unabhängig, überparteilich, legal hanfjournal.de / Ausgabe #118 / 05.10 2 news 4 clubmed
Ruhe in Frieden, Vater der Hanf-Renaissance
5 guerilla growing 10 anderswo 11 cooltour 15 fun&action In dieser Ausgabe:
GROWEN 5 Drinnen, draußen und fehlerfrei, ab Seite...
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JAMAICA 10
Schwarzer Afghane fürs Nato-Mandat
UNO: Statistik-Tuning für den „War on Drugs“
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ürzlich meldete die UNO, dass Afghanistan zum weltgrößten Haschisch-Produzenten aufgestiegen sei. Deshalb müsse man sich jetzt auf die Bekämpfung des Cannabisanbaus konzentrieren. Schaut man sich die Zahlen genauer an und vergleicht sie mit denen der Vorjahre1, so scheint der Rückgang von Marokkos Anbaufläche um mehr als die Hälfte eher Wunschdenken. Fährt man dann direkt vor Ort, um im beschaulichen ChefChaouen nach der Stimmung unter den in der Gegend ansässigen Hanfbauern zu fragen, erfährt man, dass der König zwar jedes Jahr ein wenig strenger werde, im Prinzip aber immer noch fleißig angebaut wird. Nach UNO Angaben erwirtschaften die Afghanen drei mal mehr pro Hektar als die Marokkaner, weshalb wird gar nicht erst erklärt. Wer die fruchtbaren Böden des RifGebirges, die seit Jahrzehnten gewachsene Infrastruktur mit bester Dünger-und Saatgutversorgung zwischen ChefChaouen und Al-Hoceima kennt, dem fällt es schwer zu glauben, dass erfahrene Bauern in einem Land, das ökonomisch und politisch Afghanistan weit voraus ist, so miese Erträge erwirtschaften sollen. Denn die Anbaufläche ist, das gibt auch die UN zu, in Marokko immer noch weitaus höher als in Afghanistan. Findet die Polizei in Europa Haschisch, so kommt es in 80 Prozent der Fälle aus Marokko, nur knapp 10 Prozent stammen aus Afghanistan. Wer sich dann schlussendlich in einen niederländischen Coffeeshop oder auf den deutschen Schwarzmarkt begibt, dem fällt es noch schwerer zu glauben, dass Afghanistan den Markt mit Haschisch überschwemmen soll. Zugegeben, im Coffeeshop gibt es wieder öfter guten Afghanen, auch haben uns Leser darauf hingewiesen, dass es, anders als in den vergangenen 20 Jahren, ab und zu guten Schwarzen gibt. Trotzdem wird der europäische Markt nach wie vor von marokkanischem Hasch dominiert, abgesehen mal vom hier produzierten Homegrown, was mittlerweile den Löwenanteil an verkonsumierten Hanfprodukten ausmacht. Erinnern wir uns zurück: UNO und somit auch Bundeswehr sind ausdrücklich nicht nach Afghanistan geschickt worden, um sich in die afghanische Drogenpolitik einzumischen.
Text: KIMO
Es ging angeblich um Dinge wie Achtung der Menschenrechte und Schutz vor Terroranschlägen. Das hat nicht so ganz funktioniert, weil die Afghanen Freiheit anders definieren als die meisten Völker, außerdem werden Terroranschläge auf westliche Ziele selbst nach Erkenntnissen der CIA schon längst nicht mehr von Afghanistan aus geplant. Mittlerweile sind die Fronten verschwommen, die Taliban kontrollieren immer mehr Provinzen und somit auch die Agrarprodukte des Landes. Der Preis für Opium fällt ob des Überangebots, was liegt da näher, als Weed anzubauen? Allzu oft wird vergessen, dass der Westen fast alle Drogen kauft, konsumiert und nicht selten direkt oder indirekt mit Waffen bezahlt. Den Westen präsentiert für einen Afghanischen Bauern neben den Nato-Truppen eben auch ein Heroin-Aufkäufer in Nadelstreifen aus New York oder Amsterdam. Unsere westliche Doppelmoral wird, anders als zu Hause, vor Ort viel direkter wahrgenommen, weil dort offen geschieht, was hier nur im Verborgenen passiert: Der Handel mit illegalisierten Drogen. Weiter auf Seite 2 >>>
Foto: Kasha, Reisebericht Seite 10
Kein Afghane, aber trotzdem gut
ack Herer * 18. Juni 1939 in New York City † 15. April 2010 in Eugene, Oregon „Es gibt nur eine Pflanze, die als nachwachsender Rohstoff in der Lage ist, den größten Teil an Papier, Textilien und Nahrungsmitteln sowie des Energieverbrauchs zu liefern und die zugleich die Umweltverschmutzung eindämmt, die Böden verbessert und unsere Luft reinigt: es ist eine alte Gefährtin, die dies schon immer getan hat: Cannabis, Hanf, Marihuana.“ So schrieb es Jack Herer in seinem wegweisenden Buch „The Emperor Wears No Clothes“, was 1993 erstmals in deutscher Sprache („Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“) erschien und quasi als Standardwerk für Hanfbauern und Legalisierungskämpfer gilt. Hier lieh er sich Andersen’s Märchen „Des Kaisers neue Kleider” aus, um seine Überzeugung zu erklären, dass die Regierung sich verschworen hat, um die Öffentlichkeit über die Gefahren von Cannabis zu täuschen, teilweise um die Investitionen in die „Pharma-, Energie- und Papierindustrie zu schützen bzw. den giftigen, synthetischen Industrien einen Vorteil gegenüber dem natürlichen Hanf zu geben”. Der „Hemperor“ glaubte, dass die moderne Landwirtschaftstechnologie „Hanf zur grössten landwirtschaftlichen Nutzpflanze der heutigen Welt“ machen und so eine grosse Bedrohung für die Interessen der Industrie werden könnte. Im Laufe seines Lebens propagierte er Hanf als eine erneuerbare Ressource, die in den Bereichen der Medizin, Energie und Lebensmittelherstellung sehr nützlich sein könnte. Im Jahre 1996 setzte er mit durch, dass in Kalifornien per Volkabstimmung Marihuana als Medizin wieder zugelassen wurde und leistete so einen großen Beitrag dazu, dass der Cannabis-Wirkstoff THC seit 1997 als Medikament und Arznei verabreicht werden darf. Die niederländische Cannabis-Samenbank Sensi Seeds benannte einen ihrer besten Stämme nach Jack Herer. So gewann „Jack Herer“ zahlreiche Preise bei Ernte-Festivals und wird von niederländischen Apotheken als anerkanntes Arzneimittel-Cannabis vertrieben. Im Jahr 2000 erlitt Herer einen Schlaganfall und Herzinfarkt, von dem er sich fast vollkommen erholte. Doch am 12. September 2009 brach Herer nach einer Rede beim „Hempstalk 2009“ in Portland, Oregon hinter der Bühne erneut zusammen. Am Donnerstag, den 15.April, ist Jack Herer, von der Zeitschrift „High Times“ zum „Hanfaktivisten des Jahrhunderts“ gekürt, im Alter von 70 Jahren in Eugene, Oregon gestorben. Sein unermüdliches Engagement und sein Meilenstein von Buch haben dazu beigetragen, dass Jack Herer am meisten Respekt gezollt wird, wenn es darum geht, die Welt daran zu erinnern, dass Cannabis in all seinen Formen schon immer eine der wertvollsten Ressourcen der Menschheit war. Text: Roland Grieshammer
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>>> Fortsetzung von Seite 1:
Cannatrade 2010
„Schwarzer Afghane...“
Wat läuft? www.hanfjournal.de/exzessiv
Exzessiv 155 - Grow City Na aber jetzte... Steffen und A.Chiche kommen extra ins exzessiv Studio Berlin, um kurz „High“ zu sagen und dann ist keiner da. tsts. Micha ist wohl zur Druckerei, damit die neueste Hanf Journal Ausgabe auch fast rechtzeitig in die Läden kommt. Marker ist im Kreativkurzurlaub und Kai Gomera verteilt fleissig Plakate für den Hanftag. Da haben sich Steffen und A.Chiche einfach mal gedacht: „Kamera und Stativ her, wir machen das!“ So präsentieren Steffen und A.Chiche euch das Neueste vom Monat April und ein Film zur letztjährigen Buschmann Amsterdam Tour, die dieses Jahr wiederholt wird. Diesmal sind neben Imbiss Bronko, Atze Bierbong, Micha und A.Chiche als prominente Gäste mit von der „Party“. www.buschmann-shop.de
Exzessiv 156 - Volkan ist schuld. Jetzt hatten sich Micha und A. Chiche so gefreut euch auf der Cannatrade vom 16.-18.04.2010 eine exzessiv-Box zu präsentieren und dann so wat. Der Vulkan streicht uns den Flug, die Züge sind voll, toll. Damit das Wochenende dennoch was zu bieten hat, die letzten News aus dem Studio Berlin, mit VulkanModell, Micha und A. Chiche. Exzessive Grüße. Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.info Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Ukraine? www.konopravda.ua Legalize It?! www.ELF-online.eu Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv
impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818
Redaktion: Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf, Markus Berger, Kascha, Dennis Magnan.
Layout: mark marker, (Lukas Tkotz).
Illustrationen:
mark marker, Lukas Tkotz.
Fotos:
mark marker, oder im Auftrag des Hanf Journals.
Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de
Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de)
Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung! Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
Wenn unsere Regierungen fortfahren, Dogenhandel mit Gewalt zu bekämpfen wird sich die tödliche Spirale so lange weiterdrehen, wie der Mensch ein Verlangen nach Rauschzuständen verspürt, also vermutlich noch sehr lange. Der „International Council on Security and Development“ (ICOS, www. iocs.org), ein „ThinkTank“ bestehend aus Wissenschaftlern und Experten aus Europa, den USA und Asien, die nach nachhaltigen Problemlösungen suchen, schlägt vor, den Opiumanbau in Afghanistan zu kontrolieren, die Produkte medizinisch weiterzuverarbeiten und den Bauern so ihr notwendiges Auskommen zu sichern. Ihre Studie „Poppy for Medicine“ kann mit viel versprechenden Zahlen aufwarten, erfährt von den Verantwortlichen bei der UNO jedoch keine Unterstützung. Viele Bürger in den USA oder der EU haben verstanden, dass das einfache Übertragen westlicher Parameter zur Sicherung des Friedens nicht ausreicht. Nicht so die UNO. Die internationale Gemeinschaft scheint froh zu sein, dass es überhaupt noch
was gibt, gegen das es zu kämpfen lohnt: Die bösen Drogen in Afghanistan. Ans Heroin haben wir uns schön gewöhnt, aber jetzt auch noch tonnenweise Hasch? Nicht mit der UNO, die brauchen jetzt noch mehr Soldaten. Es scheint, als ob Afghanistan mal kurz zum größten Haschproduzenten erklärt wird, damit der Geldfluss an die Drogenkrieger von DEA, CIA oder den Armeen vor Ort und wie sie alle heißen, aufgrund sinkender Heroinproduktion nicht aussetzt. In Mexiko kann man zur Zeit wunderbar beobachten, was passiert, wenn man mit Hilfe der USA einen Krieg gegen Drogen führt, ohne den notwendigen Rückhalt in der Bevölkerung zu haben. Zwar ist die Bundeswehr nicht direkt in den Kampf gegen Mohn- und Hanffelder verwickelt, eine rationale Drogenpolitik in Europa und Afghanistan könnte den Einsatz jedoch viel schneller beenden als noch mehr Soldaten, weil sie dem Kriegsschauplatz Afghanistan die ökonomische Grundlage fürs Morden entzöge. 1: siehe UNO Weltdrogenbericht der Jahre 2007-2009
Ein kleiner Rückblick
S Es ist soweit.
Wir demonstrieren breit! M
itten in Berlin findet die große Sause statt. Der zweite Hanftag in Berlin lädt zum festlichen Demonstrieren
ein. Es schreibt sich das Jahr 2010. Berlin im Frühling. Das Brandenburger Tor schimmert in der Sonne und die ersten Hanfaktivisten versammeln sich auf dem Platz davor. Ein kleiner Lautsprecherwagen steht geschmückt im Rampenlicht und Kai Gomera beginnt seine Kür. Da keiner der geladenen Gäste neben Georg Wurth, dem Chef des Deutschen Hanf Verbandes, der sich über den globalen Kontext dieses Tages mehr als bewusst ist, erschienen ist, bekommen die weiteren, szenenahen und allseitsbeliebten anwesenden Aktivisten den Auftrag ihre Meinung durch die elektronische Verstärkung erschallen zu lassen. So weiß man wenigstens, dass das Gesagte Hand und Fuß hat, auf Erfahrungen und ernsthafter Beschäftigung basiert und nicht nur für einen Moment gültige Meinungen eines Beraters wiederholt werden. Es ist sehr schwierig; Politiker oder Prominente aus der Reserve zu locken, die sich dem Legalisierungsthema ernsthaft und dauerhaft zugewendet fühlen und noch nicht auf einer Veranstaltung gesprochen haben. Dafür bietet der Hanftag nun allen wirklichen Legalisierern die Plattform der Öffentlichkeit, die Wahrheit über Hanf und die herrschende Ungerechtigkeit gegen deren Konsumenten in diesem Land zu verdeutlichen. Dies geschieht in der Hoffnung, dass wenigstens ein kleiner Teil der unbeteiligten Passanten wachgerüttelt wird und die Thematik in Zukunft mit anderen Augen betrachten kann. In der Hoffnung, dass ein paar der anwesenden Polizisten einen Teil ihrer ausführenden Prohibitionsarbeit als zweifelhaft erkennen und vielleicht in den eigenen Reihen notwendige Veränderungen bewegen oder dass sie beim nächsten Cannabisdelikt wenigstens mal ein Auge zu drücken wollen. Dies ist bitter von Nöten und der Grund für das weltweite Begehren der Global Marijuana March Community, die seit vielen Jahren auf die Straßen zu gehen pflegt, um geltende Ungerechtigkeit und Dämonisierung eines nützlichen Gewächses nicht länger akzeptieren zu müssen. Vieles hat sich in den Jahren verändert und gerade die USA als Ursprungsland des Global Marijuana March bietet derzeit viele, gute Ansätze mit der Thematik umzugehen. Auch wir in Berlin wünschen uns eine Diskussion, die öffentlich, verständlich und an Tatsachen orientiert ist. Auch wir wünschen uns wenigstens per Rezept in der Apotheke bedient zu werden ohne gleich als durchgeknallter Hippie zu gelten und im eigenen Kiez gemieden zu werden. Da unsere Wünsche einen offenen, aber verantwortungsvollen Umgang mit Hanf und seinen Wirkstoffen einfordern, ist es notwendig uns auch dementsprechend zu verhalten. Legalisierung wäre kein Freifahrtschein ins Wolkenkuckucksheim. Es wäre eine Situation, in der jeder einzelne beweisen müsse, dass er nicht dem Klischee entspräche, dass über Jahrzehnte versucht wurde aufzubauen. Dass man nicht dem alkoholisierten Familienvater gleiche, der seine Familie aufgrund der Droge vernachlässige oder Schlimmeres. Das man nicht der typische Drop-Out wäre, der aufgrund von Hanfkonsum seine Schule versemmele und sein Leben nicht meistere. Genau dieses sind die Beispiele, denen wir nicht entsprechen dürfen und auch nicht wollen.
Am 08.05.2010 haben wir die Chance genau das unseren Mitbürgern mitzuteilen. Inmitten Berlins werden wir daher friedlich, freundlich und tanzbeinschwingend niemanden die Angriffsfläche bieten, die bei uns paranoiden Kiffern immer im Hinterkopf mitschwingt. „Verstecken ist nicht mehr” lautet daher der Slogan des diesjährigen Hanftags in Berlin. Es sind einfach nicht genügend Gründe präsent sich für den Hanfkonsum zu verkriechen oder ein Doppelleben führen zu müssen. Dies wird aber seit Jahren durch die teure und falsche Hanfpolitik in Deutschland forciert. Soweit, dass Konsumenten unbewusst gesundheitliche Risiken eingehen und der Schaden nicht mehr persönlicher Natur ist. Die kausalen Zusammenhänge der steigenden Zahlen des „War on Drugs” und die der kriminellen Auswüchse im Drogenhandel sind mehrfach bestätigt und führen mittlerweile wieder zu vielen Todesopfern. Vor allem in Mexiko, wo der illegale Cannabishandel monströse Ausmaße angenommen hat. Kein Konsument von Hanf möchte solche Organisationen unterstützen oder auch nur von ihnen durch unreine Ware betrogen werden. Staatliche Kontrollen sind die einzige Lösung sich vom Schwarzmarkt zu lösen und diesem den Nährboden zu entziehen. Nur ein genehmigt kontrollierter Handel kann für Jugenschutz, Sicherheit und die fachgerechte Medikation Bedürftiger Sorge tragen. Wer sich weiterhin versteckt und nicht zu seinem Laster, Genuss, Medikament Hanf steht, bietet den Prohibitionisten weiterhin eine weiße Leinwand, die mit Falschaussagen und Klischees bekleckert werden kann. Der Hanftag bietet Euch die Möglichkeit ein Teil vom Ganzen zu werden und dennoch in der Masse zu verschmelzen. Schließlich demonstrieren einige Millionen Menschen am 08.5.2010 für eine vernünftige Rechtslage im Umgang mit Cannabis. Für Konsumenten, Patienten, den Staatsschutz, die Jugend und die Wirtschaft. Wenn wir nur endlich Erfolg hätten, könnte doch alles so schön sein. Oder wollt ihr euch ewig verstecken?
Hanftag 08.05.2010 - 14:30 Uhr Kundgebung vor dem Brandenburger Tor, www.hanftag.de
chuld sind ja immer die anderen - in diesem Fall war es Eyjafjallajökull, ein isländischer Schiedsrichter, der unserer Redaktion die rote Karte zeigte und uns somit für das Spiel in der Messehalle 5 zu Basel sperrte. Seine ausgestoßenen Aschepartikel wurden vom starken Wind in Richtung Europa getrieben, wo sie in den letzten Tagen den Flugverkehr in Europa komplett lahmgelegt haben. Daher wechselten wir unsere Ersatzmannschaft ein, die etwas Hanf rauchte und somit auch ohne Flugzeug direkt nach Basel fliegen konnte, um uns und euch vom 10jährigen Jubiläum der CannaTrade 2010 ein paar Eindrücke mitzubringen.
Fotos: Hanf Journal, Tribble - hanfplantage.de & cannatrade.ch
Auf der Messe, die von 12.000 Besuchern gestürmt wurde, gab es auch in diesem Jahr wieder den beliebten CannAward in vier Kategorien zu gewinnen. Und hier sind die glücklichen Sieger: Gewinner Schönster Stand: Nr 420 – Fourtwenty Gewinner Kategorie Natur: 102 – Good Time Trading, Produkt: Golosa Hemp Water Gewinner Paraphernalia: 420 – Solwe, Produkt: Vapocane Gewinner Garten: 311 – Femeg, Produkt: Guanokalong
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club med Dr. med. Franjo Grotenhermen
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
Cannabis und tardive Dystonie: Ein Fall aus der Türkei
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n einem Leserbrief an eine Zeitschrift für Psychiatrie berichteten zwei Ärzte aus einem Krankenhaus in Izmir (Türkei) über einen ihrer Patienten mit paranoider Schizophrenie, der als Nebenwirkung auf seine Medikamente eine so genannte tardive Dyskinesie (Dyskinesie bedeutet wörtlich übersetzt: „Fehlbewegung“) und eine tardive Dystonie (wörtlich übersetzt: „Fehlspannung“) entwickelt hatte. Bei der tardiven Dyskinesie handelt es sich um Bewegungsstörungen im Gesichtsbereich (Zuckungen, Kaubewegungen) oder unwillkürliche Bewegungen der Gliedmaßen. Diese Bewegungsstörungen sind nach Behandlungen mit Neuroleptika und anderen Psychopharmaka oft irreversibel, bleiben also auch nach Absetzen der Medikamente bestehen, und sind häufig kaum zu behandeln. In zwei großen internationalen Studien mit schizophrenen Patienten wurde bei 16 bzw. 12 Prozent der Teilnehmer eine tardive Dyskinesie festgestellt. Bei den Betroffenen wurde ein hohes Selbstmordrisiko beobachtet. In dem konkreten Fall aus der Türkei handelte es sich um einen 48 Jahre alten Mann, der seit zwanzig Jahren unter einer Schizophrenie litt. Etwa zwei Jahre nach Einsetzen der Symptome wurde die Diagnose einer paranoiden Schizophrenie gestellt. Er hörte Stimmen, hatte visuelle Halluzinationen, berichtete von seiner Fähigkeit der Gedankenübertragung und anderer übermenschlicher Fähigkeiten und litt unter Wahnvorstellungen. Etwa acht Monate nach Beginn einer anti-psychotischen Therapie mit drei Medikamenten entwickelte er unwillkürliche Bewegungen im Bereich des Gesichts und des Mundes mit Problemen, Nahrung zu kauen und herunter zu schlucken (tardive
Dyskinesie). Zur gleichen Zeit traten unwillkürliche anhaltende Anspannungen der Nackenmuskulatur auf (tardive Dystonie). Diese unwillkürlichen Bewegungen nahmen in den nächsten Monaten zu, bis seine Sprache kaum noch zu verstehen und sein Nacken stark beeinträchtigt war. Dann begann er, Cannabis zu verwenden, und stellte fest, dass die unwillkürlichen Bewegungen signifikant abnahmen. Er rauchte daher zwei Jahre lang drei bis viermal wöchentlich Cannabis, um sich selbst zu behandeln, bis er wegen Drogenschmuggels verhaftet wurde. Während einer siebenmonatigen Haftzeit traten die Symptome mit der ursprünglichen Stärke wieder auf. Als er sich mit 48 Jahren in dem Krankenhaus vorstellte, deren Ärzte den Bericht über seinen Fall an die Zeitschrift schickten, versuchten sie die Nebenwirkungen der antipsychotischen Therapie durch einen Wechsel der Medikamente zu reduzieren. Tatsächlich begannen die unwillkürlichen Bewegungen im Bereich von Mund und Gesicht vier Wochen nach einem Wechsel auf ein atypisches Antipsychotikum abzunehmen. Die Symptome in seinem Nacken blieben jedoch unverändert bestehen. Die Autoren versuchten nacheinander verschiedene Medikamente (Diazepam, Baclofen, Injektionen mit BotulinusToxin in die Muskulatur, Sormodren, Gabapentin), die jeweils ein bis zwei Monate lang ausprobiert wurden, es gelang jedoch mit keinem Medikament, die tardive Dystonie, d. h. die Muskelanspannungen im Nacken zu beeinflussen. Der Mechanismus der Entstehung von tardiven Dyskinesien und Dystonien ist bisher nicht gut verstanden, und es gibt verschiedene Theorien, darunter Störungen im Bereich von Neurotransmittern (Botenstoffen im Nervensystem) in Hirnregi-
Doktor Hanf alias Lars Scheimann leidet an Tourette sowie ADHS und ist seit Anfang 2009 Besitzer einer Erlaubnis, seine Symptome mit Cannabis zu lindern
L
iebe Leser und Leserinnen, Vor ein paar Monaten berichteten wir euch von der Möglichkeiten der Erlaubnisinhaber nach §3 BtMG Abs. 2 , die im Sinn hatten, erlaubte Cannabis-Blüten, die zum Zweck der Behandlung jeweiliger Erkrankung dienen, mit in den Urlaub zu nehmen. Dies bedeutete für einen Großteil der betreffenden Patienten eine wesentliche Erleichterung und die Hoffnung auf zunehmende Lebensqualität. Nach mehreren Nachfragen bei der Bundesopiumstelle wurde uns in der Zeit, zu der der damalige Artikel entstand, zugesichert, dass eine Mitnahme, unter der Voraussetzung der Dokumentation und einer Handhabung vergleichbar mit der Mitführung verordneter gängiger Betäubungsmittel, durchaus machbar wäre. Alleine diese Tatsache war für noch mobile Patienten, die einfach mal in den Urlaub möchten, oder wie in meinem Fall als jemand, der aus beruflichen Gründen auf geschäftliche Auslandsaufenthalte nicht verzichten kann, eine große Erleichterung, da man während dieser Zeit nicht auf seine Medikation verzichten müsste. Wie auch in meinem Fall liegt es auf der Hand, dass niemand, der die Erlaubnis dazu hat medizinisches Cannabis zu nutzen, auf sein Medikament verzichten kann. Denn auch keine anders behandelte Erkrankung gerechtfertigt den Verzicht auf ein Medikament während eines Aufenthaltes im Ausland. Heute müssen wir betroffene Patienten darüber informieren, dass die damalige Information der Bundesopiumstelle eine Fehlinformation war, die sich leider nicht auf die gültige Gesetze stützen könne. Mehrere Mitteilungen betroffener Patienten zur Folge sei die Möglichkeit der Mitnahme von medizinischem Cannabis unter oben genannten Voraussetzungen leider nun
Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de
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Betäubungsmittel auf Reisen II
doch nicht so gegeben. Ich habe daraufhin Kontakt zur Bundesopiumstelle aufgenommen, um nachzufragen, wie es dazu kommen konnte. Die Grund, der nun doch unter der Berücksichtigung formeller Schritte eine Mitnahme ins Europäische Ausland verbietet, sei: Cannabis, auch wenn es medizinisch verwendet wird, ist als Stoff anzusehen, der sich noch unter Anlage 1 des Betäubungsmittelgesetztes befindet. Eine grenzüberschreitende Mitnahme von Cannabis zu medizinischen Zwecken sei nur möglich, wenn dieser Stoff zuvor in Anlage 2 oder Anlage 3 umgestuft wurde. Desweiteren könne man sich seitens der Bundesopiumstelle nicht auch nicht auf eine derzeit entsprechendes Regelung berufen, die eine Ausnahme möglich macht. Um entsprechende Patienten vor einer unerlaubten Einund Ausfuhr zu schützen, und somit diesen Patienten etwaige Probleme beim grenzüberschreitenden Verkehr zu ersparen, arbeite man nun mit Hochdruck an einer Lösung, um das zur Zeit bestehende Problem zu lösen. Des weiteren räumt die Bundesopiumstelle ein, dass man sich zu damaliger Zeit keine Gedanken darüber gemacht habe, wie ein grenzüberschreitender Verkehr durchführbar sei, ob ein dieser möglich gemacht werden müsse oder überhaupt nötig sei. Vielmehr sei man davon ausgegangen, dass betreffende Patienten die Grenze nicht
überschreiten würden, da es ihnen gesundheitlich zu schlecht ginge. Auch dies ist und bleibt eine absolute Fehleinschätzung. Ein großer Teil von uns Erlaubnisinhabern ist sehr wohl mobil. Das wäre bei den meisten von uns wahrscheinlich nicht so, wenn wir nicht das Glück gehabt hätten, die richtige Medizin gefunden zu haben. Wie lange die Behörde nun nach einer Lösung sucht, ist derzeit noch ungewiss, eine Entscheidung wird aber voraussichtlich nicht in den nächsten vier Wochen zu erwarten sein. Wir werden dieses Thema weiter beobachten und euch zu gegebener Zeit über Neuigkeiten informieren. In der nächsten Ausgabe möchten wir euch gerne einen jungen Mann vorstellen der mittlerweile selbst auch Erlaubnisinhaber ist ,und uns freundlicherweise seine Patientengeschichte für euch, zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat. Bis dahin wünschen wir Euch eine schöne Zeit. Wege entstehen, indem man sie geht. Euer Doktor Hanf,
www.doktor-hanf.de
Zugegeben, wir haben schon viele Growberichte erhalten, die sich ein wenig vom „Normgrow“ unterschieden haben. Was da aber vergangene Woche im Mailfach war, sah schon irgendwie sehr ungewöhlich aus: Drei Meter hohe Graspflanzen unter Kunstlicht, auf den ersten Blick haben die Redaktionsmitglieder gedacht, es handle sich um einen Indoor-Versuch mit Faserhanf. Allerdings waren da nicht nur die Fotos angehängt, sondern auch dieser kurze Brief, der die ungewöhlichen Schnappschüsse ein wenig näher erläutert:
guerilla growing
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Fast wie draußen
onen, die für Bewegungen zuständig sind. Das körpereigene Endocannabinoidsystem spielt eine Rolle bei der Kontrolle von Bewegungen. Cannabinoidrezeptoren finden sich in Hirnregionen, die für diese Kontrolle wichtig sind, und viele Studien mit Tieren, aber auch beim Menschen haben gezeigt, dass von außen zugeführte Cannabinoide überwiegend hemmende Wirkungen auf die Bewegungsaktivität haben. Dies wurde beispielsweise bei der Spastik von Multiple-Sklerose-Kranken und beim Tourette-Syndrom nachgewiesen. Es gibt bisher allerdings wenig Erfahrung mit der Verwendung von Cannabinoiden bei tardiven Dystonien und tardiven Dyskinesien, also Bewegungsstörungen als Nebenwirkungen von Medikamenten gegen schizophrene Störungen. Die Autoren des Falles aus der Türkei schreiben, dass sie keine Möglichkeit gehabt haben, dem Patienten Cannabinoide zu verabreichen und die Wirkungen zu beobachten, weil es in der Türkei keine legalen Möglichkeiten für solch eine Therapie gibt. Sie weisen jedoch darauf hin, dass „wir denken, dass Cannabinoidagonisten eine angemessene Wahl bei der Behandlung nicht behandelbarer tardiver Dystonien darstellen könnten“. Damit drücken die Ärzte in einer zurückhaltenden akademischen Sprache aus, dass sie unglücklich darüber sind, dem Patienten diese Behandlung nicht ermöglichen zu können. Der Bericht beschreibt zum einen die medizinischen Möglichkeiten von Cannabis bei dieser schweren Erkrankung und demonstriert zugleich die ganze Tragik und Brutalität, die mit dem Verbot der medizinischen Verwendung in den meisten Ländern der Erde verbunden ist.
Doktor-Hanfs Patienten Ecke
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Der Leser hat das Wort
„E
igentlich wollte ich vergangenes Jahr ein paar Pflänzchen zu Hause vorziehen und nach draußen stellen. So hab‘ ich sie schön vorwachsen lassen und als es dann endlich so weit war, hatte der Förster im Frühjahr just an einer Stelle einen neuen Hochstand errichtet, von der aus man meine sonnige Ecke genau einsehen konnte. Also hab ich mir gedacht: „bleibste halt drinnen und blühst die da aus.“ Das Problem hierbei war, dass die Mädels bereits fast 12 Wochen alt und somit weit über einen Meter hoch waren. Also habe ich mir ein paar Riesentöpfe gebastelt und sie in meinen ehemaligen Proberaum gestellt, weil da die Decke über drei Meter hoch ist. Trotzdem musste ich beide zur Blüteende runterbiegen. Die Sorte kenne ich nicht, ich habe beide Samen aus einem sehr leckerem Homegrown mit intensivem Haze-Aroma gezogen. Beleuchtet habe ich sie mit einer 400 Watt und einer 600 Watt Lampe, insgesamt standen sie fast sechs Monate unter Licht. Natürlich habe ich so eine relativ hohe Stromrechnung, aber dafür ist der Ertrag bei drei Metern Höhe ein wenig besser als bei kleinen Pflanzen. Das Aroma hat mich stark an Outdoorgras erinnert, das war ja eigentlich Sinn und Zwecks dieses halb-freiwilligen Versuchs. Um das Nebenlicht auszunutzen habe ich immer kleinere Mädels aus meinen gesammelten Samenbeständen dazwischen gestellt und ausblühen lassen. So hatte ich kontinuierlich ein wenig zu rauchen, ohne all zu großen Aufwand zu betreiben. Mit dem Dünger bin ich sehr sparsam, weil ich draußen immer nur natürlich gedüngt habe. Aber das stinkt ja so im Haus und
ganz ohne geht halt auch nicht. Klar weiß ich, dass die Methode nicht so effektiv ist wie ein professioneller SOG oder ScroggDurchgang, aber das ist ja gar nicht Sinn und Zweck. Ich sehe das nicht als Arbeit, sondern als entspannende Alternative zur Gartenarbeit, wenn man gerade keinen Garten hat. Und beim Hobby denkt man nicht unbedingt ans Geld. Ich würde mich freuen, wenn Ihr das hier abdruckt. Viele Grüße,
Eure Klondrone“
Der Jungle zuhause
3,15 m in voller Pracht, das ist mal Outdoor Indoor! - Fotos: Klondrone
Ja was ist denn das...? Gras-Ernte im Schnee
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n Mendocino County baut das Grow-Collectiv „Zahnrad“ legal medizinisches Marihuana für Cannabispatienten an. Wer sich nicht verstecken muss, kann seine gesamte Energie in die Entwicklung neuer Ideen stecken. Zwar ist es in Kalifornien ein wenig wärmer als hierzulande, entgegen so mancher Vorstellung gibt es jedoch gerade im Norden in den bergigen Regionen einen ordentlichen Winter, wie auf dem Foto unschwer zu erkennen ist. Das hindert das Kollektiv jedoch nicht daran, auch im Winter das vorhandene Licht zu nutzen und ganzjährig im „Greenhouse“ anzubauen- es kombiniert die Wintersonne mit künstlicher Beleuchtung und nutzt so selbst im Winter das vorhandene Tageslicht. Man beachte auch die Abdeckkonstruktion, die nach der gewünschten Beleuchtungszeit durch einen Elektromotor die Pflanzen mit einer lichtdichten Plane abdeckt. So sind in frostfreien Gegenden sogar ganzjährige Outdoorernten, unabhängig von Tages-und Nachtzeiten, möglich. Mehr zu dieser interessanten Entwicklung findet sich unter www.grobots.com . Die Legalität treibt wunderschöne Blüten, die Illegalität eher skurrile wie verbleites Gras.....
Kalt aber dafúr das ganze Jahr - Foto: grobots.com
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guerilla growing
Fehlerfrei anbauen
Die Indoor-Kultur erobert die Tschechische Republik
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ie Medien überschlagen sich ob Meldungen wie „Tschechien- das neue Drogenparadies“. Da wir auch bei unserem süd-östliche Nachbarn an der Legalisierungsfront in Form unserer Schwesterzeitschrift „Konoptikum“ mitmischen, haben wir mal über die Grenze geschaut, um zu sehen, wie sich die Indoor-Kultur angesichts der liberalen Gesetzeslage entwickelt. Mittlerweile gibt es in der Tschechischen Republik in jeder großen und mittelgroßen Stadt einen Growshop und die Szene muss sich bei Weitem nicht so bedeckt halten, wie es bei uns der Fall ist. Allerdings ist Tschechien sicher kein Drogenparadies, der Besitz illegalisierter Drogen ist nach wie vor verboten, allerdings kann die Polizei bei Geringen Mengen gänzlich von einer Strafverfolgung absehen. Alles in allem ist das neue Gesetz ähnlich liberal wie in Portugal oder auch Spanien, das Drogenparadies Tschechien existiert lediglich im deutschen Blätterwald. Unsere Redaktion vor Ort hat sich im Brünner Growshop Bioplants mit zwei ambitionierten Kleinstgärnern getroffen, die ohne große Angst vor einer eventuellen Strafverfolgung Gras@ home zum Eigenbedarf anbauen. Deshalb konnten die beiden
Wie lange lasst ihr die Stecklinge wurzeln?
Fünf Tage, wir benutzen vier-Liter Blumentöpfe mit der Kokossubstrat. Bei der Verwendung von Rhizotonic wurzeln die in fünf Tagen. Sobald aus dem Boden des Blumentopfs, wo die Löcher sind, weiβe Wurzeln herausragen, ist die Bewurzlungsphase erfolgreich verlaufen. Dann bleiben die Mädels noch sieben Tage in der Wachstumsphase bis wir auf „Blüte“ umschalten. Die Temperatur sollte während der Beleuchtungsphase nicht unter 20 Grad sinken, außerdem sollte die Temperatur des Gießwassers gemessen werden, optimal sollte auch das 20 Grad haben, damit die Blumen keinen Schock kriegen.
Was ist mit der Belüftung?
Ich hab nur eine passive Zuluft, die durch den Unterdruck des 360m³/h Ufo-Lüfters entsteht. Eine aktiver Anzug wäre aber besser, ist aber bei einer Lampe nicht unbedingt notwendig. Die Zuluft kommt am besten aus dem Raum, in dem die Box steht, denn der ist immer gut belüftet, aber nicht zu kalt und nicht zu warm. Wenn wir die Luft direkt von draussen nehmen
Der pH-Wert ändert sich mit der Temperatur des Gießwassers, also Vorsicht! Außerdem hängt er von der Standzeit der vorbereiteten Nährlösung ab. Besonders bei organischem Dünger sollte man die einmal angesetzte Nährlösung nicht länger als zwei Tage stehen lassen, dann stinkts und fängt an zu gären. Bei den Nährlösungen mit Mineraldünger müssen lediglich eC und pH -Wert kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden, wenn sie ein paar Tage herumstehen.
Euer Lieblingsstrain ist....?
White Widow. Warum? Schmeckt mir am besten, es ist das leckerste Weed, was ich je geraucht habe.
Welche Fehler oder Dummheiten machen die Leute am häufigsten?
Sie unterschätzen die Notwendig des Luftaustauschs, oder mißachten Regeln für Temperaturen pH oder eC-Wert, das alles geht auf den Ertrag. Sie lesen gar nichts und experimentieren mit lauter Quatsch. Ein paar Maulhelden wissen wenig und glauben, alles käme von selbst. Merkt Euch: Viele so genannte
Tschechien growt - Foto: anonym.cz
auch viel offener reden, als wir das von unseren Heim(lich)Gärtnern gewohnt sind.
Welches System bevorzugt ihr??
Wir benutzen ein SOG System mit Drip-Bewässerung. Und pflanzen darauf eine „Sea of Green“ ( das grüne Meer), heisst, dass wir so viele Pflanzen wie möglich in dem Schrank haben und dadurch den größtmöglichen Ertrag erzielen. Wir empfehlen, die Wachstumsperiode nicht unnötig hinauszuzögern. Eine kurze Wachstumsperiode heiβt, früher zu ernten. Wir lassen die Mädels maximal zehn bis vierzehn Tage in der Wachstumsphase bei 18 Stunden Beleuchtung, dann schalten wir auf die 12 Stunden Blütephase um. Die Vorwuchszeit hängt aber von der Sorte ab. Wir empfehlen, sich vorab zu informieren, welche Sorte geeignet für einen SOG-grow ist.
ist die Luft im Sommer zu warm und im Winter zu kalt Gut ist es, die Luft aus dem Wohnbereich zu nehmen, weil dort Temperatur und Feuchtigkeit das ganze Jahr recht stabil sind. Die Temperatur beträgt maximal 27 am Tag und minimal 16 Grad in der Nacht. Über 27 Grad droht ein verlangsamtes Wachstum über 30 Grad verbrennen dann die Spitzen, all das geht erheblich auf den Ertrag.
Welches Medium nutzt ihr?
Kokossubstrat von Plagron mit Trichoderma, das sind nützliche Pilze, die die Wurzelentwicklung unterstützen Ich gebe auch ein wenig Perlite dazu. Das ist gut für die Durchlüftung und das Substrat trocknet schneller durch und bildet somit weniger Staunässe am Boden.
Tipps können aber müssen nicht wahr sein.
Wie oft schaut Ihr nach den Ladies?
Jetzt nur noch alle drei Tage, aber wir haben auch schon eine Menge Erfahrung. Am Anfang ist es besser, jeden Tag zu gucken, wirklich.
Was für eine Lampe habt Ihr in der Box?
Fürs Wachstum und die ersten zwei Blütewochen eine 600W Metall-Dampflampe, für die Hauptblüte eine 600W Natriumdampflampe mit Blaulichtanteil (Son-T-Agro). Ich glaube, die Pflanzen werden dann kompakter als mit einer klassischen Natriumdampflampe.
Welche Düngemittel würdet Ihr empfehlen?
Während des Wachstums 60-80 % und während der Blüte 3545 %.
Die ganze Reihe von B‘cuzz. Den zwei Komponenten Dünger, PK13/14, Koko- sowie Blütebooster und dazu noch Bloombastic und Atazym.
Erfahrene Verkäufer für Berlin & Umgebung, das Ruhrgebiet sowie das Rhein/Main/Neckar Gebiet zur Shop- und Kundenakquise im Umkreis von jeweils 100km gesucht.
Wie oft gießt ihr?
Etwas für die Leser?
Kommissionsbasierende Bezahlung, Führerschein sowie eigenes Kfz notwendig. Bewerbungen mit schriftlichem Lebenslauf bitte an: ad@advancednutrients.eu
Messt ihr pH und eC-Wert?
Das gilt natürlich nur Leser in Ländern, in denen der Anbau von Cannabis im kleinen Rahmen keine Straftat darstellt).
Stellenanzeige
Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit? ?
So oft wie es sein muss. Ich erkenne es an dem Gewicht des Blumentopfs – wenn er leicht ist gieße ich. Oder ich stecke meinen Finger vorsichtig in den Topf -.dann weiβ ich es auch.
Der pH Wert sollte 5,6 bis 6,2 betragen, ideal ist 5,8. Wir messen auch jedes Mal den eC-Wert. Im Wachstum beträgt der eC-Wert 1,2mS und mit der Blüte wird er schrittweise von 1,4; 1,6; 1,8; bis auf 2,0mS gesteigert. In der drittletzten Blütewoche gebe ich 1,6mS , in der vorletzten Woche dann Final Solution, um die Woche dann mit klaren Wasser zu gießen.
Lernt das endlich! Guckt, sucht und lest im Internet, macht keinen Blödsinn und arbeitet sauber! (Anmerkung der Redaktion:
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guerilla growing
Der süße Hasch-Ersatz
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Text: Markus Berger
Kurzer Abriss über Cannabinoid-Analoga in Theobroma cacao
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ange Zeit wurde von Wissenschaftlern vermutet, dass Cannabinoide und deren Analoga ausschließlich im Hanf vorzufinden seien. Dem ist jedoch bei weitem nicht so. Tomaso et al. berichteten 1996 über das Vorkommen von Anandamid, genauer: von Arachidonylethanolamid in der Schokolade bzw. der Kakaobohne. Die Kakaobohne ist die Frucht des Theobroma cacao, Arachidonylethanolamid ist ein Ethanolamid der Arachidonsäure, einer vierfach ungesättigten Fettsäure. Das Anandamid ist neben bislang drei weiteren Cannabionoidanalogen Bestandteil unseres endogenen Chemiehaushaltes. Das heißt, dass jeder Mensch THC-ähnliche Wirkstoffe im Körper trägt. 1988 wurde von den Wissenschaftlern Devane, Howlett, Melvin und Johnson (Medizinische Fakultät; Saint Louis Universität Missouri/USA) der erste Cannabinoid-Rezeptor (CB1) und 1990 der zweite (CB2) im Körper des Menschen und einiger Säugetiere entdeckt. Diese Rezeptoren, welche sowohl im Gehirn als auch im Körper anzutreffen sind, haben keine andere Aufgabe, als ankommende Cannabinoide andocken zu lassen und diese sozusagen zur Wirkungsentfaltung zu befähigen. CB1-Rezeptoren finden sich hauptsächlich im Gehirn, auf den Immunzellen, im peripheren Nervensystem und im Urogenitaltrakt aber auch im Magen-Darm-Bereich, im Hoden, in Blutgefäßen, im Herzen und in der Milz. CB2-Rezeptoren wurden auf den Immunzellen weißer Blutkörperchen und der Milz gefunden (...). Die Entdeckung der Cannabinoid-Rezeptoren war eine Revolution, gerade für die Hanfraucher-Gemeinde, war ja jetzt bewiesen, daß physiologische Empfangstationen für die geliebten Substanzen jedem Menschen von Natur aus und Zeit Lebens innewohnen. Was für ein Triumph. Doch kam es noch dicker. Mit der Erkenntnis, daß diese spezifischen Rezeptoren im menschlichen Organismus vorhanden sind, entwickelte sich schlußfolgernd die Idee von körpereigenen Cannabinoid-Analogen. Warum sonst sollte es die CBx-Rezeptoren geben? (...). 2002 jedenfalls, stellten Wilson et al zusätzlich die These und Vermutung auf, es könne einen CB3-Rezeptor geben (...). [1992] fanden Professor Dr. Raphael Mechoulam (Hebrew University, Medical Faculty, Department of Natural Products, Jerusalem, Israel) und sein Team (...) [bereits] heraus, daß Mensch und Tier über ein endogenes Cannabinoidsystem verfügen. Nun konnte die wissenschaftliche Welt sich der Bedeutung der entdeckten Cannabinoid-Rezeptoren sicher sein. Diesen körpereigenen Cannabis-Stoff nannte die ForscherFormation Anandamid (20:4, n-6)1. Wissenschaftliches Synonym: Arachidonylethanolamid. Ananda kommt aus dem Sanskrit (eine alt-indische Sprache) und bedeutet so viel wie Glückseligkeit. Anandamid bezeichnet also das ‚Amid der Glückseligkeit’. Arachidonylethanolamid ist, wie der Name schon sagt, ein Derivat der Arachidonsäure, einer Fettsäure innerhalb der Zellmembranen und besetzt in der Hauptsache CB1-Rezeptoren (...). Bereits 1993 wurden zwei weitere Anandamide, die Endocannabinoide Homo-Gamma-Linolenylethanolamid (Anandamid (20:3, n-6)) und Docosatetraenylethanolamid (Anandamid (22:4, n-6)) entdeckt. 1995 konnte die israelische Forschergruppe um Dr. Mechoulam ein viertes Endocannabinoid, das 2-Arachidonylglycerol (2-AG), nachweisen. 2-AG stimuliert neben den CB1-Rezeptoren auch die Rezeptoren der CB2-Gruppe (...). Außerhalb des
menschlichen oder tierischen Körpers wurden Anandamide interessanterweise in der Bohne der Kakaopflanze (Theobroma cacao) entdeckt. Unter Umständen können diese auch im aus Vitis vinifera gewonnen Rotwein nachgewiesen werden (...).2 Die Österreichische Apothekerzeitung ergänzt: „Interessanterweise unterscheidet sich, trotz der sehr ähnlichen pharmakologischen Profile, die chemische Struktur von Anandamid stark von der des THC. Unterschiede gibt es in der Pharmakokinetik beider Stoffe: Anandamid wird viel schneller abgebaut: nach ca. 30 min ist kein Effekt mehr zu messen, wohingegen THC nach Stunden noch wirksam sein kann. Die Analyse von Kakaopulver- und Schokoladenproben verschiedener Hersteller ergab jedoch nur einen sehr geringen Anandamid-Gehalt. Die Wissenschaftler stellten in ihrer Veröffentlichung daher gleich selbst in Frage, ob es bei den gefundenen AnandamidKonzentrationen überhaupt zu Auswirkungen kommen kann.“3 Schokolade resp. die Kakaobohne enthält aber nicht nur den THC-analogen Wirkstoff. Weitere psychotrope Komponenten sind das Koffein-ähnliche Theobromin und das 2-Phenylethylamin, das stimmungsaufhellende Wirkungen zu induzieren vermag. Bezogen auf Cannabinoid-Rezeptoren-Agonisten enthält Kakao aber noch zwei andere interessante Substanzen. Die Internetseiten www.inform24.de merken an: „Es konnten (...) zwei Stoffe, die den Abbau von Anandamid verhindern, in Schokolade gefunden werden (...).“4 Doch wie ist das mit der Wirksamkeit der cannabinoidanalogen Inhaltsstoffe? Das GEO-Magazin postuliert 2003: „Ein Kind müsste bis zu 12.000 Tafeln verputzen, um überhaupt eine Rauschwirkung zu spüren.“5 Das lassen wir mal so stehen. Denn echte Forschungen fehlen hier bislang. Interessant ist zum Abschluss die Tatsache, dass echte Schokolade – fernab von allen lila Kühen, Sarottimohren und sportlichen Rittern – zahnschützend wirkt. Der Inhaltsstoff Glycin hat tatsächlich protektive Effekte auf Zahnschmelz und die Zähne selber.6 Christian Rätsch erzählte mir, dass in manchen Ethnien anstatt des Zähneputzens abends vor dem Schlafengehen ein Stück Schokolade gegessen wird. Damit sie auch morgen noch ... 1
Die Zahlenkombination in Klammern ist eine von Dr. Mechoulam 1994 eingeführte nomenklatorische Definition, nach welcher die erste Zahl für die Quantität der Kohlenstoffatome und die zweite für die der Doppelbindungen steht. 2 Berger, Markus 2003a & 2003b
ist NICHT MEHR
Dieser Artikel wurde freundlicher Unterstützung von dem Bioplants Team aus Brunn in der Tschechische Republik verfasst.
www.hanftag.de - Hanf legalisieren!
Cacao 3
http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_ 0a.nsf/agentEmergency!OpenAgent&p=B70F06E4FA22DFF2 C1256C01002EDC22&fsn=fsStartHomeFachinfo&iif=0 4 http://www.inform24.de/schokolade.html 5 http://www.geo.de/GEO/medizin_psychologie/wellness/methoden/2003_12_wellness_methoden_ernaehrung_food7/ ?linkref=geode_teaser_archive_text&SDSID= 6 Bauer 2004
Bibliografie: • Ameri, A. (1999), The effects of cannabinoids on the brain, Prog. Neurobiol. 58: 315-348 • Bauer, Wolfgang (2004), Xocoatl: Zaubertrank, Heilmittel, Seelentröster, Vortrag auf der Entheovision 2, am 22. August • Berger, Markus (2003a), Amide der Glückseligkeit, Grass Times 3/03: 104-105 • Berger, Markus (2003b), Amide der gelukzaligheid, Soft Secrets 3/03: 26 • Ginter, A. (1997), Interview mit Professor Mechoulam, in: Hanf! 5/97: 25 • Ott, Jonathan (1985), Cacahuatl Eater: Ruminations of an Unabashed Chocolate Addict, Kennewick: Natural Products Co. • Rätsch, Christian (1998), Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Aarau: AT Verlag • Tomaso, di E.; Beltramo, M; Piomelli, D. (1996), Brain cannabinoids in chocolate, Nature 383, 22.Aug.
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wirtschaft
Das neue NXE jetzt auch regelbar
Das Chillhouse bringt Rauch- und Growkultur unters Volk
Mit vereinten Kräften für Hanfkultur Sieben Mal in Deutschland
B
egonnen hat alles Mitte der 90er Jahre, als Rene Reinhold und Tino Lietz nebenberuflich unter dem Namen „Madhouse“ einen Szene-Secondhand-Laden in Zwickau eröffneten. Damals gab es noch Klamotten zum Kilopreis, gleichzeitig stieg Ende der 1990er Jahre die Nachfrage nach Head- & Growprodukten. So eröffnete 1997 das erste „Chillhouse“ als integrierter Headshop im erwähnten Klamottenladen. 1998 folgte in Chemnitz die Gründung des ersten „Chillhouse“ als reiner Head- & Growshop. Zwei Jahre später ging dann der Onlineshop www. chillhouse.de online. Es folgten bis 2007 weitere Eröffnungen
B
Seit Neuestem gibt es das NXE auch regelbar, sowohl die 400 Watt als auch die 600 Watt Version verfügen über einen Vier-Stufen Schalter, der es dem Gärtner ermöglicht, mit einem Leuchtmittel und einem Vorschaltgerät vier verschiedene Leistungsstufen zu nutzen. Echte Sonnenanbeter können bei beiden Geräten die „SuperLumen-Stufe“ wählen und haben so eine Lichtausbeute, die nach Angaben des Herstellers über 100 Prozent der Nennleistung, was bis zu 10.000 mehr Lumen des jeweiligen Leuchtmittels entspricht. Auch kann man zum Beispiel im Sommer, wenn die Box ein wenig heiß wird, einfach ein paar Watt runterregeln und löst das sonst kaum zu lösende Problem der schwankenden Zulufttemperatur. Einfach und wie es gerade passt.
ekannt durch seine Hanf Journal Dossiers „DoktorHanfs Patienten Ecke“ macht sich Lars Scheimann immer wieder stark für medizinisches Cannabis, um die Schmerzen vieler kranker Menschen zu lindern. Doch da Hanf schliesslich auch ein wundervoller Rohstoff für Lebens-
in Leipzig, Dresden, Gera, Erfurt und Jena. Das jüngste Chillhouse-Pflänzchen ist der 2009 eröffnete Grow Show-Room im Chemnitzer Stadtteil Röhrsdorf. Das Chillhouse bietet in seinen sieben Ladengeschäften Zuchtsysteme, Bongs von Herstellern wie ROOR, Smile, Ehle, G-Spot und Hurricane sowie Shishas und Zubehör in Sachsen und Thüringen und natürlich im Onlineshop www.chillhouse. de an. Last but not least wäre noch der Ticketshop zu erwähnen, über den Hardpaper-Original-Tickets für viele wichtige Festivals wie das SonneMondSterne, Melt oder Splash erworben werden können. Selbstredend ist das Chillhouse natürlich Mitglied und Sponsor des DHV (Deutscher Hanf Verband). Das Wichtigste, was das Chillhouse-Team in den Läden machen kann, ist durch Informationen und Beratung die „Mär“ vom bösen Hanf Schritt für Schritt zu entkräften, wozu auch die helle und offene Atmosphäre in den Läden beiträgt. Das Chillhouse veranstaltet deshalb auch ab dem 1. Mai 2010 eine Tombola, deren Erlös dem DHV (Deutschen Hanfverband) zu Gute kommt. Ein Los kostet einen schlappen Euro, es winken viele schöne Gewinne aus dem umfangreichen Sortiment. Einfach mal im nächst gelegenen Chillhouse oder unter www. chillhouse.de nachfragen, es lohnt sich auf jeden Fall doppelt: Man spendet so einen Euro für die gute Sache und kann dabei noch tolle Preise und außergewöhnliche Gimmicks abstauben.
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In
Beide neuen NXE-sowie eine Menge anderer, hochwertige elektronische Vorschaltgeräte findet Ihr bei der Grow In AG. Entweder im Shop in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin, geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr, sonnabends 10.30-14 Uhr oder einfach online im Webshop von www.grow-in-berlin.de Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin sowie unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.
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Der etwas andere Hanf-Shop
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wirtschaft
Doktor Hanf
Flexibel und sicher beleuchten lektronische Vorschaltgeräte sind aufgrund der Steuerung durch Mikroprozessoren, wie sie auch in Computern verwendet werden, nicht nur sicherer als magnetische, sie verfügen noch über eine Menge anderer Vorzüge: Sie gleichen kleinere Spannungsschwankungen im Netz aus, bei denen die herkömmliche Geräte oft „flackern“. Zusätzlich sind die NXE-Geräte mit einem automatischen Abschaltmechanismus ausgestattet, um die Sicherheit beim Gebrauch des Gerätes zu gewährleisten, der bei einem Kurzschluss in der Leitungsführung oder beim Einsatz einer fehlerhaften Lampe ausgelöst wird. Im Gegensatz zum magnetischen Vorschaltgerät hat die elektronische Variante nach Angaben des Herstellers im Normalbetrieb schon eine höhere Lumenausbeute, je nach eingesetzten Leuchtmittel. wird die Lebensdauer des Leuchtmittels aufgrund des elektronischen Aufbaus bedeutend verlängert. Das NXE arbeitet fast geräuschlos, es bedarf keinerlei Kühlung und ist mit einem mit Kunstharz versiegelten Gehäuse umgeben.
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Alle Chill-Häuser in Deutschland auf einen Blick: • Chillhouse Dresden Alaunstr. 56 01099 Dresden Tel: 0351-8951077 Montag - Freitag von 12.00-20.00 Uhr , Samstag von 12.00-18.00 Uhr
• Chillhouse Jena Oberlauengasse / Ecke Löbdergraben 07743 Jena Tel: 03641-309430
Foto: Doktor Hanf
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mittel, Kosmetik und Textilien ist, betreibt er auch einen Hanf Shop mit vielen interessanten Produkten, die aus oder mit Hanf hergestellt wurden. Bei der Auswahl des Angebotes wird besonders viel Wert auf Verträglichkeit gelegt und dass die Produkte (einige sind prämiert und ausgezeichnet) aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet werden. Neben Bodylotion, Handcreme, Lippenbalsam, Duschgel, Seife, Körperöl und Sonnenmilch gibt es hier auch geschälte Bio-Hanfsamen, eine HanfWürz-Sauce, Hanfmüsli oder den Ganja-Räucherhanf-Mix, traditionell angewendet als Badezusatz, Tee oder Gewürz für Backwaren und Speisen sowie als Kräutermischung. Mit dem Hanf Kräuterbutter Gewürz lässt sich - wie der Name ja schon sagt - sehr leicht eine hanfige Kräuterbutter herstellen, doch man kann damit auch Gemüse oder eine Suppe würzen. Auch
Endlich da:
Die Perc-Bongs von Zenit Handarbeit „Made in Germany“
Montag - Freitag von 11.00-19.00 Uhr , Samstag von 12.30-17.30 Uhr
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ls erster Hersteller bringt Zenit ein brandheißes Perculator Sortiment „Made in Germany“ heraus, das von Perculator-Bongs bis hin zu hochwertigen Perculator-Vorkühlern einiges zu bieten hat. Zenit stellt seine Qualitätsbongs mit vielseitigem Zubehör in Dresden ausschließlich in Handarbeit her. Das lässt genügend Raum für Individualität, Innovation und allerhöchste Qualität. Nicht umsonst ist die sächsische Glasbläserei ein seit Jahrhunderten über die Grenzen hinaus berühmtes, traditionelles Kunsthandwerk der Region. Massenware gibt es bei Zenit nicht, jedes Stück ist ein Unikat. Kundenzufriedenheit ist ein wichtiges Aushängeschild der Glaskünstler aus dem Sächsischen, so werden Tipps und Anregungen der Kunden ständig umgesetzt und fließen mit in die Fertigung ein. Das ist eines der Erfolgsrezepte, dass die Zenit-Bongs im Laufe der vergangenen Jahre immer perfekter gemacht hat und immer noch macht. Diese Kundenwünsche haben nicht zuletzt dazu beigetragen, dem ambitionierten Bongliebhaber mit Rauchkultur eine Vielzahl an ausgeklügelten Perculatorsystemen anzubieten. Egal ob Domeperc, Treearmperc, Discperc, Harmonic Inline, Showerhead oder Inline-Vorkühler, Zenit hat für jeden noch so ausgefallenen Geschmack das richtige Rauchgerät.
• Chillhouse Chemnitz Brückenstr. 8 09111 Chemnitz Tel: 0371-3676822 Montag - Freitag von 11.30-19.30 Uhr , Samstag von 12.00-17.00 Uhr
• Chillhouse Zwickau Peter-Breuer-Str. 29 08056 Zwickau Tel: 0375-2048564 Montag - Freitag von 11.00-19.00 Uhr , Samstag von 11.00-16.00 Uhr
• Chillhouse Erfurt Juri-Gagarin-Ring 96/98 99084 Erfurt Tel: 0361-6547647 Montag - Freitag von 12.00-20.00 Uhr , Samstag von 12.30-18.00 Uhr
• Chillhouse Gera Heinrichstr. 78 07545 Gera Tel: 0365-5520996 Montag - Freitag von 11.00-19.00 Uhr , Samstag von 11.00-16.00 Uhr
• NEU! Grow Show- und Verkaufsroom in Röhrsdorf Querstr. 12 09247 Röhrsdorf Tel: 03722-504913 Montag/Mittwoch/Freitag von 11.00-17.00 Uhr Fotos: zenit-bong.de
Brustbeutel, Geldbörsen, Schlüsseletuis, Kosmetiktaschen, Basecaps finden sich hier im Programm. Doktor Hanfs Tipp des Hauses ist sein kaltgepresstes und natives Hanföl, das besonders für Salate und die kalte Küche geeignet und reichhaltig an Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren ist. Diese sind für den menschlichen Körper sehr wichtig und können nicht selbst gebildet werden. Schon 15 - 20 Gramm genügen, um den Tagesbedarf an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu decken. Allerdings sollte man Hanföl weder zum Braten noch zum Frittieren verwenden (nicht über 40° erhitzen). Aber seht euch doch einfach mal selbst auf seiner Webseite um und entdeckt die Vielfalt unserer geliebten Pflanze. DOKTOR HANF - Lars Scheimann Claubergstr. 18 47051 Duisburg Telefon: (+49) 203 - 28 90 543 Fax: (+49) 203 - 28 90 545 E-Mail: info@doktor-hanf.de www.doktor-hanf.de/shop
EVENT
et ein lehrreiches Am Samstag, den 29.5.2010 find High End Bongs“ im Event zum Thema „Glaskunst an iner Fernsehturm Berl dem Udopea-Headshop neben Bongschmiede edle die t bau statt. Ab 12 Uhr Utensilien auf, so Glasbrenner und alle notwendigen Marke ZENIT® der dass der Glasbläser und Hersteller sthandwerk Kun sein er den staunenden Bongliebhab n. kan im Detail vorführen en Flamme BongWährend in der etwa 2000°C heiß edlen Material dem Köpfe und andere Kleinode aus bläser über Glas dem er entstehen, kann jeder Besuch es 20 % gibt a Extr es klein Als . die Schulter schauen h am Euc ht mac Rabatt auf alle ZENIT® Artikel. Also es in, Berl in atz erpl 29.5 auf den Weg zum Alexand wird sehr interessant..... Zenit- Vorführung: Glaskunst an High-End Bong am 29.5. 2010 ab 12 Uhr im Udopea-Headshop Berlin lin in der Panoramastr. 1, 10178 Ber
Bei allen Perc-Systemen achtet die Glasschmiede auf möglichst viele Durchflussöffnungen und ein leichtes sowie harmonisches Rauchverhalten. Schlecht gefertigte oder nicht durchdachte Systeme dieser Art neigen dazu, schnell zu brechen, oder das Durchzugverhalten negativ zu beeinflussen. Zenit Percs hingegen haben aufgrund der vielen Öffnungen den perfekten Durchzug, ohne dabei die Stabilität oder das Rauchverhalten, der Kleinode aus Glas, leiden zu lassen. Bei einer guten Kombination von mehreren Perc-Systemen und deren ausgewogenen Abstimmung in Kombination mit bekannten Designfeatures zaubert Zenit auf Kundenwunsch Kunstwerke, die optische Highlights setzen und selbst die anspruchsvollsten Raucher begeistern. Mehr unter: www.zenit-bong.de
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#118 / 05.10
anderswo
Zurück nach Jamaica
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cooltour
Rolys Silberscheiben des Monats Roland Grieshammer
Kascha auf Reisen
W
Text & Fotos: Kascha
er wäre besser dazu geeignet als unser Mitarbeiter Kascha, sich einmal nach Jamaica zu begeben und zu schauen, was die in Sachen Ganja so drauf haben. Das war dann, wie nicht anders zu erwarten, so Einiges, wovon Ihr Euch im folgenden Bericht gerne selbst überzeugen könnt. „Es ist länger als ein Jahr her, dass ich das letzte Mal auf der Insel war, und nach dem langen Winter in Berlin war es auch mehr als dringend, dass ich mich mal wieder auf den Weg mache. Als ich ins Flugzeug stieg, freute ich mich wie ein Kind – unterbrochen nur von einer kurzen Szene am Frankfurter Flughafen, als sich die Sicherheitsmitarbeiter darüber stritten ob ich meinen Tam absetzen muss, um zu beweisen dass sich darunter wirklich Dreadlocks und nicht etwa Massenvernichtungswaffen befinden. Ach ja, Deutschland, drei Wochen lang muss ich dich und deinen Winter nicht ertragen. Freunde und Bekannte, frisches Ganja, kühles Red Stripe und der gute alte Appleton Rum erwarten mich genauso wie lange Partynächte und sonnige Strandtage. Eine Aussicht, mit der sich fast 12 Stunden Flug tatsächlich fast ertragen lassen. Der Taxifahrer, der mich vom Sangster International Airport in Montego Bay zum Hostel fuhr, war nicht der erste, der mir Ganja angeboten hat, aber der erste, den ich auf einen halbwegs jamaikanischen Preis herunter handeln konnte (was er auf den Fahrpreis wieder drauf geschlagen hat – der erste Tag in Jamaica ist auch immer der teuerste). So hatte ich nach 2 Stunden auf jamaikanischem Boden den ersten dicken Spliff in der Hand und noch genug Ganja im Beutel, für wenigstens die nächsten 2 Tage. Bald sollte ich aber daran erinnert werden, dass auch auf Jamaica die Uhr nicht still steht, und das mit dem Gras nicht mehr so easy ist wie es mal war. Noch nie habe ich so viel Polizei auf den Straßen gesehen und es ist beinahe Routine, auf längeren Strecken von mindestens einem Road Block aufgehalten zu werden: Wie man ihn aus Filmen kennt, mit Maschinenpistolen im Anschlag, Hände auf das Auto und der an Touristen fast schon obligatorischen Unterstellung: „I know you come to Jamaica to smoke ganja.“. Sollte man unglücklicherweise wirklich etwas dabei haben und es nicht in letzter Sekunde aus dem Fenster geworfen haben, kostet einen der Spaß ein paar Dollar oder einen unangenehmen Aufenthalt auf der Polizeistation. Der Preis liegt, je nach Verhandlungsgeschick und Polizist, wohl zwischen etwa 20 und 100 Euro. In diesem Rahmen bewegen sich, wie sich regelmäßigen Zeitungsberichten über mit
Egotronic: Ausflug mit Freunden
(audiolith)
Gras erwischte Touristen entnehmen ließ, auch die ansonsten vom Gericht verhängten Geldstrafen. Meine Fahrten verliefen zum Glück glimpflich, ich hatte mir aber auch angewöhnt, an verschiedenen Stellen auf der Insel kleinere Mengen zwischen 20 und 100g bei Freunden zu lagern und mir ansonsten vor Ort etwas zu kaufen und gleich zu rauchen. Das ist prinzipiell kein Problem: In Kingston, vor allem Downtown, gibt es kleine Päckchen für 100 Jamaican Dollar, ca. 90 Eurocent, mit etwa 2-3 Gramm High Grade, also genug für einen großen oder zwei kleine Purspliffs. Der Preis für ein Pfund beim Planter ist noch etwas günstiger, je nach Qualität bezahlt man üblicherweise zwischen 25 und 60 Euro. Natürlich wiegt man das Gras nicht ab wie hier, dafür bekommt man einen Stängel oder je nach Menge ein ganzes Bündel Stängel, die man, wenn man Pech hat noch etwas trocknen müssen. „Das Gras ist dort aber bestimmt nicht so gut wie hier“ - So oder ähnlich haben sich viele, die hier zurück bleiben mussten, getröstet. Da ist auch etwas Wahres dran, aber fangen wir mal ganz von vorne an, denn das Gras ist wirklich in einigen Aspekten von dem, was man hier in Europa raucht, etwas verschieden. Erst einmal scheint es sich beim jamaikanischen Ganja durchgehend oder überwiegend um Indica-Sorten zu handeln. Die Pflanzen sind eher mittelgroß im Wuchs und die Blüten sind zum Teil enorm harzig – daher wird daraus auch ein sehr leckeres Fingerhasch, auch „Gum“ genannt, hergestellt. Insofern ist es vor allem für den Indoor-Hydro-Sativa-Raucher aus Mitteleuropa schon etwas ungewöhnlich, mit etwas kompakteren und sehr verharzten Blüten konfrontiert zu sein und eigentlich ständig etwas klebrige Finger zu haben. Samen im Gras sind, da es überall und draußen wächst, auch fast unvermeidbar. In den Bergen wächst ein wenig Seedless Gras, und manche Verkäufer versuchen auch einen Großteil der Samen vorher aus dem Gras zu schütteln. Trotzdem ist beim Drehen Vorsicht angebracht: „We smoke the weed, don‘t smoke the seed“, denn ein paar unachtsam im Joint gelassene Samen können einem den Spaß schon verderben. Je nachdem, was man ansonsten für Gras kauft, kann die Qualität zumindest mit dem deutschen Durchschnittsgras durchaus mithalten, und einige Blütchen waren schon heftig genug, dass man den meisten Rauchern empfehlen würde, vielleicht doch etwas Tabak bei zu mischen. Tabak ist übrigens bei einem Preis von etwa 5-6 Euro pro Schachtel Zigaretten (Nationale Eigenmarken: Craven A oder Matterhorn Menthol) mittlerweile deutlich teurer als Gras und vor allem in ländlichen Regionen werden nun wieder vermehrt getrocknete Tabakblätter, als Grabba bezeichnet, kurz mit dem Feuerzeug angetoastet und entweder als Zigarette oder in den
Joint gedreht. Das ist deutlich billiger, Grabba kostet etwas weniger als Gras und ist von der Qualität wahrscheinlich noch besser als die wirklich nicht sehr angenehmen Craven A Zigaretten. Ich war jedenfalls nach drei Wochen fast vollständig nikotinentwöhnt und hatte schon fast die alten Reflexe beim Gras kaufen verloren: Dran reiben, kurz an die Zunge halten, über einem weißen und einem schwarzen Blatt schütteln – all das ist in einem Land, wo Zucker, Vogelsand und Brix teurer sind als Gras und ohnehin nicht abgewogen wird, einfach nicht nötig. Gras, das nicht mit Lampen und Dünger in vier Wochen von der Saat zur Blüte gebracht wurde, knistert auch nicht so merkwürdig, zum ersten Mal seit Langem hatte ich mal wieder das Gefühl „richtiges, echtes“ Gras in der Hand zu haben. Immer wieder hört man, vor allem in touristischen Gegenden Gerüchte von Gras das mit Koks gestreckt wurde – aber auch wenn Kokain und vor allem Crack auf Jamaika billig genug sind, dass ich die Preise hier lieber nicht nenne, ist Koks immer noch vergleichsweise so teuer, dass das keinen Sinn machen würde und mir auch noch nicht unter die Augen gekommen ist. Dafür hat man zwar andere Sorgen: Samen, zu frisches Gras das erst brennt, wenn es in drei Rizzlas gewickelt ist oder Bushweed mit minderwertiger Wirkung. Das erkennt man aber mit ein wenig Übung auch sofort. Solange das Gras zu Pfennigbeträgen gehandelt wird, macht man sich darum aber auch wirklich nicht so große Sorgen, sondern läuft zwei Meter weiter und kauft neues. Und jedes Mal, wenn ich einen Joint rauche, von dem sich die drei Zentimeter lange Asche immer noch nicht abklopfen lässt, denke ich wehmütig an das Land zurück, wo das Ganja noch auf Bäumen wächst.“
Kürzlich ging es gemeinsam auf die „Dorfdisko Geiselfahrt“ durch die Metropolen Doebeln, Oelde, Tannheim-Egelsee und Höhr-Grenzhausen, um im intimen Ambiente ländlicher Abgeschiedenheit vier rauschende Feste zu feiern. Und nachdem gerade Bratze’s „Korrektur nach Unten“ voll reinhaut, ballern jetzt auch Egotronic neues, heisses Material auf ihrem „Ausflug mit Freunden“ auf Liebhaber und Sympathisanten. Die No-Future-Nummer „Was soll’s“ (inkl. Fahrradlied) routiert bereits als gelungener Teaser für ihr viertes Album, dessen Cover in Anlehnung an eine alte Hammerhead-Platte schon kontroverse Wellen schlägt. Ich erinnere mich noch gut an Gladbeck ’88, als ich dachte, ich müsse da jedem sensationsgierigen Pressevertreter und Schaulustigen die Fresse einzeln polieren. Hier dagegen beteiligen sich Frittenbude, Plemo, Saalschutz, Juri Gagarin und Captain Capa, um gemeinsam mit Torsun, Endi & KT&F euch die Fresse zu polieren. Während Hits wie „Das Leben ist tödlich“, „Tonight“, „Ich hab Zeit“ und „Mehr Bass“ gleich in die Tanzbeine rauschen, knallt „Toleranz“ bzgl. Homophobie, Sexismus und Rechtsoffenheit mit besonders klarer Message. Im Gegensatz zu so manch bierselig-affirmativen Schwachmaten hierzulande trifft man beim Flaggschiff der Anti-German-Youth auf eine Combo, die nicht nur was vom Feiern versteht, sondern auch inhaltlich wachrüttelt. 10 kickende Elektro-Punk-Tracks gegen den dummdeutschen Normalzustand garantieren ein exzessives Hör- und Rave-Vergnügen. Und da niemand mehr mit ansehen kann, wieviel Kohle für das vergriffende erste EgotronicAlbum bei eBay rausgehauen wird, gibt’s in der limitierten CD-Erstauflage „Die richtige Einstellung” als Gratis-Extra-CD oben drauf. Somit ist das ganze preisgünstiger, als wenn man beispielsweise vor das Ordnungsamt in Oelde uriniert, aber das nur nebenbei. Ich find’ das Album willenlos, häng’ mich nun an die Frittenbude und sehne mich nach „Katzengold”.
www.myspace.com/egotronics www.audiolith.net
Neoangin: Say Hi To Your Neighborhood
(indigo)
Jim Avignon wurde schon als „Andy Warhol des zeitgenössischen Berlins” bezeichnet, der mit seinen pittoresken bis pikassoiden Figuren unsere Wahrnehmung von Hochund Subkultur, von kommerziell und underground, wunderbar aufwirbelt und uns immer wieder überrascht. Der vor einigen Jahren von Berlin nach NY umgesiedelte Pop-Art-Künstler betätigt sich als Maler, Illustrator, Comicpoet, Konzept- und Aktionskünstler. Und seit Ende der 90er veröffentlicht er unter dem Pseudonym Neoangin auch seine eigene Musik, bei der er sich als passionierter Chronist und Mitgestalter einer sich permanent erneuernden Popkultur sieht. „Say Hi To Your Neighborhood” ist bereits das neunte Neoangin-Album, doch aus den Popminiaturen der Vorgängeralben sind nun hymnische Kurzgeschichten geworden. Sie erzählen kleine und grosse Dramen, ob Kurzmitteilungen aus der „Middle Class Hell“ oder eine Vertonung der gleichnamigen Novelle Melvilles über den Kommunikationsverweigerer „Bartleby“ oder wenn einem Karrieristen in „No More Egotrippin“ die Freundschaft gekündigt wird. Auch „The Underdog“, „Smalltalkworld“, „Nature Give Up“ und „The Only One I Know“ wissen zu gefallen - das liebevoll gestaltete Co-
ver und Booklet sowieso. Aus Bubblegum-Singalongs, einem Hauch Disco, verspielter Elektronik, obskuren New-WaveSounds, melancholischen Keyboardmelodien und kratzenden Gitarren collagiert Avignon hinreissende Pop-Perlen, ohne dabei seinen Lo-Fi-Charme aufzugeben. „Melancholy Pays My Rent“ – das klingt gut!
www.myspace.com/neoangin www.neoangin.info
Quantum Leap: The Lost Tracks
(mikrolux)
Das Ende 1995 von Alex Azary gegründete Label Elektrolux heisst seit letztem Jahr Elux, das 2002 entstandene, experimentelle Sublabel hört dagegen noch immer auf den Namen Mikrolux. Und während Elux Records die Veröffentlichung von Quantum StarDubs Debut Album „Indigo“ vorbereitet, dokumentiert Mikrolux digital diesen Prozess der Transformation mit der Veröffentlichung der herausragenden Album-Trilogie „The Lost Tracks - A Retrospective Album Trilogy“, die die drei bislang unveröffentlichten Quantum Leap CDs „The Future Is Now“, „Perfect Pace“ und „Possible Flow“ beinhaltet. So kann man sich hier statt der meist knapp 80 minütigen Länge einer CD nun - MP3 sei Dank - fast dreieinhalb Stunden zurücklehnen. Diese retrospektive Veröffentlichung beinhaltet 26 sehr deepe, atmosphärische Electronica- und Downbeat-Tracks, die eine starke Hingabe zur Musik beweisen, zumal sie auf Grund der in dieser Zeit durchlebten Erfahrungen sehr persönlich und emotional geworden sind. Meine Favoriten sind „Sofa Music“,„Tristesse“, „Superiour Blue”, „Your’s And Mine …” und „A Clear Sight” - absolutes Highlight: „Autumn Warp“. So kehrt Martin Oude Kempers aka Quantum Leap nach einem fünf Jahre währenden Prozess der Klangforschung und -entwicklung, der zu seinem neuen House und Dub-Tech Project Quantum StarDub geführt hat, aus den Tiefen des holländischen Untergrunds zurück. Obwohl jedes Werk seine eigene Geschichte erzählt, verwandeln sich hier drei perfekt ausgewogene Alben zusammen in ein wirklich zeitloses Masterpiece.
www.myspace.com/mikrolux www.mikrolux.com
Cypress Hill: Rise Up
(priority / emi)
Seit ihren ersten Gehversuchen als Musiker gelten die MCs B-Real und Sen Dog, ihr DJ und Produzent Muggs und Percussionist Bobo als Innovatoren und Abenteurer eines oftmals überraschend wertkonservativen Musikstils. Sie stammen aus Cypress Hill, einem Viertel in South Central/Los Angeles, das von Einwohnern mit lateinamerikanischen Wurzeln dominiert wird und galten so bereits Ende der 80er Jahre als erstes Rap-Sprachrohr der amerikanischen Latinos. Während Anfang der Neunziger keine Party ohne Hits wie etwa „Insane In The Brain“ denkbar war, experimentierten die HipHop-Kiffer später mit seltsamem Rap-Metal im kommerziellen Fahrwasser von Crossover-Acts wie Limp Bizkit. Nach sechs langen Jahren melden sich die Sound- und Stil-Innovatoren von Cypress Hill nun mit ihrer achten Studio-Scheibe „Rise Up“ auf der Bildfläche zurück. DJ Muggs serviert hier mit Unterstützung prominenter Kollegen wie Pete Rock durchgehend fette Beats, futuristische Sounds und immer die richtigen Samples. Neben dem ewigen Cypress-
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Hill-Thema Nummer 1, der Lobpreisung von Marihuana (u.a. in „Light It Up“, „Pass The Dutch“ und „K.U.S.H.“) gibt’s viel ironische Selbspreisung, forcierte Blicke über den Tellerrand, Exkurse in Politik und nachdenkliche Vergangenheitsbewältigung. An der Seite von Rage Against The Machine-Gitarrist Tom Morello, Young De, Mike Shinoda, Evidence & The Alchemist, Daron Malakian, Everlast, Pitbull & Marc Anthony gelingt den Jungs ein exzellentes Werk an der Schnittstelle von HipHop und Rock’n’Roll. Wir sehen uns am 7. Juni in Berlin. Bang Bang.
www.myspace.com/cypresshill www.cypresshill.com
HipHop Academy Hamburg: Kopfkino
(hip hop academy hamburg)
Alle Mitglieder der im Mai 2007 gegründeten HipHop Academy Hamburg sind den traditionellen Prinzipien der HipHop Kultur verpflichtet: Offenheit, Toleranz, AntiRassismus und Gewaltfreiheit. Respekt ist die gemeinsame Arbeitsgrundlage. In zahlreichen Trainingskursen verschiedener Kunstformen des HipHop wie Breakdance, Rap, DJing, Beat-Producing, NuStyle, Graffiti und Beatboxing werden die Fähigkeiten der Teilnehmer systematisch ausgebaut. Der Kerngedanke ist es, eine langfristige Talentförderung anzubieten. In Zusammenarbeit mit den Workshop-Leitern Spax, Sleepwalker und Mirko Machine hat das Quintett um Rimo, Cemo, Jay Pi, EVQ und T.U.N.E. ein spannendes Konzeptalbum entwickelt, dessen textliche Bandbreite Battle Rap, deepes Storytelling, Conscious Rap und vieles mehr abdeckt. Für die Tracks haben sich die Protagonisten ausschliesslich bekannte Blockbuster als Vorlage ausgesucht, orientieren sich in ihren Texten aber nur lose am Inhalt des Originals und schaffen über die Relation zur Handlung den Sprung zu persönlichen Geschichten und Anekdoten, zu sozialkritischen und politischen Ansichten und zu HipHop relevanten Themen. Gerade „Menace II Society“, „Peace, Love & Beatbox“, „Fight Club”, „Crank”, „American History X”, „König der Löwen”, „Die Welle” und „24“ sind genau mein Ding. So läuft in 16 inhaltsreichen Tracks ein vielseitiger Film ab, dessen Soundtrack zwischen klassischem Boom-Bap und modernem HipHopSound groovt. Licht aus, Film ab – hier kommt „Kopfkino“, das in seiner Authentizität sicherlich auch als Live-Show zu überzeugen weiss. Hut ab vor dieser Nachwuchsschmiede!
www.myspace.com/hiphopacademyhamburg www.hiphopacademy-hamburg.de
Suff Daddy: The Gin Diaries
(melting pot music)
Nach dem Hi-Hat Club-Beitrag „Suff Draft“ öffnete der Berliner Beatbastler Suff Daddy erst kürzlich wieder seine Hausbar und gab dreizehn Remixe und zwei eigene Tracks aus, dazu eine Brise Samples von Biggie, SV, Erykah, Guilty, Phat Kat, Nitty, Dilla, Diamond D, Audio 88, Yassin, Morlockk Dilemma und Tha Alkaholiks. Dieses schicke Download-Album „Suff Refills“ kann man sich übrigens nach wie vor im Netz kostenlos saugen. Und nach diesem Aperitif folgt nun der Hauptgang, denn Suff Daddy macht mit „The Gin Diaries“ die nächste Buddel auf. Dass dabei das gute Leben im Mittelpunkt steht, lassen Cover und Titel bereits vermuten: So geht es neben Tanqueray um schöne Frauen, gute Joints und natürlich gute Musik. Da auch Freunde nicht fehlen dürfen, hat Suff Daddy eine ganze Reihe eingeladen. So tummeln sich auf den 13 Anspielstationen illustre Gäste wie Miles Bonny, Fleur Earth, Jim Dunloop, Mar und Mariama. Neben den beseelten Vocal-Tracks stehen überwiegend ebenfalls hochklassige Instrumentals, von denen mich vor allem das oldschoolige „I Need A Break“, das relaxte „Jimmy Jazz“, das soulige „Worst Case Scenario“, das 80s infizierte „Vienna“, sowie die pianolastigen Tracks „Hospital“ und „Özdemir“ in ihren Bann ziehen. Immer wieder frischt der Sammler rarer SoulWeiter auf Seite 12 >>>
Berichtigung #116 HEFTIG ALTA!
Die Atzen fahren nach Amsterdam, mit der exzessivCrew (Micha und Alain Chiche) und das für schlappe 79€?!! Quatsch, da hat sich einer vertippt und wie auf dem darüberstehenden Flyer in der letzten Ausgabe #116 zu
lesen war, gibt es die Fahrt, samt Wochenende in Amsterdam (Hotel+Frühstuck inkl., Queens Birthday Partys in der ganzen Stadt) vom 30.04. bis 02.05. für günstige 279.- zu haben. Volles Programm gibt es auf der Seite www.buschmann-shop.de nachzulesen, wir sehen uns dort oder in der nächsten exzessiv-Folge!
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cooltour
>>> Fortsetzung von Seite 11: Silberscheiben des Monats
Platten seine Neo-Boom-Bap-Beats mit Microkorg-Sounds und wunderschönen Samples auf. So liefert hier das Kölner Label Melting Pot Music 13 äusserst hörenswerte Kurzgeschichten aus dem Leben des Berliners.
www.myspace.com/suffdaddy www.mpmsite.com
Aldubb: Let There Be Dub
(one-drop music)
Wenn er nicht im Planet Earth Studio hinter dem Mischpult sitzt, dann spielt er bei der Digital Roots Band oder bei Dark Light Drums, tritt solo im „Dubwohnzimmer“ auf oder mischt mit beim Irieland Soundsystem, das jedes Jahr das Berlin Dub Festival veranstaltet. Nun ist Aldubb auf Albumlänge in einer Art Labelschau zu hören, auch wenn man viele Stücke bereits von seinen Vinyl-Releases kennt. Dazu gesellen sich allerdings auch neuere bzw. ältere, unveröffentlichte Produktionen. Programmatisch nennt er seine Zusammenstellung „Let There Be Dub“ und beginnt die 77minütige Reise mit dem gleichnamigen Tune von Ras Perez, der auch bei „Tommy“ und „Oxymorons“ in Erscheinung tritt und die Essenz des Dub wortgewaltig destilliert. Natürlich ist auch Jah Seal mit seinem eigenwillig ruhigen Gesang dreimal mit dabei. Die 18 Tracks bestechen vor allem mit dicken Bässen und ewigen Echos und decken ein vielfältiges Spektrum ab. Neben klassisch gemixtem Rootsdub gibt es auch starke Ambient-Dub-Tracks wie „Dark Matters“ oder „Dubnium“, feine Stepper und einige schön melodiöse Vocal-Tracks. Nach anfänglichem Meeresrauschen singt die zauberhafte Kaya T mit ihrer meditativen Stimme ihre Ode an „Mother Earth“, dagegen hat Nuwella Love in „So Many Tears“ eher etwas Laszives. Zwischen den chilligen One-Drops wummert hier und da auch ein angenehmer Dubstep-Bass, der vor allem beim abschliessenden „Free Sensimilla Now!!“ mit Al Capone JJ ordentlich groovt. Meine Favoriten lauten „History“ und „Four Under The Floor”. Schön verspielt!
www.myspace.com/aldubb www.one-drop.de
Flashbacks: If I Had My Way - Blue & Lonely
(transmitter)
Diese Aufnahmen stammen aus der Jugendzeit unserer Eltern oder Großeltern, denen während der Nazi-Zeit ein Aufenthalt im Knast oder gar KZ drohte, wenn sie beim heimlichen Abhören solcher ,entarteten’ Musiken erwischt wurden. Unter dem Titel „Flashbacks“ sind beim Transmitter Label fünf sehr interessante CDs erschienen - „If I Had My Way - Blue & Lonely“ beschäftigt sich mit dem Blues, der Ende des 19. Jahrhunderts aus den Gesängen der schwarzen Sklaven als weltliches Gegenstück zum religiösen, hoffnungsvollen Gospel entstand. In den USA wirkten sich zwischen den 20er und 40er Jahren vor allem die Unterdrückung der Afroamerikaner und die wirtschaftliche Depression neben dem alltäglichen Liebes-
kummer auf die Musik aus. Die ausführlichen Liner Notes geben weitere wertvolle Auskunft zur ganzen Historie. Schon 300 Jahre vor der Entstehung dieser Musikrichtung war „blue“ ein Ausdruck für Trübsal. So fragt Libby Holman in einer Aufnahme aus dem Jahr 1929: „Am I Blue?“. Stars wie Ma Rainey (die Mutter des Blues), Bessie Smith (sie soll einmal eine Gruppe des Ku Klux Klan eigenhändig in die Flucht geschlagen haben) und weitere „Patooties“, wie die Frauen respektvoll genannt wurden, wissen hier ebenso zu begeistern wie männliche Kollegen wie The Ink Spots, O‘Neil Spencer und Blind Willie Johnson. Die 24 Perlen, die im Jahre 2000 zum grossen Teil erstmals in Deutschland zu Gehör gebracht wurden, widmen sich der unglücklichen Liebe und der Sehnsucht. Für die von ihm kompilierten Flashbacks-CDs erhielt Werner Pieper aka Ronald „DJ Double R“ Rippchen 2001 als Pop-Archäologe den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Die blauen Gespenster der Trauer, Melancholie und Einsamkeit sorgen auch heute noch für Gänsehaut. Beeindruckend!
www.gruenekraft.com www.syntropia.de
DVD – Thriller:
The Score
(constantin film)
Der alte Safeknacker, der junge Dieb und ein stiller Auftraggeber im Hintergrund: Der Kriminal-Thriller „The Score“ des Ex-Muppet-Masters Frank Oz vereint die klassischen Elemente des „Rififi“-Genres. Ganz methodisch und minutiös begleitet er die Vorbereitung und Durchführung des riskanten Coups. Zielobjekt ist ein unvorstellbar wertvolles Zepter, das im Zollamt von Montreal aufbewahrt wird. Und das verstößt gegen eines der beiden obersten Prinzipien von Nick (Robert De Niro): Arbeite niemals in der Stadt, in der du lebst. Das zweite Problem: Um auch nur in die Nähe des Tresors zu kommen, braucht Nick die Hilfe eines Insiders - Jackie Teller (Edward Norton). Aber das verstößt gegen das zweite von Nicks Prinzipien: Arbeite immer allein. Die wichtigste aller Regeln aber ist: Lass Dir Zeit, gehe keine Risiken ein. Doch der ungestüme aber durchaus talentierte Dieb hat sich als Putzkraft ins Amt eingeschleust und das Gebäude bereits ausspioniert. Nick ist skeptisch, auch wenn er von Jackie’s Zielstrebigkeit und Leidenschaft beeindruckt ist. Er wird neugierig, aber kann er sich auf seinen jungen, ehrgeizigen Partner wirklich verlassen? In den Hauptrollen agieren Schauspiel-Titanen aus drei Generationen: Marlon Brando, Robert De Niro und Edward Norton. Dazu kommt mit Frank Oz ein Regisseur, der zwar zuletzt viele Komödie drehte, aber nichts desto trotz zu den Meistern seines Fach zählt. Mit „The Score“ präsentiert er uns einen klassischen Heist Film der alten Schule in überragender Besetzung. Trotz einer streckenweise sehr elegischen und düsteren Inszenierung behält der Film seine Spannung.
www.constantin-film.de
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Oliver Kalkofe
Verlosung >>> In Kooperation mit Constantin Film verlosen wir mal wieder drei DVDs. Schreibt uns bis zum 31.Mai eine Mail mit dem Betreff „The Score“ und eurer Postadresse an: gewinnen@hanfjournal.de Wir wünschen euch viel Glück!
DVD – Nature / Animals:
Das Geheimnis der Flamingos
(disneynature)
Die Natur bietet uns tagtäglich atemberaubende Phänomene und hochinteressante Wesen. Wir müssen nur hinsehen. Ob „Mikrokosmos“ (1996), „Deep Blue“ (2008) „Die Reise der Pinguine“ (2005) „Unsere Erde“ (2007) oder „Wächter der Wüste“ (2008) – Dokumentarfilme, die uns die Natur und ihre Bewohner näher bringen, sind immer gern gesehen. Ein noch nicht hinreichend erforschtes Thema befindet sich im Norden Tansanias. Das Wasser des 65 Kilometer langen Natronsees ist extrem heiss, seine Tiefe beträgt maximal zwei Meter und seine Oberfläche wird von einer dichten Salzkruste bedeckt. Vor dem dramatischen Hintergrund einer gnadenlosen, nie zuvor gefilmten Landschaft begleiten wir mit den britischen Filmemachern Matthew Aeberhard und Leander Ward die Geburt eines kleinen Flamingokükens sowie die Geschicke und Gefahren seines Schicksals. Einmal im Jahr bevölkert eine riesige Schar von 1,5 Millionen Flamingos den entlegenen Ort Ostafrikas. Im Blitzlicht eines Gewitters gleiten rosa Silhouetten über das Wasser und suchen sich ihre Nistplätze. Wenn die Jungen schlüpfen, brauchen sie noch zehn Wochen Schutz, bevor sie selbst ihre Flügel ausbreiten und in die Lüfte aufsteigen können. Erst dann sind sie vor den gefährlichen Marabus in Sicherheit. Die Doku beeindruckt mit vielfältigen Aufnahmen der staksenden Tiere mit ihren rotglühenden Augen, doch der Anspruch des Films ist nicht vorranging, dem Zuschauer wissenswerte Details über die Flamingos zu präsentieren, sondern vielmehr in künstlerischen Bildern den Kreislauf des Lebens nachzuzeichnen. Somit ist die 75minütige Momentaufnahme des wohl grössten Nistplatzes der rosa gefiederten Vögel nicht unbedingt ein informativer Tierfilm für Kinder, sondern eher ein opulenter Naturfilm, der die Tiere nicht vermenschlicht und mit grossartiger Musik von The Cinemetic Orchestra zu begeistern weiss.
www.disneynature.com
Gemeinsam sind wir doof Kalkofes letzte Worte
S
eit der kritischen und immer wieder höchst amüsanten Sendereihe „Kalkofes Mattscheibe“ (brandneue Staffel ab Juni auf ProSieben) verfolge ich vergnügt die Bissigkeiten des Mannes, der für seinen aufrechten Kampf gegen den alltäglichen Fernsehwahnsinn 1996 den Adolf-Grimme-Preis erhielt. Auch in seiner erfolgreichen TV Spielfilm-Kolumne „Kalkofes letzte Worte“ nimmt er sein Lieblingsmedium aus Sicht des Zuschauers satirisch ins Visier. Der einsame Rächer aller paralysierten TV-Konsumenten wird nicht müde, dem Fernsehen und seinen Zuschauern einen Zerrspiegel vorzuhalten. Nach seinem Buch „Geschafft – wir sind blöd“ (2008) hat der Medienterminator nun seine neuesten Kolumnen zusammengefasst und liefert uns mit „Gemeinsam sind wir doof“ seinen zweiten Band gesammelter Werke, ergänzt durch jede Menge bislang unveröffentlichtes Bonusmaterial. Was für Freunde seiner polemischen Parodien und Persiflagen ein Muss ist, sollte für das Fernsehen der längst überfällige Gnadenschuss sein. Doof sein ist ja so witzig. Und so kämpft Oliver Kalkofe auch hier wieder auf sehr witzig-intelligente Art für etwas mehr Qualität und gegen die furchtbarsten Auswüchse des wuchernden Fernsehwahnsinns. Was ist nur aus unserem alten Kumpel Fernsehen geworden? Warum hat es uns nicht mehr lieb? Wieso hält es uns alle für bescheuert und setzt uns unentwegt solch unfassbar unerträglichen Sendungs-Sondermüll vor die Nase, um uns mutwillig zu verblöden? Ich habe beim besten Willen keine Ahnung auf diese Fragen, aber wenn ich Kalkofes sarkastische Bildersprache lese, kann ich mich seinen ironisch-selbstverliebten Worten nur anschliessen: „Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich habe jeden Buchstaben genossen. Ohne Frage eines der besten Bücher, das ich je geschrieben habe. Kalkofe ist der Beste!“ Denn man lacht auch noch, wenn man das Buch schon beiseite gelegt hat, auch wenn man eigentlich heulen müsste.
www.kalkofe.de
ISBN 978-3-8303-3252-7 Verlag: Lappan Verlag eMail: info@lappan.de www.lappan.de
Marock’n’Roll
Beatgedichte von Hadayatullah Hübsch
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er Ende September 2007 in Mainz von Miriam Spies gegründete gONZo verlag versteht sich als Nischen- und Undergroundverlag, steht für subkulturelle Bücher und Veranstaltungen und ist als Schnittstelle und Treffpunkt gedacht, an dem Literatur nicht nur verlegt wird, sondern Raum zum Entstehen hat. Über die erste Publikation „Acid, Mao und I Ging“ habe ich euch ja bereits im September 2008 berichtet. Ende 2008 erschien die Literaturzeitschrift „Der Taschentiger“, die junge Autoren aus ganz Deutschland vereint, und nun gibt es einen lesenswerten Lyrik-Band mit 25 abgedrehten Beatgedichten und sechs AcidCollagen. „Im Frühjahr 1969 fuhren meine Freundin Heidi und ich nach Marrakesch. Ich hatte meine psychische Gesundheit durch zu viel LSD ziemlich ruiniert und hoffte, in Marokko Frieden zu finden und mich zu regenerieren.“ Von dieser Reise handeln diese Gedichte. In einer schönen Bildersprache wird hier sehr detailverliebt von interessanten Alltagserlebnissen erzählt, so dass man quasi per Kopfkino vieles nachempfinden kann. Man fährt über die einsamen Landstrassen Marokkos oder läuft über einen Basar und bekommt hier und da richtig Appetit auf Baguette und den Lachenden Kuhkäse, während man im Hintergrund die Bongo-Trommeln hört und die friedliche Sonne Marokkos langsam untergeht. Man fragt sich, was Freundschaft auf Arabisch heisst und taucht für 64 kurzweilige Seiten ein in das kulturelle Leben zwischen Chefchaouen, Tanger und Marrakesch. - Bereits 1969 der Glaubensgemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat beigetreten, befasste sich der seit langem in Frankfurt a.M. lebende Hadayatullah Hübsch in seinen Büchern und Artikeln auch stets mit dem Islam. Er veröffentlichte unzählige Bücher, Essays, Hörspiele, ungezählte Beiträge in prominenten Tageszeitungen, Zeitschriften und Anthologien, mehr als 100 Printpublikationen, diverse CDs – und nun „Marock’n’Roll“ („… meine Gedichte gleiten über deine Straßen.“). Vor allem diese Texte unter dem Label „Beat-Literatur” sind geprägt von Sprachspiel und -rhythmus, die man in dieser Form nur selten bei deutschen Lyrikern findet. ISBN: 978-3-9812237-5-0 Bestellung: gonzoverlag@googlemail.com www.gonzoverlag.de
Bersenbrück
Reggae Jam 2010 I
m letzten Jahr hat das Reggae Jam im niedersächsischen Bersenbrück, das drittgrößte Reggaefestival Europas, nach mehreren zweiten Plätzen beim Leserpoll der „riddim“ das Kölner Summerjam vom Thron gestürzt. Die positiven Vibes der Organisatoren sowie des Geländes und der Menschen, die sich dort versammelten, sind einzigartig in dieser Konstellation und werden hoffentlich weiterhin Jahr für Jahr den ReggaeSommer in Deutschland bereichern. Gefeiert wird in diesem Jahr zwischen dem 30.Juli und dem 01.August wieder in den ehrwürdigen Mauern des alten Zisterzienser Klosters und dem dazu gehörendem Klosterpark, gelegen inmitten eines riesigen Waldes und direkt an einem kleinen Fluss, der eine ideale Abkühlung bietet. Auf drei Bühnen präsentieren auch in diesem Jahr wieder die Stars und Newcomer der jamaikanischen und europäischen Reggaeszene ihre
Shows, umrahmt vom umfangreichen Begleitprogramm, dass das „Nummer eins Festival der Herzen“ ausmacht. Bisher haben sich schon folgende Künstler angekündigt und sind bestätigt: Admiral Tibet, Inna Di Yard Allstars, Lutan Fyah, Nature, Papa Michigan, Smiley, Steel Pulse, Tanto Metro & Devonte, Horace Martin, Luckie D, Tippa Irie, Far East Band und House of Riddim. Für die etwa 12.000 Zuschauer wird das Line-Up natürlich noch weiter aufgestockt. Die Kartenpreise betragen zwischen dem 16. April und dem 15.Juni 2010 nur 45,- Euro, die Verpflegung ist auch sehr preiswert, und neben den diversen Händlern auf dem Gelände hat man auch die Möglichkeit, direkt im Städtchen Bersenbrück bummeln zu gehen. Im Übrigen gibt es mit der offiziellen Reggae Jam 2009 DVD auch eine 85 minütige Dokumentation, durch die euch kein geringerer als der jamaikanische Dancehallstar Lieutenant
Falko Hennig
cooltour
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Springfield auf Trip
B
ei einer Vogelattacke erleidet Homer schmerzhafte Augenverletzungen. Sein Arzt verschreibt ihm zur Linderung seiner Beschwerden Haschisch. Homer wandelt nun - völlig legal - high durchs Leben. In diesem Zustand findet er sogar Mr. Burns’ Witze lustig. Dieser honoriert Homers Verhalten und ernennt ihn zum Vizechef seiner Firma. Als Haschisch auf Rezept verboten werden soll, sieht Homer auch seine Karriere den Bach runtergehen („Medical Maijuana“, 16.Folge der 13.Staffel). Spätestens seit dem Zaubertrank bei Asterix oder bei Popeyes spinatgrüner Kraftnahrung hätte man eigentlich schon ahnen müssen, dass der gewohnheitsmäßige Drogenkonsum vor der Comic- und Cartoonwelt keineswegs Halt macht. Falko Hennig hat sich in seiner Broschüre „Springfield auf Trip“ ganz dem Thema „Rausch, Wahn und Halluzinationen bei den Simpsons“ verschrieben, alle Episoden vorgenommen und auf ihre Drogenlastigkeit überprüft. Alles, was knallt, kommt in die Hippielimonade. Allerdings handelt es sich bei den Wahnzuständen nicht ausschliesslich um drogenindizierte Halluzinationen, so sind zum Beispiel Barts und Homers Neigungen zu Wachträumen genetisch bedingt. Im Anhang des Textes gibt es eine Auflistung von Halluzinationen und ähnlichen Zuständen bei den Simpsons, die dem näher Interessierten einen guten Überblick über die Häufigkeit dieser Phänomene und einen gezielten Zugriff zur Überprüfung selbiger darbietet. Doch wenn man sich mit den psychoaktiven Auf- und Abgründen in Springfield beschäftigt, bekommt man einen guten Eindruck, wieviel Mutterkornalkaloide sich diese Simpsons-Produzenten in ihrer Uni-Zeit in den 70ern gegeben haben müssen. In einer Folge verzehrt Homer beispielsweise eine guatemaltekische Chili-Schote und gerät daraufhin in einen psychedelischen Strudel, in dem ihm ein sprechender Kojote begegnet. Ohne ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern im Gehirn hervorzurufen, amüsiert sich bei dieser absolut meskalinfreien Broschüre wohl jeder Simpsons-Fan.
ISBN 978-3-930442-72-0 Edition Rauschkunde 72 Bestellung: www.gruenekraft.com
30.07.2010 bis 01.08.2010 Stitchie führt. Darauf gibt es Live-Konzertmitschnitte von u.a. Third World, Papa San, Burro Banton, Mr.Vegas, Ziggi, Daddy Freddy, Jahcoustix, Lady Saw, Lady G, Cornadoor, Ganjaman, Chaka Demus & Pliers und Interviews vom 15jährigen Jubiläum des „schönsten Festival der Welt“ (Zitat Reggaeville) zu sehen. Die DVD ist im Shop unter www.reggaejam.de erhältlich. Auch in diesem Jahr wird Bersenbrück wieder drei Tage lang die Hauptstadt karibischer Musik und Lebensfreude sein. Ein gechilltes Wochenende ist euch sicher …
Vorverkauf sowie weitere Infos unter: www.reggaejam.de www.myspace.com/reggaejamfestival
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fun&action fun&action
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ie beiden Spiele, die ich euch in dieser Ausgabe vorstelle, haben so gar nichts miteinander zu tun. Und D doch geht es um ein und dasselbe, nämlich ums Bauen und darum Geld gegen Siegpunkte einzutauschen. Allerdings errichten die Spieler in „Carson City“ eine Westernstadt, während in „Steam“ Eisenbahnstrecken gebaut werden. Diese sind aber nur Mittel zum Zweck, um Waren zwischen den Städten zu transportieren.
Kerstin Koch
Nicht so schlecht Carson City ...
... ist ein Westernspiel der anderen Art. Dabei geht es weniger um Cowboys, Indianer und Rinderherden sondern die zwei bis fünf Revolverhelden müssen erst einmal ödes Land urbar machen und errichten eine Stadt . Allerdings sind gewinnbringende Bauplätze schnell besetzt und so werden das eine oder andere Mal die Schießeisen doch eingesetzt. Jeder Spieler hat ein paar Münzen und drei Cowboys zur Verfügung, mit denen er das Spiel beginnt. Diese sind unter anderem vonnöten um möglichst lukrative Parzellen zu kaufen, um darauf noch lukrativere Gebäude zu errichten. Denn es gewinnt, wer am Spielende, das nach gerade mal vier Runden erreicht ist, seine Kohle in die meisten Siegpunkte umgewandelt hat. Deswegen hören nicht nur die ersten Partien zu schnell auf, um in die Tiefe des Spiels einzudringen. Eine Runde läuft wie folgt ab: Zuerst wählen die Spieler eine Rollenkarte, die unter anderem einen Cowboy mehr oder zusätzlich Kohle bringen aber auch die Spielerreihenfolge für die laufende Runde bestimmen. Allerdings geben sie auch vor wie viel Kohle ein Spieler mit in die nächste Runde nehmen darf, der Rest in Siegpunkte getauscht werden. Und wie im richtigen Leben ist der Kurs eines Zwangumtausches immer schlecht. Anschließend setzen die Spieler reihum ihre Cowboys auf die zahlreichen Aktionsfelder. Möglich sind: Lohn, Munition oder Wege bekommen, Parzellen für den Häuserbau oder Gebäude kaufen. In der Regel müssen diese mit Wegen erreichbar sein. Weitere Aktionsfelder sind: Einkommen bekommen für den eigenen Grundbesitz, für die Anzahl an Munition oder durch Würfeln. Alle erhalten jede Runde Einkommen für ihre Gebäude, deren Wert von umliegenden Wohnhäusern, Gebäuden, Berge oder leeren Parzellen abhängig ist. Außerdem gibt es Siegpunkte für eigene Parzellen, Munition, Gebäude. Die Anzahl an möglichen Aktionen ist groß, aber wie schon gesagt, die Anzahl an Cowboys ist sehr begrenzt. Folglich müssen die Aktionen wohl überlegt sein. Haben alle ihre Cowboys platziert, werden die Aktionen der Reihe nach ausgeführt, was auch ohne Probleme geht, außer es stehen mindestens zwei Cowboys auf einem Feld, dann kommt es zum Duell. Die Kontrahenten zählen ihre Munition und würfeln. Wer die höhere Zahl hat, gewinnt und darf die Aktion machen, der andere geht leer aus. Nach vier Runden ist das Spiel vorbei und es gibt noch einmal Siegpunkte für jede eigenen Parzelle mit einem Gebäude, Wohnhaus oder Berg, Geld kann auch noch einmal umgewandelt werden. Es gewinnt derjenige mit den meisten Punkten. Carson City erinnert an etliche Bauspiele, spielt sich aber anders. Dies liegt vor allem an der kurzen Dauer von vier Runden, was die Anzahl an Aktionen sehr beschränkt. Zwar erhöht sich die Anzahl der Cowboys in der letzten Runde auf fünf, trotzdem setzt man im gesamten Spiel sicher 17 Mal Cowboys ein. Vielleicht hätten ein paar weniger Aktionen dem Spiel gut getan. Uns hat es trotzdem Spaß gemacht, vor allem, weil es nicht nur ums schnöde Kohlescheffeln geht, sondern eher darum, das Geld zu guten Konditionen umzutauschen.
Superspiel Steam …
… ist irgendwie die Neuauflage von „Age of Steam“ und „Railroad Tycoon“. Aber die Regeln wurden etwas abgespeckt und damit aufs Wesentliche reduziert. Die Expertenregeln
entsprechen den Original-„Age of Steam“-Regeln Hinter dem Spiel steckt Martin Wallace und somit ist klar, dass es zur anspruchsvollen Sorte gehört. Worum es geht? Auf der Karte sind etliche große Städte abgebildet, die Waren anbieten und Waren annehmen. Dabei müssen die Farbe von Stadt und gelieferter Ware übereinstimmen. Um allerdings überhaupt zu einer anderen Stadt zu gelangen, müssen sie erst einmal mit Eisenbahnstrecken verbunden werden. Und je mehr Städte zwischen Start- und Zielbahnhof liegen, umso höher steigt das Einkommen. Und Geld ist notwendig, um all das zu bezahlen, was für einen ertragreichen Warentransport notwendig ist. Es gewinnt, wer am Spielende die meisten Siegpunkte hat, die man während des Spiels anstelle von Einkommenserhöhungen bekommen kann und am Spielende für jede Verbindung erhält. Zu Spielbeginn hat niemand Bargeld, das muss man sich erst einmal bei der Bank leihen, sonst kann man nichts machen. Im Grundspiel können sich die Spieler jederzeit Kohle leihen, im Expertenspiel nur einmal pro Runde und zwar zu Beginn. Auch die Spielreihenfolge wird im Expertenspiel versteigert, im Grundspiel hängt sie von den Aktionsplättchen ab. Je nach Spieleranzahl werden zwischen sieben und zehn Runden gespielt. Eine Runde läuft wie folgt ab: Aktionsplättchen wählen, Strecken bauen, zwei Durchgänge Waren transportieren oder Lokomotivenreichweite erhöhen, Einkommen und Ausgaben, die Spielerreihenfolge bestimmen und die neue Runde vorbereiten. Zuerst nehmen sich die Spieler ein Aktionsplättchen, dass in den meisten Fällen die Spielreihenfolge je nach Aktion außer Kraft setzt. Anschließend beginnen oder verlängern die Spieler ihre Strecken. Die Kosten für den Streckenbau sind abhängig von der Anzahl an Streckenabschnitten und das Gelände auf dem die Strecke gebaut wird. Da Waren nur in Großstädte geliefert werden dürfen, haben die Spieler in dieser Phase die Chance normale Städte in solche umzuwandeln. Zu Beginn des Spiels können die Spieler die Waren nur eine Verbindung oder genau zwischen zwei Städten weit transportieren. Im Laufe des Spiels können die Spieler ihre Reichweite der Lokomotive steigern und zwar bis sie maximal sechs Verbindungen.. Allerdings kann man die Reichweite nur einmal pro Runde steigern, was außerdem auf Kosten des Warentransportes geht. Wer Waren abliefert, steigert sein Einkommen auf der Einkommensleiste oder schreibt sich stattdessen Siegpunkte gut. Jede Stadt kann einmal im Spiel neue Warensteine bekommen, um sie später auszuliefern. Fehlt noch eins, am Ende der Runde bekommen die Spieler Einkommen, insofern ihr Einkommensmarker im Plus ist. Haben sie noch Schulden an die Bank, müssen sie diese ausgleichen. Reicht das Geld nicht, müssen neue Kredite aufgenommen werden. „Steam“ ist ein anspruchvolles Eisenbahnbauspiel, in dem vor allem in den ersten Runden das Geld extrem knapp ist und alles auf Pump gekauft wird. Je früher Waren abgeliefert werden, umso schneller geht es ins Plus. Strecken bauen, Waren ausliefern und zwar bevor ein anderer einem die Rosinen vom Kuchen pickt. So bringen die Aktionsplättchen vor allem den entscheidenden Vorteil bei den verschiedenen Aktionen der Erste zu sein. Denn die Strecken können grundsätzlich von allen benutzt werden und so hat man oftmals beim Warentransport das Nachsehen, weil ein Mitspieler schneller war. Wer auf Eisenbahnspiele steht, muss „Steam“ in seine Sammlung aufnehmen, wer „Age of Steam“ schon hat, sollte einen
Blick in die neuen Regeln werfen. Wer „Railroad Tycoon“ sein Eigen nennt, weiß, dass es immens viel Platz braucht, wohingegen „Steam“ wesentlich raumsparender ist. Der Karton enthält schon einiges an Zusatzmaterial, das beim Grundspiel überhaupt nicht benötigt wird. Doch die erste Erweiterung ist ja schon erschienen und zwar von Martin Wallace selbst entwickelt, obwohl er das eigentlich lieber anderen überlässt. „Steam Barons“ heißt sie, und neben hübschen Holzlokomotiven enthält es zwei weitere Spielpläne. Während bei „Steam“ die Spieler Strecken bauen und Waren transportieren, sind es in der Erweiterung Gesellschaften, gespielt von denjenigen Spielern, die jeweils die meisten Anteile haben. Natürlich werfen die Gesellschaften Dividenden ab. Anteile können auch verkauft werden und vor einem Bankrott sind die Gesellschaften auch nicht sicher. Also, wem „Steam“ nicht genug ist, sollte sich unbedingt die Erweiterung zulegen.
Steam Autor: Martin Wallace Verlag: Phalanx Spieler: 3-5 Alter: 12+ Dauer: mind. 90 Minuten Preis: ca. 40 Euro
Steam Barons Autor: Martin Wallace Verlag: Warfrog Games Spieler: 2-6 Alter: 12+ Dauer: 2 Stunden Preis: ca. 40 Euro
Carson City Autor: Xavier Georges Verlag: Huch & Friends Spieler: 2-5 Alter: 13+ Dauer: 90 Minuten Preis: ca. 40 Euro
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fun&action
Die Hanfberatung im HanfJournal
Erste Hilfe für Kiffer
kascha@hanfjournal.de
Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.
Frank (19) aus München möchte wissen:
„Hi Kascha, ich habe auf dem Balkon drei kleine Pflänzchen stehen und würde gerne so schnell wie möglich die Männchen aussortieren. Bisher sehen alle Pflanzen noch gleich aus und sind nur ein klein wenig über die Blütenblätter hinaus gewachsen, aber ich möchte auch keine Zeit verlieren und schnellstmöglich reagieren – auf die Blüten möchte ich nicht warten, da dann ja schon eine Bestäubung statt finden kann. Gibt es Möglichkeiten, wie ich die Männchen früher erkennen kann? Vielen Dank.“
Kascha antwortet:
„High Frank, ich muss dich an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass der Anbau von Hanf in Deutschland strafbar ist und du dich damit vor allem in einem südlichen Bundesland einem gewissen Risiko der Strafverfolgung aussetzt. Außerdem kann ich dich natürlich nicht zum Begehen einer solchen Straftat anleiten. Einige allgemeine Hinweise aus der Züchterpraxis sind für dich aber vielleicht trotzdem von Interesse: Vor der Blüte das Geschlecht zu bestimmen ist nicht ganz einfach – wenn man sich bei beginnender Blüte beeilt, reicht das eigentlich auch noch aus. Für die gewerbliche Züchtung, wo sich der Aufwand auch lohnt, wird das häufig so gemacht: Man nimmt einen Steckling von jeder Pflanze und gibt ihm (indoor) eine Beleuchtung von 12 Stunden/Tag (Die meisten Cannabissorten wachsen so lange sie mehr als 12h Licht pro Tag bekommen, wenn es wieder weniger wird, fangen sie an zu blühen. Die Ausnahme bildet Cannabis ruderalis und einige Mischungen, in denen Cannabis ruderalis enthalten ist – diese Pflanzen blühen nach einer bestimmten Wuchszeit unabhängig vom Licht), dann sollte er anfangen zu blühen und man kann das Geschlecht erkennen. Die meisten Züchter warten aber einfach und untersuchen gründlich und regelmäßig die Pflanzen. Weibliche oder männliche Blüten erkennt man relativ früh und kann dann immer noch „last minute“ aussortieren – ein mehrwöchiger Urlaub wäre vielleicht riskant, ansonsten geht das alles bei Pflanzen ja auch nicht all zu schnell.“
Meike (22) aus Hamburg fragt:
„Hi Kascha, ich bin sonst eigentlich Grasraucherin, habe aber kürzlich ein Stück schwarzen Afghanen geschenkt bekommen. Jetzt tu ich mich ein bisschen schwer damit, mit diesem Haschisch einen Joint zu bauen. Von normalem Haschisch kenne ich das eher so, dass man es mit dem Feuerzeug erhitzt und dann klein bröselt, aber der Afghane fängt schon an zu brennen, wenn man mit dem Feuer nur in die Nähe kommt und wird dann gleich klebrig. Hast du vielleicht einen Tipp wie man das am besten macht?“
Kascha antwortet: „Hi Meike,
mit einem Afghanen zu bauen ist tatsächlich noch einmal ein wenig anders, vor allem wenn er noch frisch und sehr weich ist. Viele Raucher erwärmen ein bisschen davon vorsichtig mit dem Feuerzeug (nicht so lange und heiß wie bei z.B. braunem Haschisch) oder mit der Hand und rollen dann dünne, längliche Stangen daraus. Am besten baut man mit Drehtabak, in den man die Stangen vorsichtig einrollt, damit sie möglichst gleichmäßig verbrennen. Da solches Haschisch auch länger glüht als z.B. Gras, bietet es sich auch an, nicht all zu trockenen Tabak und möglichst dünne Papers zu verwenden, damit der Joint langsam und gleichmäßig abbrennt und man nicht zu viel unverbranntes Haschisch mit der Asche abklopft. Außerdem sollte das Haschisch nicht unbedingt direkt am Papier
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anliegen, auch das führt dazu, dass der Joint unter Umständen nicht vernünftig abbrennt. Es ist aber auch, leichter als bei trockenem braunem Haschisch, möglich, einfach kleine Stückchen abzupflücken und in die Mische zu krümeln. Dabei sollte man aber darauf achten, dass diese Stückchen nicht zu groß werden: Große Stückchen qualmen enorm und sind nicht die effektivste Art Haschisch zu rauchen. Da auch jedes Haschisch, je nach Alter und Trockenheit, sich ein wenig anders verhält, musst du wohl selbst heraus finden wie du es am besten verwendest.“
Der Branchenführer des Hanf Journals
Flo (18) aus Braunschweig möchte wissen:
D 01000 >>
„Hallo Kascha, das ist vielleicht eine alberne Frage, aber ich hätte da doch gerne mal einen Rat vom Experten, bevor ich selbst lange rum probiere. Ich habe mir angewöhnt, mir immer gleich Gras für 2-3 Wochen zu kaufen, um einen besseren Preis zu bekommen. Leider ist es aber am Ende immer sehr trocken und bröselig, ich hab immer lieber Gras, wo ich noch die Blüten auseinander rupfen kann. Kannst du mir Tipps zur Lagerung geben? Ich möchte aber auch nicht für jeden Joint etwas auftauen müssen, falls du mir Tiefkühlen vorschlagen möchtest.“
Kascha antwortet:
„Hi Flo, das mit dem Tiefkühlen lohnt sich bei solchen eher geringen Mengen für kurzfristige Nutzung tatsächlich nicht so richtig. Es ist erstens recht aufwändig und zweitens auch nicht ohne Risiken wie z.B. Gefrierbrand oder Schimmel beim Auftauen, und lohnt sich erst, wenn man größere Mengen über mehrere Monate frisch halten möchte. Du hast aber sicher noch einen Kühlschrank: Dort lagert das Gras kühl und dunkel und behält folglich seinen Wirkstoff und seine Feuchtigkeit länger. Ein weiterer Trick ist folgender: Die meiste Feuchtigkeit entweicht beim Öffnen und Schließen des Beutels. Verpackt man aber das Gras in mehrere kleinere Tütchen, die also nur viel seltener geöffnet werden, dann bleibt es auch frisch. Idealerweise hat man also in einem dunklen, verschlossenen Beutel im Kühlschrank mehrere kleine Tütchen liegen, die jeweils für etwa 1-2 Tage portioniert sind. Wichtig ist dabei aber natürlich, dass das Gras ganz am Anfang nicht zu feucht ist: Wenn es dann über mehrere Wochen nur wenig Möglichkeiten hat die Feuchtigkeit abzugeben, dann wird es am Ende etwas matschig sein. Außerdem sollten natürlich alle Tütchen möglichst unbeschädigt und dicht sein, ansonsten riecht der Kühlschrank anschließend nach Gras und das Gras nach Kühlschrank.“
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elches unserer Hobbys wir auch immer betreiben, sei es das Demonstrieren gegen Staat oder Atomkraft, Zuhälterei, das Veranstalten illegaler Partys oder schlicht Drogenhandel, unser Freund und Helfer ist stets an unserer Seite. Nordkorea macht es vor: Auch in Deutschland muss eine beliebte Polizei keine Utopie bleiben! Ein paar kleine Werbesprüche und schon läuft alles wie geschmiert - und sind wir doch mal ehrlich: „Der Freund und Helfer“ ist ja wohl ein alter Hut. Deshalb jetzt neu und wahlweise im Einsatz:
• Polizei - jetzt auch in nett! (Aber nur in jedem siebten Ei (nsatzwagen)) • Ein starker Staat braucht starke Arme • Uns hat man noch keinen Kindesmissbrauch nachgewiesen Auf der richtigen Seite der Polizeikette ist das Leben sehr angenehm. Polizist ist ein echter Traumjob. Man ist unkündbar, egal wie weit man die Grenzen des guten Geschmacks verlässt, erhält Beamtenbezüge plus steuerfreies Schmiergeld und ist mit Uniform und echten Handschellen der Renner auf jeder Fetischparty.
Abenteuer! Drogen! Afghanistan!
Die Bundesregierung geht mit der Ausweitung des Polizeieinsatzgebietes nach Afghanistan den richtigen Weg. Denn dort können die Beamten supertoll alle ihre in Deutschland erworbenen Fähigkeiten einsetzen. Sie können Ausländer ausweisen: Amis und Co machen da unten eh nur Ärger. Oder Bakschisch für die Lokalfürsten eintreiben, in Afghanistan braucht man dazu nicht einmal Radarfallen. Sie könnten ebenso alten Omas über die Strasse helfen - die Frauen dort haben es ja auch schwer. Oder Dealern lustvoll im Hintern rumwühlen, das hilft gegen die sexuelle Unzufriedenheit, die ja Kern des afghanischen Übels ist. Und auch für zwischendurch, um Zeit (und dazu eventuell Passanten) totzuschlagen, eignet sich Afghanistan eigentlich noch viel besser als Deutschland.
Cyberkriminalität
Doch nicht nur in der Prärie leistet unsere Polizei einen waghalsigen Einsatz. Unermüdlich durchkämmen sie die Weiten des Netzes mit der vollen Kraft von Windows 98 und einem 56K Modem, begierig alles zu schnappen, was die wilde Welt der Bits und Bytes an Auswüchsen zu bieten hat. Sex mit Tieren, Exotische Drogen, Kindesmissbrauch - die Netzeshüter sind dabei. Und wenns ihnen gar zu bunt wird, hängen sie ein Stopschild davor, damit nur noch solche Netzfüchse wie sie sich das Material angucken können. Es melden sich natürlich nur besonders entbehrungsbereite Recken zu der Aufgabe, den ganzen Tag Kinderpornografie sehen zu müssen. Es macht ihnen sicher gar keinen Spass.
Spass im Grünen
Um auch bei den armen netzzugangslosen Streifenpolizisten keine Langeweile aufkommen zu lassen, sollte ein monatliches zünftiges Rodeo erste Staatsbürgerpflicht sein. Bullenreiten in deutschen Fußgängerzonen - Schritt eins: Man sucht sich aus einer Herde eine beliebigen Bullen, für Anfänger eher schmächtigerer Natur und beobachtet ihn eine Weile. Sobald der Bulle sich ruhig verhält, beispielsweise den Kopf neigt um zu grasen, rennt man los und springt ihm mitten ins Genick. Nun läuft die Zeit und stoppt, sobald du auf dem Boden liegst.
Eure grossstadtsurvivor
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Electro Gaming
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Just Cause 2 Knall auf Fall Test & Text: mze
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anau ist eine wundervolle Insel. Sie liegt in der besten Klimazone der Welt und bietet Abenteuerurlaub der Sonderklasse. Ihr wollt Skydiven, Motorboot fahren, Helikopter fliegen und mit scharfen Waffen schiessen?
Panau!
Ein Haken ist aber leider mit dem Traumurlaub verbunden. Der frisch geputschte General und das neue Staatsoberhaupt der Insel ist ein Scheusal, welcher eine direkte Gefahr für den Frieden darstellt. Mit eurem Kommando über den Spezialagenten Rico Rodriguez gilt es von nun an, dies zu ändern. Helau Panau! Eidos Avalanche Studios veröffentlichen mit dem Erscheinen des zweiten Just Cause Teils eine Weiterentwicklung des amüsanten Erstlings, welcher vor allem durch ein riesiges Areal und einen ausgiebigen Fallschirmgebrauch besondere Beachtung fand. Leider hatte Just Cause dafür deftige Defizite im Gameplay, und so begeisterte der Titel niemanden vollends. Mit der Entwicklung von Just Cause 2 versprachen die Hersteller eine Verbesserung des gesamten Spielerlebnisses und schufen dafür ein weiteres, riesengroßes Inselgebiet mit verschiedenen Klimazonen. Über 350 Siedlungen, Militärbasen und Verstecke wollen auf der über 5000 Quadratkilometer großen Karte von euch entdeckt, zerstört und übernommen werden. Chaos ist dabei das Zauberwort, welches ihr auf Panau durchgängig zu gebrauchen sucht, um dem barbarischen Oberhaupt der Inselgruppen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ihr verursacht dazu Schaden und Verwirrung auf alle erdenklichen Weisen. Dabei unterstützt ihr drei der ansässigen Fraktionen, die es auf die Nachherrschaft des paradisischen Eilandes abgesehen haben oder schlagt euch auf eigene Faust durch die freeroaming Umgebung. Neben über hundert verschiedenen Gefährten zu Wasser, zu Lande und in der Luft, ist auch in Just Cause 2 der Fallschirm euer ständiger Begleiter, der in einem extrem praktischen Greifhaken einen besten Freund gefunden hat. So bietet sich die Möglichkeit, während des Schwebens neuen Schwung durch das abgeschossene Seil zu bekommen und somit dauerhaft in der Luft zu gleiten. Ebenso kann man sich mit dem “Grappling Hook” an allen erdenklichen Strukturen und Objekten festhaken und den Schwung nutzen, um den Fallschirm zu öffnen. Aus der so erreichten Vogelperspektive kann man seine Widersacher dann ins Visier der vielen verschieden Handfeuerwaffen nehmen, oder sie mit Handgranaten bewerfen. Feinde eignen sich auch zum vielfachen Enterhakengebrauch und laden zum Experimentieren ein. Spielt Hangman, fesselt sie aneinander, oder zieht sie von hohen Türmen und Brüstungen, um euer Überleben gegen die Übermacht wilder Militärs zu sichern. Da Rico ein äußerst sportlicher Geselle ist, kann er seine Fähigkeiten im Waffengebrauch, wie die des Grappling Hooks, auch während Höchstgeschwindigkeiten auf Auto- oder sogar Flugzeugdächern nutzen. Kettet ein fahrendes Auto an die Straße und freut euch auf die Stuntshow. Klettert mit eurem Haken in tausenden Metern Höhe von einem Flugzeug auf ein anderes, um es zu kapern und eure Auftraggeber zufriedenzustellen. Die Action in Just Cause 2 ist dabei überragend, ohne sich ernst zu nehmen. Es steckt viel Humor in der vollkommen übertriebenen Knallerei, die sich derzeit vor keinem anderen Open World Game verstecken muss. Im Gegenteil, Just Cause 2 macht alles besser als sein Vorgänger und bietet ein unglaubliches Experimentiererlebnis auf einer Riesenfläche. Man taucht, schwimmt, läuft, fährt, fliegt und fällt durch die Umgebung in einer Qualität, die einen schnell in Panau heimisch werden läßt. Das Geballer geht ebenso gut von der Hand, bietet aber einige Frustmomente, da sich die Gegner wie Pacman´s Geisterfeinde von allen Seiten auf Euch stürzen. Im Detail machen Genregrößen vielleicht einiges besser, sind jedoch meist auf weniger Aspekte reduziert. Just Cause 2 bietet dagegen einen unüberschaubar großen Spielplatz für explosive Poweragenten, die Realismus gegen famose Optik, brachiale Action und adrenalintreibende Basejumps eintauschen können. Neben den unzähligen Missionen und verstecken Eastereggs, bekommt man haarsträubende Action und wochenlangen Entdeckungsspaß auf technisch höchstem Niveau serviert. Nur in 3D wärs noch atemberaubender. www.justcause.com Ps3-ASIN: B002VYDUBY Pc-ASIN: B002W0N7B0)(Xbox360-ASIN: B002W0N7D8
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news Medizin nicht in der Nähe von Krankenhäusern), nicht hier und nicht da. Für mobile Patienten hat sich das zu einem echten Problem entwickelt, für das der Hotelier eine sehr pragmatische Lösung anbietet. So wird aus einem Hotel, in dem der Besitzer die Applikation von ärztlich verschrieben Hanfblüten toleriert, in deutschen News-Portalen schnell mal ein „Jointraucher-Hotel“.
USA - Der NJ-Weedman ist auf Kaution draussen Ein Pfund Gras ist für einen Rasta wie eine Schachtel Zigaretten für Raucher
Der amerikanische Hanf-Aktivist und Betreiber der Medical Dispensary „Liberty Bell Temple“ in Hollywood, CA, NJ Weedman aka Ed Forchion, ist in New Jersey mit 500 Gramm Gras festgenommen worden. Forchion ist nach eigener Aussage froh darüber, aufgrund des Besitzes von einem Pfund „High Grade Californian Kush“ kurzfristig in U-Haft gelandet zu sein. Nach seiner Entlassung, die die Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 50.000 US$ erforderte, sagte er gegenüber dem „Philadelphia Inquirirer“, er habe es nicht darauf angelegt, aber: „Jetzt, wo ich angeklagt werde, sehe ich das als Bestimmung an. Es ist genau das, ist was ich wollte.“ Forchion stammt ursprünglich aus New Jersey, setzte sich schon seit Jahren für eine Liberalisierung der dortigen Hanfgesetze ein und landete deshalb auch schon vorher im Gefängnis seines Heimatstaates. In New Jersey gibt es (noch) kein Gesetz zur Verwendung von medizinischem Cannabis. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe zog er vor einigen Jahren von New Jersey nach Kalifornien und eröffnete in Hollywood erfolgreich seine Medical Dispensary „Liberty Bell Temple“. Auf die Frage der Polizei, ob er das Weed verkaufen wolle, spottete der Weedman: „Ein Pfund Gras ist wie eine Schachtel Zigaretten für mich. Was glauben sie was ich damit mache? Es in kleinen Tütchen an der Straßenecke verchecken? Ich bin der Weedman.
USA - Tolerantes Hotel in L.A. Medizinalpatienten dürfen ungestört inhalieren
Eine yahoo-Meldung zieht ins Lächerliche, was in L.A. mittlerweile zur Notwendigkeit geworden ist. Zwar ist die legale, medizinische Nutzung von Cannabis weit verbreitet und allgemein anerkannt, Plätze, an denen man die Medizin zu sich nehmen darf, hingegen sind rar. Nicht in der Öffentlichkeit, nicht in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern (haha, ärztlich verordnete
D - „Ihr verschwendet eure Zeit und blamiert euer Land“ Rapper vs. Drogenfahnder- 1:0 für den Hanffreund
Hoam‘s Marihudingsdoabums doabei, Herr Method Man?“ Laut einer Meldung von laut.de versaut die bayrische Polizei schlimmer als je zuvor den Ruf unseres einstmals liberalen Landes. Nachdem in Rapper Method Mans Bus während seiner Tour eingebrochen wurde und er Anzeige bei der Müncherner Polizei erstattet hatte, wurde er ein paar Minuten später von den gleichen Polizisten angehalten und die gesamte Crew einer Drogenrazzia unterzogen. Ein Schelm wer hier an Willkür denkt. Das Hanf Journal dankt Method Man und seiner Crew für das vorbildliche Verhalten bei der Polizeikontrolle. Klick‘ es an! Auf www.hanfjournal.de gibt es den Videomitschnitt des Einsatzes.
USA - Cannabis in Illinois legal? Wir haben es schon immer gewusst
Eine Chicagoer Zeitung berichtete über den Stand der Gesetzgebung zur medizinischen Verwendung von Cannabis in Illinois. „Technisch ist es in Illinois (wie in den 14 anderen Staaten) ebenfalls legal - und zwar seit 32 Jahren.“ Im Jahr 1978 verabschiedete der Gesetzgeber von Illinois ein Gesetz (Cannabis Control Act), das gesunden Menschenverstand in die staatlichen Drogengesetze zu bringen versuchte. Im Namen der „Forschung“ gab das Gesetz dem Gesundheitsministerium die Erlaubnis, Ärzten zu erlauben, Cannabis zur Behandlung von „Glaukom, Nebenwirkungen der Chemotherapie oder Strahlentherapie bei Krebspatienten oder an deren Zuständen, bei denen er als medizinisch notwendig betrachtet wird“, zu verwenden. Allerdings wurde das Gesundheitsministerium nicht dazu verpflichtet, Ärzten diese Erlaubnis zu erteilen. Ausserdem konnte es nur „mit der schriftlichen Erlaubnis des Ministeriums für die staatliche Polizei“ handeln. Demnach mussten zwei staatliche Ministerien eine neue Vorgehensweise etablieren, bevor medizinisches Cannabis tatsächlich verschrieben und abgegeben werden konnte. Bis heute hat das leider keines der beiden gemacht.
D - Kein Drogen und Suchtbericht 2010? Meldung vom Deutschen Hanfverband (DHV)
Ende März stellte die Drogenbeauftragte Dyckmans zusammen mit BKA-Präsident Jörg Ziercke die „Zahlen zur Rauschgiftkriminalität und zu den Drogentoten 2009 in Deutschland“ vor. Erfreulich ist die um 8% auf 1.331 Menschen gesunkene Zahl der „Drogentoten“. Dyckmans erklärte hierzu: „Der Rückgang im vergangenen Jahr zeigt, dass die Drogentodeszahlen langfristig sinken. Diese Entwicklung bestätigt, dass die Angebote zur gesundheitlichen Versorgung für Drogenabhängige notwendig sind und eine Überlebenshilfe darstellen. Unverzichtbare Hilfs- und Behandlungsangebote sind deshalb: Maßnahmen zur Schadensreduzierung, wie die qualitätsgestützte Substitutionsbehandlung mit Methadon oder Buprenorphin, Drogenkonsumräume, Spritzentausch und Kontaktläden sowie die diamorphingestützte Behandlung, die derzeit in die Regelversorgung überführt wird.“ Der Präsident des BKA forderte: „Sowohl das Beispiel Afghanistan für Heroin als auch das Beispiel Südamerika für Kokain zeigen, dass der Hebel zur Bekämpfung der Drogenkriminalität nach wie vor in den Herkunftsländern anzusetzen ist. Nur wenn es uns gelingt, die Rauschgiftproduktion in den Herkunftsländern zu unterbinden, können wir den Zufuhrdruck nach Europa und Deutschland nachhaltig schwächen.“ Der drogenpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion Dr. Harald Terpe bezeichnete diese Forderung als befremdlich. „Welche verheerenden Folgen diese Art der repressiven Drogenpolitik hat, kann man derzeit sehr anschaulich in Mexiko betrachten“, so Terpe in seiner Pressemitteilung. Abgesehen von diesen beiden Statements ratterten die beiden VertreterInnen der offiziellen Drogenpoltik apolitisch ihre Zahlen von Beschlagnahmungen, Plantagen und Drogenrouten herunter. Ob Dyckmans dieses Jahr einen eigenen Drogen- und Suchtbericht vorlegt, steht in den Sternen. Auf eine diesbezügliche Frage der SPD im Gesundheitsausschuss antwortete sie nicht und auch in der Jubel-Pressemitteilung der FDP „Sucht- und drogenpolitische Agenda der Drogenbeauftragten Dyckmans ist zukunftsweisend“ wird der Vermutung nicht widersprochen, dass der Bericht dieses Jahr vielleicht einfach ausfällt. www.hanfverband.de
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dhv news
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Gefährlicher Mißbrauch Blütedünger als Streckmittel Ob dieses Gras auch mit PK 13-14 behandelt wurde wissen wir zwar nicht, aber kosher ist anders. - Foto: Archiv
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zwar nicht direkt schmierig/ölig, ist jedoch schwärzer, „dreckiger“ und weniger fluffig als bei unbehandelter Ware.
eit einiger Zeit ist in vielen Streckmittelmeldungen neben Brix auch von Verunreinigungen die Rede, die nicht die charakteristischen Brix-Eigenschaften haben und dem Konsumenten lediglich durch einen „komischen Geschmack“ und recht auffälliges Glitzern des Grases auffallen. Ein dem DHV von verschiedenen Seiten zugetragener Verdacht scheint sich nach einem Test bestätigt zu haben: Es wird vermehrt mit PK 13-14 gestreckt! Hierbei handelt es sich eigentlich um einen sinnvollen Phosphor/Kalium-Dünger, der jedoch seit einiger Zeit von skrupellosen Dealern als Streckmittel missbraucht wird.
• Ungewöhnliches Glitzern der Blüte unter direktem, hellem Lichteinfall. Ungestrecktes Marihuana würde zwar ggf. auch leicht glitzern (Trichome), jedoch geringer und unauffälliger. Bei dem gestreckten Gras glitzerte es je nach Lichteinfall sogar rötlich oder bläulich! • Der typische Marihuanageruch ist, sofern die Ware nicht vorher schon von minderwertiger Qualität war, noch deutlich vorhanden, da sich der Dünger im Gegensatz zu Brix nicht wie Frischhaltefolie um das Gras legt. Jedoch kann man, vor allem verglichen mit einer sauberen Blüte gleicher Sorte und Qualität, einen minimalen, cannabisuntypischen Nebenge-
Wie es um die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens von Phosphor und Kalium bestellt ist, kann der DHV leider nicht konkret beantworten. Wir können an dieser Stelle nur nochmals auf die Dringlichkeit von Drug-Checking-Möglichkeiten, der Entkriminalisierung des Eigenanbaus, sowie des Angebots von sachlichen Hilfen für Konsumenten hinweisen, wie wir es bereits 2007 im Protestmailer an Sabine Bätzing „Stoppt den Chemiecocktail - Eigenanbau legalisieren!“ getan haben. Die-
Behandeltes Material - Fotos: hanfverband.de
Mikroskopaufnahme behandeltes Material - Fotos: hanfverband.de
Asche (zerrieben) links: unbehandelt, rechts: behandelt - Fotos: hanfverband.de
Die „Vorteile“ gegenüber Brix liegen auf der Hand: Es ist deutlich billiger als Brix (1 Liter für 12€, gegenüber Brix, wo eine Literflasche mit etwa 50 € zu Buche schlägt) und leider auch deutlich unauffälliger. Eine Blüte in den Dünger getaucht ergab ein zusätzliches Gewicht von ca. 30%, ziemlich genau die Menge, die auch bei Brix erreicht werden soll.
ruch wahrnehmen, der leicht an Urin erinnert. Drückt man die Blüte, verstärkt sich dieser Geruch noch ein wenig. • Die Konsistenz des gestreckten Marihuanas ist etwas „fluffiger“ als vorher, die Blüte ist nicht mehr so fest und fällt etwas leichter auseinander, wenn man sie drückt. • Unter einem Mikroskop ist im Gegensatz zu Brix leider kaum ein Unterschied zu sauberer Ware zu erkennen, wie verklebte Trichome oder dieser brixtypische Überzug-Look. • Das Abbrennverhalten des gestreckten Marihuanas ist ebenfalls deutlich unauffälliger als bei Brix. Der oben beschriebene leicht untypische, urinartige Geruch wird beim Verbrennen noch etwas verstärkt, es riecht unangenehm. Die Asche wird
ser wurde von Frau Bätzing übrigens fahrlässig ignoriert. Eine kleine Anfrage der Grünen zum gleichen Thema entlockte Frau Bätzing lediglich ein laxes „Dann kifft halt nicht“. Mehr als vier Worte zu einer unsinnigen Aussage gekettet war ihr der Schutz der Gesundheit von vier Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland also nicht wert. Erste Äußerungen von Frau Dyckmans zum Thema deuten übrigens daraufhin, dass sie das Thema leider genauso ignorant wie ihre Vorgängerin behandelt. Der DHV-Sprecher Georg Wurth hat schon Mitte März auf abgeordnetenwatch.de die Streckmittelfrage gestellt. Seitdem warten über 200 Interessierte auf Frau Dyckmans´ Antwort.
Während Brix sich durch einen extrem synthetischen Geruch beim Rauchen bemerkbar macht, Funken schlägt und harte, schmierige Asche hinterlässt, ist mit PK 13-14 verunreinigte Ware deutlich schwerer zu identifizieren. Neben dem spätestens bei größeren Mengen unrealistischen Gewicht/Volumenverhältnis ist dem DHV folgendes aufgefallen:
Denis Magnan, Deutscher Hanf Verband