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unabhängig, überparteilich, legal hanfjournal.de / Ausgabe 02.10 / #113 2 news 4 clubmed

5 guerilla growing 8 wirtschaft 10 cooltour 13 fun&action

Cannabisblüten legal

Text: Roland Grieshammer

E In dieser Ausgabe:

GESTRECKT 3

verunreinigtes Marihuana

Ab in...die Ecke 6 da blüht euch was 12 HANFTAG am 08.05.2010

Umdenk- statt Strafprozess gefordert

Text: Michael Knodt

Münsteraner Polizeipräsident: Initiative für eine alternative Drogenpolitik gefragt

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och im November 2009 haben wir im Leitartikel gefragt, wo die „Good Cops“ bleiben. In Großbritannien, den USA, den Niederlanden, der Schweiz und vielen anderen Staaten gibt es Polizisten und Staatsanwälte, die ein Umdenken in der Drogenpolitik fordern, nur in Deutschland hat sich lange niemand mehr zu Wort gemeldet. Der Deutsche Hanfverband (DHV) hatte deshalb im vergangenen Herbst das Buch „Rauschzeichen, Cannabis - Alles was man wissen muss“ an alle Polizeipräsidenten, Generalstaatsanwälte und das Bundeskriminalamt geschickt. Reaktionen blieben oft ganz aus, einige haben sich zurückgemeldet und den Eingang sowie die Zuführung in die jeweilige Hausbibliothek bestätigt, ein paar wenige haben den Inhalt des Buches gar kommentiert, darunter auch der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber:

„Vielleicht ist es wirklich Zeit zu überlegen, ob nicht angesichts der weitgehenden Erfolglosigkeit staatlicher Repression und politischer Unbeweglichkeit eine erneute Initiative aus den Reihen der Polizei und anderer Strafverfolgungsbehörden für eine alternative Drogenpolitik angezeigt ist[...].“ Und zur Rolle der Polizei bei der Verfolgung von Hanfkonsumenten: “Die Polizei kann ihr Handeln nicht danach ausrichten, ob sie das anzuwendende Gesetz als „gut“ oder „schlecht“ ansieht, noch hat sie bei der Form des geltenden Strafrechts irgendwelches Ermessen. […]. Würden wir bei der Substanz Cannabis bei Konsumenten oder Kleindealern „ein Auge zudrücken“, hätten wir sofort das Problem mit der „Strafvereitlung im Amt“ [....].“ Desweiteren kritisiert Wimber Nordrhein-Westfalens Justizministerin und die von ihr durchgesetzte Herabsetzung der Geringen Mengen zum Eigengebrauch. Abschließend plädiert er dafür „[....] den Umgang mit Drogen zuallererst als Gegenstand der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik zu begreifen.“ Ein erster Schritt scheint getan, die Mauer des Schweigens ist nicht mehr ganz so undurchlässig. „Natürlich muss die Polizei bestehende Gesetze beachten. Aber sie muss die Vorgaben nicht kommentarlos hinnehmen. Die Politik sollte gut zuhören, wenn ein Polizeipräsident sagt, dass die Verfolgung von Cannabiskonsumenten eine sinnlose Belastung für die Polizei ist.“ kommentiert der Autor des betreffenden Buches und Vorsitzende des DHV, Georg Wurth, die Antwort aus Münster. Bisher ist Herr Wimber der einzige der Angeschriebenen, der so eindeutig Stellung bezogen hat, Georg Wurth vom DHV hat jedoch auch einige Antworten erhalten, in denen man die positive Einstellung gegenüber den Ideen des >>> Weiter Seite 18

iner unserer Leser, Alois Hanfstengl*, hat es nach einem beschwerlichen Weg geschafft, die Papiere zum legalen Hanferwerb von der Bundesopiumstelle zugestellt zu bekommen, nach dem ihm seine langjährige Hausärztin die Empfehlung dafür ausgeschrieben hatte. Diese ist maßgeblich dafür verantwortlich, da ein Beleg des Scheiterns anderer Heilungsmethoden Voraussetzung für die Erlaubnis auf medizinalen Hanf ist und das Einverständnis des Arztes den Patienten weiterhin während der Therapie zu begleiten ebenso verpflichtend ist. Vor dem ersten Einkauf in einer Apotheke mit betäubungsmittelrechtlicher Erlaubnis warten aber erst einige offizielle Papiere der Bundesopiumstelle darauf gewissenhaft gelesen zu werden. Denn nun liegt die Verantwortung über eine eigentlich illegale Substanz bei dem Patienten. Daher will der Staat auch genau wissen wie, warum und mit was man zur Tat schreitet und worauf man grundsätzlich zu achten hat, damit Bürger ohne diese Lizenz weitestgehend geschützt bleiben. So muss jegliche Änderung im Umgang mit der Substanz sowie Veränderungen, die den Wohnort betreffen, dem betreuenden Arzt und ähnliches sofort an die Bundesopiumstelle weitergeleitet werden. Die Aufbewahrung der Cannabisblüten ist dazu Hauptverantwortung des Nutzers. Es muss garantiert sein, dass niemand Zugang zu dem Pflanzenmaterial gewährt bekommt. Eine schnelle Entwendung muss wesentlich erschwert sein. Im Falle von Restbeständen müssen diese bei der Apotheke zur Vernichtungszwecken abgeliefert werden. Über die genauen Mengen und Einnahmezeiten wird die Bundesopiumstelle informiert, ebenso über die zur Vernichtung wieder zurückgebrachten. Kein Milligramm geht verloren, ohne dass die Bundesopiumstelle informiert wäre. Halbjährlich muss man diese mit seinem Therapiemuster versorgen. Zu diesem Zweck existiert ein extra angefertigtes Betäubungsmittel-Meldungsformular, welches die erhighternden Eintragungen erleichtern soll. Zu- und Abgänge, Anfangs- und Ist-Bestand der Medizinal-Cannabisblüten sind je für einen Halbjahreszeitraum zu verzeichnen. Bei dem Verbrauch wird sogar netterweise der „Schwund“, der stattfinde Wägeverlust, mit einbezogen, so dass ein bisschen Feuchtigkeit im grünen Heilmittel nicht negativ ins Gewicht fällt - im wahrsten Sinne des Wortes. 75 Euronen lässt sich der Staat jedoch für die offizielle Amtshandlung auf Erlaubnis des Antrags nach Selbsttherapie mit Medizinal-Cannabisblüten bezahlen. Dieses ist jedoch die kleinste Hürde im Kampf um natürlich hilfreiche Medizin.

*Name von der Redaktion geändert


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Feuer auf Mechthild Dyckmans Beitrag von Hans Cousto

Wat läuft? www.hanfjournal.de/exzessiv

Exzessiv 148 - Cannabis Cup 2009 Endlich wieder in Amsterdam, diesmal sogar beim 22. High Times Cannabis Cup. Und das als geladene Gäste! Micha und Kai hatten nur 24 Stunden dafür Zeit, die haben beide sichtlich genossen. Den Extrakt dieser kurzen berauschten Tour gibt‘s jetzt, hier, nur für Euch. Wer es auch schriftlich haben möchte, einfach im Hanf Journal Ausgabe 12.2009 nachlesen, frei zum Download.

Mechthild Dyckmans Verrat der liberalen Grundsätze Der liberale Grundsatz von Freiheit

Der Liberalismus ist eine philosophische, ökonomische und politische Ideologie, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt. Im Zentrum der politischen Philosophie des Liberalismus steht das Individuum, dessen Freiheit zu sichern und verteidigen die oberste Aufgabe des Staates sei. Die individuelle Freiheit ist nach liberaler Überzeugung die Grundnorm und Basis einer menschlichen Gesellschaft, auf die hin der Staat und seine politische wie wirtschaftliche Ordnung auszurichten seien. Wo die Freiheit des Einzelnen berührt wird, habe jede, auch die staatliche Gewalt zu enden – der Staat habe nur dann einzugreifen, wenn die Freiheit der Individuen verletzt wird. Seine Rolle habe sich vorrangig auf den Erhalt von Recht und Freiheit zu beschränken. Dem Einzelnen solle durch sein Mehr an Freiheit auch mehr Verantwortung für sich selbst übertragen werden. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Déclaration des Droits de l‘Homme et du Citoyen) vom 26. August 1789 ist einer der Grundtexte, auf die sich der moderne Liberalismus bezieht. Darin heißt es in Artikel 4 „Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet: Die Ausübung

erklärte „Ich kann nicht sagen, dass die Hanfdrogen in ähnlichem Ausmaß mit der Kriminalität zusammenhängen wie der Alkohol, wobei ich nicht nur an die Verhältnisse in Europa denke, denn auch unter den Eingeborenen hier bei uns führt der Alkohol weit eher zu Verbrechen als die Hanfdroge.“ Auch im Panama Canal Zone Report von 1925 wurde festgehalten, dass die Gefährdungen durch Cannabisgenuss offensichtlich stark übertrieben wurden und dass keine Beweise für nennenswerte schädliche Einflüsse auf Konsumenten vorliegen würden. Im Britischen Cannabis-Report (Bericht des Beratungsausschusses zur Frage der Drogenabhängigkeit) vom 1. November 1968 wurde festgestellt „Das uns vorliegende Material beweist: Immer mehr Menschen, hauptsächlich der jungen Generation, aus allen Schichten der Gesellschaft experimentieren mit Cannabis, und sehr viele nehmen es regelmäßig zur geselligen Unterhaltung. Es gibt keinen Beweis, dass dieses Tun Gewaltverbrechen oder aggressives, antisoziales Verhalten hervorruft oder aber bei sonst normalen Menschen Abhängigkeitszustände oder Psychosen schafft, die der ärztlichen Behandlung bedürfen.“ Und weiter wurde festgehalten „Wir halten aber auch für sicher, dass – in bezug auf die körperliche Schädlichkeit – Cannabis sehr viel weniger gefährlich ist als Opiate,

Exzessiv 149 - Cultiva 2009, Hanfmesse Wien Jetzt aber! Nach (wieder) langer Zeit ohne exzessive Folge, gibt es jetzt eine Extralange: Die Hanfmesse in Wien, die Cultiva, hat wieder einiges an Hanfigem geboten. Micha hat seine Runden gedreht, Neues und Altes kennengelernt, ein paar Tüten abgegriffen, zum Schluss sind es 30 Minuten voller Produkt- und Shopinformationen geworden. Außerdem haben wir euch drei Gewinnspiele organisiert. Das Ganze gibt es jetzt zum Sonderpreis von 0 (in Worten: null) Euro. Exzessives Live-Shoppen! PS Den „Director‘s Cut“ gibt‘s dann als DVD http://www.cultiva.at

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.info Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Ukraine? www.konopravda.ua Legalize It?! www.ELF-online.eu Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv

impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

Redaktion: Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.

Mitarbeiter dieser Ausgabe: H. Cousto, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf, Waldmeista, Henk, Piet.

Layout: mark marker, (Lukas Tkotz).

Illustrationen:

mark marker, Lukas Tkotz.

Fotos:

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Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de

Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de)

Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung! Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.

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Foto - WJ

der natürlichen Rechte eines jeden Menschen hat also nur die Grenzen, die den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuss eben dieser Rechte sichern.“ und in Artikel 5 „Das Gesetz darf nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden.“

Alkohol schadet der Gesellschaft mehr als Cannabis Durch von Regierungen bereitwillig geförderte und gesteuerte breit angelegte Kampagnen in den Massenmedien wurde die Bevölkerung seit Ende der 60er Jahre mit den aberwitzigsten Horrormeldungen bezüglich einer gigantischen Drogenwelle, die die abendländische Gesellschaft bedrohe, bombardiert. Ein konkretes Wissen über Drogen ist durch diese Kampagnen jedoch kaum vermittelt worden, eher im Gegenteil. Und die Scheinheiligkeit bei der Manipulation von Informationen hält bis heute an. Als die Universität Bristol im März 2007 die Studie von David Nutt und seinem Forscherteam veröffentlichte, in der festgestellt wurde, dass Alkohol wesentlich gefährlicher sei als Cannabis, vermeldeten die meisten Medien diese Erkenntnis als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung von Professor Bernard Roques (Abteilungsdirektor des Nationalen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung) an den Französischen Staatssekretär für Gesundheit das Gefahrenpotential von Alkohol höher eingeschätzt wurde als das von Cannabis, zeigten sich die meisten Medien von dieser Tatsache überrascht, obwohl diese Tatsache seit langem bekannt ist. Bereits am 29. August 1991 stellte der Kassationshof des Schweizer Bundesgerichtes in einem Verfahren gegen die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich fest, dass es eindeutig widerlegt sei, dass Haschisch eine Einstiegsdroge sei und dass das Abhängigkeitspotenzial und die Fähigkeit, soziale und psychische Folgen zu verursachen, bei Haschisch deutlich schwächer sei als bei anderen Drogen wie Morphin, Heroin, Amphetamin, Kokain und Alkohol. Es gibt jedoch noch weit ältere Untersuchungen, in denen festgestellt wurde, dass Haschisch signifikant weniger gefährlich ist als Alkohol, so der Indische Hanfdrogen-Report (Bericht der Indischen Hanfdrogen-Kommission) von 1893/94. Darin erklärte der oberste britische Kolonialbeamte von Lahore „Soweit ich die Sache beurteilen kann, sind die Auswirkungen des Alkohols viel schlimmer“ und der höchste Verwaltungsbeamte von Allahabad, J. B. Thomson,

Amphetamine und Barbiturate oder auch Alkohol.“ Und im British Wootten Report (1969) heißt es „Wir sind der Ansicht, dass die in der Vergangenheit viel beschworenen von Cannabis ausgehenden Gefahren [...] überbewertet wurden. [...] Es gibt keine Belege dafür, dass ernstliche Gesundheitsgefährungen westlicher Gesellschaften unmittelbar auf das Rauchen von Cannabis zurückzuführen sind.“ Das Fazit ist, dass seit langem bekannt ist, dass der Konsum von Alkohol mit höheren Risiken für das Individuum wie auch für die Gesellschaft verbunden ist als der Gebrauch von Cannabis. Mit den Grundprinzipien einer liberalen Gesellschaftsordnung ist deshalb ein Verbot des Umgangs mit Cannabis nicht vereinbar.

Mechthild Dyckmans Verrat der liberalen Grundsätze Die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans verwahrt sich gegen ein Verbot von Werbung für alkoholische Getränke und appelliert dabei an die Mündigkeit der Menschen, doch bei Cannabis behauptet sie, dass es erwiesen sei, dass der Konsum nach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht unbedenklich sei und man deshalb in der jetzigen Regierung keine Freigabe von bisher illegalen Drogen plane. Sicher ist der Konsum von Cannabis nicht für alle Menschen unbedenklich, doch wie die oben aufgeführten Studien zeigen, ist der Konsum von Alkohol für viele Menschen wie auch für die Gesellschaft weit bedenklicher. Mit ihren Stellungnahmen offenbart die Drogenbeauftragte, dass sie in erster Linie Klientelpolitik für die Alkoholindustrie und die fundamentalistischen Prohibitionisten betreibt und dabei die Grundsätze einer liberalen Politik verrät, denn nach der liberalen Weltanschauung muss jeder in seiner Art genießen können, jedoch so, dass keiner auf Unkosten eines andern genießen oder ihn in seinem eigentümlichen Genuss stören darf. Und auch das Gesetz darf nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden. Wer säuft, schadet sich und der Gesellschaft mehr als wer kifft! Wer Klientelpolitik für die Alkohollobby betreibt und gleichzeitig Kiffer verfolgen lässt, schadet somit der Gesellschaft! Quellen: Wikipedia: Liberalismus http://de.wikipedia.org/wiki/Liberalismus Cousto: Manipulation versus Information http://25.nachtschatten.ch/wiki


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Marihuana in Deutschland massiv gestreckt Der Streckmittelmelder vom Hanfverband wird so stark genutzt wie nie zuvor Zitate aus DHV Streckmittel-Meldungen: • „Dieses Gras gibt es in letzter Zeit fast nur noch im Ruhrgebiet.“ • „Ähnlicher Stoff ist wohl derzeit sehr häufig im kompletten Großraum Stuttgart zu finden, ich finde mehr davon als sauberes Gras!“ • „Ich habe 12 Jahre lang in diesem Coffeeshop gekauft und werde es nie wieder tun. Der Chef selbst hat mir das Zeug verkauft, ich habe das Vertrauen verloren und fahre nun nach Roermond.“ • „Ganz Hamburg ist damit befallen. Ich war in den Stadtteilen Horn & Jenfeld kaufen, alles verunreinigt.“ • „Inzwischen bekommt man in Düsseldorf leider fast nix anderes mehr.“ • „Es war von 7 gekauften Weed Sorten aus unterschiedlichen Coffeeshops nur eine ungestreckte Sorte (Sensi Smile: Northern lite) vorhanden.“

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er Deutsche Hanf Verband (DHV) schlägt Alarm: In einigen Regionen gibt es kaum noch sauberes Marihuana. Millionen Deutsche rauchen Kunststoff, Zucker und Schlimmeres. Schon seit 2006 sind Streckmittel in Marihuana auf dem Vormarsch. Was bei pulverförmigen illegalen Drogen Gang und Gäbe ist, war ein Schock für Cannabiskonsumenten: Plötzlich rieselten Sand, Talkum, Steinmehl oder feine Glassplitter aus ihrem Rauchkraut. Der DHV forderte Anfang 2007 die damalige Drogenbeauftragte Bätzing auf, Verbreitung und gesundheitliche Auswirkungen der Streckmittel zu analysieren, eine Teststelle einzurichten und den Eigenanbau von Hanf zur Selbstversorgung zu legalisieren, wie es Tschechien mittlerweile getan hat. Zurzeit können sich viele Cannabiskonsumenten nur durch eigene Hanfpflanzen vor den Gefahren der Streckmittel schützen, sofern sie nicht ganz auf den Konsum verzichten wollen. Im Juni 2007 machte die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen deutlich, dass Cannabis

Foto - Deutscher Hanf Verband

sowieso gefährlich sei. Warnungen vor Verunreinigungen, wie sie z.B. das englische Gesundheitsministerium herausgegeben hat, seien deshalb als schädliche Konsumentenberatung zu betrachten und würden den normalen Cannabiskonsum verharmlosen. Ende 2007 kam es dann im Raum Leipzig zur größten Massenbleivergiftung nach dem zweiten Weltkrieg, weil skrupellose Dealer größere Mengen Marihuana mit Blei gestreckt hatten, um ihren Gewinn zu erhöhen. Abgesehen von einem Hinweis seit September 2007 auf der Homepage der Bundesdrogenbeauftragten hat die Politik bis heute kaum auf dieses Problem reagiert. Deshalb sammelt der DHV seit dem 25.05.2009 StreckmittelMeldungen betroffener Cannabis-Konsumenten unter www. hanfverband.de/streckmittel. Bisher sind über 300 Hinweise aus dem ganzen Bundesgebiet, sowie teilweise auch aus Österreich und sogar Holland eingegangen. Wichtigste Erkenntnis: Die Verbreitung der gefährlichen Zusätze scheint noch einmal dramatisch zugenommen zu haben und selbst ein Holland-Trip scheint kein Garant mehr für saubere Ware zu sein. Berichtet wird von diversen metallischen Zusätzen, Sand, Zucker, Salz oder einfach Erbsenmehl. Hin und wieder werden auch sehr gefährliche Streckmittel wie Quecksilber und Blei in den Proben vermutet. Das am weitesten verbreitete Streckmittel scheint derzeit „Brix“ zu sein, ein Produkt, das ausschließlich zum Strecken

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Zitate aus DHV-Streckmittel-Meldungen: • „Lungendrücken über mehrere Tage, Sodbrennen - bis hin zu Reflux, gereizte Bronchien und geschwollene Lymphdrüsen.“ (Gras mit unbekannter Verunreinigung) • „Ich hatte nur einen Kopf davon geraucht. Nach ca. 1 Minute wurde mir so schlecht. Mein Blutdruck war 200/110, mein Puls beschleunigte in wenigen Sekunden auf 150. Sehr starke Schmerzen im Herz- und Brustbereich.“ (Haschisch mit unbekannter Verunreinigung) • „Nach dem Inhalieren bekommt man direkt eine Art Bronchitis und einen „Spuckreiz“, braun-grauer Schleim entstand.“ (Gras mit Brix und Vogelsand verunreinigt) • „Chronische Bronchitis ist die Folge und Probleme mit den Atemwegen (Dauerverschleimt).“ (Brix Gras) • „Atypische Lungenentzündung, Dauer insgesamt 9 Wochen, davon 3 Wochen Krankenhausaufenthalt.“ (Brix Gras)

von Marihuana verkauft wird. Brix besteht hauptsächlich aus Zucker und Flüssigplastik, welches an den Blüten so antrocknet, dass der Betrug oft nicht sofort erkannt wird. Viele Meldungen drehen sich auch um „unbekannte Verunreinigungen“. Die Leute merken, dass mit dem „Gras“ etwas nicht stimmt, haben aber keine Möglichkeit, es testen zu lassen. Wurde das gestreckte Kraut geraucht, kam es in den meisten Fällen zu teils heftigen Nebenwirkungen: Kopf-, Hals- und Bauchschmerzen gehören ebenso dazu wie Übelkeit, Erbrechen, Lähmungen, Vergiftungen, Zittern und Angstzustände. Die Auswirkungen des Cannabiskonsums an sich sind gut erforscht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur etwa 10 Prozent der Cannabiskonsumenten ein problematisches Konsummuster oder sonstige Schwierigkeiten haben. Was aber passiert, wenn Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland über Jahre hinweg Zucker, Plastik und „unbekannte Verunreinigungen“ rauchen, weiß niemand. Deshalb meint Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf Verbandes: „Das Verbot senkt den Cannabiskonsum in Deutschland nicht unter holländisches Niveau und hilft keinem, der zu viel kifft. Aber es führt zu einem Schwarzmarkt mit verseuchtem Marihuana, das uns in 10 Jahren vermutlich tausende zusätzliche Lungenkranke bescheren wird.“

Georg Wurth, Denis Magnani


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clubmed Dr. med. Franjo Grotenhermen

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Cannabis bei HIV und Aids

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annabis wird seit langem von HIVInfizierten zur Steigerung des Appetits und zur Reduzierung von Schmerzen verwendet. In einer 2004 veröffentlichten Studie aus Kanada berichteten 43 Prozent aller Personen mit HIV, Cannabis zu konsumieren, und 67 Prozent dieser Patienten gaben an, die Droge aus medizinischen Gründen zu verwenden. Zu den Gründen für die medizinische Verwendung zählten Appetitsteigerung (70 Prozent), Förderung von Schlaf und Entspannung (37 Prozent), Hemmung von Übelkeit und Erbrechen (33 Prozent), Linderung von Schmerzen (20 Prozent) sowie Bekämpfung von Angst und Depressionen (20 Prozent). Eine in den USA durchgeführte Umfrage aus dem gleichen Jahr ergab etwas andere Antworten. Nur 23 Prozent der befragten HIV-Positiven gaben einen Cannabiskonsum an, was zu einem großen Teil auf einer günstigeren rechtlichen Lage hinsichtlich des Cannabiskonsums in Kanada im Vergleich zu vielen Staaten der USA beruhen dürfte. In dieser Studie war der häufigste Grund für einen Cannabiskonsum die Linderung von Depressionen und Angst (57 Prozent), gefolgt von Appetitsteigerung (53 Prozent) und Schmerzlinderung (28 Prozent). Eine britische Studie aus dem Jahr 2005 mit 143 HIV-Infizierten untersuchte, wie stark sich bestimmte Symptome unter dem Einfluss von Cannabis veränderten. Die Teilnehmer wurden gebeten, in einem Fragebogen quantitative Angaben mit den Auswahlmöglichkeiten „viel besser“, „ein wenig besser“, „keine Veränderung“, „ein wenig schlechter“ und „viel schlechter“ zu machen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hälfte der Patienten oder mehr eine signifikante Verbesserung einer

Doktor-Hanfs Patienten Ecke

Vielzahl von Symptomen erlebte, darunter Übelkeit, Angst, Nervenschmerzen, Depressionen, Kribbeln, Taubheitsgefühl, Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Zittern, Verstopfung und Schwächegefühl. Andere Studien legen eine ähnliche Wirkung von Cannabis auf HIV-assoziierte Symptome nahe. In zwei jüngeren Plazebo-kontrollierten Studien zeigten Wissenschaftler des staatlichen Psychiatrieinstituts von New York, dass gerauchter Cannabis und orales THC den Appetit bei erfahrenen Cannabiskonsumenten steigerte. In die erste Studie aus dem Jahr 2005 wurden neun HIV-positive Personen aufgenommen. Sie erhielten zu acht Zeitpunkten Kapseln mit verschiedenen THC-Dosen zusammen mit einer Plazebo-Cannabiszigarette oder Plazebo-Kapseln zusammen mit THC-haltigen Cannabiszigaretten. Sowohl orales THC als auch gerauchter Cannabis führten zu einer substanziellen und vergleichbaren Zunahme der Nahrungsaufnahme. Bemerkenswerterweise wurde eine vermehrte Kalorienaufnahme nur in der Gruppe mit einem stark reduzierten Gewicht, jedoch nicht in einer Kontrollgruppe von HIV-Patienten ohne Zeichen einer Abmagerung festgestellt. In der zweiten Studie dieser Arbeitsgruppe aus dem Jahr 2007 erhielten die HIV-positiven Teilnehmer Dronabinol und Cannabis über mehrere Tage. Beide Substanzen vergrößerten dosisabhängig die tägliche Kalorienaufnahme und das Körpergewicht. Ein weiterer Grund für die Verwendung von Cannabis durch HIV-Positive sind die Nebenwirkungen, die mit der Verwendung von Medikamenten gegen den HI-Virus, die so genannte HAART-Therapie (hoch aktive anti-retrovirale Therapie), verbunden sind. Die HAART-Therapie ist nicht selten mit Übel-

keit und Erbrechen assoziiert, die insbesondere durch Proteasehemmer ausgelöst werden können. In einer Studie der Universität Stanford in Kalifornien wurde nachgewiesen, dass 252 HIV-positive Patienten, die sich einer HAART unterzogen, die bei ihnen Übelkeit verursachte, mit einer deutlich größeren Wahrscheinlichkeit die Therapie fortsetzten, wenn sie Cannabis rauchten. Bestimmte HIV-Medikamente sind mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer peripheren Neuropathie assoziiert, die manchmal irreversibel ist, also nach dem Absetzen der Medikamente bestehen bleibt. Als Neuropathie wird eine Nervenschädigung bezeichnet. Sie geht mit unangenehmen Empfindungen, wie beispielsweise Kribbeln und Brennen, sowie einer vermehrten Schmerzempfindlichkeit einher. Verschiedene Studien haben eine nützliche Wirkung von Cannabinoiden auf neuropathische Schmerzen bei HIV-positiven Patienten nachgewiesen. So untersuchten Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in San Francisco in einer 2007 veröffentlichten Studie die Wirkung von gerauchtem Cannabis. Die 50 Teilnehmer erhielten fünf Tage lang entweder dreimal täglich eine Cannabiszigarette oder identische Plazebozigaretten (ohne THC). Gerauchter Cannabis reduzierte im Vergleich mit dem Plazebo signifikant die Schmerzen und der Anteil der Patienten, die eine klinisch relevante Schmerzlinderung (eine Linderung um mehr als 30 Prozent) erlebten, war in der Cannabisgruppe erheblich größer als in der Plazebogruppe. Insgesamt gibt es heute fundierte Hinweise auf einen vielfältigen Nutzen von Cannabis für HIV-Positive.

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Cannabistherapie bleibt kostenintensiv

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ir hoffen, ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr und wir alle können mit Zuversicht nun dort unsere Arbeit weiterführen, wo sie im letzten Jahr endete. Mittlerweile ist es ungefähr 30 Patienten gelungen, eine Erlaubnis zur ärztlich begleiteten Selbsttherapie mit Cannabis zu medizinischen Zwecken zu erlangen. Das ist erfreulich, aber dennoch immer noch zu wenig. Die Dunkelziffer der tatsächlichen Patienten, die sich mit Cannabis selbst und nicht begleitend und somit in einer hier in Deutschland noch strafbaren Form therapieren, ist immer noch zu hoch. Bei einer so geringen Anzahl der derzeitig geführten Erlaubnisinhaber begründet das Bundesinstitut für Arznei und Medizinprodukte die weitere Versorgung mit Cannabis aus den Niederlanden und die weitere Versorgung durch diese Möglichkeit so, dass sie sagen, der Bedarf unserer Erlaubnisinhaber sei derzeit noch so gering, dass die medizinische Versorgung durch Cannabis der Firma Bedrocan gesichert sei. Das große Problem, das dadurch entsteht, sind die hohen Kosten,

die es unseren hier in Deutschland ansässigen Patienten kaum erlaubt, die tatsächliche Menge der verordneten Dosis hier aus der Apotheke zu beziehen. Mehrfach sind aus diesem Grunde heraus Anträge so wie auch Anfragen an das BfArM gestellt worden, die eine Lösung des Problems finden sollen. Wir und auch viele andere Aktivisten arbeiten mit Hochdruck daran, eine umsetzbare Lösung zu finden, die uns die Hoffnung lässt daran zu glauben, dass es entweder in den nächsten Monaten eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen gibt, oder zu mindestens ein finanzierbares Konzept, das eine adäquate gesicherte und bezahlbare Therapie für unsere Patienten hier in Deutschland zum Ziel hat. Der erste Schritt zu dieser Umsetzung ist nach wie vor die Anzahl der Masse an Erlaubnisinhabern nach § 3 BtMG Abs.2. Erst durch die Nachfrage und Masse an Patienten, die ebenso drohen an der finanzierbaren Umsetzung der Therapie zu scheitern, ist es möglich, eine Änderung zugunsten dieser zu erlangen.

Wie ihr seht, entsteht bereits seit Monaten in den Vereinigten Staaten ein großer Umbruch, dort ist der vereinfachte Zugang für Patienten bereits in vollem Gange und auch die israelische Regierung ermöglicht es ihren Patienten weitgehend kostenfrei von Cannabis zu profitieren. Auch hier in Deutschland wird nunmehr von der derzeitigen Bundesregierung, insbesondere vom Bundesgesundheitsministerium, das Thema berücksichtigt. So heißt es im Dezember 2009, „die rein medizinische Anwendung von Cannabis wird im Interesse der Kranken geprüft“. In diesem Sinne, Wege entstehen, indem man sie geht. euer Doktor Hanf,

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guerilla growing

Schr(n)itt in die Blüte des (Cannabis)Lebens

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Fotos: Piet, Text: Waldmeista

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eim letzten Mal hat uns unser Untergrundbotaniker Piet in Holland einiges über die Keimung von Cannabis verraten. Dieses Mal setzen wir die Serie fort und behalten seinen kleinen Homegrow weiterhin im Auge und widmen uns diesmal unter anderem Themen wie der Beschneidung der grünen Göttinnen. Piets bunter Mix aus drei verschiedenen Sorten, nämlich Master Kush, Cristal Paradise und einem Hybriden aus Sensi Skunk x Original Highway Delight, hat die kurze vegetative Phase von nur knapp drei Wochen hervorragend überstanden. Die relative Luftfeuchtigkeit wurde bei 60 - 70 Prozent gehalten und umgetopft hat er sie in sechs Liter Töpfe mit jeweils zwei Sprösslingen pro Topf in Compo Sana Erde und Perlite als Substrat. Bio Magic wurde als Wurzelstimulator beim Umtopfen hinzugegeben. Als rein organischen Dünger verwendete er ab etwa der ersten Woche nach der Keimung Jungle Boost. Während der vegetativen Phase gab er, ganz nach Schema, Jungle Grow kombiniert mit dem Growbooster ins Wasser. Erwähnenswert sei hier, dass er Regenwasser oder Schnee gesammelt hat und konnte mit dieser viel besseren Alternative zum verkalkten und oft nicht PH-gerechten Leitungswasser seinen Lieblingspflanzen noch mehr Nährstoffe zukommen lassen kann und Salzablagerungen vermeiden. Eine höhere Ausbeute in der Ernte sollte der Dank der Pflanze an den Untergrundbotaniker sein. Wir werden sehen. So hat Piet seine Babies in die Blütephase (12 Stunden Licht an / 12 Stunden Licht aus) umgestellt und damit auch den benötigten Dünger für die veränderten Ansprüche der Pflänzchen während der Blütezeit. Neben Jungle Grow, das er fast den kompletten Grow über zugibt, kommt noch Jungle Bloom und Bloombooster zum Regenwassermix hinzu.“ Ein absolutes Sieben-Gänge-Menü für Cannabispflanzen“, scherzt der Holländer und hofft auf gute Erträge seines Biomixes. Man ist gespannt. Die Luftfeuchtigkeit wird, laut Piet, immer recht stabil bei 45 Prozent gehalten, mal ein bisschen mehr und mal ein bisschen weniger. Durch den kontinuierlichen Einsatz eines haushaltsüblichen Ventilators ist Piet äußerst zufrieden mit der Dicke und Stabilität der Hauptstämme, die somit ein solides Training absolviert haben. Noch bevor seine 18 Exemplare ihr Geschlecht preisgeben, beginnt der Hobbygärtner und Cannabisconnaisseur mit der Beschneidung der unteren Triebe. Durch nach unten knickendes Abknippsen mit den Fingern entfernt er die ältesten (also untersten) Triebe ohne großen Schaden an der Pflanze zu verursachen. Durch diesen Stress und Fehlen der Masse wird mehr Energie in den Hauptstamm und die oberen Triebe freigesetzt, als Schutzmaßnahme wird der Stamm stabiler und die oberen Triebe erhalten einen enormen Wachstums-, beziehungsweise Entwicklungsschub. Hat er versehentlich mal zu viel der Aussenhaut des Hauptstammes beim Abknipsen zerstört, wird durch den höheren Stressfaktor die Stelle an diesem Teil des Stammes noch stabiler als der Rest. Auch die Luftzirkulation unter dem Blattwerk der Pflanzen nimmt zu und verbessert den Luftaustausch warmer und kälterer Luft. Beim Beschneiden der unteren Seitentriebe versucht er neben dem Haupttrieb noch circa vier Seitentriebe zu behalten, um keine sogenannten „Popcornbuds“ entstehen zu lassen, also das Blütenendprodukt als kleine, flockige Klümpchen, die an unteren Trieben, weit weg vom Licht, nur spärlich wachsen konnten. Diese Prozedur des Beschneidens führt Piet nicht nur einmal durch, sondern während der gesamten ersten beiden Blütewochen, da das Wachstum am Anfang der Blüte bei so kurzer Vegizeit rapide ist. Auch gelbliche Blätter werden von Piet entfernt, um den Pflanzen nicht unnötig Energie zu entziehen. Die sollte lieber in den Mainbud und verbleibende Triebe und Blätter fließen, erzählt mir mein niederländischer Freund. Da Piet mit zwei verschiedenen Sorten und einem noch nicht stabilen Hybriden growt, treten unterschiedliche Phänotypen auf und das Wuchsbild ist aufgrund der Genetik unterschiedlich. Eine perfekte Lichtausbeute wie mit Stecklingen sei unter diesen Bedingungen natürlich nicht möglich. Trotzdem achtet er stets darauf, die grösseren Pflanzen nach aussen und die kleinsten in die Mitte direkt unter seine 400 Watt High Pres23. Blütetag, beschnittener Stamm sure Sodium (HPS) Lam-

Zweiter Blütetag

Beschneidung (und mehr) von Cannabis pe zu stellen. Der Abstand der jeweiligen Mainbuds beträgt 30 – 35 Zentimeter. Laut Piet ist Qualität und vor allem Abwechslung immens wichtig für ihn, denn man nehme ja auch nicht irgendein immer gleiches Medikament (am besten ein Billigduplikat) gegen alle Krankheiten. So erreiche man ein vor allem quantitativ besseres Ergebnis der Blüten durch diese Art der Beschneidung, weil ein Großteil der Energie und Nährstoffe nun in die wenigeren und näher am Licht stehenden Buds fließt. Nur so erhalte man laut Piet „richtig fette Mainbuds“. Und die könnten auch schon mal faustdick werden. Es gibt zwar auch noch andere Beschneidungstechniken, wie das Beschneiden des Hauptstammes, um kleinwüchsige und buschige Pflanzen zu erhalten, welche sich als praktisch beim Outdoorgrowen herausgestellt haben, wie auch die mittlerweile legendäre F.I.M. (Fuck I missed) Technik. Doch in diesem kleinen, räumlich begrenzten Indoorgrow auf einem Quadratmeter Fläche greift er gerne auf diese klassische Methode zurück. Die Pflanzen haben die vierte Blütewoche erreicht und die Nährstoffaufnahme und die Gießintervalle nehmen nun zu. Natürlich wurden die Männchen längst von Piet entsorgt und übrig geblieben sind, man siehe da, ganze zwölf wunderhübsche Mädels. Mit einer Weiblichkeitsrate von 66 Prozent ist Piet mehr als erfreut. Es müssen ja nicht immer feminisierte Samen sein. Wir bedanken uns wieder einmal bei Piet für die Einblicke in seinen Mikrokosmos der Untergrundbotanik dieser faszinierenden Schöpfung der Natur, welche während der immer noch anhaltenden Prohibition in den meisten Ländern heutzutage fast nur noch als politisches Instrument dient. Doch dieses Wissen und Nutzen ging laut Piet einmal größtenteils verloren, weil es einfach illegalisiert wurde. Da fragt man sich, was für eine politische und soziale Herabwertung von Natur dies doch eigentlich sei. Passt so etwas eigentlich gerade heutzutage noch in eine zivilisierte Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels? Die Antworten oder gar Veränderungen der Verantwortlichen sind leider bis heute ausbleibend. Natürlich fordert dieser Bericht auf keinen Fall zu Straftaten oder sonstigen illegalen Handlungen auf. Solltest du also in einem repressiven Land wohnhaft sein, wo der Anbau der Kulturpflanze Cannabis als Medizin oder Genußmittel immer noch nicht wieder gestattet ist, wird von dieser Vorgehensweise strengstens abgeraten. 23. Blütetag


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#113 guerilla growing

Ab in die Ecke ...

Fotos: Henk / Text: Kimo

... da blüht euch was

Henk hat mal wieder etwas für unsere Leser ausprobiert. Dieses mal hatte unser Redakteur Kimo sogar die Zeit, während des Cannabis Cups einen kurzen Abstecher zu machen, um ihn über sein letztes Projekt zu interviewen. Ha Jo: Hi Henk. Henk: Hi.

Ha Jo: Du hast mal wieder was für unsere Leser/innen getestet, erzähl am besten mal selbst, worum es sich hierbei handelt.

Henk: Na wie immer mehrere Kleinigkeiten, aber hauptsächlich wollte ich mal ausprobieren, wie die Green Bud Box Milar so abgeht. Besonders das Maß hatte es mir angetan, zum einen passt es genau neben meine PC Ecke im Zimmer, zum anderen ist die Fläche von 50x90 cm bei 1,60 Meter Höhe wirklich optimal für ein 250 Watt Leuchtmittel geeignet.

Ha Jo: Was für eine Ausstattung hast du in die Box eingebaut?

Henk: Ein 250 Watt Vorschaltgerät, für das ich ein Wuchsund ein Blüteleuchtmittel hatte. Dazu einen Filter mit 240m³ Leistung/Stunde und einen passenden Rohreinschublüfter. Beim Cooltube braucht man ja sowieso ein wenig mehr Abluftschlauch, also habe ich noch zwei Meter schallisolierten Sonodec Schlauch benutzt. Da der Lüfter ohnehin leise ist, war die Box so leiser als mein Kühlschrank, der eineinhalb Meter weiter steht. Als Medium habe ich Kokossubstrat genommen, gemischt mit ein wenig Perlite. Die Pflanzen habe ich von einem Freund bekommen, der sie eigentlich wegwerfen wollte, weil er sie wirklich gequält hatte. Nachdem ich sie mir angeschaut hatte und wusste, dass keine Schädlinge dran sind, habe ich sie übernommen. Zum einen hatte der Kollege die Ladies viel zu spät umgetopft, deshalb waren kaum noch Kapillarhärchen an den Wurzeln. Zum anderen war ihm während der Vorblüte zweimal die Zeitschaltuhr kaputt gegangen, ohne es zu bemerken. Da haben die kleinen Blütchen schon wieder ausgetrieben. Das sah echt komisch aus. Vier der fünf Pflanzen habe ich dann in sieben Liter Töpfen untergebracht. Eine schon verzweigte und lange vorgewachsene habe ich in einen 25 Liter Topf umgepflanzt, die hat das halbe Zelt eingenommen, Dafür aber auch mehr als die Hälfte des Ertrages ausgemacht (grinst).

Ha Jo: Welchen Dünger hast du benutzt?

Henk: Advanced Nutrients, das Grow-Micro-Bloom Programm, genau nach dem Düngeplan. Ich habe nicht täglich gegossen. Bei Kokos habe ich die Erfahrung gemacht, dass es vollkommen ausreicht, alle zwei bis drei Tage zu gießen. Früher habe ich auch jeden Tag Wasser marsch gesagt, aber seit ich seltener gieße, versalzen mir die Töpfe nicht so schnell und der Ertrag ist mindestens genauso gut. Anfangs mit einem Ec-Wert von 1,4 mS. Das ist zwar hoch, aber ich benutze, wie ihr von früher ja schon wisst, immer eine Osmose-Anlage, weil unser Leitungswasser hier in Amsterdam total versalzen ist. Da kommen 1,1 mS aus der Leitung. In meiner Heimatstadt Rotterdam ist das noch schlimmer, wegen der ganzen Gewächshäuser am Hoek van Holland kommen da sage und schreibe 1,3 mS aus dem Hahn. Wenn du da keine Osmoseanlage benutzt, wird‘s schwierig, das Leitungswasser da ist schon zu versalzen für frische Stecklinge. Unser Leitungswasser mische ich mit Osmosewasser dann auf 0,2 mS runter. Dadurch vertragen die Pflanzen als netten Nebeneffekt mehr Dünger als mit dem versalzenen Leitungswasser und wachsen schneller. Ich steigere den EC-wert dann bis auf 2,5 mS in der fünften Woche, bevor ich ihn wieder langsam auf 1,8 senke.

Ha Jo:. Düngst du bis zum Schluss?

Henk. Fast. Da mein Wasser ja fast keine mehr Salze enthält, gebe ich bis drei Tage vor Schluss noch ein wenig “Final Phase” hinzu. So, dass ich einen Ec-Wert von 0,5mS habe. Früher habe ich die letzte Woche klares Wasser gegeben, aber seit ich Osmosewasser nutze, habe ich bemerkt, dass das wirklich ganz schnell Mängel auftreten. Und so ist es immer noch weniger salzig als das meiste Leitungswasser. In der freien Natur ist der

Boden vor der Ernte ja auch nicht komplett salzfrei. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Geschmack nur leidet, wenn man während der Blüte zu viel düngt, das mit dem klaren Wasser in der letzten Woche wird ein wenig überbewertet und ist beim Gebrauch von Osmosewasser nicht so lange notwendig.

Ha Jo: Welche Sorte war es dieses Mal?

Henk: Sensi Star. Ein Klassiker aus meiner Heimat (lacht), HighTimes- und HighLifeCup-Sieger 1999. Die fünf Mädels waren nach einer Woche intensiver Pflege meinerseits wieder genesen, ich musste nur noch die unteren Triebe, die kein Licht bekommen haben, entfernen. Bei einer 250 Watt Lampe hacke ich in der ersten und zweiten Blütewoche ziemlich viele der unteren Triebe weg, weil die Tiefenwirkung eines so kleinen Leuchtmittels nicht besonders gut ist. Dadurch entwickeln sich die oberen Blütenstände besser und der Gesamtertrag ist höher. Außerdem muss ich bei der Ernte nicht unzählig viele Mini-Buds maniküren, sondern kann mich fast ausschließlich mit Tops beschäftigen.

Ha Jo: Auf den Fotos kann man sehen, dass du den Reflektor ziemlich dicht über die Pflanzen gehangen hast.

Henk: Ich habe ja auch einen Cooltube benutzt. Den mit dem Mini-Ventilator und dem Adjust-a-Wing darüber, ich glaube, ihr habt schon beschrieben, wie ich den gebastelt habe (haben wir, siehe Ausgabe 10/09). Ich bin der Meinung, dass man das Licht, dass ein Cooltube oder ein Coolshade ohne Frage klaut, kompensieren kann, indem man so dicht an die Pflanzen rangeht, wie es die Temperatur gerade noch zulässt. Deshalb habe ich mein Thermometer auch an der wärmsten Stelle, 25 Zentimeter unter der Lampe, platziert. So weiß ich immer genau, wie weit ich mit dem Reflektor runtergehen kann.

Ha Jo: Wie fandest du die Mylar-Box als erfahrener Indoor-Liebhaber?

Henk: Ich habe ja keine Licht-Messgeräte hier, aber die Reflektionsschicht erfüllt ihren Zweck ordentlich. Die Reißverschlüsse sind lichtdicht und stabil, außerdem gibt es noch Seitentaschen, in denen man Ec- und pH-Messgeräte oder andere Kleinigkeiten ablegen kann. Und das Maß ist halt perfekt, wie schon gesagt. Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich aber loswerden: Bei diesem Zelt sind die Deckenstangen nicht so stabil, wie ich es erwartet hätte. Die hängen ein wenig durch, wenn Lampe und Filter daran befestigt sind. Das stört aber beim Growen nicht.

HaJo: Kommen wir zum Wesentlichen: Wie war die Ernte?

Henk: Anstrengend. Hab‘ alles per Hand geknippt, meine Kumpels hier lachen mich aus. Aber bei den Erntegeräten habe ich immer Angst um meine Buds. Aber so eine Einstellung kann man sich bei nur fünf Pflanzen auch leisten. Liegt wohl eher an meiner grow-konservativen Einstellung, denn die Erntemaschinen sind ja mittlerweile auch so ausgereift, dass sie die Buds nicht beschädigen. Insgesamt habe ich knapp 200 Gramm

feinstes Sensi Star ergärtnert, ich war auf jeden Fall vollauf zufrieden. Bedenkt, dass die Pflanzen beim ehemaligen Besitzer eine echt üble Vorgeschichte hatten

Ha Jo: Und die Qualität?

Henk: Sie baden gerade ihre Hände drin …

Ha Jo: Hää?

Henk: Mann, du hast gerade die halbe Tüte davon geraucht.

Ha Jo: No Comment ... ääh mmh, was??? (lange Pause, angestrengtes Nachdenken seitens des Redakteurs) Was wirst du unseren Lesern als kommendes Projekt vorstellen?

Henk: Ich werde eine Icehasch Methode ohne Siebe ausprobieren. Den Bericht gibt es in vier bis sechs Wochen, ist schon in Arbeit. Dann sehen wir uns hoffentlich wieder. Wir können ja auch wieder ein Filmchen drüber drehen, aber diesmal bitte nicht bei youtube hochladen. Also dann, mach’s gut, bis zum nächsten Mal.

Ha Jo: Dann bis dann, mach’s gut und pass auf dich auf. Tschö. (rennt zur falschen Tür). Wo ging‘s nochmal raus?


#113

growing legal

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Bushplanet führt Grosses im Schilde

Die W

ährend Hanf als Nutzpflanze, Medizin und Genussmittel langsam aber sicher wieder ein Teil unserer Kultur wird, werden die Läden der Branche aufgrund desinformierter Politiker oder der lokalen Sensationspresse immer noch als „halbseiden“ wahrgenommen, in Seitengassen gedrängt und von so manchem profilsüchtigen Klein(stadt)geist sogar bekämpft, obwohl das Gefährdungspotential geringer als das eines Kioskes mit Bierverkauf ist. Das liegt an der rechtlichen Stellung einer Pflanze, an der sich seit 1962 wenig geändert hat. Die Realität aber hat die politische Situation überholt: Hanf ist schon längst im Mainstream angekommen. Die Zeiten, in denen sich Hanfläden ausschließlich in abgelegenen Hinterhöfen oder hässlichen Fabrikhallen einmieten konnten, sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Die zarte Pflanze Hanfbranche, die es in den vergangenen Jahren, trotz des jugendlichen Alters, zu erstaunlicher Größe gebracht hat, muss sich immer noch gegen unbegründete Vorurteile, Stigmata oder gar schlimmer, die Staatsgewalt, wehren. Die neue Grow City in Wien setzt genau hier einen unübersehbaren Kontrapunkt: Das Flaggschiff der drei Wiener Bushplanet Läden bietet eine neue, bisher noch nicht da gewesene Dimension in der Hanfbranche: Einen 1000 m2 Grow-Center am Verkehrsknotenpunkt der österreichischen Bundeshauptstadt, in direkter Nachbarschaft zu Europas größtem Einkaufszentrum SCS, um das wirtschaftliche und gesellschaftliche Potential der Hanfpflanze endlich in dem Ausmaß zu nutzen und bekannt zu machen, dem es in Zeiten des „War On Drugs“ und der Diskussion um nachwachsende Rohstoffe bedarf. Kein „New Green Deal ohne Hanf“.

Was macht die GROW CITY so einzigartig? Qualität, Transparenz, Information sowie qualifizierte Beratung sind Konzeptgrundlage für Grow City, Europas einzigem Flagship Store für Hanfprodukte. Die Auswahl umfasst alle führenden Hersteller, die gesamte Produktpalette ist auch in größeren Mengen ständig verfügbar, eine Einkaufs-Irrfahrt wird somit auch bei einem Großprojekt unnötig. Auch das Präsentationskonzept von Grow City hebt sich durch das einzigartige Kompetenz-Center mit Bar, Info-Ständen, einem Hanf Journal Kiosk und den Schauflächen der Premium Partner von allem ab, was bis dato in der Hanfbranche die Standards setzte. Selbstredend arbeiten im Grow City Team ausschließlich ausgewählte Fachkräfte, die der Kundschaft mit umfassender und kompetenter Fachberatung in deren Landessprachen zur Seite stehen. In der Grow-City bieten die führenden Hersteller ihre Produkte auf eigenen Präsentationsflächen an und avancieren so zum Premium Partner. Auf diese Art sind Kunden und Einzelhändler immer auf dem neuesten Stand und alle Neuheiten können in der Grow City messeartig präsentiert werden. Gleich neben den Präsentations- und Verkaufsflächen befindet sich auf 1000m² der angeschlossene Großhandelsbetrieb, in dem die Händler ihren Bedarf decken können und mit Information und P.O.S.-Material versorgt werden.

shipstore g la F te rs e it e w lt e w r De net die für Growprodukte öff Wiens Pforten vor den Torenist dabei. und das Hanf Journal

Interview mit Stivi im Stammhaus, dem Bushplanet Head & Growshop in der Wiener Esterhazygasse Ha Jo: Hi Stivi. Stivi: Hi.

Ha Jo: Einen wunderschönen Laden habt ihr hier. Einer der schönsten Growshops, in denen ich bisher war. Und ich war in ‚ner Menge. Wir befinden uns hier im Pflanzraum, oder?

Stivi: Ja, hier züchten wir gelegentlich Bananen oder Ananas, von denen wir unsere Kunden auch kosten lassen.

Ha Jo: Ich habe gehört, die Ananas werden aufgrund des starken Lichts besonders süß. Stivi: Genau, fein und supersüß.

Ha Jo: Wir haben gehört, die ganze Sache wird jetzt bald ein bißchen größer?

Stivi: Ja, wir haben ein neues Projekt, das im März 2010 startet. Grow City wird Europas größtes Grow-Center.

Ha Jo:. Wir, das Hanf Journal, wirken da ja ein klein wenig mit (s.Artikel). Das ist ja schon ein wenig mehr als ein Growshop?

Stivi: Genau. Man kann auch Flagshipcenter dazu sagen. Es ist so, dass wir die besten Firmen unserer Branche versammelt haben, die sich alle in einer gewissen Form an diesem Projekt beteiligen. Diese Firmen werden dann wie auf einer permanenten Messe mit ihrem Know How direkt präsent sein.

Ha Jo: Also werden in der Grow City auch Neuheiten von den Firmen und ihren Mitarbeitern direkt präsentiert?

Stivi: Genau, so besteht für den klassischen Heimgärtner die Möglichkeit, einen direkten Draht zum Hersteller zu bekommen.

Ha Jo: Somit verlässt die Hanfkultur die Schmuddelecke, in die sie oft reingedrängt wurde, hoffentlich endgültig? Stivi: So sieht es aus. Die Grow City ist ein sauberer, übersichtlicher und aufgeräumter Store mit 1000 m² Verkaufs- und Ausstellungsfläche und einem nochmal so großen Lager. Von der Verfügbarkeit ist das Produktangebot dann mit dem eines Baumarkts vergleichbar.

Ha Jo: Stichwort Beratung ...

Stivi: ... wird bei uns ganz groß geschrieben. Die wird auch in den Landesprachen der Kunden stattfinden, also in Englisch, Slowakisch, Tschechisch, Polnisch und Italienisch. Selbstverständlich auch auf Deutsch. Das Grow City Team hat einen gewaltigen Erfahrungsschatz, den es gerne mit den Growern teilt.

Ha Jo: Wo genau liegt denn die Grow City?

Stivi: Absolut verkehrsgünstig, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Europas größtem Shoppingcenter, der SCS. Einfach und schnell erreichbar, sie liegt gleich beim Autobahnkreuz von A2, A23, A21 und S1.

Ha Jo: Also fast genau neben der Eventpyramide Vösendorf, in der die alljährliche Cultiva stattfindet? Stivi: Genau so ist es.

Ha Jo: Ihr habt ja auch eine Menge Energie und Leidenschaft in die Planungs- und Bauphase gesteckt?

Stivi: Ja. Wir haben hier eine alte Lagerhalle zu einem wirklich ansprechenden Ve r k a u f s r a u m umgebaut, vom Boden über die Wände bis hin zur Decke wurde alles komplett neu gemacht. Der hochwertige Standard, den wir bieten, soll sich in jedem Aspekt widerspiegeln, dazu gehört selbstverständlich auch das Ambiente.

Ha Jo: Neben der Grow City seid ihr in Wien noch zweimal vertreten?

Stivi: Das Stammhaus, der Bushplanet Head & Growshop in der Esterhazygasse 32-34, ist auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt, im Frühjahr kommt dann hier in der Innenstadt noch der Bushplanet Backyard Growshop auf der Mariahilfer Strasse im 6. Bezirk dazu. Damit sind auch alle Grower, die mit Öffis unterwegs sind, perfekt versorgt.

Ha Jo: Plant ihr auch Veranstaltungen in der Grow City?

Stivi: Wir werden Seminare und Workshops im Growbereich durchführen, zu Informationsveranstaltungen für Ladenbesitzer einladen und die Hersteller werden ihre neuesten Entwicklungen dem Endkunden direkt vor Ort vorstellen. Es wird immer etwas los sein und wir achten darauf, dass das Angebot immer spannend bleibt.

Ha Jo: Hanf ist ja in Österreich nicht per se illegal. Wird in der Grow City echter Hanf zu sehen sein?

Stivi: Ja, wir pflanzen dort Industriehanf an. Da kann man dann sehen, was die verschiedenen Dünger, Zucht-Systeme und so weiter leisten können. Außerdem haben wir natürlich eine sehr schöne Samenecke mit den besten und bewährtesten Samenbanken wie Sensi Seeds, Dutch Passion, Greenhouse, Paradise Seeds, Serious Seeds, White Label und Flying Dutchmen.

Ha Jo: Also, dann wünschen wir euch viel Erfolg bei der Eröffnung am 11. März.

Stivi: Danke, ab dem 11.03. gibt es dann drei Tage Eröffnungsfeierlichkeiten mit einer Menge kleiner Gimmicks und Specials. Vorbeischauen lohnt sich.

Ha Jo: Auf jeden Fall. Wir wollen ja auch unseren Kiosk in der Grow City eröffnen, um auch unsere News, Infos und Tipps noch schneller und weiter zu verbreiten. Vielen Dank für das Interview, Stivi, see you am 11.März.

Stivi: Ich danke für euren Besuch, bis in vier Wochen, wenn die Grow City eröffnet!


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#113

wirtschaft

GrowRACK Modular Worauf Indoorfreunde schon lange warten D

er Anbau exotischer Pflanzen auf Fluttischen ist im Indoorbereich sehr beliebt und verbreitet. Viele Pflanzenfreunde nutzen die seit einigen Jahren erhältlichen Fluttische unterschiedlichster Abmessungen, müssen sich die notwendigen Unterkonstruktionen jedoch umständlich selbst zusammenbasteln. Das kostet Geld, Nerven und vor allen Dingen viel unnötige Zeit. Eigentlich ein Wunder, dass es bis vor einiger Zeit noch keine Bausatzlösung für die so häufig genutzten Fluttische gab. Auf der Cultiva 2009 haben wir beim Exklusivvertriebspartner Grow In eine kompakte Lösung entdeckt, die unser Team vor Ort überzeugt hat: Das GrowRACK ist eine Kombination aus eloxierten Aluminiumprofilen und Kunststoff-Verbindern, ist somit robust und trotzdem leicht, korrosionsbeständig sowie einfach zu versenden. Mit dem GrowRACK Modular ist es somit erstmals möglich, eine erstklassige Bausatz-Lösung für DUMA-Fluttische anbieten zu können. Jedes einzelne GrowRACK ist dank der Modulbauweise sowie immer gleich hoher Standprofile der Höhe des Vorratstanks

und dem Pflanzraum anpassbar. Wenige zusätzliche Verstrebungen und das Aufsetzen des seitlichen Randes verhindern ein Durchhängen des Fluttisches. Die an den Füßen einstellbaren Drehteller und geraden Flächen der Aluminiumprofile ermöglichen ein exaktes Einstellen der Neigung. Alle offenen Profilstellen sind mit Kunststoffkappen verschlossen, was ein Einnisten von Ungeziefer verhindert. Weitere vier Modelle für die grauen „Dänischen Fluttische“ folgen in Kürze. Auch die lassen sich natürlich in Modulbauweise verbinden und eignen sich somit für alle Einsatzbereiche, von der Homebox bis hin zur großen Gärtnerei. Die GrowRACKs gibt es dann passend für alle Fluttische, die Grow In im Programm hat und das Sortiment wird stetig ausgebaut.

Interessiert? Das Team der Grow In AG erwartet euch im Shop in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin, geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr, sonnabends 10.3014 Uhr. Oder ordert das GrowRACK Modular demnächst auf der Website www.grow-in-berlin.de rund um die Uhr. Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin und unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.

Foto: Grow In

Die Tüte zum

Voll bei uns eingeschlagen:

Der Blitz von G-Spot Trinken? von Hulabalooza - jetzt mit Panzerschliff HulaSolution A W

ir haben den Messesieger der Cultiva 2009 endlich testen dürfen: Deep Impact von der allerfeinsten Sorte, dabei jedoch schön kühl und smooth. Geschmack und Effektivität stimmen also, die einmalige Optik und Formvollendung machen den Flash zu einer der vollendetsten Bongs, die unser Team im Laufe der vergangenen Jahre testen durfte. Hinzu kommt der hohe G-Spot Standard, der alle Wasserpfeifen dieser Edelschmiede aus dem Fränkischen auszeichnet: Es wird ausschließlich hochwertiges Borosilikatglas von 2,5 – 7 mm Dicke verwendet, wobei der Flash mit 5 mm dickem Glas mehr als nur stabil ist. Die 18,8 mm Präzisionsschliffe sitzen bombenfest, hier wackelt im Gegensatz zu so mancher Fernost-Produktion gar nichts. Ein angenehm geformtes Mundstück sowie ein neuartiger XXL-Standfuss runden den edlen Blitz optisch ab und sorgen für eine sehr hohe Stabilität und Standsicherheit, wovon man sich anhand eines kleines Filmchens auf der Seite www.g-spot-bongs.de überzeugen kann. Kein Wunder also,

dass das fachkundige Publikum der Cultiva 2009 dieses kleine Kunstwerk zum Sieger im Bereich „Paraphenalia“ (Rauchutensilien) erkoren hat. Den Flash gibt es im Fachhandel oder im Onlineshop von G-Spot ab 139,00 €, falls er doch einmal durch einen Unfall beschädigt wird, bietet G-Spot selbstredend einen Reperaturservice an. Bei unserem Gratulationsbesuch am Stand sind dann noch die formvollendeten Glasdildos ins Auge gefallen - mal was Ausgefallenes, natürlich mit den gleichen Qualitätsansprüchen wie die edlen Wasserpfeifen. Mit den Liebesspielzeugen macht der Inhaber der Wertheimer Glasschmiede dem Firmennahmen alle Ehre. Auch diese Utensilien sind natürlich mundgeblasen und absolut bruch-sowie sprungsicher, wie uns das Team um Dieter Feil versichert hat.

Foto: G-Spot

Noch mehr edle Bongs und einzigartige Dildos und natürlich auch Unikate jedweder Art auf Anfrage gibt es unter www.g-spot-bongs.de oder unter www.g-spot-dildo.com. Händleranfragen sind ausdrücklich erwünscht.

uf der Cultiva haben wir die HulaSolution von Hulabalooza zum ersten Mal gesehen und uns umgehend erklären lassen, was es damit auf sich hat: HulaSolution wurde entwickelt, um THC und andere Pflanzenharze wasserlöslich zu machen: Nach Angaben des Ent-

Hula Soluton - Foto: marker

wicklers wird durch die Auflösung von Pflanzenteilen in HulaSolution eine Wasserlöslichkeit der enthaltenen Pflanzenharze ermöglicht und so die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Körpers um das Vierfache erhöht, da die Inhaltsstoffe nicht mehr über den Verdauungstrakt, sondern über die Schleimhäute an den Körper abgegeben werden. Unser erster kurzer Test auf der Messe verlief sehr vielversprechend. In Amsterdam angekommen, haben wir uns dann einen geeigneten Probanden gesucht (danke an den Hanfverband), der, natürlich nüchtern, auf seine Reise-Sportzigarette verzichtet und statt dessen die gleiche Menge Kräuter mit Hilfe von HulaSolution getrunken hat. Die Wirkung setzt, ähnlich wie beim Rauchen, schon nach wenigen Minuten ein, und schien eher intensiver als die gleiche Menge zu rauchen oder zu verdampfen. Ursprünglich für Krebs- und Aidspatienten entwickelt, bietet das neue, patentierte Verfahren jetzt auch für Cannabispatienten mit anderen Indikationen die Möglichkeit der oralen Aufnahme mit zeitnaher Wirkung, was gerade denen, die weder rauchen noch vaporisieren (wollen), ungeahnte, neue Möglichkeiten der genauen Dosierung gegen zeitnahe Schmerzspitzen, Übelkeit oder Ähnlichem bietet.

Hoher Wirkungsgrad garantiert Effektivität

Beim Rauchen oder Essen gehen bis zu 80% des enthaltenen THC verloren. Bei der Verwendung von HulaSolution werden annähernd 100 Prozent der enthaltenen Harze und Öle aufgenommen, es reinigt durch Pflanzenharze verschmutze Gegenstände wie Grinder, Behälter, Scheren und garantiert eine unauffällige, geruchsfreie Anwendung aller Kräuter in der Öffentlichkeit. HulaSolution ist auf rein pflanzlicher Basis hergestellt, alle Inhaltsstoffe sind pharmazeutisch und lebensmittelrechtlich getestet sowie zugelassen.

Mehr Infos gibt es unter: www.hulabalooza.at


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wirtschaft

EasyGrow

Spiele mit Deiner Kreativität und mach Dir ein Unikat

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lexibel, robust, geruchs- und geschmacksneutral, reisefreundlich, outdoortauglich und langlebig – das sind die Attribute des Cylinders, der aus hochwertigem Silikon und einem Metallchillum mit StecksystemFlutschkopf besteht und mit einem formschönen Designen zu begeistern weiss. Individuell anwendbar, eignen sich hierfür unzählige Gebinde wie Glasflaschen, Karaffen, Vasen, Kanister, Gläser und vieles mehr. Die Länge und Art eines Chillums kann je nach kreativer Umsetzung variieren, die empfohlene Mindestlänge beträgt 130 mm. Erfunden und hergestellt in Österreich, lässt der Cylinder der eigenen Fantasie freien Lauf. Und so macht es viel Spass, dessen Vielseitigkeit zu entdecken und sich auch unterwegs jederzeit ein individuelles Unikat zu basteln.

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Hochreflektierende Folien in Lebensmittelqualität direkt aus UK sind jetzt auch in Deutschland zu haben

[1] Cylinder auf das Gebinde setzen und luft- bzw. wasserdicht verschließen.

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[2] Chillum anfeuchten und durch die Öffnung (ø 8 mm) der Nase stecken. [3] Wasser einfüllen. Füllhöhe ist je nach Gebinde und Länge des Chillums variabel. [4] Cylinder nach Gebrauch abnehmen. Dieser ist sofort wieder einsatzbereit. [5] Gebinde entleeren und recyceln. [!] Cylinder separat vom Chillum bei Bedarf reinigen. Das hochwertige Material ist sehr widerstandsfähig, lässt sich leicht säubern und ist spülmaschinenfest. Foto: cylinder.at

BAM BAM BHOLE® Seit mehr als 30 Jahren steht Bam Bam Bhole für erstklassige Produktqualität und zuverlässigen Lieferservice. Bam Bam Bhole bedeutet auch jahrzehntelange innovative Produktentwicklung sowie engagierte Dienstleistung. Mit kreativen Ideen und erfolgreichen Artikeln ist nun der neue Katalog erschienen, der für jeden interessierten Händler eine Fundgrube ist. Ob Glas- oder Acrylbongs, Rauchsysteme, Mini- und Kofferbongs, Kawumms, Stechköpfe und Einsätze sowie Kupplungen, Adapter und Diffuser für 14.5er oder 18.8er Schliffe, Vaporizer, Metall- und Keramikpfeifen, Metallschraub- und Holzpfeifen, Shishas und Tabak und jede Menge Zubehör - die 1975 gegründete Firma bietet ein breites Sortiment an. Händler fordern bitte per e-mail und Gewerbenachweis ein Passwort für den Online-Shop an, Kataloganforderung funktioniert auch per Fax, telefonisch, brieflich oder persönlich im Auslieferungslager (Montag bis Freitag, 9:00 – 16:00 Uhr). Bam Bam Bhole Qualitätsprodukte gibt es in jedem gut sortierten Fachhandel.

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eit 1998 entwickelt und produziert die Firma EasyGrow in Großbritannien hochwertige Folien für die Grow-Branche. So entstand mit der Zeit ein Sortiment hochwertiger Folien, welche die Ausleuchtung im Zuchtraum verbessern, so dass die Pflanzen aufgrund des hohen Reflektionsgrads von annährend 100 Prozent prächtig gedeihen können und die nächste Ernte besonders ertragreich ausfällt. Die silberne Folie ist mit glatter, sowie mit einer speziellen diamantenartigen Oberfläche erhältlich, die das Licht zusätzlich streut und einer Entstehung von Hot-Spots somit entgegenwirkt. Auch eine wärmedämmende Version, die verhindert, dass Wärme aus dem Zuchtraum in die Umgebung gelangt, wird angeboten. So gärtnert man energiersparend - die Wärme bleibt im Zelt, wo sie hingehört. Das kann man sogar mit einer Wärmebildkamera testen. Ein weiterer, großer Vorteil ist, dass alle Produkte der Firma EasyGrow Lebensmittelqualität haben. Dies bedeutet, dass selbst bei hohen Temperaturen im Zuchtraum oder Gewächshaus keine schädlichen Gase entweichen, die die Gesundheit schädigen können.

Zu beziehen in vielen Grow-Fachgeschäften oder unter www.greenlight-shop.de Fotos: Easygrow


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cooltour

DVD - Comedy

Contact High Mit der surrealen Drogenfantasie „Contact High“ legen Michael Glawogger und Michael Ostrowski die Fortsetzung ihrer Komödie „Nacktschnecken“ vor. Nach Low-Budget-Ästhetik schwelgt der neue Film nun im Farbenrausch. Die üppige, liebevoll mit Kitschaccessoires verzierte Ausstattung und psychedelische Trickeffekte tragen ebenso zum internationalen Flair bei wie die heiter eskalierende Sprachverwirrung zwischen Graz, Mexiko und Drogomysl in Polen. Auch vor Fliegenpilzsuppen und überdimensionalen Haschkeksen wird nicht zurückgeschreckt. Außerdem lebt der Film von den charismatischen Darstellern und vom österreichischen Schmäh. - Max und Johann basteln an ihrer Karriere als Buffetmagnaten, der jähzornige Kleinkriminelle Schorsch will eigentlich Autorennen schauen, was Mao eigentlich könnte, müsste sie nicht auf die Tochter einer Freundin aufpassen, während Harry sich am liebsten mit seinen blonden Mechanikern vergnügen würde. Aber Woytilas Tasche macht allen einen Strich durch die Rechnung. Bald fliegen sie durch polnische Nächte und wundern sich, als sie einen Schaffner sagen hören: „Nächste Haltestelle: Drogomysl.“ Unter „Contact High“ versteht man übrigens, dass eine nüchterne Person die Wirkung der Drogen spürt, die ein anderer genommen hat. Abgesehen davon ist auch der komplette Soundtrack ganz hervorragend, vor allem Cornu’s

GEWINNEN!

Wir verlosen drei attraktive Contact High FanPackages, die aus einer DVD, einem Schlüsselanhänger und einem sehr sehr coolen T-Shirt bestehen. Also schickt uns bis zum 28.Februar 2010 eine Mail mit dem Betreff „Contact High“ und eurer Postanschrift an gewinnen@hanfjournal.de … viel Glück!

Foto: Delphi Film

„Youpi“ im Space Spaghetti Mix hat mir am Ende des Kinofilms nochmal eine schöne Gänsehaut besorgt. Die DVD wurde mit Bonusmaterial ausgestattet: So erläutert der Ethnobotaniker Dr. Phil. Christian Rätsch im Interview die ganze Wahrheit zum Phänomen des Contact High. Des Weiteren gibt es ein Musikvideo zum Song „Das Lied vom Contact High“ von Ostrowski/Wallisch sowie Interviews mit Michael Glawogger, Detlef Buck, Raimund Wallisch und Pia Herzzegger. Eine höchst schräg-turbulent-überdrehte Kifferklamotte mit jeder Menge Slapstick, die zu Recht als „Psychedelic Road Movie Western Komödie“ beworben wird. „Don’t bogart that joint, my friend, pass it over to me …”

www.contact-high.de www.delphi-film.de

DVD - Körperreisen

Holotropes Atmen mit Klaus John Eine Reise nach Innen ein Film von Juri Schmidt Seit vielen Jahrtausenden werden überall auf der Welt veränderte Bewusstseinszustände von Schamanen, Yogis, Heilern und Mystikerinnen der verschiedenen Traditionen genutzt, um Heilung zu erlangen, um die Beschaffenheit der Existenz zu ergründen und um sich mit den spirituellen Dimensionen des Seins zu verbinden. Holotropes Atmen ist zweifellos eine der stärksten und effektivsten nicht-pharmakologischen Methoden der Psychotherapie und Selbsterforschung. Die von Dr. Stanislav und Christina Grof 1975 am Esalen Institut in Kalifornien entwickelte Atemtechnik vermag unbekannte Bereiche des Bewusstseins zu öffnen. Dem Filmemacher Juri Schmidt ist es zu verdanken, dass nun eine hochwertige Dokumentation über diese effektive Methode moderner Psychotherapie vorliegt. Begleitet von evokativer Musik vom Fönix Music Project erkundet eine Therapiegruppe unter der Leitung des Heilpraktikers Klaus John tiefe Bereiche der menschlichen Psyche und lässt den Zuschauer durch offene Schilderungen an der Reise teilhaben. Stanislav Grof sagt zu dieser Produktion: „Klaus John, zertifizierter Praktiker des Holotropen Atmens mit 20 Jahren Erfahrung mit dieser Methode, schuf einen Film, der einzigartige Einblicke in Praxis und Theorie bietet. Klaus John zeigt, wie Ausdruck, der einem Beobachter von außen krankhaft erscheinen kann, mit angemessener Begleitung zu Heilung, positiver Transformation und spiritueller Öffnung führen kann.“ Die Authentizität der gezeigten Emotionen ist ergreifend und kann im Betrachter eigene Themen wach rufen. Themen wie Tod und Missbrauch können aufrühren und polarisieren. Wichtig ist letztlich zu wissen, dass es sich um einen heilsamen Prozess

handelt und es allen Teilnehmern nach einer solchen Erfahrung gut geht. Das 20seitige Booklet und der 2009 geschnittene Epilog geben Hinweise, um den Film im Rahmen der von Stanislav Grof entwickelten Topographie des Unbewussten zu sehen. In dem Epilog geht Klaus John auch auf den Unterschied zwischen dem Holotropen Atmen und der Einnahme von Psychedelika ein und zeigt einige fehlende Perspektiven. Auch Dr. Phil. Ralph Metzner, der zusammen mit Dr. Timothy Leary und Dr. Richard Alpert schon in den 60er Jahren frühe Bewusstseinsforschung an der Harvard Universität betrieb und die Begriffe Set und Setting prägte, meldet sich in einem Interview (in deutscher Sprache) zu Wort. Dieser Film lädt dazu ein, sich im sicheren Rahmen auf die eigene, gut begleitete Atemreise zu begeben. Positive Veränderungen stellen sich ein, wenn bisher unterdrückte Lebensfreude freigesetzt wird oder aber auch alter Schmerz, Stress und Verspannung sich auflösen und einer ausgeglicheneren Lebensweise Raum lassen. Gesamtlaufzeit: 106 Minuten ISBN: 978-3-03788-185-9

www.klaus-john.de www.nachtschattenverlag.ch


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cooltour

Rolys Silberscheiben des Monats Roland Grieshammer

Massive Attack: Heligoland

(emi)

Hervorgegangen sind die Jungs aus dem Ende der 1980er in Bristol formierten Künstlerkollektiv The Wild Bunch, zu dem damals auch Tricky gehörte und das als Wiege des Trip-Hop gilt. Ihr Debütalbum „Blue Lines“ (1991) gilt heute für seine innovative Kraft als absoluter Klassiker seiner Art. Auch „Protection“ (1994), die von Mad Professor betreute Dub-Version „No Protection“ (1995) und das düster klaustrophobische Album „Mezzanine“ (1998), auf dem Horace Andy sowie Elizabeth Fraser (Cocteau Twins) die markanten Stimmen bilden, können immer noch als genial bezeichnet werden. Exakt 20 Jahre nachdem sie mit „Daydreaming“ ihre erste Single veröffentlichten, erscheint mit „Heligoland“ pünktlich zu meinem Geburtstag das lang erwartete, offiziell fünfte Studioalbum von Massive Attack, die wie nur wenige andere ihrer Art mit wegweisenden Klängen und Visionen das Profil der zeitgenössischen Popmusik geprägt haben. Neben Horace Andy interpretieren hier Tunde Adebimpe, Martina Topley-Bird, Guy Garvey, Hope Sandoval und Blur- und Gorillaz-Mastermind Damon Albarn die melancholischen Kompositionen von Robert Del Naja and Grant Marshall. „Pray For Rain“, „Splitting The Atom“ und das finale „Atlas Air“ sind exzeptionell spannungsgeladene Prototypen einer Kunst, der auch ein apokalyptisches Element zugrunde liegt. „Babel“ steppt mit Breakbeat-Drums und betört mit der zarten Stimme von Martina Topley-Bird, während die für Massive Attack typisch bedrohlich pulsierenden Bassläufe in „Girl I Love You“ mit Mezzanine-Vibes glänzen. Nach dem hypnotischen „Psyche“ entwickelt sich mit „Flat Of The Blade“ eine Ballade, die mich an Björk denken lässt. Mazzy-Star-Stimme Hope Sandoval verführt den Zuhörer in „Paradise Circus“, „Rush Minute“ ist dramatisch schön, und in „Saturday Come Slow“ packt noch Portishead Adran Utley seine Gitarre aus. Was die Kritiker mit ihren Erwartungshaltungen auch sagen mögen – ich bin sehr glücklich mit „Heligoland“.

www.myspace.com/massiveattack www.massiveattack.com

Various: The Kings Of Drum&Bass

(bbe records)

Im Monat der Wassermänner erscheint ein neues Meisterwerk der BBE Music Compilation-Serie „The Kings Of ...“. Dieses Mal widmet man sich dem Genre Drum’n’Bass. Mit ihrem Label Reinforced und unter zahlreichen Pseudonymen damals selbst an der Schaffung einer neuen Musikrichtung elementar beteiligt, mischen keine geringeren als 4Hero hier noch einmal einige Diamanten dieser Frühzeit, als das ganze noch unter dem Namen „Breakbeat“ lief. „Drum and Bass came out of a period when more people were out on a dance floor or dancing in a field than ever before in the UK. Musical barriers were blended and broken down through early sampling technology alongside many cultural walls where thousands danced together. Being there at the initial spark I find it hard to break Drum and Bass up into sub genres,

Hardcore, Jungle, Hard Step, Intelligent, Liquid and so on, so for this compilation we cover the complete spectrum and treat it as a whole.” Weise Worte von Marc Mac, denen ich mich nur anschliessen kann. Neben hauseigenen Tracks wie „Universal Love“ und „Better Place“ fügen sich Top-Klassiker von Nasty Habits, Manix, Tom & Jerry, Aquasky, Nookie, Internal Affairs, Rufige Kru und A Guy Called Gerald mit Produktionen von London Elektricity, Calibre, Lenny Fontana, Lemon D, Wings, aus dem letzten Jahrzehnt zu einer dynamischen Zeitreise. Auf der zweiten CD sorgt DJ Marky in einem erstklassigen Mix für die richtige Synergie aus zeitgenössischen Perlen von Random Movement, Marcus Intalex, Lynx & Maple, Calibre, Marky, Makoto & A-Sides, Logistics, Roni Size & Krust, Scorpio, Shimon & Andy C, S.P.Y., Subwave, The Upbeats, Nu:Tone, Bachelors Of Science, Twisted Individual, Q Project, Rogue Soul und Stunna - breitgefächerter geht’s wohl nicht. Mit dieser wundervollen Compilation, die auch als 3 x 12“ auf Vinyl und als digitales Release erscheint, zollen 4Hero und DJ Marky ihrem Metier den verdienten Respekt. Ich lieb’ diese Jungs …

www.myspace.com/bbemusic www.bbemusic.com

Souls Of Mischief: Montezuma’s Revenge

(hiero imperium)

Die Rapper A-Plus, Opio, Phesto und Tajai aus Oakland, die allesamt auch Mitglieder des berühmten HipHop-Kollektivs Hieroglyphics sind, gehören zu den Guten. 1991 gegründet, haben sie 1993 mit ihrem ersten Album „93 ’til Infinity“ eines der besten HipHop-Werke der 90er Jahre veröffentlicht, das bis heute nichts von seiner Schönheit und Energie eingebüsst hat. Auch das darauf folgende Album kann als Klassiker bezeichnet werden und legte den Grundstein für den Aufstieg des Hiero-Imperiums. Produziert von Prince Paul (De La Soul) und Domino (Hieroglyphics), präsentieren die Souls Of Mischief nun nach neun (!) Jahren ihr viertes Studio-Album „Montezuma‘s Revenge“. Dem Titel nach ist es inhaltlich eine Art Rache am heutigen HipHop mit all seinen negativen Nebenwirkungen. Nach dem stimmungsvollen Intro von Del tha Funkee Homosapien und dem rockigen „Won1“ beschäftigt sich das verträumte „Postal“ mit dem weiblichen Geschlecht. Mit „Tour Stories“ und „Porper Aim“ folgen zwei smoothe Songs zum Zuhören, bevor auch A-Plus auf „You Got It“ einen fröhlichen Beat beisteuert. Voller Soul sind auch das düstere „For Real Y’all“, das mystische „Lickity Split“, das lebensfreudige „Home Game“ und das arabeske „Lalala“. „Hiero HQ“ kommt mit coolem Oldschool Flavour, und „Poets“ ist mit seinem Xylophon-Sound, dem Groove, dem Vocal-Sample und dem Text wohl mein Lieblingstrack. Und Morgan Freeman erklärt den Jungs dann noch über’s Telefon, wie die heutige HipHop Welt so funktioniert. Zusammen mit einer Instrumental CD als Bonus freue ich mich über dieses Comeback, auf dem sich das Quartett auf dichtes Storytelling, den Schuss Ironie und gute Beats zurückbesinnt und auf neuzeitlichen, überflüssigen Schnickschnack glücklicherweise verzichtet.

www.myspace.com/soulsofmischief www.hieroglyphics.com

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Various: Farside 1.0

(farside records)

Das Ruhrgebiet präsentiert sich 2010 als Kulturhauptstadt Europas, und so meldet sich die Farside Familie mit einer Retrospektive ihres Dortmunder Labels zu Wort. In Kooperation mit seinen Freunden Winni Petersmann (on the rock) und Oliver „Olski“ von Felbert (Melting Pot Music) startete Ingo Sänger 2006 die erste Farside Vinyledition. Seitdem sind vierzehn Vinyl-12“es entstanden, die allesamt irgendwo im deepen House Universum angesiedelt sind und auch Dub-, Soul-, Hip Hop- oder Detroit-Einflüsse aufweisen. Gemeinsam mit seinem Westpark UnitPartner Herb LF präsentiert Ingo Sänger einen 60-minütigen Einblick in die Arbeit von Farside Records. Hierfür wurden 15 Tracks ausgewählt und zu exklusiven Clubversionen editiert. Zusätzlich gibt es als Bonus die komplette Farside 1.0 Vinyl EP im MP3 Format. Westpark Unit liefern neben dem heissen Intro mit „Blaxrotation Suite Mix“ einen lässigen Percussion Grower, präsentieren „Stoned Love“ in einer live eingespielten Version von Patchworks und erforschen den Funk im Deep House mit ihrem grössten Hit „Jeepah“ und dem Bonus „Feel This! Dub“. Henry L aus Köln, den ich bisher als Henree kannte, überrascht mich hier mit drei supergroovigen Tracks, während der Düsseldorfer Matt Flores in vier Stücken eine interessante Bandbreite zeigt. Elina Monova hat den Soul, The Offsetters und Herb LF ergänzen das Spektrum, bevor Islands Produzent Asli mit seiner „Springsequence“ ein wunderbares Outro zelebriert. Habe seit St.Germain’s Meilenstein „Boulevard“ (1995) nicht mehr soviel Freude an diesem Sound gehabt. Cool!

www.myspace.com/farsiderecords www.farside-records.de

Juri Gagarin: Cobra

(audiolith)

Der Biss einer Cobra ist tödlich. Ihr Gift ist ein starkes Neurotoxin und wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem, wo es das Atemzentrum lähmt und Herzstillstand verursacht. Durch den Biss kann das Opfer gelähmt oder getötet werden. Auf diesem Weg tötet die Cobra nicht nur andere Schlangen sondern vor allem Vögel und Affen. Und laut Pressetext „ist ein gutes Album wie eine Cobra: Es trifft dich heftig und direkt!“ Mit dem gleichnamigen britischen Sportwagen hat das auf dem prolligen Cover abgebildete Auto allerdings wenig gemein. Egal. Nachdem im Jahre 1990 Kasachstan seine Souveränität innerhalb der UdSSR erklärt hat, emigrieren Sergej Halosin und Arnold Kinzel von dort aus ins gerade wiedervereinigte Deutschland. In Hamburg gestrandet, gründen sie Juri Gagarin und ihr zweites Album „Energia“ verhilft ihnen zum Durchbruch. Nun greift die besagte „Cobra“ an, Friederike „Flicke“ Herr gehört als Texterin und Sängerin inzwischen fest zur Crew – und das zahlt sich aus. Ihr melodischer Gesang gibt den Kosmonauten einen völlig neuen Sound und bereichert den knarzend groovigen C64-Elektro-Pop auf ganzer Linie. Vor allem „Whip“, „Plot“ sowie die erste Single „Wet Dreams“ sind nahezu perfekt für ausgelassene Partynächte. Mit Ashi (Captain Capa) auf dem 80s angehauchten „Flashgold“ an den Vocals, Bratze auf „Take Over“ und der Frittenbude als Edit-Meister bei „Friction“ geben sich auch drei Label-Kollegen die Ehre. Und so kicken die elf Tracks hier in guter alter bratziger Technomanier und laden zum Raumkapselraven ein!

www.myspace.com/jurigagarin www.jurigagarin.net www.audiolith.net

Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de


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hanfcooltour

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ie alle aktiven Hanffreunde wissen, wird auch in diesem Jahr der Hanftag in Berlin am 08.05.2010 stattfinden. Um 15 Uhr versammeln sich alle Teilnehmer vor dem Brandenburger Tor, um unter dem Motto „Natur pur!“ friedlich für die Legalisierung von Marihuana zu demonstrieren. Dass eine solche Demonstration dafür Sorge tragen möchte, ihre Anliegen einer breiteren Schicht zu offerieren, sollte im Sinne der Erfindung liegen und allen Teilenehmern bewußt sein. Um sich dementsprechend auf ein solches Event vorzubereiten, bittet das Hanfwerk um eure Mithilfe. Erstens ist natürlich euer Erscheinen von dringender Notwendigkeit, um eine Wiederholung des Events zu garantieren, aber vor allem um die gewünschten Veränderungen hervorzubringen. Zweitens ist ein entsprechendes Verhalten an den Tag zu legen, so dass kein Unbeteiligter sich in seiner Freiheit eingeschränkt oder sogar unangenehm durch flegelhaftes Verhalten gestört wird. Drittens ist eine wirksame Präsentation unserer Anliegen von absoluter Dringlichkeit. Hier seid wieder ihr gefordert, um mit frechen, wohlformulierten Anspielungen euren Wünschen Gehör zu verschaffen. Slogans auf Pappkartons wie „Kein Kampf ohne Hanf“ sind leider nicht sonderlich werbewirksam und suggerieren ausserdem ein falsches Bild unseres Anliegens in der Öffentlichkeit,

weshalb man auf so etwas verzichten sollte. Überlegt euch eher sinnvolle und treffende Argumente, die schnell erfassbar sind und nicht in den falschen Hals geraten können. Schreibt diese auf Banner, Poster und T-Shirts und tragt sie mit guter Miene durch die Manege der Stadt. Besorgt euch bunte Klamotten und verkleidet euch, wenn euch

danach ist, aber achtet auf das Vermummungsverbot. Ein nicht zu verachtender Vorteil ist die Tatsache, dass die Wissenschaft mittlerweile auf unserer Seite ist, da sie sich objektiv überzeugt hat. Wer also Möglichkeiten und Wissen besitzt, Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien leicht zugänglich zu präsentieren, ist auch hierzu herzlich aufgerufen. Ebenso wäre ein Stammbaum der größten Prohibitionisten und deren fadenscheinige Tiraden im Bezug auf ihre eigene wirtschaftliche Präsenz ein schönes Anschauungsbeispiel für Nichtdemonstranten.

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus … 16. - 18. April 2010 @ Halle 5, Messe Basel

CannaTrade 2010 10 Jahre CannaTrade

Die vielen positiven Rückmeldungen der Aussteller sowie Besucher hat die Messeleitung davon überzeugt, auch im Jahr 2010 in Basel zu logieren. So feiert die CannaTrade ihr zehnjähriges Jubiläum in der Halle 5 auf mehr als 5000 m² Fläche, wo über 100 Aussteller aus aller Welt ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Bereits im Januar war die Zahl der Anmeldungen höher als die ganze Messe 2009, und so werden in diesem Jahr mehr als die üblichen 10.000 Besucher erwartet. Auf dem 2. Stock zieht sich eine Galerie rund um die ganze Messe. Dort ist die be-

liebte Piazza mit Hanfbar und Hanf-Food-Corner stationiert. Besucher und Aussteller können sich auf ein grosses Angebot an Getränken und Esswaren aus Hanf freuen, und zugleich einen wunderbaren Ausblick über die ganze Messe geniessen. Zudem finden auf der Galerie weitere Highlights wie zum Beispiel die 1. Schweizermeisterschaft im „Grow-a-Million“ statt. In einer grossen „Hanf-Ecke“ zeigen Aussteller verschiedene Möglichkeiten für die Verwendung von Hanf als ökologischer und wirtschaftlicher Rohstoff. Medizin- und Patientengruppen informieren über die Verwendung von Hanf in der Medizin. Gleich daneben befindet sich der Showraum, in dem im Jahr 2010 verschiedene Redner zum Thema Rohstoff, Medizin und Hanf als Genussmittel Vorträge und Diskussionen führen. Auch in diesem Jahr gibt es wieder den CannAwards – die Preisverleihung für das innovativste Hanfprodukt in den Kategorien Natur, Paraphernalia und Garten. Für das 10-Jahre-Jubiläum werden die Preise gesenkt, so wird der 3-Tagespass zum Preis eines 2-Tagespass angeboten (CHF 29.- statt 39.- / EUR 20.- statt 26.-).

www.cannatrade.ch

Um euch das kreative Gestalten schmackhafter zu machen, prämieren wir den innovativsten Auftritt mit einem famosen Überraschungsgimmick! Seid ihr bereit? Wer sich sowieso in der Lage fühlt, uns bei den Vorbereitungen des Hanftags unter die Arme zu greifen, möge sich bitte per Mail bei info@hanfwerk.de melden. Tatkräftige Legalisierer sind immer herzlich dazu eingeladen, sich an allen Aktionen der E.L.F und des Hanfwerks zu beteiligen. Je mehr desto besser. Das Hanfwerk erhofft sich einen großen, schönen und erfolgreichen Hanftag 2010 und marschiert in seinen Gedanken mit über einer Millionen Mitstreitern auf dieser Welt, die das gleiche Anliegen haben. Lasst uns mit ihnen gemeinsam an einer Leine reissen, damit endlich die notwendigen Gesetzesänderungen Anklang bei den Verantworlichen finden und nicht wie eh und je von diesen, in Achtlosigkeit oder aus Angst Wählerstimmen zu verlieren, weggeschmettert werden. Nur wenn sich eine einheitliche, vernünftige Lobby formiert, die ihre Wünsche selbsterklärend einfordert, werden die Regierungen auf unsere Angebote eingehen müssen.

Legalize!

23. - 25. April 2010 @ Convention Center Los Angeles

THCexpo

Seit in Kalifornien medizinisches Marihuana im Jahr 1996 legalisiert wurde, hat sich viel getan. In einigen großen Städten gibt es eine wahre Flut an Medical Dispensaries, Los Angeles führt diese Statistik mit geschätzten 1800 Hanfapotheken an. Allerdings gab es all die Jahre keine Hanfmesse in Kalifornien, was bei einem jährlich geschätzten Marktwert der Grasernte von über 35 Milliarden US$ eine Farce ist. Nachdem die öffentliche Meinung über Cannabis in den USA mittlerweile umgeschwenkt ist, wurde im letzten Jahr zum ersten Mal die THCexpo in Los Angeles abgehalten und schlug ein wie eine Bombe. Über 40.000 Besucher besuchten die erste Ausgabe einer Messe, die dieses Jahr verspricht, noch größer zu werden. Auf die erste THCExpo kamen über 300 Aussteller, die ihr breites Sortiment auf 50.000 m² präsentieren konnten. Anders als auf unseren Messen beherrscht der medizinische Aspekt einen großen Teil der THCExpo, selbst Ärzte und andere medizinische Einrichtungen sind mit zahlreichen Ständen vor Ort. So wird vom 23. bis 25. April das L.A. Convention Center wieder Treffpunkt für Hanfkultur-Schaffende, Cannabis-Patientinnen und Patienten sowie Potheads sein. Auch internationale Besucher sind willkommen und können sich als Nicht-Amerikaner in Kalifornien ein Rezept für medizinisches Marihuana ausstellen lassen. Der Eintritt zur Messe kostet schlappe 10 Dollar und die Rezeptgebühr bewegt sich zwischen 50 und 100 Dollar.

www.thcexpo.com P.S. Aus organisatorischen Gründen gibt es die versprochene Überraschung im nächsten Monat …


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fun&action

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as für ein Jahreswechsel. Kalt und weiß. Soviel Schnee hat es in Berlin wahrlich schon lange nicht mehr W gegeben. Die richtige Zeit, um zu spielen. Das entspannt und ist je nach Spiel mal lustig, mal spannend und manchmal auch beides. Wie zum Beispiel bei „Pandemie“, jenes Spiel, das 2008 in Essen für Furore sorgte. „Auf Messers Schneide“ ist die erste Erweiterung. Diese und „Maria“, das Nachfolgespiel von „Friedrich“ (02/05), stelle ich euch in dieser Ausgabe vor. Kerstin Koch

Pandemie – Auf Messers Schneide ...

... erweitert das Grundspiel auf allen Ebenen. Es gibt zusätzliche Rollen, Ereigniskarten und einige Szenarien, die die Spieler vor neue Herausforderungen stellen. Zur Erinnerung: Pandemie ist das Spiel, bei dem die Spieler gemeinsam versuchen, die Welt vor dem Untergang zu retten, denn allzu schnell breiten sich die Seuchen aus. Während das Grundspiel nur vier Spielern vorbehalten war, sind es jetzt fünf. Je nach Anzahl an Epidemiekarten, die in den Kartenstapel gemischt werden, umso schwerer ist es zu gewinnen. Wer es also legendär mag, kann es nun mit sieben Epidemien aufnehmen. Wer das immer noch zu einfach findet, kann ja statt simpler Epidemiekarten, die Erweiterung „virulenter Stamm“ spielen. Da hat jede Epidemie eine zusätzliche Auswirkung. Die zweite Erweiterung heißt „Mutation“, das bedeutet, eine fünfte Seuche kommt ins Spiel und die Spieler müssen wie bei den anderen Seuchen auch, ein Gegenmittel entdecken. Wem das weiterhin zu läppisch ist, kann ja beide Erweiterungen zusammen spielen. Bleibt noch eine Erweiterung übrig. Der „Bioterrorist“ spielt alleine gegen den Rest. Wie bei Scotland Yard schreibt er geheim auf, wo er sich befindet und was er macht, steht er gemeinsam mit einem Spieler auf einem Feld, muss er sich zeigen, also seine Spielfigur auf den Plan stellen. In dem Moment läuft er Gefahr, gefangen genommen zu werden. Auf der anderen Seite hat er nichts anderes zu tun, als überall auf der Welt seine Seuche zu verteilen und gleichzeitig die anderen Spieler daran zu hindern, das Gegenmittel zu entdecken. Außerdem kann er die Forschungslabore zerstören, die zum einen das Reisen erleichtern, zum anderen für die Gegenmittelentdeckung notwendig sind. Der Bioterrorist gewinnt, wenn die anderen verlieren, aber nur, wenn mindestens einer seiner Seuchenmarker noch auf dem Feld ist. Sollte dies nicht der Fall sein, verlieren alle. Die Spieler gewinnen wie immer, wenn sie Gegenmittel aller Seuchen entwickelt haben. Schaffen es die Spieler, die Bioterroristenseuche auszurotten, scheidet der Bioterrorist aus. Mit all den Erweiterungen, neuen Rollen und Ereignissen eröffnen sich genug Optionen, dass „Pandemie“ auch in den nächsten Jahren nicht

Pandemie - Auf Messers Schneide Autor: Matt Leacock & Tom Lehmann Verlag: Pegasus Spiele Spieler: 2-5 Alter: ab 10 Dauer: ca. 45 Minuten

langweilig wird. Denn noch immer ist es schwer genug, fünf, sechs oder gar sieben Epidemien zu überstehen. Auf alle Fälle ist und bleibt auch „Auf Messers Schneide“ spannend. Und das allerbeste? Für jede Seuche gibt es Petrischalen. Sind zwar nur aus Plastik, trotzdem schick. Fehlen eigentlich nur noch Gummihandschuhe und Gesichtsmasken und man würde sich wie ein echter Seucheneindämmungsexperte fühlen.

Maria Das Profi-Spiel

Dabei handelt es sich nicht um die Mutter Jesu sondern um jene Figur, die schon Friedrich das Fürchten lehrte. Also Geschichtsunterricht ist angesagt: 1740, Österreichischer Erbfolgekrieg. Im Krieg befinden sich Österreichs Maria Theresia auf der einen, Preußen, Frankreich, Bayern und Sachsen auf der anderen Seite. Nur die Pragmatische Armee, ein Zusammenschluss aus Niederländern, Hannoveranern und Briten, ist in Flandern mit Maria Theresia verbündet, das heißt, sie kämpfen gemeinsam gegen die Franzosen. Aufgeteilt werden die Staaten folgendermaßen: Ein Spieler repräsentiert Maria, einer Frankreich sowie Bayern und der Dritte im Bunde Preußen, Pragmaten und Sachsen. Nicht wundern, das funktioniert, obwohl Preußen gegen und die pragmatische Armee mit Maria spielen. Der Spielplan ähnelt dem von Friedrich, das heißt Städte beziehungsweise Festungen sind durch Straßen miteinander verbunden und müssen erobert werden. Sobald es einer Großmacht gelingt, alle eigenen Siegpunktmarker auf den Spielplan zu bringen, hat sie sofort gewonnen. Dazwischen liegen aber ein paar Stunden Spielzeit. Wobei Maria flotter und kämpferischer ist als Friedrich. Außerdem sammelt man auch bei weitem nicht so viele Kampfkarten, bevor man sich ins Schlachtgetümmel wirft. Überhaupt hat Richard Sivél ein paar Änderungen des Spielablaufs eingeführt, die Maria zu einem Superspiel machen. Vor allem, weil es noch immer relativ wenig gute Drei-Personen-Spiele gibt. Also zum Spielablauf: Jeder versucht seine Armeen strategisch so zu platzieren, dass er zum einen keine eigenen Festungen verliert und zum anderen gut angreifen kann, um gegnerische zu erobern. Armeen werden zu Spielbeginn einer bestimmten Anzahl von Generälen zugeteilt, die sich über den Spielplan bewegen. So schieben sich nicht unzählige Armeen über den Plan und alles bleibt schön übersichtlich. Zum Kampf kommt es, sobald sich zwei verfeindete Generäle in nebeneinanderliegenden Städten gegenüber stehen. Die Kämpfe verlaufen nach gewohntem Muster. Der Spielplan ist in Rechtecke unterteilt, die unterschiedliche SkatblattSymbole zeigen. Je nach dem, wo der kämpfende General steht, spielen die Kontrahenten abwechselnd die Karten der entsprechenden Farbe aus. Sobald ein Spieler keine Karte mehr legen kann oder will, zieht er sich zurück. Wie weit geben die Karten vor. Außerdem verliert er die gleiche Anzahl Armeen, die er auf seinem Armeebogen abstreicht. Diese sogenannten Technischen Karten brauchen die Spieler aber auch um neue Truppen und Trosse zu kaufen. Letztere können von feindlichen Spielern ebenfalls geschlagen werden. Und ohne Tross werden die Armeen im Feindesland Runde für Runde dezimiert. Und zu guter Letzt kann man mit diesen Karten auch Politik betreiben. Zu Beginn jeder Runde werden zwei Politik-Karten (PK) aufgedeckt, die von den Großmächten Preußen, Österreich, Fran-

kreich und Pragmatische Armee ersteigert werden können. Wer die höchste Punktzahl hat, darf sich eine davon nehmen und setzt sie sofort ein. Entweder um sich zu verbessern oder die Gegner zu schwächen. Diese Karten ersetzen die Schicksalskarten aus Friedrich. Somit entfällt der enorme Glücksfaktor, wann ein Land ausscheidet. Und wer gewinnt nun? Derjenige oder diejenigen, die am Ende eines Zuges keine Siegpunktmarker mehr in der eigenen Box haben. Diese Marker werden zu Beginn des Spiels dort hineingelegt und im Laufe des Spiels auf den Plan gebracht. Und zwar durch Festungseroberungen, wenn man mindestens drei feindliche Armeen besiegt oder durch Auswirkungen der Politik-Karten. Dementsprechend landen sie auch wieder in der Box, wenn man Festungen oder im Kampf verliert und natürlich auch durch die PK. Längstens werden 12 Runden gespielt. Dann gewinnt, wer die wenigsten Minuspunkte hat. Und die hat derjenige, der in den vier Winterphasen (nach jeder dritten Runde) in der Summe die wenigsten Armeen in seinem Siegpunktpool hatte. Maria ist spannend vom Anfang bis zum Ende. Jeder hat die Chance zu gewinnen, wobei es gerade für Maria vor allem um die Verteidigung der eigenen Festungen geht. Doch auch sie kann nur gewinnen, wenn sie Schlachten gewinnt oder feindliche Festungen erobert. Für die anderen gilt, schneller als die anderen Österreichs Festungen zu erobern und keine an Maria zu verlieren. Preußen muss sich noch um die österreichisch besetzten Festungen in Schlesien kümmern und Frankreich setzt sich in Flandern mit der Pragmatischen Armee und kämpft in Böhmen gemeinsam mit den Bayern gegen Österreich. Für alle, die Friedrich nicht kennen, aber Strategiespiele mit einer guten Portion Kartenglück mögen, denen sei Maria empfohlen. Aber auch für „Maria“ gilt, genügend Zeit für eine Partie muss mitgebracht werden, denn je länger Maria den Angriffen trotzt, umso eher ziehen die Stunden ins Land. Unsere Partien dauerten zwischen knapp drei und sechs Stunden. Aber spannend waren sie allemal.

Maria Autor: Richard Sivél Verlag: Histogames Spieler: 2-3 Alter: ab 12 Dauer: mindestens 2-3 Stunden



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fun&action

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Die Hanfberatung im HanfJournal

Erste Hilfe für Kiffer

kascha@hanfjournal.de

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Markus (20) aus Berlin fragt:

„Hi Kascha, ich habe mir in den letzten Monaten immer ein paar Samen aus dem Gras gesammelt, wenn dort welche drin waren. Jetzt würde ich gerne mal probieren, ein paar davon auf dem Balkon einzupflanzen. Wann ist dafür eine gute Zeit und wie erkenne ich ob das eine weibliche Pflanze wird?“

Kascha antwortet:

„Hallo Markus, ich muss dich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der Anbau von Hanf in Deutschland verboten ist und du dich, auch wenn es nur ein oder zwei kleine Pflänzchen werden, trotzdem strafbar machst. Deshalb kann ich dir leider keine Anbauhinweise geben. Üblicherweise wird Hanf beim Outdooranbau (also mit Sonnenlicht, denn bei Indooranbau mit Lampen spielt die Jahreszeit wegen konstanter Temperatur und gesteuerter Beleuchtung keine Rolle) ab Ende März bis Ende April ausgesät. Wichtig ist dabei aber, dass die Pflänzchen keinen Frost mehr bekommen. Wenn der Winter lang ist, ziehen einige Züchter ihre Pflänzchen schon in kleinen Töpfen auf dem Fensterbrett vor und stellen oder pflanzen sie nach draußen, wenn die Nächte dauerhaft frostfrei bleiben. Nach ein paar Wochen, wenn die Pflanzen groß genug sind, fangen die Männchen an, sich von den Weibchen vor allem durch den Bau der Pflanze zu unterscheiden. Männliche Pflanzen wachsen viel verzweigter als die Weibchen, welche an einem Stiel gerade nach oben wachsen und die Blütenansätze direkt am Stiel haben. Die weiblichen Blüten erkennt man an ihren Blütenblättern mit den feinen Blütenhaaren. Männliche Blüten sind eher kelchförmig und enthalten Pollen, die man vermeiden sollte, wenn man nicht möchte, dass die weiblichen Pflanzen befruchtet werden und Samen ausbilden. Außerdem enthalten die männlichen Blüten kein THC und sind für Rauschzwecke völlig ungeeignet. Mit etwas Übung erkennt man den Unterschied recht schnell, und viele Züchter legen Wert darauf, die männlichen Pflanzen frühzeitig zu entfernen.“

Nadine (23) aus Oldenburg fragt:

„Hi Kascha, ich habe ein bisschen Gras von meiner Ernte vom letzten Herbst eingefroren und möchte mir nun etwas davon auftauen. Muss ich dabei irgendetwas beachten oder kann nichts schief gehen? Ich habe es vorher in kleine Beutel gepackt, damit ich es einzeln auftauen kann, und es liegt jetzt seit ungefähr 4 Monaten im Gefrierschrank. Die Temperatur war auf -18 Grad gestellt, falls das irgendwie wichtig ist.“

Kascha antwortet:

„High Nadine, schief gehen kann immer etwas, du hast dich aber schon einmal ganz gut vorbereitet. Dadurch, dass du das Gras einzeln eingefroren hast, stellst du schon mal sicher, dass das Gras, das im Gefrierschrank bleibt, auch nicht weiter durch die Entnahme einer Portion beschädigt wird. Wie du weiter vorgehst, hängt von einigen Faktoren ab, zum Beispiel, ob das Gras vor dem Einfrieren getrocknet war, und ob du es in einem Vakuum verpackt hast. Vakuumverpacktes, getrocknetes Gras kann man meist einfach in der geschlossenen Tüte auftauen. Ansonsten wird meist empfohlen, in der geöffneten Gefriertüte oder auf z.B. einem Handtuch ausgebreitet aufzutauen. Dabei kann man auch eine Heizung oder einen Ofen zur Unterstützung benutzen. Es ist aber schonender, ein langsames und gut belüftetes Auftauen in einem nicht zu feuchten Raum bei Zimmertemperatur zu ermöglichen. Das

sollte etwa einen Tag dauern, je nachdem, wie groß die Portion ist. Gerade wenn es mehr als 10g sind, macht es auch Sinn, das Gras ein wenig auszubreiten zum Auftauen, damit es nicht so ein großer Klumpen ist. Die schlimmste Folge durch Feuchtigkeit stellt nicht, wie viele denken, die manchmal etwas veränderte Konsistenz der Cannabisblüten dar. Dafür kann es dir, wie auch beim Trocknen schon, passieren, dass das Gras schimmelt. Dann kannst du es nicht mehr rauchen und solltest es wegwerfen, deshalb achte beim Auftauen vor allem darauf, dass sich keine Feuchtigkeit staut und die Blüten äußerlich gut abtrocknen.“

Micha (19) aus Frankfurt fragt:

„High Kascha, ich habe mal eine Frage. In meinem Gras sind in letzter Zeit immer ziemlich viele Stängel. Manchmal, wenn ich für 50 oder 60 Euro kaufe, sind in dem Beutel fast ein halbes Gramm nur Stiele. Jetzt wollte ich mal fragen, ob ich damit noch irgendetwas anfangen kann? Wenn da auch Wirkstoff drin ist, kann man die dann auch klein schneiden und rauchen? Ich habe mittlerweile eine ganze Menge gesammelt und weiß nicht, was ich damit tun soll, oder soll ich sie einfach wegschmeißen?“

Kascha antwortet:

„Hallo Micha, das mit den vielen Stängeln ist ärgerlich, aber immer noch besser als wenn im Gras Brix oder sogar Blei enthalten ist, um es schwerer zu machen. Nun ist THC bei der Hanfpflanze allerdings nur in den Blüten, den Blattspitzen und den Harzdrüsen enthalten. Solche Harzdrüsen finden sich zum Teil auch am Stiel, diesen aber mit zu rauchen lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Erstens sticht einem das schnell mal ein Loch in den Joint und zweitens raucht man dann eine ganze Menge Holz ohne nennenswerten Effekt. Wenn du die Stiele aber schon einmal gesammelt hast, hier zwei Möglichkeiten, was Leute damit so machen:

1. Hanfschnaps Dazu werden die Stiele, so wie sie aus dem Gras geholt werden, einfach in eine Flasche hochprozentigen Schnaps (Wodka, Rum, o.ä.) eingelegt, die an einem einigermaßen warmen Platz (z.B. auf dem Fensterbrett) steht. Dabei löst sich das THC langsam im Alkohol und nach einer ganzen Weile hat man dann einen Hanfschnaps. 2. Hanfbutter Dazu nimmt man sich eine größere Menge Stiele und erwärmt Butter bis sie flüssig ist. Die Stiele eine Weile in die warme Butter legen, dann mit einem Sieb wieder heraus holen. Das THC hat sich im Fett gelöst und man hat eine hanfige Butter zum Backen oder so aufs Brot schmieren, die je nach Anzahl und Qualität der Stiele auch einen leichten bis stärkeren Effekt hat. Du siehst also, bei einem eher geringen THC-Anteil lohnt es sich eher zu extrahieren, als die Stiele so zu rauchen, du verlierst aber auch nicht all zu viel, wenn du sie einfach weg wirfst.“


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Liegen geblieben

Schöner schlafen mit den grossstadtsurvivorn Egal welches Hobby du betreibst, welchen Sinn dein Leben hat oder womit du dir sonst noch so deine Zeit vertreibst - du wirst ja hoffentlich nicht so verrückt sein und arbeiten - ein Problem wirst auch du immer haben: Irgendwann klingelt der Wecker und es heißt aufstehen. Nicht schön, nicht gut, aber kommt halt doch immer wieder einmal vor. Damit du dabei nicht mehr so alleine bist, helfen dir deine grossstadtsurvivor und präsentieren die Lösungen, um endlich bis 18 Uhr ausschlafen zu können.

Drei einfache Regeln, die ein Aufstehen verhindern

• 1. Wecker richtig platzieren: Wer seinen Wecker einfach in das Zimmer seines Mitbewohners stellt, wird selbst nicht von dem Lärm geweckt, kann aber in Anspruch nehmen, dass statistisch gesehen gleich viele Menschen wach sind (dies ist auch ein gutes Beispiel, warum Mathe doch Sinn macht). Aber Achtung: Solltest du einen eigensinnigen Mitbewohner haben, ist es ratsam, fünf bis sechs Wecker in seinem Zimmer zu verstecken, nicht dass er einfach weiterschläft. • 2. Außenwelt eliminieren: Wer kennt das nicht: Es ist gerade l7:30 Uhr, du wälzt dich gemütlich im Bett hin und her und bist gerade dabei nochmals einzuschlafen, da klingelt das Telefon (Eltern!!), die Haustür (Postbote) oder der Computer (Skype) und zwingt dich aus dem Bett und zur Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Das muss nicht sein! Wer vor dem zu Bett gehen, alle Geräte schön in der Badewanne einweicht, natürlich um sie am nächsten Tag gründlich zu reinigen, wird merken, wie erholsam ein langer Schlaf sein kann. • 3. Sinnvolle Ausgangssituationen schaffen: Wer frühzeitig mitdenkt, kann unangenehme Situationen vermeiden! Das klingt banal, ist aber ziemlich effektiv! Wer zum Beispiel erst gar nicht ins Bett geht, muss auch gar nicht aufstehen. Dank Crystal-Meth auch wochenlang ohne Probleme möglich ... schöne neue Welt.

Die besten Ausreden

• „Aber ich dachte, dass ich mit meinem Schönheitsschlaf ihrer Forderung nach Verbesserung der Außendarstellung nachkomme!“ • „Aber ich war dieses Jahr schon mal pünktlich.“ • „Ich dachte mir, ich arbeite heute mal von zu Hause aus - im Betrieb kann ich mich immer so schlecht konzentrieren, vor allem wenn sie mich immer so anschreien.“ • „Mein doofer Mitbewohner hat einfach meinen Wecker geklaut.“ • „Ich hatte gestern Nacht mit so vielen Menschen Sex und ich kann die Namen von denen immer noch nicht auswendig - aber ich hab sie mir alle aufgeschrieben, damit ich sie heute auf Arbeit lernen kann. Das hat leider ein bisschen gedauert.“ • „Ich bin nicht zu spät, ich fühl mich heute nur so australisch.“ • „Entschuldigung, aber meine Frau gebar heute in der früh in unserem Ehebett ein Kind, im Zug hierher musste ich einen Selbstmordattentäter überzeugen, dass es Gott gar nicht gibt und er seine Bomben besser an Israel verkauft und auf dem Weg von der Haltestelle ins Büro musste ich noch kurz die Hells Angels von dieser Oma wegprügeln ... ich hoffe diese zehn Sekunden Verspätung wirken sich nicht zu schlimm für mich aus.“ So, wer jetzt noch aufsteht, ist selber schuld, wir haben unser Bestes gegeben.

Eure grossstadtsurvivor

Kommentar:

So‘n Spice Trügerische Kräutermischungen

Nicht mit uns!

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or einigen Tagen klingelte das Telefon der Redaktion. Am anderen Ende meldete sich ein Ladenbesitzer aus dem Großraum München, dessen Grow- und Headshop aufgrund des Verkaufs von legalen Kräutermischungen ins Visier der Ermittler geraten war. Diese Kräutermischungen enthielten keines der verbotenen Cannabinoide, es sei aber „ein offenes Geheimnis“, dass andere, noch nicht im BtmG erfasste Cannabinoide, darin enthalten seien. Unser diensthabender Redakteur wies den Ladenbesitzer dann auf die moralische Verantwortung hin, die der legale Verkauf von künstlichen Cannabinoiden mit sich bringe. Zwar kann das Hanf Journal es nicht gutheißen, wenn die Staatsgewalt in Bayern wieder einmal Grow-und Headshops ohne rechtliche Grundlage durchsucht, auf der anderen Seite ist es ein ebenso offenes Geheimnis, dass süddeutsche Polizeibehörden genauso reagieren, wenn sie herausgefordert werden. Spice und Co sind es nicht wert, das Hanf Journal wird sich nie für eine Legalisierung des „Assi-Grases“ einsetzen. Bisher ist auch noch niemand auf die Idee gekommen, einen kleinen Teil der Riesengewinne aus den Spice Verkäufen für eine humanere Drogenpolitik einzusetzen und sie dem DHV oder dem VfD zur Verfügung zu stellen. Bei den Kräutermischungen geht es schlichtweg um Profit ohne Beratung, Warnungen oder Konsumentensicherheit. Auch künstliche Cannabinoide gehören kontrolliert, nicht jedoch verboten. Wer sie unkontrolliert verkauft, ohne sie zu deklarieren, handelt verantwortungslos und verdient die Unterstützung der Hanfszene in unseren Augen nicht. Ist es so schwierig, eine erlaubte Substanz zu deklarieren, damit potentielle Konsumenten auch wirklich wissen, was sie kaufen? Gerade so etwas würde dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit immer neuer Verbote vor Augen halten und hätte der Diskussion um Spice viel Schärfe genommen.

Wir wissen‘s einfach besser...

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fun&action

Bayonetta

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Electro Gaming

Mary Potter für Playboys²

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ie Geschichte der Welt ist die Geschichte der Kriege zwischen Geheimbünden ... Segas neuestes Actionspektakel „Bayonetta“ handelt von den Kriegen zwischen den Lumen Sages und den Umbra Witches, die seit Jahrhunderten im Geheimen, so für das Gleichgewicht der Welt sorgen. Heldin „Bayonetta“ ist eine mächtige Hexe der Umbra Witches die unter Amnesie leidet. Dass das Gleichgewicht der Mächte durch Einwirken von der andern Seite umgestürzt werden soll, erklärt sich von selbst. Wie die 500 Jahre umspannenden Geschichte um die nur mit ihrer Haartracht bekleideten Titelheldin erzählt wird, sprengt die Dimension des in Worte Fassbaren. Der Director der erfolgreichen „Devil May Cry“ und „Viewtiful Joe“ Serien Hideki Kamiya liefert mit „Bayonetta“ sein Meisterstück und gleichzeitig den Beweis ab, dass er vollends durchgeknallt ist. Die mit allen weiblichen Reizen bestückte Sex-Hexe zieht alle Register, was Leveldesign, Gegnergestaltung, Humor und Präsentation betrifft und bietet selbst ausgebufften Profizockern mehrere atemlose Momente. Was einem allein vom grafischen Aspekt rein künstlerisch geboten wird, müsste sogar Salvador Dali beeindrucken können. Das Spiel ist ein typisches Hack´n Slay Adventure, welches die Protagonistin stehts von allen Seiten darstellen kann, während sie ihre Feinde vermöbelt. Über Tastenkombinationen entfacht ihr ein Feuerwerk des Zauber-Kung-Fu´s, deckt und kontert die Angriffe der Gegner und sammelt deren wertvollen Überreste ein, um diese in düsteren Portalen bei eurem zwielichtigen Auftraggebern gegen neue Fähigkeiten und Waffen einzutauschen. So erhaltet ihr im Verlauf des Spiels zusätzlich zu den vier verzauberten Handfeuerwaffen, die ihr an „allen“ Extremitäten tragt, noch eine Peitsche, Krallen, Pump-Gun`s und ein Samuraischwert.

Foto: Sega

Foto: Sega

Da jede Waffe untereinander verknüpfbar und mit individuellen Combos ausgestattet ist, bieten sich hunderte verschiedenartiger Moves, die euch die wohlgeformte Schönheit in allen erdenklichen Positionen präsentieren. Da sich das Hexengeschnetzelte jedoch vor dem Ableben gehörig zur Wehr setzt, nutzt ihr neben brachialer Waffengewalt ein gehöriges Trickrepertoire aus dem Zauberkessel, das euch die Fähigkeit zur Verwandlung in eine Pantherkatze, eine Krähe und eine Fledermaus ermöglicht sowie dem wichtigsten Trick, die Witch Time. Diese wird bei erfolgreichem Ausweichmanöver getriggert, verlangsamt die Zeit und dreht das Farbschema des ohnehin schon spektakulär Dargestellten ins Negative. Da sich

die gesamte Spielewelt extrem surrealistisch gestaltet und oft den gewohnten physikalischen Gesetzten trotzt, bekommt ihr neben einem perfekt spielbaren Hexenabenteuer einen optisch anspruchsvollen Drogenrausch dazu geliefert. Die Gestaltung der Gegner ist dabei ebenso illuminierend wie direkt aus dem Himmelreich gegriffen. Und das ist wörtlich zu nehmen. Neben den hell leuchtenden, Standard Engelserscheinungen, die wie ihr mit unterschiedlichen Waffen sowie Instrumenten ausgestattet sind und damit euer Dasein beenden wollen, trefft ihr regelmässig auf haushohe Endbosse, die einem durch ihre eindrucksvolle Gestaltung länger als der gewöhnliche Obermotz in Erinnerung bleiben. Güldene, filigrane Verzierungen schmücken die marmorweissen, wundervollen Wesen aus den Wolken - solange bis man ihnen mit einem riesigen, haarigen Höllenhund ihre Sterblichkeit beweist und durch eine 500 Gigatonnen-Beißattacke ihr Innerstes nach aussen kehrt. Lecker. Da einem die richtigen Taktiken mancher Himmelsschergen nicht sofort auffallen könnten und eine leicht bekleidete Latexhexe auch Schmerzen spürt, kann sich „Bayonetta“ in ihrem tragbaren Hexenkessel benötigte Lollipops brauen, die euch durch kurze Unverwundbarkeit oder mehr Angriffskraft den heissen Besentrip erleichtern. Jedoch merkt sich das Scoringsystem den Gebrauch der Items und bewertet euch demensprechend am Ende eines Abschnittes. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei der getroffenen Auswahl entsprechend und sorgt für mehrfachen Wiederspielwert. Zum einen, da die Unterschiede gravierend spürbar sind und zum anderen, da eure Ausrüstung nach dem ersten Durchgang noch lange nicht komplett ist. Es lohnt es sich einfach dieses fabelhafte Erlebnis mehrfach zu spielen, um sich von den spektakulären Ereignissen, den vielen grandiosen Verbeugungen vor vergangenen Klassikern, welche auf wunderbare Weise ins Geschehen integriert wurden, und natürlich der unglaublichen Hexe „Bayonetta“ verzaubern zu lassen. It´s not a Trick, it´s Magic!

(Ps3 ASIN: B002GMQ752 /Xbox360 ASIN: B002GMQ75C) Sega ca.55€ (ab 18) www.sega.de/platinumgames/bayonetta/de/index.html


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news

Ende sei. Darüber war ich sehr verärgert und kündigte an, mich bezüglich dieser „Sache“ an weitere Institutionen zu wenden und ließ mir die Nummer des Krankenhauses geben, dem die Apotheke unterstellt ist. Am nächsten Tag kontaktierte mich die Apotheke schon morgens, um mir mitzuteilen, dass die Polizei bzw. das LKA NRW die vergiftete Substanz ausnahmsweise unter Einhaltung der Schweigepflicht untersuchen wolle. Wochen später meldete sich die Apotheke wieder bei mir und sagte aus, dass man in der Tat einen extrem gesundheitsgefährdeten chemischen Stoff gefunden habe Von Sunflower 88 dass die Polizei eine Warnmeldung an die Presse Mitte Oktober 2009 erwarb ich von einem KommiliWer wirklich wissen will, was drinne ist, rennt gegen und herausgeben wolle, um die Bevölkerung zu schützen. Es tonen Marihuana für den Eigenbedarf. Schnell stellte Wände, Ärzte und längst überholte Vorurteile an handele sich hierbei um ein neues Streckmittel, welches ich fest, dass mit diesem Gras etwas nicht stimmte. bereits stellenweise in NRW aufgetaucht sei und dass zur staDa sich meine Symptome verschlimmerten, fuhr ich in ein Hier eine Liste mit spezifischen Merkmalen des verunreinigten tionären Krankenhausbehandlung vereinzelter Konsumenten Krankenhaus, um mich gründlich untersuchen zu lassen. Marihuanas und meinen körperlichen, wie geistigen Nebengeführt habe. Zudem sagte man, dass es noch nicht möglich sei, Dort wurde ich umgehend von dem behandelten Arzt in eine wirkungen: den giftigen Stoff konkret in der Öffentlichkeit zu benennen, „Kifferschublade“ gesteckt, subtil beleidigt und verbal diskriEigenschaften des verunreinigten Marihuanas: da die Untersuchung erst von der übergeordneten Behörde miniert. Die Behandlung ließ sehr zu wünschen übrig, da mir • Scheinbar gute Qualität (Aussehen und Geruch) abgesegnet werden müsse. Meine Besorgnis war groß und ich dieser Arzt noch nicht mal in den Hals schaute, noch das Rönt• Funken beim Abbrennen (Brennprozess zu schnell) fragte, ob man schon was über eventuelle Folgeschäden wisse. gen meiner Lunge vorschlug. Nach diesem Besuch im Kran• Rauch lässt vom Geruch her auf chemischen Zusatz schlieDaraufhin erklärte man, dass die Betroffen sich wieder schnell kenhaus war mir deutlich geworden, wie verpönt der Konsum ßen erholt hätten und dass der Konsum dieses giftigen Stoffes laut von Marihuana in Deutschland zu sein scheint und dass ich • Weißer hartnäckiger Schmierfilm an der Innenseite der LKA NRW keine Folgeschäden habe. dementsprechend zu einer Randgruppe gehöre. (Glas)- Pfeife Nach drei Wochen hatte man in der Apotheke (k)ein ErgebPechschwarze, klebrige Asche anstatt grau und bröselig Nun stellen sich mir zwei Fragen: nis feststellen können. Man sagte, es sei nichts zu finden. DarNebenwirkungen: • Ist das LKA NRW medizinisch so kompetent, diese Frage zu aufhin sagte ich aus, dass ich mir bezüglich einer chemischen • Verwirrtheitszustände (Blackouts) beantworten? Verunreinigung 100%ig sicher sei und dass ich mich so nicht • Magen-Darmbeschwerden; insbesondere Durchfall (ca. 3-4 • Steht die Aussage „keine Folgeschäden“ nicht im Widerabspeisen ließe. Des Weiteren wurde mir dort gesagt, dass die Tage) spruch zu den Aussagen „extrem giftiger Stoff“ und „WarnKapazitäten dieser Apotheke nicht ausreichten, um eine umfas• Auffällige Schwellungen im Gesicht (wurde mehrmals angemeldung“? sendere chemische Untersuchung vornehmen zu können. Ich sprochen) Diese wichtigen Informationen das verunreinigte Marihuana bat die Apotheke um eine Rücksendung der Substanz, um die• Extrem starke Schweißausbrüche (vor allem nachts) betreffend wurden mir von der zuständigen Apotheke Mitte se dann von einem Giftinstitut untersuchen lassen zu können. • Insgesamt ohne Übertreibung zwei Wochen angeschlagen Dezember vermittelt und ich weiß bis heute nicht, was ich daNun wurde mir von der Apotheke mitgeteilt, dass dies nicht gewesen mals konkret geraucht habe. Eine Warnmeldung an die Bevölmöglich sei, da man auf diesem Wege gegen das BetäubungsIch rief meine Hausärztin an, die aussagte, dass es sinnvoll kerung wurde bis jetzt auch nicht herausgegeben. mittelgesetz verstieße und somit die „Sache“ betreffend am sei, das Streckmittel zu ermitteln und zu benennen, um eine

estrecktes Gras gefährdet seit fast fünf Jahren über vier Millionen Bürger/innen. Die Politik ignoriert das Problem trotz zahlreicher Hinweise. Aufgrund dessen werden Menschen, die mit Vergiftungserscheinungen einen Arzt aufsuchen, weder ernst genommen noch kompetent behandelt. Was sich vergangenes Jahr in einer Mittelhessischen Klinik ereignet hat wurde von der betroffenen Leserin dokumentiert und hat uns erst einmal die Sprache verschlagen:

gezielte Behandlung vornehmen zu können. Also fischte ich aus meinem Mülleimer 2-3 Jointstummel, die noch genügend Gras enthielten, um eine Untersuchung vornehmen zu lassen. Ich setzte mich mit dem Chefredakteur des Berliner Hanf Journals in Verbindung, der mir riet, diese vergifteten Reste an eine bestimmte Apotheke zu schicken.

Warnmeldung

>>> Fortsetzung von Seite 1

„Umdenk- statt...“ Hanfverbands zwischen den Zeilen herauslesen kann. Einzig und allein aus München kam eine durchweg ablehnende Stellungnahme des dortigen Polizeipräsidenten Prof. Dr. Schmidbauer: „[...]So sind wir gegen jegliche Legalisierungsbestrebungen bei Cannabisprodukten. Beim Konsum im jugendlichen Alter oder bei einem intensiven Dauerkonsum drohen […] insbesondere Schädigungen des Gehirns[...].“ Bayern 2010: Es gibt noch sehr viel zu tun. In Tschechien, Belgien, Österreich, den Niederlanden, Spanien, Portugal und in Kürze sogar in der Schweiz existieren Gesetze, die Hanfkonsumenten im Alltag wirklich entkriminalisieren und die auch für die Polizei anwendbar sind, damit sie sich um Wichtiges kümmern darf. Was unter rot/grün nur noch eine Frage der Zeit schien, ist unter schwarz/rot in so weite Ferne gerückt, dass entsprechende Modelle unter schwarz/gelb gar nicht mehr öffentlich diskutiert werden. Bei anderen Drogen ist ein Umdenken gar eine Frage auf Leben oder Tod: Tschechien betreibt in der Praxis schon seit geraumer Zeit eine liberale Drogenpolitik, das Gesetz zur Konsumenten-Entkriminalisierung Anfang des Jahres war lediglich eine Manifestation des Status Quo. 2007 gab es in Tschechien 40 Drogentote bei 10 Millionen Einwohnern, beim Nachbarn Bayern gab es im gleichen Zeitraum 231 Opfer bei 12,5 Millionen Einwohnern, Tendenz weiter steigend. Eine Langzeitstudie aus Zürich beweist den direkten Zusammenhang: Je größer die polizeiliche Repression desto mehr Drogentote. Erstmals untersuchte die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich für den Zeitraum von 1975 bis 2007 den Zusammenhang zwischen Repression, Methadon- und Heroinbehandlungen und der Zahl der Drogentoten in der Schweiz. Übereinstimmend mit Forschungsergebnissen aus anderen europäischen Ländern konnten sie zeigen, dass die kontrollierte Abgabe die Zahl der Drogentoten auf ein Viertel zu senken vermochte. Die meisten CDU regierten Länder und Kommunen ziehen zur Zeit alle Register, um die Heroinabgabe für Schwerstabgabe hinauszuzögern, die eigentlich längst Gesetz ist. Wenigstens die FDP sollte den Mut haben, die wahren Hintergründe der fortschreitenden Kriminalisierung von Konsumenten zu hinterfragen und endlich eine bundeseinheitliche Regelung durchsetzen, die ihren liberalen Grundsätzen näher kommt als die fortwährende Kriminalisierung von Drogenkonsumenten. (siehe Seite zwei: Feuer auf Mechthild Dyckmans). Den gesamten Schriftwechsel des DHV mit den Polizeipräsidenten gibt es unter: www.hanfverband.de Die Studienergebnisse sind unter http://www.mediadesk.uzh.ch abrufbar


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news

Keine Legalisierung ohne Öffentlichkeit:

Mahnwachen für Opfer der Drogenprohibition

Text: Anne Fröhlich und Jo Biermanski

Tübingen. Seit der Inhaftierung von Jürgen Hahnel wegen Besitzes von Cannabis am 6.Juli 2009 organisiert Anne Fröhlich circa 14-tägig in Tübingen auf dem Holzmarkt „Mahnwachen für Opfer der Drogenpolitik“. Jürgen Hahnel ist seit dem 17.Juli im drogenpolitischen Hungerstreik in der JVA Rottenburg (das Hanf Journal berichtete). Da Jürgen Hahnel zu Problemen im Vollzug und bezüglich seiner Öffentlichkeitsarbeit noch diverse Schreiben formulieren will, führt er den Hungerstreik derzeit noch phasenweise in gemäßigter Form durch. In diesen Phasen nimmt Jürgen Hahnel Zucker/Honig in Getreidekaffee/Tee, etwas Obst, Marmelade (als Zucker/Honigersatz), Quark, Milch und Gemüsebrühe zu sich. Nach Beendigung der Schreibphase wird Jürgen Hahnel seinen drogenpolitischen Hungerstreik bis zur drohenden Zwangsernährung konsequent durchführen.

Bei den Mahnwachen informiert Anne Fröhlich auf Schautafeln und mit Jürgen Hahnels „Zentralem Infoblatt: Armut + Ausgrenzung durch Drogenpolitik“ vor allem über Cannabis und zur Drogenpolitik. Auch die Unterstützung von Kampagnen der Grünen Hilfe (www.gekifft.de und www.gruene-hilfe. de/freiheit-allen-hanf-gefangenen) und eines Gnadengesuchs an Baden-Württembergs Justizminister Goll für Jürgen Hahnels Freilassung mit gleichzeitigem Appell, sich für menschenwürdige Drogenpolitik einzusetzen, ist vor Ort möglich. Bei den Mahnwachen muss sich Anne Fröhlich immer wieder mit stigmatisierenden Vorurteilen zu Drogen und DrogenkonsumentInnen auseinandersetzen, die durchaus im direkten Zusammenhang mit herrschender Tabuisierung und Desinformation als Folge der Prohibitionspolitik zu werten sind. Viele

CA - Bekifft zu den Olympics? In Vancouver wird weggeschaut

NL - 2010 gibt es Gras für Touristen Modellprojekt bleibt vorerst auf dem Papier

Ursprünglich wollten acht Gemeinden in der niederländischen Provinz Limburg ein Modellprojekt starten, bei dem nur noch in den Niederlanden gemeldete Erwachsene Gras oder Hasch im Coffeeshop kaufen können. Schon kurz nach Vorstellung des Projekts sprangen sechs der acht Gemeinden ab. Eigentlich für Anfang Januar geplant, wurde die ganze Sache jetzt erst einmal verschoben, da es rechtliche Bedenken gäbe, müsse erst einmal die juristische Grundlage geprüft werden. Kurzum: Es gibt auch in der Provinz Limburg weiterhin Gras für Touristen. Vorerst.

USA - Straflos in Seattle In Seattle lässt ein neu gewählter Staatsanwalt die Verfolgung von Cannabisbesitzern ganz sein.

Laut einem Bericht in der Seattle Times ist die größte Stadt im Nordwesten der USA schon einen Schritt weiter als die Schweizer. Hier hatten die Bürger im Jahr 2003 dem Referendum 75 zugestimmt. Dieses sieht vor, dass die Verfolgung von Cannabisbesitz für die lokalen Strafverfolungsbehörden nur noch niedrigste Priorität haben soll. Aber erst mit der Wahl des städtischen Staatsanwalts Pete Holmes im November 2008 wurde der Wille der Bürger von Seattle nun umgesetzt. Solange keine besonderen Umstände vorliegen, wird in Seattle der Besitz von Cannabis nun nicht weiter verfolgt. Pete Holmes Amtsvorgänger Tom Carr hatte in vielen Fällen von Cannabisbesitz weiter auf eine Verfolgung gesetzt. Die Legislative des US-Bundesstaates Washington, dessen Hauptstadt Seattle ist, diskutiert derzeit zwei Gesetze zur Entkriminalisierung bzw. Legalisierung von Cannabis - würden sie verabschiedet, bliebe Cannabis aufgrund von Bundesgesetzen weiterhin illegal.

Der öffentliche Konsum von Cannabis ist in Vancouver fast so normal wie in Amsterdam. Das wird auch während der kommenden Olympiade so bleiben, allerdings hat ein Sprecher der örtlichen Polizei angekündigt: „Unsere Beamten zeigen das höchstmögliche Maß an Verständnis für Menschen, die kiffen. Das wird auch während der Olympischen Spiele so bleiben.“ Das heißt jedoch nicht, dass die Polizei ganz wegschaut: „Allerdings denke ich nicht, dass die Menschen hierher kommen, um unsere Gesetze öffentlich zu brechen. Ich gehe davon aus, dass unsere Beamten, falls so etwas vorkommen sollte, ihr Bestes tun werden, sie daran (die Illegalität) zu erinnern.“

USA - Fast wie in Kalifornien Patienten aus Colorado dürfen Cannabis kaufen

Die medizinische Verwendung von Cannabis ist seit einem Volksentscheid im Jahr 2000 in Colorado erlaubt. Nach einem Urteil vom 30.Dezember 2009 haben nun Patienten ein verfassungsmäßiges Recht, Cannabis nicht nur zu verwenden, sondern auch zu kaufen. Richter Christopher Cross vom Distriktgericht des Kreises Arapahoe unterstützte die CannaMart-Verteilungsstelle, die die Stadt Centennial verklagt hatte, nachdem sie im Oktober geschlossen worden war. Cross gab dem Antrag der Verteilungsstelle auf eine einstweilige Verfügung statt, die die Stadt daran hindert, die Verteilungsstelle geschlossen zu halten, während sich CannaMart gegen das Argument der Stadt wehrt, sie habe das Recht, Cannabisläden zu schließen, weil sie gegen Bundesdrogengesetze verstoßen. Jüngste Entscheidungen der staatlichen Gesundheitsbehörden sowie eine Erklärung des Bundesjustizministers aus dem Jahr 2009, dass Bundesstaatsanwälte sich nicht in staatliche Regelungen zu Cannabis einmischen werden, haben zu einer explosionsartigen Vermehrung kommerzieller Cannabisgeschäfte in Colorado geführt. Richter Cross erklärte, die Stadt verletze die Rechte von drei medizinischen Cannabispatienten, die sich der Klage angeschlossen hatten. Einer dieser Patienten erklärte, dass die

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Angesprochene aber äußern Zustimmung zu Jürgen Hahnels Positionen. Doch es ist zu beobachten, dass aus Furcht vor herrschender Kriminalisierung die entsprechende Unterstützungsunterschrift oft nicht gegeben wird, da „man nicht wisse, auf welcher Liste man zu landen drohe“. Dies ist angesichts des auf CannabiskonsumentInnen lastenden Verfolgungsdrucks einerseits verständlich, andererseits könnte sich weniger Selbstzensur und mehr Zivilcourage lohnen, da (nach Stanislaw Jerzy Lec) der Preis der Freiheit sinkt, wenn die Nachfrage steigt. Auch PraktikerInnen, denen durch ihre Arbeit mit DrogenkonsumentInnen die Problematik der Prohibitionspolitik vertraut ist, verweigerten gegen ihre eigene erklärte Überzeugung die Unterstützung aus Rücksicht auf die offizielle Linie des Arbeitgebers. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit und weitere Unterstützung notwendig: Mahnwachen und Infostände, wie die Mahnwachen von Anne Fröhlich oder der gemeinsame Infostand von der „Grünen Hilfe Hessen“ und der „Linken Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik Hessen“ als „Mahnwache für Opfer der Drogenprohibition“ am 29.Januar in Frankfurt sind erforderlich. Wer Jürgen Hahnel und Anne Fröhlich bei ihrem Engagement für menschenwürdige Drogenpolitik unterstützen will, findet weitere Informationen und die entsprechenden Kontaktdaten unter www.sichtbarewelt.de, denn „Keine Legalisierung ohne Öffentlichkeit: Gemeinsam sind wir stark!“

Schließung von CannaMart es ihm erschwere, medizinischen Cannabis, der ihm zur Behandlung einer Nervenerkrankung empfohlen worden sei, zu bekommen.

Latte Boykott Lass weg den Scheiss

Die Legalisierung von Cannabis ist in den USA ein sehr heiß diskutiertes Thema. Colorado ist nach Kalifornien der „zweit liberalste“ Bundesstaat, auch die Entkriminalisierung ist dort schon weit voran geschritten. Das ruft natürlich auch die Cannabis-Gegner auf den Plan. Firmen und Organisationen wie Schnaps- und Waffenproduzenten sowie -lobbyisten, Drogenfahnder und Staatsanwälte, von denen man es nicht anders erwartet, haben eine unheilge Koalition ins Leben gerufen, die die offenbar näher kommende Legalsierung stoppen soll. Mit von der Partie ist auch ein Unternehmen, das man dort nicht erwartet hätte und dessen Motive zumindest nicht so offensichtlich sind wie die der anderen Kampagnenteilnehmer: Starbucks Die Alkohol- und Waffenlobby hat zurecht Angst, dass mit steigendem Potkonsum ihre Absätze zurückgehen könnten, aber wieso ein Cappucchino-Laden? Wer so ignorant handelt hat‘s verdient. Wir schließen uns dem Boykottaufrauf an. www.saferchoice.org

UK - Was hab ich da nur gesagt? Auch der neue Drogenberater forderte 2003 das Ende der Hanf-Prohibition - und hat es vergessen

Nachdem David Nutt, seines Zeichens Drogenberater der Britischen Regierung, im November gefeuert worden war, wurde Professor Les Iverson zu seinem Nachfolger ernannt. Der sagte 2003, dass Cannabis nicht nur entkriminalisiert, sondern legalisiert werden müsse. Daraufhin angesprochen sagt der offensichtlich zerstreute Professor heute, dass er sich an diese Aussage nicht erinnern könne und er diese Position heute nicht mehr vertrete. Einem Wissenschaftler stehe es frei, seine Meinung zu ändern, da es in den letzten Jahren neuere Erkenntnissen gegeben hätte.


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