PLOTpourri 2012 Jubiläumsausgabe

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1970

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1962–2012: Ein halbes Jahrhundert im Rückblick Franz Zablonier: Unser treuster Mitarbeiter Jubiläumsgeschenk: Kinderführungen UraniaSternwarte Zürich Nadine Röthlin: Eine neue Gysin-Generation Wir, die Dokumenter: Sie, die Macher

DAS MAGAZIN DER GYSIN AG JUBILÄUMSAUSGABE


1970

2012 ist für uns ein erfreuliches Jahr – wir feiern 50 Jahre Gysin AG! Grund genug für einen Rückblick auf Vergangenes und einen Einblick in das heutige Printservice- und Medienunternehmen. Zum Auftakt mit ein paar Fragen an den Inhaber und Geschäftsführer Peter Soldenhoff.

Peter Soldenhoff, Geschäftsführer

Ruedi Gysin, Gründer

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50 Jahre Gysin AG – was bedeutet das, worauf sind Sie stolz? Ich beginne mit einem herzlichen Dankeschön an Ruedi Gysin – ohne ihn gäbe es unsere Firma nicht! Die Gysin AG ist ein solides Unternehmen und eine Marke, die für Qualität, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Kompetenz, Innovation sowie Stabilität steht und auf loyale Mitarbeitende stolz sein darf. Wir bilden zurzeit vier Lernende zu Drucktechnologen EFZ, Fachrichtung Reprografie, aus. Seit wann arbeiten Sie bei der Gysin AG? Eingestiegen in die grafische Branche bin ich 1989. Im August 1992 übernahm ich die Aufgabe als Geschäftsführer. Was treibt Sie bei Ihrer Arbeit am meisten an? Vor allem eines: Leidenschaft und Begeisterung für die Neu- und Weiterentwicklung von zukunftsweisenden Technologien. Es hat all die Jahre sehr viel Spass gemacht, Pionierleistungen in der Digitaldrucktechnik zu erbringen und dem Markt neue Impulse zu geben. Wie hat sich ihr Geschäft im Laufe der letzten Jahre verändert? Der Bedarf an Druckerzeugnissen hat sich nicht vermindert, sondern verlagert. Zu wissen, was will der Kunde drucken, was kann er in seinem Arbeitsumfeld nicht erledigen und vor allen Dingen, was ist es ihm wert, ist entscheidend. Die Geschäfte werden immer kurzfristiger und sind geprägt von sehr schnellen Reaktions- und Lieferzeiten. Wir halten für unsere Kunden eine sehr hohe Verfügbarkeit von Arbeitskapazität und Material bereit. Was ist bei der Gysin AG anders, warum sollte man das Unternehmen und seine Produkte ins Auge fassen? Wir hören unseren Kunden zu, schauen ihnen bei ihrer täglichen Arbeit über die Schultern und nehmen Ihre Anregungen und Wünsche auf. Dabei bleiben wir stets am Ball, auch bei Technologien und digitalen Dienstleistungen, die weit über das Drucken hinausgehen. Unsere Mitarbeitenden pflegen langjährige, persönliche, auch freundschaftliche Beziehungen zu unseren Kunden. Diese schätzen den erstklassigen Kundenservice und unser Engagement. Beispiele dafür gibt es auf unserer Homepage. Wie schaffen Sie es, stets auf die richtigen Trends oder Entwicklungen zu fokussieren? Langfristige Planung und kompromissloses Qualitätsdenken lohnen sich auf die Dauer. Trends sind meist sehr kurzlebig. Wir lassen uns stets von einem einzigen Gedanken leiten: Welche Vorteile bringt diese Technologie unseren Kunden? Durch eine ständige Anpassung unserer Entwicklung haben wir es immer wieder geschafft, zuverlässige und bedürfnisorientierte Dienstleistungspakete anzubieten. Wie feiern Sie ihr Firmenjubiläum? Mit einer Spende an die Urania-Sternwarte Zürich. Sie passt perfekt zum Gysin-Jubiläum, da auch sie Rückblick, Augenblick und Weitblick repräsentiert. Die Sternwarte ist ein Wahrzeichen, das sich mitten in der Stadt Zürich befindet und seit mehr als 100 Jahren ein Fenster zum Universum ist. Wir freuen uns, die monatlich stattfindenden Kinderführungen, die auf Fremdfinanzierung angewiesen sind, während eines Jahres zu unterstützen. Wie werden die nächsten Jahre für Gysin AG aussehen? Die Zukunft der Druckbranche ist gesichert. Die Chancen für innovative und findige Geschäftsleute intakt. Eine starke Kundennähe aufzubauen und zu erkennen, wo das Potenzial liegt, ist die Herausforderung. Ich freue mich, mit allen Mitarbeitenden weiter an unseren Ideen zu arbeiten und uns den kommenden Herausforderungen zu stellen. Ihre Bedürfnisse, liebe Kundinnen und Kunden, stehen dabei im Vordergrund.

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Branche im Wandel Heute Printservice- und Medienunternehmen mit Drucktechnologen EFZ, Fachrichtung Reprografie Ende 80er-Jahre Reprografiebetrieb mit Reprografen 60er-Jahre Lichtpausanstalt mit Heliografen und Plandruckern


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50 bewegte Jahre.      50 unglaubliche Jahre.           50 kreative Jahre.

Das ist die Gysin AG. Gestern, heute, morgen.            Hier und jetzt betrachtet.

Ein Blick in die Ferne.     Ein Herz für Kinder.       Ein Geschenk im Zeichen der Zukunft.

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1938 > Fotokopie

Die weltweit erste Fotokopie

Beschriftet ist sie mit Datum und Ort des bahnbrechenden Versuches: 22. Oktober 1938, Astoria (Stadtteil von New York). Chester F. Carlson legte mit seiner Erfindung 1938 den Grundstein für die Technologie des Kopierens, Faxens und Digitaldruckens – also auch für das Kerngeschäft der Gysin AG! Das Verfahren wurde Xerografie (griech. «xero»: trocken, griech. «graphé»: Schrift) oder Elektrofotografie genannt, und Carlson beantragte 1938 ein Patent dafür. Dieses wurde erst 1947 von der Haloid Company gekauft – der Firma, die sich seit 1961 Xerox nennt und Geschichte geschrieben hat.

Anfang der 60er-Jahre stehen die Zeichen auf Veränderung und es keimt, was in der Folge zu weitreichenden Umwälzungen führen sollte. Der Beat schlägt ungezogene Töne an, die Röcke werden kürzer und die Menschen setzen sich in Bewegung – auch Ruedi Gysin. Fasziniert von der boomenden Technik gründet er die Gysin AG, das Haus der Reprografie. Heute, 50 Jahre später, sind wir als «Die Dokumenter» am Ball.

13. 11. 2012: Totale Sonnenfinsternis (Australien, Pazifik)

«Irgendwann ist das Universum fertig. Was dahinter kommt, weiss ich auch nicht.» (Anna, 7)

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Vespa von Ruedi Gysin

1969 > Betriebssystem Unix > Floppy Disc (8 Zoll, 80 KB Speicher) > Arpanet (Vorläufer des Internets) > Euroskala (europäische Farbskala für den Offsetdruck > Digitalkamera > Woodstock-Festival > Apollo 11 landet auf dem Mond

1965 > Gysin AG erwirbt die Peroga > Touchscreen > USA treten in den Vietnamkrieg ein

1968

1964 > Gysin AG zieht an die Winterthurerstrasse 83 > Programmiersprache BASIC > Textverarbeitung (MT/ST IBM) > US-Kongress schafft Rassentrennung ab

> Computermaus > «2001: A Space Odyssey» > Martin Luther King wird ermordet > Flower Power!

1963 > Filzstifte > J. F. Kennedy wird ermordet > Smiley wird gezeichnet > «Ich habe einen Traum», sagt Martin L. King

1967

1962 > Gysin AG wird gegründet (Wipkingen, Zürich)

> Farbfernsehen in Europa

1961 > Die Berliner Mauer wird gebaut > Erster Mensch im Weltraum

1966

1956 > Festplatte (5 MB Speicherplatz)

> «Star Trek» > Kulturrevolution beginnt unter Mao Zedong

1949 > Kopierer (Xerox Modell A)

ALLER ANFANG IST AUFREGEND! Das Skateboard kommt auf.

Erstmals wird eine Live-Sendung via Satellit von den USA nach Europa übertragen

Kuba-Krise – J. F. Kennedy und Chruschtschow lenken ein und verhindern einen Atomkrieg.

Das erste Teilstück der N1 (Genfersee – Bodensee, heute A1), Schönbühl – Wankdorf, wird eröffnet.   Doug Engelbart erschafft das «On-Line System» NLS, den Vorgänger des Internets.

Marilyn Monroe stirbt.

Die Gysin AG wird gegründet. Die Beatles nehmen ihre erste Single «Love Me Do» auf. Die Rolling Stones haben ihren ersten Auftritt im Marquee Club in London. Das Jahr gilt als Gründungsdatum der Band.

Das weltweit erfolgreiche Buch «Silent Spring» von Rachel Carson markiert den Beginn der Umweltbewegung.

Schwerste Sturmflut seit 100 Jahren an der deutschen Nordseeküste. In Deutschland wird die erste Folge der US-amerikanischen Fernsehserie Bonanza ausgestrahlt.

In der britischen «Vogue» wird ein Minirock abgebildet. Die Stadt Zürich erreicht den höchsten Bevölkerungsstand ihrer Geschichte im Juli 1962: 445 314 (heute: 385 000).

Seegfrörni: Der Zürichsee gefriert im europäischen Jahrhundertwinter. Die westliche Ostsee ist komplett vereist.

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1976

1977

1978

> Gründung Apple > Computer Apple I > Video Home System VHS > Die Viking-1-Sonde landet auf dem Mars

> Apple-Logo > Apple II > Laserdrucker (Xerox 9700) > Videotext > Kinofilm «Star Wars»

> Start GPS-Satellit > «Chip», das erste deutsche PC-Magazin > «Dallas» geht auf Sendung > Das erste Retortenbaby wird geboren

1975

1973 > Erster PC, Betriebssystem Xerox Alto

> TV-Fernbedienung > Microsoft wird gegründet > Atomkraft? Nein danke > Das Patent für den Rubik’s Cube wird erteilt > Der Vietnamkrieg endet nach 18 Jahren

1972 > Programmiersprache C > Proof > Cromalin (Farbprintverfahren)

1974

1971 > E-Mail > Intel

> Gysin AG gründet die Garnitura AG > Das Post-it wird erfunden > Watergate-Skandal, Präsident Nixon tritt zurück

1970 Farbdrucker (Xerox 6500)

WIR, DIE DOKUMENTER Wir, das sind viele Mitarbeitende, die täglich ihr Bestes geben – um zu zeigen, was Sie können. Unkompliziert, kompetent, persönlich. Es sind Ihre Ideen und Projekte, die wir in unseren sechs Filialen im Grossraum Zürich umsetzen: Ihre Bilder, Broschüren, Briefschaften, Ihre Baupläne, Events, Werbekampagnen, Ihr Design, Ihre Kundengeschenke ...

SIE, DIE MACHER Kurz, es ist Ihre Kreativität, Ihr Schaffen, das durch unsere Computer, Druckmaschinen und Hände läuft und dem wir mit hoher Qualität, Sorgfalt und unserem Know-how gerecht werden möchten. Die Gysin AG ist eine kleine Welt, in der die grosse Welt unserer Kunden zusammenfliesst. Oder anders gesagt: Was die Gysin AG ausmacht, das sind Sie. Danke!

28. 11. 2012: Halbschatten-Mondfinsternis (Mitteleuropa)

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1979

Gysin-Broschüre 70er-Jahre

> Faxgerät der Post > Walkman (Sony) > Patent für den Tintenstrahldrucker (HP und Canon) > Das Internet breitet sich international aus

Was gefällt Ihnen bei der Gysin AG? «Neue Produkte entwickeln und testen, Geräte und Maschinen für den künftigen Markt kaufen sowie die Ausbildung von Mitarbeitenden und Lernenden.» Jürg Blattner, Mitglied der Geschäftsleitung

«Das Teamwork. Wir sind wie eine Familie und arbeiten Hand in Hand.» Marie-Antoinette Riggert, Empfang und Kurierdisposition

«Die Ausstrahlung des rund 100-jährigen Hauptsitz-Gebäudes, die Unabhängigkeit als Chauffeur und mit Freude im Dienst der Kunden zu sein.» Walter Lutz, Kurier

«Mich fasziniert die Produktvielfalt in der grafischen Branche und die interessanten Projekte, die das kreative Denken und Umsetzen anregen.» Gabriela Augsburger, Marketing

«Die Gysin AG ist ein Unternehmen, das mit seinem breiten Angebot die vielfältigen Kundenwünsche mit geschulten und sehr flexiblen Mitarbeitenden perfekt umsetzen kann.» Urs Heim, Filialleiter in Glattbrugg

«Dass ich den telefonischen und persönlichen Kontakt mit vielen zufriedenen und netten Kunden pflegen darf – und das über viele Jahre hinweg.» Maya Böni, Fakturistin und Empfang

«Mich interessiert das Arbeiten mit neuen Materialien und Technologien. Auch das Finden individueller Lösungen, um unsere Kunden zufriedenzustellen, gefällt mir sehr gut.» Ivo Hauser, Polydesigner 3D

«Ich liebe meine Arbeit, das tolle Team und den Kontakt mit der vielseitigen Kundschaft.» Doris Portmann, Filialleiterin in Oerlikon

«Das Weltall ist einfach zu gross.» (Marlon, 6) 9


1980 > Grün wird politisch. > Popper, Punker, Yuppies. > Die Mikrowelle boomt. > Sprechen Sie nach dem Pieps. > ABS und Airbag fahren mit. > Es regnet sauer. > Dallas oder Denver?

> Touchpad > Ethernet > «Die Grünen» (Dt.) kommen in die Politik > Der erste Golfkrieg beginnt > Der Yuppie wird geboren

Gysin-Broschüren 80er-Jahre

80er Jahre

Franz Zablonier arbeitete fast 25 Jahre bei der Gysin AG in Altstetten, im Jubiläumsjahr wird er pensioniert. Er hat die rasante Entwicklung der Branche miterlebt und cool mitgehalten – grosser Sportsgeist! Ein Blick zurück und: Alles Gute, lieber Franz! Plotpourri: Franz Zablonier, wie gehts weiter? F. Z.: Nach 50 Jahren Arbeiten ohne Unterbruch freue ich mich auf den neuen Abschnitt! Ich habe Ideen und Projekte. Ich werde zum Beispiel meine Website fertigstellen, darauf meine sportlichen Aktivitäten dokumentieren und vielleicht auch wieder Sport unterrichten.

DAS WA 25. 4. 2013: Partielle Mondfinsternis (nördl. Mitteleuropa) ZWEI_ZWÖLF

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1986

1987

> Reaktor Nr. 4 im AKW Tschernobyl explodiert > Space Shuttle Challenger explodiert

> Trackpoint auf Tastatur

1989

1985 > Betriebssystem Windows 1.0 > CD-ROM > Desktop Publishing > Die Ära Glasnost beginnt

> Gysin AG übernimmt Copie Center und eröffnet die Filiale Glattbrugg > HTML-Protokoll > Macintosh Portable (7 Kilo schwer) > Game Boy von Nintendo > Die Berliner Mauer fällt

1984 > Standardrechner Macintosh

1988

1983 > Betriebssystem Lisa OS > erstes Serien-Mobiltelefon (Motorola) > Discman (Sony) > Programmiersprache Ada

> Gysin AG übernimmt die Foto + Plan AG und eröffnet die Filiale Altstetten > IRC/Chat

1982 > Gysin AG eröffnet die Filiale Seefeld > Notebook GRiD Compass 1100 (5 kg schwer) > Postscript (Standard für Druckfiles)

Canon CLC – erster Farbkopierer in der Schweiz

1981 > Gysin AG eröfffnet die Filiale Oerlikon > Betriebssystem MS-DOS > Personal Computer IBM 5150 > Floppy Disk (3,5 Zoll, 1,44 MB Speicher) > Der erste Space Shuttle (STS-1 Columbia) fliegt ins All > MTV geht in den USA auf Sendung

Sie haben keinen einzigen Engadiner Skimarathon verpasst, seit es ihn gibt! Sie waren also ganze 44-mal dabei! Werden Sie weiter mitmachen? Solange ich fit bin, ja. Daneben bike ich, mache Touren in der Schweiz und im Ausland, mit Kollegen und aufs Minimum reduziertem Gepäck – kurzgeschorene Zahnbürste und so ...

Wie kamen Sie zur Gysin AG? Ich stamme aus Davos und bin nach acht Jahren Schule zur Rhätischen Bahn gegangen, wo ich sechs Jahre als Gleisarbeiter tätig war. Dann bildete ich mich in der Grafik weiter und kam nach Zürich in einen Betrieb, wo ich Lichtpausen, Fotokopien, Plandruck, Reprografie machte. Wir haben auch Steindruck angeboten. Die Künstler kamen zu uns, um direkt auf den Stein zu zeichen. Dieser Austausch ist mir in schönster Erinnerung. Das war meine berufliche Grundlage, als ich zur Gysin AG kam. . . . . . . . . . . . . . . .

ARS «Über dem Universum hat es einen Tisch. An diesem Tisch sitzen Riesen. Wenn es auf der Erde ein Erdbeben gibt, hat ein kleiner Riese das Tischtuch runtergezogen.» (Ella, 9)

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1995

1996

1997

> Browser Internet Explorer > DVD-ROM > Programmiersprache JavaScript

> Computerspiel Tomb Rider > Das erste geklonte Schaf (Dolly) wird geboren

> Umbau des Hauptsitzes der Gysin AG (Im Eisernen Zeit, Zürich) > Flash Player > MP3-Player (SeaHan) > USB-Schnittstelle > Plasma-Fernseher > «Harry Potter», Band 1 > Die Pathfinder-Sonde schickt Bilder vom Mars

1993 > Gysin AG übernimmt die Copy Sprint AG > Mosaic, erster Browser für den Massenmarkt > PDF-Version 1.0 > Computer to Plate (digitale Druckplattenbelichtung) > Kinofilm «Jurassic Park»

1994

1992 > Ruedi Gysin übergibt sein Unternehmen an die nächste Generation > Betriebssystem Linux > Virus Michelangelo (erster Virus, der es in die Medien schafft) > MiniDisc (Sony) > GSM > SMS > Der Vertrag über die Europäische Union wird unterzeichnet > In Zürich findet die erste Street Parade statt

> Browser Netscape > Suchmaschine Yahoo > PlayStation von Sony > ZIP-Laufwerk > Nelson Mandela wird erster schwarzer Präsident Südafrikas

1991 > Browser WorldWideWeb > Webcam > Der zweite Golfkrieg beginnt > Die Jugoslawienkriege beginnen > Die Sowjetunion löst sich auf > Der Roman «Generation X» erscheint

1990 > Internet-Browser > GPS-Navigation im Auto > Die DDR tritt der Bundesrepublik Deutschland bei > Das Hubble-Teleskop wird ausgesetzt

Je weniger Handwerk,     desto weniger Kontakt

. . . . . . . Wie haben Sie die Entwicklung der Druckindustrie erlebt? Der eigentliche Umbruch begann mit dem Fax. Da kam Hektik auf. Kaum hats gerattert, musste man reagieren. Und bald darauf zog der Mac ein. Jetzt waren die Tage gezählt, wo wir zum Setzer gingen und Seite um Seite von Hand montiert haben. Mehr und mehr Handwerk wurde ersetzt – leider ging so auch viel persönlicher Kontakt verloren. Durch die Anwendung der neuesten Technologien und einem effizienten Personaleinsatz haben wir heute eine einzige Druckstrasse, die eigentlich alles macht. Die Aufträge kommen als PDF per Mail rein und gehen per Kurier zum Kunden – man sieht und spricht sie kaum mehr. Aber auch der Computer bietet Faszinierendes, klar. Es ist einfach eine andere Zeit. Wie haben Sie Schritt gehalten mit der Technik? Ich habe mich reingearbeitet und bin drangeblieben. Das werde ich auch in Zukunft tun. Die Technik wurde immer bedienungsfreundlicher und billiger. Schauen Sie hier (zeigt eine alte Broschüre): Ein iMac mit 10 Giga Speicher kostete vor rund 10 Jahren 2200 Franken. Heute hat er 500 Giga und kostet um die 1300 Franken. Und der Prospekt sieht aus wie aus dem Mittelalter!

Franz Zablonier, unser treuster Mitarbeiter

10. 5. 2013: Ringförmige Sonnenfinsternis (Australien, Pazifik)

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1990 bei Gysin AG: Laserplotter von Xerox 1992 bei Gysin AG: Elektrostat Farbplotter von Xerox

1999 > Moorhuhn-Game-Hype > WLAN > Kinofilm «Matrix» > «Big Brother» geht auf Sendung

> Platzspitz. > Das WWW macht das Internet populär. > Lara Croft! Pokémon! Tamagotchi! > Energiesparlampen kommen auf. > Lewinsky mit Clinton, Diana ohne Charles. > Big Brother; Privates wird öffentlich. > Gute Zeiten, schlechte Zeiten. > Techno, Trance, Rave. > Yogi-Tee.

1994 bei Gysin AG: Elektrostat Rastergraphics

1998 > iMac > WAP-Browser (mobiles Internet) > Google > VoIP/Videokonferenz

90er-Jahre

Was macht die Gysin AG aus? Bei Gysin hats mir gepasst. Die Firma ist nie stehen geblieben, ist ins Digitale eingestiegen, hat einige Firmen übernommen. Ein grosses Plus sind unsere gut platzierten Filialen. So können wir Wege verkürzen – wir drucken dort aus, wo das Material gebraucht wird – ein Satz Pläne geht vielleicht von hier zum Ingenieur, ein weiterer von einer anderen Filiale direkt auf die Baustelle etc. Wie sehen Sie die Zukunft der Branche? Es geht wohl weiter Richtung «digital». Aber hoffentlich bleibt die Freude am Papier erhalten, am Charme und am Spielerischen der handwerklichen Möglichkeiten und des physischen Erlebnisses. Ich jedenfalls nehme immer noch gerne eine Broschüre in die Hand und habe auch keinen «Bitte keine Werbung»-Kleber am Briefkasten. Und wie blicken Sie Ihrer eigenen Zukunft entgegen? Jemand hat mal gesagt: «Älter werden ist wie auf einen Baum klettern. Je höher man kommt, desto müder wird man – aber desto weiter sieht man.» In diesem Sinne freue ich mich auf einen immer schöneren Ausblick!

Ich kam immer mit dem Bike zur Arbeit. Im Winter mit Spikes.

«Mein Stoffkamel sagt, dass ein Kamel das Universum gemacht habe.» (Stefan, 8) 13


Informationen, Daten, Dokumente, Papier – das ist unsere Welt. Wir tun alles, um Ihre Kommunikationsanliegen zu realisieren, Ihre Ideen zu visualisieren. Das ist unser Fundament, darauf bauen wir. Und: Wir bleiben am Puls der Zeit. Zukunftsweisend sind unsere Dienstleistungen im Bereich In- und Outsourcing, Filetransfer und Projektplattformen, die Ihnen den Geschäftsalltag erleichtern möchten.

Juni/Juli 2013: Leuchtende Nachtwolken (nördl. Europa)

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Imagebroschüre Gysin AG, 2004

Imagebroschüre Gysin AG, 1996

2006 > Twitter > AppleTV

2007

2005 > HDTV > YouTube > Google Earth > Mobile Navigationsgeräte

> Umbau der GysinFiliale Altstetten > iPhone > Mobiles Internet

2004

2003 > Neues GysinErscheinungsbild > Neuer GysinClaim: «Die Dokumenter» > iTunes Music Store > Browser Safari > März/April: Irakkrieg > Umbau der GysinFiliale Glattbrugg > Facebook > Browser Firefox > Ein Erdbeben im Indischen Ozean löst einen Megatsunami aus

2002

2001

2000

> Blue-ray Disc > Smartphone BlackBerry > Die Schweiz tritt der UNO bei

> Mac OS X > iPod > DVD-R > Bluetooth > UMTS > Wikipedia >Kinofilm «Herr der Ringe» > Die 9/11-Terroranschläge finden statt

> Erster grosser Computerwurm («I love you») > Dotcom-Blase > USB-Stick


2008

2009

> App Store > Browser Chrome > Netbook > Computer to Press (digitale Druckplattenbelichtung)

> Gysin AG übernimmt die L+F Reprografie AG und eröffnet die Filiale Horgen > Angry Birds (erfolgreichstes Casual Game) > AndroidBetriebssystem für Mobiltelefone > Bakterien als Biospeicher > Kinofilm «Avatar» > Barack Obama wird 44. Präsident der USA

> Solid-StateDrive-Festplatte > Google Street View

2000er-Jahre > Terror, Krieg. > Europa kriegt den Euro. > Die Börse crasht. Finanzkrise. > «Globalisierung» wird zum Schlagwort. > Fantasy-Boom. 3D-Kino. > Klimawandel und erneuerbare Energien. > Soziale Netzwerke. > Ritalin. > Reality TV und Castingshows. > DJs und Sneakers.

Von der Gestaltung über den Druck, das Ausrüsten und die Montage: Wir produzieren Briefschaften, Flyer, Broschüren, Bilder, Plakate, Tafeln, Displaysysteme, T-Shirts, Autobeschriftungen und alles, womit Sie Ihr Können sonst noch zeigen möchten.

«Vielleicht bekommt unser Universum auch Kinder. Jöööh, Babyuniversen.» (Sophie, 8)

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2010er-Jahre > Eurokrise. > Arabischer Frühling. > Next Generation Mobile Networks und LTE. > Hyperaktivismus. > Längste Sonnerfinsternis des Jahrtausends.

Nadine Röthlin, 19 Jahre, Lehrtochter bei der Gysin AG im 4. Lehrjahr als Drucktechnologin EFZ, Fachrichtung Reprografie. Eine sanft-souveräne, engagierte und begabte junge Mitarbeiterin, die eine neue Gysin-Generation verkörpert und uns bereichert.

Gefällt die Gysin AG? Ja! Ein toller Arbeitsort. Ich kann abwechselnd in allen Filialen und im Hauptgeschäft arbeiten. Die Leute sind nett und ich werde super auf die LAP vorbereitet.

Ihre Lieblingsarbeit? Autobeschriftungen und T-Shirt-Folien herstellen.

Mit welchem Lebensmotto würden Sie sich ein T-Shirt bedrucken? Mit keinem, ich lebe mein Leben, wie es gerade kommt.

Gut, aber eine Farbe hätte das Shirt. Welche? Türkis.

Facebook? Langweilig.

28. 9. 2015: Totale Mondfinsternis (Mitteleuropa)

Nicht langweilig? Eishockey. Was noch? Eishockey!

Plotten ist wie ... Velo fahren – wenn man es einmal kann, verlernt man es nicht mehr.

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Mmm ...? ZSC!!

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2011

2012

Gysin AG baut die Filiale Seefeld um und übernimmt die Dekoabteilung der Fein-Kaller AG > iCloud > 3D-Monitore > 4-TerabyteFestplatte > Steve Jobs stirbt

> 50-Jahre-Jubiläum der Gysin AG, Zürich Filialen in: Altstetten, Glattbrugg Horgen, Oerlikon Seefeld www.gysin.ch > Gysin AG erhält Top-Rating von D&B Decide with Confidence

Der Anfang vom Ende der Xerografie

Die Xerografie dominiert den Digitaldruck nach wie vor. Aber es gibt neue Tendenzen: Momentan boomen vor allem die Innovationen in der Inkjet-Technologie und alles deutet darauf hin, dass die aus der Office-Welt herausgewachsenen Laserprinter zunehmend von den auf hochvolumige Produktion ausgelegten Inkjet-Systemen verdrängt werden. Sie bewegen sich auf Augenhöhe mit dem Offsetdruck und sind damit nicht nur eine weitere gefährliche Konkurrenz für die traditionelle Technik, sondern auch für den xerografischen Digitaldruck. Auf zu neuen Ufern.

Sonst noch was? Lesen, Schwimmen, Freunde treffen, Reisen.

Wohin denn? Demnächst nach London. Und irgendwann nach Kanada, meiner Traumdestination.

Und sonstige Träume? Eine glückliche Ehe, Kinder, Gesundheit!

Jemand hat mal gesagt ... Es gibt Momente im Leben, die verlieren auch in der Wiederholung nichts von ihrem Zauber.

«Ich werd mal ein Stern.» (Lina, 6)

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Quellen: > «Meilensteine der Computergeschichte», App von CHIP Communications GmbH, 2011 > Wikipedia

2010 > iPad > MacBook Air > WhatsApp

Nicht das Ende der Welt, aber:


Jubiläumsgeschenk mit Weitblick Nebst einem Rückblick und einer Standortbestimmung nehmen wir zu unserem 50-jährigen Bestehen auch die Zukunft ins Visier: mit einem Jubiläumsgeschenk im Zeichen des Weitblicks und im Zeichen der Kinder – unser aller Zukunft. Die Gysin AG übernimmt ein Jahr lang Urania, Muse der Sterne Als Muse der Sternkunde wird Urania in der griechischen Mythologie mit Himmelsglobus und Zeigestab dargestellt. Ihr Name ist abgeleitet von Uranos, dem Himmel in Göttergestalt. Urania ist unter anderem die Namensgeberin des Asteroiden Urania und vieler astronomischer Observatorien, so auch der Volkssternwarte Zürich.

die Finanzierung der Kinderführungen der Urania-Sternwarte Zürich, die jeweils am ersten Samstag des Monats stattfinden und seit ihrem Bestehen 2010 ein voller Erfolg sind.

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Sarah Müller, Geschäftsführerin Urania-Sternwarte Zürich AG

Danke

Im Hinblick auf das 100-jährige Bestehen im Jahr 2007 wurde die Sternwarte saniert, das Teleskop in Jena einer aufwändigen Restaurierung unterzogen und die Besucherführungen neu konzipiert. Dazu gehörte die Etablierung von Kinderführungen. Die Ernst Göhner Stiftung und die Familien-Vontobel-Stiftung leisteten die Anstossfinanzierung für die 2010 erstmals durchgeführten Kindersamstage. Nun sichert die Gysin AG mit ihrem Jubiläumsgeschenk die Finanzierung ein weiteres Jahr. Ein herzliches Danke von uns und im Namen aller Kinder!

Zu sehen sind von der Urania-Sternwarte Zürich aus der Mond mit Details der Oberfläche, die Planeten und ihre Trabanten sowie ferne Sterne und fremde Galaxien. Die Phänomene werden von Fachleuten und mithilfe von Computersimulationen erklärt.

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«Ein Riese machte mit dem Kaugummi mal eine Blaatere und die platzte: Da entstand das Universum» (Ella, 9)

Alles wird genau inspiziert, bevor der freundliche Mann im schwarzen Shirt mit Sternenkarte die Aufmerksamkeit auf sich lenkt und mit der Führung beginnt. Er erklärt, dass er das Teleskop zuerst auf die Sonne richten werde, und macht deutlich, dass dies gar nicht so einfach ist: Mit der Ortung via Computer richtet er das Fernrohr grob aus und steigt dann via Podest auf den Absatz unter dem Kuppeldach, um – Deus-ex-Machina-gleich – dieses in Position zu bringen und den berühmten Spalt zu öffnen. Ein grosser Moment! Alle Augen richten sich auf den erscheinenden Ausschnitt des Himmels, der sich selten verheissungsvoller präsentiert hat.

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«Ein Riese machte mit dem Kaugummi mal eine Blaatere und die platzte: Da entstand das Universum.» Solche und andere Bilder im Kopf, drängelt eine Schar Kinder an diesem heissen Juli-Samstag in den Lift an der Uraniastrasse 9. Elf Stockwerke gehts hoch, dann noch eine geschwungene Treppe, bevor sich die Sternwarte den leuchtenden Kinderaugen öffnet. Das riesige Teleskop, die Podeste, das Holzkuppeldach, die Fenster mit Blick auf Zürich und den Himmel – ein einmaliger Ort! «Da geseht mer d’Wält», tönt es. Und «Lueg emal» und «Gesehsch?».

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7. 7. 2012, 15 Uhr, Uraniastrasse 9, Zürich

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Ein Fenster ins Universum «Also, ich lueg nöd dure, i d Sune dörf mer nöd luege.» Dieses Argument entkräftet der Sternenmann mit dem Filteraufsatz, den er jetzt vor das Teleskop montiert. Zum zweiten, genaueren Einstellen benutzt er das kleine Fernrohr, dann richtet er die Linse des grossen exakt auf die Sonne und platziert das Podest so, dass die gespannten Kinder hindurchschauen können. Ein bisschen Akrobatik gehört dazu – sich recken, strecken, an die Handgriffe hängen, den Kopf mal so, mal so, die Augen suchend. Und plötzlich «Ah, da» und «Oh, ja» – gemeint sind die Sonnenflecken, die deutlich sichtbar sind. Der Fachmann erklärt das Phänomen, veranschaulicht es mit Magnet und Sand und unterhält die anstehenden Kinder mit weiteren spannenden Informationen, u. a. mittels Modellen von Sonne und Erde zum Grössenverleich. Auch Bildschirme werden zu Demonstrationen eingesetzt.

«Meine Mama sagt, der Mond sei rund, aber das stimmt nicht immer.» (Nino, 5)

Sonne, Mond und weisst du, wie viel Sternlein Eigentlich wäre noch die Venus auf dem Plan gewesen, aber leider reicht diesmal die Zeit nicht. «Ich chume dänn nomal» – klar, immer am ersten Samstag des Monats kann man wieder schauen kommen. Und sicher ist: die Neugier ist geweckt und die meisten Kinder sind bestimmt nicht zum letzten Mal hier.

«Die Sonne ist so gross, dass die Erde noch viel wachsen muss.» (Luca, 5)

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Happy 50!

Jon Bon Jovi

Bücher «Weisse Magie. Die Epoche des Papiers», Lothar Müller, Carl Hanser Verlag, 2012

Happy 50!

Peter Soldenhoff

Happy 50!

«50 Best Business Ideas of the Last 50 Years», Ian Wallis, Crimson Publishing, 2012

Jim Carey

Happy 50!

Happy 50!

Demi Moore

Max Raabe

Ausflug

Happy 50!

Denise Biellmann

Happy 50!

Tom Cruise

Papiermuseum Basel – aufgefrischt! Seit dem 11. 11. 11. erwartet Sie das aufgefrischte Papiermuseum Basel in der Papiermühle – mehr Raum, neue Angebote, zusätzliche Veranstaltungen. Sie erfahren in der ständigen Ausstellung alles über Papier, Schrift und Druck, es gibt aber auch die Reihe «Museum am Abend» (mit einem Glas Wein auf thematischen Streifzügen durch das Museum, z. B. zum Thema chinesische Kalligrafie) oder die Konzertreihe «Schwarz auf weiss» mit fünf literarischen Kammerkonzerten (seit 16. Sept. 2012). Der Museumsladen ist ebenfalls toll. papiermuseum.ch

Happy 50!

Pipilotti Rist

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Wie doch die Zeit vergeht . . . Blick, 2. November 1995

Happy 50! Jody Foster

Happy 50!

Sheryl Crow

Happy 50! Erika Hess


Herausgeber

Gysin AG Im eisernen Zeit 31 8057 Zürich Tel. 044 366 67 68 info@gysin.ch www.gysin.ch

«Plotpourri», das Magazin der Gysin AG Konzept und Graphic Design Sina Persenico Text Gysin AG und Patrizia Villiger erscheint 2x jährlich


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