ARCHITEKTUR STUDIEREN AN DER AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE STUTTGART
E DI T OR I A L Dieser Studienführer ist von Studenten für zukünftige Studenten, die sich für den Studiengang Architektur interessieren. Es soll die Entscheidung für oder gegen ein Architekturstudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart erleichtern. Allgemeine Informationen über das Studium, wie auch konkrete Projektvorstellungen von Studenten unterschiedlichen Alters, geben einen Überblick bzw. einen tieferen Einblick in die Arbeitsweise und den Alltag von Architekturstudenten an der Kunstakademie in Stuttgart.
0 0 I N H A LT
1 0 1 1 UMFRAGE 1 2 AKADEMIE 1 2 1 ORIENTIERUNG 1 2 2 STRUKTUR 1 2 3 VERGLEICH 1 3 BEWERBUNG S. 5 6
S.7-12
S.9 10
S.11 12
S.13 -16
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S.7 8
2 0 2 1 STUDIUM 2 1 1 PHILIP KNAUF 2 1 2 SABINE HANSMANN 2 1 3 GEROLD SCHRACK S.19 - 5 4
S.19 - 4 0
S.49 - 5 4
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S.41- 4 8
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1 1 U M F R A G E
WARUM WARUM AN ARCHITEKTUR? EINER KUNSTAKADEMIE?
WARUM IN STUTTGART?
DEIN TRAUMJOB?
Vielseitiges Fach, zahlreiche Möglichkeiten für die zukünftige Entwicklung.
Interesse an Gestaltung, interdisziplinäres Arbeiten; kleinere Klassen, daher effektivere Betreuung; engerer Kontakt zu Studenten und Professoren.
Guter Ruf, gute Lebensqualität, viele Architekturbüros.
Architektin.
Weil das schon mein Kindheitstraum war.
Weil die Akademie eine starke Verbindung zwischen Architektur und Kunst hat.
Weil die Stadt cool ist und weil es da die beste Kunstakademie Deutschlands gibt, wo man Architektur studieren kann.
Unabhängiger Architekt.
Vielseitigkeit, Wahlmöglichkeit, soziale Aufwertung des Stadtraumes, soziale, kulturelle, wie auch ökologische Verantwortung.
Bessere Betreuung, super Werkstätten, super Kontakte.
Weil die Akademie hier ist.
Das Gute an Architektur ist, dass man sich später noch spezialisieren kann. Daher ???
Weil die Akademie in Stuttgart ist.
Es gab keine andere Möglichkeit.
Erhoffte mir Freizeit.
Weit weg von zuhause.
Sonnenanbeter.
Schöpferisch.
Freigeist.
Weil es eine der wenigen Akademien ist, die Architektur anbietet.
Architekt.
... entweder Metalband auf Worldtour oder Architekturkunst auf dem Globus.
Weil mich der künstlerische, ästhetische Aspekt von Architektur am meisten interessiert. Technik mit Kunst in Einklang zu bringen, ist in meinen Augen die einzig richtige Maxime für Architekten.
Nach meinen Informationen ist die Aka die beste Hochschule für Architektur in Deutschland, neben der Uni Stuttgart. Stuttgart ist einfach eine Architektenhochburg (gut & schlecht!).
Architekt, mit der Freiheit Projekte wählen zu können.
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GIBT ES EINEN DEIN ALLTAG? HAKEN?
ARBEITSPENSUM? (PRO WOCHE)
KOSTEN FÜR MODELLE ETC.? (PRO SEMESTER)
Anstrengend, aber auch interessant und abwechslungsreich.
Ca. 80 Stunden.
100 €, zusätzlich 100 € für‘s Plotten von Plänen.
Zeitmangel.
Studium, Arbeiten, private Sachen, Sport und und und.
Ca. 40 Stunden.
Ca. 250 €.
Einschränkungen durch Bachelor. Zeitmangel.
Früh aufstehen, bis spät arbeiten.
Mindestens 80 Stunden.
150 bis 200 €. Auch mal 400 €.
Man hat nicht viel Freizeit für sich selbst.
Aka...Aka...Aka.
50 Stunden.
Ca. 250 €.
60 bis 70 Stunden.
100 bis 200 €
Aka, Kaffee, Bier.
60 bis 70 Stunden.
150 €.
Gibt es nicht. An der Aka ist jeder Tag anders, was spannend und lebendig ist.
Wenn man sich nicht gut organisiert und diszipliniert, ist es ein Vollzeitjob.
Immer unterschiedlich. Mal nur 80 bis 100 €, aber auch mal mehrere 100 €.
Nein.
EXTREM zeitaufwendig und an der Aka sehr fordernd, was Zeitaufwand betrifft. Privatleben, Hobbies, etc. sind schwer aufrecht zu erhalten.
Befragt wurden Architekturstudenten der Akademie der bildenenden Künste Stuttgart aus dem 4. Semester.
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1 2 AK ADEMIE
O R I E N T I E R U N G
AKADEMIE AM WEISSENHOF 1 STUTTGART kunst
SEKRETARIAT Architektenbau
Raum 118
WERKSTÄTTEN Werkstattbau
Holzwerkstatt Raum 1-5 + 114 Kunststoffwerkstatt Raum 109 Metallwerkstatt Raum 106 Werkstatt für CAD Raum 105
KLASSEN Architektenbau
1. Semester BA Raum 213
1. Semester MA Raum 209
2. Semester BA Raum 212
2. Semester MA Raum 119
3. Semester BA Raum 117
3. Semester MA Raum 307
4. Semester BA Raum 216
4. Semester MA Raum 310
5. Semester BA Raum 309 6. Semester BA Raum 108
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W E R K S T ÄT T E N
ARCHITEK TUR
DESIGN
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1 2 AK ADEMIE
S T R U K T U R
BACHELOR OF ARTS IN ARCHITECTURE 6 SEMESTER Architektur wird als eine künstlerische Disziplin gelehrt, mit dem Ziel, eine breit gefächerte Gestaltungskompetenz zu erlangen und die vielseitigen, sich stetig wandelnden Anforderungen an den Architektenberuf zu meistern. Das Fachgebiet Architektur an der Akademie hat eine Top-Position im deutschlandweiten Hochschulranking!
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Du studierst in kleinen Klassen mit intensiver Betreuung von Professoren und deren künstlerischen Mitarbeitern, sowie technischen Lehrern und Lehrbeauftragten. Die Klassen bieten im BA und MA unterschiedliche Schwerpunkte vom Möbel- bis zum Städtebau, vom konstruktiven bis zum experimentellen und d ig italen Ent wer fen. D ie Grundlehre im ersten Jahr ist fachübergreifend und Du studierst gemeinsam mit Studierenden aus dem Fachgebiet Industrial Design.
Die Akademie verfügt über eine Vielzahl an hervorragend ausgestatteten Werkstätten, von der Metall-, Holzund Kunststoffwerkstatt bis hin zum Computerpool mit CNC-Fräse und 3DPlotter. Du hast Zugang zu allen Künstlerwerkstätten wie z.B. Druck-, Textil-, Glas-, Buchbindewerkstätten u.v.a. Technische Lehrer stehen Dir helfend zur Seite und unterstützen Dich in der praktischen Umsetzung Deiner Ideen. Du erhältst von Anbeginn des Studiums einen eigenen Arbeitsplatz in hellen Gemeinschaftsarbeitsräumen.
MASTER OF ARTS IN ARCHITECTURE 4 SEMESTER Der Studiengang Master of Arts in Architecture an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bietet Studierenden mit einem BachelorAbschluss der Fachrichtung Architektur aus dem In- und Ausland die Möglichkeit eines zweijährigen hochwertigen Architekturstudiums mit Master-Abschluss auf universitärem Niveau und mit universitärem Status. Der Studiengang verdankt seinen besonderen Charakter und sein besonderes Profil dem Umstand, dass er nicht in einem polytechnischen, sondern in einem künstlerischen akademischen Umfeld eingebettet ist. Architektur und Architektenausbildung werden dem gemäß zuallererst vom Blickpunkt der kulturellen Produktion aus betrachtet und betrieben.
Das Studium ist auf ganzheitlicher Basis konzipiert: die Zentralität des Entwerfens im Currikulum ist eine Selbstverständlichkeit. Der Nachdruck wird hierbei nicht nur auf die Vermittlung von Kompetenzen zur umfassenden, innovativen und ästhetisch anspruchsvollen Bewältigung aktueller Problemstellungen gelegt, sondern zugleich und vor allem auf die Erlangung jener architektonischer Intelligenz, die dazu befähigt, die Dynamik architektonischer und urbanistischer Prozesse und Entwicklungen in den Griff zu bekommen und mit zu beeinflussen. Parallel und in ständiger Wechselwirkung dazu werden das systematische Reflektieren über die kulturellen und sozialen Implikationen und Perspektiven architektonischer Entscheidungen und die gründliche und präzise Überprüfung des Projektierten im Spiegel seiner technischen Realisierbarkeit auf solider methodischer Grundlage gelehrt und geübt. Visuelle und verbale Präsentationstechniken der Architektur spielen im Gesamtspektrum dieser Zielsetzungen eine herausragende Rolle.
Die am Studiengang Master of Arts in Architecture beteiligten Klassen arbeiten stark zusammen und bilden eine Einheit. Der Studiengang ist aber darüber hinaus nach drei verschiedenen Studienschwerpunkten strukturiert, die im Rahmen des Gesamtstudiums als unterschiedliche Intensitäten zu verstehen sind und den Studierenden eine zusätzliche Orientierungsmöglichkeit je nach ihren besonderen Neigungen und Begabungen bieten sollen.
Der Studiengang Master of Arts in Architecture an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ver steht sic h a ls St ud ien- u nd Forschungszentrum architektonischer Exzellenz. Die Erfüllung dieser Zielsetzung wird ermöglicht durch ein kompetentes und der Aufgabe gewachsenes akademisches menschliches Potenzial, durch die hervorragende apparative Ausstattung der an der Hochschu le arbeitenden Werkstätten und nicht zuletzt durch die übersichtliche Größe der Architekturschule, die eine intensive und effektive Betreuung der Studierenden in kleinen Arbeitsgruppen erlaubt.
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1 2 AK ADEMIE
V E R G L E I C H
ABK STUTTGART IM VERGLEICH
RWTH Aachen TU Berlin UdK Berlin TU Braunschweig BTU Cottbus TU Darmstadt TU Dortmund TU Dresden TU Eindhoven HCU Hamburg Uni Hannover TU Kaiserslautern KIT Karlsruhe Uni Kassel TU München Uni Siegen Uni Stuttgart Uni Weimar Uni Wuppertal SPITZENGRUPPE MITTELGRUPPE SCHLUSSGRUPPE NICHT GERANKT
FORSCHUNGSREPUTATION
STUDIENORGANISATION
AUSSTATTUNG DER ARBEITSPLÄTZE
BETREUUNG DURCH LEHRENDE
STUDIENSITUATION INSGESAMT Quelle: http://ranking.zeit.de,
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Daten erhoben vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung, 2010
DIE EINZIGE KUNSTHOCHSCHULE IN DEUTSCHLAND DIE EIN STUDIUM DER ARCHITEKTUR MIT DEM ABSCHLUSS MASTER UND BACHELOR OF ARTS ANBIETET: ABK STUTTGART
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1 3 B E W E R B U N G
BE WER BUNG
KEINE ANGST, DU KAN WERBEN! BESUC AUTHENTISCH B GLAUB AN DICH NUR SACHE UND DIE ZU DABEI!...
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NNST DICH ZWEIMAL BECH UNS MAL DAVOR! BLEIBEN! ZIELSTREBIG SEIN! H! MACH FÜR DIE MAPPE EN, AUF DIE DU BOCK HAST U DIR PASSEN! HAB SPASS TIPP S VON ARCHITEK TURSTUDENTEN DER ABK STUT TGART
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1 3 B E W E R B U N G
VORAUSSETZUNGEN
HOCHSCHULREIFE + 3 MONATE PRAKTIKUM + MAPPE + AUFNAHMEPRÜFUNG + BEWERBUNGSGESPRÄCH
FR AGEN: HANNA MUSEN Antworten: Philip Knauf
W ie lief deine A ufnahmeprüfung hier an der A kademie der bildenden K ünste S tuttgart ab ? Also es fängt damit an, dass du eine Mappe einreichen musst mit zwanzig künstlerischen Arbeiten, mit der du zeigst, dass du gewisse künstlerische Fähigkeiten hast und vielleicht auch Talent. Und dann wählen die hier diese Mappen aus und daraufhin werden Leute, also bestimmte Mappen, für die zweite Runde eingeladen. Du bekommst einen Brief, in dem steht: Eingeladen zur Eignungsprüfung am soundsovielten... Das sind zwei Tage. Und gleichzeitig mit diesem Brief bekommst du dann auch noch eine Hausaufgabe, die du bis zu dieser Eignungsprüfung erfüllen und dann eben auch das Resultat mitbringen musst. Bei uns war das so, dass wir aus einer Liste von drei Architektenbüros uns eines aussuchen sollten und dann quasi in deren Geiste ein Vogelhaus entwerfen, konzipieren und auch bauen sollten im Maßstab 1:1.
Waren das A rchitekturbüros aus S tuttgart ? Nein, das eine war aus New York, das andere aus Deutschland und das dritte weiß ich gar nicht mehr. Und dann kommst du halt hier an und hast so ungefähr eineinhalb Wochen Zeit gehabt für dieses Vogelhaus – das ist echt nicht lang, weil du hast ja im Normalfall auch keine Werkstatt zur Verfügung.
War das M aterial vorgeschrieben ? Nein. Du kannst alles nehmen, was du willst. Wenn du dann an die Aka kommst, wird alles erstmal in die Ecke gestellt. Am ersten Tag ist künstlerische Klausur, die acht Stunden geht. 10 bis 18 Uhr war das glaub ich. Und da bekommst du dann drei Aufgaben gestellt. Die erste Aufgabe war bei uns, einen Ort hier an der Akademie, also auf dem ganzen Campus, zu zeichnen, zweite Aufgabe war, den zu abstrahieren – konnte auch nochmal ein anderer Ort sein – und die dritte Aufgabe war, ein technisches Detail von einem Fahrrad zu zeichnen und zeichnerisch zu erklären, also ohne Worte.
chen Themen. Das war bei jedem von uns unterschiedlich. Grundsätzlich Fragen zu deiner Hausaufgabe, zu deiner Mappe und zu den Zeichnungen, die du am Tag davor gemacht hast.
L iegt das dann alles vor dir auf dem T isch ? Ja, das ist alles vorbereitet und liegt alles da. Und bei mir lag halt ein großer Schwerpunkt auf meinem Vogelhaus. Und dann hab ich noch `ne Frage bekommen, was ich mit dieser Linie hier ausdrücken will, in der einen Zeichnung, weil die so ein bisschen gebogen war, obwohl das Haus eigentlich gerade ist. Einer hat mich auch ziemlich durch die Mangel genommen... aber war schon okay! Das Wichtigste ist, dass man man selbst bleibt. Diesen Tipp haben mir auch viele gegeben, als ich mich vor meiner Bewerbung hier schlau gemacht hab und diesen Tipp geb ich auch allen, die mich fragen, weiter. Weil wenn du dich bei diesem mündlichen Gespräch verstellst, merken die das sofort. Wenn du unsicher bist, ob du das wirklich willst, ob deine Begeisterung für die Sache rüberkommt und wenn du nicht du selbst bist, das merken die. Es gab Leute, da hätte ich gewettet, dass sie genommen werden und sie wurden nicht genommen. Ja, und dann geht das Warten los...
H ast du nachträglich erfahren , wie deine A rbeiten bewertet wurden ? Nein, nicht wirklich. Ich glaube, es gibt ein Punktesystem, aber das wird nicht so hart angewand. Ich denke, die Professoren merken gleich, wer qualifiziert ist und wer nicht. Ich glaube, die Punktevergabe ist nur so eine Formalität. Ich war ganz schockiert, als ich die letzten zwei Jahre bei der Mappenauswahl zugeschaut habe – das ist hier im Glaskasten, wo man von oben zuschauen kann. Die Professoren gehen so schnell diese Mappen durch, das ist unglaublich. Du sitzt ein Jahr oder so an deiner Mappe und bereitest sie vor, gibst sie dann ab und die schauen sie dann hier in einer Minute durch. Wir haben sogar mal die Zeit gestoppt, weil wir es nicht glauben konnten.
Was hast du in deiner M appe gezeigt ? K ontrolliert dich dann überhaupt jemand ? Nein, eigentlich nicht. Du kannst dich auf dem Campus frei bewegen. Und die Zeiteinteilung ist in dem Fall auch deine eigene Sache. Die Prüfer sehen halt dann am Ende vom Tag, wie du arbeitest und was du erreicht hast. Ob du dich mit einer Sache zu lange auseinandergesetzt hast – das siehst du ja, wenn das eine mega aufwendig gezeichnet ist und dann auf einmal die letzte Aufgabe total zu kurz kommt und nur schnell hingesudelt ist. Und dann legst du das alles ab und kommst am nächsten Tag wieder zur mündlichen Klausur, also zu einem Gespräch, bei dem du fünf Leuten aus der Fakultät gegenübersitzt – ein Werkstattleiter, ein Assistent, drei Professoren. Und die stellen dir dann eine viertel Stunde lang Fragen zu allen mögli-
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Alles mögliche. Querbeet. Ich hab ganz viele verschiedene Zeichentechniken und sogar eine Computerdarstellung reingelegt. Ich hab wirklich alles durchgemacht, von der perfekt konstruierten Zeichnung, über die penibel genaue Bleistiftzeichnung, bis hin zur schnellen Skizze. Ich habe auch oft von einer sehr genauen Zeichnung die erste schnelle Skizze, die man in einer Minute zeichnet, auf das Paspartout geklebt. Manchmal waren das dann drei Stück: eine schnell gezeichnete hässliche Skizze, eine Weiterentwicklung und dann die perfekt konstruierte Zeichnung. Ich denke, das sagt auch viel über dich aus und ist nur ehrlich.
H ast du auch A rchitekturpläne in deine M appe gelegt ? Nein, überhaupt nicht. Es wird ja nicht vorausgesetzt, dass du schon Architektur studiert und schon Pläne gezeichnet hast.
U nd A ktzeichnungen ? Ja, ein paar Akte hab ich auch rein. Ich hab eben so ein paar Klassiker rein, von denen man hört, dass sie in ne Mappe gehören, wie z.B. Hände, Portraits und Akte. Auch Fotografie. Und von den Themen her ein ganz breites Spektrum. Stillleben hab ich aber nicht gezeichnet, weil ich das einfach nicht mag. Bei meiner Mappe hab ich mir schon im Bearbeitungsprozess – ich hab mir nach dem Abi ein Jahr Zeit genommen – gesagt, ich mach nichts für diese Mappe, worauf ich kein Bock hab.
W ie lange hast du an deiner M appe gearbeitet ? Genau ein Jahr. Aber ich hab auch getrödelt. Außerdem arbeitest du ja ein Jahr lang in eine große Schublade rein, aus der du dann am Ende die zwanzig besten Arbeiten rausziehst. Und dabei hat mir meine damalige Kunstlehrerin, die zufällig auch hier in Stuttgart studiert hat, geholfen. Das war super. Die hat sich eine Woche vor Mappenabgabe mit mir hingesetzt und wir haben dann gemeinsam überlegt, was in die Mappe soll und was nicht.
Warst du hier an der A B K bei einer M appenberatung ? Ja, aber hat sich nicht gelohnt. Ich weiß auch gar nicht mehr, was die genau gesagt haben. Es hat mir auf jeden Fall nicht weitergeholfen und ich hab auch aus der Beratung niemanden wiedergesehen.
H ast du T ipps für B ewerber ? Auf jeden Fall nur Sachen für die Mappe machen, auf die man Bock hat und authentisch bleiben. Ach ja, und Reihen sind sehr gern in der Mappe gesehen. In der Aufnahmeprüfung zeigst oder beweist du dann, dass die Mappe auch wirklich aus deiner Feder stammt.
W o hast du dein P raktikum gemacht ? Zwei Monate im Hochbaubetrieb und dann ein Monat in einer Schreinerei. Ich würde niemandem empfehlen, sein Praktikum in einem riesigen Betrieb zu machen, lieber in einem kleinen handwerklichen Betrieb, weil man einfach mehr anpacken muss und somit mehr lernt.
I st eigentlich ein A uslandssemester eingeplant ? Nein. Du musst dich auch selber drum kümmern und kannst zum Beispiel am Erasmus teilnehmen. Das war leider beim Diplom noch viel einfacher, weil du dir da ganz einfach mal ein Urlaubssemester nehmen konntest, was durch den Bachelor extrem erschwert wurde. Momentan ist die Situation so, wenn du ein Auslandssemester machen möchtest, kannst du das eigentlich erst im Master machen. Wie du das dann finanzierst und wo du hingehst, ist dir natürlich selbst überlassen. Bei mir in der Klasse wollen die meisten nach dem Bachelor ein Urlaubssemester einlegen und ihr Praktikum aus dem Bachelor nachholen, das man eigentlich vier Monate lang bis zum Bachelor machen soll, aber keine Zeit dafür bekommt. Das wird gerade zum Glück verhandelt, dass man das nachträglich machen kann.
W illst du deinen M aster auch hier an der A B K machen ? Nein, wenn es finanziell klappt, will ich auf jeden Fall noch ins Ausland. Nach Amerika.
A ber die A B K hat doch einen guten R uf, oder ? Ja, auf jeden Fall. In den Rankings ist sie ja immer ganz oben dabei, wenn nicht sogar an der Spitze. Sie hat auch wirklich viel zu bieten, das darf man nicht vergessen. Die Werkstätten sind wirklich einmalig, das bekommst du sonst nirgends. Das Umfeld hier ist aber, glaub ich, das, was am meisten Wert ist.
M usstest du auch ein P raktikum nachweisen ? Ja, genau. Im Voraus muss man ein dreimonatiges Praktikum auf dem Bau oder in einer Schreinerwerkstatt oder so machen.
D arf man auch in ein A rchitekturbüro gehen ? Ich glaube nicht, weil die nicht wollen, dass du im Büro sitzt und das kennenlernst, was du im Studium kennenlernst, sondern die wollen, dass du auf dem Bau bist, in der Praxis.
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2 1 STUDIUM
P H I L I P K N A U F
PHILIP KNAUF 13.04.1987 STUDENT BACHELOR OF ARTS IN ARCHITECTURE 3. SEMESTER
Im Folgenden möchte ich ein Projekt eines Architekturstudenten aus dem 3. Semester, das zufällig ausgewählt wurde, genauer vorstellen. Das Augenmerk liegt auf dem Ablauf des Projektes, wie der Student Philip Knauf von seinen Professoren und Werkstattleitern unterstützt wurde und wie sein Arbeitsplatz aussieht. Das Projekt heißt „Futura“ und wurde von Prof. Dipl.-Ing. Michel Müller gestellt und begleitet. Er ist Professor der Klasse für nachhaltige Architektur – Integrative Planungmethodik, Gebäudetechnologie, Bauphysik und Bauökologie unter Einbeziehung einer umwelteffizienten Planungsmethodik.
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Philip Knauf in der Holzwerkstatt der Akademie der bildenden K端nste Stuttgart.
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2 1 STUDIUM
P H I L I P K N A U F
EINFÜHRUNG Die Vorhaltung von Bauland folgt nicht kulturellen, sondern hauptsächlich marktwirtschaftliche Kriterien. Bauliche Eingriffe in der Stadt sollten heutigen gesellschaftlichen und damit auch ökonomischen Anforderungen entsprechen. Ein Thema des aktuellen Städtebaus ist in der Nachverdichtung der Kernstädte zu sehen. Darüber hinaus ist es erforderlich mit dichten Bebauungen den unverhältnismäßig hohen Kostenanteil von Grundstücken zu relativieren. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit heutigen Wohn- und Arbeitswelten ist insofern zu führen, da die Trennung von Arbeiten, Wohnen und Freizeit aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in unseren Arbeitswelten nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entsprechen. Es besteht das Verlangen nach flexiblen Wohn- und Arbeitsformen und den damit im Zusammenhang stehenden baulichen Strategien. Die Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien verlangt nach veränderten, flexibleren Lebensformen. Hierbei strukturiert nicht mehr der regelmäßige, wöchentliche und separierte Arbeitsrhythmus das alltägliche Leben. Aufgrund des permanenten Wechsel zwischen Arbeit und Freizeit, der sich mit Hilfe des Computers in räumlicher Nähe vollziehen kann, wird die feste Arbeitszeit in der Industrie, oder in den Büros der Kernstädte weiter reduziert. Dadurch werden besondere Anforderungen an die Stadträume und die Privaträume gestellt. Einerseits ist die Veränderbarkeit der Nutzungen im Wohnen und Arbeiten zu berücksichtigen, andererseits werden räumliche Identitäten im öffentlichen und im privaten Bereich immer wichtiger. Die Fähigkeit eines Hauses, sich geänderten Lebensbedingungen anpassen zu können, ist Voraussetzung einer zeitgemäßen Planung. Doe Lösung kann nicht nur darin liegen, dass veränderbare, teilbare Wohnflächen angeboten werden. Es ist vielmehr zu untersuchen, welche räumlichen Qualitäten mit den verschiedenen Nutzungsphasen zu verbinden sind.
FUTUR A Futura ist bislang als eine Schriftart und Prototyp einer Familie von „geometrischen“ oder „konstruierten“ serifenlosen Linear-Antiquas bekannt. Sie wurde 1927 von Paul Renner entworfen und wurde durch das „Bauhaus“ inspiriert. Der Begriff FUTURA (Future plus Architecture) soll in Zukunft auch mit architektonischen Prototypen umwelteffizienter und barrierefreier Raumstrukturen in Verbindung gebracht werden. Hierbei handelt es sich um Prototypen des urbanen Wohnens und Arbeitens für junge, alte und gehandicapte Menschen.
SCHWERPUNK T Gebaute Architektur dient dem Menschen und seiner Umwelt. Sie schafft nutzbare Räume hinsichtlich unterschiedlicher Anforderungen. Gebäude sind technische Konstruktionen, die sich aus der Summe einzelner Bauelemente zusammensetzen. Die Beziehung zwischen den einzelnen Elementen nennt man System. Mit Gebäudesystemen werden die strukturellen Zusammenhänge der unterschiedlichen Baukomponenten beschrieben. Neben den konstruktiven Elementen sind in einem Gebäude auch technische Elemente zu integrieren. Hierbei spricht man von der Technischen Gebäudeausrüstung. Eine unabhängige Planung von strukturellen und funktionalen Elementen ist nicht möglich, da sowohl die technischen Anforderungen eines Gebäudes (Klima, Heizung, Lüftung) als auch die Abhängigkeiten zwischen den jeweiligen Gebäudeelementen zu berücksichtigen sind. Mit dem integrativen Entwurf sollen diese scheinbar unsichtbaren Kriterien herausgestellt bearbeitet werden und innerhalb eines iterativen Entwurfsprozesses auf den architektonischen Entwurf übertragen werden.
AUFGABE Ziel ist die Entwicklung eines architektonischen Entwurfes, der diesen inhaltlichen Anforderungen gerecht wird. Für die Neustrukturierung unserer Lebens- und Arbeitsweisen soll eine bauliche Struktur gefunden werden, mit deren Hilfe Wohnen und Arbeiten in wohnungsnahen Büros, oder als integrierter Arbeitsort möglich ist. Aufgabe ist es, ein Wohn- und Arbeitshaus, das so genannte FUTURA zu entwerfen. Es stellt eine Art hybride Wohn- und Arbeitsstruktur dar, welche unterschiedliche räumliche Qualitäten und Nutzungen erlaubt und darüber hinaus über eine barrierefreie Erschließung verfügt. Das Experiment der engen Nachbarschaft basiert auf der gebotenen Dichte, dennoch soll in der Bebauungsstruktur jede Behausung nach dem Prinzip „Haus im Haus“ eigenständig und mit privaten, uneinsehbaren Außenräumen gestaltet sein. Als durchschnittliche Berechnungsgröße kann von 100 qm je Wohn- und Arbeitseinheit ausgegangen werden.
STRUK TURELLE ENT WURFSKRITERIEN Unter Struktur (von lat.: structura = ordentliche Zusammenfügung, Bauwerk; bzw. lat.: sturere = schichten, zusammenfügen) versteht man den (inneren) Aufbau einer Sache oder eines Systems und damit den räumlichen Zusammenhang sämtlicher Gebäudebereiche. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dienenden und bedienten Räumen. Dienende Räume dienen dem Menschen durch festgelegte Funktionen wie die der Haustechnik, den Sanitärbereichen und den Erschließungssystemen (Treppen, Aufzüge). Der bediente Raum bleibt weitgehend frei von technischen Installationen, er wird von den Menschen bezogen auf die jeweils vorgesehene Nutzung bedient. Unter der Erschließung eines Gebäudes versteht man im allgemeinen Zugangswege, Bauteile und Räume, über die der Nutzer in horizontaler oder vertikaler Richtung die einzelnen Nutzungseinheiten wie zum Beispiel Wohnungen oder Büros erreicht. Auch Ver- und Entsorgungswege für Anlieferungen, Müllentsorgung etc. werden als Erschließung bezeichnet. Die Elemente der Gebäudeerschließung lassen sich in horizontale und vertikale Elemente gruppieren. Horizontale Elemente ermöglichen das Erreichen aller Räume auf einer Geschossebene, Beispiele sind Gang, Korridor, Flur, Laubengang. Vertikale Elemente ermöglichen das Erreichen aller Geschosse, Beispiele sind Treppe, Rampe, Rolltreppe, Aufzugsanlage. Die Erschließung ist eines der wesentlichsten Elemente der Gebäudeplanung. Die Funktionalität und damit die Qualität eines Gebäudes hängt besonders von seiner Erschließung ab. Da die Erschließungswege im Brandfall meist auch zur Evakuierung dienen sind zahlreiche planungsrechtliche Vorgaben und baurechtliche Vorschriften zu beachten. Dazu zählen beispielsweise das Baugesetzbuch, die Landesbauordnungen, die DINNormen und sonstige Ausführungsschriften. Neben der Wegeerschließung von Gebäuden spricht man auch von der technischen Erschließung von Gebäuden, bzw. von der Integration der Technischen Gebäudeausrüstung.
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FUNK TIONALE ENT WURFSKRITERIEN Unter dem Begriff der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) versteht man alle technischen Anlagen und Einrichtungen, die in einem Gebäude bzw. Haus installiert werden. Sie werden funktionell dem Bauwerk zugerechnet und sind für den Betrieb des Bauwerks erforderlich. Der Zweck der Haustechnik ist, das Gebäude für die Bewohner und Nutzer „benutzbar“ zu machen und verschiedene Sicherheitsaufgaben zu erfüllen. Einerseits sind damit üblicherweise notwendige Ausstattungsmerkmale wie Kanalisation, Stromversorgung oder Beleuchtung gemeint. Andererseits umfasst der Begriff der Haustechnik aber auch alle zusätzlichen Anlagen, die zur Automatisierung von Arbeitsvorgängen in Gebäuden eingesetzt werden. Die Gewerke der Technischen Gebäuderüstung werden wie folgt eingeteilt:
Integratives Entwurfsprojekt Wintersemester 2009/2010 Aufgabenstellung
Gas-, Wasser- Abwassertechnik (GWA) Sanitärtechnik mit Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung; Wärmeversorgungs-, Brauchwassererwärmungs- und Raumlufttechnik Anlagen (WBR); Heizung, Klima. Lüftungs-, Entlüftungs-, Entrauchungsanlagen Elektrotechnik (ELT) Starkstromanlagen (Mittel- und Niederspannung), Eigenstromversorgungsanlagen (Notstrom), Blitzschutz- und Erdungsanlagen, Beleuchtungs- und lichttechnische Anlagen, Fernmelde- und Informationtechnische Anlagen (Schwachstrom) Aufzug- Förder- und Lagertechnik (AFL) Personen- und Lastenaufzüge, Rolltreppen und Fahrsteige, Rohrpostanlagen, Krananlagen und Hebebühnen Nutzungsspezifische Anlagen (NUTZ) (Groß-)Küchentechnik, Wäscherei- und Reinigungsanlagen, Wäscheabwurfanlagen, Medizin-, Labor- und badetechnische Anlagen, Eissportflächen, Bühnentechnik, Tankstellen- und Waschanlagen, Müll- und Papierabwurfsanlagen Gebäudeleittechnik (GLT) Automationssysteme, Leittechnik, Schaltschränke und Software
ORT Im Flächennutzungsplan 2010 der Stadt Stuttgart gilt das Leitziel der nachhaltigen Stadtentwicklung: Innenentwicklung – als Strategie der ressourcenschonenden Stadtentwicklung – vor Außenentwicklung. Die weitere Ausdehnung von Siedlungsflächen in den Außenbereichen soll so weit wie möglich eingeschränkt werden. Gegenstand ist eine Revitalisierung alter Konversionsflächen, Umnutzung von Brachen, aber auch eine qualitätsvolle Nachverdichtung bzw. Ergänzung im Bestand. Als mögliche Standorte des Entwurfsprojektes werden 3 Grundstücke vorgegeben.
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1. STANDORTAUSWAHL 2. KONZEPTPLANUNG 3. ENTWURFSPLANUNG 4. AUSFÜHRUNGSPLANUNG 5. DETAILPLANUNG Ausgehend von drei real existenten Grundstücken innerhalb Stuttgarts, bestand die Aufgabenstellung des Semesterentwurfs „Futura“ darin, sich nach Analyse und Recherche für eines der Grundstücke argumentativ zu entscheiden und dort einen adäquaten Prototypen des urbanen Wohnens und Arbeitens für Junge, Alte und Gehandicapte Menschen zu entwerfen und planen. Geleitet und betreut durch den Lehrstuhl für Nachhaltige Architektur und Integratives Entwerfen, verkörpert durch das SUSA Team aus Prof. Dipl.-Ing. Michel Müller, LB Dipl.Ing. Sayman Bostanci und LB Dipl.-Ing. Michel Casertano, wurde das Semester in mehrere konsekutive Leistungsphasen gegliedert, am Ende derer jeweils eine offizielle öffentliche Präsentation stattfand. Nach der Standortauswahl folgten die Konzeptplanung und Entwurfsplanung, die Ausführungsplanung und Detailplanung. Somit ergab sich ein zunehmend detaillierter Vorgang des Kreierens, der vom Lageplan im Maßstab 1:20.000 nur wenige Monate später zur detaillierten Planung entwurfsrelevanter Komponenten im Maßstab 1:1 führte. Somit fand eine tiefgründige, realitätsbezogene Auseinandersetzung mit Architektur durch all ihre Leistungsphasen statt.
UNTERSTÜTZUNG Neben Prof. Dipl.-Ing. Michel Müller als Leiter des SUSA Teams wurde die Klasse unterrichtet, unterstützt, beraten, angeregt und auch motiviert durch mehrere Lehrbeauftragte sowie externe Gastkritiker. Dipl.-Ing. Sayman Bostanci hatte bereits im zuvorigen Semester eine Einführung in die Software VectorWorks gegeben und bot uns neben seiner Tätigkeit als Kritiker eine Anlaufstelle für Probleme mit dem Programm. Dipl.-Ing. Michel Casertano unterrichtete entwurfsbegleitend das Fach MEDIEN 3 und konnte so zusätzlich zu seiner phasenumfassenden Funktion als Kritiker gezielt auf Darstellung und Visualisierung der Entwurfsidee eingehen. Neben Dipl.-Ing. Christine Störmer, die während der Entwurfsplanung einen projektfokussierten Workshop betreute und als Kritikerin der Endpräsentation fungierte, wurde das SUSA Team erweitert durch Dipl.-Ing. Markus Binder, Lehrbeauftragter für Bauphysik, sowie Dipl.-Ing. Florian Kagerer, Lehrbeauftragter für Bauökologie.
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Der bemerkenswerte Nutzen und Vorteil dieser Formierung äußerte sich darin, dass wir als Studenten nahezu immer einen Ansprechpartner hatten. Architektur ist ein komplexes Zusammenspiel aus zahlreichen Komponenten die schier endloses spezifisches Wissen erfordern können; gerade deshalb konnte man enormen Nutzen aus dem Angebot an fachlichen Ex per ten ziehen. Wenn nicht persönlich dann jederzeit per Email oder sogar per Telefon. Gemeinsam als Team führte diese Konstellation aus Betreuern zu Korrekturgesprächen, Workshops und Präsentationen in denen nicht nur die Meinung eines einzelnen Unterrichtenden zu Wort kam, sondern jeder Student der Kritik und dem Input einer vielschichtigen fachlichen Kompetenz ausgesetzt war und so von einer breit gefächerten Resonanz profitieren und lernen konnte.
BILD: Prof. Dipl.-Ing. Michel Müller (hinten) mit seinen beiden Assistenten
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P H I L I P K N A U F
S T A N D O R T A U S WA H L B e i a l le n z u r Au s w a h l st e he nde n Grundstücken handelte es sich um EckGrundstücke mit unmittelbar augenscheinlichem Bedarf für bauliche Maßnahmen und Veränderung. In wie weit diese Maßnahmen ausfallen sollten und ein vorhandener Bestand eventuell modifiziert oder gar entfernt werden soll, blieb uns völlig frei gestellt. Meine Wahl fiel auf das Grundstück 71 der Gutenbergstraße Ecke Schwabstraße im gründerzeitlichen Viertel des belebten Stuttgarter Westens. Ein bis auf zwei Etagen vernichtetes Fragment eines ehemals größeren Ganzen zeigt sich als Überrest des Krieges. Heute notdürftig mit Wellblech abgedeckt, ist die Ruine auf 71 Lokalität für ein beliebtes Kiosk / Tabakgeschäft sow ie eine kleine Blumenhandlung. Während der Begehung vor Ort legte ich nicht nur Augenmerk auf das Grundstück und seine Nachbar n, sonder n erkundete auch die weitläufige Umgebung des Viertels. Wie man nach einiger Zeit bemerkt, und auf Schwarzplänen bemerkenswer t ei ndeut ig dargestellt bekommt, gibt es im Stuttgarter Westen ein str iktes Pr inzip das konsequent Block für Block erkennbar ist und der Gegend einen wiedererkennbaren Stempel aufsetzt. Die größtenteils orthogonal gehaltenen Straßenverläufe ergeben in diesem Stadtteil Blockstrukturen die allesamt über eine kont inuierliche, rundum verlaufende Blockrandbebauung verfügen. Was die einzelnen Blöcke ebenfalls gemeinsam haben, ist ihr meist chaotisches Innenleben. Im Fall
REIGNITE
meines Grundstücks, welches einen der vier Eckpunkte des Blocks darstellt, handelt es sich sogar um einen sehr extremen Fall das architektonischen Chaos wie vor Ort erfahrbar wurde. Durch den beständigen Mangel an Struktur und Systematik innerhalb des Blocks, gleicht der Innenhof einem Sammelsurium an Raumausdehnungen vielerlei Nutzung wie etwa Schuppen oder Autostellplätze. Da keine klare Linie, sondern über unersichtlich viele Jahre hinweg additives Hinzufügen von Raum den Charakter des Innenhofs prägt, wird eine enorme Menge an Fläche und somit Lebensraum verschwendet. Darüber hinaus zeigt sich ein willkürlich erscheinender Wechsel an Bodenhöhen, der dazu führt dass harte Brüche im Blockinnenraum entstehen, Trennmauern eingezogen wurden, Autos auf bis zu 4 Meter voneinander abweichenden Ebenen parken. Der Bedarf für Veränderung, die Verschwendung von Raum, die Ignoranz von Potential – das Umfeld meines Bauplatzes zu erleben führte mir einen mindestens genauso großen Handlungsbedarf für das Blockinnere vor Augen, wie er auch bei Grundstück 71 vorzufinden ist. Daher war es weniger Entscheidung als logische Konsequenz mein Projekt auszuweiten und über die Aufgabenstellung hinaus diesen Missstand nicht zu ignorieren sondern architektonisch aufzufassen und als Teil des Semesterentwurfs zusätzlich zu beheben. In meinem Kopf entstand die Vision einer Neuerfindung des Blockinneren, einer Vereinigung der wahllos separierten Hof bereiche, ein frischer Atemstoß Leben für die Bewohner des Blocks, und maßgebend einen zukunftsweisenden Prototypen des urbanen Wohnens als Leitbild und Identifikationsobjekt des Wohnblocks an dessen Eckgrundstück.
Durch Recherche und Kalkulation ermittelte ich die im Blockinneren bebauten Nutzflächen, kategorisierte deren Nutzung und stellte im ersten Schritt des Masterplans deren zukünftige Äquivalenz sicher, d.h. dass mindestens genauso viel Platz für die gleichen Nutzungsansprüche vorhanden sein wird und kein Bewohner oder Nutzer etwas einsparen muss aufgrund der Neustrukturierung. Um der vorhandenen NutzFolglich enstand Projekt-Teil 1: Der flächensumme von 2675m 2 gerecht zu werden erhält der Block vier planerisch zum Masterplan „REignite“ für die NeuWettbewerb ausschreibbare Neubauten die lediglich in ihren Exzentrizitäten und strukturierung des Blockinneren und Dichten im Masterplan festgelegt sind. Die zwei am weitesten von Grundstück 71 Projekt-Teil 2: der Prototyp „Generatientferntesten Hausreihen werden durch zwei klar strukturierte Komplexe flankiert. on Futura“ für eine anstrebungswerte, Die für Stuttgart typischen Hauszwischenräume, sog. Hauswiche von durchschnittgenerationenübergreifende Wohnsitulich 3,5 Meter Breite, bilden mittig zur Gutenbergstraße eine Unregelmäßigkeit, wesation der Zukunft. halb der Durchgang dort durch einen dritten Neubau verdichtet wird um zwei dem Typus des Viertels entsprechende Erschließungswege zu generieren. Eine verschattete Ecke im östlichen Teil wird durch den vierten Komplex gefüllt und fügt die innere Fassadenflucht zu einem Fluss zusammen. Durch diese Maßnahmen eröffnet der Masterplan schon über 3600m2 Nutzfläche und nimmt dabei augenscheinlich nicht annähernd so viel Platz ein, wie es der umstrukturierte Bestand heute tut – viel mehr: diese vier Komplexe bieten mehr Platz wobei sie weniger Raum verschwenden, den wir nun für die reine Attraktivität des Blockinneren gestalten können. Plötzlich ist Raum für Sport, Grünflächen, Erholung, Attraktionen... und all dies schallschutztechnisch vom Verkehr abgeschirmt durch die dichte Blockrandbebauung. Um das Verkehrsproblem, bzw. vielmehr das Stellplatzproblem zu lösen, erhält das Blockinnere ein Untergeschoss mit einer Tiefgarage über der der im Bestand verspringende Boden geebnet wird. Die Tiefgarage wird drei Zielgruppen dienen: den Beamten der Polizeiwache, die ihre eigenen Ein- und Ausfahrten erschlossen bekommen, den Bewohnern des Blocks in unmittelbarer Nähe des Wohnraums, und zuletzt der autofahrenden Öffentlichkeit in einem Viertel das gerne zum Einkaufen und durch seine Innenstadtnähe zum Flanieren genutzt wird, jedoch über viel zu wenig Parkmöglichkeiten verfügt. Langfristig betrachtet ergibt sich so durch das öffentliche Parken eine wirtschaftliche Einnahmequelle für die Blockgemeinschaft. Da die umliegenden Straßen stark befahren sind und kaum Möglichkeiten zum Einfahren in den Block bieten, wird das Parkhaus über die Haltespuren der anliegenden Bushaltestellen und dort bereits heute befindliche Durchfahrten der Blockrandbebauung erschlossen. Der Informationsfluss des Stuttgarter Öffentlichen Verkehrsnetzes wird angezapft und regelt elektronisch die Ausfahrt aus dem Parkhaus um jeglicher Inter ferenz m it an kom menden Bussen aus dem Weg z u gehen. Das Hauptaugenmerk der Masterplan Erschließung liegt allerdings auf der Begehung durch Fußgänger und Passanten, denn diese werden es sein, die dem Block Leben einhauchen, die Attraktivitäten des Inneren erfahren möchten und durch einen der
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vielzähligen schmalen Hauswiche ins Blockinnere gelangen werden. Es ist durchaus Zielsetzung dass das Innenleben des Blocks dem unwissenden Außenstehenden nicht präsentiert wird, sondern nur vereinzelt angedeutet um Neugierde zu erwecken und nach innen hin einzuladen. Diese Maxime wird mit Hilfe der Perforierung der Randbebauung durch Hauswiche, doch auch durch das Bauprojekt am Grundstück 71 realisiert dessen optische Entwurfsmerkmale eine funktionale Ausführung dieses Gedankens verkörpern. (dazu mehr im Kapitel „Generation Futura“) Der neu gewonnene Freiraum im Blockinneren wird geteilt in eine Grünanlage und eine neue Struktur aus zusätzlichen Nutzräumen. Neben einem kleinen,
vom Lärm der Straßen abgeschottetem Park als Erholungspunkt für die Bewohner, wird ein Großteil des Raumes in kleine, übersichtliche Raumkonzepte unterteilt. Im Kontrast zur überwältigenden und teilweise auch überfordernden Dimensionierung der großen Superstore-Ketten der Innenstädte und Fußgängerzonen, ergibt sich die Raumstruktur im Blockinneren durch ein einstöck iges Volumen, das sich bis an d ie vorhandenen Häuser fassaden anleg t und durch direkte Verbindungswege der verschiedenen Erschließungswege des Blocks unterteilt wird. Die sich daraus bildenden Volumen ergeben ein Netz aus kleinen Gassen die entlang kleiner Läden, übersichtlicher Geschäfte, öffentlicher Aufenthaltsbereiche und pri-
vater Gemeinschaftsräume der „Generation Futura“. Über einigen der Räume erstreckt sich ein Restaurant auf Dachterrassen und Galerien. Auf der Unabhängigkeit des urbanen Refugiums von Tageszeiten legt der Entwurf enormen Wert, da es im gesamten Westen keinen vergleichbaren Ort gibt der abends und nachts als Treffpunkt und Freizeitaufenthalt fungiert wie es etwa in Seitenstraßen der Königsstraße anzutreffen ist. Solche freie, lokale Anziehungspunkte verleihen urban bet rachtet einen enor men qualitat iven Mehr wer t des Stadtlebens. Die Lichtreize von „Generation Futura“ richten sich maßgeblich zur Innenhofseite und lassen sich im Gestaltungskonzept der Raumstrukturen wiederfinden. Die Fassaden bestimm-
ter Raumstrukturen erhalten die zum Wohnbau äquivalenten Öffnungen durch willkürlich wirkende Fensterschlitze, von der Unter- bis zur Gebäudeoberkante. Bei Nacht scheint Licht aus den Räumen und legt ein wirres Spiel aus Licht und Schatten in diejenigen Gassen, die in ihrer linearen Ausrichtung zum Projekt „Generation Futura“ leiten. Dies bekräftigt den Standpunkt als Leitbild des gesamten Blocks, welches ich für das Gebäude „Generation Futura“ anstrebe.
BILD: Grundstück 71 der Gutenbergstraße Ecke Schwabstraße im Stuttgarter Westen
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GENER ATION FUTUR A Das Konzept für „Generation Futura“ ist die Schlussfolgerung aus der Erkenntnis eines Handlungsbedarfs und wirkt reaktiv auf 8 statistisch belegte Fakten: 01
Die stat ist ische A lterspyramide unserer Gesellschaft ist im Prozess sich zu drehen
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Auf dem Arbeitsmarkt der Alten- u. Krankenpfleger besteht ein zunehmend unausgeglichenes AngebotNachfrage Verhältnis
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Durch die Wehrdienst-Debatte ist auch eine Verkürzung der Zivildienstzeit absehbar
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In Alters- und Behindertenheimen ist es nicht unüblich dass Bewohner nur einmal die Woche geduscht oder gebadet werden
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Es bedarf privater Pflege-Services, die in Relation teuer sind
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Pfleger verfügen nicht über die zeitlichen Kontingente sich um mehr als nur das Nötigste ihrer Patienten zu kümmern
Leben mit hilfsbereiten, jungen Menschen zu teilen die ihnen über ihre Einschränkungen hinweg helfen. Das wirtschaftliche und ideologische Konzept belohnt den jungen Einsatz dafür mit modernen, preiswerten Wohnungen in idealer Lage für Studenten. Qualität Durch die direkte Kopplung der Parteien festigt sich ein persönlicher Bezug, eine soziale Bindung. Ein periodisches Umgewöhnen auf neue Zivildienstleistende oder Krankenpfleger räumt einer dauerhaften, vertrauenswürdigen Verknüpfung zweier Generationen den Platz. Nähe Es soll ein Gefühl der beständigen Unterstützung, des dauerhaften aufeinander verlassen Könnens erreicht werden. Jedoch nicht der Kontrolle oder Aufsessigkeit. Durch die räumlich kurze Distanz ist der persönliche Ansprechpartner für Alte und Behinderte unmittelbar zugegen, und darüber hinaus im Notfall 3 weitere Parteien junger Lebenshelfer in den weiteren Etagen.
Fundament Der gesellschaftliche Spalt zwischen Jung und Alt, zwischen Gesund und Erkrankt, Uneingeschränkt und Behindert, wird geschlossen und die Verbindung neu geknüpft und gemeinschaftlich gestärkt.
Interaktion Doch auch die soziale Anbindung untereinander soll für Alte und Behinderte, sowie auch für junge Studenten oder Azubis gefördert werden. In Gemeinschaftsräumen, die sich in der unmittelbar gelegenen Neubebauung des Innenhofes lokalisieren, finden sich Gemeinschaf t sk üchen, Spielt i sche, Bastelworkshops und Entspannungslounges, sowie Proberäume, Lerngruppenzimmer, Partykeller und Sitzmöglichkeiten im Freien, die jeweils auf eine Zielgruppe ausgerichtet, aber durchaus zum miteinander nutzen der Generationen einladen.
Prinzip Ein Grundstück im belebten Stuttgarter Westen wird zum gemeinschaftlichen Zuhause beider Parteien und lädt Alte und Behinderte dazu ein, ihr tägliches
Architektonisch Der Entwurf sieht vor nur die Außenmauern des Bestands zu erhalten und von innen heraus den Bestand neu zu konstruieren um ihn tragfähiger zu ge-
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Der menschliche, persönliche Bezug geht verloren
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Der Beruf verspricht derzeit sehr gute Arbeitsmarktchancen aufgrund der wachsenden Nachfrage
stalten. „Generation Futura“ wird additiv auf den Bestand aufgesetzt, was jedoch ohne ein optisches Übergehen der beiden Volumen ineinander ausgeführ t werden soll. Um eine klare Trennung vorzunehmen wird das Volumen überhalb des Bestands gänzlich zurück genommen, der oberliegende Komplex durch Stahlbetonstützen empor gehoben. Die Stahlbetonstützen nehmen dabei das maßgebliche Gestaltungsmerkmal der Südfassade und der Blockinnenraumbebauung auf, und setzen dies invertiert um, da nicht die Öffnungen zwischen den Stützen, sondern die Stützen selbst in willkürlich erscheinenden Winkeln ausgeführt sind. Diese spielerische stat ische Konst r ukt ion n immt dem enormen Auf bau an optischer Schwere und stellt einen lebendigen, unterbrechenden Kontrast innerhalb der sonst absolut schlicht und eben gehaltenen Nordfassade dar. Die statische Konstruktion des Entwurfs basiert auf einem etablierten Stahlsystem aus Stützen und Trägern, Bodenplatten werden in diese eingelegt. Der Grundriss erfährt lagebedingt eine starke Verschattung. Aus dem Norden und Westen ist nur diffuses Licht aus den Straßenschluchten zu erwarten, direktes Ostlicht wird gänzlich durch das Nachbargebäude verblendet, Südlicht wird zu einem Großteil durch die vorstehenden Nachbarhäuser verschattet. Um möglichst effektiv die südliche Beleuchtung in die Räume zu reflektieren, wird das Bauvolumen südlich eingeschnitten und die Fassade im Spalt zwischen den Komplexen mit einer eloxierten Aluminium-Oberfläche beschichtet. Die Firma ‚alanod‘ produziert die als Fassadenbeschichtung taugliche Folie MIRO, die 95% der Lichtintensität wiedergibt. Die Reflektion des Lichts innerhalb des Spalts steiger t die Intensität des südlichen Lichteinfalls innerhalb der Wohnräume um ein Vielfaches. Bei Nacht entsteht an jedem Gebäude die Problematik des Einsehens. Die austretenden Lichtreize der Wohnräume durch die Fensterschlitze
der Südfassade werden innerhalb des Spalts in die Unendlichkeit vervielfältigt. Diese Reizüberflutung sorgt zu optischer Verwirrung da das Auge nicht augenblicklich weiß mit welcher Spiegelung es sich befassen soll, in welcher Ebene d iese l ieg t, woher sie ur spr üngl ich kommt... wodurch sich eine gesteigerte Intimität der Wohnungen ergibt. Wohnungstypen Das unmittelbar angrenzende Nachbargebäude in der Schwabstraße wird ab dem 22. Höhenmeter überragt, wodurch sich das Potential entfaltet den oberhalb liegenden Wohnungen für Alte und Behinderte größere Quadratmeterzahlen und demnach komfortablere Grundrissvarianten zu verleihen, indem die innere Erschließung, sprich das interne Treppenhaus nach außen, außerhalb des eigentlichen Baukörper volumens abgeschoben wird. Typus A - liegt überhalb des Nachbargebäudes, bietet eine größere Wohnfläche, komfortablere Grundrisse, und durch die Höhe einen für dieses Stadtviertel seltenen Ausblick über die Talsenke Stuttgarts. Typus B - liegt nicht höher als der Dachgibel des Nachbargebäudes, bietet daher eine interne Treppe, weniger Fensterflächen, etwas komprimiertere Grundrisse, jedoch immernoch sehr komfortables Wohnen in der niedrigeren der beiden Preiskategorien.
GRAFIK: Erschließung des Entwurfs „Futura“ BILD: Philip baut sein Endmodell
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1 Philip Knauf macht Skizzen 2 Sein Arbeitsplatz 3 Sein Schreibtisch 4 Um den Horizont der Herangehensweise zu er weitern und das praktische Ausprobieren am Modell zu fördern, wurde der Klasse durch den Lehrstuhl eine Studio-eigene „Styrocut“ zur Verfügung gestellt, um Ideen schnell und dreidimensional in Kunststoffschaum räumlich beg reif bar machen zu können.
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MODELLBAU Die Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bietet den Studierenden mit ihren 34 Werkstätten eine umfangreiche Ausstattung zu ihrem Studium. Durch kompetente Werkstattleiter und Werkstattleiterinnen ist der Erwerb vielfältiger Fertigkeiten und die Umsetzung der gestalterischen Vorhaben möglich.
1 Philip Knauf an der Schleifmaschine bei 2
Hannes Nokel in der Werkstatt für Modellbau und Möbeltechniken (Holz)
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2 Holzlager in der Werkstatt
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1 Detail Holzmodell 2 Erschliessungswege 3 Holzmodell ganzer Block
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PHILIP KNAUF
WORKSHOP 3 TAGE ZAUBERWÜRFEL
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Ein Kubus ist mit seinen austauschbaren Abmessungen ein neutraler Raum, ohne Hierarchie. Es gibt keine Richtung, kein Oben und kein Unten. Er ist eine solitäre Form und ohne umgebenden Kontext gibt es keine äußeren Einschränkungen. Eine Box mit den Maßen 40x40x40cm dient als Hülle für die Entwicklung neuer Ideen. Für den Workshop bekommt jeder Student 3 Boxen, für jede Aufgabe eine. Die Box bildet einen äußeren Rahmen, ein unabhängiges Konstruktionssystem, das flexible Nutzungsmöglichkeiten und vielfältige Interpretationsmöglichkeiten schafft. Im Workshop wird sich jeder Studierende jeden Tag mit einemspeziellen Thema beschäftigen und einen Entwurf für die Box konzipieren. Die Ergebnisse werden abends präsentiert und besprochen. Der zu erwartende Erkenntnisgewinn oder Teile der Strategie sollten im Semesterentwurf FUTURA aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Ziel des Workshops ist es, eine Methode zu entwickeln, die wie ein ‚Design-Werkzeug’ vielfältig einsetzbar ist und auch auf andere Aufgaben übertragen werden kann. In einem vom Studenten selbst gewählten Maßstab (1:200, 1:100, 1:50, 1:20, 1:10) soll ein räumliches Konzept entwickelt werden, dass sich auf eine oder mehrere spezielle Nutzungen (z.B. Wohnen, Arbeiten, usw.) bezieht. Technologische und funktionale Aspekte wie Erschließung und deren Organisation sowie Nachhaltigkeit im Sinne des statischen Konzepts und der Nutzungsvielfalt sollen ebenfalls berücksichtigt werden. Für die Modelle stehen 3 verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften (unterschiedliche Steifigkeiten, verschiedenartige Dehn- und Drehbarkeit, Faltbarkeit...) zur Verfügung. Die Bearbeitung der Aufgaben erfolgt jeweils mit einem Material. Der Entwurf des Nutzungskonzeptes soll mit Polystyrol-Platten umgesetzt werden, die sich mit der Thermosäge oder einem Messer leicht bearbeiten lassen. Vielleicht ergeben sich auch Techniken und Arten der Bearbeitung, die neue, ungeahnte Potentiale ermöglichen und zu neuen Ergebnissen führen. Um eine Homogenität des Objekts zu erzeugen und um die verschiedenartigsten Konzepte wieder als Ganzheit lesbar zu machen werden die Bauelemente vor dem Einbau in die Box in einem einheitlichen grauen Farbton gespritzt. Die Farbe dafür wird zur Verfügung gestellt. Am Ende des Workshops sollen alle Kuben aneinander gereiht, gestapelt und ‚ausgestellt’ werden und in einen gemeinsamen Kontext gestellt werden. So wird jede Einheit zu einem Teil einer größeren Struktur, beispielsweise ähnlich dem Organismus einer Stadt, bei der die einzelnen Gebäude, Plätze und Straßen auch jede für sich bestimmte Anforderungen erfüllen. Jedes Element funktioniert als eigenständiges System und wird doch in seiner formalen Struktur, dem kulturellen und soziologischen Gefüge, der umgebenden Infrastruktur, der Topographie, den klimatischen Gegebenheiten usw. beeinflusst, geprägt und bereichert somit auch wieder das Ganze. In Zusammenarbeit mit Christine Stoermer.
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PRÄSENTATION ENTWURFSPLANUNG FUTURA 1
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1 Philip Knauf präsentiert auf dem Flur 2 Die beiden Assistenten des Professors 3 Die ganze Klasse ist anwesend
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ENDPRÄSENTATION FUTURA
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SABINE HANSMANN 16.06.1985 DIPLOMANTIN 10. SEMESTER 1. Warum hast du dich für ein A rchitekturstudium entschieden ? Bei der Bewerbung habe ich geschwankt zwischen Architektur, Kommunikationsdesign und Produktdesign. Mich haben immer schon ganz einfache Gegenstände in ihren Bann gezogen, aber auch Grafiken, Illustrationen, Bücher und natürlich der Raum – ich befand mich im kompletten angewandt gestaltenden Feld und schließlich habe ich die Architektur gewählt, weil ich sie als den vielseitigsten Studiengang erachtete. Ich dachte mir damals, warum schon vor dem Studium einschränken, wenn ich mich im Studium erst einmal in allen Richtungen ausprobieren kann. Die Architektur hat ein riesen Spektrum zwischen ästhetischem Gestalten, Theorie und Konstruktion – man ist in ganz vielen verschiedenen Richtungen gefordert und an der Aka ist der gestaltende Bereich bis in andere Fachbereiche hinein unheimlich breit gefächert.
2 . Warum an der A B K in S tuttgart ? Die Aka bot damals den Diplomstudiengang „Architektur und Design“ an. Ich versprach mir von dem „und Design“ eben ein Studium über die klassische Architektur hinaus mit der Möglichkeit, mich im Rahmen der Kunsthochschule noch orientieren zu können. Etwas, was sicherlich auch heute noch ohne diese Benennung durch die gemischten Grundklassen (Architektur mit Produktdesign) auch im Bachelor noch Bestand hat, aber nicht mehr als solches kommuniziert wird. Die Vielfalt und die Werkstätten an der Aka waren sicherlich auch mit ausschlaggebend.
3 . D u hast die U mstellung von D iplom auf das B a - und M a - s y stem mitbe kommen . F unktioniert deiner M einung nach das neue S y stem ? Die Bachelor-/Masterumstellung war ein riesen Kampf innerhalb der Fachgruppe. Professoren sind gegangen und neue jüngere beginnen nun, nicht mehr aus dem Diplomsystem heraus, sondern quasi ohne „Vorbelastung“, den neuen Studiengang zu gestalten. Ich denke, es hat sich bereits vieles getan, aber rund laufen wird es sicherlich erst, wenn ein ganzer Schwung Studierende die neuen Abschlüsse durchlaufen hat.
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4 . W ie gehst du an ein P rojekt ran ? W ie arbeitest du ? Wie Projekte sich entwickeln, ist jedes Mal unterschiedlich und auch immer von dem Rahmen, den Professor und Assistent bilden, abhängig. Bei mir gibt es am Anfang immer eine Unruhe- und Suchphase bis ich schließlich das, was mich interessiert und fesselt, gefunden habe. Es folgen Wochen mit Vorwärts- und Rückwärtsschritten und am Ende kommt dann der Arbeitswahn – dann, wenn man alles abschließend klären und man das Projekt durchzeichnen, layouten, Abgabemodelle bauen muss. Das sind die anstrengendsten Wochen, in denen sich alles nur noch um das eine Projekt dreht, aber am Ende auch immer die schönsten, oder die, in denen man die größten Schritte macht. Mein letztes Projekt habe ich als Kooperation mit Carolin Lintl, einer Kommunikationsdesignstudentin, entwickelt. Es war ein regulär angebotener Entwurf vom „Städtebau, öffentliche Bauten + Raum“ Lehrstuhl. Wir hatten schon länger vor, einmal ein gemeinsames Projekt zu machen und der Entwurf eines „Drawing Centers“ schien uns als Schnittstelle 2D – 3D perfekt. Caro ist im Verlauf des Projektes weiter in die Architektur eingestiegen als ich vielleicht in die Grafik und das Projekt hat seine ganz eigene, unvorhergesehene Richtung genommen, aber mir hat es nichts desto trotz die Fachgruppe Kommunikationsdesign näher gebracht und natürlich viele Kniffe, Tricks und einen anderen Blick. Diese Projektzusammenarbeit ist zwar durch unsere Eigeninitiative zustande gekommen, aber eben dass so etwas möglich ist, halte ich für eine riesen Qualität der Aka. Ich hoffe, dass es auch von den Professoren in Zukunft mehr Anreize zu solchen übergreifenden Projekten gibt – es vielleicht auch stärker im Studienplan verankert wird oder die Studenten einfach mehr Zeit für solche Ausflüge bekommen.
5. Was inspiriert dich ? Wahrscheinlich alles was ich sehe; alle Reisen und Exkursionen, die anderen Fachbereiche, Erzählungen von Freunden und viele Bücher – manche Blogs.
6 . H ast du noch einen guten R at für B ewerber ? Eigene Interessen suchen, diesen nachgehen und möglichst viel ausprobieren.
Sabine Hansmann mit dem „Trichter“ auf dem Kopf. Der „Trichter“ ist ein Helm, der das eine Ohr abdichtet, während das andere die Geräusche der Umgebung verstärkt hört. Er wurde im Zusammenhang mit dem Projekt „Drawing Center“ gebaut.
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DRAWING CENTER NEW YORK SABINE HANSMANN CAROLIN LINTL Das Projekt beg innt mit dem Exper iment „unbound “, das Schwellen und Grenzen materieller Energien erforscht: Durch drei Hörobjekte wird Schall erfahrbar. Diese Objekte sind Ausgangspunkt für den Ent w ur f des Draw ing Centres New York, für das in Zusammenschluss mit Artist Space und Wooster Group, nördlich des sich entwickelnden Galer iev ier tels in Chelsea (10t h Avenue W30th Street, Hells Kitchen) eine neue Kulturstätte entwickelt wird. „2_Map“ befasst sich dann mit dem Ort und der Neustrukturierung der Institutsgruppe. Durch eine “Öffnung” der räuml ichen und prog rammat ischen Struktur wird eine Plattform für Künstler, Galeristen, Kulturschaffende und ein interessiertes Publikum geschaffen. Unter dem Gedanken der radikalen Offenheit wird eine Gebäudehülle aus einer Voronoistruktur entwickelt, die das Schallfeld vor Ort akkustisch neu definiert – räumlich-materielle Grenzen von akkustisch wahrnehmbaren Raumgrenzen entkoppelt und durch eine graduelle Ausformulierung der Sichtbezüge eine neue Wahrnehmung von Innen und Außen schafft. Eine offene und f lexibel verknüpfte Raumstruktur ermöglicht es die institutionellen Schnittstellen des bestehenden Netzwerkes weiter zu verdichten.
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1 Sabine Hansmann mit „Todesplanet“ auf dem Kopf. Der „Todesplanet“ ist ein innen mit Filz ausgekleideter Kugelhelm, der alle Geräusche von aussen dämpft. Im oberen Bereich sind Rohre mit unterschiedlichen Längen und Durchmessern angebracht, die mit Filz verschließbar sind. Unterschiedliche Schallhöhen läuften sich je nachdem welches Rohr man öffnet darin tot und es dringen nur bestimmte Frequenzen ans Ohr im Innern des Helms. 2 Sabine demonstriert die Filzverschlüsse des „Todesplaneten“ 3 Sabine Hansmann und Carolin Lintl bei einer Präsentation. Carolin hält die „Pfeife“ in der Hand. Die Pfeife ist ein kleiner Trichter der am Ende eines gebogenen Rohres sitzt und mit einer Membran überzogen ist. Die Membran vibriert je nach Tonlage und Lautstärke mit der in das Rohr gesprochen wird und bringt Reiskörner zum tanzen. 4 Zuschauer bei einer Präsentation
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1 Höhenmodell – Bewegungsfluss Umgebung
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3 Voronoimodell: Die Position der Gläser formuliert die akkustische Wirkung aus
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EXKURSION NEW YORK NOVEMBER 2009 2 1 Die deutschen Studenten bekommen eine Führung durch das Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro in New York
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2 Sabine Hansmann im Gespräch mit ihrem Professor Andreas Quednau in New York
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GEROLD SCHRACK 09.02.1982 MASTER OF ARTS IN ARCHITECTURE SEIT 2009 Kreativität umsetzen! Schon während meines Abiturs am Wirtschaftsgymnasium war mir künstlerisches und grafisches Arbeiten, sowie das Entwerfen und Bauen von kleinen Möbeln ein wichtiger Ausgleich. Während meiner Zeit an der ehemaligen Kunstschule Stix in Heilbronn erkannte ich zunehmend, wo meine Interessen lagen. Das menschliche Umfeld, der gebaute Raum, sowie das Erscheinungsbild von Gebäuden prägen und beeinflussen einen Menschen. Deshalb sollte die Funktionalität eines Gebäudes mit der künstlerischen Gestaltung in Einklang gebracht werden. Nach Beendigung meines Bachelorstudiums an der Hochschule Biberach, mit dem Schwerpunkten Architektur und Bauingenieurwesen, wollte ich meine Fertigkeiten in den Bereichen Architektur, Design und Kunst mit einem Masterstudium vertiefen, besonders im Bereich Entwurf. Da diese Bereiche an der Akademie in Stuttgart eine besondere Rolle spielen und sie zu diesem Zeitpunkt den neuen Masterstudiengang Architektur einführte, entschied ich mich für Stuttgart. An der Akademie angekommen war für mich alles neu. Nicht nur die Hochschule, sondern auch der Studiengang. Nach einem sehr intensiven, auf technische Inhalte geprägten Bachelorstudiums, an einer kleinen Hochschule, bei welchem ich alle wichtigen Grundlagen des Bauens kennen lernte, wurden mir die Unterschiede schnell deutlich. Alles war in irgendeiner Form freier und größer. Angefangen bei der Wahl der Entwürfe, Seminare und Stegreife bis hin zum Angebot der gesamten Akademie. Anfänglich war der Masterstudiengang noch von viel Unsicherheit geprägt - keiner wusste so recht was er mit den ersten Master-Studenten anfangen sollte. Morgens an die „Aka“ kommen und spät in der Nacht wieder nach Hause gehen. Dies wurde schnell zur Normalität. Jedes Semester einen Entwurf, Stegreife und Seminare und oft zur selben Zeit. Gutes Zeitmanagement war gefragt und ist auch heute in der Arbeitswelt eine wichtige Kompetenz. Die ersten drei Semester vergingen sehr schnell. Hervorzuheben sind die Eindrücke der Exkursionen, besonders der nach China.
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Entwerfen heißt, nicht nur einfach ein Raumprogramm abarbeiten und so gut wie möglich in eine Schachtel zu packen, unter ein Dach zu bekommen, sondern hinter das Thema zu schauen und sich intensiv damit zu beschäftigen. Etwas Neues wagen! Warum ist dieses Gebäude aus Beton? Warum ist der Eingang an dieser Stelle? Warum rot? Wieso keine Fenster? Langweilig! Das sind Dinge die man beim Entwerfen an der Akademie immer wieder hört. Architektur ist nicht einfach nur Gebautes in unserer Umgebung! Es ist eine Fülle aus unterschiedlichsten Faktoren. Diese zu verknüpfen ist eine Kunst, die gelernt werden muss. Dafür bietet die Akademie Raum und Zeit. Jedoch sind drei Semester wenig Zeit um alle Möglichkeiten zu nutzen. So stand nach eineinhalb Jahren auch schon die Masterarbeit vor der Tür. Fünf Monate Zeit sich eigenständig ein Projekt zu erarbeiten und das Gelernte anzuwenden. Auch diese letzten Monate an der Akademie gingen schnell vorbei. Und schon hatte ich meine Masterurkunde in der Hand, obwohl ich gefühlt, gerade erst an der Akademie angefangen hatte. Nach einer dreimonatigen Bewerbungsphase bin ich im schönen Vorarlberg in meinem Wunschbüro gelandet. Der Wechsel nach dem Bachelorstudium an die Akademie hat mir dabei sehr geholfen, dies wurde mir in den Bewerbungsgesprächen deutlich. Das Masterstudium an der Akademie prägte meine Tätigkeit entscheidend. Rückblickend bin ich sehr froh über diese Entscheidung. Mein Blickwinkel für eine Bauaufgabe hat sich geweitet, und mein Gefühl für Material und Raum, Farbe und Form hat sich gestärkt. Noch heute bestehen die Kontakte zu Studenten der verschiedenen Studiengänge. Sehr gerne denke ich an die vier Semester zurück, auch wenn es teilweise sehr anstrengend und stressig war. Es war trotz all dem eine schöne Zeit in Stuttgart. Einem/r zukünftigen Studenten/in an der Akademie würde ich raten: Nimm so viel Aka mit wie möglich!
Gerold Schrack pr채sentiert seine Masterarbeit.
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GEROLD SCHR ACK
MASTERARBEIT KINDER- UND JUGENDZENTRUM ULM In einer „Landschaft“ aus Rechteckkörpern, welche alle Nutzungen der neuen Bebauung aufnehmen und gleichzeitig Gebäude und Außenanlage bilden, soll ein neues Zentrum für Kinder und Jugendliche in Ulm entstehen. Jeder Körper bekommt dabei eine Nutzung bzw. Funktion, die dazwischenliegende Fuge dient als Wegeverbindung und Beleuchtung.
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GEROLD SCHR ACK
REALISIERUNGSPROJEKT GLÜHWEINSTAND STUTTGART
„Das ist das Haus vom Nikolaus“ – Dieses Sprichwort, nachdem wohl jedes Kind ein Haus zeichnet, bildete die Grundlage für unsere Aufgabe, einen möglichst einfachen Glühweinstand zu entwerfen. So entstand das klassische Haus, nach den Proportionen des Goldenen Schnittes. Um unseren Grundgedanken weiterzuführen, teilten wir das Haus in Scheiben und vergoldeten die Kanten der Schnittstellen. Dieser Glühweinstand wurde tatsächlich vor dem Kunstmuseum in der Innenstadt von Stuttgart aufgebaut.
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WIR SEHEN UNS AN DER STAATLICHEN AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE STUTTGART
IMPRESSUM
KONZEPTION GESTALTUNG
Hanna Musen entstanden im 3. und 4. Semester Kommunikationsdesign Klasse Prof. Gerwin Schmidt ABK Stuttgart
TYPOGRAFIE
DANK
KONTAKT
Futura Medium Condensed Caecilia 45 Light Philip Knauf Gerold Schrack Sabine Hansmann Gerwin Schmidt Katja Liebig h.musen@abk-stuttgart.de
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