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Indoor-Trends: Sitzmöbel
from gastrotel 2-2021
by GW VERLAG
Charme und Stil für großzügige Arrang ements
Aktuell wird es – sobald wieder Innenbereiche in der Gastronomie öffnen – eine Herausforderung werden, seinen Gästen ausreichend Sitzkomfort bei Tisch zu bieten, ohne dabei die zwangsläufigen Abstandsregeln zu missachten. Mit Arrangements optisch aufeinander abgestimmter Bänke, Sessel und Stühle dürfte dies jedoch gelingen – auch unabhängig von der genannten „Problem-Sachlage“. Von Hans-Herbert Seng
A.B.C. Worldwide. In den Fokus rücken Stahlrohr-Stühle mit ihren schlanken Gestellen, da sie sich „gut durch das Personal verrücken lassen“, begleitet von optimaler feuchter Reinigung, wenn sie mit Kunstleder bezogen sind. So zum Beispiel die Modelle Harvey und Roma. Harvey hat eine ergonomisch geformte Sitzschale, seitlich nach oben auslaufend, und betonte Linienführung durch seitliche Keder. Erhältlich ist er in verschiedenen Farben und Mustern – und man kann auch in klassischem Leder oder Stoff sitzen. Roma wird von einem schwarzen Kufengestell dominiert, das in sich geschlossen ist und gleichzeitig Leichtigkeit versprüht, ohne Stabilität einzubüßen. Eine Querstrebe im vorderen Bereich macht alles noch solider. Die Sitzschale aus braunem Kunstleder mit hellen, Akzente setzenden Ziernähten im Zickzack-Muster ist verbindendes Element zwischen den Kufen. Eine dritte Offerte namens Ambrosia begeistert – so das Unternehmen – „mit weiblichem, schwungvollem Charme“. Das Gestell aus Buchenholz gibt es in verschiedenen Farben. Stark gepolsterter Sitz mit Rückenlehnen aus mit Polster umzogenem Formholz und reizvoller Aussparung, die wieder die gerundeten Formen aufnimmt. Rücken und Sitz lassen sich auf Wunsch mit verschiedenen Polsterstoffen beziehen.
Go In. Der Look Solid North greift skandinavisches Lebensgefühl auf – mit reduzierter Formensprache und Funktionalität gepaart mit Design. Franka repräsentiert diesen Look in meranobraunem oder schwarzem Buchenholz. Das runde Kunstleder-Sitzpolster in Taupe, Kaffeebraun oder Schwarz nimmt die markante Rundung der Rückenlehne auf. Der Stuhl mit seinen staketenförmigen Beinen wirkt leicht, schnörkellos und dennoch stabil. Klassischer in seiner Form steht Marot auf seinem Buchenholzgestell, ebenfalls in den Farben Meranobraun oder Schwarz. Kunstleder-Sitzpolster mit sanft gerundeten Ecken außer in Schwarz oder Kaffeebraun auch in Taupe. Den Stuhl gibt es auch ohne Polster. Eckiger, breiter und deutlich massiver erscheint Wipert als zeitloser Vertreter des Scandinavian Style. Das gilt vor allem für die Ausführung in hellem Eschenholz mit einem Sitzpolster in pastellfarbenem Stoff. Die alternative Gestellfarbe ist Meranobraun. Sitzpolster nicht nur mit Synergy-Stoffbezug, sondern auch in zwei unterschiedlichen Kunstlederqualitäten (Casual, Parotega) jeweils in zum Ambiente passenden Farben. Im Zusammenhang mit Go In ist das Praxisbeispiel Cafe Kreuzherrn in Memmingen mit seiner großzügigen Raumaufteilung eine kurze Betrachtung wert. Das Einrichtungskonzept ist dem aktuellen Zeitgeist entsprechend offen, modern und unkompliziert – dabei aber auch stilvoll und gediegen, was wiederum zu den historischen Räumlichkeiten mit ihren Gewölben, Nischen und Ecken passt. Überwiegend Naturtöne in einer Kom-
Vega Visto
Charme und Stil für großzügige Arrang ements
bination aus dunklen (Nussbaum gebeizt) und helleren (Eiche) Hölzern bestimmen das Ambiente, ein leuchtendes Blau durch die Wahl der Bezugsstoffe und Sitzpolster setzt frische Akzente und harmoniert mit den in den Farben Blau und Terracotta kunstvoll gestalteten Kreuzbögen. Interessante Kontraste ergeben sich auch durch den Mix aus weichen und harten beziehungsweise warmen und kühlen Materialien: flexible Kombinationen „in friedlicher Koexistenz“ von Polsterstuhl Mils, D-Line-Bank, Stuhlmodell Quirin, Chesterfield-Sofa Valeria, Sitzwürfel Cori.
Kason. Für eine Insellösung mit Bänken des Typs Traunsee PLKH HG P4 führt das Unternehmen als Praxisbeispiel den Kölner Jazzclub King Georg an. Die Traunsee ist eine Vollpolsterbank mit Knopfsteppung im Rücken und einem Gestell aus Buchenholz. Ein weiteres ähnliches Beispiel mit den üppigen Sesseln KCTSE 011 und ihrer breiten Rückenlehne sowie schwungvollen Form ist die Lobby vom Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen. Auch bei diesen Möbeln ist das Gestell aus Buchenholz. Und pyramidenförmig angeordnet sind die Buchenholz-
A.B.C. Worldwide Roma
Kason KGYS 255 39
Go In Solid North Marot
Kason Traunsee PLKH HG P4 im King George Go In Sitzmöbel im Kreuzherrn Memmingen
Konway Lina
SERVICE
• www.gastguard.com • www.goin.de • www.kason.de • www.konway.de • www.objekt-m.com • www.pmfurniture.de • www.stapelstuhl24.com (A.B.C. Worldwide) • www.vega-direct.com
Konway Billa Konway Line im Maximilians Brauwiesen
objekt-m DMD Cottona objekt-m DMD Econa 106
objekt-m DMD GLU 100
Beine des Vollpolsterstuhls KGYS-255-39 mit den leicht geschwungenen Armlehnen der Sitzschale.
Konway. Der neue Billa Stuhl ist eine spontane Weiterentwicklung des LoungeModells. Dieselben Materialien mit der nordischen Atmosphäre, die durch die Wärme des Buchensperrholzes in Kombination mit der Eleganz des elliptischen Rohrs entsteht, verbessern jetzt neue Proportionen. Jyll – hier in Gelbgold – ist Eiche-VeloursstoffSitzkomfort, offeriert auch in den Farben Terracotta und Schwarz. Das Modell ist auch als Barhocker erhältlich. Noch opulenter kommt Lina als moderner Lounge-Seater mit verchromtem Stahlrahmen plus Kufengestell als Basis daher. Polsterung mit Schäumen hoher Stauchhärte, Ausführung Weißpolster mit Standard-Ziernaht SC. Gegen Aufpreis gibt es den Bezug mit objekttauglichen Materialien nach Hauskollektion sowie alternative Ziernähte, etwa Kreuznaht. Die Line-Stühle des Unternehmens werden aus heimischer Massiv-Buche „gebaut“, gebeizt in Nussbaum, Wenge sowie in Eiche Natur. Weitere Details sind die durchgehend ergonomisch geformte Mehrschichtsperrholz-Rückenlehne und verstärkende Querstreben. Aufgelegte Sitzpolsterplatte mit Easyclean Oberfläche, reduzierter Feuchtigkeitsbildung beziehungsweise reduzierten Schwitzeigenschaften, antibakteriell „versiegelt“, in Bordeaux, Schwarz, Kieselbeige, Schokobraun und Grau. Präsent sind sie beispielsweise in der Gastronomie Maximilians Brauwiesen direkt am Rheinufer inmitten des Weltkulturerbes Mittelrheintal in Lahnstein. Minimalistisch in ihren Formen gibt sich die Vista-Serie mit Bank, Stuhl, Sessel. Im Vordergrund der Inspiration stehen die Kissen für den perfekten Sitzkomfort. Vier-Fuß-Gestell aus massiver Eiche, gebeizt und lackiert nach Hauskollektion. Ebenfalls Polsterung mit Schäumen hoher Stauchhärte, Ausführung Weißpolster, sowie weitere Materialien gegen Aufpreis nach Stoffgruppen-Hauskollektion.
objekt-m DMD. Neu sind Colin-Arm und Cottona-Arm. Beide Stühle haben ein Gestell aus Buchenholz, Armlehnen sorgen für eine ausgedehnte Bequemlichkeit. Ersterer ist in einer rauen Used-Look-Optik gehalten. Cottona-Arm hat mehrere Beiztöne und Bezugsstoffe zur Auswahl. Ebenfalls neu ist der GLU-100 im Siebzigerjahre-Design, zwar ohne Armlehnen, dafür aber ein wenig breiter gebaut. Zudem bieten sich Bänke an, um Sitzgruppen zu gestalten. Darauf können Gäste mit genügend Abstand Platz nehmen. Gemeint sind als Neuheiten die Systeme Econa-105 und Econa-106 jeweils mit Eckteil sowie mit Bänken in den Breiten 100 und 120 Zentimeter. Der Rücken von Econa-105 hat eine Knopf-, der von Econa-106 eine Rautensteppung.
P&M furniture. Planen und realisieren lassen sich je nach praktischen Anforderungen maßgeschneiderte Innen-Inseln, in denen Gäste als kleine oder auch größere Gruppe unter sich bleiben können, um sich sicherer zu fühlen. Möglich ist dies
Konway Vista objekt-m DMD Econa 105
Vega Tornea Vega Dillon P&M furniture Trennwände
durch die variable Gastrobank Rado in vielen Farben, Dekoren und Polsterbezügen (Stoff, Kunstleder). Die Anfertigung erfolgt nach Maß. Ein weiterer praktischer Nutzen mit hoher Effizienz zu Gunsten von Abstandsregelungen bieten an ihren Standort angepasste stabile und optisch ästhetisch wirkende Trennwände zwischen einzelnen Tischgruppen. An denen soll ein neues ökologisch nachhaltig produziertes Stuhlmodell nicht fehlen. Es heißt Remind und besteht komplett aus recyceltem Material – 50 Prozent aus der Endverbraucher-Entsorgung und 50 Prozent aus der industriellen Fertigung. Macht sich übrigens nicht nur in Innenräumen nützlich, sondern auch außen auf der Terrasse.
Vega unter der Dachmarke Lusini der EM-Group. Dessen Neuheiten orientieren sich wie viele andere auch an den TopEinrichtungstrends 2021. Und sie eignen sich ebenfalls dazu, im damit bestückten Gastraum kleine Insel-Lösungen zu schaffen. Banksysteme im Industrial Look, die passgerecht gestellt werden können, wären Acerios (Stahlgestell, echtholzfurnierte Werkstoffplatten mit Massivholz-Anleimern) und Adapto (Stahlgestell oder in Tabak gebeiztes massives gebürstetes Eichenholz) mit seiner modularen Flexibilität – auch in der Höhe – und individuellen Konfiguration. Weitere Vorschläge betreffen diverse StuhlHighlights. Neu interpretiert ist der Klassiker Dillon aus stabilem Buchenholz und in verschiedenen Lackfarben. Seine charakteristische Form mit den runden Längsstreben an der Rückenlehne erinnert an den Chic der 50er Jahre und zaubert Retro-Flair in die Räumlichkeiten. Imano orientiert sich am Korean Style, eine Harmonie von minimalistischen und traditionellen asiatischen
Interior-Ideen. Materialmix von Stoff und
Kunstleder, geschwungene Rückenlehne, Gestell aus massivem Buchenholz, gebeizt und lackiert in Tabak. Nolo aus
Stahl und Kunstleder mit zusätzlichen optisch wirksamen Steppungen lässt den Gast in die flexible Rückenlehne „versinken“. Ähnlich erlebt er dies im
Tornea aus Eiche mit Kunstleder und
Steppungen an der Rückenlehne, denn in die ergonomische Sitzschale ist ein
Dehnmechanismus integriert, weshalb sie jeweils zu 90 Grad nach links und rechts beweglich ist. Der im System enthaltene Rückstellmechanismus sorgt dafür, dass sich die Sitzschale immer wieder selbst in die Ursprungsposition zurückstellt. Kräftige farbige Lackierungen mit einem gewissen Frischekick lassen die BuchenholzStühle Visto im Gastraum aufleuchten.
P&M furniture Rado Bank als Iglu
Schutzwände und Service-Hilfen
Die geltenden Abstandsregeln für gastronomische Flächen erfordern viel Flexibilität. Transportable Hygiene-Schutzwände gehören mit dazu, Tischgruppen, Theke und Gastraum voneinander zu trennen. Beispiel-
Neue Stapelstühle-2021
P&M furniture Trolley
gastguard Bestecksystem
haft sei hier das Modell Naro von Vega aufgeführt. Um zwischen Service-Mitarbeitern und Gästen „die Interaktion auf ein Minimum zu beschränken“, weist P&M furniture auf seinen Trolley hin, der an den Tisch geschoben werden kann und von dem sich die Gäste problemlos selbst bedienen können: „Restaurant-Fachkräfte müssen also die Teller zwangsläufig nicht berühren.“ Dank glatter Oberfläche ist auch die Reinigung effizient und sicher möglich. Berührungen? Da passiert allerhand beim Self-Service an den Büfetts. Wer sich dort sein Besteck holt, greift meistens unweigerlich mehrere Teile an. Klaus Marcu, Gründer und CEO von gastguard, hat sich damit beschäftigt und ein System entwickelt, Besteckteile einzeln aus einer Vorrichtungseinheit hygienisch entnehmen zu können. So ist eine Palette von Modulen entstanden, aus denen sich 60 bis 100 Personen oder mehr mit Besteck bedienen können: „Man greift nur ein Besteckteil an, ohne das andere berühren zu müssen.“ Alles ist durch ein patentiertes Entnahmeprinzip so eingeordnet, dass die Teile des Bestecks, die mit dem Mund in Kontakt kommen – also Gabelzinken, Löffelende und indirekt auch Messerschneide – in der Besteckaufnahme komplett verdeckt sind. Nur der Griff ist offen zu erreichen. Wie gastguard aktuell mitteilt, sind die Produkte im Rahmen der Überbrückungshilfe III als Hygienemaßnahmen förderfähig. Renaissance
Silvaner Isabella Palomino Chardonnay
Merlot Louis PC
Sina Chicago
Sole Monza Plus
Brüssel Amsterdam