker Hand anzulegen ist keine leichte Angelegenheit. Die Platzverhältnisse sind im Vergleich zum Vorgänger komfortabler geworden. Das Design ist etwas moderner und sportlicher, geblieben ist aber die Eleganz der Edel-Katze. Besonders markant ist der neue Kühlergrill. Chromapplikationen betonen hier die Frontpartie. Gleiten trifft das Gefühl, das den Fahrer im Innenraum beschleicht, wenn er behutsam auf das Gaspedal drückt. Denn die Geräuschdämmung ist durch spezielles Dämmglas hervorragend gelungen. Im ledernen Innenraum hört man nicht einen hauch. Nur bei harten Beschleunigen dringt ein leichtes Dieselgeräusch ins innere. Wohl fühlt man sich auch durch das geräumige Platzangebot. Auch Großgewachsene müssen 7
sich nicht umständlich in die Sitze zwängen. Für den Fahrer sorgen elektrisch verstellbares Lenkrad und Pedale für die passende Position. Auch im Fond bleibt der AUSGABE 1 . 2005 großzügige Eindruck erhalten. In den Kofferraum passen 470 Liter. Im vergleich zu anderen Fahrzeugen dieser Klasse ist das an der unteren Grenze, zumal der Kofferraum recht flach ausfällt. Ein Golfbag passt aber trotzdem ohne Probleme hinein. Das Gleit-Gefühl, die Jaguar-Samtpfoten, welche die Insassen spüren können ist ein Verdienst der Luftfederung. Verstärkt durch eine adaptive Fahrwerksregelung mit der Bezeichnung CATS (Computer Active Technology Sespension) liegt der XJ stets gut auf der Straße. Für diese Limousine einen Parkplatz zu finden ist nicht immer leicht, denn die Ausmaße sind nicht zu unterschätzen. Trotzdem hat man das Fahrzeug immer gut im Griff. Die Lenkung ist ausgewogen und vermittelt gute Fahrbahnkontakte. Der 207-PS-Motor verfügt über einen Sechsgangautomatik. Beide harmonieren nahezu perfekt, geschaltet wird weich und aufmerksam. Nur ab einer Zahl von 3500 Umdrehungen kann es schon einmal recht dünn werden. 207 PS sind nicht wenig, aber auch nicht die Welt. Hier profitiert das Fahrzeug wiederum von seinem Gewicht. Noch nicht einmal zwei Tonnen bringt das fünf Meter lange Fahrzeug auf die Wage. Aber das die Wildkatze in manchen Situationen nicht so schnell rennt wie mancher Mitbewerber verzeiht man ihr gerne. Schließlich hat sie Stil und bietet zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Grundpreis liegt bei rund 69.000 Euro. Aber dafür ist Ausstattungsmäßig schon einiges geboten. Mit seinen komfortable Fahreigenschaften, der Agilität und der genaue Lenkung sowie dem kultivierten V6-Diesel in Harmonie mit der Automatikschaltung hat Jaguar hat die Messlatte für Luxusfahrzeuge wieder deutlich nach oben gelegt.
Titelthema Vermischtes
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Hole-in-One mit 102
Spieler überträgt seine Aktionen direkt auf die Figur, holt schwungvoll aus und schlägt dynamisch ab – hoch, weit 02 Jahre musste eine rüstige Rentnerin in Kalifornien und genau. auf Ihr erstes „Hole-in-One“ warten. Damit ist Elsie McLean die älteste Spielerin, der es gelang, den Ball Wie beim klassischen Golf wählt der Spieler in jeder mit einem Schlag in das Loch zu befördern. 91 Meter Situation den richtigen Schläger. Aus dem mitgelieferten weit schlug sie denn Ball auf dem Platz in Chico. Nach Set werden Driver, Iron, Wedge oder Putter über einen Angaben des Sportsenders ESPN löst McLean den Re- Schnellverschluss angeschraubt. kord eines 101 Jahre alten Mannes aus Florida ab. Nach Mit patentierter Technik, abgestimmten Materialien und ihrem Erfolg wurde die rüstige Rentnerin in zahlreiche charakteristischer Gestaltung vereint Pit Green nach Angaben seiner Gestalter die Lust am Schönen mit dem US-Talkshows Spaß am Spiel. Dank des Präzisionsmechanismus gehen eingeladen. sowohl kraftvolle als auch wohl dosierte Schläge gezielt auf das Green, ein wenig Fingerspitzengefühl vorausgesetzt. Wichtig für exaktes Spiel: Der spezielle Ball verhält sich so realistisch wie beim Spielen auf dem echten Grün. Dieser bleibt auch auf harten Oberflächen sofort liegen – denn die Entwickler haben „den Rasen in den Ball gepackt“. Für einen sicheren Stand1 . 2005 beim DAS ONLINEMAGAZIN FÜR GOLF & LIFESTYLE. AUSGABE Putten sorgen passgenaue Haftsohlen unter den stilistisch prägnanten Füßen.
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Chr. G. Landwehr Anzeige:
Gestatten, mein Name ist Pit Green.
Pit Green, der Golfkicker Kickern Sie doch mal Golf
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ur 12 cm ist der kleine Platikgolfer groß. Seine Erfinder aus Darmstadt nennen ihn den „ersten manuellen Micro Golfer der Welt“. Dabei ist die Pit Green getaufte Figur so etwas wie eine moderne Form des Tip-Kick-Fussballers. Nur ein Golfer eben. Mit patentierter Technik und prämierten Design kann damit gegolft werden. Im Büro oder zu Hause. Das ganze Leben ist schließlich ein Golfplatz. Der exklusive Design Golfer kommuniziert die Popularität des Golfsportes auch außerhalb von Fairway, Green und Driving Range und antwortet so auf sympathische Weise auf den enormen Golfboom in Deutschland. Mit seinen etwa 12 cm ist er zwar deutlich kleiner als Tiger Woods, aber bezüglich Schlagkraft, Präzision und Taktik steht er dem Golfprofi in nichts nach: Am Abschlag steht Pit Green und eröffnet Golfern und NichtGolfern eine neue Dimension des Sports. Egal ob im Büro, auf dem Couchtisch oder am Bartresen; ob allein oder im Wettbewerb. Mit einem gezahnten Stift aus faserverstärktem Polyamid wird der Mechanismus aus Stahl und Messing im Herzen des Micro Golfers zum Leben erweckt. Auf diese Weise wird ein Abschlag in Kraft und Bewegung dirigiert. Der 8
IMPRESSUM Herausgeber: Christian Gregor Landwehr Westring 83 49326 Melle landwehr@golfsportmagazin.de
Fotos: Aphrodite Hills Golf/ Zypern(S.1-3), Kosmos Verlag (S.5), Marco Nicklas (S.7), Pit Green (S.8)
ist das PDF-Magazin rund um Golf und Lifestyle. Es kann unter Autoren dieser Ausgabe: Julian Klose, Thomas Klages www.golfsportmagazin.de runtergeladen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben Chefredakteur: Christian Gregor Landwehr nicht unbedingt die Meinung der Redakion wieder. Für unver(verantwortlich) langt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der HerRedaktionsanschrift: ausgeber keine Haftung. NachStauffenbergstr. 31/1 drucke bedürfen der Zustim72074 Tübingen mung des Herausgebers. Das 07071/25 55 11 redaktion@golfsportmagazin.de Magazin darf weitergegeben und zum download angeboten ISSN: 1861-7395 werden wenn es in seiner Form unverändert bleibt. VerantwortAnzeigen: SPORTWERK Internet Marketing lich für den redaktionellen Inhalt im Sinne des Pressegesetzes GmbH, ist Chr. G. Landwehr. gl@sportwerk.net golfsportmagazin.de