Universität Duisburg-Essen, Campus Essen Fachbereich Kunst und Design Studiengang Industrial Design Diplomarbeit im WS 2009/2010 “Anwenderbezogene Gestaltung eines Produktes aus dem Bereich Consumer Electronics, durch Einbindung der User Experience in den Designprozess.” Johannes Neusel Savignystr. 73 45147 Essen 1. Prüfer: Prof. Dr. Marc Hassenzahl 2. Prüfer: Prof. Anke Bernotat
Inhalt Exposé
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Einleitung
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Zeitplan
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Analyse
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Marktübersicht Interviews PC-Tagebuch
Konzepte & Ideen Finales Konzept
Trend & Marktübersicht
Touchscreen
Anforderungsliste
Datensicherung
Interviews
Arten der Datensicherung
Ansätze & Überprüfung
Versuchsaufbau
Finales Konzept
Formale Gestaltung
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Architektur Richtungen finale Richtung
Proportionen
Details
Technischer Aufbau
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Flexibilität in der Wohnung
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Anzeige Füllstand Animation Logo
Produktfotos
88
Fazit
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Literaturverzeichnis
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Exposé Diplombetreuer Prof. Dr. Marc Hassenzahl Prof. Anke Bernotat
Anwenderbezogene Gestaltung eines Produktes aus dem Bereich Consumer Electronics, durch Einbindung der User Experience in den Designprozess. Produkte im Consumer Electronics Segment müssen sich in einem immer größer werdenden Konkurrenzkampf gegenüber Mitbewerbern behaupten können. Formale Unterschiede können zwar bei einer Kaufentscheidung ausschlaggebend sein, werden jedoch von jedem Konsumenten subjektiv beurteilt. Zudem gibt es innerhalb von Produktgruppen oftmals nur marginale Unterschiede in Performance und Ausstattung, so dass sie keinen längerfristigen Mehrwert bewirken. Das Gestalten von Produkten verkommt zum „Styling“, ohne innovativen Charakter. Damit Produkte besser auf die Bedürfnisse der Anwender angepasst werden können und um infolgedessen eine höhere Produktqualität zu erreichen, beschäftigt sich das User Experience Design mit dem Erlebnis des Benutzers während der Interaktion mit einem Produkt. Das Benutzererlebnis soll hier bewusst positiv beeinflusst werden, um eine stärkere emotionale Bindung zwischen Produkt und Benutzer zu bewirken. In meiner Diplomarbeit möchte ich ein Produkt aus dem Bereich Consumer Electronics auf dessen User Experience Qualitäten analysieren, um an Hand der gewonnenen Erkenntnisse ein optimiertes Benutzererlebnis zu erreichen. Erfahrungen, Wünsche und Bedürfnisse von Anwendern im Umgang mit einem elektronischen Gerät sollen untersucht werden, um neue Ansätze für die Gestaltung von Produkten zu generieren. Dabei sollen die Primärfunktionen des zu betrachtenden Produktes durch die Einbindung emotionaler Qualitäten nicht eingeschränkt, sondern um eine weitere Komponente bereichert werden. 5
Funktion
Ästhetik
Einleitung
Erlebnis
Die erste Frage, die ich mir stellen musste, war welches elektronische Produkt ich gestalten möchte. Die Wahl fiel auf ein Notebook. Der Gund hierfür ist seine Komplexität auf technischer, emotionaler und formaler Ebene. Das Notebook ist längst nicht mehr nur ein Arbeitswerkzeug, sondern auch, oder vor allem, ein Multimedia- und Entertainmentgerät. Diese Vielseitigkeit erlaubt es mir die verschiedenen Bereiche differenziert zu betrachten und zu bewerten. Wie im Exposé beschrieben, ging es mir bei der Gestaltung eines neuen Konzeptes nicht alleine darum, ein rein formales, oder technisch-funktionales Konzept zu entwickeln, sondern mit Hilfe des User Experience Designs ein Erlebnis mitzugestalten. Ziel war es dem Notebook ein neues Image zu geben und dabei gleichermaßen auf die pragma-
tischen sowie die emotionalen Bedürfnisse des Benutzers einzugehen. Genau dieses Spannungsfeld, zwischen rein pragmatisch-funktionalen einerseits und hedonisch-emotionalen Ansätzen andererseits, bildet den Schwerpunkt meiner Arbeit. Beide Ansätze ziehen sich durch alle Phasen meiner Arbeit, angefangen bei der Analyse bis hin zum finalen Entwurf. In meiner Recherche gehe ich daher auf Statistiken, Trends und den aktuellen Markt ein, führe aber auch qualitative Interviews, um einen Eindruck von den emotionalen Bedürfnissen der PC-Benutzer zu bekommen. Das Ergebnis ist ein Konzept, das auf funktionaler Ebene auf den Wunsch nach mehr Flexibilität in den eigenen vier Wänden eingeht und auf der Experience-Ebene den Datensicherungsprozess zu einem Erlebnis werden lässt. 7
Zeitplan
20/21.01 Abgabe Doku.
21.07. Anmeldung
27/28/29.01 Pr채sentation
formale Ausarbeitung f. Konzept/ Design/ CAD
Kontrolle Pr채sent.
Prototyp/ Anwendung
Modellbau
Analyse
fr채sen/ spachteln/ lackieren
Beobachtung/ Befragung/Auswertung
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August
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September
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Oktober
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November
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Dezember
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01
02
03
Januar
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Maktübersicht Marken, Absatz und Verbraucher
Der Computer gehört mittlerweile zum Standardrepertoire in jedem Haushalt, so besitzen 72,7% aller Haushalte in Deutschland mindestens einen Computer. Laut Umfrage des Bundesamts für Statistik nutzen 94% der 10-24-jährigen 84% der 25-54-jährigen und nur 33% der über 50-jährigen den Computer regelmäßig. Ultraportable Notebooks
1499$
einem Anteil von 44% an, danach kommen die Stationären-PCs mit 34% und die neue Kategorie der Netbooks, schafft es auf stolze 22%. Tower-PCs 34%
75 und älter
Mainstream Notebooks
65-74 55-64 45-54
(Quelle: BITCOM, 2008)
35-44 25-34 16-24
499$
10-14 02
Netbooks
7”
Der derzeitige Computermarkt wird überflutet von einer Masse an Herstellern und Modellen. Die wichtigsten Hersteller sind: Acer / Alienware / Apple / Asus / Dell / Fujitsu Siemens / Hewlett Packard / IBM Lenovo / MSI / Packard Bell / Samsung / Sony-vaio / Toshiba … Eine genaue Unterteilung des Marktes ist schwierig und die Grenzen zwischen Consumer- und Business-PC oder Multimedia- und Gamer-PC sind heutzutage fließend. Endverbraucher werden überrollt von Angeboten und fühlen sich oft von dem derzeitigen Produktdschungel überfordert. Auf Grund des nahezu identischen Produktangebotes ist eine Markenidentität kaum noch möglich. Als Hersteller hat Asus es jedoch kurzzeitig geschafft eine Sonderstellung zu erlangen, indem es mit dem EEE-PC eine Lücke im Produktangebot geschlossen hat. Die sogenannten Netbooks verzichten auf hohe Performance und ein CD-Laufwerk und reihen sich mit ihrer Größe zwischen Smartphone und Notebook ein. 10
04
06
08
0
100 %
(Quelle: Statistisches Jahrbuch, 2008)
12”
Notebooks 44%
14”
16”
(Quelle: Polster, 2008)
Einen noch kaum bedienten Markt sieht Jochen Polster, Marketing Vice President der AMD GmbH, in seiner Veröffentlichung zur 3. Jahreskonferenz, bei den 11-13 Zoller im Preissegment zwischen 500$ und 1000$ (Grafik oben). Eine weitere interessante Entwicklung könnten sogenannte Slate-PCs sein, welche zurzeit noch ein Nischendasein in gewerblichen Bereichen fristen. Slate-PCs verfügen über einen berührungssensiblen Bildschirm und kommen so ohne Tastatur und Trackpad aus. Sie sind entweder mit der Hand oder mit einem Stylus bedienbar und ermöglichen so eine intuitive Menüführung. Einzelne Hersteller wie Techcrunch, Toshiba und Apple sehen in dieser Architektur großes Potenzial für den privaten Gebrauch, da sich diese Geräte besonders gut für das einfache Surfen im Internet eignen.
Zudem hat nahezu jeder Haushalt mit Computer auch einen digitalen Internetanschluss. Privatpersonen nutzen dabei zunehmend die drahtlose Verbindung ins Internet per W-Lan. Laut CeStudie der Bitcom von 2009 gehen 44,1 aller Deutschen mittlerweile drahtlos ins Internet. 55,1 nutzen weiterhin die klassische Verbindung via Kabel. Dieser Trend ist sicherlich auf die steigenden Notebook-Verkäufe und den Wunsch nach mehr Mobilität, auch in den eigen vier Wänden, zurückzuführen. Fast 90% der Verbraucher hingegen geben an kein eigenes Heimnetzwerk zu besitzen, obwohl die Grundvoraussetzung hierfür gegeben sind. Dies dürfte vor allem auf das fehlende Knowhow zurückzuführen sein. Die zunehmende Leistungssteigerung und sinkende Preise bei Notebooks haben dafür gesorgt, dass stationäre Computer, besonders im privaten Bereich, durch mobile Rechner abgelöst werden. Während der Verkauf von Desktop-Computern im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben ist, konnte der Notebook-Markt ein Verkaufsplus von 26% verbuchen. Notebooks führen den deutschen Markt 2009 mit
Netbooks 22%
Interessant ist hierbei, dass ein Großteil der Käufer von extrem mobilen Netbooks deren Mobilität zwar als primäres Kaufargument angeben, 60% jedoch noch nie die eigenen vier Wände mit ihrem Gerät verlassen haben (Quelle: NPD Group). Laut Umfrage im Statistischen Jahrbuch 2008 (S.116) wird das Internet am häufigsten zum Senden und Empfangen von E-Mails genutzt. Dicht gefolgt von dem Suchen nach Informationen über Waren und Dienstleistungen. Trotzdem spricht die Bitcom in Ihrer Ce-Studie von einem starken Wandel in der Nutzung des Internets. War das Internet vor Jahren noch vor allem ein sehr textlastiges Informationsmedium, hat es sich zu einer Plattform für Musik, Bilder und Videos gewandelt. Zudem steigen die Bereitschaft und der Wunsch nach personalisierten Angeboten. Laut Bitcom-Umfrage ist vor allem das Anschauen von Videos z.B. bei Youtube sehr beliebt, aber auch das Hochladen von persönlichen Bildern und Videos gewinnt immer mehr an Zuwachs. Hier sind vor allem eine einfache und intuitive Bedienung der Geräte und weniger deren Leistungsmerkmale gefragt. Der Erfolg von Produkten wie der Flip-Kamera, die allein auf das meist spontane Festhalten und Teilen von Momenten ausgerichtet ist und weniger darauf qualitativ hochwertige Aufnahmen zu liefern, bestätigen den Trend. Neue Technologien und Serviceleistungen werden von den Verbrauchern zwar überwiegend positiv angenommen, dürfen ein bestimmtes Maß an technischem Verständnis jedoch nicht überschreiten. 11
Architektur
Von Desktop-PC bis Slate-PC
Desktop-PC
Notebook
Desktop-PCs besitzen die bekannteste Architektur und reichen von einer günstigen Einsteigervariante bis hin zur leistungsstarken Workstation. Auf Grund ihrer Größe finden sie meist unter dem Schreibtisch Platz. Wegen ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses sind sie immer noch mit einem beträchtlichen Anteil auf dem Markt vertreten.
Das Notebook ist mittlerweile die beliebteste Architekturform im PC-Segment. Die Integration von Bildschirm, Rechner und Tastatur in einem mobilen Gehäuse bietet höchste Mobilität mit mittlerer bis hoher Performance. Die Größe der Bildschirme variiert in der Regel zwischen 12 – 17 Zoll. Die große Nachfrage und die schnell voranschreitende technische Entwicklung ermöglichen zudem Preise nicht weit oberhalb gängiger Desktop-Systeme.
Netop-PC Netbook
Netop-PCs zeichnen sich durch ihr kleines und kompaktes Gehäuse, sowie ihren niedrigen Preis aus. Zudem sind sie um ein Vielfaches stromsparender als ihre größeren Verwandten. Durch ihre zurückhaltende Erscheinung finden sie meist direkt auf dem Schreibtisch oder anderen Ablageflächen Platz. Wegen ihrer geringen Performance eignen sie sich nur für einfache Anwendungen wie Office-Programme, Surfen im Internet und Wiedergabe von Musikdateien. Anspruchsvolle Spiele und Grafikanwendungen sind jedoch nicht möglich. Zudem besitzen sie derzeit nur einen VGA-Ausgang und kein CD-Laufwerk.
Netbooks sind extrem mobile und kompakte Notebooks im Niedrigpreissegment. Zu Gunsten des Preises und der Mobilität verzichten sie auf hohe Performance und ein integriertes CD-Laufwerk. Sie eignen sich für einfache Anwendungen wie das Arbeiten mit Office-Programmen und das Surfen im Internet und sind somit gleichermaßen für flexible Geschäftsleute wie Einsteiger interessant. Ihre Bildschirmgröße liegt in der Regel zwischen 10- und 12- Zoll.
All-in-one-PC All-in-one-PCs sind Bildschirm und Rechner in einem und werden wie ein herkömmlicher Bildschirm direkt auf dem Schreibtisch platziert. Ihr Reiz liegt in ihrer kompakten und aufgeräumten Erscheinung ohne dabei Performance einbüßen zu müssen. Anspruchsvolle Multimediaanwendungen sind mit den meisten Geräten somit kein Problem. Sie eignen sich vor allem für den privaten Gebrauch, einige Modelle besitzen für eine einfachere Bedienung zudem einen Touchscreen. 12
Slate/ Tablet-PC Diese Art von mobilen Computern verzichtet auf eine Tastatur und lässt sich durch ein Touchscreen bedienen. Bis jetzt vor allem als Nischenprodukt im Businessbereich bekannt, haben Hersteller das Potential für den privaten Bereich erkannt und planen kostengünstigere Geräte auf den Markt zu bringen. Der Vorteil liegt in ihrem einfachen Handling und einer intuitiven Bedienung. Die Geräte für den privaten Bereich sollen in erster Linie dem Surfen im Internet dienen und verzichten daher auf hohe Leistung und Speicherkapazität. 13
Interviews
Befragung von Computernutzern Um den Umgang mit Notebooks aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und um einen Eindruck zu gewinnen, wie der Alltag von Privatleuten mit diesem Produkt aussieht, habe ich Freunde und Bekannte gebeten mir ein wenig über ihre Erfahrungen mit ihren Computern zu erzählen. Hierfür habe ich Einzel- bzw. Zweierinterviews geführt und die Gespräche aufgezeichnet. Dabei waren die Fragen breit gefächert und gingen von „Was war dein primäres Kaufargument?“ bis hin zu „Wie kommunizierst du in einer Fernbeziehung?“. Die Interviews sind nicht als repräsentative Umfrage zu verstehen, sondern als Einblick in die Welt verschiedener Nutzer und als Anregung für neue Konzeptideen. Trotz der stichprobenartigen Umfrage lassen sich Parallelen zur, auf quantitativen Umfragen basierenden, Marktanalyse feststellen; sei es die Hilflosigkeit bei der Auswahl des richtigen Produktes oder die Art und Weise wie das Internet genutzt wird. Neben den Gemeinsamkeiten haben sich aber auch neue Aspekte, wie die Nachlässigkeit bei der Datensicherung und das Arbeiten im Bett oder Couch, herauskristallisiert. 15
Natali
25, Student
Griseldis
58, Physiotherapeutin Für die Arbeit als Physiotherapeutin muss ich regelmäßig Berichte in Word schreiben, da ich aber ein absoluter Computerleihe bin, nehme ich die Arbeit lieber mit nach Hause. Dort habe ich mehr Ruhe und fühle mich nicht so unter Druck gesetzt, auch wenn dies für mich unbezahlte Überstunden bedeutet. Das Internet finde ich schon praktisch,weil es einem die Möglichkeit bietet schnell an Informationen zu kommen. Vor allem den Routenplaner weiß ich mittlerweile sehr zu schätzen. Ich besitze keinen Computer, ein eigener wäre auch überflüssiger Luxus. Mein Mann hat ein Notebook, das ich hin und wieder nutze. Natürlich gibt es eine Hemmschwelle an seinen Computer zu gehen. Er hat viele wichtige Dokumente auf dem Laptop und ich habe Angst etwas kaputt zu machen. Mit einem Eigenen wäre das sicher anders, aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass ich einen benötige. 16
Mein Bruder meinte, ich bräuchte ein eigenes Notebook. Das war alles recht spontan. Er hat sich erkundigt, welches für mich geeignet ist und dann habe ich es gekauft. Es ist ein weißes Netbook von Samsung. Eigentlich war es ja für die Uni gedacht, aber bis jetzt musste ich noch keine Hausarbeiten schreiben. Ich surfe gerne im Intertnet, checke meine E-Mails, lese ein paar News und stöbere auf StudiVZ herum. Auf StudiVZ bin ich durch eine Freundin aufmerksam geworden, sie meinte das sei toll. Mittlerweile habe ich viele flüchtige Bekanntschaften, aber auch gute Freunde dort. Ich bin zwar auch bei Facebook, um den Kontakt zu meinen Brüdern zu halten, allerdings ist mir das zu kompliziert. Wenn mir langweilig ist, mache ich den Rechner an und surfe im Internet, der Fernseher ist sowieso immer an. Musik höre ich entweder über meine Anlage oder ich schau mir Videos auf Youtube an. Das ist sehr praktisch, weil ich mir keine CDs kaufe. Da ich meistens Musik höre, wenn ich alleine bin, reichen die internen Lautsprecher einigermaßen aus. Mein Netbook ist mir sehr wichtig geworden, alleine schon wegen der vielen Bilder, die ich auf der Festplatte habe. Allerdings habe ich mir noch keine Gedanken über die Sicherung der Dateien gemacht. In den Urlaub würde ich meinen Computer nicht mitnehmen, das wäre mir zu unsicher und außerdem brauche ich ihn dort auch nicht. Ich nehme ihn höchstens mal mit in die Uni, wenn ich weiß, dass die Vorlesung langweilig wird. Statt zuzuhören schaue ich mir dann mit Freunden Bilder an oder surfe im Internet.
Lalo
30, Student
Meine jetzige Beziehung war von Anfang an eine Fernbeziehung, daher ist es für mich ganz normal meine Freundin über längere Zeiträume nicht zu sehen. Meistens geben wir uns morgens eine kleine Statusmeldung, erzählen einander wie es uns geht und was wir so vorhaben. Abends wird dann oft schon mal länger telefoniert. Dafür gibt es aber keine festen Zeiten, so vermeidet man Enttäuschungen durch nicht erfüllte Erwartungen. Wichtig ist mir sagen zu können, wenn ich keine Lust oder keine Zeit habe zu telefonieren ohne dass dies gleich als Kritik aufgefasst wird. Ansonsten schreiben wir uns zwischendurch kurze SMS, denn es ist schön zu wissen was der andere so macht, auch wenn dieser 600 km weit entfernt ist. Ein schönes Erlebnis, das mit Kommunikation zu tun hat, war als ich mit einem Freund übers Internet gezockt habe und nebenbei Skype lief. Wir konnten uns frei unterhalten und ich hatte das Gefühl, er säße mir direkt gegenüber. Langweilig wird mir eigentlich nur, wenn ich mit
der Bahn fahre, aber dafür habe ich mir extra einen NintendoDS gekauft. Den habe ich immer dabei, wenn ich längere Srecken fahre. Ich mag die Nintendo Produkte wegen ihres Designs und weil sie innovativ sind. Für gut gestaltete Produkte kann ich mich schnell begeistern und wenn sie zu dem nicht so teuer sind, endet das Ganze meist in einem Spontankauf. Bei meinem Laptop war das anders, da habe ich lange verglichen und mich für den Preis-Leistungssieger entschieden. Das Aussehen war hier zweitrangig. Da ich viel mit Grafik- und 3D-Programmen arbeite und außerdem auch zocke, habe ich hohe Ansprüche an die Performance. Einen festen Arbeitsplatz gibt es bei mir nicht, ich arbeite viel auf der Couch, im Bett oder am Schreibtisch. Mein Notebook ist der teuerste Gegenstand, den ich besitze und außerdem auch der emotional wichtigste, da so viele persönliche Dateien und Fotos auf der Festplatte gespeichert sind. 17
Christopher & Yvonne
Kirsten
27, Student & 27, Herrenschneiderin Bei einer Fernbeziehung vermisst man sicherlich am meisten den körperlichen Kontakt. Aber auch das bloße in die Augen schauen ist sehr wichtig. Das Problem beim Telefonieren ist, dass man das Gefühl hat, man müsse unentwegt reden, dabei ist es auch mal schön nichts zu sagen. Ich vermisse, dass Jemand da ist, wenn ich nach Hause komme. Die bloße Anwesenheit reicht schon aus, um sich wohl zu fühlen. Natürlich telefonieren wir seit Christophers Praktikum mehr als vorher, aber wir haben schon immer viel telefoniert. Nicht lange, nur mal kurz hallo sagen oder einen Kuss durchs Telefon geben. Ich finde es wichtig zu wissen, dass jemand da ist, der an mich denkt. Vor allem das Teilen von schönen Momenten vermisse ich. Mir ist auch oft langweilig seitdem Christopher nicht mehr hier ist. Ich habe jede Menge zu tun und könnte meinen Hobbies nachgehen, aber wenn ich alleine bin fehlt mir oft die Motivation. Alleine die Anwesenheit einer Person motiviert unheimlich bzw. macht den Unterschied zwischen langweilen und entspannen aus. Am meisten vermisse ich den gemeinsamen Alltag. Yvonne hat mir mal ein Video aufgenommen, in dem sie solche alltäglichen Momente aufgenommen und kommentiert hat. Zähneputzen, kochen fernsehen…all die Dinge die man erst zu würdigen 18
26, Student weiß, wenn man 500 km weit entfernt wohnt. Schön war auch, als ich nach und nach kleine Zettelchen gefunden habe, die sie vorher in meiner Wohnung verteilt hatte. Kleine unerwartete Gesten sagen oft mehr als zwei Stunden telefonieren. Mein erster Rechner war das alte Notebook von meinem Vater. Ich habe es damals bekommen, damit ich auch mal ins Internet gehen kann. Außerdem fing in dieser Zeit jeder an digitale Fotos zu machen und ohne Computer konnte man sich diese ja schlecht ansehen. Jetzt habe ich ein MacBook. Dadurch, dass Christopher einen Mac hatte, kannte ich mich damit aus. Natürlich sind die Appleprodukte auch sehr schön. Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, dass Leute an meinen Rechner gehen, für einen Tag würde ich ihn aber nicht ausleihen. Dafür sind zu private Dinge darauf gespeichert. Da ich auch Industrial-Design studiere brauche ich mein Notebook viel zum Arbeiten. Privat benutze ich es um im Internet zu surfen, Mails zu checken, Fotos darauf zu laden und um Musik zu hören. Ich höre vor allem viel Internetradio, dazu schließe ich das Notebook an die Anlage an. Natürlich kann ich mich für neue elektronische Produkte begeistern was mir aber oft fehlt ist die Authentizität. Alles funktioniert vollautomatisch ohne Selbstbeteiligung, das langweilt irgendwann.
Vorne weg: ich habe keine Ahnung was für einen Computer ich habe. Ich weiß nur, dass er schwarz und klein ist…ich glaube es ist ein Eee-PC. Wichtig waren mir nur Preis und Aussehen. Mein Freund meinte, für meine Anforderungen brauche ich nichts Teures. Ich schreibe viel mit Word und surfe oft im Internet. Wichtig war mir einen eigenen Computer zu haben. Mein letzter Rechner war ein altes Notebook von meinem Vater. Ich konnte keine Programme installieren, weil er die Administratorenrechte hatte und ich musste bei jedem kleinen Problem zu meinen Eltern fahren. Ich denke ab einem gewissen Alter braucht man auch einen eigenen Computer. Obwohl er so klein ist, arbeite ich meistens zu Hause. Die Flexibilität in der eigenen Wohnung weiß ich allerdings sehr zu schätzen. Zum Arbeiten sitze ich an meinem Schreibtisch, ansonsten gibt es aber keinen festen Standort für meinen Computer. Diesen Sommer habe ich ihn sogar mit in den Urlaub genommen. Wir hatten W-Lan im Zimmer und konnten uns vor Ort Infos über die Stadt holen. Außerdem war es schön sich die Bilder, die man tagsüber gemacht hat, abends gemeinsam auf dem größeren Bildschirm anzuschauen. Einige davon habe ich auch direkt bei MySpace online gestellt, um Freunde an meinem Urlaub teilhaben zu lassen…die moderne Postkarte eben. Das Internet nutze ich in erster Linie als Informationsquelle. Fachliteratur für die Uni, aber auch
Nachrichten und Berichte für private Zwecke. Das Internet ist perfekt, um schnell und kompakt gezielte Informationen zu bekommen. Meine Startseite ist Spiegel-online.de, ich lese mir also normalerweise als erstes die wichtigen Nachrichten des Tages durch. Es ist mir sehr wichtig auf dem neusten Stand zu sein. Ich interessiere mich auch sehr für Mode und finde es großartig Trends auf der ganzen Welt zu beobachten und zu vergleichen. Man hat das Gefühl teilzuhaben an dem Leben außerhalb von Essen und Deutschland. Ich habe ein Profil bei StudiVZ und MySpace. StudiVZ nutze ich überwiegend nur, um UniKontakte zu knüpfen und um Informationen über Kurse und Professoren zu erhalten. MySpace nutze ich, um Kontakt zu meinen Freunden zu halten. Man nimmt zu einem gewissen Grad teil an dem Leben seiner Freunde und sie natürlich auch an meinem. Es ist viel unkomplizierter flüchtige Bekannte auf MySpace zu adden, denn jemandem seine Telefonnummer oder E-Mailadresse zu geben, könnte schnell missinterpretiert werden. Während ich arbeite, höre ich meistens Musik. Dazu schließe ich den Rechner an die Anlage an. Ich höre mir auch gerne neue Musik im Internet an, natürlich wieder um mitreden zu können.
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Alessandro & Tobias 24, Clubmanager & 26, Student
Warum wir uns MacBooks gekauft haben? Ich denke, weil viele Leute in unserem Umfeld einen Apple haben und zufrieden damit sind. Ich kenne mich mit elektronischen Geräten nicht aus und hatte keine Lust lange Notebooks zu vergleichen. Außerdem hatte ich kurze Zeit vor selbst Musik zu machen und alle Künstler arbeiten schließlich mit einem Apple... oder nicht? Natürlich ist Apple ein Lifestyle-Produkt, für das man auch mehr Geld ausgibt. Ich habe aber auch gehört, dass er besser gegen Vieren geschützt ist und bis jetzt hatte ich tatsächlich noch keine Probleme damit. Wenn ich zu Hause bin, ist der Computer eigentlich immer an. Abends höre ich zum Einschlafen ein Hörspiel, tagsüber arbeite ich mit Excel und ansonsten surfe ich viel im Internet. Im Internet dreht sich alles um Kommunikation. Natürlich google ich mal etwas, aber meistens bin ich auf Plattformen für Social Networking. Hauptsächlich bin ich auf MySpace, StudiVz und Facebook allerdings auch viel um Werbung für den Club zu machen. Hier vermischt sich schnell Privates und Geschäftliches. Den Laptop nehme ich nur mit, wenn ich ihn geschäftlich brauche, dann arbeite ich auch mal in einem Café oder im Club. Ich bin auch auf diversen Social Networking Plattformen vertreten und schreibe natürlich E-Mails. Wir nutzen Skype wenn wir zu faul sind ins andere Zimmer zu gehen, um den Tagesplan abzusprechen. Ich benutze den Rechner nur privat und zu Hause. In den Urlaub würde ich ihn aber mitnehmen, schon alleine wegen der Musik. Außerdem möchte ich ja den Freunden zu Hause
mitteilen was ich so Tolles erlebe. Man hat sicherlich Angst etwas zu verpassen, wenn man nicht vernetzt ist. Es ist schön zu wissen, dass man erreichbar ist. Ich sehe das auch nicht als Zwang an, schließlich kann man selber entscheiden, wann man erreichbar ist oder nicht. Wenn ich mich mit Freunden zum Fußballspielen oder im Café treffe, habe ich nicht das Gefühl mein Myspace-Profil zu vernachlässigen. Wir hatten auch einmal zwei Monate kein Internet und ehrlich gesagt war das überhaupt nicht schlimm. Für Alex war es natürlich schlimmer, weil er geschäftlich auf das Internet angewiesen ist, in dieser Zeit war er dann oft in einem Café mit Hotspot. Unsere Musik läuft hauptsächlich über den Rechner. Wenn wir in unseren Zimmern sind, hören wir meist über die internen Lautsprecher; im Wohnzimmer schließen wir den Laptop dann an die Anlage an. Meine geschäftlichen Sachen sind meistens durch E-Mails gesichert. Von privaten Dingen wie Fotos und Musik machen wir keine Sicherungskopie. Und das obwohl wir beide schon mal viele Daten dadurch verloren haben. Ich trauere einigen Fotos und Musikdateien noch immer nach, es sind einige selbst aufgenommene Songs verloren gegangen, die für mich sehr wichtig waren. Man ist leider zu faul hin und wieder eine Sicherungskopie zu machen. Das Schlimme ist ja meistens, dass Bilder die man aufgenommen hat und auf seinen Rechner kopiert, zu diesem Zeitpunkt noch keinen großen emotionalen Wert haben, sondern diesen erst im Laufe der Zeit entwickeln. Daher macht man sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken über die Sicherung der Dateien. 21
Hanna & Golli
Markus
26 Student & 26 Student Zuerst hatte nur ich einen Computer in unserer WG. Den habe ich von meinen Eltern für das Studium bekommen. Ich brauchte einen eigenen, um nicht immer zu meinen Eltern fahren zu müssen. Damals dachte ich ein Laptop sei praktisch, um ihn auch mal mit in die Uni nehmen zu können. Das habe ich auch ungefähr einmal gemacht. Ich habe mir dann auch irgendwann einen eigenen gekauft. Ein Freund hat ihn mir ausgesucht, mir war nur wichtig da er billig ist. Davor haben wir uns Hannas Laptop geteilt. Wir mussten uns immer absprechen, wann wer ihn benutzen kann. Das war aber gar nicht so schlecht, ich glaube wir haben damals effektiver gearbeitet als heute. Außerdem haben wir beide verschiedene Tagesrhythmen. Ich habe früh morgens daran gearbeitet und Hanna eher abends. Eigentlich ist mein Computer den ganzen Tag über an. Vor allem wenn ich viel für die Uni machen muss. Mann muss doch immer wieder schnell etwas nachschauen, da lohnt es sich nicht den Rechner herunterzufahren. Das Internet brauche ich viel für die Uni, ansonsten checke ich meine E-Mails. Ich habe zwar ICQ benutze es aber nur selten. In meiner Freizeit schaue ich viele DVDs. 22
38, Werkstattleiter Wenn ich DVDs oder CDs brenne, entwerfe ich auch immer ein eigenes CD-Cover. Nichts Spektakuläres, aber es macht mir Spaß. Ich mache mein Notebook so selten wie möglich an. Für meine Hausarbeiten benötige ich Word ansonsten bin ich noch im Internet. Meistens checke ich meine Mails, schaue ob es etwas Neues bei StudiVZ gibt und lese den neusten Tratsch auf Web.de. Wenn mir sehr langweilig ist, stalke ich Personen auf StudiVZ. Damit kann man sehr gut die Zeit totschlagen. Musik höre ich hauptsächlich über meine Anlage. Ich habe natürlich Musik auf meinem Rechner, brenne aber lieber CDs, um sie mir anzuhören. Mein Notebook steht die meiste Zeit auf meinem Schreibtisch, nur wenn ich DVDs gucke baue ich Computer und Boxen neben meinem Bett auf. Meine Musik höre ich meistens über den DVDPlayer, der hat einen USB-Eingang an den ich meinen Mp3-Player anschließen kann. Fotos habe ich natürlich jede Menge auf dem Laptop. Die meisten Fotos brenne ich auf eine CD und lasse sie entwickeln. Ich besitze eine große Fotobox in der ich alle verstaue.
Da ich häufig 3D-Spiele zocke, brauchte ich einen Rechner mit gutem Prozessor und leistungsstarker Grafikkarte. Es ist mittlerweile schwer sich für ein Notebook zu entscheiden. Es gibt so viel Auswahl an Herstellern und Modellen, die sich aber im Grunde kaum unterscheiden. So entscheidet man sich letztendlich für ein Angebot, wie ich als ich mein Notebook gekauft habe. Das Interesse am Spielen kam eigentlich durch die Nachtschichten meiner Frau. So war ich jede zweite Woche mit meinen beiden Kindern alleine zu Hause und wenn diese schliefen, hatte ich Zeit für mein Hobby. Interessant finde ich auch die Möglichkeit übers Internet mit Leuten aus der ganzen Welt zu spielen. Der große Vorteil an einem Notebook ist natürlich die Mobilität. Ich kann zusammen mit meiner Frau auf der Couch sitzen und spielen während sie fernsieht. Ich nehme ihn auch mit in den Urlaub und schau mir dort eine DVD an oder spiele eine Runde. In der Familie haben wir insgesamt vier Computer, zwei Notebooks und zwei Desktop-PCs. Es gab früher öfter Streitigkeiten wegen der Computer, jetzt hat jeder einen. Mein Sohn (7 Jahre) spielt hauptsächlich am PC Computerspiele, meine Tochter (12 Jahre) macht damit auch schon viel für die Schule. Der PC im Wohnzimmer ist eine Art Familiencom-
puter. An ihm ist der Drucker angeschlossen und er hat eine Verbindung zum Internet. Wenn meine Kinder im Internet surfen, ist eigentlich immer einer zur Kontrolle dabei. Der Umgang mit einem Computer wird mittlerweile vorausgesetzt, daher finde ich es gut sich frühzeitig mit der Technik vertraut zu machen. Dies gilt natürlich auch für ältere Menschen. Wir haben meiner Schwiegermutter mit 60 ein Notebook geschenkt und sie hat immer noch Freude daran. Fotos lade ich eher sporadisch auf meinen Rechner. Ich mache Fotos mit meiner Handykamera, aber bin meistens zu faul sie auf den Computer zu übertragen. Erst wenn die Speicherkarte voll ist, komme ich nicht mehr drum herum. Unsere alte Stereoanlage haben wir aus Platzgründen nicht mehr. Musik höre ich entweder über die internen Lautsprecher des Notebooks oder über die Playstation. Über Datensicherung mache ich mir kaum Gedanken, auch hier siegt wieder die Faulheit, wobei die meisten Dateien auf allen Rechnern sind, so dass ich doch eine gewisse Absicherung habe.
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Gesche 25, Student
Ich glaube, ich habe ein Notebook von HP. Das habe ich günstig von einem Bekannten bekommen. Ich selber habe von Technik keine Ahnung, mein Freund hat sich darum gekümmert. Mir war nur wichtig, dass das Notebook nicht so groß und schwer ist. Ich brauche es fast nur für die Uni. Entweder schreibe ich Referate oder Hausarbeiten oder suche Fachliteratur im Internet. Privat nutze ich es nur, um meine E-Mails zu checken oder um mich in den Lernpausen abzulenken. Dann schau ich mir Videos auf Youtube an oder skype mit meinem Bruder, wenn ich sehe, dass er auch gerade online ist.
Justus, Paula & Anton 14, 17, 7, Schüler
Wir haben einen Tower-PC und einen alten Laptop, den aber kaum einer nutzt, weil er zu langsam ist. Beide sind für jeden frei zuganglich. Jeder hat sein eigenes Benutzerkonto, um im Internet surfen zu können, müssen wir jedoch über das Konto unseres Vaters gehen. Er ist auch der Administrator und kümmert sich um die ganzen Computerangelegenheiten. Außerdem hat er noch einen Dienstrechner, an den darf aber keiner. Im Internet bin ich eher selten, ich interessiere mich in erster Linie für Computerspiele, vor allem Rennspiele. Vor kurzen habe ich mir einen Joystick und einen Flugsimulator gekauft. Eigentlich gibt es keine festen Regeln zum Thema Computer, meist regelt sich das von selber. Natürlich habe ich auch mal übertrieben und sechs Stunden am Stück gespielt, aber das ist eher die Ausnahme. Das Erste was ich mache, wenn ich nach Hause komme, ist den Computer anschalten. Allerdings sitze ich nicht die ganze Zeit davor, sondern achte darauf, dass ich nicht zu lange im Internet bin. Manchmal muss mich meine Mutter aber auch ermahnen. Ich bin bei SchülerVZ, um zu meinen Freunden Kontakt zu haben und um mir mit Justus zu schreiben wenn er im Internat ist. Mit meinen 24
engeren Freundinnen verabrede ich mich aber natürlich lieber als nur übers Internet zu kommunizieren. SchülerVz ist eine gute Plattform, um in Gruppen etwas abzusprechen und Fotos zu teilen. Ein eigener Computer ist zwar nicht mein größter Wunsch, da ich aber für die Schule mehrseitige Referate und erste Hausarbeiten schreiben muss, wäre ein eigener Rechner praktisch. Bei uns in der Schule wird ein Computer und Internetanschluss mittlerweile vorausgesetzt und ehrlich gesagt möchte ich das Internet auch nicht mehr missen. Kaum einer geht noch in die Bibliothek, um sich Lexika oder andere Literatur auszuleihen. Wir arbeiten mittlerweile auch viel mit Powerpoint, das ist unkomplizierter als mit Folien. Ich gehe auch schon an den Computer und spiele alte Spiele von Justus. Ins Internet gehe ich kaum Google-Earth find ich aber toll. Wenn ich am Computer sitze, ist aber immer einer dabei, vor allem wenn ich im Internet bin. Lieber spiele ich aber mit der Playstation oder mit meinem Nintendo, ich spare auch schon lange für ein Spiel das ich mir kaufen möchte.
Exkursionsgruppe Schüler
Wir machen gerade eine Exkursion mit unserer Klasse. Mein Notebook habe ich mitgenommen, weil ich einen UMTS-Stick habe und so überall ins Internet gehen kann. So können bei mir alle mal kurz ihre E-Mails checken. Leider reicht die
Batterie nicht aus um Musik darüber zu hören… etwas Hintergrundmusik in der Runde wäre sicherlich ganz nett.
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Flexibilität in der Wohnung
Sicherung
Der größte Vorteil eines Notebooks ist seine Mobilität. Hierbei ist jedoch nicht, wie zu vermuten, die Mobilität außerhalb, sondern vielmehr die Flexibilität innerhalb der eigenen vier Wände wichtig. Vor allem das Arbeiten auf der Couch und im Bett ist auffällig. Das Sitzen am Schreibtisch wird lediglich bei längerem und konzentrierterem Arbeiten bevorzugt.
Obwohl jeder weiß, welchen Wert die Daten auf dem eigenen Computer haben und einige diese sogar durch eine defekte Festplatte verloren haben, macht keiner der befragten Personen eine Datensicherung. Als Grund hierfür werden die eigene Faulheit oder technisches Unverständnis genannt.
Performance
Auswertung der Interviews Zusammenfassung & Gliederung
Die Interviews zeigen, dass Notebooks mittlerweile eines der wichtigsten Gegenstände im Alltag vieler Menschen geworden sind und viele Bereiche wie Unterhaltung, Kommunikation und Information in einem Gerät vereinen. Trotzdem weisen die Befragten Verhaltensweisen auf, die in der Gestaltung von Notebooks scheinbar noch nicht oder unzureichend berücksichtigt wurden. 26
Am auffälligsten ist das Benutzen der Notebooks im Bett oder auf der Couch. Zwar gibt es Firmen auf dem Markt, die hierfür in Form von Zubehör Lösungen anbieten, die Notebooks selbst sind jedoch immer noch nicht darauf ausgelegt. Auf der folgenden Seite habe ich die wesentlichen Kernpunkte der Interviews zusammengefasst.
Fotos
Die meisten der befragten Personen konnten keine Angaben über die Performance ihres Computers machen. Das liegt vor allem an den geringen Anforderungen und dem Desinteresse an technischen Details. Ein einfaches Schreibprogramm und ein Internetzugang, sowie die Möglichkeit Fotos und Musikdateien zu speichern, ist alles was ein Computer für viele haben muss.
Fotos sind die wohl emotional wichtigsten Daten, die sich auf den Festplatten befinden. Durch die Digitalisierung von Fotos werden nicht nur mehr Fotos geschossen als früher, es können auch Bilder schneller versendet und auf Internet-Plattformen mit Freunden geteilt werden. Entwickelten Fotos wird jedoch ein höherer emotionaler Wert zugeordnet. Drei der befragten Personen besitzen noch eine Fotokiste in der sie die „schönsten“ Momente aufbewahren.
Musik
Always On
Der Umgang mit Musik hat sich ebenfalls durch die Digitalisierung massiv verändert. Vor allem der Austausch und die Menge von Musiktiteln sind stark gestiegen. Durch Youtube und Co. sind Musiktitel zudem jederzeit und überall verfügbar. Die internen Boxen reichen zwar aus, um sich spontan ein Lied anzuhören oder sich nebenbei „berieseln“ zu lassen, können externe Boxen jedoch nicht ersetzen. Zudem sind sie zu leise, um in Gesellschaft Musik zu genießen.
„Mal eben nachsehen ob ich eine Mail bekommen habe oder mir jemand auf Facebook geschrieben hat…“ Oftmals wird der Computer nur hochgefahren, um nachzusehen ob eine Nachricht eingegangen ist. Einige lassen daher den Computer den ganzen Tag über an.
Emotionaler Wert Der Computer ist für die meisten auf den ersten Blick „nur“ ein Gebrauchsgegenstand. Der auf der Festplatte gespeicherte Inhalt jedoch ist unersetzbar und macht den Rechner zu einem der emotional wichtigsten Habseligkeiten. Bei Studenten und Schülern ist er zudem oft der teuerste Gegenstand in der Wohnung.
Familienrechner Obwohl mittlerweile mehrere Computer pro Haushalt die Regel sind, gibt es scheinbar noch den zentralen Familienrechner den alle Familienmitglieder gleichermaßen nutzen. Dort ist der Drucker angeschlossen und ein für alle offener Internetanschluss. Vor allem beim Internet ist eine Kontrolle der Kinder durch die Eltern sehr wichtig. Über Spiele wird meist der erste Kontakt zum Computer hergestellt, aber auch in der Schule wird immer früher der Umgang mit den digitalen Medien vorausgesetzt. 27
PC-Tagebuch Ein Fehlversuch
Um einen Eindruck davon zu bekommen wie und wofür der Computer genutzt wird und welche Rolle dieser im Alltag von verschiedenen Personen spielt, habe ich zwölf Probanden ein PC-Tagebuch an die Hand gegeben. In dieses sollten sie eine Woche lang eintragen wann, wo, und wofür sie ihren Computer genutzt haben. In einer weiteren Spalte sollten sie zusätzlich positive und negative Erlebnisse eintragen, die sie mit oder durch die Nutzung eines PCs hatten. Nach Ablauf der Woche hatten leider nur zwei der Probanden überhaupt etwas in das Tagebuch geschrieben.
Alle anderen erklärten mir, dass sie nichts Erwähnenswertes mit Ihrem Computer machen würden und deshalb auch nichts ins Tagebuch geschrieben hätten. Der Versuch mit dem Tagebuch, Erkenntnisse über den Umgang mit dem PC von Privatnutzern zu bekommen, war leider nicht so aufschlussreich wie erhofft. Die einzige Erkenntnis, die ich aus dem „Fehlversuch“ ziehen kann ist, dass viele Personen ihre Tätigkeiten mit dem Computer als alltäglich und nicht erwähnenswert erachten. 29
Konzept 01 Modulares System
Konzepte und Ideen Drei Richtungen
Basierend auf den Erkenntnissen aus den Interviews und der Marktanalyse, habe ich versucht Konzepte zu generieren, die auf die Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten sind. Im folgenden Abschnitt führe ich drei verschiedene Konzepte mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf. Hintergrund von Konzept 01 ist es, einer möglichst breiten Masse von Nutzern, ein individuell auf sie zugeschnittenes Produkt anbieten zu können. Ein mögliches „Customizing“ ist nicht nur ein wich30
tiges Kaufargument, sondern führt auch zu einer längerfristigen Bindung an das Produkt (Norman). Konzept 02 geht speziell auf die Situation von Familien mit Computer ein. Interessant hierbei ist die Aufteilung in gemeinschaftlich genutzten und persönlichen Bereichen. Die Nutzung des Notebooks auf der Couch und das Thema Datensicherung sind schließlich Inhalt von Konzept 03. Im nächsten Schritt gehe ich detaillierter auf die einzelnen Konzepte ein.
Die Idee des Konzeptes 01 basiert auf verschiedenen „kleineren“ Bedürfnissen der befragten Personen. Hierbei möchte ich mich auf den Großteil der Benutzer konzentrieren, die in erster Linie im Internet surfen, Fotos und Musik speichern, sowie einfache Office-Programme nutzen. Die Idee ist es, eine Basis oder Plattform zu haben, die genau diese primären Funktionen bedient, sowie zusätzliche adaptive Erweiterungen anzubieten, die individuell in das System integriert werden können. Spielt für eine Person Musik eine besonders große Rolle, so bekommt diese die Möglichkeit externe Boxen an ihr Notebook anzuschließen. Ist für eine andere Person jedoch der Kontakt zu entfernten Personen viel wichtiger, kann diese ein Gerät zur Unterstützung der Verbundenheit erwerben und in ihr System integrieren. Meiner Meinung nach
ist es schwierig ein Produkt zu gestalten, das alle Bedürfnisse gleichermaßen befriedigen kann ohne größere Einbußen auf anderer Ebene hinzunehmen. Ziel wäre es daher Applikationen zu gestalten, die auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtet sind und an das Basismodul angedockt werden können. Die Herausforderung liegt hier zum Einen in der Gestaltung der einzelnen Module im Hinblick auf ihre Funktion im weitesten Sinne und zum Anderen in der formalen Ausarbeitung eines solch komplexen modularen Systems. Auf dem derzeitigen Markt gibt es zwar schon einige Produkte, die z.B. das Musikerlebnis verstärken können oder die Bilder durch Projektionen erlebbarer machen, ich bin jedoch der Meinung, dass diese ausbaufähig sind und formal in ein System integriert werden sollten. 31
Konzept 02
Konzept 03
Die Idee für Konzept 02 ergibt sich aus der Tatsache, dass obwohl meist mehrere Computer in einem Haushalt zu finden sind, oftmals noch ein zentraler „Familienrechner“ für jeden zugänglich an einer Stelle steht. An dieses Gerät ist meist ein Drucker angeschlossen und es besitzt einen offenen Internetzugang. Ein interessanter Ansatz wäre, die verschiedenen Computer auf eine neue Art zu vernetzen, die nicht nur neue Funktionen und Möglichkeiten bietet, sondern auch intuitiv und somit ohne große Computerkenntnisse zu bedienen ist. Die Idee dabei ist, Privatsphäre und Gemeinschaft nicht auf Benutzerkonten zu reduzieren, sondern auch räumlich auf jedem Gerät
Die für mich markanteste Beobachtung ist jedoch die Art und Weise wie das Notebook innerhalb der eigenen vier Wände genutzt wird. Die Nutzung im Bett oder auf der Couch scheint ein im privaten Bereich allgemeingültiges Phänomen zu sein, auf das ich mit diesem Konzept eingehen möchte. Bedeutet das Sitzen am Schreibtisch eher konzentriertes Arbeiten, so wird der Rechner auf der Couch vornehmlich zum privaten Vergnügen oder zum „lockeren“ Arbeiten genutzt. Eine Anpassung an diese Gegebenheiten ist daher naheliegend und meiner Meinung nach noch nicht konsequent genug umgesetzt worden. Ziel wäre es, ein Gerät oder System so zu gestalten, das sowohl für den Gebrauch auf der Couch als auch für das Arbeiten am Schreibtisch optimiert ist. Ein weiterer wichtiger Punkt, den ich in dieses Konzept integrieren möchte, ist die einfache Datensicherung. Die Interviews haben gezeigt, dass den meisten
Familiennetzwerk
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Flexibilität in der Wohnung
erfahrbar zu machen. Die einzelnen Geräte wären auf die jeweiligen Personen zugeschnitten, könnten jedoch durch das Betreten gemeinschaftlich genutzter Bereiche ein offenes Netzwerk bilden. Somit wäre es möglich z.B. jüngeren Personen in der Familie durch ein eigenes Gerät Verantwortung und das Gefühl von Autonomie zu geben, gleichzeitig den Eltern jedoch die Sicherheit, dass dieser mit seinem Gerät bestimmte Funktionen wie z.B. das Internet nur in ihrer Nähe nutzen kann. Aufgabe wäre es also die Idee des Netzwerkes formal und funktional neu zu interpretieren und in Hinblick auf die Familienstruktur zu optimieren.
Befragten der Wert ihrer eigenen Daten zwar bewusst ist, eine Sicherung dennoch nicht stattfindet. Eine im Notebook oder System integrierte Lösung, die nicht nur die persönlichen Daten sichert, sondern auch die Notwendigkeit einer solchen Sicherung verdeutlicht, ist ein weiteres, wichtiges Ziel dieses Konzeptes.
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Finales Konzept Abwägung der drei Konzepte
Ich habe mich aus verschiedenen Gründen entschieden an Konzept 03 weiter zu arbeiten. Gegen Konzept 02 sprechen die eingeschränkte Zielgruppe und die wenigen Informationen, die ich zu diesem Bereich habe. Eine detailliertere Befragung wäre unabdingbar, würde jedoch zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Bedenken, die ich bei Konzept 01 habe liegen eher an dessen Komplexität. Ein modulares System scheint auf den ersten Blick durchaus reizvoll, birgt jedoch die Gefahr unüberschaubar zu werden. Vor allem wenn es darum geht mehrere Zusatzmodule gleichzeitig anschließen zu wollen. Für Konzept 03 sprechen die Lösungen zweier
Probleme auf verschiedenen gestalterischen Ebenen. Zum Einen das Gestalten eines Notebook-Systems, das auf die örtlichen Gegebenheiten (Bett-Schreibtisch) eingeht und zum Anderen die Entwicklung eines Erlebnisses, das zum Sichern der persönlichen Daten animiert. Die Herausforderung beim ersten Problem liegt eher auf der technisch-formalen Ebene, wohingegen das Problem der Datensicherung durch einen zusätzlichen Motivationsfaktor zu lösen ist. In den folgenden Schritten möchte ich daher diese zwei Bereiche zunächst getrennt voneinander betrachten. 35
Flexibilität in der Wohnung Bett & Schreibtisch; zwei Bereiche mit unterschiedliche Anforderungskriterien Der Umgang mit dem Notebook auf der Couch oder im Bett unterscheidet sich stark von dem am Schreibtisch. Couch und Bett stehen für Erholung und Freizeit, während der Schreibtisch mit konzentrierter Arbeit verbunden wird. Dementsprechend wirkt sich dies auch auf die Nutzung des Notebooks aus. Im ersten Fall geht es um Unterhaltung und weniger um fokussiertes Arbeiten. Vor allem das Surfen im Internet steht hier im Vordergrund. Typische Tätigkeiten sind das Anschauen von Bildern und Videos, sowie das Hören von Musik. Texte werden eher in Form von E-Mails oder Kurznachrichten verfasst. Die in der Marktübersicht erwähnte Produktgruppe der Slate-PCs eignet sich besonders für diese Art von Computernutzung. Slate-PCs besitzen ein Touchscreen und verzichten gänzlich auf ein externes Eingabemedium. Ihre kompakte Bauweise
ermöglicht ein gutes Handling, welches die Mobilität und Flexibilität in den eigenen vier Wänden unterstützt. Für das konzentrierte Arbeiten am Schreibtisch und das Schreiben längerer Texte sind sie allerdings ungeeignet. Da die Recherche jedoch ergeben hat, dass die Nutzer auch diese Form des Arbeitens benötigen und voraussetzen, muss das Konzept über ein bloßes Entertainmentprodukt hinausgehen. Um dies zu ermöglichen könnte eine Dockingstation die Slatearchitektur mit Anschlussmöglichkeiten für externe Eingabegeräte wie Mouse, Tastatur, aber auch Hardware in Form von Drucker oder ähnliches ergänzen. Mein Konzept soll eine vollwertige Alternative zum Notebook darstellen und gleichermaßen ein komfortables Surfen auf der Couch, sowie ergonomisches Arbeiten am Schreibtisch ermöglichen.
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Trend & Marktübersicht 2010 das Jahr der Tablet-PCs?
Ein Blick auf den Markt zeigt, dass der Wunsch nach einem einfachem Surf-und Entertainment Tablet erkannt wurde. Erste Produkte, wie das Archos-9 und das CrunchPad, sind schon jetzt auf dem internationalen Markt zu kaufen. Auch der seit Jahren erwartete Tablet-PC von Apple soll, Gerüchten zufolge, Ende Januar 2010 vorgestellt werden. Noch bleibt abzuwarten, ob sich die neue Architektur im kommerziellen Markt durchsetzen wird. Der Erfolg des I-Phones und das Integrieren von touchscreenbasierten Eingaben bei Windows-7 (Chen,2009) weisen jedoch einen deutlichen Trend auf. Dennoch ist nicht ganz klar, welchen Bereich die Hersteller mit ihren neuen Slate-PCs abdecken wollen. Das CrunchPad besitzt zwar ein komfortables 12“ Display, ist aber wegen seiner
kleinen Festplatte und seinem browserbasierten Betriebssystem als reines Surf-Tablet zu verstehen. Das Archos-9 läuft mit Windows-7 und ist somit fähig Office-Anwendungen zu verarbeiten. Aufgrund seines 9“ Displays ist es jedoch für längeres Arbeiten ungeeignet. Für beide Produkte wird zudem keine Dockingstation angeboten, die, wie bei Geräten im professionellen Bereich, ein ergonomisches Arbeiten am Schreibtisch ermöglichen würde. Der Trend bekräftigt mich in dem Vorhaben eine Slate-Dockingstation-Lösung für den nicht professionellen Markt zu gestalten.
CrunchPad/ joojoo Das CrunchPad ist als reines Web-Browsing Gerät zu verstehen. Es besitzt ein 12“ Display und ein eigenes browserbasiertes Betriebssystem. Es wiegt 1,1 kg und kostet ca. 500 $.
Archos-9 Das Tablet von Archos läuft mit Windows-7 und geht somit über ein reines „Surf-Tablet“hinaus. Es besitzt ein 9“ Display, wiegt 800g und kostet ca. 500€.
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Slate + Dock
Apple I-Slate?
Im professionellen Bereich werden schon lange Dockingstations zur Erweiterung von SlatePCs angeboten. Meist wirken diese jedoch sehr technisch-funktional und sind für den privaten Gebrauch eher ungeeignet.
Das wohl mysteriöseste Tablet der Welt. Bisher gibt es nur Spekulationen; Apples Tablet soll jedoch mit einem 7“-10“ Zoll Bildschirm ausgestattet sein und deutlich teurer als seine Konkurrenten werden. 39
Touchscreen Definition & Arten
Die Touchscreen-Technologie bildet das Herzstück eines Tablet-PCs und ermöglicht das gemütliche Surfen auf der Couch ohne den User durch eine externe Tastatur zu stören. Unter dem Begriff Touchsreen (engl. touch = berühren, screen=Bildschirm;) versteht man einen berührungssensitiven Bildschirm, der eine direkte Verbindung zwischen Eingabe- und Ausgabemedium ermöglicht. Vor ein paar Jahren noch als ungenau, empfindlich und teuer verrufen, erfreut sich der Touchscreen durch verbesserte Technologien und günstiger werdende Komponenten immer größerer Beliebtheit.
Ein Touchscreen besteht aus drei Komponenten: Dem Touchsensor, eine druckempfindliche Schicht oder Oberfläche, dem Kontroller, der die an den Touchsensor gegebenen Informationen übersetzt und dem Softwaretreiber, der es dem Computer ermöglicht diese Informationen zu interpretieren. Auf Grund der Unterstützung von Multi-Touch Eingaben und kurzer Reaktionszeiten, ist ein Touchscreen mit kapazitiver Technologie für mein Konzept am besten geeignet. Im Folgenden sind die wichtigsten Technologien kurz zusammen gefasst. (vgl. Hughes)
Infrarot Technologie
+100% transparent, mit Finger und Gegenstand bedienbar, robuste Oberfläche - Preis, nicht präzise, Störung durch fremde Infrarotstrahlen
Bei der Infrarot Technologie wird ein für das menschliche Auge unsichtbares Lichtraster über dem Display erzeugt. Wird dieses durch einen Gegenstand unterbrochen berechnen am Rand befindliche Phototransistoren die entsprechenden Koordinaten. Größere Verunreinigungen können das Lichtraster dauerhaft unterbrechen und somit zu Fehlfunktionen führen. Zu finden ist diese Technologie z.B. in Präsentationsbildschirmen.
Resistive Technologie
+ Kostengünstig, Bedienung durch Finger oder Gegenstände - Lebensdauer, Ungenauigkeit durch Kratzer oder Verschmutzung, geringe Transparenz: 70-80%
Die Resistive Technologie basiert auf zwei auf einer Glasscheibe aufgetragenen transparenten und leitfähigen Schichten, die durch kleinste Abstandshalter voneinander getrennt werden. Berührt man die Oberfläche des Screens, drückt man die erste Schicht an dieser Stelle gegen die darunterliegende Schicht und erzeugt dadurch ein Spannungssignal. An den Eckpunkten befindliche Sensoren registrieren das Signal und berechnen mit dessen Hilfe die X-Y Koordinate. Zu finden ist diese Technologie z.B. im Nintendo DS oder Fahrkartenautomaten.
Kapazitive Technologie Bei der Kapazitiven Technologie wird eine transparente, ladungsspeichernde Schicht auf die Glasscheibe aufgetragen und ein gleichmäßiges elektrisches Feld erzeugt. Berührt man diese Schicht mit einem zweiten Ladungsspeicher z.B. einem Finger, erzeugt man einen Spannungsabfall, der von den elektronischen Schaltkreisen in den Ecken registriert wird. Der Kontroller kann so die exakte X-Y Koordinate berechnen. Zu finden ist diese Technologie z.B. im I-Phone.
+Unempfindlich gegenüber Oberflächenbeschädigungen, kurze Reaktionszeit, lange Lebensdauer, gute Transparenz - Nur mit Finger bedienbar, relativ hoher Preis
Oberflächenwellen Tech. Kern der Oberflächenwellen Technologie sind an den Ecken einer Glasscheibe befindliche piezoelektrische Sensoren. Diese registrieren die, durch eine Berührung entstandenen, akustischen Wellen und wandeln das Klangbild in eine X-Y Koordinate um. Mit Hilfe der Klangbildbibliothek können so nicht nur die X-Y Koordinaten exakt berechnet werden, sondern auch ungewollte Berührungen durch den Handballen oder anderen Gegenständen herausgefiltert werden. Zu finden ist diese Technologie z.B. in Bankautomaten 40
Dispersive Signal Tech. + Sehr robust, mit Finger und weichen Gegenständen bedienbar, 100% transparent - Empfindlich gegenüber Flüssigkeit/Feuchtigkeit, Störung durch Ultraschallwellen aus der Umgebung
+100% transparent, Funktionsfähig trotz Verschmutzung und Kratzern, Eingabe mit Finger oder Gegenstand, präzise, keine Fehlbedienung durch aufliegende Gegenstände - sehr hoher Preis
Anders als bei der Oberflächenwellen Technologie registrieren die vier an den Ecken befindlichen Sensoren keine akustischen Wellen, sondern die durch eine Berührung entstandenen Vibrationen. Anhand der Schwingungslaufzeit berechnet der Kontroller dann die X-Y Koordinate der Berührung. 41
Anforderungsliste Slate-Dockingstation-Kombination
Wie die Marktübersicht verdeutlicht gibt es bereits Produkte, die für das Surfen auf der Couch optimiert sind. Mein Ziel ist es jedoch nicht bloß diesem Trend zu folgen, sondern vielmehr ein Produkt
zu gestalten, das durch eine Dockingstation zu einem vollwertigen Notebook-Ersatz wird. Die Slate-Dockingstation-Kombination bildet daher die architektonische Basis für mein Konzept.
fester Standort schwenkbares Display
schnelles & einfaches Anschließen Entertainment-Produkt kompakte, nicht technische Form volle Rechenleistung & Speicher
Anschlüsse: so wenige wie möglich/ so viele wie nötig
eigenständiges Objekt (auch ohne Tablet)
Anschlüsse für zusätzliche externe Geräte/analog & WLAN
Touchscreen basierte Eingabe
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Datensicherung
Proband
Etwas was ich an einem sicheren Ort aufbewahre
Wann ist etwas für dich sicher?
Hast du das Gefühl das deine Daten sicher sind?
Diana
Ring von meiner Großmutter, trage ich bei mir oder hat festen Platz in einer Schachtel auf der Kommode
Schachtel in Schachtel, Passgenauigkeit
Ja, schon ein wenig, aber ich bin auch naiv und faul: „wird schon nichts passieren“
Phillip
elektronische Geräte, ich packe sie immer in die Originalkartons zurück
im Karton, Schublade, fester Ort (nicht rumfliegen) Ein Quader ist für mich sicher, er steht für Stabilität und Ordnung
nein, ich habe schon mal Daten verloren und daher eine gewisse Grundskepsis, Daten sind außerdem nicht greifbar und abstrakt
Christopher
1. ich habe mal Geld in einem Buch versteckt 2. ich habe mal mein Fahrrad in der Wohnung angekettet 3. kleinere Gegenstände habe ich früher immer in der wHosentasche mit mir geführt
1. wenn etwas versteckt ist und nur ich den Ort kenne 2. wenn etwas umschlossen oder angekettet ist 3. wenn ich es bei mir trage und merke, dass es noch da ist
ich vertraue meinem Rechner nicht, trotzdem sichere ich meine Daten sehr unregelmäßig; ich brauche immer einen Anlass: Viruswarnung, Speicher voll…
Yvonne
meinen Schmuck hebe ich in einer Schublade meines Schminktisches auf
wenn es eingeschlossen ist oder zumindest umschlossen ist
ja, ich glaube meine Daten sind sicher, aber ich habe auch nichts wirklich Wichtiges auf der Festplatte
Kirsten
eigentlich besitze ich nichts Wertvolles, ich schließe abends die Wohnungstür nur ab damit mir nichts passiert
Alessandro
ich habe nichts, was ich in irgendeiner Form verschließe oder verstecke, höchstens irgendwelche Frauengeschichten… aber dafür gibt es ja Passwörter
Interview zum Thema Sicherheit
Nachdem ich die Architektur für mein Konzept definiert habe, möchte ich mich nun dem Problem der Datensicherung widmen. Eine kurze Befragung zum Thema Sicherheit soll klären, weshalb User trotz emotionaler Relevanz ihrer Daten diese nicht (ausreichend) sichern. Ziel war es herauszufinden, wann die Probanden etwas als sicher empfinden und wie sie Dinge, die ihnen wichtig sind, sichern. Die ersten beiden Fragen beziehen sich noch nicht explizit auf die Sicherung von Daten, sondern auf die Aufbewahrung alltäglicher Gegenstände von materiellem oder emotionalem Wert. Ziel war es Verhaltensweisen, Gedanken und Muster zu erkennen, die auf die Sicherung von Daten übertragbar sind. Die dritte Frage bezieht sich schließlich direkt auf das Thema Datensicherung und sollte mir Aufschluss darüber geben, wie hoch das Sicherheitsgefühl, in Bezug auf die eigenen Daten ist. Auf der folgenden Seite sind Fragen und Antworten in einer Tabelle zusammengefasst. 44
ja, ich denke eigentlich nie darüber nach und möchte es auch nicht, bis jetzt hatte ich noch keine Probleme ich glaube wenn man mehrere Hürden überwinden muss, z.B. Haustür, dann Wohnungstür und zuletzt Zimmertür
ich habe schon einmal meine Daten verloren… also eher nicht
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Externer Standort Ein externer und fester Standort bedeutet für viele zusätzliche Sicherheit. Wichtig hierbei ist, dass der externe Speicher einen festen und bekannten Ort hat und somit eine sichere Konstanz suggeriert.
Präsenz Dinge, die in Sichtweite oder am Körper getragen werden, gelten als sicher. Die ständige Präsenz ist eine konstante Absicherung.
Auswertung der Befragung Auffällig ist, dass sich die Probanden, wenn man sie zum Thema Datensicherung befragt, der Gefahr eines Datenverlustes zwar bewusst sind, sich jedoch im Alltag keine Gedanken darüber machen. Das Problem ist demnach nicht die Angst vor einem Datenverlust, sondern eher das Gefühl von Sicherheit, obwohl diese nicht gegeben und das Gefühl somit unberechtigt ist. Als Gründe für diese Nachlässigkeit kann man vor allem Bequemlichkeit und Naivität („wird schon alles gut gehen“) aufzählen. Dies sind auch die Gründe weshalb in der Regel keine externe Festplatte vorhanden ist und damit die Grundlage für regelmäßiges Sichern fehlt. Die Motivation in ein Geschäft zu gehen, um sich eine externe Festplatte zu kaufen war zwar nach der Befragung bei den meisten sehr hoch, sank jedoch nach kurzer Zeit wieder gegen Null. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass zwei Monate nach den Interviews immer noch keiner der Befragten eine Sicherung seiner Daten 46
Einschließen
durchgeführt hat. Aus diesem Grund macht es Sinn die derzeitigen Sicherungsmöglichkeiten zu überdenken und an die beschriebene Problematik anzupassen. Ich unterscheide in diesem Zusammenhang drei verschiedenen Arten der Sicherung:
Eingeschlossene Gegenstände gelten als besonders sicher. Das Erstellen von Hürden macht es Anderen schwer an diese heranzukommen. Diese Art der Sicherung ist besonders bei Angst vor Diebstahl gebräuchlich.
1. Verschließen (Angst vor Diebstahl) 2. Vor fremden Blicken fernhalten (Geheimnis) 3. Vor Verlust schützen (Absicherung) Mein Hauptaugenmerk möchte ich auf den dritten Punkt legen, da die beiden anderen Punkte bei den Befragten im Zusammenhang mit ihren Daten als eher unwichtig angesehen wurden. Ein weiterer Teil der Befragung war die Sicherheitssymbolik. Auf der folgrnden Seite sind die wichtigsten Gesten und Symboliken aufgeführt.
Passgenauigkeit Hierbei geht es weniger darum einen Gegenstand vor Diebstahl zu sichern sondern vielmehr eine schützende Hülle zu erzeugen. Etwas das passgenau und standfest ist, strahlt automatisch Sicherheit aus. 47
Arten der Datensicherung Verschiedene Speichermedien im Vergleich
Obwohl es viele verschiedene Anbieter für das Sichern von Daten, sowohl im Software- als auch im Hardwarebereich gibt, wird dieses Angebot von vielen Privatnutzern nur unzureichend angenommen. In meiner weiteren Analyse möchte ich daher
den Grund für dieses Phänomen untersuchen und mögliche Lösungsansätze gestalten. Zuvor gehe ich jedoch kurz auf die fünf häufigsten Arten der Datensicherung ein, um die für meine Zwecke am besten geeignete Grundform festzulegen.
NAS/SAN/ISCSI
(Vernetztes Speichersystem) Hierbei handelt es sich um die Vernetzung eines Datenspeichers mit einem Server/Computer über ein Netzwerk. Größere Datenmengen können von verschiedenen Standorten aus abgelegt oder abgerufen werden. Aufgrund der Komplexität, Wartung und dem hohen Preis, ist diese Art der Datensicherung jedoch nur im professionellen Bereich realisierbar.
CD/DVD Die Speicherung von Dateien auf beschreibbare CDs oder DVDs ist eine gute Möglichkeit kleinere Mengen an Daten zu sichern oder zu archivieren. Nachteile sind die begrenzte Haltbarkeit und der bei regelmäßiger Sicherung zu hohe Zeitaufwand.
Externe Festplatte Bei der externen Festplatte handelt es sich um einen ausgelagerten Datenspeicher der via Kabel oder über W-LAN mit dem Rechner verbunden werden kann. Dies ermöglicht eine einfache, kostengünstige und schnelle Datenübertragung. Die physikalische Trennung von dem Computersystem schützt zudem vor Systemschäden.
Partitionen
Online-Speicherung Bei der Online-Sicherung hat man die Möglichkeit, Daten über einen Anbieter im Internet zu speichern. Dies ermöglicht eine ortsunabhängige Speicherung der eigenen Dateien. Es gibt keine physikalische oder örtliche Verbindung, somit sind die Daten nicht nur sicher vor Schäden im eigenen System, sondern auch vor Diebstahl, Brand oder physikalischen Kräften. Nachteile sind die zurzeit noch langen Ladezeiten bei größeren Datenmengen und die Gefahr vor Missbrauch von privaten und persönlichen Daten im Netz.
Da die „Greifbarkeit“ von Daten für mein Konzept von hoher Bedeutung ist, habe ich mich für die Verwendung eines physikalischen Speichers entschieden. Der Abstraktionsgrad von Dateien und Datenmengen wird durch die Auslagerung ins World-Wide-Web noch zusätzlich verstärkt und führt zu einer weiteren Entfremdung. Zudem ist wegen der kontrovers diskutierten Sicherheitsfrage eine flächendeckende Akzeptanz in naher Zukunft nicht zu erwarten. Der große psychologische Vorteil einer externen Festplatte ist außerdem ihre physikalische Präsenz. Für den Anwender ist es, anders als bei einer Partitionierung, nachvollziehbar, dass seine Dateien zusätzlich gesichert sind. CDs und DVDs werden als Datenträger immer weiter vom Markt verdrängt und sind somit keine Alternative zur immer schneller und kleiner werdenden Festplatte.
Bei der Partitionierung handelt es sich um das Einteilen einer Festplatte in mehrere Partitionen. Die verschiedenen Teile werden vom System wie physikalische Laufwerke behandelt. Dies ist eine einfache und kostenlose Grundsicherung, aufgrund ihrer physikalischen Einheit ist diese partitionierte Festplatte jedoch anfälliger als externe Festplatten.
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Ansätze & Überprüfung Skizzieren und Prüfen erster Ansätze
Sicherungsprozess aktiv & selbstbestimmt = Bewusstsein & Motivation schaffen, ohne Angst und Mehraufwand zu vermitteln
Motivation durch 1. Wunsch nach Ordnung 2. Ästhetisierung = Belohnung 3. Bedrohung /Strafe (nicht wünschenswert)
Ziel Sicherheitsgefühl verstärken und Bewusstsein für die eigenen Daten schaffen Datensicherung als positives Erlebnis begreifen/ hohes Effizienzerleben
Die einfachste und effizienteste Lösung, um Daten zu sichern, wäre objektiv gesehen eine regelmäßige und vollautomatische Durchführung eines Backups. Durch den Einbezug des Users in den Sicherungsvorgang, kann jedoch ein höheres Effizienzerleben geschaffen werden (Hassenzahl et al., 2009). Führt der Anwender “eigenhändig” die Datensicherung durch, sind der Bezug zum Backup und das daraus resultierende Vertrauen, um ein Vielfaches höher als bei der automatischen Sicherung. Um aus dem Prozess der Datensicherung ein positives Erlebnis zu ziehen, habe ich versucht ihn authentischer und greifbarer zu gestalten. Hierfür habe ich Gesten und Handlungen skizziert, die dem abstrakten Vorgang der Datensicherung eine konkrete Form geben und den Benutzer durch ihren innovativen Charakter
begeistern soll. Aufbauend auf den Aussagen der befragten Personen entstanden Konzepte, die den User auf eine neue und sympathische Art zum Sichern animieren soll. Drei der Ideen habe ich anschließend als Funktionsmodell aufgebaut und an acht Probanden überprüft. Ziel ist es, den Anwender aktiv zum Absichern seiner Daten zu animieren, um deren Wertschätzung zu steigern. Zudem soll die „manuelle“ Durchführung der Datensicherung zu einem höheren Sicherheitsgefühl führen. In den Versuchen habe ich mich zum Einen dem natürlichen Wunsch nach Ordnung und Symmetrie bedient und zum Anderen versucht, den Vorgang des Backups durch eine neue Geste zu ästhetisieren, um den Benutzer zum Sichern seiner Daten zu animieren. 51
Versuchsaufbau 01 Offene Schublade
In den zuvor geführten ,Interviews wurde die Schublade sehr häufig in Zusammenhang mit Verstauen oder Sichern gebracht. In diesem Versuchsaufbau habe ich daher versucht, das Bild einer offenen Schublade aufzugreifen. Sind Daten nicht gesichert, öffnet sich ein Teil der Festplatte proportional zu der Datenmenge und symbolisiert so die Verletzlichkeit dieser Daten. Der User wird aufgefordert die „Schublade“ wieder zu schließen, um seine Daten zu sichern. Während dem Sicherungsvorgang fließen Icons von Dateien, in einer Animation, symbolisch in einen hellen Punkt auf dem Bildschirm und verdeutlichen so die Datenübertragung.
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Versuchsaufbau 02 Unordnung
Ordnung wird von vielen mit Sicherheit gleichgesetzt. Dieser Versuchsaufbau macht sich daher den Wunsch nach Ordnung und Symmetrie zu Nutze, um den Anwender zum Sichern seiner Daten anzuregen. Ein Würfel symbolisiert hier eine Festplatte. Einige Teile des geometrischen Körpers beginnen sich langsam zu verdrehen, wenn sich ungesicherte Daten auf dem Rechner befinden. Der Deformationsgrad der Festplatte gibt abstrakt die Menge der nicht-gesicherten Daten an. Der User soll durch seinen Wunsch nach Ordnung und Symmetrie aufgefordert werden, die ursprüngliche geordnete Form wiederherzustellen und somit den Backup-Prozess auszulösen. Auch hier machen die Animation und zwei leuchtende Punkte die Verbindung zwischen Rechner und Festplatte und den Datenfluss deutlich.
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Versuchsaufbau 03 Daten umfüllen
Ein großes Problem bei Daten ist ihre Virtualität. Dieser Versuchsaufbau soll daher die Datenmenge und vor allem den Datentransfer für den Benutzer transparenter und greifbarer machen. Durch kippen des Bildschirms berührt die Ecke des Monitors die Festplatte. Dabei fließen stilisierte Daten scheinbar direkt in die Festplatte. Der User hat das Gefühl durch das Kippen des Bildschirms die Daten physikalisch in die Festplatte umzufüllen. Diese Metapher aus dem Alltag soll den Sicherungsprozess greifbarer und attraktiver machen.
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Versuchsauswertung Authentizität 8 7 6 5 4 3 2
Versuch 01 Versuch 02 Versuch 03
1
Innovationsgrad
Die Reaktionen der Probanden auf die drei unterschiedlichen Arten der Sicherung waren an einigen Stellen sehr kontrovers und an anderen Stellen nahezu deckungsgleich. Als positives Gesamtfazit kann man an dieser Stelle jedoch schon festhalten, dass die Umwandlung des Speicherungsprozesses in eine haptisch und physisch greifbare Handlung auf große Zustimmung bei den Probanden gestoßen ist. Um die drei Versuchsanordnungen miteinander vergleichen zu können, habe ich mir 58
Aufforderungsgrad
drei gleichberechtigte Bewertungskriterien gesetzt. Zunächst sollten die Probanden die Authentizität der drei Varianten bewerten. Hierbei ging es vor allem um die Fassbarkeit des Datentransfers. Als zweiten Punkt sollten sie den Aufforderungsgrad der verschiedenen Versuche bewerten. Dabei sollten sie beschreiben wie stark ihre Motivation war den Speicherungsprozess in Gang zu setzen. Als letztes habe ich nach dem Innovationsgrad der einzelnen Konzepte gefragt.
Der erste Versuch bestach vor allem durch seine Simplizität. Positiv hierbei ist die schnell und gut ablesbare Notwendigkeit einer Sicherung ohne dabei auf Zahlen oder Skalen zurückgreifen zu müssen. Die Assoziation mit einer offenen Schublade wurde zwar nicht von allen Probanden angenommen, trotzdem konnte die schließende Bewegung mit einer Datensicherung in Verbindung gebracht werden. Die Stärke, nämlich seine niederkomplexe und verständliche Architektur, ist jedoch, neben den zuvor als positiv bewerteten Aspekten, gleichzeitig ein Schwachpunkt dieses Versuches. Die Bewegung besitzt wenig Innovationscharakter und erinnert stark an ein herkömmliches Knopfdrücken. Zudem war der Datentransfer nicht für alle Versuchsteilnehmer nachvollziehbar, vor allem dann nicht, wenn sich die Festplatte nicht unmittelbar unter oder neben dem Monitor befand. Der zweite Versuchsaufbau gibt mit Abstand den größten Anreiz den Datensicherungsprozess in Gang zu setzen. Die Probanden fühlten sich regelrecht von der aus der Ordnung und Symmetrie gebrachten Festplatte provoziert. Der Wunsch, den aus der Form gebrachten symmetrischen Körper wieder in seinen Urzustand zurückzuführen, war deutlich stärker als von mir angenommen. Die unkonventionelle Art den User zum Datensichern anzuhalten und die interessante Form, die durch das Verdrehen des Würfels entsteht, sorgen zudem für einen hohen innovativen Charakter. Die Struktur und die Metapher des Ordnens assoziierten einige der Probanden jedoch eher mit einem Aufräumen des Desktops oder einer Defragmentierung der Festplatte und weniger mit der Sicherung von Daten. Zudem wurde auch hier die Fassbarkeit des Datentransfers mit zunehmender Entfernung beider Einheiten zueinander immer geringer. Der dritte Versuch punktet vor allem durch seine hohe Authentizität in der Datenübertragung. Der scheinbar nahtlose Übergang der Daten vom Monitor in die Festplatte wirkt sehr glaubwürdig.
Der Kippvorgang erinnert stark an ein Umfüllen oder Ausgießen und wurde mit alltäglichen Vorgängen assoziiert. Der Bezug zu den Daten und dem Sicherungsvorgang ist hier mit Abstand am stärksten. Das Kippen des Bildschirms und die scheinbar physikalische Datenübertragung hat zudem eine neuartige und magische Komponente, die viele Probanden begeisterte. Der Innovationsgrad und die Authentizität sind hier demnach am stärksten ausgeprägt. Der Aufforderungsgrad ist bei diesem Konzept jedoch zu diesem Zeitpunkt am schwächsten gewesen. Im Versuchsaufbau signalisierten zwei rote LEDs auf der Festplatte die Notwendigkeit einer Datensicherung. Die Versuchspersonen gaben an, dass dies zwar als Aufforderung für ein Backup erkannt wird, jedoch weniger Anreiz biete dies auch tatsächlich zu tun. Die Versuchung, ein reines Lichtsignal zu ignorieren ist, nach Aussage der befragten Personen, deutlich höher als eine physikalische Veränderung der Festplatte. Auch wenn das Kippen des Bildschirms eine sympathische Art der Datensicherung ist und nicht als lästige Notwendigkeit angesehen wird, ist eine deutlichere Aufforderung wünschenswert. Alle drei Varianten haben den Prozess der Datensicherung gut darstellen können und wurden von den Probanden sehr positiv aufgenommen. Hierdurch wurde ich in meinem Vorhaben bestätigt, den Ablauf eines Backups deutlicher zu analogisieren. Der zweite Versuch besticht vor allem durch seinen hohen Aufforderungsgrad und natürlich ästhetischen Charakter. Es ist jedoch schwierig ihn in Einklang mit dem Gesamtkonzept zu bringen und muss eher als eigenständiges Produkt gesehen werden. Das dritte Konzept hat die höchste Authentizität und lässt sich sehr gut ins Gesamtkonzept integrieren. Aus diesem Grund habe ich mich für diese Lösung entschieden und im nächsten Schritt versucht einen höheren Aufforderungsgrad zu generieren. 59
Phase 01 Die Ecke des Bildschirms und ein Teil der Festplatte bilden eine markante Form und animieren den Benutzer zum Kippen des Bildschirms. Im Idealfall verbindet dieser mit dem Vorgang etwas Positives und wiederholt den Prozess ohne weitere Aufforderung.
Finales Konzept
Metaphorischer Datentransfer mit drei Aufforderungsstufen Die Geste des Datenumfüllens, durch Kippen des Bildschirms, wurde von allen Probanden als sehr authentisch und greifbar beschrieben. Der abstrakte Prozess des Datensicherns wird nachvollziehbar und das Gefühl der Sicherheit wird durch den scheinbar mechanischen Vorgang verstärkt. Das Aufgreifen von alltäglichen Vorgängen, wie das Umfüllen von Dingen, suggeriert eine gewisse Vertrautheit und somit ein Gefühl von Sicherheit. Wichtig ist mir, dass der Sicherungsprozess bewusst durchgeführt wird, da der Bezug zu den eigenen Daten erhalten bleiben soll. Würde der Prozess von vornherein automatisch und im Verborgenen ablaufen, hätte dies zur Folge, dass der Bezug zu den Datenmengen vollkommen verloren ginge. Jeder bewusst durchgeführte Datensicherungsprozess bedeutet gleichzeitig eine Bestätigung, da man „mit eigenen Augen“ gesehen hat, dass die Daten tatsächlich gesichert wurden. Die Versuche mit den Probanden zeigen, dass die Geste des Kippens als Vorgang zur Veranschaulichung eines Datentransfers sehr geeignet ist. Positiv ist auch, dass mit dem unkonventionellen Sicherungsvorgang ein wichtiger Spaßfaktor einhergeht. Der Prozess des Sicherns soll nicht mehr als notwendiges Übel angesehen werden, sondern Freude bereiten. Es ist natürlich davon auszugehen, dass je häufiger der Kippvorgang ausgeführt wird, der Vorgang an Novität und somit an Reiz verliert. Trotz alledem glaube ich, dass ein mecha60
nischer Vorgang zum Sichern der Daten deutlich reizvoller ist und bleibt. Im Idealfall sichert der Benutzer seine Daten regelmäßig ohne weitere Aufforderung. Da jedoch davon auszugehen ist, dass dies nicht immer zutreffen wird, möchte ich zwei weitere Aufforderungsstufen integrieren. Um die Mengen der nichtgesicherten Daten zu visualisieren habe ich eine Anzeige am Rand der Bildschirmecke vorgesehen. Diese Anzeige soll wie ein Post-It daran erinnern, dass eine Sicherung angebracht wäre ohne jedoch bedrohlich oder penetrant zu wirken. Sie soll in Form eines Musters oder einer Grafik einen ästhetischen Charakter haben, der ohne das Wissen um die Datensicherung auch als reines Gestaltungsdetail verstanden werden könnte. Sollte der User auch diesen Hinweis auf eine empfohlene Datensicherung ignorieren, kippt der Bildschirm, sobald er in der Dockingstation steckt, leicht aus seiner waagerechten Position in Richtung Festplatte. Der natürliche Wunsch nach Ordnung und Symmetrie soll den Anwender nun auffordern eine Datensicherung durchzuführen. Sollte selbst ein schräger Bildschirm als Aufforderung nicht ausreichen, kippt der Bildschirm, nach einer festgelegten Zeit von alleine auf die Festplatte und führt die Datensicherung durch. Dies ist natürlich nicht das Ziel meines Konzeptes und nur im Extremfall von Nöten, garantiert jedoch eine Grundsicherung der Daten.
Phase 02 Sollte der Anwender eine längere Zeit nicht mehr gesichert haben, füllt sich eine Anzeige am Rand des Bildschirmes metaphorisch mit Daten. Die Anzeige ist permanent sichtbar und wächst proportional zur nicht-gesicherten Datenmenge.
Phase 03 Wird auch diese Anzeige ignoriert, kippt der Bildschirm langsam von alleine Richtung Festplatte. Aus den zuvor durchgeführten Versuchen ist davon auszugehen, dass die aus der Ordnung gebrachte Geometrie spätestens zu diesem Zeitpunkt den User zum Datensichern animiert. Wenn nicht, kippt der Bildschirm von alleine auf die Festplatte und startet den Backup-Prozess. 61
Formale Richtung Reduziertes klares Design, mit Wiedererkennungswert
Mein Konzept richtet sich klar an den Privatanwender und soll auch als „Consumer Product“ erkennbar sein. Auch wenn ich meine Analyse vor allem mit jungen Erwachsenen zwischen 21 und 28 Jahren durchgeführt habe, möchte ich eine möglichst breite Masse für mein Produkt begeistern können. Für die formale Gestaltung heißt dies, eine möglichst reduzierte und klare Richtung zu finden. Die Schwierigkeit liegt darin ein eigenständiges Produkt mit Wiedererkennungswert zu gestalten, ohne dabei aufdringlich und „überstylt“ zu wirken. Zudem sind die beiden unterschiedlichen Anwendungssituationen, das Surfen auf der Couch und das Arbeiten am Schreibtisch, differenziert und zugleich als Einheit zu betrachten. Slate-PC und Dockingstation müssen einerseits als Einheit, andererseits als eigenständige, voneinander unabhängige Produkte, gestaltet werden. Als Beispiel für reduziertes, aber selbständiges Design habe ich vier verschiedene Produkte aufgeführt, die meiner Meinung nach in diese Kategorie fallen.
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* Das Tykho Radio von Lexon, besitzt eine geschlossene Gummioberfläche und ist auf wenige Grundformen reduziert. ** Das Infobar-2 von Naoto Fukasawa, fällt zwar durch seine kräftige Farbe auf, wirkt jedoch auf Grund seiner reduzierten, grafisch wirkenden Form zurückhaltend und ausgewogen. *** Der Regina II Sessel von Paolo Rizzato ist ein gelungenes Beispiel für eine moderne Interpretation eines klassischen Ohrensessels. **** Der ImageMate von Sandisk besitzt durch seine, für Kartenlesegeräte, ungewöhnliche Form einen skulpturalen Charakter.
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Architektur
Skizzen
Kippmechanismus und Proportionen
Um eine erste formale Richtung festlegen zu können, musste ich mich für eine grundsätzliche Architekturform entscheiden, die das Schrägstellen des Bildschirms ermöglicht. Die Skizzen oben zeigen schematisch drei verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung. Das Verwenden eines langen Arms (Abb. links), welcher einen großen Schwenkweg ermöglicht, erlaubt eine schmale Sockelform. Ist der Monitor nicht an die Station angeschlossen, wirkt der Arm jedoch überproportioniert. Ein kurzer Arm hingegen wirkt auch ohne Rechnereinheit proportional ausgewogen (Abb. Mitte). Durch den kurzen Schwenkweg ist hier jedoch eine breite Sockelform notwendig, um diese mit der Ecke des Bildschirmes berühren zu können. Die dritte Variante verzichtet gänzlich auf einen Drehmechanismus und einen Tragearm (Abb. rechts). Hier kann der Bildschirm auf zwei verschieden Arten in den Sockel gesteckt werden und ermöglicht so eine Arbeits- und Sicherungsposition. Nachteil ist hier der verhältnismäßig große Aufwand zwischen den beiden Positionen wechseln zu können. Aufgrund der ausgewogenen Proportionen und dem Realisieren einer Schwenkbewegung habe ich mich für die zweite Variante entschieden. Eine weitere formale Herausforderung bildet die 64
Suche nach Lösungen für die Gelenke
Gestaltung der Gelenke, die einerseits eine Neigung des Bildschirmes in vertikaler Richtung zum anpassen des Blickwinkels und andererseits die Drehbewegung des Datensicherungsprozesses in horizontaler Richtung ermöglichen müssen (Abb. unten). Wichtig hierbei ist mir das Vermeiden einer technisch anmutenden Lösung. Die Gelenke sollten daher entweder sehr reduziert und zurückhaltend wirken oder nicht sichtbar sein. Da davon auszugehen ist, dass die Dockingstation oft ohne Rechnereinheit auf dem Schreibtisch steht, sollte sie auch ohne Bildschirm einen eigenständigen und geschlossen wirkenden Charakter aufweisen.
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Richtung 01 Hauptaugenmerk dieses Entwurfs liegt auf dem Versuch, beide Kipprichtungen in einem Gelenk zu realisieren. Mit einem Kugelgelenk soll, sowohl das Kippen in horizontale sowie in vertikale Richtung ermĂśglicht werden. Die Mechanik hierfĂźr ist in der Bodenplatte verstaut, wodurch der Gelenkpunkt an technischem Charakter verliert. Durch ein Langloch, an der Unterseite der Rechnereinheit, kann diese mit der Station verbunden werden. Fehlt die Bildschirmeinheit, wirkt die Dockingstation jedoch ein wenig verloren. Zudem stellt der Gelenkpunkt durch das Gewicht des Rechners eine hohe technische Herausforderung dar.
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Richtung 02 In diesem Entwurf habe ich versucht durch das Wegklappen des Gelenkpunktes die Station auch ohne angeschlossene Rechnereinheit geschlossen wirken zu lassen. Ein Durchschuss am unteren Bildschirmrand ermöglicht ein „Einfädeln“ an die Station. Durch die vorgegeben Proportionen ragt der Bildschirm bei diesem Vorgang jedoch weit nach hinten hinaus. Herumliegende Gegenstände auf dem Schreibtisch können so das Andocken behindern.
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Richtung 03 Die größte Schwierigkeit lag darin die Dockingstation so zu gestalten, dass sie auch ohne angeschlossenen Tablet-PC eine klare für sich stehende Ästhetik behält. Vor allem die Gelenkpunkte wirken schnell sehr technisch und zerstören eine homogene Form. Erst die Idee, den Standfuß der Rechnereinheit so zu gestalten, dass er gleichzeitig als Arretierung und Gelenkpunkt fungiert, führte zu einer befriedigenden formalen Lösung. Der Standfuß kann auf der Rückseite des Tablet-PCs ausgeklappt und in die Dockingstation gesteckt werden. Die L-Form der Station wirkt auch ohne Bildschirm geschlossen und bietet genügend Platz für die Technik.
Ist der Tablet-PC an der Dockingstation angeschlossen, ermöglicht das Gelenk des Standfußes die Neigung des Bildschirmes in vertikaler Richtung.
Verdeckt in der Basisstation, liegt das zweite Gelenk, das die horizontale Neigung des Bildschirmes ermöglicht.
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Proportionen
Ausgestaltung mit Hilfe von Mock-ups Nachdem die Grundform für die Dockingstation gefunden wurde, ging es darum, mit ersten Mock-ups die richtigen Proportionen zu finden. Im ersten Entwurf ist die Festplatte im Fuß der Station integriert und nicht direkt als Objekt erkennbar (Seite 72). Um der Festplatte eine höhere Gewichtung zu geben und sie als eigenständiges Objekt erkennbar zu machen, habe ich sie an die Seite der Station verlagert (Seite 73). Hierdurch wirkt die gesamte Station schmaler und der Schwebecharakter des angeschlossenen TabletPCs wird zusätzlich verstärkt. Durch die Asymmetrie wird zudem sofort klar, in welche Richtung der Bildschirm gekippt werden muss, um eine Datensicherung durchzuführen.
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Bildschirmecke & Festplattenöffnung Ausarbeitung der Details
Bildschirmecke und Festplattenöffnung sollen den Kippvorgang und damit verbundenen Datenfluss formal unterstreichen. Die Ecke des Bildschirmes soll an eine Art Ausguss oder Schnabel erinnern. Die Festplattenöffnung ist erhaben und kommt so der Ecke entgegen. Die Langlochform ist auf Grund des vertikal schwenkbaren Bildschirms notwendig, und deckt alle möglichen Berührungspunkte der Ecke ab. 74
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Festplatte
Modular & stapelbar Die Festplatte ist ßber USB mit der Station verbunden und so gestaltet, dass man sie auch als mobile Festplatte nutzen kann. Hierzu kann der USB-Stecker herausgezogen und an jeden beliebigen anderen Rechner angeschlossen werden.Fehlt die Festplatte, wirkt die Station jedoch nicht mehr geschlossen. Das soll verhindern, dass die Festplatte längere Zeit von der Dockingstation getrennt bleibt. Sollte man mehrere Festplatten besitzen, kÜnnen diese gestapelt aufbewart werden.
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Anschlüsse
Slate-PC & Dockingstation Dockingstation und Slate sind über WLAN vernetzt. Externe Tastatur und Maus aber auch Geräte, wie Drucker und Musikanlage, die mit der Basisstation verbunden sind, können so vom Slate über das Netzwerk angesteuert werden. Kontakte auf der Innenseite des Standfußes versorgen die mobile Recheneinheit bei Nutzung der Dockingstation zusätzlich mit Strom.
HDMI LAN USB USB USB
Kontaktflächen zum verbinden beider Einheiten
DC CINCH
USB 78
DC
POWER
SD 79
Technischer Aufbau Slate-PC & Dockingstation
Maße
Slate
Station
Festplatte
Breite Tiefe Höhe Bildschirm
315mm 205mm 20mm 13”
213mm 126mm 135mm
62mm 21mm 135mm
Inlay-Gehäuse
Technik
Technik/ Kipmechanismus
Bildschirm Gehäuse
Technik
Gehäuse Standfuß
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Gehäuse Gehäuse
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Anzeige Füllstand Verschiedene Varianten
Die Anzeige zur Visualisierung der ungesicherten Datenmenge basiert auf der OLED-Technik. Hierdurch lassen sich verschiedene Grafiken realisieren, die dem Benutzer ein großes Spektrum an Auswahlmöglichkeiten bietet. Beispielhaft habe ich hier mehrere Varianten aufgeführt. Für den finalen Entwurf habe ich mir die Grafik auf dieser Seite ausgesucht, da sie meiner Meinung nach auf eine sehr abstrakte und sympathische Art das Anhäufen von Daten wiedergibt. 82
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Animation Datentransfer
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Logo
Name & Produkttypografie Bei der Findung eines Produktnamens war mir wichtig, dass der Sicherungsaspekt in diesen mit einfließt. Der Name sollte dabei aber auch das Gesamtprodukt widerspiegeln. Das englische Wort “mind” kann als Verb, unter anderem „hüten“ oder „beachten“ heißen, als Nomen aber auch mit “Verstand” übersetzt werden. Dieses Wort spiegelt die Aufgabe meines Konzepts perfekt wider, da es den Benutzer an das Datensichern erinnert und somit als sein zweites Gedächtnis fungiert. Da der Rechner oder speziell das Internet, mittlerweile in vielen Bereichen als Wissensquelle herangezogen wird, ist der Name “mind” darüber hinaus auf das gesamte Konzept anwendbar. Das umgedrehte “i” im Wort “mind” wird zu einem Ausrufezeichen und symbolisiert zusätzlich die Erinnerungsfunktion des Konzepts. 87
Produktfotos Anwendungs- & Studioaufnahmen
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Anwendungsaufnahmen Surfen, Filme anschauen, arbeiten
Datensicherung Umsetzung im finalen Design
Fazit
Schlussbetrachtung meines Projektes
Abschließend möchte ich ein Gesamtfazit aus den letzten sechs Monaten und der daraus resultierenden Arbeit ziehen. Mein Ziel war es ein innovatives Produkt aus dem Bereich Consumer Electronics zu gestalten. Wichtiger Punkt des Projekts war die technische Realisierbarkeit des Produkts. Die Innovation sollte nicht auf futuristischen Szenarien und zukünftigen Technologien basieren, sondern durch ein neues, auf dem heutigen Stand der Technik basierenden Konzept entstehen. Wie in meinem Exposé beschrieben, sollten Ansätze aus dem User Experience Design mir dabei helfen, einem alltäglichen Produkt wie dem Notebook einen innovativen Charakter zu verleihen. Die von mir durchgeführten Befragungen und Beobachtungen zeigen, dass selbst ein so etabliertes Produkt wie das Notebook auf vielen Ebenen Ansatzmöglichkeiten für Verbesserungen bieten kann. Als besonders inspirierend habe ich dabei die Weitläufigkeit meines Themas empfunden, die sowohl auf konzeptioneller, als auch formal-tech-
nischer Ebene eine Herausforderung darstellte. Die Schwierigkeit lag darin als Gestalter beiden Teilen gerecht zu werden. Trotz zwischenzeitlicher Bedenken, zu vielen Bereichen gerecht werden zu wollen, bin ich der Meinung ein gutes und schlüssiges Gesamtkonzept vorzeigen zu können, das den Anforderungen meines Exposés absolut gerecht wird. Die Themenschwerpunkte Datensicherung und Flexibilität in den eigenen vier Wänden, fügen sich glaubwürdig zu einem schlüssigen Gesamtkonzept. Für mich besonders erfreulich sind erste positive Reaktionen auf meine Arbeit. Sowohl die Problematik der Datensicherung als auch das „Surfen“ auf der Couch scheint vielen Personen vertraut zu sein. Natürlich ist dies kein Garant für einen längerfristigen Erfolg eines Produkts. Trotzdem hoffe ich durch meine Arbeit zeigen zu können, dass auch ohne futuristische Konzepte innovative Produkte in einem scheinbar übersättigten Bereich entstehen können. 103
Quellenverzeichnis
Zusätzliche Literatur
Verwendete Bilder
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Seite 38-39 LE1600TS FlexDock http://www.pdfprinter.dk/media/images/le1600ts_ flexdock.gif TechCrunch-joo joo https://thejoojoo.com/ Archos-9-seven http://www.archos.com/img/archos_9/Archos-9seven.jpg Concept-Apple Slate http://www.newlaunches.com/entry_images/1209/24/Apple_Tablet.jpg 105
Danksagung Besonderer Dank gilt als erstes nat체rlich meinen beiden Diplombetreuern Anke Bernotat und Marc Hassenzahl. Nicht unerw채hnt bleiben d체rfen allerdings mein Freund und Diplom-Leidensgenosse Matthias sowie meine Freundin Kirsten, die mir im gesamten Prozess mit einer richtigen Mischung aus konstruktiver Kritik und aufbauenden Worten zur Seite standen.
Eidesstattliche Erkl채rung Ich, Johannes Neusel, versichere an Eides Statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbst채ndig und ohne fremde Hilfe verfasst habe. Ich habe nur die angegebenen Quellen benutzt. Ich versichere, dass ich dieses Diplomarbeitsthema bisher weder im In- noch im Ausland einem Begutacher oder einer Begutachterin in irgendeiner Form als Pr체fungsarbeit vorgelegt habe.
Essen, Januar 2010