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unabhängig, überparteilich, legal hanfjournal.de / Ausgabe #122 / 09.10 4 clubmed

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Prag ist eine Messe wert...

Die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin zum Thema:

Cannabismedikamente:

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Die Mitteilung der FDP ist irreführend, denn für Patienten, die von einer Therapie mit Cannabisprodukten profitieren, ändert sich zunächst nichts. Das Bundeskabinett will keine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes, sondern hat lediglich beschlossen, dass Medikamente auf Cannabisbasis arzneimittelrechtlich zugelassen werden dürfen, wenn ein pharmazeutischer Unternehmer einen solchen Antrag stellt. Die Schaffung einer solchen Möglichkeit sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit für die Zulassungsbehörden sein. Ein Zulassungsantrag wurde nach Angaben des britischen Unternehmens GW Pharmaceuticals für seinen Cannabisextrakt Sativex in verschiedenen europäischen Ländern für die Behandlung der Spastik bei multipler Sklerose gestellt. Das Unternehmen rechnet mit einer Zulassung für diese Indikation in Deutschland im Jahr 2011. Patienten mit anderen Erkrankungen, wie chronische Schmerzen oder Appetitlosigkeit und Übelkeit bei Krebs haben auch dann keinen Zugang zu entsprechenden Medikamenten.

Das X ist ein U

Text: Michael Knodt

Röslers teure Mogelpackung Mitte August vermeldeten die Agenturen „Cannabismedizin sei einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zu Folge bald legal“. Dem ist mitnichten so, der Bundesgesundheitsminister hätte eventuell einen Klage auf EU-Ebene riskiert, wenn er sich weiterhin geweigert hätte, Sativex oder identische, in Lizenz hergestellte Präparate für den deutschen Markt zuzulassen. Die Zulassung ist ein weiterer Schritt weg von natürlicher Cannabismedizin, wie sie in anderen Ländern längst üblich, in Deutschland jedoch nicht erwünscht und immer noch illegal ist. Denn, anders als „Bild“ oder „Spiegel-online“ meldeten, ist mit der geplanten Zulassung von Sativex die Chance für „Cannabis auf Rezept“ für die Zukunft eher gesunken als gestiegen.

Cannabismedizin in Deutschland - was wirklich geschah: Um 1150: Hildegard von Bingen erwähnt erstmals die medizinischen Eigenschaften von Hanf: „Wer ein leeres Hirn hat, dem verursacht der Genuss des Hanfes einen Schmerz im Kopfe. Den, der aber gesund ist und ein volles Gehirn im Kopfe hat, schädigt er nicht.“ Cannabis wird seitdem in allen medizinischen Standardwerken erwähnt und ist fester Bestandteil der Volksmedizin sowie der neueren Medizin. 1927: Cannabisprodukte werden in Deutschland apothekenpflichtig und durch Opiate; Barbiturate und Co ersetzt. Cannabis verschwindet, wie viele andere Heilkräuter, ein paar Jahrzehnte fast vollständig aus der (Schul)-Medizin. Ab 1950: Durch die genaue Erforschung des THC-Moleküls interessieren sich immer mehr Wissenschaftler für das medizinische Potenzial von Cannabis.

1961: Die „Single Convention“ der UNO erklärt die medizinische Forschung und somit die Nutzung von Cannabinoiden für unnötig, Hanf habe keinen medizinischen Nutzen. In den USA und anderen westliche Ländern gibt es zu diesem Zeitpunkt viele positive Forschungsergebnisse. 1971: Durch die Einführung des BtmG werden die Beschlüsse der „Single Convention“ faktisch auch in Deutschland umgesetzt, Cannabis ist auch als Medizin nicht mehr verkehrsfähig (Anlage 3 BtmG, nicht verkehrs- oder verschreibungsfähig) . 1997: Nachdem schon mehrere Länder positive Erfahrungen mit medizinischen Cannabisblüten oder Medikamenten auf Cannabis-Basis gemacht haben, wird in Deutschland Dronabinol, ein halb-synthetisches THC-Fertigpräparat der Firma THC-Pharm, zugelassen. Die Kosten werden bis heute nicht von den Kassen übernommen. Andere cannabinoidhaltige Medizin oder natürliches Cannabiskraut bleiben illegal. 2007: Ein ungetesteter Cannabis-Extrakt auf Sesamölbasis wird auf Anweisung des BfArM an Patienten vergeben, die Dronabinol nicht vertragen und nach einem Richterspruch des Bundesverwaltungsgerichts eigentlich eine Ausnahmegenehmigung für natürliches Cannabis erhalten sollten. Das Sesamöl wird zum Desaster, vier von fünf Patienten klagen über mangelende Wirkung. Der Hersteller hatte das BfarM im Vorfeld auf eventuell fehlende Wirksamkeitsstudien hingewiesen. 2009: Nach jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen und dem Sesamöl-Reinfall erhalten sieben Patienten die Genehmigung, natürliches, nach medizinisches Standards angebautes Cannabis aus den Niederlanden zu importieren. Für „normale“ Cannabinoid-Patienten bleibt diese Weg versperrt, denn hierzu bedarf es einer Ausnahmegenehmigung, die wiederum einen weiter auf Seite 27

CANNABIZZ

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ieß es in unseren Exzessiv-Folgen 163 und 165. Wer diese aufmerksam verfolgt hat und der tschechischen Hauptstadt bisher noch keinen Besuch abgestattet hat, dem wird nicht entgangen sein, was diese schöne Stadt so alles zu bieten hat. Eine liberale Gesetzeslage sowie die medizinische Nutzung von Cannabis, mit der immer größere Erfolge erzielt werden, sind die Grundlage für eine nun schon seit Jahren boomende Hanf-Kultur in Tschechien. Selbst Samen werden in Radio-Spots beworben, und so dürfen die tschechischen Growshops inzwischen auch Samen verkaufen. Allerdings ist die Einfuhr in Länder mit restriktiver Gesetzeslage nach wie vor verboten. Seit dem 1.Januar 2010 besagt die neue Gesetzeslage, dass der Besitz bis zu 15 Gramm Marihuana, 5 Gramm Haschisch, 5 Pflanzen oder bis zu 1 Gramm THC in rauchbarer Form nur noch eine Ordnungswidrigkeit ist und nicht mehr strafrechtlich verfolgt sondern mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 570 Euro belegt wird. Damit wurde der Status Quo, der hier im Prinzip seit Anfang der Neunziger herrscht, gesetzlich festgeschrieben. Doch die EU macht den Behörden der Tschechische Republik Druck, um diese Regelung wieder zu verschärfen. Um sich dagegen zu wehren, werdet aktiv, meldet euch beim Hanfwerk und besucht die Cannabizz in Prag. In den altehrwürdigen Thámova-Hallen werden vom 17. – 19. September über 80 Aussteller aus der ganzen Welt erwartet, wenn hier die erste Hanfmesse in Tschechien stattfindet. In der ehemaligen Fabrik von „Dukla“, dem größten Landmaschinenhersteller der ehemaligen Tschechoslowakei, erwarten euch Hanffreundinnen- und Freunde, Cannabis-Patienten sowie die Créme de la Créme von Europas Head- und Grow(shop)szene, um euch die mittlerweile riesige Produktpalette aus den Bereichen Nutzhanf, Hanf als Medizin und Hanf-Kultur zu präsentieren. Die beeindruckende Halle liegt im Stadtteil Karlin direkt am Fuße des VeitsbergsParks und ist so mit dem Auto, dem Bus oder sogar zu Fuss schnell vom Prager Zentrum aus zu erreichen. Die Parkplatzsituation ist sehr entspannt, und auch die Nähe zum Stadtteil Zizkov mit all seinen Hotels und Kneipen ist nicht nur für den potentiellen Hanf-Messebesucher ein wichtiges Argument, das Wochenende vom 17.-19. September in Prag zu verbringen. Das Hanf Journal Team freut sich auf euch. Die Webseite der Cannabizz wird bis zur Messe ständig aktualisiert und bietet Informationen über das geplante Programm, die beteiligten Aussteller und vieles mehr. Hier findet ihr auch die Öffnungszeiten und seht, dass der Messeeintritt sehr günstig ist. Uvidíme se později!

www.cannabizz.cz


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news

Wat läuft? www.hanfjournal.de/exzessiv

Exzessiv 165 - Prag ist eine Messe Wert (2)

Marker und Micha waren in Prag, um auszuchecken, wo die Cannabizz vom 17.-19.9. 2010 stattfinden soll. Dabei haben sie natürlich die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen und geschaut, was in Prag sonst noch so „geht“ und wie das mit der neuen Gesetzeslage ist. Selbstverständlich nicht, ohne den (Hanf)-kulturellen Aspekt ein wenig unter die Lupe zu nehmen...... www.cannabizz.cz www.hanfjournal.de www.konoptikum.cz

Exzessiv 166 - Hanfparade 2010. Wie war‘s?

Am 07. August hatte sich A. Chiche unter die 2.000 Teilnehmer der Hanfparade gemischt - wie immer auf alles vorbereitet - aber irgendwie demonstriert man in Deutschland anders als in seiner Heimat. Nun wollte er von Steffen wissen, warum die meisten Besucher die Hanfparade toll fanden, obwohl noch nichtmal ein Polizeiauto brannte und was mit den Leuten passierte, die wegen vermuteten Delikten polizeilich „kontrolliert“ wurden (samt Videoaufnahmen!). Steffen erklärt A. Chiche außerdem, was seine politischen Höhepunkte der größten Demonstration für die Legalisierung von Hanf waren. Noch mehr Bilder und Infos, findest du unter: www.hanfparade.de www.hanfjournal.de www.usualredant.de Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.info Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Ukraine? www.konopravda.ua Legalize It?! www.ELF-online.eu Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv

impressum HERAUSGEBER:

Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

REDAKTION:

Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.

MITARBEITER DIESER AUSGABE:

Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Sadhu van Hemp, Kascha, Hans Cousto, Steffen Geyer, T.J. Farmakofilia, Doktor Hanf.

LAYOUT:

mark marker.

ILLUSTRATIONEN:

mark marker, Lukas Tkotz.

FOTOS:

mark marker, Peter Marks, oder im Auftrag des Hanf Journals.

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Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de

VERTRIEB:

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de)

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Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Kiffen statt Koma Saufen

So verlief die 14. Hanfparade

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ährend sich auf der Biermeile in der Karl-MarxAllee diverse Junggesellenabschiede durch mehr als 2000 Biersorten soffen und schon mittags um 14:00 Uhr ziemlich kaputt unter den Bänken mit Gleichgewicht und Muttersprache zu kämpfen hatten, demonstrierten auf der Hanfparade unter dem diesjährigen Motto „Cannabis ist Weltkultur“ zwischen 1500 und 2000 entspannte, gut gelaunte Freunde liberaler Drogenpolitik und Cannabisliebhaber/innen für die Legalisierung von Hanf. Ziel war es, „das Wissen um die Kulturpflanze Hanf und die Legalisierung ihrer Nutzung als Rohstoff, Medizin und Genussmittel auf die politische Tagesordnung zu setzen“. Ab 13:00 Uhr versammelten sich rund 750 Teilnehmer vor dem Fernsehturm am Alexanderplatz und lauschten zahlreichen Redebeiträgen von Hanfaktivisten und Politikern der Linken, Piraten und Grünen. Es sei nicht nachvollziehbar, warum Alkohol als Volksdroge gesellschaftlich anerkannt sei, während Cannabis kriminalisiert werde, sagte beispielsweise Clara Herrmann, jugendpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Drogen könnten erst dann kontrolliert werden, wenn sie legal seien. Der Skandal um bleihaltiges Marihuana Ende 2007 habe gezeigt, wie gefährlich der illegale Verkauf sei. „Wir brauchen einen bewussten Umgang mit der Droge, keine Verbote“, sagte Herrmann. Viel Applaus bekamen auch Steffen Geyer sowie Theo Pütz, Vorsitzender des Vereins für Drogenpolitik e.V. und Führerscheinexperte, und Cannabispatient Günther Weiglein (im „Free Marc“-Shirt), der seit einem Verkehrsunfall Schmerzpatient ist und während der Parade mit dem einen oder anderen medizinischen Joint im Mundwinkel angetroffen wurde. Viele Teilnehmer schmückten die Parade mit kreativen bzw. aussagekräftigen Schildern („Prävention statt Prohibition“, „Natürlich kiff’ ich“, „Hanföl statt Mineralöl“, „High sein = frei sein“, „Make Hemp Not War“, „BtMG ändern“, „Coffeeshop statt Dealer“, „Hanf ist 10000 Jahre alt“ und „Wer Pflanzen verbietet, der verbrennt auch Bücher“), auf den Luftballons der Grünen stand „Selbstbestimmter Hanfgenuss“. Dank Steffen und dem VfD gab es eine „rollende Rechtsberatung“, und der schicke blaue VW-Käfer („Hanf! Wer hat ihn erschaffen? Gott! Ist Gott kriminell?“) war auch wieder dabei. Kurz nach 14:00 setzten sich acht Wagen Richtung Karl-Liebknecht-Strasse in Bewegung, um die fröhliche Meute mit einer ebenso fröhlichen Mischung aus Big Beat, Reggae, Jungle und Techno den Weg zum Hackeschen Markt zu weisen. Hier sprach Rolf Ebbinghaus (H.A.N.F. e.V., Hanf Museum Berlin), und die Crowd wuchs auf etwa 1.200 Personen an. Über die Oranienburger Strasse ging es auf die Friedrichstrasse zum Bundesministerium für Gesundheit, vor dem Tibor Harrach (Bündnis 90/ Die Grünen, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik Berlin, Vorstand des Eve&Rave Berlin e.V.) und Julia Seeliger (Journalistin, taz) weitere Zwischenkundgebungen eben diesem Ministerium entgegen zu schleudern. Unter den Linden vorbei, hielt Maximilian Plenert, Beisitzer im Bundesvorstand der Grünen Jugend, vor der Russischen Botschaft einen interessanten Beitrag zum Thema Drogenkrieg. Die Abschlusskundgebung fand kurz vor 17:00 Uhr auf der Scheidemannstraße direkt am Reichtagsgebäude und in Sichtweite von Bundestag und Bundeskanzleramt statt. Hier sprachen Georg Wurth (DHV), Christian Gruß (Patient, Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin), Hans Cousto (Musikwissenschaftler, Autor und Kämpfer für Rauschautonomie, Eve&Rave Berlin e.V.), Jo Biermanski (LAG Drogen Die Linke in Hessen, Grüne Hilfe e.V.) und Lotar Küpper (MegaSpree), und man hatte die Chance sich an zahlreichen Infostände über Cannabis, andere Drogen und Drogenpolitik im Allgemeinen zu beschäftigen. Ganjaman sorgte für eine gelungene, musikalische Einlage. Insgesamt waren rund 180 Polizisten im Einsatz und stellten von 26 Personen die Identität fest, natürlich meist wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz, während ein Betroffener sich auf ein Verfahren wegen Beamtenbeleidigung und Widerstands gegen die Identitätsfeststellung einstellen muss. Gegen 20:30 wurde die 14. Hanfparade für beendet erklärt. Wir danken dem Orga-Team sowie allen Sponsoren, Wagenbetreibern, Rednern und allen Teilnehmern, die aktiv mitgewirkt haben. Steffen’s Rückblick inkl. Tagesrausch sowie eine Zusammenstellung von diversen Foto-Archiven und das Presseecho zur Hanfparade 2010 findest du hier: usualredant.de/tagesrausch/2010-16-08-hanfparade.html Ein Interview mit Steffen zur Hanfparade und passende Videoaufnahmen gibt‘s auf: www.exzessiv.tv (siehe Kasten links)

Hanfparade 2010 Berlin - Fotos: Hanf Journal


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club med Dr. med. Franjo Grotenhermen

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

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gel der körpereigenen Cannabinoide im Gehirn erhöht, sodass die Rezeptoren aktiviert und Gerüche stärker wahrgenommen werden. Vor einigen Monaten veröffentlichten japanische Forscher von der Kyushu-Universität Ergebnisse, nach denen die beiden wichtigsten Endocannabinoide Anandamid und 2-AG in einer konzentrationsabhängigen Art und Weise den Geschmack für Süßes beeinflussen. Andere Geschmacksrichtungen (salzig, bitter, usw.) wurden dagegen nicht beeinflusst. Wie beim Geruch wird diese Wirkung durch den CB1-Rezeptor vermittelt, und die Autoren gehen davon aus, dass sie für die Nahrungsaufnahme von Bedeutung ist. Diese Untersuchungen legen nahe, dass Tiere in einem hungrigen Zustand wegen ihres besseren Geruchssinn leichter Nahrung finden als satte Tiere. Da Nahrung besser riecht und auch besser schmeckt, also insgesamt appetitlicher erscheint, sind hungrige Tiere und Menschen auch eher bereit, Nahrung aufzunehmen - auch solche Nahrung, die in einem satten Zustand nicht sehr appetitlich erscheint. Bereits im Jahr 2002 wurde eine Studie veröffentlicht, die gezeigt hat, dass nicht nur die Konzentration der Endocannabinoide im Gehirn Hunger und Appetit beeinflusst, sondern auch ihre Konzentration im Darm. So führte Nahrungsentzug bei Ratten zu einer Konzentrationszunahme des Endocannabinoids Anandamid im Dünndarm im Vergleich zum satten Zustand um das Siebenfache. Wurden die Tiere dann gefüttert, so normalisierten sich die Anandamid-Spiegel im Darm wieder. Auch im Darm finden sich CB1-Rezeptoren. Wurden diese Rezeptoren stimuliert, so förderte dies ein verstärktes Fressen bei zum Teil satten Ratten.

Doktor Hanf alias Lars Scheimann leidet an Tourette sowie ADHS und ist seit Anfang 2009 Besitzer einer Erlaubnis, seine Symptome mit Cannabis zu lindern.

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iebe Leserinnen und Leser,

heute möchten wir uns mit unserem kleinen Artikel ausnahmsweise mal mit einem Thema beschäftigen, welches verdeutlichen soll, dass der Einsatz und der Zusammenhalt gleichgesinnter Menschen Berge versetzen kann. Doktor Hanf war in diesem Jahr zum ersten Mal als Mitdemonstrant bei der Hanfparade anwesend.

Seit langem ist bekannt, dass Cannabisprodukte den Appetit anregen. Dies gilt sowohl für Gesunde als auch für Kranke mit Krebs, Aids, der Alzheimer-Krankheit oder Hepatitis C. Viele Patienten profitieren dabei auch von weiteren Wirkungen der Hanfpflanze wie der Hemmung von Übelkeit, Schmerzlinderung und Steigerung des Wohlbefindens. Appetitanregende Effekte von Cannabis sind in vielen Kulturen seit vielen Jahrhunderten bekannt. Auch die europäischen Ärzte des 19. Jahrhunderts kannten diese bereits. So beschrieb der britische Cannabis-Pionier Sir William O‘Shaugnessy in seiner wegweisenden Veröffentlichung aus den Jahren 1838 bis 1840 eine „bemerkenswerte Appetitzunahme“ als Nebeneffekt bei allen seinen mit einer Cannabistinktur behandelten Patienten. Und in einem Artikel in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift aus dem Jahr 1890 heißt es: „Ich habe Kranke (...) gesehen, deren gastrische Hyperästhesie so gross war, dass sie keine Speisen mehr zu sich zu nehmen wagten und sich mit wenigen Mundvoll Milch begnügten. Sofort nach den ersten Dosen des Medicamentes fühlten sie eine derartige Linderung, dass sie ohne Nachteil selbst feste Speisen, unter anderen rohes oder gekochtes, gehacktes Fleisch, Pürees von getrockneten Hülsenfrüchten, Eier u.s.w. zu verzehren vermochten (...) Die Cannabis ist von konstanter Wirkung zur Beseitigung der Schmerzempfindungen und zur Wiederherstellung des Appetites, unter welchen Verhältnissen auch die Schmerzen und die Appetitlosigkeit auftreten mögen (...)“. Die moderne Forschung konnte diese Ergebnisse bestätigen. Nach der Entdeckung des körpereigenen Cannabinoidsystems wurden und werden zudem nach und nach die detaillierten Mechanismen dieser Wirkungen entschlüsselt.

Doktor-Hanfs Patienten Ecke

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Hanfparade 2010

nur, das trotz Anmeldung dieser Tatsache die Ordnungshüter in Grün aufgrund von mangelnder Kooperation und Organisation untereinander bereits vier Straßen weiter das bereits vergessen hatten und Doktor Hanf aus der Menge holten, um ihn zu verhaften. Nach einigem Hin und Her konnte er glücklicherweise dann recht schnell wieder weiter demonstrieren. Es ging recht zügig und im Moment des Zugriffs standen plötzlich sechs Beamten und gefühlte 30 Mitdemonstranten um ihn rum,

fen, um zu zeigen, wie man denkt und was man denkt. An die bereits aktiven Aktivisten und die Macher der Hanfparade … weiter so!!! In der nächsten Ausgabe von Doktor Hanfs Patientenecke geht es weiter mit einem Happy End einer euch bereits schon bekannten Patientengeschichte von Marcel K. Wege entstehen, in dem man sie geht. euer Doktor Hanf

Die Filmaufnahmen zum „Vorfall“ findest du auf exzessiv.tv: „Hanfparade 2010. Wie war‘s?“

Nette Gespräche wurden geführt und wieder einmal viele Beiträge gehört, die uns und auch den vielen anderen Anwesenden erneut die Augen darüber öffneten, wie weitgehend ein Thema auszudiskutieren ist, selbst wenn es sich nur um eine Pflanze handelt. Die Tragweite der gewollten Legalisierung ist hinsichtlich der einzelnen Zielsetzungen unterschiedlich, aber am Ende jedoch kommt man immer auf einen Nenner, der den Wunsch beinhaltet, diese Pflanze mit Respekt zu behandeln und den Menschen, der sich damit behandelt, nicht weiter zu kriminalisieren, sondern viel mehr zu respektieren und diese Tatsache zu akzeptieren. In diesem Jahr sind erstmalig während der Hanfparade deutliche Rauchschwaden gesichtet worden, die dort erlaubterweise auch in den Himmel steigen durften. Mehrere Patienten, die mittlerweile eine Erlaubnis zur Behandlung ihrer Krankheiten mit Cannabis zu medizinischen Zwecken erhielten, nahmen an der Parade teil. Doktor Hanf war einer von ihnen. Dumm

um zu dokumentieren, beizustehen oder sich einfach nur lautstark über diese Tatsache zu ärgern. An dieser Stelle ein großes Dankeschön von Doktor Hanf an die letztgenannten Beteiligten!!! Wir haben uns in diesem Moment und auch während der gesamten Veranstaltung sehr wohl gefühlt! Wie wir im Nachhinein hörten, war auch die Besucher- bzw. DemonstrantenAnzahl recht zufriedenstellend. Für uns ist definitiv klar, dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sein werden. Und es wäre wünschenswert, wenn ein jeder von euch auch wieder mit dabei sein wird, am besten noch ein paar Freunde mitbringt und sich konsequent mit diesem Thema auseinandersetzt. Es nützt nichts zu Hause zu bleiben und sich aufzuregen. Wie heißt es so schön: es gibt nix Gutes, außer man tut es. Mit guten Argumenten und einer großen Anzahl von gleichgesinnten Unterstützern kann ein jeder von uns ein kleines Stück dazu beitragen, dass sich etwas ändert. Veranstaltungen wie die Hanfparade und auch der Hanftag sind gerade dazu geschaf-

EMNID Umfrage:

Mehrheit der Deutschen befürwortet liberaleres Cannabis-Recht

Endocannabinoide vergrößern olfaktorische Empfindlichkeit

as Endocannabinoidsystem aus Bindungsstellen für Cannabinoide (Cannabinoidrezeptoren) und körpereigenen Cannabinoiden (Endocannabinoide) hat eine große Bedeutung für unterschiedliche physiologische Vorgänge, die mit der Aufnahme von Nahrung zu tun haben, beispielsweise Hunger und Darmbewegungen. Es gibt zudem viele Berichte, die zeigen, dass Nahrung unter dem akuten Einfluss von Cannabis besser schmeckt und besser riecht, also appetitlicher und anregender auf Mensch und Tier wirkt. Wissenschaftler der Universität Göttingen, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der italienischen Endocannabinoid-Forschungsgruppe haben jüngst die Bedeutung der Endocannabinoide für die Geruchsempfindlichkeit bei Tieren genauer untersucht. Für diese Studie wurden Kaulquappen einer bestimmten Froschart verwendet. Die Nahrungssuche wird durch den Geruchssinn geleitet. Die meisten Tiere und auch der Mensch nutzen Geruchsinformationen, um die Appetitlichkeit von Nahrung einzuschätzen und die Nahrungsaufnahme einzuleiten. Die Beeinträchtigung des Geruchssinns kann daher die Nahrungsaufnahme negativ beeinflussen. Es gibt zudem Hinweise, dass der Ernährungszustand die Empfindlichkeit für Gerüche beeinflusst. Allerdings ist bisher unklar, wie das genau geschieht. Das Endocannabinoidsystem könnte in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielen. So finden sich auf Nervenzellen, die für die Weiterleitung von Informationen über Gerüche verantwortlich sind, sowie in der Geruchsschleimhaut Cannabinoidrezeptoren. Eine Blockierung dieser Rezeptoren reduziert die Empfindlichkeit für Gerüche, während die Gabe von THC oder anderen Cannabinoiden, die diese Rezeptoren aktivieren, die Empfindlichkeit erhöht. Im Falle von Hunger sind die Spie-

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Hanfparade 2010 Berlin - Filmstills: exzessiv.tv, paulapcay

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uch wenn von Seiten der Politik gerne öfter mal was anderes behauptet wird, hat die Verfolgung von Cannabiskonsumenten in den letzten Jahren eher zu- als abgenommen, etwa 100.000 Strafverfahren wegen Cannabisdelikten gibt es pro Jahr in Deutschland. Einige Bundesländer haben die Regelungen für Verfahrenseinstellungen wegen geringer Cannabismengen sogar verschärft, darunter das Saarland, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Hamburg. Vor allem im süddeutschen Raum werden zum Teil immer noch harte Strafen gegen einfache Konsumenten verhängt, dort reicht es manchmal schon, wenn jemand nach Meinung der Polizei „kiffermäßig“ aussieht, um ihn bis in seine Körperöffnungen zu durchsuchen. Auch die Kontrollintensität hat in manchen Regionen massiv zugenommen. Dies stört mittlerweile nicht mehr nur den Hanffreund, sondern auch die Mehrheit der gesamten deutschen Bevölkerung scheint davon wenig begeistert zu sein. In einer vom Deutschen Hanf Verband in Auftrag gegebenen EMNIDUmfrage spricht sich die Mehrheit der Bevölkerung für einen deutlich lockeren Umgang mit Cannabis aus. Lediglich 40% der Befragten sind dafür, den Status Quo beizubehalten oder die Hatz auf Kiffer sogar noch weiter zu verschärfen. Die von Hanfliebhabern immer wieder geforderte staatliche Regulierung und Besteuerung von Cannabis und die legale Abgabe in Fachgeschäften an Erwachsene befürworten immerhin 19% der Befragten, noch mehr sind für eine vollständige Entkriminalisierung der Cannabiskonsumenten. 30% der Befragten hätten zumindest kein Problem damit, den Besitz von kleinen Cannabismengen zum Eigenkonsum weniger hart zu bestrafen, z. B. indem es als Ordnungswidrigkeit wie Falschparken per Bußgeld geahndet wird. Eine andere Möglichkeit wäre, die „geringe Menge“ höher anzusetzen, bis

zu der die Strafverfahren eingestellt werden, und darüber hinaus auch bei „Wiederholungstätern“ die Verfahren regelmäßig einzustellen. Weitere 5% wollen den „Besitz und Anbau von Hanf in geringer Menge zum Eigenkonsum ohne jegliche Verfolgung“ erlauben. Interessanterweise gab es diesmal im Gegensatz zu früheren Befragungen keinen linearen Zusammenhang zwischen dem Alter der Befragten und der Zustimmung zu Legalisierung und Entkriminalisierung. Je jünger die Leute waren, desto eher waren sie für einen entspannten Umgang mit Cannabis. Bis hin zu den älteren Semestern fiel die Zustimmung steil ab und war bei Rentnern nur noch sehr gering. In der aktuellen Befragung hat sich jedoch das Blatt gewendet und eher die jüngeren Semester (14 bis 29 Jahre) sprachen sich gegen einen liberaleren Umgang aus. 44% der Schüler wollten den Status Quo beibehalten, lediglich 7% sprachen sich für eine vollständige Legalisierung aus. Am wenigsten zufrieden mit der aktuellen Situation zeigten sich die 30 bis 39-jährigen, die größte Zustimmung für eine komplette Legalisierung kam jedoch erstaunlicherweise von der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre, selbst über 60-jährige waren liberaler gesinnt als die 14 bis 29-jährigen. Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf Verbandes, äußerte sich zum Umfrageergebnis wie folgt: „Die EMNID-Umfrage hat gezeigt, dass sich die Politik in Sachen Cannabis meilenweit von der Stimmung in der Bevölkerung entfernt hat. Es ist an der Zeit, Cannabiskonsumenten in Ruhe zu lassen. Die Polizei sollte lieber echte Verbrecher jagen.“ Zum Schluss noch ein Dankeschön an die Sponsoren, die den DHV bei der Finanzierung der Umfrage unterstützt haben: Jelly Joker, Chill House, Grow Bonn, Patrick Daniel, Thomas Weber und andere.

DHV news

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Die EMNID Fragestellung und die Verteilung der Antworten: Der rechtliche Umgang mit Hanf mit dem lateinischen Namen Cannabis bzw. dessen Harzprodukt Haschisch wird sehr kontrovers diskutiert und gehandhabt. In Kalifornien wird im Herbst über eine vollständige Legalisierung von Cannabis abgestimmt und in Tschechien wurde im Frühjahr der Besitz geringer Mengen Cannabis und der Anbau von bis zu 5 Hanfpflanzen entkriminalisiert. In Deutschland und einigen anderen Staaten hingegen plädieren viele für eine strengere Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten. Hier 4 Möglichkeiten eines künftigen rechtlichen Umganges mit Cannabis in Deutschland. Welche dieser Möglichkeiten kommt Ihrer Meinung nach in Frage? 1. Der Besitz, auch nur zum Eigenkonsum, sollte wie bisher oder noch strenger in einem Strafverfahren mit möglicher Geld- oder Gefängnisstrafe geahndet werden. - 40 % 2. Der Besitz nur zum Eigenkonsum sollte weiter entkriminalisiert werden, also zum Beispiel nur noch als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld verfolgt werden, wie bei einem Verkehrsdelikt, oder durch andere rechtliche Maßnahmen. - 30 % 3. Der Besitz und Anbau von Hanf in geringer Menge zum Eigenkonsum sollte ohne jegliche Verfolgung erlaubt sein. -5% 4. Der Cannabismarkt sollte darüber hinaus - wie bei Alkohol und Tabak - vollständig staatlich reguliert und besteuert werden; mit Verkauf an Erwachsene in speziellen Fachgeschäften.- 19 % 5. weiß nicht, keine Angabe - 7 % (1 % Rundungsdifferenz)

Der DHV hat die EMNID-Umfrage, bei der noch weitere Fragen bezüglich Cannabis gestellt wurden, zusammen mit Partnern in Auftrag gegeben, darunter das Drogenforschungsinstitut INEIDFO und die Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik der Grünen Berlin.

München zensiert Werbung des Deutschen Hanf Verbandes

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ass der Konsum von Cannabis in Deutschlands Bundesländern unterschiedlich geahndet wird, ist den wenigsten bekannt. Fakt ist: die südlichen Bundesländer fahren weitaus schärfere Geschütze auf als die Nordlichter. In Bayern ist die Hatz auf Cannabis-Konsumenten besonders intensiv, dort werden unter anderem auch die höchsten Strafmaße vergeben. In München sollte deshalb auch die erste pro-Cannabis Anzeige Deutschlands auf Bussen des Öffentlichen Nahverkehrs geschaltet werden. Ähnlich wie die britische „Nice people take drugs“ Kampagne, die in 2009 Schlagzeilen in England machte, war auch hier das Ziel, die Leute sowohl zu informieren, als auch zu polarisieren. In München sollte die Schlagzeile „Schluss mit Krimi.- Cannabis normal.“ lauten (siehe Bild). Verantwortlich für die Kampagne ist der Deutsche Hanf Verband (DHV) zusammen mit der Werbeagentur Berlin. Es geht um die Reform der Drogenpolitik in Deutschland: Cannabiskonsumenten sollen entkriminalisiert werden, denn die Strafverfolgung ist laut DHV die schlimmste Nebenwirkung des Cannabis-Konsums. Circa fünf Busse sollten für den DHV drei Monate lang in München mit der Botschaft fahren, allerdings hat die Münch-

ner Verkehrsgesellschaft (MVG) den Plänen des DHV kurzfristig einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Anzeigen verboten. Als einzige Begründung wurde mitgeteilt: „Sie wissen ja, was der DHV macht“.

Georg Wurth, der Vorsitzende des DHV, beschuldigt die Stadt München der Zensur: „Der DHV macht keine Werbung für Cannabis. Wir wollen lediglich die heftige Verfolgung von Cannabiskonsumenten in Bayern zur Diskussion stellen. Hausdurchsuchungen und Fingerabdrücke bei kleinsten Cannabismengen - in Bayern hat die Kiffer-Verfolgung wahnhafte Züge angenommen. Nun unterdrückt die Stadt München das Thema. Sicher auch, weil sie keine

guten Argumente für ihre radikale Cannabispolitik hat.“ Dabei ist Cannabis auch in Bayern normal. Laut einer EMNID-Umfrage, die der DHV im Juli durchführen ließ, haben 15 Prozent der Menschen in Bayern schon einmal Cannabis konsumiert. Alles Verbrecher? Das sieht mittlerweile auch eine Mehrheit der Befragten in Bayern anders. „„Laut EMNID sind 53 Prozent der Bayern für ein Diskusliberaleres Cannabisrecht. Die Politik täte gut daran, diese Diskus zensieren“, so Wurth. Der DHV sion aufzugreifen, anstatt sie zu zensieren will Menschen dazu bringen, sich mit dem Drogenkonsum in ausunserer Gesellschaft und der herrschenden Drogenpolitik aus einanderzusetzen, ob sie selbst konsumieren oder nicht spielt hier keine Rolle. Eine offene Debatte soll mit der Kampagne angestoßen, Menschen zum Nachdenken bewegt werden und langfristig soll all dies Einfluss auf die Rechtslage nehmen. Der DHV ist für seine anspruchsvollen Mainstream-Ansätze bezüglich der Drogenpolitik bekannt. Die jüngste Werbekampagne des Verbandes ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Drogenpolitik und Einstellungen zu Drogen in Deutschland. Es geht darum, eine konstruktive Debatte zu ermöglichen, die die gängigen Kiffer-Klischees nicht bedient.


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››› Fortsetzung

„In its native environment, it grows alongside plants like coffee, ginger, and banana.” (MURPLE 2002)

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as Wissen um die vegetative (per Steckling) und generative (per Samen) Vermehrung der Coca wird von den Coca-Bauern innerfamiliär weitergegeben und gelangt daher nicht so einfach an die Öffentlichkeit. Allerdings ist der CocaAnbau auch kein großartiges Geheimnis, und ich habe eine ganze Weile recherchiert und probiert, um vorliegendes Stück schlussendlich verfassen zu können. Der Artikel dient rein wissenschaftlichen, informativen Dokumentationszwecken, nicht der Nachahmung und ist unter keinen Umständen als Aufforderung zu illegalen Handlungen zu verstehen. Um wachsen und gedeihen zu können, benötigt die Cocapflanze Erythroxylum coca eher mediterrane bis tropische Vegetationen - vorzugsweise frostfreie Zonen. Coca wächst in den USA (Kalifornien, Arizona, New Mexico, Texas, Louisiana, Alabama, Mississippi und Florida), Europa (Spanien, Italien und Griechenland) und in Australien (Neuseeland). Neben der allgemeinen Darstellung der Coca-Kultivierung möchte ich mit dieser Arbeit untersuchen, ob Erythroxylum coca auch in weniger geeignetem Klima, dafür aber beispielsweise im Treibhaus oder in Topfkultur mit Überwinterung im Haus vermehrt und gehalten werden kann. Falls bereits Cocapflanzen kultiviert werden, deren Samen geerntet werden sollen, so geschieht dies in unseren Gefilden vorzugsweise in den Sommermonaten. Dabei nimmt man nur Körner von zwei bis drei Jahre alten Pflanzen. Kurz bevor die Früchte ihre volle Reife entfalten, werden sie gesammelt und im Sammelkorb liegen gelassen, bis sie weich und matschig geworden sind. Dann wird das klebrige Fruchtfleisch abgewaschen, die Samen werden gründlich gereinigt und in der Sonne getrocknet. Schlechte Samen identifiziert man, indem man die geernteten Körner in Wasser gibt. Nicht verwendbare,

beschädigte Samen schwimmen an der Wasseroberfläche und können abgesammelt und weggeworfen werden. Cocasamen haben nach der Ernte leider keine allzu lange Haltbarkeit. Einmal ausgetrocknet, kann das Saatgut getrost verworfen werden – es wird nicht mehr keimen. Idealerweise sollten die Samen spätestens zwei Tage nach der Ernte in frisches Anzuchtsubstrat gegeben werden. Eine aus Samen gezogene Cocapflanze erreicht normalerweise in ein bis drei Jahren die Reife. Am besten ist es, jedes Korn in einen eigenen Topf zu setzen. Das können normale Plastiktöpfe, Torftöpfchen oder anderes Material von mindestens fünf Zentimetern Tiefe sein. Idealerweise bringt man die Samen in einem Zimmergewächshaus in ein lockeres Substrat aus Humus und Perlite ein, gewöhnliche Anzuchterde aus dem Gartenfachhandel lässt sich auch verwenden. Die Samen sollten zwischen zwei und vier Zentimetern tief in das Substrat gesetzt und alles stetig feucht gehalten werden. Das Zimmergewächshaus oder die Anzuchttöpfe bekommen einen halbschattigen Standort. Ist dieser geeignet, die Wasserzufuhr adäquat und das Substrat gut gewählt, sollten die Körner nach etwa einem Monat keimen. Die Samen lassen sich auch in Wasser oder einem mit Wasser durchnässten Zellstofftuch einweichen und damit vorquellen. Dies beschleunigt die Keimung, welche so normalerweise innerhalb von zehn Tagen geschehen sollte. Die jungen, gerade aufgelaufenen Keimlinge brauchen nun mehr Licht. Nach Möglichkeit verschiebt man die Töpfe mit den Coca-Keimlingen entsprechend des Sonnenstandes. Indoor benötigen Pflänzchen künstliche Beleuchtung (z.B. mit Natriumdampflampen). Nun kann mit dem Düngen begonnen werden. Nach ungefähr zwei Monaten, wenn die Pflänzchen etwa zwanzig Zentimeter groß sind, können sie umgetopft

oder im Beet pikiert, also umgesetzt werden, weil die Wurzel ansonsten unter dem zu geringen Platzangebot leiden könnte. Bei Beetkultur werden die Pflanzen idealerweise in etwa dreißig Zentimetern Tiefe und mit etwa einem Meter Abstand zwischen den Sträuchern angepflanzt. Entstehen Reihen, sollten zwischen diesen Abstände von etwa eineinhalb Metern eingehalten werden. Noch sind die Pflanzen klein, aber das ändert sich im Erfolgsfall natürlich. Wenn Samen nicht erhältlich sind, kann Coca durch Stecklinge vermehrt werden. Es gibt zwei Methoden, Stecklinge zu gewinnen: Methode A: Ein zehn bis zwanzig Zentimeter langer Trieb wird abgeschnitten und einfach in den Boden gesetzt. Methode B: Ein Steckling von etwa zehn Zentimetern wird vom Strauch abgeschnitten, zwei Tage in ein Glas Wasser gestellt, um die Bewurzelung einzuleiten und dann in frisches nährstoffreiches Substrat gesetzt. Das Wasser kann zur Sicherheit mit Wurzelhormonen präpariert werden – das ist allerdings Geschmackssache. Den Boden nun schön feucht halten (aber nicht zu sehr!), bis sich ein Wurzelsystem entwickelt. Diese Methode ist zumeist relativ rasch von Erfolg gekrönt, d.h. die Pflanzen wachsen gut. Allerdings werden per Steckling vermehrte Cocapflanzen in den meisten Fällen keine keimungsfähigen Samen produzieren. Obwohl Coca keine sensiblen Ansprüche an den Boden hat, mischen wir unser Substrat sorgfältig. Wir wählen zwei Teile einer kommerziellen Pflanzenerde, einen bis zwei Teile Mutterboden (am besten ein mit 50 Prozent Biokompost gemischter; gibt es auch in Baustoffmärkten) und einen Teil Perlite. Sand oder Vermiculit eignen sich nicht als Zuschlagstoffe, da diese Materialien klumpen und binden und somit den Wur-

Text & Fotos: T.J. Farmakofilia

zeln die Luft nehmen würden. Auch kalkhaltigen Boden kann Coca nicht vertragen. Auf den Grund der Töpfe gibt man eine ein bis zwei Zentimeter dicke Schicht Drainage aus grobkörnigem Kies (gewaschener Aquarienkies), um einen optimalen Wasserablauf zu gewährleisten. Ein typischer Coca-Bauer würde sein Feld an einer Steigung wählen, damit Wasser adäquat ablaufen kann und seine Pflanzen nicht ertrinken. Um dieses auch auf unsere Topfkultur anzuwenden, ist die Einbringung einer Drainage vollkommen ausreichend. Sobald Wurzelstränge aus den Topflöchern an der Unterseite sprießen, wird es Zeit zum Umtopfen. Man sollte darauf achten, die Wurzel während dessen nicht zu beschädigen. Im Allgemeinen heißt es, Coca benötige eine hohe Luftfeuchtigkeit. In der Praxis erweist sich Erythroxylum coca allerdings als sehr widerstandsfähig und kann im Prinzip auch mit nicht besonders hoher Luftfeuchte leben. Das ist aber nicht alles. Coca kann durchaus auch niedrige Temperaturen ertragen, solange diese den Gefrierpunkt nicht unterschreiten. Sofern sie genügend Wasser erhalten, können Cocapflanzen auch sehr hohe Temperaturen aushalten. Allerdings treffen diese Aussagen auf kräftige, reife Pflanzen zu, nicht unbedingt auf schwache Keimlinge. Die Pflanzungen sollten viel und oft gewässert werden. Wenn die oberen zwei Zentimeter Substrat durchtrocknet sind (mit dem Finger, einem Lineal oder einem Feuchtigkeitsmesser aus dem Gartenmarkt prüfen), kann wieder gewässert werden. Mindestens ein- oder zweimal ein Monat sollte mit einem Universaldünger oder Pflanzenkompost gedüngt werden. Im Winter werden die Pflanzen ins Haus geholt, zurückgeschnitten und nur noch halb so viel oder gar weniger gewässert. Erythroxylum coca lässt sich also, entgegen der allgemein gängigen Ansicht, durchaus auch in Ländern mit fehlendem mediterranen, tropischen Klima, wie beispielsweise in vielen europäischen Staaten vermehren. Wenn man die Pflanzen im Haus überwintert oder gar mit Treibhaustechnik aufwarten kann, sollte es im Grunde fast überall wenigstens theoretisch möglich sein, Coca anzubauen, wenn auch nicht unbedingt in großem Stil. In unseren Breiten bedrohen die Spinnmilbe, die Heuschrecke und einige Käfer eine mögliche Cocapflanzung. Abhilfe bei Befall von Spinnmilben schafft Nikotinlösung, eines der mächtigsten Insektizide, das wirklich alle Schädlinge vernichtet. Man nimmt etwa zehn Gramm alten Tabaks und legt die geschnittenen Blätter in ca. 250 Milliliter Wasser ein. Wenn nach ein bis zwei Stunden und nach mehrmaligem Rühren ein schwarzer Sud entstanden ist, seiht man ab und hat fertige Nikotinlösung. Diese schädigt unsere Pflanzen nicht, tötet aber Schädlinge ab und auch der Coca-Grower sollte darauf Acht geben, nicht mit der Nikotinlösung in unmittelbare Berührung zu gelangen. Schimmelbefall ist ein eher geringes Problem. Sorgt man dafür, dass Gieß- und Regenwasser ordnungsgemäß ablaufen können, sollten Pilzkrankheiten die Pflanzen eigentlich nicht belasten. Eine abschließende Bemerkung, verbunden mit einem praxisrelevanten Tipp, sei noch erlaubt: Cocapflanzen werden sehr hoch, Coca-Bauern schneiden ihre Pflanzen zumeist auf eine Höhe von maximal zwei Metern. Das ist auch und gerade bei uns mehr als ratsam! Bibliografie: Berger, Markus (2005), Cultivo de Coca, Canamo 111: 104-107 Drug Enforcement Administration (1993), Coca Cultivation and Cocaine Processing: An Overview, www.druglibrary.org/schaffer/GovPubs/cocccp.htm Murple (2002), Coca Cultivation v1.0, www.ethnogarden.com/cocacultivation.htm Rätsch, Christian (1998), Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Aarau: AT Verlag Rottman, April (2001), Erythroxylum: The Coca Plant, http://leda.lycaeum.org/Documents/Erythroxylum:_The_Coca_Plant.16209.shtml

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Geschnitten, nicht getrimmt... Henks Problem mit zu feinen Schnittresten

Nachdem er seine Pflanzen jahrelang per Hand beschnitten hatte, wollte sich unser niederländischer Growreporter Henk Paschulke die Arbeit ein wenig erleichtern und hat sich eine Erntemaschine für Kleingärtner, den Tumble Trimmer, zugelegt. Das Ergebnis war dann auch zufriedenstellend, laut Henk soll die Weedtrommel aus Stahl gute Arbeit verrichten und die Buds nicht über Maß in Mitleidenschaft ziehen. Nach getaner Arbeit hat er die extrem feinen Schnittreste des Trimmers wie sonst auch getrocknet, um aus ihnen leckeres Hasch zu machen. So wie er es in Ausgabe 04/2010 beschrieben hat: Ohne Siebe, mit seinem speziellen Tool, dem XTR 100 aus Kalifornien. Nachdem er die Schnittreste wie immer in den XTR geworfen und eingeweicht hatte, wurde er schon ein wenig skeptisch, weil sich beim Einweichen keine Trichome abgesetzt hatten, was sonst immer der Fall war. Als er dann mit Rühren angefangen hat, kam immer noch kaum etwas im Auffangschlauch an. Das bißchen, was sich dort sammelte, sah nicht besonders rein aus, es war von Anfang an dunkelgrün. Nach nur zehn Minuten kam nichts mehr. Also hat unser niederländischer Freund mal in den Eimer gefasst und gemerkt, dass schon nach ein paar Minuten fast alle Blattreste abgesunken waren und das grobe Vorsieb verstopft hatten. Das konnte er zwar durch manuelles Rühren wieder beheben, aber so werden halt auch Pflanzenteile mit durchgesiebt. Das Ergebnis war gelinde gesagt bescheiden, nach dem Ablassen konnte Henk schon sehen, dass das Haschisch von keiner besonders guten Qualität war, obwohl er alles wie sonst auch gemacht hatte.

Text & Foto: KIMO Auch die Quantität ließ sehr zu wünschen übrig, aus fast 200 Gramm Resten hat Henk nur knappe 10 Gramm Haschisch von unterdurchschnittlicher Qualität gewinnen können, was einer Ausbeute von nur 5 Prozent entspricht. Wir erinnern uns: Beim letzten Durchgang mit von Hand geschnittenen Resten kamen 17 Gramm feinstes Haschisch bei einem Input von knapp 100 Gramm Schnittresten heraus, also 17 Prozent. Da Henk bei beiden Malen sehr potente Schnittreste benutzt hatte, muss der extreme Unterschied also an der Beschaffenheit des Ausgangsmaterials liegen: Die meisten Erntemaschinen, darunter auch der Tumble Trimmer, verarbeiten die Knippreste fast zu Staub, wodurch sie nach dem Einweichen im Eiswasser absinken. Kurz gesagt: Die Herstellung von sieblosem Eishasch funktioniert nicht, wenn die Schnittreste zu fein sind und deshalb schon beim Vor-Einweichen absinken. Henk meinte, er hätte wohl besser einen Kuchen draus gebacken ;-). Beim nächsten Mal wird er ausprobieren, ob es sich wenigstens lohnt, so fein geschredderte Reste trocken auszusieben. Wir sind gespannt.


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In Form gebracht

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die hydraulische Jack Puck Pressen von Trimpro – stark, robust und effektiv

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ie neuen, hydraulische Jack Puck Pressen wurden in Kanada entwickelt, um Pflanzenextrakte durch einen Druck von bis zu acht Tonnen in eine kompakte Form zu bringen und so das gewonnene Konzentrat komplett zu entwässern und zu pressen. Wasserückstände in öligen oder harzigen Pflanzenextrakten bergen die Gefahr von Schimmelbefall und sollten sorgfältig beseitigt werden, bevor das gepresste Extrakt gelagert wird. Die Jack Puck gibt es verschiedenen Ausführungen mit einer Presskraft von zwei bis acht Tonnen sowie unterschiedlichen Pressformen. Die Pressform ist einfach demontierbar, so dass man sie vor der Benutzung im Ofen oder auf der Heizung vorwärmen kann, was den Effekt beim späteren Pressen noch erhöht. Die Verarbeitung und die verbauten Teile sind solide und robust, Jack Puck hebt sich besonders in diesem Punkt von der Konkurenz aus Fernost ab, hier muss man keine Angst haben, dass der hohe Druck die Lebensdauer negativ beeinflusst. Die zylindrische Form sorgt für eine optimale Druckverteilung und macht das Reinigen zum Kinderspiel, weil es keinerlei Ecken oder Kanten gibt, an denen ölige oder harzige

Rückstande haften können. Bei einem Gewicht von sechs Kilogramm und einem Außenmaß von 9x9x28 Zentimeter ist kleine Jack Puck auch problemlos mobil einsetzbar, die große Version ist mit sieben Kiliogramm und einem Maß von 11x11x50 Zentimetern auch noch gut zu transportieren. Die neuen Jack Puck Pressen sowie eine Menge anderer, nützlicher Kleinigkeiten zur Weiterverarbeitung von geernteten Pflanzen findet ihr bei der Grow In AG. Entweder im Shop in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin, geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr, sonnabends 10.30-14 Uhr oder einfach online im Webshop von www.grow-in-berlin.de Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin sowie unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.

Jack Puck - Abb.: Grow In, Trimpro

Barneyss -

Der psychoaktive Head & Smart Shop in Berlin

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m Prenzlauer Berg gibt es seit geraumer Zeit einen Headshop, der durch gute Auswahl und kompetenten Service glänzt. Barneyss bietet alles, was das Kifferherz begehrt. Was braucht der normale Kiffer? Paper, Dope, Tabak und was für die Tips. Gut, das Dope gibt es bei Barneyss noch nicht – vielleicht ja nach einer Legalisierung, wer weiß das schon so genau – aber den Rest hat er. Aber nicht nur das, denn auch der durchschnittliche Kiffer will mal etwas anderes. Wie wäre es mit Literatur über Drogenerfahrungen oder zum besseren Anbau? Auch Kochrezepte, Infos über Pilze oder einfach nur rechtliche Tipps. Natürlich führt der Laden dann auch noch Bongs und Rauchgeräte in sämtlichen Variationen. Von der arabischen Wasserpfeife über preiswerte Bullet-Bongs bis hin zum edlen RooR-Glas ist alles vertreten. Die Auswahl ist groß und zufriedenstellend, die Verkäufer wissen, wovon sie reden und können sicher jedem die richtige Bong empfehlen. Natürlich führen sie auch für alle, die kurz vor einem Urintest stehen, Cleaner und für jene, die auf Poppers oder Knaster stehen, auch diese Waren. Barneyss liegt nahe an der U- und S-Bahnstation Schönhauser Allee, hat lange Öffnungszeiten und cooles Personal. Längere Gespräche können jederzeit die Folge eines Besuches sein. Auch andere Überraschungen warten im Laden auf die Kunden. Es macht jedes Mal wieder Freude, die Produktpalette des Ladens durchzustöbern und Neues zu entdecken - auch im Internet. Wir wünschen schon mal viel Spaß.

Magic Lifestyle

The clean save and legal alternative

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er neue Onlineshop von Magic Lifestyle bietet eine saubere, sichere und legale Alternative zu indizierten Pflanzendüngern wie UnkrautEx oder der mittlerweile indizierten Räuchermischung Spice. Für die breite Produktpalette werden daher ausschließlich Substanzen verarbeitet, die derzeit nicht für den Index vorgesehen sind und somit einen unproblematischen, legalen Rechtsstatus besitzen. Hier gibt es verschiedene Badesalze, Pflanzendüngepillen und Räuchermischungen wie beispielsweise Spicy Inka, das die Raumluft mit einem magisch starken Weihraucharoma verzaubert. Die Pflanzendüngepillen Speedy Power verbessern deutlich das Wachstum der Zimmervegetation, und das Badesalz White Snow verleiht nach dem Vollbad ein angenehm smoothes Feeling auf der Haut. Das Produktsortiment wird ständig durch neue, innovative Novel-Collectorprodukte ergänzt, ein Besuch der Website sei also empfohlen. Dort finden sich übrigens auch stets aktuelle rechtliche Informationen für verschiedene Länder sowie zur europäischen Rechtsprechung. Da Magic Lifestyle Produzent, Wholesaler und Retailer in einem Unternehmen ist, ist die stets gleiche höchste Qualität der eigenen Produkte garantiert.

www.magiclifestyle.de

Barneyss Wichertstr.7 10439 Berlin Mo - Fr 11:00 - 21:00 Sa 11:00 - 20:00

Kontakt: +49 (0)177 526 43 42 info@barneyss.de www.barneyss.de

Barneyss Berlin - Foto: Hanf Journal

Das

Dancing Shiva Hanfhaus I

m angeblich buntesten Laden der Welt gibt es, neben Bekleidung aus Khadi-Naturbaumwolle, Kunsthandwerk und Wohlfühlprodukten, bereits seit 1995 Hanfprodukte aller Art. Umgebaut und runderneuert präsentiert sich nun das Hanfhaus im Untergeschoß von Dan-

cing Shiva mit Wiens größter Auswahl an Hanf-Bekleidung, -Accessoires, -Kosmetik und -Lebensmitteln. Dich erwarten viele geniale Produkte aus der Wunderpflanze Hanf, kompetente Beratung, viele Infos rund um’s Thema „Hanf als Nutzpflanze“ und eine einmalig gemütliche Atmosphäre inmitten leuchtender Farben und feiner Düfte. Unser Hanfprofi Dave und das Dancing Shiva Team freuen sich auf Deinen Besuch! Dancing Shiva, Neubaugasse 58, 1070 Wien, shop@dancingshiva.at, +43 1 5247843


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wirtschaft

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hre Düngermarke B’Cuzz ist einer der Klassiker auf dem Markt im Growbereich. Die meisten Grower werden vor Jahren mit diesen Nährstoffen angefangen haben, und auch heute noch sind Atami Produkte eine gute Wahl, da hier 14 Jahre Erfahrung in den Düngern steckt. Atami ist ein Unternehmen, die sich hauptsächlich auf die Erforschung von Pflanzenwachstum und Zellbiologie spezia-

ATAMI Produktboxen - Foto: Atami

Geil!

Erotik und Drogen

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enschen aller Gesellschaften haben zu allen Zeiten psychoaktive Substanzen genommen. Deshalb ist eine „drogenfreie Gesellschaft“ nur ein ordnungspolitischer Wunschtraum. Für die Realität aber gilt weiterhin, dass gute Informationen für Konsumenten und Psychonauten weniger Gefahr und mehr Einsichten und Vergnügen bedeuten. Diesem Themenbereich hat sich Werner Pieper’s Verlag „Grüne Kraft“ wohl wie kein zweiter verschrieben, und so möchte ich euch nun endlich ein weiteres, höchst anregendes Buch aus der Edition Rauschkunde vorstellen. Katja Wille bricht mit dem vorliegenden Buch „Geil! Erotik und Drogen“ ein doppeltes Tabu: zum einen „die Freuden der körperlichen Liebe“, zum anderen „illegale Drogen“. Und so wird hier auf 128 interessanten Seiten die Frage behandelt, was geschieht, wenn beides in zwei Menschen zusammentrifft. Die Autorin führt uns von der (Ethno-) Pharmakologie der Aphrodisiaka und ihrer kulturellen Einbettung über einen historischen Rückblick auf antörnende Hexenkräuter hin zu Aph-

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29. – 31.10.2010

14 Jahre Erfahrung

Atami

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lisiert hat. Hier hat man ein eigenes Untersuchungslaboratorium, wo Fachwissen und Inspiration zusammentreffen, und produziert im eigenen Haus anstatt Produkte extern anfertigen zu lassen. In den letzten Jahren hat Atami vor allem in die Untersuchung verschiedener Anbaumedien investiert und versucht, die perfekte Kombination von Erde, Steinwolle, Kokos und den jeweiligen Düngern herauszufinden. Ihre Prozesse stehen unter scharfer Beobachtung und unterliegen somit strengen Qualitätskontrollen, denn es geht darum, sich immer wieder zu verbessern. Sie mischen und füllen ihre innovativen Produkte selbst ab, denn dies ist die einzige Möglichkeit zu garantieren, dass der Kunde auch wirklich das bekommt, was ihm versprochen wird. In 40 Ländern auf fünf Kontinenten ist Atami stets mit viel Enthusiasmus, Neugierde und Sachlichkeit auf der Suche nach extremer Wachstumskraft. Das Ergebnis ihrer Produkte soll nicht nur in Ordnung, sondern einfach besser sein. Wer die exakte Menge des benötigten Mediums weiss und die richtige

rodisiaka im sozio-kulturellen Bereich (Europa, Orient) und der Sexualität im Dualismus zwischen Natur und Kultur. Die Illegalisierung der heute nutzbaren aphrodisischen Rauschdrogen lässt Parallelen zur damaligen Verteufelung von „Hexenpflanzen“ offensichtlich erkennen. Immer noch wird mit Verachtung auf diejenigen gezeigt (und mit neumodischen Sanktionen gestraft), die jene Pflanzen sinnbringend geniessen, da das Allgemeinbild der herrschenden Kultur eine andere, meist von Unwissen geprägte Meinung widerspiegelt. Da die westliche Gesellschaft den Gebrauch sämtlicher Drogen unter die Ventil- und leistungssteigernden Funktionen stellt, wird dem Aspekt der Sinnlichkeit und Verschö-

Cultiva Hanfmesse 2010 „I

ATAMI Bloombastic Serie - Foto: Atami

Dosierung des Düngers beherrscht, dessen Pflanzen werden ihm viel Freude bereiten. Atami B’Cuzz stellt die passenden Biostimulatoren, Nährstoffzusätze und Anbaumedien dafür her – von integrierten Zuchtsystemen und Substraten bis hin zur Bodenverbesserung, Pflanzennährstoffen und speziellen Boostern. Immer mit dem Ziel: maximaler Ertrag und pure Effizienz.

ch habe den Nutzen und den Wert der Hanfpflanze schätzen gelernt und versuche die Akzeptanz von Hanf in der Gesellschaft zu fördern“, sagt Harry Schubert, der im Jahre 2007 die Messeveranstaltung „Cultiva“ gründete. Nun sollen sich vom 29. – 31.Oktober zum dritten Mal alle Hanffreunde/innen in Österreichs schöner Hauptstadt treffen, um sich über neueste Entwicklungen und Trends der Szene zu informieren und eine gute Zeit zu verbringen. Vor den Toren Wiens findet auch die diesjährige Cultiva wieder in der eindrucksvollen Pyramide Vösendorf statt. Neben den zahlreichen Ausstellern aus dem Grow-Bereich erwartet der Veranstalter Bushdoc-

www.atami.com

nerung des sexuellen Erlebens kaum Bedeutung beigemessen. Im Kapitel „Die highlige Erotik der Deutschen“ erklärt Katja Wille ihr Forschungsprojekt, und in einer Studie mit Auswertung zeigt sie uns ihre Ergebnisse. Ein Fragebogen ist ebenfalls mit abgedruckt. Mit einem Vorwort von Dr. Stephan Quensel, einer Zugabe von Timothy Leary: „Auf der Suche nach dem wahren Aphrodisiakum“ und einer ausführlichen Literaturliste macht die Autorin in ihrem wirklich lesenswerten Buch deutlich, dass unser heutiger Umgang mit Sexualität und Drogen das Resultat eines jahrhundertelangen Entwicklungsprozesses ist. Bleibt zu hoffen, dass es unserer Gesellschaft gelingt, diesen negativ gefärbten Prozess progressiv in Richtung Akzeptanz weiterzuleiten. Dieses Buch liefert auf jeden Fall erkenntnisreiche Denkanstösse.

Katja Wille - Geil! Erotik und Drogen Edition Rauschkunde 46 Verlag: Grüne Kraft ISBN: 978-3-930442-46-1 www.synergia-verlag.de www.gruenekraft.com

Cultiva 2009 - Foto: marker

3. Hanffachmesse Cultiva

Die wichtigste Kulturpflanze der Welt steht an der Schwelle zur vollständigen Überwindung ihrer jahrzehntelangen Prohibition und wird intensiver beforstet als je zuvor. Die Vorträge und (ebenfalls erstmals 2010) Workshops bieten eine in Mitteleuropa einmalige Gelegenheit, sich auf kompetente und spannende Weise über Cannabis zu informieren. An allen drei Tagen wird die Event-Pyramide in der Zeit von 11:00 - 20:00 für Besucher geöffnet sein, der Ticketvorverkauf beginnt ab dem 06.09.2010. Die Kapazität der Pyramide ist auf 4.000 Besucher begrenzt. Daher empfiehlt die Culiva 2010, das Ticket rechtzeitig zu sichern und dabei Geld zu sparen! www.cultiva.at

tor auch in diesem Jahr wieder viele Aussteller zum Thema Hanf als Nutzpflanze, als Medizin und Genussmittel. Auch Headshops und Rauchutensilienhersteller werden vor Ort sein, um altbewährte Rauch- sowie neueste Inhalationstechniken zu präsentieren. Und wahrscheinlich werden das Hanf Journal Team sowie die Crew von exzessiv.tv auch wieder mit einem Stand am Start sein, um sich den Fragen interessierter Leser und Zuschauer zu stellen. Der Cultiva-Hanf Kongress und erstmals 2010 der Cannabisals-Medizin-Kongress bilden die bedeutendste deutschsprachige Plattform für die Präsentation von neuesten (medizin) wissenschaftlichen Erkenntnissen und Beiträgen zu Recht und Politik, Ernährung, Nutzhanf, Chemie, Pharmakologie und Soziologie.

Eventhotel Pyramide Parkallee 2 A-2334 Vösendorf

Öffnungszeiten 11:00 - 20:00 Preise:

Vorverkaufspreis: 12,- Euro Tageskasse: 15,- Euro Tageskasse: 12,- Euro für Studenten, Pensionisten, Behinderte Personen mit gültigem Ausweis. Für Gruppen ab 10 Personen Preis nach Vereinbarung unter info@cultiva.at Jugendliche unter 18 Jahren nur unter Begleitung eines Erwachsenen.


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Roland Grieshammer

(v records)

Beeinflusst von Jazz, Reggae, Soul und HipHop absolvierte er zunächst eine klassische Musikausbildung und arbeitete als Musiklehrer. Seit 1996 zählte das Label Precision jahrelang zu den deutschen Aushängeschildern, im legendären Offenbacher Robert Johnson Klub gab’s die „Fuel“-Reihe und Megashira, Makai und MK2 dürften wohl auch allen noch ein Begriff sein. Mitte 2000 sagte Jan Henning aka Kabuki in einem ouk-Interview bzgl. der deutschen Drum’n’Bass-Szene: „Insgesamt nehmen sich viele Produzenten/DJs/MCs/etc. zu wichtig, denn am Ende geht es doch bloss darum, dass sich Leute amüsieren wollen. Wenn jemand mit seinem Ego-Film nicht klar kommt und mir zu verstehen gibt, dass sich ohne ihn die Welt nicht dreht, muss ich erst lachen und dann gähnen.“ Da ich diese Kritik leider auch zehn Jahre später noch als sehr angemessen empfinde, ist es mir ein Fest, sein aktuelles Album „Warrior Soul“ all denen nahezulegen, für die Drum’n’Bass mehr bedeutet als ihr eigenes Profilierungsgehabe. Ursprünglich für Combination Records geplant, lag es nach dem Aus des Vinyl-Vertriebs Neuton nahe, dass Kabuki sein zweites Album auf Bryan Gees Label V Records veröffentlicht, für dessen Tochterlabel Liquid V er ja bereits seit 2006 produziert. Gemeinsam mit Jeru The Damaja, Jenna G und Paul St. Hilaire (aka Tikiman) gibt’s hier auf zehn Tracks ein breites Spektrum zwischen rollend, deep, funky und experimentell zu hören, dass sicherlich auch neue Menschen für diese Musik begeistern wird (nicht nur dank zusätzlicher Remixes). Und genau das ist meines Erachtens der wichtigste Auftrag, den Drum’n’Bass haben sollte. Die spirituelle Warrior-Version ist spürbar, und das ist gut so. Denn Authentizität, Consciousness und Attitude ist echten Junglisten wichtiger als Ego, Fame und opportunistisches Anbiedern. Gesang und Tanz wie wir ihn lieben! www.myspace.com/iamkabuki www.myspace.com/vrecordsuk

Molecular Structures: Memories Long Lost (basswerk)

Nachdem mir das aktuelle Album von Subz & Matik ja schon sehr viel Freude bereitet hat, geht Basswerk schon wieder in die nächste Runde, um konsequent Nachwuchsförderung zu betreiben. Der erst 19 Jahre alte Filip Dragovic aka Molecular Structures hat als junger gelernter Pianist und Jazzer sowohl Fähigkeiten, seine Tracks musikalisch ausgewogen klingen zu lassen als auch den Mut, neue Wege zu gehen. Mit 14 schloss er eine Klavierschule ab und als er nach England ging, um Philosophie zu studieren, hatte er zusätzlich auch Musikproduktions- und Jazz-Drumming-Kurse belegt. Mit seinem Debütalbum „Memories Long Lost“ setzt er Drum’n’Bass sehr gefühlvoll in einen Kontext mit IDM / Electronica und experimentellen Soul. Vom minimalen OpeningTiteltrack über die Melancholie von „Emo“ mit Unquote und „Lamb’s Theme“ bis zu den cineastischen Soundscapes von „Autumn Day“ und „Sonnenuntergang“ (mit The Green Man) ist das die perfekte LP für Soundtrack-Enthusiasten. In „Seeing Sounds“ (feat. Djix & MC Edge) und den beiden Tracks mit dem vom HipHop beeinflussten Künstler Prozoo als „PMS“ schimmern auch jazzige Einflüsse durch, während „Kersnost“ (feat. Kinetik) eher auf den Dancefloor schielt. Die Russen nennen es „Microfunk“, für mich ist es fein komponierter Drum’n’Bass mit deeper Grundstimmung, den man zuhause hören will. Doch in vielen Tracks gibt es Beats, Breaks und Bässe, die auch

im Club die Drum’n’Bass-Euphorie der späten 90er in frischem Gewand wieder aufleben lassen. www.myspace.com/molecularstructures www.basswerk.net

Skream: Outside The Box (tempa)

Oliver Jones arbeitete im Big Apple Record Store in Croydon, der als Schlüsselpunkt für die Entwicklung von Dubstep angesehen wird. Dort gab er seine Lieder an DJ Hatcha, der sie auf diversen Parties spielte. Mit seinem Album „Skream!“ und seiner anschliessenden Auslands-Tournee verhalf er Dubstep zu steigender Bekanntheit. Nach etwa 30 Maxis stürmte er im letzten Jahr mit seinem Remix von „In For The Kill“ für La Roux die Charts und pustete damit den wohl meist verkauften DubstepTrack in den Äther. In seinen Schubladen sollen noch Tracks für knapp 100 weitere Alben rumliegen, doch wir geben uns erstmal mit diesem einen hier zufrieden. Nachdem mich die erste Single „Listenin’ To The Records On My Wall” mit massivem Amen-Break-Einsatz sehr beglückte, präsentiert Skream nun mit „Outside The Box” sein zweites Album, mit dem er seinen Führungsanspruch im Genre nachhaltig untermauern könnte. Nach dem atmosphärischen Intro „Perferated“ rappt der kalifornische MC Murs über „8 Bit Baby“, bevor „CPU“ und „Where You Should Be“ (ft. Sam Frank) den Sound in das zu erwartende Schema überführen. Das poppige „How Real“ (ft. Freckles) ist super, weitere Lieblingstracks sind das stimmungsvolle „Fields Of Emotion“, das sinnlich-oldschoolige „I Love The Way“, die melancholische La Roux Revanche „Finally“ und die Jungle Vibes von „The Epic Last Song“. Skream hat die Zeichen der Zeit erkannt. Und wer Bock auf sechs brandneue, exklusive Skreamnizm Tracks hat, greift zur Limited Deluxe Edition. Im Herbst soll übrigens das Debüt-Album von Magnetic Man, Skream’s Live-Projekt mit Benga und Artwork, erscheinen. www.myspace.com/skreamuk www.tempa.co.uk

!!!: Strange Weather, Isn’t It? (warp / roughtrade)

Nach Born Ruffians, Autechre und PVT sind auch !!! (sprich: chk chk chk) zurück mit einem neuen Album und der Hoffnung auf viele Konzerte einer der besten Livebands überhaupt. Seit ihrem letzten Werk „Myth Takes“ vor drei Jahren hat die Band einige (Schicksals-)Schläge verkraften müssen. 2009 starb ihr ehemaliger Drummer Jerry Fuchs beim Sturz in einen Fahrstuhlschacht, und wichtige Bandmitglieder wie Tyler Pope (LCD Soundsystem), John Pugh (inzwischen als Free Blood unterwegs) oder Justin van der Volgen haben die Band verlassen. Sänger Nic Offer, Gitarrist Mario Andreoni, Keyboarder Daniel Forman und Saxophonist/Perkussionist Allan Wilson bilden jetzt den BandKern, live wird die Combo durch Sängerin Shannon Funchess und Schlagzeuger Paul Quattrone ergänzt. Aufgenommen in New York, Sacramento und Berlin, ist „Strange Weather, Isn‘t It“ eine Platte, die einerseits nachdenklich stimmt und andererseits ziemlich poppig geworden ist. Ähnlich wie vor vielen Jahren Primal Scream in ihren Anfängen Indie- und DanceElemente gemischt haben, werden hier auf neun organischen Tracks Gitarrenriffs mit Hi-Hat dominierten Drums verwoben. Neben Saiten ist auch mal ein Saxophon zu hören wie in „Steady As The Sidewalk Cracks“, was mich etwas an die Stereo MCs erinnert. Weitere herausragende Hits sind „The Most Cer-

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›››Rolys Silberscheiben des Monats - Fortsetzung

Rolys Silberscheiben des Monats Kabuki: Warrior Soul

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tain Sure“, „Jump Back“ und das finale „The Hammer“. Minimalismus, tiefe Grooves und mitreissender Funk. Zum Titel: Wer für die nächste unangenehme Gesprächspause eine Floskel braucht, hat nun eine besonders feine im Repertoire. www.chkchkchk.net www.warp.net

Casiokids: Topp Stemning På Lokal Bar (moshi moshi records)

„Moshi Moshi“, sagt man wohl nicht nur in Japan, sondern auch im norwegischen Bergen, auf das ich durch Annie bereits aufmerksam wurde. Benannt nach dem gleichnamigen Keyboard, das das Quintett anfangs vornehmlich zur Konzeption ihres clubfertigen Sounds verwendet hat, haben die Casiokids für ihren ersten europäischen Longplayer-Release eine handverlesene Auswahl erstklassiger Tracks aus ihrem beeindruckenden Backkatalog zusammengetragen und mit neuem Material auf einen Tonträger gebannt – in Form von sechs grandiosen Remixes und zwei Cover-Versionen (darunter auch eine von James Yuills Song-Klassiker „Left-Handed Girl“). Liebhaber überkandidelten Electro-Pops kommen hier voll auf ihre Kosten, denn auf dieser ersten PopPlatte in norwegischer Sprache, die jemals in UK veröffentlicht wurde, herrscht „Super Stimmung in der hiesigen Kneipe”, wenn man den Albumtitel „Topp Stemning På Lokal Bar” grob übersetzen möchte. Songs wie „Grønt Lys I Alle Ledd“, „Verdens Største Land“, „Fot I Hose“ und „En Vill Hest“ sorgen für absolut gute Laune. Live rocken die Casiokids inklusive Puppenspiel, Videoprojektionen und Auftritten im Tierkostüm die Bühne. Über Moshi Moshi Records gibt’s übrigens gerade auch die bittersüss-wehmütige „Sweetheart“ EP des Londoner Folk-Trios The Wave Pictures und die sehnsüchtig-glitzernde „Young“ EP von Summer Camp, die wie ein herzzerreissend schöner Dream-Pop-Soundtrack zu einem kitschigen 80er Streifen klingt. Musik für erste Küsse und pubertierende Schwärmereien. Ich glaub‘, ich hab’ ein neues Lieblingslabel. www.casiokids.com www.moshimoshimusic.com

Hurts: Happiness (four music)

Vor einem Nachtclub in Manchester lernten sich Theo Hutchcraft und Adam Anderson kurz vor Weihnachten 2005 kennen, die vergangenen vier Jahre haben sie hauptsächlich von Arbeitslosenhilfe gelebt, und nun liefern die Briten mit „Happiness“ eines der am meisten ersehnten Debüts des laufenden Jahres ab. Erst im letzten Jahr zogen sie regelmässig von Vorort zu Vorort, verbrachten Zeit in Broughton, Rusholme, Bellevue und in Berlin. Mit „Wonderful Life“ und „Blood, Tears & Gold“ kursierten zunächst nur zwei Videos des Duos im Internet, bis ihre erste Uptempo-Nummer „Better Than Love“ die ersten Konzerte in ganz Europa einläutete und Hurts mit ihrem erfrischenden Songwriting auch mich endgültig in ihren Bann zogen. Die beiden verstehen es bravourös einen dem Disco Lento nahestehenden Synthie-Sound mit betont kühl, eleganten Stylings zu verschmelzen, der an den romantischen Musikstil von 80er Legenden wie New Order, Talk Talk, Heaven 17, Spandau Ballet, Tears For Fears oder auch Pet Shop Boys anknüpft. Der Opener „Silver Lining“ könnte direkt aus der Feder Depeche Modes stammen, während ich bei „Sunday“ etwas an Ultravox denken muss. Ihr episches Balladen-Handwerk in hoffnungsvoll-melancholischen Songs wie „Stay“, „Illuminated“, „Eve-

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lyn“, „Devotion“, „Unspoken“ und „Water“ ist tief ergreifend, zuversichtlich und voller Glück. Die Sensation aus Manchester erscheint, als erhoben sich die besten Synthie-Bands der Achtziger wie Phönix aus der Asche – das hier ist Popmusik in Perfektion! Und ich bin jetzt Fan und muss unbedingt am 18.Oktober ins Berliner Lido … www.informationhurts.com www.fourmusic.com

Marteria: Zum Glück in die Zukunft (four music)

Aus dem Kapitän der Jugendmannschaft des FC Hansa Rostock und Model für Designer wie Boss oder Valentino ist nach seinem Schauspielstudium ein Künstler gereift, der seit seinem innovationsfreudigen Debütalbum „Halloziehnation“ (unter dem Alias Marsimoto) für unglaublich viel Spass im HipHop sorgt. Inspiriert vom kalifornischen Beat-Guru Madlib aka Quasimoto erzählte uns Marten Laciny im Jahre 2006 aus Sicht einer kiffenden Alien-Comicfigur mit Heliumstimme 30 schräg-verstolperte Songskizzen. Nach „Base Ventura“ (2007) und öffentlichen Lobpreisungen durch Jan Delay und Peter Fox sowie dem Marsimoto-Album „Zu zweit allein“ (2008) hat Marteria nun für „Zum Glück in die Zukunft“ zwölf einzigartige Songs erschaffen, die ein authentisches Lebensgefühl zwischen Neuköllner Kiezkindern, jungen Müttern vom Prenzlauer Berg und Friedrichshainer Lebenskünstlern auf den Punkt formulieren. Zusammen mit The Krauts entwickelte er in einem dänischen Ferienhaus ein basslastiges Soundbild voller Intensität. Das Album kommt mit Features von Wegbereitern wie Jan Delay und Peter Fox, Casper, Ex-Moabeatler Yasha und Miss Platinum – und nicht zuletzt mit dem imaginären Bruder Marsimoto. Ganz gross sind „Endboss“, „Amys Weinhaus“, „Marteria Girl“, „Kate Moskau“, „Alles Verboten“, „Seit Dem Tag Als Michael Jackson Starb“ und „Sekundenschlaf“. Ein deepes, inhaltlich und metaphorisch starkes Album, das HipHop in seiner ursprünglichsten Form definiert und Einflüsse aus Electro, Dancehall, Grime und Dubstep zu einem hochexplosiven Gemisch verdichtet – vielleicht das deutsche HipHop Album des Jahres! Die Record Release Show in Berlin hat superviel Spass gemacht. www.marteria.com www.fourmusic.com

Classified: Self Explanatory (halflife records)

Im Land der Ahornblätter ist Luke Boyd, besser bekannt als Classified, eine grössere Nummer. 15 Jahre ist er in der Musik aktiv, und einige Top20-Platzierungen, Auszeichnungen und Juno-Nominierungen gehen auf sein Konto. Während sein 12. Soloalbum „Self Explanatory” schon im April 2009 erschienen ist, kommt es nun auch in Deutschland offiziell auf den Markt. Ein Vertrag bei Sony Music, internationale Promotion, illustre Gäste von Moka Only bis Royce 5’9 auf einem mit 22 Tracks prall gefüllten Silberling - so sieht ein Karriereknick nach oben aus. Das Album besticht mit zitierwürdigen Lines und sorgfältig ausgewählten Gästen, die jedoch durchgehend im Schatten des gut aufgelegten Hauptdarstellers stehen, der das Ding komplett mit dicken Beats versehen hat. Soundmässig reicht sein Kosmos von klassischem Boom Bap über Synthie-Attacken bis hin zu entspannten Jazz Licks und bietet von Partytracks bis hin zu sozialkritischen Songs („Where Are You“ mit Saukrates,

„Trouble“ und „Loonie“ mit D-Sisive, Shad, DL Incognito & Buck 65) eine hörenswerte Bandbreite. Weitere Highlights sind das leicht retrospektive „Up All Night”, die Top-Single „Quit While You’re Ahead” mit Choclair, Maestro & Moka Only, das klassisch-traurige „Inspiration”, das poppige „Anybody Listening”, die Hymne „Oh Canada”, die Platinstatus im Great White North erreichte, sowie das gut bouncende „Still Got It“. Das Album hat Drive und eine positive Grundstimmung, doch Classified lässt sich stilistisch nicht so leicht klassifizieren wie sein Künstlername anmuten lässt. www.classifiedofficial.com www.halfliferecords.ca

Various Artists: Trojan - Foundation Dub (trojan records)

Vor 42 Jahren erblickte Trojan Records das Licht und stand seitdem für die heissesten, besten und neuen Sounds aus Jamaika. Mit allen einflussreichen in Kingston basierenden Produzenten der Ära wurde der britische Reggae-Markt erobert. Jetzt liegen hier vier historisch wie musikalisch interessante Doppel-CDs auf dem Tisch, die ich den Liebhabern dieser Musik sehr ans Herz legen kann: „The Heavy Heavy Monster Sound – The Trojan Records“ beinhaltet 20 Hits, die das Label ins Mainstream-Bewusstsein beförderte sowie 20 Tracks, welche fast alle bis dato seit der originalen Veröffentlichung unerhältlich waren. „Trojan: Foundation Dub“ vereint 40 exklusive Dub-Tracks und stellt die perfekte Einführung in dieses Genre dar. Performed von Jamaikas meist gefeierten Session-Playern, gemixt von den talentiertesten Engineers dieser Sparte und produziert von den kreativsten Musikmachern. Für „Trojen Ska: Ska-Ing West“ hat man in den Island- und Trojan-Archiven gestöbert und feiert hier mit 40 original jamaikanischen Ska Recordings aus den Jahren 1962 bis 1966 diese uptempo, tanzfreundliche Musik. „Trojan Sounds & Pressure: Mod-Reggae“ liefert einen elektronischen Mix aus 40 vintage Songs, die auf dieser Kollektion ihr CD-Debüt geben, und begeistert alle, die den klassischen jamaikanischen Sound lieben. Alles in allem also ein dickes Paket aus 80 echten Perlen voller Seele, bei denen ich wieder feststellen muss, dass mir der Dub, Reggae, Ska und Rocksteady aus dem „Golden Age“ bis heute immer noch am besten gefällt. Liegt wohl an der Abwechslung, die ich heutzutage viel zu selten höre. www.trojan-records.com

Various Artists: 2000 and Space - The Mission Continues Vol.1 (elux records)

Wer erinnert sich nicht gerne an das europaweit ausgestrahlte Nachtformat „Space Night“, mit dem Alex Azary, dem ich Anfang der Neunziger auch ab und zu sonntags im Frankfurter XS lauschen durfte, massgeblich dazu beitrug, elektronische Musik in Film, Fernsehen und anderen Massenmedien zu etablieren? Die damals erschienenen Space Night Compilations sind heute noch Kult. Inzwischen verkommen die Genres Chill Out & Electronica doch leider meist in der Lounge- und Ibiza Resterampe der zahllosen Billig-Compilations zu Sammelbegriffen auf dem Wühltisch. Glücklicherweise gibt Alex Azary diesen zeitlosen Genres nach wie vor stilprägende wie richtungsweisende Impulse und präsentiert nun mit „2000 and Space – The Mission Continues Vol.1“ die Erlösung von dem JazzyLoungeChill-Einheitsbreigedudel der vergan-

genen Jahre. Wie auch bei besagter „Space Night“ gibt es zum TV Pilot (bald auch auf Blu-ray) eine Doppel CD Compilation, die hochklassige Künstler und Produzenten der Jetztzeit auf 28 sphärischen Perlen versammelt. Meine Lieblingstracks sind „Colors“ (Gui Boratto), „Cinquo Dias” (Espresso Del Lago), „A.K.U.S.T.I.K.E.R“ und „Moon To Earth“ (Jonson) sowie „L’Ardo” (Ripperton) und besonders „Shamila’s Kiss“ und „Xine Light“ (Sven Weisemann). Aber auch Acts wie Luna City Express, Tycho, Fous De La Mer, Gabriel Le Mar, DJ Ino, Subsonic Park, Solee und Aural Float zeigen mir, dass dieser Sound noch lange nicht am Ende ist und wohin die Reise geht. Zurück zum Electronica-Chill Out Verständnis – danke dafür. Wer diesem Label bisher immer noch keine Beachtung geschenkt hat, holt dies bitte sofort nach! www.myspace.com/eluxrecords www.elektrolux.com

>> VERLOSUNG Various Artists:

2000 and Space The Mission Continues Vol.1 In freundlicher Zusammenarbeit mit Elux Records verlosen wir mal wieder drei ganz frische Doppel-CDs. Sollte dein Interesse durch dieses Review geweckt worden sein, schreibe uns eine Mail mit dem Betreff „2000 and Space“ und deiner Postanschrift an gewinnen@hanfjournal.de – Einsendeschluss ist der 30.September 2010.

>> VERLOSUNG >> DVD - Comedy

Louis de Funès

Collection 1 und 2

kinowelt home entertainment

N

eben Loriot, Heinz Erhardt und Didi hat mich in meiner Kindheit und Jugend kaum ein anderer so sehr zum Lachen gebracht wie der französische Komiker, der seit den 60er Jahren einen Kassenschlager nach dem anderen drehte. Nun veröffentlicht Kinowelt in zwei DVD-Boxen eine exquisite Sammlung legendärer Louis de Funès-Filme und zwei DVD-Premieren. In der ersten 3er-DVD-Box gibt’s den Klassiker „Die große Sause“ (1966), in dem der beschränkte Malermeister Bouvet sowie der exzentrische Stardirigent der Pariser Oper Lefort im Jahre 1942 versuchen als Helfer wider Willen, drei abgestürzte Engländer vor dem Zugriff der deutschen Besatzer zu retten. Ausserdem können sich die Zuschauer auf zwei DVD-Premieren freuen, die 1963 produziert wurden: Louis im Episodenfilm „Fünf Glückspilze“ (mit einer Million im Koffer amüsant paranoid) sowie in seiner Paraderolle als cholerischer Patriarch in „Quietsch ... Quietsch ... Wer bohrt denn da nach Öl?“ (als Bonus auch in der Farbfassung). Hierin spielt er den gierig-jähzornigen Börsenhai Monestier. Seine Frau hat sich eine nutzlose Erdölkonzession für den venezuelanischen Dschungel aufschwatzen lassen, der schnöselige Lackaffe Antoine macht sich an seine Tochter ran und sein Sohn schlägt mit einer Samba-Tänzerin auf. Aber Monestier hat einen Plan. Auch die zweite 3er-DVD-Box versammelt drei Highlights: In „Louis, das Schlitzohr“ (1965) wird Italienurlauber Marèchal bei einer Karambolage mit dem Auto des Industriellen Saroyan die Ente entschärft. Grosszügig bietet dieser ihm als Ersatz einen Cadillac an. Marèchal soll den Wagen nach Bordeaux überführen, nicht ahnend, dass das Auto vor Schmuggelware an allen Nähten spannt. „Louis, der Geizkragen“ (1980) ist eine Adaption von Molières „Der Geizige“, bei der de Funès selbst Regie führte. Im Frankreich des 17.Jahrhunderts ist Harpagon der personifizierte Geiz. Während er seine Tochter Mitgift sparend mit dem betagten Anselme vermählen möchte und dem Sohn eine alte, aber betuchte Witwe auserkoren hat, giert er selbst nach der hübschen Nachbarstochter. Seine Kinder sind gar nicht begeistert. Und: Der grossartige Verwechslungs-Super-Gau „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ (1973), in dem der rassistische Fabrikant Buntspecht zusammen mit dem arabischen Revolutionär Slimane durch einen bizarren Zufall von einem Killertrupp verfolgt wird. Um zu entkommen, verkleiden sie sich als Rabbiner. Prompt werden sie mit zwei echten Rabbinern verwechselt – Fettnäpfchenparcours voraus! Der Komiker mit der kürzesten Zündschnur und den hysterischsten Gesichtsentgleisungen wird hauptsächlich vom kongenialen de-Funès-Sprecher Gerd Martienzen synchronisiert, doch es gibt auch zusätzliche Zweitsynchronisationen mit Anton Reimer, Peter Schiff und Michael Pan. Wer über zehn Stunden lang lachen will, ist hier richtig. www.kinowelt.de



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#122 / 09.10

fun&action

F

kascha@hanfjournal.de

Kerstin Koch

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Simon (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:

„Hey, Kascha! Ab wie vielen Jahren kann ich mir (in Deutschland) Filterpapier, bzw. Filter für Zigaretten und C.O. kaufen? Rauchen will ich nicht (Tabak stinkt widerlich^^), aber wollte trotzdem mal fragen. Ich hoffe, du antwortest mir, euer Zuschauer Simon! : D“

Kascha antwortet:

„Hi Simon, da Filterpapier bzw. Zigarettenfilter keine unter das Jugendschutzgesetz fallenden Inhaltsstoffe haben, kann man sie prinzipiell ohne Altersgrenze kaufen: Ein Schnapsglas ohne Schnaps darin ist ja auch frei für jedermann erhältlich. Das gleiche gilt auch für Zigarettenpapier. Die einzige Ausnahme bilden so genannte „Blunt“-Papers, das sind Papers, die aus Tabak hergestellt werden und mit denen so genannte „Blunts“ gerollt werden, die aussehen wie kleine Zigarren. Da in diesen Papers Tabak enthalten ist, fällt der Verkauf unter das Jugendschutzgesetz und somit gelten die gleichen Altersbegrenzungen wie für Tabak. Dass Drehzubehör frei erhältlich ist, trägt übrigens, so wurde mir berichtet, dazu bei, dass in den USA der Purkonsum so verbreitet ist: Während es insbesondere für Minderjährige aufgrund der sehr restriktiven Jugend- und Nichtraucherschutzbestimmungen nicht gerade einfach ist an Tabak oder Zigaretten zu kommen und diese zum Teil auch recht teuer sind, ist Cannabis sowie dazu gehörige Pfeifen und Papers sozusagen an jeder Straßenecke auf dem Schwarzmarkt bzw. frei erhältlich“

Marc (ohne Alter und Wohnort) fragt:

„Hallo Kascha, ich habe mal eine Frage: Wenn man gestrecktes Gras hat, OHNE BLEI!, werden Brix und andere Stoffe bei ca. 190 ° C durch den Vaporizer im Körper auch aufgenommen? Also das mit dem gestreckten Hanf ist schon eine schlimme Sache! Dann mal eine Frage zum Strecktest K, kann der auch mal Fehlermeldungen geben? Also grüne Farbe, obwohl alles in Ordnung ist? Kommt es vielleicht bald hier in Deutschland so wie in Kalifornien, zur kontrollierten Hanfausgabe? Wenn ich 3-7 Samen für Eigenbedarf aufziehen würde, wie sind die Strafen da? Gefängnis? Geldstrafe? Habe keine Hanfsamen, nur mal aus Interesse. Noch ein Tipp von mir: Hopfen im Vaporizer beruhigt auch, gehört auch zu den Hanfgewächsen, oder auch Lavendel u.a. Heilpflanzen. aber das wisst ihr sicher auch !!! :-)“

Kascha informiert:

„High Marc, das sind ja einige Fragen, aber dafür bin ich schließlich da. Zunächst zu den Streckmittelfragen: Bei einigermaßen verbrennungsresistenten Streckmitteln wie Glas oder Quarzsand sollte dir der Vaporizer ein sauberes Ergebnis liefern. Bei anderen Streckmitteln wie z.B. Brix ist es, denke ich, ein gradueller Unterschied: Ein 190°C oder 200°C warmer Luftstrom wird weniger Schadstoffe aus dem gestreckten Gras lösen als eine Verbrennung bei deutlich höherer Temperatur. Da auch einige Kunststoffe im Brix enthalten sind, deren gelöste Dämpfe sicher zumindest nicht gesundheitsförderlich sind, würde ich

auch an dieser Stelle mit verbrixtem Gras vorsichtig sein. Bei einer verunreinigten Arbeitsumgebung kann jeder chemische Test auch falsch positive Ergebnisse liefern, es braucht ja nur ein wenig z.B. Zucker an die Probe gekommen zu sein. Um ganz sicher zu gehen, würde ich den Test, wenn du im Zweifel bist, einfach noch ein zweites Mal mit einer anderen Probe machen. In Anbetracht der unnötigen Kosten und negativen Folgen der Cannabisprohibition, so denkt man, kann es ja nur eine Frage der Zeit sein bis es auch die Entscheidungsträger begreifen. Ich beobachte die internationale Drogenpolitik seit mehr als 10 Jahren und bin leider zu dem Ergebnis gekommen, dass es nur sehr langsam voran geht und gelegentlich sogar ein Stück rückwärts. Trotzdem hoffen wir das Beste :) Ob es irgendwann eine vernünftige Drogenpolitik geben wird, hängt nicht zuletzt auch von uns ab, die wir uns immer wieder konsequent gegen die verfehlte Strafverfolgungstaktik aussprechen müssen. Das Strafmaß für 3-7 Pflanzen zum Eigenbedarf hängt von der geernteten Menge bzw. der zu erwartenden Ernte ab. Sollte das Gras wirklich zum Eigenbedarf bestimmt sein und kein Verkauf oder Verkaufsabsicht nachgewiesen werden und die geerntete Menge nicht über dem liegen, was man vernünftigerweise als Eigenbedarf annehmen kann (ca.300-1000g/Jahr), kann man im richtigen Bundesland und mit einem positiv eingestellten Richter noch mit einer Geldstrafe davon kommen. Gerade bei größeren Mengen und aufgefundenen Verkaufsutensilien ist aber auch eine Haftstrafe, bei Erstauffälligen vielleicht noch auf Bewährung, durchaus im Bereich des Möglichen. Dies fällt vor allem medizinischen Cannabiskonsumenten, denen eine gleichbleibende kontrollierte Qualität bei geringen Preisen wichtig ist, häufig auf die Füße, denn ihnen bleibt letztendlich nur der Eigenanbau mit Bevorratung. Und zu guter Letzt: Auch aus Hopfen gibt es, wie aus Hanfblüten, auch Duftkissen, die zum ruhigen Einschlafen beitragen sollen :) Aber auch für den Vaporizer gibt es unzählige Verwendungsmöglichkeiten.“

Heino aus Berlin fragt:

„High Kascha, ich rauch jetzt schon seit 4 Jahren Cannabis und benutze das gute alte Weed als Gelegenheitsdroge. Ich weiß, dass dies mich

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ür diese Ausgabe habe ich folgende Spiele ausprobiert: „Fabrikmanager“, ein knallhartes Kapitalistenspiel, „Nostra City“ spielt im Gangstermilieu, in „Werft“, wie der Name schon gesagt, geht es um Schiffsbau. Das wären die Brettspiele. Dazu gesellt sich allerdings noch ein Krimispiel, und zwar ein kopfloses, das sechs bis acht Leuten einen spannenden Abend verspricht. Es gilt den Mörder zu entlarven.

Die Hanfberatung im HanfJournal

Erste Hilfe für Kiffer

#122 / 09.10

FABRIkMANAGER

In den Spielregeln steht „Aber Achtung: Kapitalismus ist keine Kuschelgruppe ...“ Diese Warnung sagt eigentlich schon alles. Gerade mal fünf Runden haben die drei bis fünf Fabrikanten Zeit, in ihrem Unternehmen das meiste Geld anzuhäufen. Wer das schafft, hat die Regeln des Kapitalismus am besten umgesetzt. Oder anders gesagt, er war am skrupellosesten. Denn nur so kann man das Spiel gewinnen. Kapitalismus ist halt keine Kuschelgruppe. Was zu tun ist? Erst einmal fangen alle gleich an: Jeder hat eine Fabrik, ausgestattet mit zwei Maschinen und drei Lagerhallen, Arbeiter bedienen die Maschinen. Drei weitere stehen für neue Aufgaben bereit. Markierungssteine werden auf die Leisten Produktion, Lager und Energieverbrauch gelegt. Fabrikmanager Autor: Friedemann Friese Verlag: 2F-Spiele Anzahl: 2-5 Spieler Alter: ab 12 Dauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. 30,00 Euro

zu einem kriminellen Mehrfachtäter macht, aber ich weigere mich zu glauben, dass Alkohol eine gesündere, ungefährlichere Alternative bietet mal abzuschalten. Ich kenne mich schon ziemlich gut mit Cannabis aus und hab schon vieles erlebt von Psychosen bis zu Nullbockeinstellungen. Auf der Online-Plattform Youtube gibt es eine Doku über die Gefährlichkeit von Drogen auf „sachlichen“ Inhalten basierend. Drogen ABC heißt das, glaub ich. Meine Frage ist: Ist Cannabis wirklich gefährlicher als Lösungsmitteln schniefen, LSD, MDMA und Ritalin? Cannabis ist nicht harmlos, aber kann man der Doku Glauben schenken oder ist dies nur Propaganda?“

Kascha antwortet:

„Lieber Heino, diese BBC-Doku ist, wie vieles was im Fernsehen läuft, gutes und kontroverses Entertainment, aber leider keine gute Informationsquelle. Es ist dir sicher selbst aufgefallen, dass die mit Cannabis assoziierten Risiken sich vor allem auf den Drogenkonsum bei Jugendlichen und Problemkonsumenten beziehen – dieselben Risiken gelten auch für alle anderen psychoaktiven Drogen und somit hätte Cannabis also als weit ungefährlicher da stehen müssen. Damit schafft man dann aber keine Publikumsaufmerksamkeit, denn das wissen die meisten schon, und „Informationen über die unbekannten Gefahren von Cannabis“ liegen in Britischen Medien schon lange im Trend. Drogen sind auch nicht per se gefährlicher oder ungefährlicher als andere: Cannabiskonsum kann für einen 12jährigen schädlicher sein als Ecstasykonsum für einen 25jährigen. Differenziertere und fundiertere Informationen findest du immer hier bei uns im Hanfjournal :)“

Anfangs wird die Spielerreihenfolge zufällig bestimmt, danach wird sie versteigert. Bei allen Versteigerungen sind die Arbeiter der Einsatz. Die Reihenfolge ist schon wichtig, denn wer früh dran ist, bekommt, was er will, der letzte muss nehmen, was übrig bleibt, hat aber in der Regel mehr Arbeiter zur Verfügung. Eine Runde besteht aus folgenden Aktionen: Reihenfolge ersteigern. Es beginnt, wer das Plättchen mit dem höchsten Wert hat. Steht die Reihenfolge fest, platzieren die Spieler der Reihe nach eine bestimmte Anzahl Fabrikplättchen vor dem zentralen Spielplan. Ist diese Phase abgeschlossen, bauen sie wiederum mit diesen ihre Fabrik aus, insofern sie genügend freie Arbeiter haben und natürlich wieder der Reihe nach. Fehlt Platz für Neues oder soll Besseres her, können Teile wieder abgerissen werden. Weitere Aktionen sind durch das Einstellen von Saisonarbeitern möglich, die natürlich Geld kosten. Die Ausbauten dienen der Gewinnmaximierung, indem sie zum Beispiel die Anzahl an Arbeitern oder die Energiekosten reduzieren. In der folgenden Phase wird ein wenig Buchhaltung betrieben, was für die Gewinnausschüttung von Nöten ist, die auf dem Fuße folgt. Der Gewinn steigt, wenn gleichmäßig in die Produktion und Lager investiert wird und der Energieverbrauch möglichst niedrig ist. Denn der Energiepreis steigt im Laufe des Spiels auf alle Fälle. Fies wird „Fabrikmanager“ dadurch, dass jeder scharf auf die besten Ausbauten ist, aber 1. sind es wenig und 2. ist es sehr schwer abzuschätzen, ob man die gewünschten Plättchen auch bekommt. Wenn man beim Aussuchen zuerst dran kommt und genügend Kohle hat, ist die Chance am größten. Und um den eigenen Sieg abzusichern, lohnt es sich, den nachfolgenden Spielern Ausbauten wegzuschnappen, selbst wenn man sie selbst nicht braucht. Und genau deshalb ist Fabrikmanager kein Spiel für die Kuschelgruppe sondern nur was für gnadenlose Kapitalisten. Wer drauf steht, wird mit diesem Spiel seine helle Freude haben. Und aus-dem-Bauch-Spieler sollten die Finger von Fabrikmanager lassen, hier sind eher die Mathematiker gefragt.

DAS koPFLoSE DINNER - ToD IM SALooN

Lust auf einen Krimiabend. Dann empfehle ich das kopflose Dinner. Bei einem leckeren Essen einen Mörder überführen, ist spannende Abendunterhaltung. Zum Beispiel im Wilden Westen. Hat man passende Klamotten, steigt die Stimmung und man kann sich besser ins Szenario einfinden. Mit dem entsprechenden Essen noch mehr. Und ab geht es in den Saloon. Fast. Denn ein paar Tage vorher soll jedem Mitspieler vom Spielleiter ein verschlossener Umschlag übergeben werden, in dem die Rolle beschrieben wird. Und nach dem Lesen ist klar, ob man der Mörder ist oder nicht. Das heißt, sieben müssen herausfinden, wer das Opfer umgebracht hat, und der eine versucht nicht enttarnt zu werden. Einzige Vorgabe: Nur der Mörder darf lügen, alle anderen müssen Fragen der Mitspieler wahrheitsgemäß beantworten. Der Spielleiter, der genauso spielt und genauso wenig oder viel weiß wie die anderen auch, lenkt das

Geschehen, Tod im Saloon das heißt, Autor: Meike Bromm er hält eine Verlag: Samhain Verlag EingangsAnzahl: 6-8 Spieler Alter: ab 16 rede, überDauer: 2-4 Stunden gibt den Preis: ca. 20,00 Euro Mitspielern im Verlauf des Abends die Umschläge mit weiteren Informationen zu ihrer Person und Hinweise über die anderen und liest am Ende des Abends die Lösung vor. Durch Fragen versuchen die Mitspieler herauszufinden, wer nun das Opfer auf dem Gewissen hat, und alle sind verdächtig und haben Dreck am Stecken. Auch der Spielleiter. Irgendwann ist es dann soweit: Jeder sagt, warum er wen für den Mörder hält. Dann wird die Lösung vorgelesen. Und so viel kann ich ja verraten, in unserer Runde hatten nur zwei von sieben Mitspielern den Mörder enttarnt. Also leicht ist es nicht. Und so nebenbei haben alle ihre eigenen kleinen Ziele, die erreicht werden wollen. Wir hatten vier Stunden lang Spaß und den Abend auf alle Fälle genossen. Leider gibt es keine Wiederholung. Der Fall ist gelöst und das Spiel kann leider nur noch weitergegeben werden.

DIE WERFT

Schiffe bauen, Jungfernfahrten machen und dafür Siegpunkte kassieren, das ist grob umrissen das Spiel. Hört sich nicht gerade spannend an. Aber es ist spannend. Und zwar wegen des Spielmechanismus. Zum Einen gibt es persönliche Spielziele, die vorgeben, welche Schiffe man bauen will, zum Anderen ist nie genau klar, welche Aktionen einem zur Verfügung stehen. Nur eines weiß man: die Aktion, die man in einer Runde gemacht hat, kann man in der nächsten nicht machen. Außer man zahlt dafür. Ein Schiff verlässt die Werft, sobald es ein Bug, ein Heck und mindestens ein Mittelteil hat. Aber es punktet nur, wenn ein Kapitän an Bord ist und ein Kanal gebaut wurde. Schiffsschrauben, Schornsteine und Segel erhöhen die Geschwindigkeit des Schiffs. Aufbauten, zu denen auch Kanonen und Lastkräne zählen, haben nur auf bestimmten Schiffsteilen Platz. Soldaten und Händler kommen nur aufs Schiff, wenn es genügend Kajüten gibt. Je nach eigener Zielvorgabe will der Schiffsbau gut geplant sein. Alle Teile, die produziert werden, und die angeheuerte Crew warten in der eigenen Werft auf den Einsatz. Der Dreh- und Angelpunkt ist die Aktionsleiste. Wer dran ist, legt zuerst den Aktionsmarker, auf dem er steht, nach vorn, anschließend stellt er seine Figur auf ein beliebiges freies Die Werft Autor: Vladimír Suchý Verlag: Czech Games Edition Anzahl: 2-4 Spieler Alter: ab 11 Dauer: 30 Minuten pro Spieler Preis: ca. 30,00 Euro

Aktionsplättchen, nur nicht auf das vorderste. Je nach Aktion kann er anschließend Schiffsteile, ein Crewmitglied, Arbeitskräfte oder Güterzüge kaufen. Letztere sorgen für Geld oder für Ausrüstung. Natürlich sollten möglichst nur solche Sachen angeschafft werden, für die auf dem Schiff Platz ist und die während der Jungfernfahrt Punkte bringen. Alle Schiffe können, wenn sie entsprechend des Spielzieles am Ende des Spiels den Punktestand noch einmal positiv beeinflussen. Die Werft ist ein Klasse-Spiel, da die Aktionen sehr vielfältig sind und mal wieder viele Wege zum Sieg führen. Und bis die alle ausgetestet sind, gehen etliche spannende Spielabende ins Land.

NoSTRA CITy

Wer Spiele im Mafiagenre mag, kann sich Nostra City anschauen. In diesem von den Autoren sogenannten „RealityFiction-Spiel“ übernehmen die Spieler im New York der 90ger Jahre die Rolle von Leutnants des Paten. Sechs Runden lang versuchen sie ihren Respekt zu erhöhen und müssen dafür sorgen, dass der Pate am Ende des Spiels nicht verurteilt wird. Jede Runde folgt dem gleichen Schema. Wie viele Aktionen die Spieler machen können, ist von der Anzahl ihrer Gangster abhängig, je mehr umso mehr Aktionen, was ein großer Vorteil ist. Die Phasen: 1. Das Business: Illegale Geschäfte bringen Einnahmen. Fairerweise sollten die mit den anderen am gleichen Geschäft beteiligten, geteilt werden. Wenn nicht, erhalten die Hintergangenen Vendetta-Karten, um sich später rächen zu können. 2. Das Meeting: Nostra City Autor: Sebastian Gigaudaut & David Rakoto Verlag: Hazgaard Editions Anzahl: 3-5 Spieler Alter: ab 13 Dauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. 30,00 Euro

Die Leutnants versuchen ihre Geschäfte auszubauen, indem sie neue Gangster anheuern oder in neue Viertel einsteigen. Aber nur, wer das meiste bietet, bekommt, was er will. Wer leer ausgeht, kriegt wieder eine Vendetta-Karte. Es folgt 3. der Prozess, Bestechungsgelder sollen die Vertreter des Gesetzes von der Unschuld des Paten überzeugen. Nach sechs Runden wird das Urteil gefällt. Wie es sich für ein Mafia-Spiel gehört, gewinnt bei einem Freispruch des Paten, der Leutnant mit dem größten Respektwert. Sollte der Pate aber schuldig sein, gewinnt der FBI-Spitzel, der sich den größten Respekt verschafft hat. Insofern es überhaupt einen Spitzel gibt. Nostra City ist ein kleines Spiel, von dem ich etwas mehr erwartet habe, aber das sich allemal für Gelegenheitsspieler, Kartenspielfreunde und Liebhaber des Genres eignet.uss jeder ran an die Arbeit und was der Malermeister und seine Gehilfen vorhaben, wird geheim geplant. Ihr Ziel ist es, eine Decke mit einem neuen Anstrich zu versehen. Glaube ich meinem Kollegen Udo Bartsch ist es ein solides „Arbeiter-Platzier“-Spiel, so werden diese Spiele also genannt mit einer stimmigen Spielgeschichte. Also wer Lust hat auf ne Runde Farbe einkaufen, Farbe mischen und dieselbige an die Decke zu klatschen, dürfte mit diesem Spiel seine Freude haben.


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#122 / 09.10

fun&action Test & Text: mze

Abb.: IO Interactive

it Kane & Lynch 2: Dog Days erscheint der zweite Teil des dynamischen Gewalttäter Duos auf Ps3, PC und Xbox 360. Da der erste Teil der psychotischen Ballerorgie spielerisch nicht die höchsten Spielspaßebenen eröffnete und auch die Fachpresse nicht sonderlich beeindruckt war, wundert einen die Fortsetzungswut, es mit dieser Third-Person-Ballerei nochmal zu versuchen, schon ein wenig. Möglicherweise liegt der Grund aber weniger im Spiel an sich, als vielmehr an den beiden geistesgestörten Protagonisten, die schon ein einmaliges Team in der Welt der Videospiele darstellen. Psychopath Lynch ist erneut mit seinem schwer kriminellen Partner Kane in Shanghai unterwegs und durch eigenes Verschulden wieder in einer Hölle aus fliegendem Blei gelandet. Ihr müsst daher im chaotischen Kugelhagel seinen ständig anklopfenden Wahn unter Kontrolle halten, um nicht als toter Kranker zu enden und dabei auch noch euren einzigen Kollegen mit zu reißen. Dieser düstere Anspruch und die glaubwürdigen Hauptdarsteller bescherten Kane & Lynch schon vor Erscheinen des zweiten Teils die Aussichten auf einen Hollywoodblockbuster mit Starbesetzung. So sollen Jamie Fox und Bruce Willis die beiden Gewalt Freaks im 2011 erscheinenden Kinofilm mimen. Mit diesen Aussichten im Hintergrund ist der zweite Teil der Videospielserie

M

wohl schon jetzt ein Anheizer zum kommenden Kinofilm. Man hat sich vielleicht daher bei der Entwicklung der Fortsetzung des Spiels auch stark an filmischen Werken orientiert und sich schlussendlich für eine semi-professionelle Kamera-Optik entschieden. Das heißt, dass grobkörnige Filter, Schliereneffekte, Überblendungen und ein dynamisches Kamerawackeln den Eindruck einer Live-Nachrichten-Perspektive vermitteln, die das hektisch-explosive Geschehen einzufangen versucht. Das Gangsterpärchen hat es dieses Mal nach Shanghai verschlagen, da ein lukrativer Auftrag nie geografische Grenzen setzt und Geld immer das passende Lockmittel darstellt. Leider gestaltet sich die eigens angepeilte Effektivität des Duos als nicht ganz realistisch eingestuft und so nimmt das Chaos seinen Lauf. Durch Neon beleuchtete Straßen, verregnete Häuserschluchten und über Autobahnen hinweg werdet ihr fortab von der gesamten chinesischen Unterwelt gejagt und heftig ins Visier genommen. Die erreichte Stimmung der blutigen Schießereien vermittelt dabei gerade durch die gewählte Bildqualität eine beklemmende Authentizität und ein unangenehmes Gefühl des mittendrin Seins. Die markanten Sprüche und zynischen Dialoge der beiden verrückten Haudegen werden dem Spieler dagegen aber köstlich

serviert und sind ein nicht zu verachtender Sympathie-Punkt für Kane & Lynch 2: Dog Days. Denn spielerisch macht der zweite Teil leider nicht viel besser als sein Vorgänger. Eine recht einfallslose Spielmechanik, technische Macken, eine doofe KI sowie simple Texturen schmälern das Erlebnis sowie den Anspruch des Entwicklers IO Interactive ein wirklich „erwachsenes Produkt” abzuliefern. Während die Shaky-Cam und die Grafikfilter für eine passende Präsentation Sorge tragen, stört man sich regelmäßig an den spielerischen Defiziten des debilen Dauerfeuer-Duos, obwohl die Erleichterung, im Gegensatz zum Vorgänger nun nur noch für eine Spielfigur verantwortlich zu sein, spürbar ist. Es ist schade, dass der Entwicklungsaufwand wohl fast ausschließlich in die optische Gestaltung geflossen scheint und die spielerischen Macken des Erstlings wenig verbessert wurden. Wer jedoch vom Ballern nicht genug bekommt und gerne in Shanghai als schießwütiger Psychokiller unterwegs sein möchte, bekommt aber definitiv, was er möchte. Da sich neben dem auch kooperativ spielbaren Story Modus auch neu entwickelte Multiplayer Modi auf der Digital Versatile Disc befinden, sollte man dazu längerfristigen Spaß mit Kane & Lynch 2: Dog Days geboten bekommen. Durchgeknallt genug ist’s schließlich.

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Wenn wir König

von Deutschland wär’n Herzlich willkommen im Li-La-Launeland. Um euch und uns den Stress unnötiger Wahlen zu ersparen, hier mal die neue Verfassung der sogenannten BRD.

Präambel

Deine Könige lieben dich. Du liebst deine Könige. Eine bessere Welt gibt es nicht. Deine Könige haben die perfekte Welt für dich geschaffen. Sie haben es nur für dich getan, weil sie dich lieben. Ihre Regeln sollen dir eine Weisung für das Leben sein. Huldige deine Könige. HUGH

§1. Es geht um die Wurst.

§1.1. Der Hedonismus darf nicht länger totgeschwiegen werden. Ein Recht auf Betrunkenheit muss es auch geben und jeder darf mindestens vier Autos in seinem Leben anzünden, VW-Busse ausgenommen.

§2 Soziales und Arbeit

§2.1. Alles für alle und zwar umsonst - Also Grundeinkommen, freier Zugang zu allen Filmen und sämtlicher jemals produzierter Musik, W-LAN und ausserdem kriegt jeder Bürger ein iPhone. §2.2. Der öffentliche Personennahverkehr wird stillgelegt, U-Bahntunnel sind nur noch zum Feiern und zum Sprayen da. In die aufgelassenen Bussen, die überall am Straßenrand stehen, kann man sich zurückziehen, um Drogen zu nehmen oder fremdzugehen. Das Transportwesen wird stattdessen auf die bisherige herrschende Klasse übertragen, sprich: Jeder Kommunal- oder Bundespolitiker bekommt einen Sattel und muss, um seine Untaten abzuarbeiten, regelmäßig eine bestimmte Route bedienen. Dafür bekommt er von jedem Mitreisenden einen Keks. Für die Arbeit als LKW gibt es sogar einen Keks pro Kilometer. Fußfaule Politiker werden eingeschläfert. §2.2. Greenwashing: Wenn die Polizei weiterhin für Zucht und Ordnung sorgen will, dann nur mit einem umfassend erweiterten Aufgabenbereich. So hat jeder aktive Polizist ein Stehpissoir wie einen Rucksack mit sich zu

in dem Balltauchbecken auf, darf er nicht gestört werden.

§3. Das Perpetuum Mobile gibt es wirklich.

§3.1. Deine allmächtigen Könige haben es erfunden. §3.2. Es funktioniert so: §3.2.1. Wurst wird nur noch aus Menschen gemacht, die auch Wurst essen, dadurch wird der Kalorienbedarf der Wurstesser von den Wurstessern gedeckt. Spätestens mit Vollendung des 40. Lebensjahres haben sich Wurstesser freiwillig im Schlachthof einzufinden. Die Bereitstellung weiterer Nahrungsmittel für Wurstesser kann damit entfallen - ein sich selbst erhaltender Kreislauf! Die Entscheidung Pro oder Contra Wurst gilt für ein ganzes Leben und sollte umsichtig getroffen werden.

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Ein grüner Donnerstag in

anderswo

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Bratislava

Text & Übersetzung: Hanuman

A

m 17.Juni fand in Bratislava eine Demonstration für Hanfentkriminalisierung statt - der grüne Donnerstag. Die Tradition, als an ähnlichen Veranstaltungen noch mehr (Geheim-)Polizisten teilnahmen, scheint sich ihrem Ende zu nähern. Vor dem Präsidentenpalast war es ziemlich gefüllt, die Teilnehmerzahl wurde auf mehr als 1000 eingeschätzt, was für Bratislava keine schlechte Zahl darstellt. Die Veranstaltung wurde von mehr als 200 Polizisten inkl. der Stadtpolizei und Sicherheitskräfte bewacht. Von Anfang an wurde die ganze Aktion von zwei gelangweilten (und sehr unauffälligen) Männern beobachtet, die besonders die Veranstalter und den Aufbau der Bühne fotografierten.

SICHERHEIT?

Zum Sicherheitsgefühl trugen auch die Reiter mit ihren im Park grasenden Pferden bei. Vor dem Präsidentenpalast gruppierten sich junge Leute, umgeben von Dutzenden von Mitgliedern der Sicherheitskräfte. Eine Polizeitruppe isolierte von den Demonstrierenden eine national orientierte Gruppe, die nach Mitteilung ihres Fürsprechers nur zufällig vorbeiging, und auf eine Gruppe stieß, in der, nach flüchtiger Einschätzung, Drogen konsumiert wurden. Dabei wüssten sie aber gar nicht, um was für eine Versammlung es sich handelte. Sie forderten die Polizei auf einzugreifen, die aber auf ihren Appell nicht reagierte. Dafür erregten sie die Aufmerksamkeit der Medien und ein paar Schaulustigen, von denen sie wie eine Attraktion begafft wurden. An dieser Stelle bin ich gezwungen, ihren Vorgesetzen zu zitieren, sie hätten bei der Versammlung angehalten „für den Fall, dass hier eine strafbare Handlung gegen das Betäubungsmittelgesetz durchgeführt würde, und es geschieht nichts. Stattdessen werden wir von der Polizei schikaniert, sie beschränkt unsere Bewegungsfreiheit und lässt nicht zu, uns die Meinungen von Anwesenden anzuhören. Das schlimmste ist, dass in der heutigen Welt das kriminalisiert wird, was eigentlich nicht Kriminalität ist. Wir sind normale, anständige Leute, die hergekommen sind, um zuzuschauen, und werden in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.“ Es ist zu ergänzen, dass ihre Versammlung nicht angemeldet war und so hatte die Polizei das Recht, sie aufzulösen. Es wäre bestimmt interessant gewesen, wenn es zu einer Auseinandersetzung beider Gruppen gekommen wäre. Die Polizei hatte aber klare Instruktionen, solch ergiebigen Meinungsaustausch zu verbieten. Wer weiß schon, was sie gesagt hätten zu Transparenten wie: „Sicherheit fetter Züge“, „Gras ist lecker“, „Verurteile nicht, denk!“, „Verlangen wir so viel?“, „Wir wollen Cannabis rauchen, nicht Angst haben“, „Ich rauche Gras, wem schade ich?“, „Sie haben Immunität, wir wollen Entkriminalisierung“? Höchstwahrscheinlich hätten sie zu der Diskussion mit der Behauptung beigetragen, dass nach den Süchtigen auch noch die Pädophilen ihre Rechte einfordern würden (dieses Argument findet man auf ihrer Website).

Fotos: Egor Indiani , www.dejavuorama.net

Es bemühte sich nur ein älterer Mann, die friedliche Demonstration zu stören, der aber schon von vergangenen Demonstrationen „nichtheterosexueller“ Minderheiten bekannt ist, wo er behauptete, die Schwulen müsse man kastrieren. Diesmal tauchte er zur Abwechslung mit einem Transparent „Drogenabhängige und Cannabis im Gas verbrennen lassen“ auf und war ziemlich ordinär, was aber eher zum Lächeln bei den Journalisten und Polizisten führte. Die Menschenmasse begegnete dem alten Mann mit einem langen „Pfui“, und zu einer ergiebigen Diskussion kam es überhaupt nicht. Nach einer Stunde begab sich die Menschenmasse, den kürzesten Weg folgend, Richtung Platz Slobody (anstatt des ursprünglich länger geplanten Wegs). Die größten Ovationen gab es für ein riesiges Tuch, auf dem Bob Marley verkündigte: „One Love“; danach brach der Zug zu einem kurzen Marsch auf. Die marschierende Gruppe wurde von einer Reihe der Sicherheitskräfte beschützt, was das Skandieren wie „Wir wollen keine Angst haben“ etwas merkwürdig aussehen ließ. Gerade in diesem Moment versuchten die Nationalisten, sich dem Zug anzuschließen, allerdings erfüllte die Polizei in dieser Hinsicht ihre Rolle und beugte gegenseitigen Auseinandersetzungen vor. Nach einigen Minuten erreichten die Demonstranten den Platz Slobody, machten sich auf dem Rasen breit und Rick Simpson vermittelte die gegenwärtige Situation bezüglich Hanfheilpotential und der Irrationalität der Prohibition, von der die Patienten bestraft werden, die sich für alternative Medizin entscheiden, anstatt synthetische Arzneien einzunehmen.

Auf der Bühne erschien auch ein junger Mann, der wegen Cannabisbesitz festgenommen wurde, und berichtete über diese unangenehme Erfahrung und deren sozialen Folgen, die die harten Gesetze in der Slowakei verursachen. Man darf nicht vergessen, dass die Bühne von Hr. Pavol Matlovič zur Verfügung gestellt wurde (der auf der Kandidatenliste von SaS (slowakische Partei „Freiheit und Solidarität“) figurierte), wobei aber die SaS diese Veranstaltung offiziell nicht unterstützte, obwohl Entkriminalisierung zu einem der Punkte in ihrem Wahlprogram gehörte. Aus eigener Initiative trat jedoch Pavol Matlovič hervor und versprach, die SaS vergesse das Entkriminalisierungsproblem nicht. „Ich bin hier aus eigener Initiative. Ich halte es für meine Pflicht, diese Veranstaltung zu unterstützen, da die Entkriminalisierung unser Thema ist … Sie gehört zu den SaS-Prioritäten und war einer der Punkte zur Verhandlung in der Regierungserklärung“. Er erwähnte, dass bezüglich der Entkriminalisierung „verhandelt wird. Wie die Verhandlungen momentan aussehen, weiß keiner. Aber die KDH (die Christlich-Demokratische Union) hat auch ihre eigenen Bedingungen, mit denen sie der Koalition beitritt – u.a. geht es um den Vatikan-Vertrag. Wir werden also wahrscheinlich einen Kompromiss eingehen müssen: wir stimmen dem Vatikan-Vertrag zu und sie gehen auf die Entkriminalisierung ein … aber wie es ausgeht, weiß ich wirklich nicht“. Allerdings nach nicht mal einer Woche ist schon klar, wie es „überraschend“ ausging: kein Kompromiss und auch kein ehrliches Halten an Versprechungen. Richard Sulík (Vorsitzender von SaS) meinte, er würde lieber den Wählern erklären, warum Weiter auf Seite 22

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tragen. Muss ein Straftäter oder ein Bürger auf die Toilette, muss der Polizist sich umdrehen und die Augen schließen. Für größere Geschäfte nutzt man die Einsatzwagen. Die Müllentsorgung funktioniert ebenso in einem Beutel, den jeder Polizist im Dienst sich um den Bauch binden muss. §2.3. Bundeswehr: Die Bundeswehr wird ab sofort nur noch im Innern eingesetzt. Spezialeinheiten brechen kommandoaktionsmäßig alle zwei Wochen in jede Wohnung ein, putzen alles und hauen dann wieder ab. §2.4. Jeder Bürger muss einmal am Tag einer alten Dame über die Straße helfen. Ist keine alte Dame zur Hand, stehen auf jeder Kreuzung Liegestühle bereit, um auf eine zu warten. Sollte der Mangel anhalten, wäre zu überlegen, weitere alte Damen aus der dritten Welt und aus Osteuropa zu importieren. §2.5. Lebensmittelgutscheine gibt es nur bei Einhaltung der Konsumvorgaben. Wer nicht brav morgens Alkohol trinkt, mittags Speed zieht und abends kifft, bekommt halt auch nichts mehr zum essen. §2.6. An jedem Arbeitsplatz muss pro Arbeitnehmer ein Balltauchbecken bereitgestellt werden. Hält der Arbeitnehmer sich

§3.2.2. Strom wird ab sofort dadurch gewonnen, dass Papiergeld in herkömmlichen Kohlekraftwerken verheizt wird. Gleichzeitig spekulieren wir darauf, dass das Geld (durch Verknappung) teurer wird und wir mit dem wenigen übrigen Geld ganz viel neues Geld aus dem Ausland kaufen können, das dann ebenfalls verbrannt wird. Ein sich selbst erhaltender Kreislauf, es muss nicht nur keine Energie zugeführt werden, sondern es fällt sogar noch welche ab dabei. Ganz nebenbei beenden wir so den Kapitalismus. §3.2.2.1. Bankdatenserver haben übrigens auch einen Heizwert. Und natürlich war das noch lange nicht alles! Die schöne neue Welt eurer grossstadtsurvivor ist voller wundervoller Regeln. §4 ff. gibt es im nächsten Hanf Journal - zum Ausschneiden und an die Stirn kleben. Mit revolutionärem Gruß eure grossstadtsurvivor www.grossstadtsurvivor.de

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anderswo

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er in Sachen Entkriminalisierung von seinem Vorhaben abgekommen sei, als dass Robert Fico (der ehemalige Premierminister der Slowakei) die Macht wieder ergreifen solle. Diese Behauptung geht stark gegen die Überzeugung von vielen jungen Leuten, die die SaS eben aus diesem Grund wählten und so dieser Partei halfen ins Parlament zu kommen. Einer der Organisatoren, Vladimír Horváth sagte: „Wir erinnern daran, dass es auch Wähler der SaS unter uns gibt, und dass es ihnen wirklich auf diesen Punkt ankommt, was auch der Grund ist, warum sie diese Partei gewählt haben“. In der heutigen Gesellschaft fällt es wohl schwer, zu wählen: entweder Fico oder der Vatikan-Vertrag. Mein Gesamtgefühl vom „grünen Donnerstag“ ist ziemlich gemischt. Als positiv sehe ich die Tatsache, dass man mit Hilfe eines sozialen Netzes ziemlich viele junge Leute mobilisieren konnte, allerdings für den Preis, dass die Redefreiheit durch eine enorme Anzahl von Polizisten garantiert werden musste. Andererseits muss man das Vorgehen der Polizei anerkennen (es wurden „nur“ fünf Personen festgenommen, zwei für den Besitz von Hieb- und Stichwaffen und zum Identitätsnachweis). Das Benehmen der Politiker kann wohl keinen mehr überraschen. Nur entsprechend dem Veranstaltungsziel, das von Vladimír Horváth treffend beschrieben wurde - „es ist nicht unser Interesse, in die Welt zu schreien, Cannabis sei gut, wir fordern nur Toleranz“, könnten auch die Politiker toleranter werden und Verantwortung übernehmen. Für die Zukunft ist es nötig, diese Bemühungen fortzusetzen und auf keinen Fall zu erlauben, die öffentliche Diskussion verstummen zu lassen, denn die Jungen haben Interesse daran.

04. September Münsterplatz Basel

Jungle Street Groove 2010

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ie Rubrik hier heisst „anderswo“, und der Herr Chef vom Dienst meint, ich solle hier doch bitte noch einen kreativen Kasten schreiben. Und wenn wir schon die Slowakei und Österreich erwähnen, darf natürlich die schöne Schweiz nicht fehlen. Daher empfehle ich euch, am ersten Septemberwochenende mal wieder nach Basel zu reisen, denn dort findet am Samstag, dem 04. September der Jungle Street Groove statt. Unter dem Motto „Dancing in the Streets“ startet die 13. Ausgabe der legendären Parade auf dem Münsterplatz, wo eine wilde Mischung aus Jungle, Drum’n’Bass, Dubstep und Breakbeats aus den Box der Trucks schallen wird. Voraussichtlich 15 Wagen werden durch die Basler Innerstadt scheppern und die Wettsteinbrücke ein weiteres Mal zum Wippen bringen, bevor der Zug dem Rhein entlang weiterrockt und schliesslich bei Dämmerung bei der Kaserne sein Ende findet. Spielt das Wetter mit, erwarten die Organisatoren wieder über 6.000 Musikliebhaber aus Deutschland, Frankreich und der ganzen Schweiz. Am Abend sorgen dann gleich zwei Afterpartys mit einem hochkarätigen, internationalen Line-Up für Action bis in die Morgenstunden. Zur Verfügung stehen dieses Jahr zwei Locations, die bereits für viele unvergessliche Partynächte gesorgt haben: Einerseits wird das wunderschöne Sudhaus, eine ehemalige Brauerei, unter massiven Breakbeats erzittern. Andererseits wird in der früheren Maschinenfabrik Satisfactory, seit einem Jahr ein Mekka für House- und Technoliebhaber, ein schmackhaftes Menü für Freunde minimalistischer Tanzmusik serviert. www.junglestreetgroove.ch

HANFTAGE IN I

m eben eröffneten Dancing Shiva Hanfhaus (siehe Seite 9) finden vom 24. September bis 2. Oktober 2010 die „Hanftage“ statt! Anlässlich des Hanf Wandertages am 2. Oktober gibt’s für die Wanderer 10% Rabatt auf alle Hanfprodukte! Am 24. und 25. September erwartet die Hanffans außerdem ein tolles vegetarisches Hanfbuffet und viele Infos zur Wunderpflanze Hanf! Am Samstag, dem 2.Oktober 2010 ist es dann wieder soweit, unter dem Motto: „Wir lassen uns nicht länger pflanzen!“ wird der Hanf Wandertag durch die Wiener Innenstadt ziehen. „Ein staatlich regulierter und besteuerter Cannabis Markt, könnte das komplette Gesundheits- & Pensionssystem finanzieren!“ - Studie der WU WIEN Um 14.00h beginnt die Auftaktkundgebung am Europaplatz in Wien. Unterstützt von einigen Paradewägen und Redebeiträgen von Bernhard Amann, Martina Wurzer, David Rosse sowie einigen weiteren Gästen zieht der Hanf Wandertag dann über die Mariahilferstrasse und den Ring weiter durch den 1.Bezirk. Auf dem Legalize Truck erwarten euch Roots Reggae Tunes vom Feinsten. Das handgefertigte Soundsystem der Wiener SHALAMANDA CREW wird gemeinsam mit der DUBQUAKE CREW und Gastauftritten von Dopewalka aus Bayern und Ganjaman aus Berlin für einen unvergesslichen Tag sorgen.

WIEN

Ein konkretes Konzept zur Legalisierung von Cannabis in Österreich ist in Arbeit und wird noch dieses Jahr vom Verein Legalize! veröffentlicht.

Österreich: 800.000 regelmäßige Konsumenten, 1,5 Mio. haben es schon probiert - Cannabis, Hanf, Marihuana Hunderttausende Österreicher verwenden Cannabis, prozentual nicht weniger als in den Niederlanden, wo es seit 26 Jahren toleriert wird. Internationale wissenschaftliche Studien zeigen, dass Repression nicht funktioniert und falsch ist. Nur wenige Personen lassen sich durch die drohende Strafverfolgung abschrecken!

Das Cannabisverbot schützt die Jugend nicht:

Wegen des Verbots existiert ein riesiger Schwarzmarkt ohne Alters- und Qualitätskontrollen. Der Anteil minderjähriger Konsumenten steigt seit Jahren. Die Jugend braucht Prävention, nicht Kriminalisierung!

Das Cannabisverbot kostet Millionen:

Über 19.000 Ermittlungsverfahren kosten Sie als Steuerzahler Dutzende Millionen an Euro pro Jahr. Eine Legalisierung spart Steuern und entlastet Exekutive und Justiz. Cannabis könnte nach der Legalisierung auch besteuert werden, heute fließen diese Gelder in die Taschen von Kriminellen. Es ist doch einsehbar, dass jugendliche und erwachsene Cannabiskonsumenten viel weniger gefährdet sind, wenn sie ihr Genussmittel in staatlich kontrollierten Coffeeshops kaufen können, als wenn sie dazu in den illegalen, unkontrollierbaren Schwarzmarkt gedrängt werden. Eine Cannabislegalisierung würde tausende neue Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig den österreichischen Bauern eine Basis für ihr wirtschaftliches Überleben liefern, da Cannabis ohne großen Aufwand anbaubar ist und schon im Grammbereich Preise von mehreren Euro erzielt.

AKTIVISTINNEN GESUCHT! Es liegt jetzt an uns allen. Für eine Politik, die Chancen nutzt und Probleme angeht. Werden Sie UnterstützerIn des Vereins LEGALIZE! ÖSTERREICH: Werden Sie „CampaignerIn“, JedeR kann Menschen in seinem Umfeld für unser gemeinsames Anliegen mobilisieren. Kontakt: Wien David Rosse wien@legalisieren.at / 06507758899 Nö - Andreas Holy noe@legalisieren.at Vorarlberg - Bernhard Amann vorarlberg@legalisieren.at

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Hat

Demagogie in der D

emagogie (auch: Volksverführung) ist im abwertenden Sinn ideologische Hetze, besonders im politischen Bereich. Im folgenden Artikel wird untersucht, wie erfolgreich die Demagogie in der Drogenpolitik im Allgemeinen ist und im Besonderen bei den Wählern der verschiedenen Parteien. In dem Bericht von Professor Bernard ROQUES für den französischen Staatssekretär für Gesundheit vom Mai 1998 »Probleme durch das Gefahrenpotential von Drogen« wird klar festgestellt, dass Cannabis als Rauschdroge weniger gefährlich sei als Alkohol. Dennoch hat die französische Regierung ihre Drogenpolitik nicht verändert und nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Der frühere Drogenbeauftragte der britischen Regierung, Professor David Nutt, kritisierte die im Jahr 2008 von der damaligen Innenministerin Jacqui Smith getroffene Entscheidung, Cannabis nach dem Drogenmissbrauchsgesetz von 1971 strenger zu regulieren. David Nutt stellte nämlich fest, dass Cannabis weitaus weniger gefährlich sei als Alkohol oder Tabak. Statt die Drogenpolitik den wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen, feuerte die Regierung David Nutt und ersetzte ihn durch eine opportunistische Person. Auch in Deutschland kümmert man sich in der Drogenpolitik – dies gilt insbesondere für die Cannabispolitik – recht wenig um neuere wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Erkenntnisse aus der Kleiber-Studie von 1997 oder die Erkenntnisse der Drogen- und Suchtkommission beim Bundesministerium für Gesundheit von 2002 wurden von der Bundesregierung nie umgesetzt. Dafür wurde eine wahrhaft hysterische Kampagne gegen die Konsumenten von Cannabisprodukten (Gras und Haschisch) und die Wege geleitet. Wie stark sich diese demagogische Kampagne auf das Meinungsbild der Bevölkerung in Deutschland ausgewirkt hat, zeigt eine unlängst vom Deutschen Hanfverband (DHV) in Auftrag gegebene Umfrage. Der DHV hat die EMNID-Umfrage, bei der diverse Fragen bezüglich Cannabis gestellt wurden, zusammen mit Partnern in Auftrag gegeben, darunter das Drogenforschungsinstitut INEIDFO und die Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik der Grünen Berlin. In der Umfrage wurden vier Möglichkeiten eines künftigen rechtlichen Umganges mit Cannabis in Deutschland gestellt. Auch im Jahr 2002 wurde von EMNID eine analoge Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse im Vergleich werden hier vorgestellt.

Weiter so mit der Repression

(Hardcore-Repressionisten) Variante 1: »Der Besitz, auch nur zum Eigenkonsum, sollte wie bisher oder noch strenger in einem Strafverfahren mit möglicher Geld- oder Gefängnisstrafe geahndet werden.« Insgesamt votierten 40% der Befragten für diese repressionistische Hardcore-Variante, vor acht Jahren (2002) waren es nur 36%. Die fundamentalistischen Hardcore-Repressionisten haben in den letzten acht Jahren um 4% zugelegt. Bei den etablierten Parteien lag die Zunahme bei der CDU/CSU mit 10% (von 38% auf 48%) am höchsten, gefolgt von der SPD mit 8% (von 32% auf 40%), gefolgt von den Grünen mit 4% (von 21% auf 25%). Bei den anderen zwei etablierten Parteien hat der Anteil der fundamentalistischen Hardcore-Repressionisten abgenommen, bei der FDP von 23% auf 22% (-1%) und bei den Linken von 42% auf 31% (-11%).

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Drogenpolitik Erfolg?

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Bußgeld statt Strafe

(Soft-Repressionisten) Variante 2: »Der Besitz nur zum Eigenkonsum sollte weiter entkriminalisiert werden, also zum Beispiel nur noch als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld verfolgt werden, wie bei einem Verkehrsdelikt, oder durch andere rechtliche Maßnahmen.« Insgesamt votierten 30% der Befragten für diese repressionistische Soft-Variante, vor acht Jahren (2002) waren es noch 36%. Die Soft-Repressionisten haben in den letzten acht Jahren 6% an Anhänger eingebüßt. Bei den etablierten Parteien lag die Zunahme bei der FDP mit 4% (von 43% auf 47%) gleich hoch wie bei den Grünen mit 4% (von 36% auf 40%). Bei den anderen drei etablierten Parteien hat der Anteil der Soft-Repressionisten abgenommen, bei der SPD von 34% auf 33% (-1%), bei der CDU/CSU von 43% auf 30% (-13%) und bei den Linken von 44% auf 23% (-21%).

Repressionisten insgesamt

(Hardcore- und Soft-Repressionisten) Die Befürworter der Varianten 1 und 2 sind auf jeden Fall für eine Ahndung des Besitzes von Cannabis zum Zweck des Konsums und befürworten repressionistische Maßnahmen gegen Besitzer von Cannabis, die dieses zu Rauschzwecken konsumieren wollen. Insgesamt sank der Anteil der Repressionisten in den letzten acht Jahren vom 72% auf 70% (-2%). Der stärkste Rückgang ist bei den Linken (vormals befragt als PDS) zu verzeichnen von 86% auf 54% (-32%). Mit 54% hat die Linke auch den geringsten Anteil an Repressionisten. Auch bei der CDU/ CSU hat der Anteil der Repressionisten abgenommen, von 81% auf 78% (-3%). Bei den anderen drei Parteien hat der Anteil der Repressionisten zugenommen, bei der FDP von 66% auf 69% (+3%), bei der SPD von 66% auf 73% (+7%) und bei den Grünen von 57% auf 65% (+8%).

Geringe Mengen sollen erlaubt sein

(Soft-Liberalisierer) Variante 3: »Der Besitz und Anbau von Hanf in geringer Menge zum Eigenkonsum sollte ohne jegliche Verfolgung erlaubt sein.« Insgesamt votierten 5% der Befragten für diese freiheitliche Soft-Variante, vor acht Jahren (2002) waren es noch 13%. Die Soft-Liberalisierer haben in den letzten acht Jahren 8% an Anhänger eingebüßt. Bei den etablierten Parteien gab es nur bei den Linken eine Zunahme von 12% (von 5% auf 17%). Bei allen anderen vier etablierten Parteien hat der Anteil der Soft-Liberalisierer abgenommen, bei der FDP von 22% auf 4% (-18%), bei der SPD von 17% auf 3% (-14%), bei den Grünen von 15% auf 9% (-6%) und bei der CDU/CSU von 7% auf 2% (-5%).

Legaler Verkauf in Drogenfachgeschäften

(Voll-Liberalisierer) Variante 4: »Der Cannabismarkt sollte darüber hinaus – wie bei Alkohol und Tabak – vollständig staatlich reguliert und besteuert werden; mit Verkauf an Erwachsene in speziellen

Fachgeschäften.« Insgesamt votierten 19% der Befragten für diese freiheitliche Voll-Variante, vor acht Jahren (2002) waren es noch 13%. Die Voll-Liberalisierer haben in den letzten acht Jahren um 6% an Anhänger dazu gewonnen, am meisten bei den Linken. Bei den Linken gab es die größte Zunahme (+14%) von 9% auf 23%, gefolgt von der FDP mit einer Zunahme von 12% auf 22% (+10%), der SPD mit einer Zunahme von 13% auf 18% (+5%) und der CDU/CSU mit einer Zunahme von 11% auf 14% (+3%). Einzig bei den Grünen war hier eine Abnahme zu verzeichnen (-8%) von 28% auf 20%. 7% der Befragten gaben der Variante 5: »weiß nicht, keine Angabe« den Vorzug, da sie sich nicht entscheiden konnten. Bei allen Werten kann es maximal zu 1% Rundungsdifferenz kommen.

Einfluss der Demagogie in der Drogenpolitik

Nicht alle Menschen sind gleich beeinflussbar, manche mehr, manche weniger. Von Seiten der Regierung wird der Konsum von Cannabis und seine Folgen oft anders bewertet als von Wissenschaftlern. Ja manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, die Regierung kämpfe mit demagogischen und propagandistischen Methoden gegen die Erkenntnisse aus dem Bereich der Wissenschaft. Betrachtet man nun die Veränderungswerte bei der Zustimmung zu den einzelnen Varianten respektive Optionen betreffend die Cannabispolitik, so kann man deutlich sehen, dass bei den Linken die Demagogie am wenigsten erfolgreich zu sein scheint (Anteil Repressionisten insgesamt -32%, stärkere Abnahme als bei allen anderen Parteien) und bei den Grünen offenbar am meisten erfolgreich zu sein scheint (Anteil Repressionisten insgesamt +8%, stärkere Zunahme als bei allen anderen Parteien). Wohl weil die regierungsamtliche Demagogie bei den Linken nicht so richtig wirken will, wird diese Partei vom Verfassungsschutz beobachtet.


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Text: Sadhu van Hemp

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ein, der Teufel ist in den Himmel gefahren! Am 6. Juli 2010 verstarb nach langer Krankheit der Spaß-Revoluzzer und Haschbruder Fritz Teufel. Zurückbleibt die Erinnerung an einen mutigen Mann, der sich selbst als „Ausgeburt der Hölle“ verstand und vor über vierzig Jahren von der Boulevardpresse zu Deutschlands erstem Super-Bürgerschreck gekürt wurde. Das Wichtigste zuerst: Fritz war ein Haschischraucher, was sich wie ein roter Faden durch sein bewegtes Leben zieht. Für Teufel war das Teufelskraut aber nicht nur die Hefe des Denkens, sondern auch das Zündplätzchen des Handelns. Statt breit abzuhängen oder sich dem Fressflash hinzugeben, packte ihn nämlich die Lust auf Klassenkampf und Revolution. Aber der Reihe nach: 1943 erblickt der Teufel-Fritz in Ludwigsburg das Licht der Welt. Er genießt eine gutbürgerliche Erziehung, macht Abitur und emigriert 1963 nach Westberlin, um „humoristischer Schriftsteller“ zu werden. Noch trägt der Teufel Schlips und Kragen, wenn er zum Studieren nach Dahlem fährt. Doch die Zeichen stehen bereits auf Sturm, denn das blutgetränkte Fundament, auf dem sich die junge Bundesrepublik Deutschland aufbaut, ist brüchig. 1966 verwaltet eine Große Koalition die Unterlassungen der letzten Jahrzehnte, geführt von Kanzler Kiesinger, dessen Nazi-Biographie kein Hindernis für die Politkarriere ist. Eine innerparlamentarische Opposition existiert faktisch nicht. Die bundesdeutsche Wirtschaft befindet sich in einer Rezession, das Wembley-Tor fällt und die Wunder bleiben plötzlich aus. Dafür sitzen Alt-Nazis und Stalinisten an den Schaltstellen der verfeindeten deutschen Staaten und kämpfen im Kalten Krieg an vorderster Front, die mitten durch die Heimat läuft. Zudem ist die BRD treuergebener Bündnispartner der Vereinsamten Staaten, die das vietnamesische Volk mit Napalm massakrieren. Die Bundespolitiker schweigen, verschanzen sich hinter der Kadavertreue der deutsch-amerikanischen Freundschaft und orten den Feind hinter dem Eisernen Vorhang – also im eigenen Land. Anfang 1967 lief das Fass über. Schon länger schwappten die Wellen der amerikanischen Protest- und Hippiebewegung nach Europa herüber. Erst war es eine leichte transatlantische Briese, die sich aber schnell zu einem Tsunami auswuchs. Tabus wurden gebrochen, die heile Welt der BRD mit Kot beschmiert und das Trauma des verdrängten Nationalsozialismus an die Oberfläche gezerrt. Das Obrigkeitsdenken verschwand aus den Köpfen der Jugend, und manch Alt-Nazi bekam von seinem Filius den längst fälligen Fausthieb ins Mettwurstgesicht. Der hohe Wert- und Moralanspruch der damaligen Erziehung ging angesichts der nicht mehr zu leugnenden Schuld am ersten industriell organisierten Massenmord der Weltgeschichte vollends verloren. Insbesondere in den bürgerlichen Familien herrschte Rebellion im Kinderzimmer. Teppichklopfer und Rohrstöcke zerbrachen am Widerstand der verlausten Brut, die lange Haare trägt, Zappa hört und kifft. Die ersten Kommunen entstanden, Haschisch und LSD bereicherten die „Revolutionierung des Alltags“, und Amerika stand der Alten Welt so nahe wie nie. Die Jugend gewann an Selbstbewusstsein und eigener kultureller Identität, die mit traditionellen deutschen Werten nichts mehr gemein hatte. Dieses neue Lebensgefühl erfasste natürlich auch Fritz Teufel, der im Frühjahr 1967 in die berühmt-berüchtigte Kommune I (K1) eincheckte. „Es war eine tolle Zeit. Wir waren jung und unbekümmert. Damals herrschte eine solche Vertraulichkeit und Fröhlichkeit, es war eine unglaubliche Aufbruchsstimmung und dazu diese hippiemäßige Zärtlichkeit. Wir waren richtig selig, und man konnte sich jeden Tag neu verlieben. Ich habe davon reichlich Gebrauch gemacht.“ Das Rote Jahrzehnt begann dann auch mit einem Attentatsplan – und zwar auf keinen geringeren als den US-Vize-Präsidenten Hubert Humphrey, der die erprobten Kriegskünstler des Nachfolgestaats des Dritten Reiches für die Endlösung des vietnamesischen Volkes engagieren wollte. Doch was niemand der Kommunarden ahnte, auch der selbsternannte Rechtsstaat BRD hielt sich inoffizielle Mitarbeiter, die für eine Handvoll Blutgeld alles und jeden ans Messer lieferten. Am 5. April 1967 war es dann soweit: Beamte der Abteilung „Politische Polizei“ nahmen die „Elf kleinen Oswalds“ (Zeit) fest, mussten diese jedoch am folgenden Tag wieder freilassen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich bei den Chemikalien zur Bombenherstellung um Mehl, Joghurt und Rote Grütze handelte.

Als die verhinderten Puddingattentäter nach der Entlassung eine Presskonferenz inszenierten, war der Mythos um die „Horror-Kommunarden“ (BILD) geboren und aus dem Kifferspaß wurde Ernst, der am 2. Juni 1967 anlässlich des Staatsbesuches des Schah von Perversien in der standrechtlichen Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch den Zivilpolizisten und Stasispitzel Karl-Heinz Kurras gipfelte. Fritz Teufel wurde an jenem Abend wegen Landesfriedensbruch festgenommen, weil er einen Stein geworfen haben soll. Vier Tage später ließen ihn die Richter zunächst im sog. „Brandstifterprozess“ aus der U-Haft vorführen. Gegenstand der Verhandlung war ein Flugblatt der K1, das auf einen verheerenden Kaufhausbrand in Brüssel anspielte: „Ein bren-

nendes Kaufhaus mit brennenden Menschen vermittelte zum ersten Mal in einer europäischen Großstadt jenes knisternde Vietnamgefühl (dabei zu sein und mitzubrennen), das wir in Berlin bislang noch missen müssen.“ Richter und Schöffen taten sich schwer in der Bewertung des verklausulierten Aufrufs zur Gewalt, denn die Frage, was Satire darf und was nicht, war damals noch nicht geklärt. Der Wortgewandtheit der Anwälte und angeklagten Studenten hatte das Gericht nichts entgegenzusetzen, auch, um nicht den Anschein zu erwecken, der Volksgerichtshof sei wieder aktiv. Also ließ man Gnade vor Recht walten, sprach die Angeklagten frei und beförderte Fritz Teufel zurück in die Zelle. Im November startete dann der Prozess wegen des angeblichen Steinwurfs. Staatsanwalt und Richter wollten diesmal ein Exempel statuieren. Wochenlang ließ man Zeugen auflaufen, die Stein und Bein schworen, dass sich die geworfenen Mehltüten auf dem Weg ins Ziel in Pflastersteine verwandelten. Während des Verhandlungsmarathons zeigte sich Teufel von seiner besten Seite – stoned grinsend, kalauernd und respektlos. Als ihn der Richter aufforderte, gefälligst aufzustehen, sonderte er jenen legendären Satz ab, der als geflügeltes Wort in die Geschichte einging: „Wenn es denn der Wahrheitsfindung dient.“ Nachdem Fritz Teufel in Hungerstreik getreten war, tobten vor dem Gericht Straßenschlachten nie dagewesenen Ausmaßes, um Moabit den Teufel auszutreiben. Am 22. Dezember 1967 kam es dann zum Freispruch und der einzig wahre Superstar der Spaßgerilja war höchstrichterlich gekürt. Die Studentenrevolte ging nun in die heiße Phase. Springer titelte täglich gegen die rauschgiftsüchtigen Lausepenner, die ostgesteuert sind und aus der BRD einen Trabanten der UdSSR machen wollen. Am Gründonnerstag 1968 fallen dann drei Schüsse auf den Studentenführer Rudi Dutschke, abgegeben von einem eifrigen Bildzeitungsleser aus München, der sich auserwählt sah, im Namen aller Deutschen zu handeln. Die Folge waren blutige Unruhen zum Osterfest. In Kreuzberg wur-

den die Zeitungswagen des Schmutzblattimperiums angezündet, ein Werk, dass der Innensenator zu verantworten hatte. Ein Lockspitzel hatte von der Polizei vorgefertigte Molotowcocktails verteilt, mit denen die Fahrzeuge abgefackelt wurden. Die brennenden Zeitungswagen wurden dann zum Fanal für die deutsche, aber auch französische Studentenrevolte. Nunmehr war die bislang friedlich agierende außerparlamentarische Opposition (APO) radikalisiert. Doch die Allianz zwischen dem dogmatischen Sozialistischen Studentenbund (SDS) und den hedonistisch orientierten Hippies zerbrach im Kampf gegen den Staatsterror. Auch Fritz Teufel ging nun seinen eigenen Weg, der ihn zielsicher in den Untergrund führte. Vom Haschrebellen wandelt er sich zum Stadtguerillero, und wieder einmal mehr sind es Polizeispitzel, die ihn aufs Glatteis führen. Wegen angeblichen Brandsatzbaus wird er in München zu zwei Jahren Haft verknackt. 1975 wird er abermals festgenommen, diesmal mit Pistole im HosenHosen bund. Als mutmaßliches Mitglied der „Bewegung 2. Juni“ wird ihm die spektakuläre Entführung des BerBer liner CDU-Bonzen Peter Lorenz vorgehalten. Fünf lange Jahre sitzt Teufel in U-Haft, bis ihm 1980 der Prozess gemacht wird. Diese Verhandlung wird sein Meisterstück in Sachen Realsatire. NachNach dem die Staatsanwaltschaft 15 Jahre Haft gege fordert hat, bekommt der Angeklagte das letzte Wort – und was für eines! „Wie Sie sehen, habe ich mich nach den Blödoyers der Bundesanwälte rasiert und mir die Haare schneiden lassen, um der Welt die Fratze des Terrors zu zeigen, die ich bisher hinter Bart und Matte versteckte.“ Dann präsentiert er filmreif ein hieb- und stichfestes Alibi. Er weist einen Ausflug zur werktätigen Bevölkerung vor, bei dem er in einer Essener Fabrik unter falschfalsch em Namen Klodeckel hergestellt hätte. 1638 Tage hatte die BundesBundes anwaltschaft über der AnklageAnklage schrift gebrütet – dann diese BlaBla mage! Später sagte Teufel dazu, dass er mit dem zurückgehaltenen Alibi zeigen wollte, „wie ein AnAn geklagter für definitiv nicht beganbegan gene Taten vorverurteilt wird und wie das ganze System funktioniert“. Zudem war ihm klar, dass er so oder so mindestens fünf Jahre im Bau gesesgeses sen hätte, denn schließlich standen noch der illegale Waffenbesitz und die UnterUnter stützung der „Bewegung 2. Juni“ zu Buche. Nachdem er umgehend aus der Haft entlassen wurde, rächte sich die deutsche Justiz noch mit einer Anklage wegen in Berlin begangener BanküBankü berfälle, bei denen teufeltypisch Schokoküsse verteilt wurden. Auch hier präsentierte er ein Alibi und verließ als freier Mann den Gerichtssaal. Doch wer glaubt, das wäre sein letzter Streich gewesen, der irrt. Am 19. Februar 1982 war der leibhaftige Teufel zu Gast in der Talkshow „3 nach 9“, wo er sich zunächst damit begnügte, die Selbstbeweihräucherung der eingeladenen Prominenz mit Haschischqualm zu vernebeln. Als er an die Reihe kam, war der Moment gekommen, um seinem Ruf als Belzebub gerecht zu werden. Zum Entsetzen aller legte der Ex-Terrorist die Haschpfeife aus der Hand, um einen Revolver aus der Sakkotasche zu ziehen. Die Terror-Bilder der Schleyer-Entführung vor Augen sahen Millionen Fernsehschauer, wie der TeufelFritz die Bleispritze auf den damaligen Bundesminister Matthöfer richtet und mehrmals abdrückt. Doch statt Blei tröpfelte Zaubertinte aus dem Lauf und bekleckerte den leichenblassen SPD-Bonzen. Die Flecken auf dem Oberhemd verschwanden, ein leichter Angstschissgeruch hielt sich jedoch hartnäckig in der Studioluft. Die letzten Jahre wurde es still um den politischen Till Eulenspiegel, und bis zu seiner Erkrankung arbeitete er u.a. als Bäcker in London und Fahrradkurier in Berlin. Fritz Teufel ist seinen Weg konsequent zu Ende gegangen, während viele der anderen Weggefährten wie Rainer Langhans und Konsorten heute als brave Wohlstandsbürger Fettlebe machen und die goldenen Hippiezeiten medial versilbern. Zuletzt sah man den Teufel im roten Wedding herumgeistern, wo er ein friedvolles und unaufgeregtes Leben mit seiner Jugendliebe führte und seinem schweren Schicksal auf die ihm angeborene humoristische Weise die Stirn bot. Er nahm es halt, so wie es kam, ohne sich unnötig zu echauffieren und andere mit seinem langen, sehr langen Sterben zu belästigen. Fritzes scheues und liebes Wesen verbot es einfach, sich selbst zu überhöhen – zum Nachteil seiner Biographen, die es schwer haben werden, das wahre Geheimnis dieses außergewöhnlichen Mannes zu lüften. Doch sein Vermächtnis soll uns stets daran erinnern und mahnen, dass die Erfüllung des Wunsches nach Einigkeit, Recht und Freiheit notfalls auch seine Märtyrer fordert, die uns, den Schwachen, den Weg weisen. Nun denn, Deutschland ist zwar den letzten Teufel losgeworden, doch das soll keinesfalls darüber hinwegtäuschen, dass die Bösen geblieben sind.


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Zum ausschneiden und an die Wand hängen! Fortsetzung von Seite 26

IT‘S HANF TIME(S)!

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www - Tipp: Blog de Narco UNZENSIERT

Wer unzensierte Informationen über die menschenverachtende Fratze des „War on Drugs“ in Mexiko erhalten möchte, hat es schwer: Das Staatsfernsehen berichtet oft einseitig, unabhängige Journalisten werden regelmäßig eingeschüchtert, entführt und sogar ermordet. Was in Mexiko, wo täglich mehr Menschen als in Afghanistan oder dem Irak sterben, wirklich geschieht, ist nur über unabhängige und anonyme Internetbloggs zu erfahren. Narcoblog.com ist die bekannteste mexikanische Bloggseite, ihr anonymer Betreiber behauptet von sich, ein etwa 20jähriger Informatikstudent zu sein, der seine Anonymität nutzt, um unzensierte Videos, Fotos und Berichte des alltäglichen Grauens zu veröffentlichen. Achtung: Die Seite ist nichts für schwache Nerven. Mehr zum Thema: narcoblog.com

D - Entkriminalisieren Suchtexperten für Entkriminalisierung

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) begrüßt die geplante Anhebung der Eigenbedarfsgrenze für Drogen in Nordrhein-Westfalen. Dies diene der Entkriminalisierung von Probierern und Drogenkonsumenten, sagte Sprecherin Christa Merfert-Diete der Nachrichtenagentur ddp in Hamm. „Wir sind nicht für ein Verbot, sondern für eine Entkriminalisierung“, betonte Merfert-Diete. Die Arbeit der DHS wird durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert, auch die Drogenbeauftragte Frau Dyckmans verweist immer wieder auf die Suchtexperten der DHS, nimmt deren wissenschaftlichen Erkenntnisse jedoch kaum zur Kenntnis. Sie begrüßt das neue Gesetz im Gegensatz zu den Suchtexperten nicht und verweist statt dessen auf die seit Jahren wissenschaftlich widerlegte Einstiegstheorie: „Das ist ein falsches Zeichen. In der Drogenpolitik muss es unser gemeinsames Ziel sein, den Konsum zu verringern und insbesondere den Einstieg zu verhindern.“

D - Dr. Hanfenstein in Dortmund THC aus genmanipulierten Bakterien

Dortmund - Wissenschaftler aus Dortmund haben Bakterien genetisch so manipuliert, dass sie den Hauptwirkstoff von Cannabispflanzen, THC, produzieren. Ziel sei es, das THC für medizinische Zwecke zu nutzen. Die Herstellung sei im Ver-

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Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de

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gleich zu den zur Zeit in Deutschland zulässigen Herstellungsverfahren vergleichsweise unaufwendig und damit günstiger, berichtete Oliver Kayser von der Technischen Universität Dortmund laut der österreichische Tageszeitung „Der Standart“. Ob es günstiger als Homegrown ist, ist bisher nicht bekannt, wir bezweifeln das. Quelle: derstandard.at

oktor Hanfs Patienten Ecke ist den Leserinnen und Lesern des Hanf Journals schon lange ein Begriff, jetzt gibt‘s den Duisburger Cannabis-Patienten auch als Comic im Hanf Journal. Doktor-Hanf gestattet uns freundlicherweise, seine Geschichte in Form eines Episoden-Comics, großartig gezeichnet und umgesetzt von Patrick Rennwanz, erstmals in gedruckter Form zu veröffentlichen. Deshalb gibt es ab jetzt jeden Monat eine neue Folge aus dem Leben von Doktor-Hanf, die Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist, .........ach, lest am besten selbst:

von Patrick Rennwanz

news Fortsetzung von Seite1

beweisen viel Humor“ passt so gar nicht zum Geschehen, gelacht haben sicher andere.

F - Schlaue Fachverkäufer Voilà

Findige Drogenfachverkäufer haben im südfranzösischen Marseille zu einem unkonventionellen Mittel gegeriffen, um sich gegen die Übergriffe der Polizei besser zu schützen: Sie lassen die Kennzeichen von Zivilfahrzeugen der Drogenfahnder auf T- Shirts drucken und warnen sich so gegenseitig vor den als Bürgern getarnten Störenfrieden.

VAE - Vier Jahre und 80 Peitschenhiebe Mach mir einen „à la Dubai“

Zwei Deutsche sind in Abu Dhabi zu drastischen Strafen verurteilt worden, nachdem einer der beiden einen Verkehrsunfall verursacht hatte. Wie die Nachrichtenagentur Wam mitteilte, wurden sie zu achtzig Peitschenhieben und vier Jahren ins Gefängnis verurteilt, weil sie unter dem Einfluss von Alkohol und Haschisch einen Verkehrsunfall verursacht hatten.

Foto: Polizei Au weia. Abstinenz scheint das Sprachvermögen einger negativ zu beeinflussen.

Außerdem: Kiffen ist nicht verboten, nur der Besitz und Anbau. Sollte wohl heißen: Growt nicht so viel, es ist verboten.

D - Zweimonatige Observation erfolglos

US - Seattle Hemp Fest

Hilflos

Die größte Kifferparty der Welt

Das nervt. Da sitzt man als braver Beamter immer wieder im Wald und wartet auf die hochkriminellen Hanfbauern, die ihre „Plantage“ versorgen. Die aber kommen nie vorbei, während die Pflänzchen observiert werden. Das ärgert den Drogenfahnder so sehr, dass er ganz aufgeregt seinen überflüssigen Senf dazugeben muss, als er den Befehl erhält, die Pflanzen zu ernten und somit auch den Tätern nicht mehr habhaft zu werden. Um ein wenig des angestauten Dampfs abzulassen, hinterlässt er einen DIN A4 Ausdruck (Foto), der seinen ganzen Frust widerspiegelt. Und ist dabei so aufgeregt, dass weder die deutsche Sprache noch deren Interpunktionsregeln beachtet werden. Dazu ruft er den Reporter der Lokalzeitung an, der dem armen noch einen aufmunternden Artikel in der Lokalpresse widmet: „Polzeibeamte

Am 21. und 22. August fand in Seattle/Washington die größte Kiffer-Party der Welt statt. Fast 300.000 Menschen feierten die verbotene Pflanze und forderten gleichzeitig ihre Re-Legalisierung. Trotz Prohibition lassen die örtlichen Behörden jetzt schon zum 19. Mal zu, dass sich jedes Jahr im Spätsommer Hunderttausende treffen, um öffentlich und ungestört zu kiffen. Die Polizei hält sich während dieser drei Tage diskret im Hintergrund. Allerdings geht es dem Hempfest wie vielen Non-Profit Organisationen, die auf Spenden und freiwillige Helfer angewiesen sind: Aufgrund klammer Kassen wissen die Veranstalter noch nicht, ob es die 20. Jubiläumsausgabe im kommenden Jahr geben wird. Mehr unter: www.hempfest.org

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„Cannabismedikamente:

Das X ist ein U“

Antrag voraussetzt, der eigentlich nur mit Hilfe eines geschulten Juristen ausgefüllt werden sollte. Juli 2010: Sativex, ein Mundspray aus natürlichem Cannabis, wird Anfang Juli in Großbritannien und Ende des Monats in Spanien zugelassen. Die Entwicklerfirma GW-Pharmaceuticals, die Sativex in Zusammenarbeit mit Bayer in Großbritannien auf den Markt bringt, stellt das Medikament aus Cannabisblüten her, die an einem geheimen Ort auf der Britischen Insel angebaut werden. In anderen europäischen Ländern soll Sativex dann von dem Pharma-Riesen Almirall vertrieben werden, wenn es einmal zugelassen ist. Anders als beim natürlichen Cannabiskraut der niederländischen Firma Bedrocan bietet Sativex nur eine Wirkstoffkombination von THC und anderen Cannabinoiden und ist deutlich teurer als die unter medizinischen Standards angebaute Pflanze. Bei Bedrocan können Patienten aus drei Varianten wählen. Auch das Indikationsspektrum von Sativex ist bisher lediglich auf MS beschränkt (siehe Kasten). August 2010: Die Regierungskoalition hat Mitte August angekündigt, „die Möglichkeit zu eröffnen, Cannabis-Medikamente in Deutschland herzustellen und für eine Therapie zu verschreiben.“ Der Zeitpunkt des Sinneswandels ist für Insider offensichtlich, handelt es sich um nichts anders als grünes Licht für die geplante Zulassung für die deutsche Sativex Variante, deren Markteinführung für 2011 erwartet wird. Der Status von natürlichem Cannabiskraut bleibt unangetastet illegal. Schlimmer noch: Die bisher 24 Patienten, die mit einer Ausnahmegenehmigung Cannabisblüten aus den Niederlanden importieren dürfen, laufen mit der Zulassung von Sativex in Deutschland theoretisch sogar Gefahr, ihren Status zu verlieren. Sie müssten im schlimmsten Falle ihre Medikation zwangsweise absetzen und durch das Spray ersetzen, mit dem sie, im Gegensatz zu natürlichem Cannabis, keinerlei Erfahrungen haben. Und wenn es nicht wirkt wie erwartet, müssten wieder Gerichte in jedem Einzelfall entscheiden. Die Zulassung Sativex ist mit Sicherheit ein wichtiger Meilenstein in der Cannabinoid-Medizin, viele Patienten werden durch das neue Mundspray an Lebensqualität gewinnen. Aber: Andere Länder lassen ihre Cannabis- Patienten wählen, ob sie natürliches Kraut oder lieber ein standardisiertes Präperat einnehmen wollen. Ob die starre Haltung in Deutschland am Regulierungs- und Normenwahn oder der allmächtigen Pharma-Lobby liegt, ist schwer zu sagen, Fakt ist: Der Cannabis-Patient ist und bleibt ein Patient zweiter Klasse, mit oder ohne die Gesetzesänderung.



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