Newall, Muster

Page 1



1100 2000 1800

DIANA NEWALL & 1400 CHRISTINA UNWIN v. Chr. Die Geschichte1900 der Muster

Haupt

GESTALTEN



1100 Die Geschichte der Muster 1900 20001800 1400

v. Chr.

Eine Zeitreise durch drei Jahrtausende

Haupt Verlag Bern • Stuttgart • Wien

DIANA NEWALL & CHRISTINA UNWIN


Widmung Dieses Buch ist Frances Pritchard und Grant Pooke gewidmet.

Die englische Originalausgabe erschien 2011

Wünschen Sie regelmäßig Informationen über

Diana Newall hat am Courtauld Institute of Art

unter dem Titel The Chronology of Pattern

unsere neuen Titel zum Gestalten? Möchten

in London Kunstgeschichte studiert und ist

bei A&C Black Publishers Ltd, GB-London

Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben?

heute Dozentin an der Open University und an

Haben Sie Anregungen für unser Programm?

der University of Kent. Ihr Forschungsschwer-

Dann besuchen Sie uns im Internet auf

punkt liegt im mittelalterlichen und frühvenezia-

www.haupt.ch.

nischen Kreta. Sie hat bereits mehrere Bücher

Aus dem Englischen übersetzt von Susanne

Dort finden Sie aktuelle Informationen zu

verfasst, darunter auch eine Einführung in die

Tiarks, D-Potsdam

unseren Neuerscheinungen und können

Kunstgeschichte.

Redaktion der deutschsprachigen Ausgabe:

unseren Newsletter abonnieren.

Copyright © 2011 by The Ivy Press Ltd

Eva Hauck und Claudia Huboi, D-Berlin

Christina Unwin hat am University College in

Satz der deutschsprachigen Ausgabe:

Umschlag vorne, von oben links nach

London Archäologie und am London College of

Verlag Die Werkstatt, D-Göttingen

unten rechts:

Printing Design studiert. Sie arbeitet als freibe-

Printed in China

1. Reihe

rufliche Grafikdesignerin, Illustratorin und Aus-

© Fotolia / photographicdesign,

stellungsdesignerin.

Bibliografische Information der Deutschen

© V & A Images, © Lizzie Hingley,

Nationalbibliothek:

© V & A Images,

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet

© V & A Images, © Moon Hussain

diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten

2. Reihe

sind im Internet über http://dnb.d-nb.de

© V & A Images, © V & A Images,

abrufbar.

© V & A Images, © David V. Hoffman, © V & A Images

ISBN 978-3-258-60044-4 3. Reihe Alle Rechte vorbehalten

© Fotolia / Rafael Ramirez, © V & A Images,

Copyright © 2012 für die deutschsprachige

© V & A Images

Ausgabe by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmi-

4. Reihe

gung des Verlages ist unzulässig.

© akg-images / British Library, © V & A Images,

www.haupt.ch

© V & A Images, © Mee Rhim Song, © V & A Images, © V & A Images Umschlag hinten: alle Bilder © V & A Images


Inhalt Muster lesen 6 Muster interpretieren 8 Handhabung des Buches 10 Muster betrachten 12

1100 v. Chr. 300 n. Chr.

1400 1500

1800 1900

Vorgeschichte bis Antike 14

Fünfzehntes Jahrhundert 90

Neunzehntes Jahrhundert 186

1500 1600

1900 2000

Sechzehntes Jahrhundert 110

Zwanzigstes Jahrhundert 218

1600 1700

2000 2011

Siebzehntes Jahrhundert 134

Einundzwanzigstes Jahrhundert

300 700 Spätantike und frühestes Mittelalter 36

700 1100 Frühmittelalter

50

1100 1400

1700 1800

Hoch- und Spätmittelalter 68

Achtzehntes Jahrhundert 162

Zeitachse Glossar Literatur Register Dank

254 272 276 280 284 288


EINLEITUNG

Muster lesen D

ieses Buch nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise durch 3000 Jahre Mustergeschichte. Es zeigt, wie Muster im Laufe der Zeit entworfen, überarbeitet, verändert und wiederverwendet wurden – in Form unzähliger Stile und Kombinationen. Geschmack, Mode, Politik und Vorstellungen über Vergangenheit und Zukunft verändern sich ständig und spiegeln sich in der Kreativität von Künstlern und Designern, die Muster in materiellen wie virtuellen Medien im Kontext ihrer eigenen Kultur und Gesellschaft entwickeln. Muster bestehen aus Motiven, die als wiederholte, abgewandelte, alternierende, symmetrische oder asymmetrische Formen miteinander in Beziehung stehen. Sie sind integraler Bestandteil der mit ihnen verzierten Objekte: Kleidung, Schmuck, Waffen, Textilien, Tapeten, Möbel, Töpferwaren, Gemälde, Skulpturen und Gebäude. Um ein Muster zu lesen, ist eine nähere Betrachtung des kulturellen und sozialen Kontextes seines Entwurfs und Sitzender Buddha, 550–577, China

Die Gestaltung dieser komplexen Devotionalie orientiert sich am Vorbild der natürlichen Form der Lotusblume, dem spirituellen Flammensymbol und religiösen Figuren, die Buddha darstellen.

6

des damit verzierten Objekts nötig. Warum wurde das Objekt geschaffen? Von wem wurde es entworfen, gefertigt oder verziert? Wer durfte es betrachten? Welche Funktion sollte es erfüllen? In welcher Beziehung stand es zu seiner Umgebung? Gemusterte Objekte haben eine Wirkung; sie lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die optischen Qualitäten von Materialien und Techniken. Durch Farben, Formen und die Reflexion des Lichts können Muster Vorstellungen und Emotionen vermitteln. Auch die bloße Kunstfertigkeit des Künstlers vermag zu verzaubern, ohne dass der Betrachter die Funktion oder den historischen Kontext des Musters verstehen muss. Muster ziehen den Blick des Betrachters auf sich, stellen aber auch einen Bezug her zum verzierten Objekt sowie dem sozialen Kontext, in dem es steht oder stand. Muster sind auch wichtig für den individuellen oder gruppenhaften Ausdruck von Status und Macht im kulturellen oder politischen Sinn. So lässt z. B. ein verzierter Teller Rückschlüsse auf den Geschmack des Besitzers oder der Gesellschaft zu, in der dieser lebt. Die künstlerische Qualität kann Wohlstand oder Macht signalisieren, auch können die Ursprünge des Musters Bezüge zur Vergangenheit herstellen, um so etwas über Identität oder Status auszusagen. Werden Motive kombiniert, vergrößert sich ihre individuelle Bedeutung. Das Nebeneinander verschiedener Muster lässt etwas Neues entstehen. Die Wiederholung einzelner zusammengesetzter Motive oder einer ganzen Sequenz von Formen ist wichtig für Gestaltung, Einfluss und Bedeutung von Mustern. Die Art, wie Muster den Blick auf


die Oberfläche eines Objekts gliedern, spiegelt die kulturelle Prägung im Denken des Gestalters. So wurden z. B. in Reihen angeordnete klassische griechische Lotus- und Palmettenmotive von Künstlern der frühen Eisenzeit zu abstrakten Mustern umgestaltet, die sich in verschiedene Richtungen über die verzierten Oberflächen verteilten. Komplexe Muster lassen sich in verschiedene Richtungen, auf unterschiedlichen Ebenen sowie in verschiedenen Kombinationen lesen, wodurch selbst eine zweidimensionale Gestaltung zu einer multidimensionalen Erfahrung wird. So vereinen z. B. komplexe arabische Muster aus dem Nahen Osten florale und geometrische Formen durch beinahe unzählige V   erbindungen von Farben, Formen, Motiven und Wiederholungen. Die Gestaltung eines Musters schöpft aus einem reichen Fundus an Quellen, Einflüssen und V   orstellungen, selbst wenn es an sich stark stilisiert oder in offensichtlich einfachen Formen kodiert erscheint. Das kulturelle, soziale und politische Umfeld der Menschen, die Objekte in Auftrag gaben und herstellten, führte zu psychologischer Komplexität, historischer Bedeutung, ritueller Symbolik und zeitgenössischen Nuancen in den Mustern, die die Objekte zierten. Die Art, wie Impulsgeber und Gestalter auf ältere oder in kultureller Hinsicht weiter entfernte Muster reagiert haben, führt zu einer ergiebigen Kontinuität, die wiederum zur weiteren Erforschung von Materialien und Techniken inspiriert. Möbelstoff aus Brokat, um 1475, Italien

Die Muster auf luxuriösen Stoffen des 15. Jh. waren wesentlich für deren Bedeutung als Symbole von Macht und Status, egal ob sie in der Kirche, in einem Adelshaus oder in Form von Kleidung verwendet wurden.


EINLEITUNG

Muster interpretieren M

uster können wie Texte gelesen und interpretiert werden. Die Dekoration von Objekten wird vom kulturellen Umfeld bestimmt, in dem sie hergestellt werden. Im Gegenzug beeinflussen die Objekte die Gesellschaft, in der sie gesehen oder verwendet werden. Gemusterte Objekte bringen komplexe Bezüge untereinander sowie zwischen ihren Gestaltern und Betrachtern zum Ausdruck. Die Art, wie ein Muster auf einer Oberfläche angeordnet ist, ist neben der Frage der Angemessenheit und der Kunstfertigkeit der Ausführung von großer Bedeutung. Gesellschaftliche und kulturelle Traditionen, Werte und Geschmack beeinflussen die Gestaltung von Mustern – abhängig vom Künstler und vom Auftraggeber. In Mustern spiegeln sich natürliche und von Menschen geschaffene Welten – in unterschiedlicher Ausprägung von Realität und Abstraktion – oder auch übernatürliche Sphären und spirituelle Überzeugungen. Muster werden geschaffen, um beim Betrachter eine bestimmte Wirkung zu erzielen. So werden Vorstellungen entwickelt und transformiert, die aus der individuellen und kollektiven kulturellen Erfahrung des Gestalters schöpfen. Zu beobachten ist dies an gemusterten Materialien vieler Weltkulturen, die Ausdruck der Gesellschaft sind, die sie hervorgebracht hat. So steht ein Motiv wie der Lotus in

der ägyptischen Kultur für eine ganze Bandbreite von Bedeutungen, die grundlegend für die Wahrnehmung von Identität und kosmischer Ordnung waren. Muster können Objekte und soziale Räume auch vor ungewolltem spirituellem Einfluss schützen. Werden sie in sozial sensiblen Bereichen, z. B. an Türöffnungen und Türschwellen, angebracht, sollen sie beispielsweise Unheil abwehren. Durch ihre Komplexität und das Wechselspiel von Farbe und Form schlagen Muster den Betrachter in Bann. In unserer modernen Welt ist das Logo eine Inkarnation dieser Schutzfunktion. In seiner Wiederholung auf einem Objekt dient ein Muster, wie das GG-Motiv von Guccio Gucci oder die Abkürzung LV auf den Koffern und Taschen von Louis Vuitton, als kodiertes Zeichen der Identifikation und Legitimierung, als ein mächtiges Symbol der Luxusmarke. Mode spielt bei der Darstellung und Wirkung von Mustern eine herausragende Rolle. Historisch betrachtet spiegelt sie Status und Macht. Zudem lässt sich an ihr ablesen, was in der jeweiligen Gesellschaft als angemessen, erstrebenswert und schön gilt. Das postindustrielle Zeitalter in Europa ging mit nostalgischer Hinwendung zur Vergangenheit und enthusiastischer Begeisterung für die Moderne einher, was sich im Design ebenso zeigte wie in den Prozessen und Materialien, mit


denen Muster gestaltet wurden. Die Wiederverwertung künstlerischer Konzepte hat die Mustergestaltung schon immer beeinflusst. Durch sie veränderte sich das Design, mit dessen Hilfe die Moderne in Kunst und Architektur zum Ausdruck gebracht wurde und das zu einer kulturell reichen und komplexen Gestaltungskraft wurde. Die Mode war schon immer ein Phänomen, das auf Beziehungen über weite Entfernungen hinweg basierte. Seit die ersten Handelsrouten und diplomatischen Beziehungen den Osten mit dem Westen verbinden, wird exotisches Design aus fernen Ländern wegen seiner Seltenheit und seines Prestigecharakters hoch geschätzt. Design im 21. Jh. wurde ebenso von Vorstellungen wie von den Eigenschaften gegenständlicher Materie geprägt. Die Entwicklung von Softwareprogrammen ermöglicht es Künstlern und Designern, ihre Konzepte schnell und einfach virtuell vorzustellen und zu bewerten. Dieser Prozess sowie zunehmendes Wissen im Bereich der Psychologie haben dazu geführt, dass die Grenzen zwischen Design, Form und kreativem Prozess fließender wurden. Muster können auf die tatsächliche Form des Objekts angepasst werden, was am „Vogelnest“, dem Olympiastadion in Peking,

Besatz eines Möbelstoffs,

Möbelstoff „Calyx“,

um 1740, Brüssel, Belgien

Lucienne Day, 1951, England

Der technische Produktionsprozess von Spitze hob die Mustergestaltung auf eine neue Ebene und stand vor dem Aufkommen der maschinellen Fertigung für einen hohen Status und Reichtum.

Im 20. Jh. stand Design für die Verbindung von Form und Funktion, während Muster wie das hier gezeigte weiterhin stilisierte und verspielte Formen aufwiesen.

deutlich wird. Kunsthandwerk ist weiterhin von Bedeutung, wenn es um die Erforschung der Ästhetik und um den Ausdruck individueller Kreativität geht. Designer, die mit allen Arten von Materialien arbeiten, versuchen die Eigenschaften der Materialien ständig neu auszuloten, indem sie auf historische Einflüsse Bezug nehmen und das Potenzial des gewählten Materials kontinuierlich verändern.


EINLEITUNG

Handhabung des Buches D

ieses Buch ist in Kapitel eingeteilt, welche die Zeitabschnitte und Jahrhunderte von 1100 v. Chr. bis 2011 abdecken. Untersucht werden die Mustertypen sowie die Objekte, auf denen die Muster erscheinen. Das Buch schöpft aus einer reichen Auswahl an Mustern und verzierten Objekten aus der ganzen Welt und zeigt, wie sie entstanden und mit dem Betrachter in Beziehung traten. Die Muster werden auf dreierlei Weise untersucht.

Mustereintrag

Muster und Objekte werden detailliert behandelt und im Hinblick auf Formen und Typen der Muster sowie Kontext des Objekts analysiert. Bild

Fotos von Mustern und Objekten wurden ausgewählt, um bestimmte Typen im Rahmen des auf der Seite behandelten Themas zu erläutern.

1

Hauptansatz ist es, eine thematisch verbundene Muster- und Objektgruppe heranzuziehen, deren Formen, Ursprünge, Bedeutungen, Funktionen und Bezüge besprochen werden.

110 0– 140 0 H och - und Spätmitte lalte r

Islamische Muste r 12 0 0 –14 0 0

Islamische Muster

Fliesen, 13. Jh., Varamin, Persien

Die verzahnten Stern- und Kreuzfliesen sind mit Musterbordüren verziert, die Blätter, Pflanzen und Blumen umgeben, deren Formen von einfachen floralen Sternmustern bis hin zu symmetrischen Blattornamenten reichen. Die Fliesen wurden mit einem Lüsterdekor bemalt, das im Irak im 9. Jh. entwickelt wurde. Sie entstammen dem Grab eines Nachkommen Mohammeds. Auf die Ränder jeder Fliese sind Korantexte geschrieben, wobei hier im Gegensatz zum Fliesenzentrum mit dunkler Schrift auf hellem Untergrund gearbeitet wurde.

1200–1400

Allzweckmuster im islamischen Persien

Die Muster, die in Persien im 13. Jh. verwendet wurden, zeigen beliebte Motive aus dem Orient, Ägypten und Westasien und verweisen auf zukünftige Entwicklungen der islamischen Ornamentik im 16. Jh. Von Bedeutung waren zunehmend stilisiertere geometrische Formen, die auf Ranken, Blumen, Blättern und Weinstockmotiven basierten und zu komplex verschlungenen Ornamenten vereint häufig als Arabesken bezeichnet wurden. Die Stilentwicklung in der Ornamentik ging mit einer zunehmenden Virtuosität in vielen Bereichen des Kunsthandwerks einher, für die die Region bekannt war, sei es in der Töpferkunst, Malerei, Buchillustration, Metallbearbeitung, Kalligrafie oder Textilkunst.

Datierung

Die Daten am oberen Seitenrand beziehen sich auf die behandelten Objekte, auch wenn der Zeitraum mehr als ein Jahrhundert umfasst.

Liturgisches Gewand, spätes 14. Jh., Persien

An der Webart dieses Dessins mit Seiden- und Metallfäden lässt sich ablesen, welchen Weg Muster und Güter zwischen China, dem Orient und Westeuropa nahmen. Es entstand wohl im von den Mongolen beherrschten Persien und hat verschiedene Quellen. So könnte der Vogel aus Italien stammen, die Ranken deuten auf chinesische Einflüsse hin. Hinzu kommen Hirschmotive, die europäisch anmuten. Das Gewand selbst ist eine Dalmatik, ein liturgisches Gewand der abendländischen Kirche. Messingkrug oder Aftabeh, 13. Jh., westliches Persien

„Die Arabeske – ein markantes dekoratives Motiv, das auf natürliche Formen zurückgriff, z. B. stiele, Blätter und ranken, deren Anordnung in unzähligen geometrischen Mustern zum Kennzeichen islamischer Kunst wurde.“

Einleitungstext

Der Einleitungstext erläutert detailliert das Thema der Muster und Objekte, erklärt ihre Bezüge und den historischen Kontext.

10

Jonathan Bloom und Sheila Blair, islamic arts, 1997

Die in Kupfer und Silber intarsierten Bordüren um den Bauch des Kruges lassen Ranken und Knotenmuster erkennen. Die zentrale Bordüre weist sitzende Figuren auf, die mit einer Gruppe aus vier Vögeln und einem Kopf alternieren. Sie werden von Ranken umschlungen und sind durch dreistrahlige Formen in einem Kreis verknüpft. Die Bordüren sind durch Mäander voneinander getrennt; an anderer Stelle finden sich Segenssprüche. Quarzfritte-Krug, frühes 13. Jh., Kashan, Persien

Die äußere Schicht dieser Quarzfritte-Keramik – ein keramisches Material aus fein gemahlenem Sand und Kieseln – bildet ein verschlungenes Muster aus Ranken und Blättern. Das Material kam im späten 12. Jh. aus China und inspirierte zu einer enormen Bandbreite von geritzten, geschnitzten, glasierten und verzierten Keramiken. Die Vielseitigkeit des Materials zeigt sich in der transluzenten Glasur und den modellierten Einzelheiten des Hahns.

Buchillustration aus dem Koran, ca. 1370, Persien

Die zentralen Dekorflächen dieser teppichartigen Buchillustration enthalten facettenreiche Muster. Hauptelemente sind sich überschneidende Kreise unterschiedlicher Größe, die einen Hintergrund aus Blattranken überlagern. Die Farben Blau, Gold und Schwarz wechseln abhängig von ihrer Position im Gesamtbild. Die Teilkreislinien an den Schnittstellen bilden Sterne und geschwungene Vielecke, wodurch eine dritte Musterebene entsteht.

MustereLeMente

• Knotenmuster • Figurative Weinranke • Verschlungene und sich überschneidende Weinranken • Ranken in Stern- und Kreuzform • Vögel und wilde Tiere mit floralem Stiel • Verknüpfte Kreisformen, die sternförmige Vielecke bilden

Zitat

Musterelemente

Das Zitat dient dazu, themenrelevante Aspekte herauszustellen. Es entstammt dem Werk eines Experten oder Historikers, der in diesem Bereich gearbeitet hat.

Um die auf dieser Seite besprochenen Muster zusammenzufassen, werden die verschiedenen Elemente und Typen aufgelistet.


H andhabung de s Buch e s

2

Bei besonders herausragenden Kunstwerken oder Gebäuden werden die verschiedenen Musterelemente detailliert analysiert.

Text zum Hauptbild

Bilddetails

In der Bildlegende der Hauptabbildung werden Muster, Thema und Kontext genau beschrieben.

Abbildungen einzelner Muster, die auf dem großen Foto zu sehen sind, werden hervorgehoben und vergrößert.

17 0 0 – 18 0 0 A c h tz e h nte s J ah r h unde rt

Text zum Detail

Höf i sc he B lum e np rac ht 174 0 – 1745

Die Bildlegenden beschreiben die Formen des Musters und stellen den Zusammenhang zum großen Bild her.

MuSTER IM DETAIL

Höfische Blumenpracht 1740–1745 Höfische Gewänder

Englisches Hofkleid

In Anlehnung an den höfischen Stil des 17. Jh. entstand dieses Seidenkleid in England zwischen 1740 und 1745. Auf dem Saum und der Vorderseite des Mieders alternieren die prachtvoll in Seide gestickten RokokoMuscheln mit Paaren geschwungener Schuppenmotive, die durch rankende Blätter verbunden sind, und sich zu Beschlagwerk mit hängenden Quasten an Schlaufen wandeln. Evtl. hat Isabella Courtenay das Kleid bei ihrem ersten Besuch am Hof König Georg II. nach ihrer Hochzeit im Jahr 1744 getragen.

Adlige, die an die königlichen Höfe in England oder Frankreich geladen wurden, kleideten sich speziell für diesen Anlass. Die Damen trugen schwere Seidenkleider mit zu 2 m breiten Reifröcken, mit denen die Trägerin Türdurchgänge nur seitlich passieren konnte. Höflinge in Versailles ließen sich in Sänften die Treppen hinauftragen. Der Rock war mit der kunstvollen Ornamentik von Seidentextilien verziert, die den zweidimensionalen Effekt betonten.

Maritime Elemente

Geriffelte Muschelschalen zwischen eingerollten Farnblättern alternieren mit Motiven aus fächerartigen Muscheln mit paarweisen geschwungenen Formen. Das untere Ende der Muscheln war dick aufgepolstert, um es stärker hervortreten zu lassen.

Mieder vorn

Blumenbuketts

Die hervorstechenden Silbermotive auf dem Rocksaum mit schuppenverzierten Formen, Beschlagwerk und Quasten werden auf dem Mieder in einem senkrecht angeordneten Muster wieder aufgenommen. Kleinere Buketts vielfarbiger Blumen sowie grüne und silberne Blätter sind ebenfalls in das Dessin eingearbeitet.

Rankende Stiele mit Blättern wandeln sich zu verschlungenem, verwinkeltem Beschlagwerk mit über Quasten spiralförmiger Endigung. Den Schuppenmotiven am Saum entspringen große Buketts mit naturalistischen Blumen, u. a. Prunkwinde, Geißblatt, Päonien, Rosen, Mohnblumen, Anemonen, Aurikeln, Hyazinthen, Nelken und Kornblumen. Die Stiele sind mit Silberfaden gestickt, die Blätter in Grün oder Silber. Die unterschiedlich aufgepolsterten Silberblätter überstrahlen das Gesamtmuster mit zarten Lichtreflexen und unterstreichen den sanften Schimmer des weißen Seidenuntergrunds.

Quasten

Aus dem spiralförmigen Beschlagwerk gehen zwei silberne Kordeln hervor, die lose verschlungen drei Schlaufen bilden, durch die eine dritte Kordel geflochten ist. Die mit Silberfaden gestickten Kordeln wirken fransig und haben aufgepolsterte Quastenenden.

Hauptbild

Hier wird entweder ein einzelnes verziertes Werk, z. B. eine Gebäudefassade, ein Gefäß oder Kleid, oder ein erläuterndes Bild mit vielen Mustern gezeigt.

18 0 0 – 19 0 0 N e un z e h nte s J ah r h unde rt

W i l l i am M orri s 1834 – 18 9 6

William Morris Einleitung

Die Einleitung erklärt den Kontext des Hauptobjekts oder -bilds und definiert die Musterformen.

3

Wichtige Personen und Gestalter, die bei der Entwicklung und Verbreitung von neuen Mustern eine bedeutende Rolle gespielt haben, werden anhand einer ausführlichen Biografie vorgestellt.

1834–1896

Morris, aus wohlhabendem Hause, war begeisterter Leser mittelalterlicher Romane und Volkserzählungen. Er besuchte das Marlborough College und erforschte die Ruinen und Kirchen der Grafschaft Wiltshire, was seine Liebe zu Landschaft und mittelalterlicher Architektur weckte. In Oxford begann er 1853 das Studium der Literatur und Altphilologie mit dem Ziel einer kirchlichen Laufbahn. Er traf dort mit den Künstlern Edward Burne-Jones, Dante Gabriel Rossetti und seiner späteren Frau Jane Burden zusammen. Fasziniert von den Schriften John Ruskins begann sich Morris für Buchmalerei zu begeistern. Morris stellte sich aus sozialen Gründen gegen die Massenproduktion, deren Maschineneinsatz für ihn mit der Ausbeutung von Menschen und negativen Folgen durch monoton wiederholte Arbeitsvorgänge einherging. Beim Besuch der Londoner Industrieausstellung

Geboren

Walthamstow, Essex, England, 1834 Beruf

Künstler, Kunsthandwerker, Lyriker, Pionier Anspruch

„Die Vergangenheit ist nicht tot, sie lebt in uns fort und wird in der Zukunft, die wir jetzt zu gestalten trachten, lebendig sein.“

„Als Dichter, Maler, Gestalter, Typograf, Polemiker, Hersteller und Sozialist war Morris für vieles zu begeistern, und so lebte er ein von rastloser Energie erfülltes Leben, das ihn stets auf die Suche nach neuen Herausforderungen führte.“ ROSALIND ORMISTON UND NICHOLAS WELLS, william morris: artist, craftsman, 2010 pioneer,

1851 äußerte er sich abfällig über die „wunderbare Hässlichkeit“ maschinengefertigter Ausstellungsstücke. 1855 reiste Morris mit Burne-Jones nach Nordfrankreich und entdeckte neben den beeindruckenden Kathedralen von Rouen, Chartres, Amiens und Beauvais die Schönheit der ländlichen Umgebung. In Paris stieß er bei einer Ausstellung im Louvre auf Gemälde aus der Zeit vor Raffael. Morris entschied sich für eine Architektenausbildung, wählte aber unter dem Einfluss seines zunehmenden Interesses an Gemälden Rossettis den Weg in die Kunst. Mit dem Architekten Philip Webb arbeitete er am Entwurf von Red House, seinem eigenen Haus in Bexleyheath in Kent, und gründete 1861 „The Firm Morris, Marshall, Faulkner, Fine Art Workmen in Painting, Carving, Furniture, and the Metals“, um passende Einrichtungsgegenstände anzubieten. Morris entwarf fließende Muster nach dem Vorbild natürlicher und mittelalterlicher Formen, seine Tapeten, Wandteppiche und Textilien regten die Arts-and-Crafts-Bewegung an. Die Sagen der Wikinger und seine Reisen nach Island inspirierten ihn zum Schreiben von Gedichten. Morris engagierte sich für Politik, Naturschutz und soziale Reformen. 1877 gründete er die „Society for the Preservation of

Ancient Buildings“, 1884 die „Hammersmith Socialist League“ und gründete Kelmscott Press als Speerspitze der Wiederbelebung von Drucktechniken der Renaissance. Morris’ Entwürfe aus den Anfangszeiten waren graziler stilisiert, entsprechend der Theorie von Owen Jones in The Grammar of Ornament (1865), nach der die natürliche Pflanzengeometrie in formalen Ornamenten zu finden sei, obwohl Morris selbst weniger Präzision und weichere Farben bevorzugte. Der zunehmend vereinfachte Gestal-

Möbelstoff Cray, 1884–1885, England

Bei dem Dessin in Holzblock-Drucktechnik sprießen aus einem Stiel Blätter und Blumen, u. a. Nelken, vor einem dunklen Fond, der mit gewundenen Pflanzen und Blüten gestaltet ist. Rot und Blau war eine Farbkombination, die Morris sehr mochte. Nachdem er sich neuen Färbereien und Werkstätten in Merton zugewandt hatte, entwickelte Morris fließende Muster für bedruckte Baumwolltextilien. Die Musterserie mit Ranken und Blatttrieben benannte er nach Flüssen in Südengland.

tungsansatz von Morris führte zur Entwicklung formalerer Muster. 1878 entschied er sich, Teppiche mit Mustern orientalischen Ursprungs zu gestalten, die aber „offensichtlich das Ergebnis moderner und abendländischer Vorstellungen sind“. Hier zeigt sich, dass Morris passende Modelle beliebiger Orte und Zeiten wählte, die meisten seiner späteren Muster für Chintz und Tapeten beruhten auf Dessins aus dem 16. und 17. Jh. Morris maß Philosophie, Schriftstellerei, Politik und Kunst gleiche Bedeutung bei und vertrat die Ansicht, Fähigkeiten und Material sollten möglichst passend zum Einsatz kommen, um so den Fluss der natürlichen Welt abzubilden. Die Entwicklung von Mustern war für ihn ein angenehmer Prozess, angefangen von der Recherche natürlicher und historischer Quellen über das Mischen bis hin zur Festlegung der Farben. Arbeit sollte in der Tradition individueller Kunstfertigkeit erfüllend und lohnend sein. Morris übte nachhaltigen Einfluss auf die Bewegung der Moderne aus und inspirierte andere – u. a. den Künstler und Gestalter Walter Crane sowie den Keramiker William de Morgan –, Kunsthandwerk wieder als ernsthafte Beschäftigung zu betrachten, was zur Gründung von Kunsthandwerkergilden und -vereinigungen führte.

Biografische Details auf einen Blick

Zitat

Haupttext

Zu wichtigen Designern, Künstlern oder Architekten findet sich eine zusammenfassende Kurzbiografie, die Daten, Ort, Beruf und Anspruch nennt.

Das Zitat lässt die Bedeutung der von der beschriebenen Person entwickelten Musterformen und -kreationen erahnen.

Das Leben der Person wird ausführlich dargestellt. Das Werk, die Muster und die Bedeutung der Person für das Design der Zeit werden genau untersucht.

11


EINLEITUNG

Muster betrachten T

raditionell wurden Muster nach optischen Eigenschaften wie Struktur oder Form kategorisiert. In diesem Buch werden solche Verallgemeinerungen vermieden und stattdessen einzelne Muster und Objektbezüge in ihrem kulturellen Kontext untersucht, um ihre vielschichtigen Bedeutungen aufzuzeigen. Dieser Abschnitt soll daher einige Grundprinzipien vermitteln, wie Muster betrachtet und untersucht werden können, ohne dabei die Gruppierungen zu stark zu vereinfachen. Krug, 1345–1430, Orvieto, Umbrien, Italien

Die geometrischen Muster auf diesem Krug werden durch ein geschwungenes Pflanzenornament ergänzt. Das heraldische Muster geschacht auf dem Schild steht für Status und Familie, wohingegen der schraffierte Hintergrund und das Bandmuster am Krughals einfach einen schönen Kontrast zum erhabenen Pflanzenmotiv bilden.

Wir sind von Mustern umgeben, die deutlich machen, wie wir die Welt sehen. Sie können aus sich wiederholenden Motiven oder Varianten bestehen. Sie können auf Außen- oder Innenflächen von Objekten, auf Fassaden oder in Innenräumen zu finden sein. Auch Dinge, die nahe am Körper getragen werden (z. B. Unterwäsche oder Taschenfutter), weisen Muster auf. Muster können dafür gedacht sein, nur von Einzelnen in einem privaten Kontext gesehen zu werden, bestimmten Menschen im privaten oder öffentlichen Raum gezeigt zu werden oder einer breiten Öffentlichkeit jederzeit zugänglich zu sein. Einzelne gemusterte Objekte, wie bemalte Keramikfliesen, können so angeordnet sein, dass weitere Muster entstehen, die Teil einer übergeordneten Gestaltung sind. Manche Muster sind stark von der Struktur eines Objekts bestimmt, z. B. bei gewebten Textilien und Stein- oder Ziegelmauern. Geometrische Muster

Geometrische Muster, die auf einem Raster sich kreuzender Linien basieren, beinhalten gerade oder geschwungene Formen, die Raum und Form unterteilen. Diese Muster können als einfache flache Formen auf einem Objekt erscheinen und dennoch für komplexe kulturelle Vorstellungen stehen. Aufwendigere Muster können mit einer ähnlich komplexen Bedeutung aufgeladen sein, sind aber unter anderen sozialen und künstlerischen Bedingungen entstanden. Die Raster können deutlich hervortreten oder nur bei näherem Hinsehen erscheinen. Streifen, Gitter, Karos, Zickzacklinien und sich überschneidende Kreise


Mu ste r betrach te n

Gedruckte Tapete, ca. 1700, Ord House, Northumberland, England

Im 18. Jh. waren florale Muster und exotische Motive überall auf der Welt sehr populär. Anfangs noch stilisiert, wurden die Wiedergaben zunehmend naturalistisch und kamen den opulenten Formen und Texturen der realen Blüten gleich.

lassen das Raster deutlich werden, auf dem sie beruhen, aber die Formen, die sie bilden oder die zwischen ihnen entstehen, erzeugen weitere Muster, die anders gelesen werden können. Beispielsweise kann ein Karomuster als Muster aus farblich wechselnden Quadraten, miteinander verwobenen Bändern oder miteinander verbundenen Kreuzen gelesen werden. Pflanzen- und Tierformen

Pflanzen waren schon immer eine Quelle der Inspiration für Mustergestalter. Die fließenden Linien von Wurzel, Stiel, Blatt, Ranke, Knospe, Blüte und Frucht wandelten sich zu formalen Motiven, die streng naturalistisch oder abstrakt waren. Das aus dem Alten Orient stammende Motiv des „Heiligen Baums“ wurde ein mächtiges spirituelles Sinnbild in der Mustergestaltung,

verband er doch die Erde mit dem Himmel. Die Naturforschung hat dazu geführt, dass erkennbare Pflanzendesigns entwickelt wurden. Insbesondere Blumen dienten als Motivvorlagen. Tatsächlich existierende Tiere und Fabelwesen sind ebenfalls in den Mustern vieler Kulturen zu finden. Sie beleben die Pflanzen – z. B. den christlichen „Baum des Lebens“, der die enge Beziehung zwischen Lebewesen und Gott ebenso symbolisierte wie die zwischen Kirche und Christus – und schwanken zwischen Naturalismus und Fantastischem. Weinreben, Efeu und Akanthusblätter, die auf orientalischen und mediterranen Vorlagen basierten, inspirierten die Gestaltung von Blattvoluten. Pflanzen- und Tierformen wurden für die Gestaltung von Mischformen in belebten Mustern verwendet. Muster als Erkennungszeichen

Für die Gestaltung von Wappen wurden Muster als persönliche Erkennungszeichen von Individuen geschaffen, die auf bestimmte Farben, Metalle und Felle sowie formalisierte Pflanzen, Tiere, Menschen und Objekte zurückgriffen. Die Heraldik spielte bei der Gestaltung vieler Objekte eine Rolle, z. B. bei Textilien, Keramik, Metallarbeiten sowie Innenräumen und Fassaden. Heraldische Muster und Dekore waren eng mit der Vorstellung von Abstammung und Erbe verbunden, auf die sich spätere Gestalter bezogen, wenn sie heraldische Motive in ihrem Werk verwendeten. Handelsmarken und Logos sind Reinkarnationen der heraldischen Abzeichen, die Auskunft über Identität, Authentizität und Qualität der Markenprodukte geben. 13


1800 1900


Neunzehntes Jahrhundert


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

Einleitung D

as Wiederaufleben des gotischen Stils war eine Reaktion auf den formalen Klassizismus und den empfundene Mangel an authentischen Formen und Mustern. In England entwarf Augustus Pugin klar definierte, farbenfrohe neugotische Motive für die Innenausstattung, u. a. für Fliesen, Tapeten und Möbelstoffe. Die kühnen Farbeffekte oder die mit Holzblocktechnik bedruckten Tapeten fanden auch in den Haupträumen des Palace of Westminster Verwendung. Der Kunst- und Sozialtheoretiker John Ruskin forderte mit seinem Plädoyer The Stones of Venice (1851– 1853) zur ästhetischen Reform auf, indem Künstler und Architekten kreative Aufrichtigkeit und Disziplin des Mittelalters wieder aufleben lassen sollten. Die Veröffentlichung dekorativer Motive

aus weltweiten Quellen in The Grammar of Ornament von Owen Jones 1856 zeigte Gestaltern das große Potential von Musterentwürfen. Zu den neuen Trends zählte auch das wiedererwachte Interesse am Barock und an der Renaissance sowie im Laufe des Jahrhunderts ein Aufleben des klassizistischen und byzantinischen Stils. Die künstlerische Revolution unter der Führung von William Morris führte zur Rückbesinnung auf fundamentale Gestaltungsprinzipien und traditionelle Techniken. Die Gestalter seiner Firma brachten mit neuen Pflanzenformen in überbordenden Kompositionen Schwung in die Mustersprache der angewandten Kunst. Die ästhetischen Reformen von William Morris fanden ihren Niederschlag in Organisationen wie der 1884 gegründeten „Art Workers’ Guild“ und der 1888 William Morris schöpfte aus europäischen, nahöstlichen und asiatischen historischen Quellen und schuf sehr englische und doch exotische Hybridmuster. Diese Dessins und die Besprechungen des einflussreichen Kunsthistorikers John Ruskin inspirierten die Arts-andCrafts-Bewegung in ganz Europa und Nordamerika.

In Persien und Indien bediente man sich weiterhin der Stile und Formen vergangener Jahrhunderte. Zunehmende Kontakte mit Europa, v. a. die Begründung der Kolonialherrschaft, leisteten der Begeisterung für asiatisches Design in Europa Vorschub. Kaschmirschals mit Boteh-Motiven (Paisley) waren heiß begehrt.


e inle itung

entstandenen „Arts and Crafts Exhibition Society“ sowie in Verbindungen zwischen Kunsthandwerkern und Produktion. In den späten 1860erJahren wurden diese Konzepte in England und Amerika in Charles Locke Eastlakes sehr gefragtem Buch Hints on Household Taste veröffentlicht. Mit der Londoner Industrieausstellung 1851 sowie der Ausstellung japanischer Kunst im Rahmen der Weltausstellung 1862 hielten Kunst und Kulturen der Welt in Großbritannien Einzug und inspirierten viele Designer zu neuen Ideen, die aus persischen, japanischen und indischen Quellen schöpften. In Amerika stimulierten Wirtschaftswachstum und soziale Veränderungen architektonische Entwicklungen und führten zum Bau von Hochhäusern. Louis Sullivan entwickelte seine Idee von „form follows function“, und seine Stahlträgerbauten lösten einen neuen Trend aus. Zur Betonung der vertikalen Ausrichtung der Gebäude wurden sie in der Mustersprache europäischer Quellen dekoriert. In der Modestadt Paris machte industriell gefertigte Kleidung die gemusterten und lebhaften Dessins einem breiteren Kundenstamm zugänglich. Ab 1883 entwarf der Architekt Charles Voysey Motive, die auf ihre Grundformen mit betonten Konturen und wenigen Details reduziert wurden, was sich besonders für die Gestaltung mit Holzblock-Druck und für die Teppichweberei eignete. Walter Crane entwarf fließende Muster für Glasmalerei, Metallarbeiten, Fliesen, Keramik, Tapeten und Textilien. In Schottland entwickelten Künstler wie Jessie Newberry und Anne Macbeth an der Glasgow School of Art gestickte Dessins. Siegfried

Traditionelle japanische Dessins zeigen symbolträchtige natürliche und mythische Objekte, u. a. Kraniche, Schildkröten, Kiefern, Bambus und Blüten. Im Zuge der Öffnung Japans für den Handel mit dem Rest der Welt Mitte des 19. Jh. hielt die japanische Kunst in Europa Einzug. Christopher Dresser in England und Emile Gallé in Frankreich fanden Wege der Neuinterpretation des japanischen Stils.

Bing eröffnete in Paris 1895 seine Galerie L’Art Nouveau, deren Name prägend für die Bewegung in Frankreich und England werden sollte. In Deutschland und Österreich wurde die Stilrichtung als Jugendstil bezeichnet, in Italien als Stile Liberty nach dem Londoner Geschäft Liberty. Die Arts-and-Crafts-Bewegung und der Jugendstil sind Übergangsformen zwischen traditionellem und modernem Design. 189


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

Neugotische Muster 1811–1851

Ein Hoch auf die natürliche Form

Der neue Wert, den Gestalter hochwertigem Kunsthandwerk beimaßen, ging mit einem wiedererwachten Interesse an Funktion, Zweck und funktionaler Schönheit der Materialien einher. Dieser ganzheitliche Gestaltungsansatz prägte auch den ornamentalen Stil, der sich bei Motiven bediente, deren Formen einen natürlichen Ursprung hatten. Der neue Ansatz, Musterelemente zweidimensional zu verwenden, eröffnete ein breites Anwendungsspektrum für den neugotischen Stil. Jedes harte und weiche Medium konnte selbstbewusst mit neuen, prachtvollen, klaren Farben verziert werden.

„Das Wiederaufleben der Gotik hat … den Weg zur schöpferischsten … Innenarchitektur in den letzten Jahrzehnten des Jahrhunderts bereitet.“ PETER THORNTON, AUTHENTIC DÉCOR, 1993

Glasfenster, 1811–1831, London,

Ohrringe, 1820–1830, Deutschland

England

Die Ohrringe sind aus Gusseisen gefertigt. Die dreiteilige lanzettförmige Form der Anhänger setzt sich aus spitzen Bogenzungen zusammen, ausgefüllt von gotischem Maßwerk, u. a. mit Vierpass-Motiven sowie efeuartigen Blättern. Die Befestigung ist mit einer sechsblättrigen Blüte mit Dreipass-Motiven verziert, darüber, oberhalb einer dreiteiligen Anordnung aus gekräuselten Akanthusblättern, eine Rosette. Gusseiserner Schmuck war in Deutschland, Österreich und Frankreich in den 1830erJahren sehr beliebt.

Der Bogen der zentralen Nische mit Vierpass und flankierenden Spitzen wird von einem Muster aus Efeublättern eingefasst. Der Prophet Jesaja hält ein Schriftband mit seinem Namen. Darunter verankert eine Reihe kleiner und großer Efeublätter die Szenerie. Das Glasfenster stammt evtl. von Joseph Hale Miller und ist mit braunem Glasfluss, grün gefärbtem Glas und sogenanntem geflammten Klarglas mit roten und blauen Auflagen gestaltet und gehörte zum Maßwerk am oberen Ende des Kapellenfensters von Ashridge Park in Hertfordshire.

MUSTERELEMENTE

• Blattmotive: Dreipass, Vierpass, Fünfpass • Blumenformen: Rosetten • Architektonische Formen nach Vorbild der Natur: Akanthus, Efeu • Heraldische Elemente • Klare, prachtvolle Farben

190


N e u gotisch e Mu ste r 1811–1851

Möbelstoff, ca. 1830–1840, London, England

Fliesen, um 1846, Worcester, England

Die mit Wachstechnik (Enkaustik) verzierten Fliesen aus Irdenware zeigen ein Vierpass-Motiv, das von einer Kreisform eingefasst wird. Unterschiedlich dicke Stiele umschließen gezahnte Blätter und bilden um Rautenformen herum den Umriss des Vierpass. Auf den diagonalen Achsen formen die Stiele zwei Kreispaare, die sich in den eingefassten dreiteiligen Blättern und gezahnten Blattmotiven, die die Ecken ausfüllen, wiederholen. Die Fliesen gehören zu einem vierteiligen Set und wurden nach einem mittelalterlichen Vorbild aus dem 15. Jh. aus der Great Malvern Priory in Worcestershire von der in Worcester ansässigen Firma Chamberlain & Co. gefertigt.

Durch die versetzten Darstellungen eines im gotischen Stil gestalteten Innenraums erzeugt dieses im Holzblock-Druck gefertigte Muster den Eindruck von Bewegung. Zwei Säulen stehen auf dem im Schachbrettmuster gestalteten Boden und tragen ein bogenförmig geschwungenes Element mit Vierpass-Motiven, dahinter hängende Bogen der gleichen Form. Hinter den Säulen gibt ein deckenhohes Maßwerkfenster den Blick auf einen Baum frei. Das Fenster ist mit farbigen Vierpass-Motiven über klaren Glasscheiben in Dreipassform verziert. Ein senkrecht verlaufender Fries mit heraldischen Schildern (männlich) und Rauten (weiblich) setzt die Szenen voneinander ab.

Schrank, 1850–1851, Wien, Österreich

Die Türen sind Fenstern einer mittelalterlichen Fassade nachempfunden und mit Maßwerk verziert. Das Mittelteil wird von einem mit Spitzen versehenen Bogen überspannt, über dem sich Maßwerk mit Dreipass-Motiven und geschwungenen Formen erhebt. Darunter ein Muster aus hängenden bogenförmigen Dreipässen. Das Möbel wurde nach dem Entwurf von Bernado di Bernardis von Anton Dominik Fernkorn gefertigt. Die Herstellerfirma Carl Leistler & Sohn zeigte den Schrank 1851 auf der Londoner Industrieausstellung, wo ihn der österreichische Kaiser Franz Josef Königin Victoria präsentierte.

191


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

MUSTER IM DETAIL

Amerikanische Quiltkompositionen 1830–1839 Ananas-Blockhaus-Motiv

Die neuen Möglichkeiten industrieller Stoffherstellung im frühen 19. Jh. lösten in den Vereinigten Staaten einen Boom von Quiltstoffen aus, aus denen bereits im 18. Jh. in traditioneller Handarbeit Bettüberwürfe gefertigt worden waren. Es gab viele Vorlagen für Stickarbeiten und Mustergestaltung. Einige Quilts waren komplexe Kunstwerke, die evtl. nur für Gäste benutzt, später aber als Erbstücke weitergegeben wurden.

Streifen, kleine Würfel und Blätter

Der Mittelteil um das achteckige Motivfeld wird meist aus hellerem Stoff gefertigt. Der Knotenpunkt wird in diesem Abschnitt hervorgehoben, wo ein pfirsich- und cremefarben gemusterter Stoff zusammen mit einem beige- und cremefarbenen Karostoff ein größeres Achteck bildet. Kleine Muster dienen als Hintergrund für Streifen sowie für markante orangene Blumen.

Bettüberwurf, 1830–1869, USA

Durch die Stoffauswahl entsteht ein lebhaftes und dynamisches Dessin. Bei diesem sogenannten Ananas- oder Ananas-Blockhaus-Motiv bilden Zickzackmuster aus verschachtelten Streifen farbig kontrastreiche Abschnitte, die den ganzen Quilt überziehen. Dazwischen sind Quadrate in hellem Rosé verteilt, die die im gesamten Dessin verwendeten kräftigen Farben Blau, Rot und dunkles Braun stärker hervortreten lassen.

192


Ame rikanisch e Q ui ltkomp o sitione n 1830–1839

Blumen, Würfel und Paisley

Die in jedem Abschnitt verwendeten Stoffe sind fantasievoll arrangiert. In diesem Abschnitt kontrastieren helle Karostoffe, wie sie z. B. für Hemden verwendet werden, mit kräftigen dunklen Stoffen mit Blütenmuster, u. a. einem kräftigen Blau, das in Beziehung zu dem exotischen Blattmotiv im mittig angelegten Achteck steht. Nebeneinander liegende Abschnitte sind mit farblich passenden Details entlang dem längsten hellen Streifen geschickt miteinander verknüpft.

Kontrast aus Rot, Weiß, Blau

Die wesentlichen Elemente sind die kontrastierenden hellen und dunklen Abschnitte, angeordnet um achteckige und quadratische Motivfelder. Der Zickzackeffekt durch schmale angeschrägte Rechtecke lässt das Dessin lebendig erscheinen, jeder Musterabschnitt ist durch die spiegelgleiche Stoffauswahl einzigartig. Hier kontrastieren die blauen, grauen und mit kleinen Zweigen gemusterten Stoffe mit den kräftigeren, geometrischen Formen in Braun- und Rottönen.

Stern

Ausgewählte Musterstreifen

Bei genauer Betrachtung erscheint in den von dunklen Stoffen gebildeten Abschnitten um ein roséfarbenes Quadrat ein vierstrahliger Stern, dessen Spitzen aus jeweils anderen Stoffen gestaltet ist. An manchen Stellen sind die Strahlen durch eingestreute hellere Streifen unterbrochen. Innerhalb des Sterns sind die Brauntöne mit Orange und feinen Grautönen durchsetzt.

Die Muster der Stoffstreifen wurden mit großer Sorgfalt gewählt, um die Gesamtwirkung des Dessins zu verstärken. Hier ist ein braunes Rautenmuster so geschnitten, dass sich um die Mitte herum ein Motivband ergibt. In der Mitte bilden Karos, Tupfen und Punkte ein geordnetes Muster, das von einem Stoffstreifen mit floralem Muster eingefasst wird.

193


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

Augustus Pugin 1812–1852

Augustus Northmoor Welby Pugin war der Sohn des französischen Katholiken Auguste Charles Pugin und der englischen Protestantin Catherine Welby. Sein Vater war Experte für mittelalterliche Bauten, publizierte Bücher über gotische Architektur, Möbel und Ornamentik und arbeitete als Zeichner für den königlichen Architekten John Nash. Augustus sammelte wie sein Vater antike Objekte – eine wichtige Inspirationsquelle für sein Werk. Mit 15 entwarf er für das restaurierte Schloss Windsor Castle von George IV. Möbel im gotischen Stil. Nach dem Tod seiner Mutter 1834 konvertierte Pugin zum Katholizismus. Durch die noch nicht lange zurückliegende Einführung uneingeschränkter Religionsfreiheit für Katholiken entstand ein Bedarf an neuen Kirchen, für die Pugin verschiedene Aufträge erhielt. Ab 1835 arbeitete Pugin mit Charles Barry am Bau des Westminster Palace, nachdem das alte Gebäude durch ein Feuer zerstört worden war. Als Beauftragter für die Inneneinrichtung entwarf er jedes Detail im Perpendicular Style, einer englischen Stilrichtung des 15. Jh.: Tapeten, gefärbtes Glas, Textilien, Metallarbeiten, Beleuchtung, Deckenornamente, Teppiche, Bodenfliesen 194

Geboren

London, England, 1812 Beruf

Architekt, Gestalter und Antiquar Anspruch

„Das kleinste Detail sollte eine Bedeutung haben oder einem Zweck dienen, sogar die Konstruktion selbst sollte mit dem verwendeten Material variieren und die Entwürfe sollten dem Material angepasst sein, in dem sie ausgeführt werden.“

und geschnitztes Balkenwerk und Mobiliar in Eiche. 1836 erregte er mit seiner Publikation öffentliche Aufmerksamkeit – Contrasts: or, A Parallel between the Noble Edifices of the Fourteenth and Fifteenth Centures, and Similar Buildings of the Present Day; Shewing the Present-Day Decay of Times. Er verglich mittelalterliche mit modernen Städten und beleuchtete, wie klassisch geprägte protestantische Gotteshäuser die katholischen Kirchen ersetzt hatten. Er brandmarkte den klassizistischen Stil als „degradiert und heidnisch“ und propagierte die religiöse und moralische Notwendigkeit, zu den Prinzipien mittelalterlicher gotischer Architektur und Staffage zurückzukehren. 1841 legte Pugin seine Grundregeln in der Publikation The True Principles of Pointed or Christian Architecture dar. Er konstatierte, „dass ein Bau kein Element aufweisen sollte, das nicht der Zweckmäßigkeit, der Konstruktion und Schicklichkeit dient“ und „dass alle Ornamente der Bereicherung der wesentlichen Bauform des Gebäudes entspringen“. Glaube und Gestaltung waren für Pugin ein und dasselbe, beides verlangte gleichermaßen nach Ernsthaftigkeit. Die Struktur eines Gebäudes sollte im Gegensatz zu klassizis-


Au gu stu s P u g in 1812–1852

„[Pugin] genügt in wunderbarer Weise seiner … Absicht, die Anwendbarkeit mittelalterlicher Kunst in ihrem Reichtum … für die heutige Zeit zu demonstrieren.“ ILLUSTRATED LONDON NEWS, 1851

tischen Bauten, die ihre Form verbargen, klar und funktionsbetont sein. Pugin forderte 1849 in seinem Buch Floriated Ornament die Rückbesinnung auf zweidimensionale Muster mit stilisierten Naturformen. Im Rahmen der Londoner Industrieausstellung 1851 schuf Pugin zusammen mit seinen Kollegen John Hardman, Herbert Minton, J. G. Crace und George Myers eine als Medieval Court bezeichnete Schau, in der ihre gesamten Entwürfe für ornamentale Kunst ausgestellt waren. Die Illustrated London News bezeichnete sie als „einzigartige und überaus harmonische Präsentation von Kunst und Kunstfertigkeit“. Pugin entwarf mehr als 20 Kirchen, Kapellen und Kathedralen, übernahm aber, abgesehen von zwei Häusern für sich selbst, nur wenige Wohnbauprojekte für wohlhabende katholische Kunden. Scarisbrick Hall in Lancashire wurde 1837 von ihm überarbeitet, dessen Eingangshalle er mit einer über zwei Geschosse reichenden Holzvertäfelung mit Schnitzereien im flämischen Stil des 15. bis 17. Jh. ausstattete.

Im Zeitalter zunehmender Massenproduktion hatte Pugins Betonung der Arbeit einzelner Kunsthandwerker und sein Wunsch nach der aufrichtigen Rückkehr zur zweidimensionalen Mustergestaltung nachhaltigen Einfluss auf alle Aspekte der Inneneinrichtung, insbesondere auf die Gestalter der Artsand-Crafts-Bewegung. Pugins Credo, die Gotik sei der einzig wahre Stil für öffentliche und private Bauten und sein Einsatz für die Wiederbelebung traditioneller mittelalterliche Fertigkeiten, verliehen der Architektur einen neuen moralischen Status. Er lehnte Muster ab, die mittelalterlicher Ornamentik fremd waren. Das Werk Pugins inspirierte John Ruskins Theorie über die Aufrichtigkeit in Architektur und Gestaltung und hatte Einfluss auf britische Architekten.

Bursa, 1848–1850, London, England

Die Bursa (Stofftasche zur Aufbewahrung des Korporale) aus Seidensamt ist mit einem erhabenen Muster aus silbergoldenen und seidenen Fäden bestickt. Das Kreuzornament aus bourbonischen Lilien ziert in der Mitte eine vierblättrige Rosenblüte und ist mit einem Ring verflochten, aus dem diagonale Triebe hervorgehen. Die Elemente werden von einem Vierpass mit doppelter Kontur eingefasst, aus dessen Spitzen kleine Dreipass-Motive das Ornament mit dem gepunkteten Rahmen verbinden. Die Bursa wurde von Pugin für die Gemeinde von St. Augustin in Ramsgate, Kent, entworfen und in der Londoner Werkstatt von Lonsdale & Tyler in Covent Garden gefertigt.

195


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

Aus Alt mach Neu 1857–1874

Während des 19. und Anfang des 20. Jh. erlebten Stilrichtungen vergangener Zeiten eine Wiedergeburt – Renaissance, Barock, Palladianismus, Klassizismus und byzantinischer Stil. Bei der Rekonstruktion der Pariser Innenstadt in den 1860er-Jahren durch Haussmann im Stil der Beaux-Arts besann man sich auf Barock und Renaissance. In aller Welt tauchte Neobarockes auf, von Großbritannien über die USA, Japan, Ungarn, Sri Lanka, Russland bis hin nach Kuba. Im ausgehenden 19. Jh. war auch der Klassizismus wieder en vogue und zitierte die elegante Formensprache Robert Adams. Der von ausgewogenen und symmetrischen Formen geprägte Palladianismus (vgl. S. 140–141) erfreute sich nach wie vor großer Beliebtheit und wurde häufig beim Bau öffentlicher Gebäude umgesetzt. All diese Stilrichtungen traten in Konkurrenz zur Neugotik.

Pariser Opernhaus, Charles Garnier, 1861–1875

Das Neobarock – dem Stil der Beaux-Arts zugeordnet, der die Neugestaltung von Paris während des Second Empire prägte – lehnte die klassizistische Strenge ab und ließ ornamentale Opulenz des 17. Jh. wieder aufleben. Der Schmuck der polychromen, vergoldeten Fassade besteht aus Girlanden und Medaillons, korinthischen Säulen mit Akanthuskapitellen sowie Elementen der klassischen Architektur, u. a. Zahnschnitt und symmetrisch angeordneten Skulpturen.

196

Messerbehälter mit Intarsien, 1860–1870

Der vasenförmige Messerbehälter imitiert den klassizistischen Stil des 18. Jh., der in den 1860erund 1870er-Jahren wieder modern wurde. Klassische Motive verzieren die Oberfläche mit Akanthus und Lorbeerblättern auf dem Deckel und dem Sockel. Eine Blattranke mit Kiefernzapfen windet sich um den oberen Teil, imitierte konische Kannelierung schmückt den Korpus. Behälter und Intarsien sind aus verschiedenen Hölzern gefertigt, u. a. aus Ilex, Bergahorn, Ulme, Eiche und Mahagoni.


Au s Alt mach N e u 1857–1874

„Die Kultur des 19. Jh., v. a. seine Architektur, schmückt sich mit Patchwork aus Fragmenten der großen Stilrichtungen der Vergangenheit.“ KARSTEN HARRIES, THEATRICALITY AND REPRESENTATION, in: PERSPECTA, 1990

Intarsienschrank, Crosse für Wright and Mansfield, 1867, London

Der imposante Schrank verbindet dekorative Elemente des Klassizismus aus dem 18. Jh. mit traditionell klassischen Motiven. Typisch klassisch sind u. a. die kannelierten Pilaster (auch wenn verlängerte Kapitelle eher an ägyptische Formensprache denken lassen), ein Sprenggiebel, Eierstabeinfassungen, Kannellierung, Rosetten, römische Groteskenelemente aus dem 1. Jh., Malereien mit zarten Blumengirlanden, prächtig vergoldete Akanthusvoluten sowie Widderköpfe und Urnen.

MUSTERELEMENTE

• Prächtige Girlanden • Polychrome und vergoldete Muster • Grotesken • Elemente der klassischen Architektur

Motivdiagramm, Carl August Menzel, gedruckt ca. 1872–1873, Berlin

Die Schmuckmotive wurden von Carl August Menzel (1794–1853?) 1832 entworfen und im Rahmen des Wiederauflebens des Klassizismus Ende des 19. Jh. evtl. für den Unterricht von Studenten verwendet. Die Ornamentik ist klassisch griechischer und römischer Architektur entlehnt, u. a. Ranken, eine Mäanderbordüre mit Quincunx-Motiv, ein geometrisches Mäandermuster und ein Bandmuster mit Olivenranken.

197


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

Feine Pariser Mode 1855–1893

Wechselnde Muster bei Damenbekleidung und Staffage

Im Lauf der zweiten Hälfte des 19. Jh. unterlag die auf Paris konzentrierte europäische Mode vielen Veränderungen im Design, was häufig auch kunstvolle Musterungen der Stoffe selbst und die Staffage betraf. Die ausladenden Reifröcke der 1850erund 1860er-Jahre boten viel Platz für dekorative Elemente, wie z. B. auffallende geometrische Bordüren und zarte florale und gestickte Details. Muster wurden mit Bändern, Spitze, Volants und Rüschen gestaltet, v. a. in der unruhigen Zeit Anfang der 1870er-Jahre. Streifen und Spitze waren in den 1880er-Jahren besonders beliebt. Kombiniert wurden sie mit auffallenden Kontrasten im Hinblick auf Beschaffenheit, Stoffe und Farben, mit denen Röcke und Mieder eingefasst und verziert waren.

Kleid mit Seiden- und Satin-

Kleiderstoff aus Seide, Tholozan et Cie, 1855, Lyon

Seit dem 18. Jh. wurden in Lyon modische Seidenstoffe für bedeutende Pariser Couturiers gefertigt (vgl. S. 168–169). Diese JacquardMoiré-Satinseide ist mit gelben und weißen floralen Buketts verziert und entsprach dem aktuellen Modetrend Mitte des 19. Jh. Die prachtvollen breiten und schmalen Streifen könnten auf den raschelnden Röcken eines eleganten Kleides geschimmert haben.

besatz, Madame Vignon, 1869–1870, Paris

Ende der 1850er-Jahre kamen synthetische Färbemittel mit neuem Farbspektrum auf. Dieses frappierende Magenta z. B. war sehr beliebt. Unterschiedliche geometrische Formen und natürliche Volants und Rüschen erzeugen komplexe dreidimensionale Muster. Dieses kunstvolle Gewand wurde von einem der herausragenden Pariser Couturiers für Kaiserin Eugénie, die Frau von Napoleon III., gefertigt.

198

MUSTERELEMENTE

• Streifen und geometrische Formen • Strukturierte Blumen und Streifen • Durchgefärbte Bänder und Volants • Spitze, Chiffon, gestickte Blätter und Blüten


Fe ine P arise r Mode 1855–1893

Modezeichnung, Goubaud, 1864, Paris

Seit den 1860er-Jahren fanden Nähmaschinen immer weitere Verbreitung und die maschinengefertigte Kleidung machte Mode für ein breiteres Publikum zugänglich. Die Pariser Mode traf den englischen Geschmack. In The Englishwoman’s Domestic Magazine wurden Bildtafeln und Papiermuster abgebildet. Die schwarzen, evtl. aus Samt gefertigten Bordüren, die feinen Stickereien und Quasten auf den hier abgebildeten Tageskleidern waren zu jener Zeit hochmodern.

„Es war Mode …, ein Kleid aus zwei unterschiedlichen Materialien zu schneidern, einmal gemustert, einmal uni.“ JAMES LAVER, A CONCISE HISTORY OF COSTUME, 1969

Abendrobe aus Seidensatin, Charles Frederick Worth, um 1881, Paris

In den 1880er-Jahren wurden die Röcke flacher gestaltet, Tournüre und Schleppe kamen auf. Diese Robe wurde von der Tochter des NähmaschinenMagnaten Isaac Singer getragen. Die kunstvolle Maschinenstickerei auf dem Rock steht im harmonischen Gegensatz zum perlenbestickten Spitzenkragen und der maschinell hergestellten Spitze, aus der Tournürensaum und Ärmeleinsätze gefertigt sind. Der Fächer besteht aus irischer Nadelspitze und roséfarbenem Perlmutt.

Kleidermieder, Maison Worth, 1890–1893, Paris

Auf diesem Mieder wird das im ausgehenden 18. Jh. moderne sogenannte Reitmantel-Design mit roséfarbenen Seidenstreifen und Chiffon neu interpretiert. Charles Frederick Worth (1825–1895) ließ sich von historischen Vorbildern inspirieren, besonders von Darstellungen auf Gemälden berühmter Künstler, so z. B. von Tizian und Gainsborough. Wie unter einer offenen Jacke bauscht sich weicher Chiffon, die farbintensiven Streifen kontrastieren mit der üppigen Beschaffenheit von Satin und Tüll.

199


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

William Morris 1834–1896

Morris, aus wohlhabendem Hause, war begeisterter Leser mittelalterlicher Romane und Volkserzählungen. Er besuchte das Marlborough College und erforschte die Ruinen und Kirchen der Grafschaft Wiltshire, was seine Liebe zu Landschaft und mittelalterlicher Architektur weckte. In Oxford begann er 1853 das Studium der Literatur und Altphilologie mit dem Ziel einer kirchlichen Laufbahn. Er traf dort mit den Künstlern Edward Burne-Jones, Dante Gabriel Rossetti und seiner späteren Frau Jane Burden zusammen. Fasziniert von den Schriften John Ruskins begann sich Morris für Buchmalerei zu begeistern. Morris stellte sich aus sozialen Gründen gegen die Massenproduktion, deren Maschineneinsatz für ihn mit der Ausbeutung von Menschen und negativen Folgen durch monoton wiederholte Arbeitsvorgänge einherging. Beim Besuch der Londoner Industrieausstellung

Geboren

Walthamstow, Essex, England, 1834 Beruf

Künstler, Kunsthandwerker, Lyriker, Pionier Anspruch

„Die Vergangenheit ist nicht tot, sie lebt in uns fort und wird in der Zukunft, die wir jetzt zu gestalten trachten, lebendig sein.“

„Als Dichter, Maler, Gestalter, Typograf, Polemiker, Hersteller und Sozialist war Morris für vieles zu begeistern, und so lebte er ein von rastloser Energie erfülltes Leben, das ihn stets auf die Suche nach neuen Herausforderungen führte.“ ROSALIND ORMISTON UND NICHOLAS WELLS, WILLIAM MORRIS: ARTIST, CRAFTSMAN, PIONEER, 2010

200

1851 äußerte er sich abfällig über die „wunderbare Hässlichkeit“ maschinengefertigter Ausstellungsstücke. 1855 reiste Morris mit Burne-Jones nach Nordfrankreich und entdeckte neben den beeindruckenden Kathedralen von Rouen, Chartres, Amiens und Beauvais die Schönheit der ländlichen Umgebung. In Paris stieß er bei einer Ausstellung im Louvre auf Gemälde aus der Zeit vor Raffael. Morris entschied sich für eine Architektenausbildung, wählte aber unter dem Einfluss seines zunehmenden Interesses an Gemälden Rossettis den Weg in die Kunst. Mit dem Architekten Philip Webb arbeitete er am Entwurf von Red House, seinem eigenen Haus in Bexleyheath in Kent, und gründete 1861 „The Firm Morris, Marshall, Faulkner, Fine Art Workmen in Painting, Carving, Furniture, and the Metals“, um passende Einrichtungsgegenstände anzubieten. Morris entwarf fließende Muster nach dem Vorbild natürlicher und mittelalterlicher Formen, seine Tapeten, Wandteppiche und Textilien regten die Arts-and-Crafts-Bewegung an. Die Sagen der Wikinger und seine Reisen nach Island inspirierten ihn zum Schreiben von Gedichten. Morris engagierte sich für Politik, Naturschutz und soziale Reformen. 1877 gründete er die „Society for the Preservation of


Wi l l iam Morris 1834–189 6

Ancient Buildings“, 1884 die „Hammersmith Socialist League“ und gründete Kelmscott Press als Speerspitze der Wiederbelebung von Drucktechniken der Renaissance. Morris’ Entwürfe aus den Anfangszeiten waren graziler stilisiert, entsprechend der Theorie von Owen Jones in The Grammar of Ornament (1865), nach der die natürliche Pflanzengeometrie in formalen Ornamenten zu finden sei, obwohl Morris selbst weniger Präzision und weichere Farben bevorzugte. Der zunehmend vereinfachte Gestal-

Möbelstoff Cray, 1884–1885, England

Bei dem Dessin in Holzblock-Drucktechnik sprießen aus einem Stiel Blätter und Blumen, u. a. Nelken, vor einem dunklen Fond, der mit gewundenen Pflanzen und Blüten gestaltet ist. Rot und Blau war eine Farbkombination, die Morris sehr mochte. Nachdem er sich neuen Färbereien und Werkstätten in Merton zugewandt hatte, entwickelte Morris fließende Muster für bedruckte Baumwolltextilien. Die Musterserie mit Ranken und Blatttrieben benannte er nach Flüssen in Südengland.

tungsansatz von Morris führte zur Entwicklung formalerer Muster. 1878 entschied er sich, Teppiche mit Mustern orientalischen Ursprungs zu gestalten, die aber „offensichtlich das Ergebnis moderner und abendländischer Vorstellungen sind“. Hier zeigt sich, dass Morris passende Modelle beliebiger Orte und Zeiten wählte, die meisten seiner späteren Muster für Chintz und Tapeten beruhten auf Dessins aus dem 16. und 17. Jh. Morris maß Philosophie, Schriftstellerei, Politik und Kunst gleiche Bedeutung bei und vertrat die Ansicht, Fähigkeiten und Material sollten möglichst passend zum Einsatz kommen, um so den Fluss der natürlichen Welt abzubilden. Die Entwicklung von Mustern war für ihn ein angenehmer Prozess, angefangen von der Recherche natürlicher und historischer Quellen über das Mischen bis hin zur Festlegung der Farben. Arbeit sollte in der Tradition individueller Kunstfertigkeit erfüllend und lohnend sein. Morris übte nachhaltigen Einfluss auf die Bewegung der Moderne aus und inspirierte andere – u. a. den Künstler und Gestalter Walter Crane sowie den Keramiker William de Morgan –, Kunsthandwerk wieder als ernsthafte Beschäftigung zu betrachten, was zur Gründung von Kunsthandwerkergilden und -vereinigungen führte. 201


18 0 0– 19 0 0 N e un z e hnte s J ahr hunde rt

Im Zeichen der Nützlichkeit 1880–1900 Arts and Crafts

Das Konzept, Materialien dem Objektzweck entsprechend zu wählen, war Teil des Strebens der Arts-andCrafts-Bewegung nach authentischen Formen und Mustern. Heimische Pflanzen und Tiere fanden Eingang in die stilisierten Dessins von Stoffen und Tapeten, deren harmonische Eleganz als Reaktion auf die überfrachteten Dessins maschinengefertigter Entwürfe zu sehen ist. Da die Bewegung kunsthandwerklichen Traditionen und dem Wiederaufleben mittelalterlicher Farbmischungs- und Färbetechniken große Bedeutung beimaß, entstanden im Gegensatz zu den chemisch gefärbten Fabrikprodukten Muster in natürlichen Farben.

„Die Arts-and-CraftsBewegung beeinflusste britisches, europäisches und amerikanisches Design und trug zur Wiederbelebung des Kunsthandwerks bei.“ BRENDA M. KING, SILK AND EMPIRE, 2005

Mantel, 1880–1895, England

Kragen, Manschetten und Kellerfalten des seidenen Kindermantels sind mit farbigem Seidenfaden in Form von Blumen, Früchten und Blättern reich bestickt, eingefasst von feinem Goldfaden und z.T. mit Perlen verziert. Die Rückseite zieren zusammenhängende Darstellungen stilisierter Früchte, Blumen und Blätter, die jeweils in ein tropfenförmiges Motiv münden. Dieses Motiv findet sich auch paarweise auf dem rückseitigen Kragen.

MUSTERELEMENTE

• Heimische Pflanzen und Tiere • Stilisierte Blumen, Früchte und Blattformen • Fließende Rhythmen nach natürlichem Vorbild • Natürliche Farben

202

Wandbehang, 1899, Großbritannien

Der gewebte Wandbehang aus Wolle nach einem Entwurf von Charles Voysey variiert das senkrechte Muster sehr subtil durch quer verlaufende Bänder in unterschiedlichen Farben. Pappeln alternieren mit blühenden Bäumen und Obstbaumreihen, die von einem Fluss mit Schwanen- und Hirschpaaren voneinander abgesetzt sind. Vogelschwärme umkreisen die Baumkronen. Pappeln, Hirschen und Vögel sind flach gearbeitete Farbbereiche mit klaren Umrissen und minimalen Details.


Mantel, 1895–1900, London, England

Der mittelalterliche Stil des Kragens weist auf den Einfluss hin, unter dem Schnitte und Verzierungen von Arts and Crafts standen. Die Form des handbestickten Mantels ist von den schlichten Silhouetten des „ästhetischen“ Gewands der 1870er-Jahre inspiriert. Samt und Spitze auf Satinflächen sind mit großen Sträußen der heimatlichen Süßdolde gemustert, die Spitze ist mit zarten Blütenköpfen auf netzartigem Fond geschmückt. Der maßgeschneiderte Mantel wurde im exklusiven Ladengeschäft von Marshall and Snelgrove in London gefertigt.

Teppich, 1896, Kidderminster, England

Tapeten- oder Stoffdessin, um 1882,

Der maschinengewebte Wollteppich mit einem Dessin von Charles Voysey ist in der Mitte alternierend mit vertikal angeordneten Gruppen aus kleinen orangefarbenen Tulpen mit Stielen aus herzförmigen Blättern und aufrechten und hängenden gelben Tulpen mit geschwungenen Blättern gemustert. Die Motivlinien schließen sich an Paaren akanthusähnlicher Blätter an, die sich kräuseln und so gelbe und olivgrüne Seiten erkennen lassen.

England

Die Form der Seeanemone wiederholt sich in unterschiedlichen Gruppierungen des Kohle-Aquarell-Entwurfs von Arthur Mackmurdo. Spitz zulaufende Seeanemonenbündel mit paarweise angeordneten Blättern auf einem diagonalen Netz wogen über fächerartigen Sträußen in schräger Linienführung. Mackmurdo ließ sich von Burne-Jones inspirieren, der für Glasmalerei und seine Dessins wallende, der Natur nachempfundene Muster entwarf.

203


A nhang

Register A Achtecke 32, 33 Adams 184–185 Adler 45, 63, 82, 83, 88 Ägypten 8, 16, 20–21, 113, 124 Akanthusblätter, 13, 72, 73 15. Jh. 93, 94, 102, 103 17. Jh. 139, 158, 160 18. Jh. 170, 171, 181, 182 Buchillustrationen 57 Christliche Kunst 38, 46 Karolingerzeit 44, 45 Klassisches Griechenland 28, 29 Neobarock 196, 251 Neugotik 190 Römisches Reich 32 Sassanidisches Reich 43 Alberti, Leon Battista 93, 104–105 Alltagsmuster 238–239 Ammoniten 166, 257, 269 Angelsachsen 48–49, 52 Arabeske 71, 86, 206 16. Jh. 122–123, 124, 126, 127, 130, 131 17. Jh. 142, 143, 146–147 Florale Motive 122–123, 130, 142, 143, 146–147 Ranken 71, 87, 127 Siehe auch Islamisches Design Arkaden 72, 88, 151, 215 Art déco 220, 221, 222–223, 227, 230–231, 243, 258 Arts and Crafts 188, 189, 200, 202–203, 201, 222, 226 Assyrisches Reich 16, 39, 42, 43 Neuassyrisches Reich 22–23 Augen 24, 129, 213, 269 Azteken 93, 108–109 B Bambus 52, 106, 107, 175, 208, 209 Bänder 20, 21, 73 15. Jh. 101 16. Jh. 116, 126, 129 Chinoiserie 174, 175 Christliche Kunst 47 Email 74, 76 Neuassyrisches Reich 22, 23 Rokoko 166, 167 Tierformen 44, 56 Bandwerk 129, 149, 172 Beschlagwerk 112, 114, 115, 128 Quilts 193

284

Textbänder 96 Barock 137, 158–159 Wiederaufleben 196, 221, 250–251 Bauhaus 220, 229, 232–233, 236 Bäume 82, 202, 208, 222, 223, 236 „Baum des Lebens“ 13, 38, 46, 54, 63 „Heilige Bäume“ 22, 39, 43, 54, 62, 64, 77 Belgien 9, 96, 98, 99, 166 Benin, Nigeria 124, 125 Beschlagwerk 112, 114, 128, 144, 154, 155, 174, 176, 177 Biba 220, 221, 242–243 Blätter 44, 63, 88 15. Jh. 97, 98, 99, 100, 101, 102, 106, 107 16. Jh. 114, 115, 116, 117, 119, 126–127, 128 17. Jh. 138, 139, 147, 153, 154, 156, 158, 159 18. Jh. 166, 170, 171, 176, 177, 182, 185 19. Jh. 190, 191, 192, 193, 202, 203, 216 Art déco 231 Arts and Crafts 202, 203 Barock 158, 159 China 66 Dreiblattmotive 17 Eichenblätter 84 Griechische Klassik 28–29 Japanisch 209 Jugendstil 216, 217 Klassizistisch 196 Kyma 17, 28 Lampasseide 82, 83 Neugotisch 190, 191 Quilts 192, 193 Rokoko 166 Sassanidenreich 43 Spiralförmig eingerollte Blätter 117, 119, 138, 152, 170, 171 Überlappend 43 Wikinger 58, 59 Siehe auch Akanthusblätter; Blattvoluten; Ranken Bogen 131 Christliche Kunst 46–47 Medaillons 61 Sassanidenreich 43 Überlappend 72

Bordüre 18, 20, 21, 22, 23, 25, 26, 27, 29, 32, 33, 34–35, 39, 41, 43, 46, 49, 56, 60, 63, 64, 73, 74, 76, 79, 81, 84, 85, 86, 87, 94, 100, 102, 114, 115, 116, 118, 119, 122, 123, 124, 126, 127, 145, 147, 149, 150, 151, 152, 153, 156, 157, 170, 175, 178, 235, 258, 259 Bronzezeit 16, 18–19 Buchmalerei 53, 56–57, 62, 71, 88–89 Buddhistische Kunst 6, 39, 40–41, 52, 66, 67 Byzanz 39, 42, 46–47 Email 76–77 Hoch- und Spätmittelalter 70, 72 Kreuz 44 Medaillons 53, 60–61, 76 Mittelbyzanz 76–77 Mosaiken 64, 65, 70 Russland 224 Wiederaufleben 188, 196 C Champlevé 70, 74, 79 Chevron 21, 23, 26, 83, 106, 239 China 30, 39, 42, 86, 126 Buddhistische Kunst 6, 39, 40–41, 52, 66, 67 Florale Motive 66, 93 Medaillons 60 Ming-Dynastie 93, 106–107, 137, 148, 173, 208 Mittelalterlich 66–67 Olympiastadion 9, 263 Qing-Dynastie 148–149, 165, 172–173 Shang-Dynastie 24, 93, 106 Song-Dynastie 66–67 Tang-Dynastie 53, 66–67 Taoistische Kunst 40–41 Zhou-Dynastie 17, 24, 25, 93, 106 Chinesische Motive 17. Jh. 138, 143, 153 18. Jh. 166, 170, 171, 178 Japanisches Design 208 Chinoiserie 164, 165, 169, 174–175 Chippendale, Thomas 165, 175, 248 Christine de Pizan 94, 95 Christliche Kirche 17. Jh. 160–161 Früh- 38–39, 46–47 Hoch- und Spätmittelalter 70–71, 84–85

Siehe auch Byzanz; Buchmalerei Chrysanthemen 106, 107, 148, 149, 167, 206, 236 Cloisonné 39, 48, 49, 56, 57, 70 Siehe auch Email Computergestütztes Design 266 D Day, Désirée Lucienne 9, 221, 240–241, 252 Delfine 46 Deutschland 99, 117, 151, 174, 189, 251 Siehe auch Bauhaus Digitaltechnologie 256 Drachen 24, 25, 93, 118, 148, 149, 172, 173, 206 Dreiblatt/-pass 42, 100, 118, 190, 191 Dreiecke 26, 32, 33, 44, 108, 109, 233, 265 Dreiteilige Muster/Motive 39, 46, 47, 72, 75, 99, 114, 117, 119 E Eicheln 84, 116, 117, 152, 178 Eierstab 17, 28, 29, 93, 103, 182 Eisenzeit 7, 17, 18–19, 30–31 Elisabeth I. 113, 132–133 Email 74–75, 76–77 Siehe auch Cloisonné England 15. Jh. 98, 99 16. Jh. 114, 116, 128, 129 17. Jh. 140–141, 145, 151, 152–155 20. Jh. 222, 226–227, 238 –245 21. Jh. 260–261, 262, 263, 264–265, 267 Alltagsmuster 238–239 Angelsächsisch 39, 48–49, 52 Barock 159 Chinoiserie 174–175 Georgianischer Stil 178–179 Gotik 98, 99 Heraldik 78–79 Jugendstil 226 Restauration 152–153 Rokoko 166–167 Römisches Reich 35 Spiegelkunst 31 Tapeten 154–155, 167, 188, 189, 194, 200, 201, 203, 217


Re g iste r

Siehe auch Großbritannien F Fabelwesen 73, 116, 118, 121, 208 Tierformen 53, 71, 83, 118, 212–213 Siehe auch Drachen; Grotesken Farne 265 Fisch 108, 208, 213 Flechtmuster 16, 38, 44, 45, 52, 54, 55, 56, 57, 58–59, 152 Fleur-de-Lys 100, 114 Florale Motive 15. Jh. 94, 98, 99, 100, 101, 102, 106, 107 16. Jh. 114, 115, 116, 117, 118, 122–123, 124, 126–127, 128, 129, 130, 131, 132 17. Jh. 136, 137, 138, 139, 142, 143, 144, 145, 146–147, 148, 149, 150–151, 152, 154, 155, 156, 157, 158, 159 18. Jh. 13, 164, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 174, 175, 176–177, 178–179 19. Jh. 192–193, 195, 198, 201, 202, 203, 204, 205, 206–207, 208–209 20. Jh. 224, 225, 226, 227, 236–237, 242, 244, 245, 248–249 21. Jh. 259, 263, 265, 266–267, 268, 269 Arabesk 122–123, 130, 142, 143, 146–147, 150–151 Arts and Crafts 200, 201, 202, 203, 226 Barock 158, 159 Byzanz 70 Biba 242–243 Calyx 9, 240, 241 China 66, 93, 106, 107, 148, 149, 172, 173 Chinoiserie 174–175 Gartengestaltung 150–151 Georgianischer Stil 178–179 Griechische Klassik 28–29 Höfische Kleider 176–177 Persien 206–207 Japanisch 208–209, 248 Jugendstil 216, 217, Lüsterware 100, 101 Quilts 193

Revival 248–249 Rokoko 166, 167, 168, 169 Russland 224 Saz-Stil 113, 126–127, 207 Siehe auch Chrysanthemen; Geißblatt; Lilien; Lotus; Rosen Frankreich 15. Jh. 92 16. Jh. 117, 129 19. Jh. 198–199 20. Jh. 230, 231, 237, 246, 247 Art déco 230, 231 Barock 158, 159 Bronzezeit 18 Email aus Limoges 74–75 Gotik 70, 72–73 Heraldik 94 Merowinger 38, 39, 42, 44–45 Pariser Mode 198–199 Rokoko 167, 168–169 Tartan 246, 247 Fresken 17, 84–85, 112 Früchte 46, 63, 94, 102, 119, 128, 152, 202, 265 Siehe auch Granatäpfel Füllhorn 46, 102, 169 G Gartengestaltung 150–151 Gaudí, Antoni 214–215 Gedrehte Bordüren 122 Gedrehtes Seil 124–125 Geißblatt 28, 152, 263 Geometrische Muster 12–13 16. Jh. 117, 124, 131 17. Jh. 147, 150, 152, 160 19. Jh. 193, 198, 212 20. Jh. 220, 222–223, 224, 233, 238, 239, 240, 241, 242, 243, 252–253 21. Jh. 258–259, 264, 269 Abstrakt 220, 226–227, 233, 252 Alltagsmuster 238, 239 Arabesk 71, 142 Art déco 230–231 Bauhaus 233 Biba 242–243 Buchillustrationen 57 Byzanz 70 Griechische Antike 26–27 Griechische Klassik 28 Japanisch 209 Jugendstil 216, 220, 222–223

Konstruktivismus 228–229 Lampasseide 83 Peru, vorkolonial 108–109 Römisches Reich 32, 33 Wiederaufleben 222–223 Siehe auch Dreiecke; Mäander; Quadrate, Rauten; Tartan; Zickzack Georgianischer Stil 178–179 Geschwungene Formen 31, 152, 166, 176 Gibb, Bill 221, 247 Girlanden 47, 84, 102, 155, 159, 165, 169, 179, 182, 196 Gitter aus Ovalen 127 Gold 138, 145, 158, 159, 195, 196, 197 Gotischer Stil 70, 72–73, 84, 117 15. Jh. 94, 96–99 Neugotisch 188, 190–191, 194–195 Granatäpfel 16, 22, 23, 97, 127, 128, 138, 144, 151 Griechenland 16, 26–27, 28–29, 92 Großbritannien/Britannien 53, 242, 243, 244–245 Britisch-Indien 204–205 Siehe auch England; Schottland Grotesken 32, 118–119, 120, 152, 165, 182, 185, 197 Gucci 8, 251 Guilloche 16, 22, 34, 35, 70 H Halbmonde 126 Heraldik 12, 13, 94, 100, 114, 116, 153 Hoch- und Spätmittelalter 71, 78–79 Neugotisch 190–191 Herculaneum 32, 165, 179 Herzen 60, 61, 77, 117, 129, 159 Hulanicki, Barbara 220 I Indien 16. Jh. 128, 130–131 17. Jh. 136, 146–147, 153 Britisch-Indien 204–205 Einfluss 265, 267 Höfisches Dessin 130–131 Jagannath-Tempel 234–235 Taj Mahal 130, 136, 146, 147

Indonesien 249 Inka 93, 108 Insekten 265 Islamisches Design 53, 86–87, 113 Florale Motive 122–123 Kalligrafie 53, 73 Medaillons 60 Mosaiken 64–65 Tierformen 63 Siehe auch Arabeske; Persien Italien 7, 12, 165 15. Jh. 92, 98, 99, 100–103 16. Jh. 112, 114, 115, 116, 117, 118–121 Christliche Kunst 47 Frührenaissance 96–97 Heraldik 79 Lampasseide 71, 82–83, 98 Lüsterware 100–101 Majolika 112, 118–119 „Neobarock” 250 Spitze 112, 132, 136, 139, 144 Tierformen 62, 63 Iznik, Keramik aus 113, 126–127 J Japan 262 18. Jh. 164, 167 19. Jh. 189, 208–209 20. Jh. 221, 236, 248, 253 21. Jh. 262 Florale Motive 208–209, 248 Jones, Inigo 137, 140–141 Jugendstil 189, 216, 220–221, 222, 226, 227, 242, 243, 265 K Karolingerzeit 39, 44–45, 52 Kerbschnitzerei 44, 45 Kettengliedmuster 58 Kiefern 209 Kiefernzapfen 16, 22, 23, 43, 101, 102, 196, 204 Klassizismus 178, 188, 194, 195, 196–197, 250 Kleidung, global 258–259 Konstruktivismus 228–229, 236 Kosmatisch 70, 80–81, 84, 85 Kränze 93, 102, 169, 179 Kreise 18, 23, 26, 39, 55, 56, 57, 60, 61, 74, 84, 117, 122, 222, 228, 229, 237, 244, 245 Kreuz 39, 44, 56, 61, 87, 88, 115,

285


A nhang

Register 156, 161, 195 Quincunx 70, 81, 84, 85, 150, 197 Kugeln 88 L Lampasseide 71, 73, 82–83, 98 Latènekunst 18, 19, 31 Laufender Hund 32, 33, 183 Lava 268 Lebensbaum 160, 222 Lilien 33, 46, 83, 88, 94, 115, 128, 152, 192, 195, 216, 217 Logos 8, 243, 251, 263 Lotus 17, 28, 29 15. Jh. 100, 101, 106, 107 20. Jh. 231, 251 Altes Ägypten 8, 16, 20 Art déco 231 Buddhistische Kunst 39, 40, 41, 52, 67 China 52, 106, 107 Eisenzeit 19 Griechische Klassik 7, 16–17, 28, 29 Neuassyrisches Reich 22, 23 Offen 23 Louis Vuitton 8, 263 Lüsterware 92, 100–101 Luttrell-Psalter 71, 88–89 M Mäander 17, 19, 26, 28, 29, 33, 38, 100, 107, 182 Arabesk 142, 143 Griechische Antike 26 Griechische Klassik 28, 29 Ming-Dynastie 106 Römisches Reich 32–33 Mackintosh, Charles Rennie 216, 220, 223 Magnúsdóttir, Thorbjörg 156–157 Majolika 112, 118–119 Mandorla 74 Mantegna, Andrea 93, 102–103, 121 Maya 93, 108 Medaillons 15. Jh. 93, 102 16. Jh. 118 17. Jh. 156, 157 18. Jh. 178, 179 Byzanz 53, 60–61, 76 Christliche Kunst 46, 53 Neobarock 196 Tierformen 61, 63

286

Mexiko 109 Millefiori 48, 49 Moderne 189, 210, 211, 220, 236 Morris, William 188, 200–201, 263 Mosaiken 17 Byzanz 64, 65, 70 Christliche Kunst 46–47 Felsendom 64–65 Römisches Reich 33, 34–35 Muscheln 119, 129, 164, 166, 167, 176, 177, 178 N Neugotik 188, 190–191, 194–195 Nicoletto da Modena 112, 120–121 Niederlande 115, 136, 137, 138–139, 152, 226 Niello 48 Nigeria 124, 125 O Opus sectile 70 Osmanisches Reich 113, 126–127, 143 P Paisley 204, 205, 243, 249, 258, 259 Pakistan 40, 130–131, 237 Pakko 237 Palladianischer Stil 178, 196 Palladio, Andrea 137, 140, 141 Palmetten 7, 16–17 15. Jh. 100, 101 17. Jh. 159, 160 18. Jh. 182, 185 Eisenzeit 19 Griechische Klassik 28, 29 Lampasseide 83 Neuassyrisches Reich 22, 23 Römisches Reich 32 Papyrus 16, 20 Pelten 33, 34, 35 Perlbänder 32 Perlmuster 102 Perlschnurmuster 45, 93, 102, 103 Persien 22–23, 71, 86–87, 113, 126, 130, 136, 182 17. Jh. 142–143, 150 Kadscharen-Dynastie 206–207 Safawiden-Dynastie 122–123, 130, 142–143, 146 Teppiche 113, 142, 150, 206 Siehe auch Islamisches Design; Sassanidenreich

Peru 108–109 Pfauen 46, 73 Points rentrés 168, 169 Pompeji 32, 33, 165, 179 Pugin, Augustus 188, 194–195 Punkte 59, 74, 237, 265 17. Jh. 138, 156 Angelsächsisch 48 Griechische Antike 26 Ring-Punkt-Muster 125, 128 Punto in aria (Spitze) 136, 139 Putten 103, 121, 155, 161, 166 Q Quadrate 32, 33, 84, 85, 233 Quilts 192–193, 264 Quincunx 70, 81, 84, 85, 150, 197 R Ranken 57, 86, 88 15. Jh. 98, 99, 100, 101, 107 16. Jh. 114, 115, 117, 119, 122, 123, 124, 126, 127, 128, 129, 130 17. Jh. 138, 139, 145, 152, 153, 155, 160 18. Jh. 166, 167, 171, 178 Arabesk 71, 127 China 106, 107 Eisenzeit 18, 19, 31 Griechische Klassik 28 Jugendstil 222 Mosaiken 64 Römisches Reich 32 Wikinger 58 Siehe auch Volutenranken, Weinranken Rauten 63, 88 15. Jh. 94, 108 16. Jh. 117, 118, 128 17. Jh. 138, 143, 144, 145, 156, 157 18. Jh. 171, 176, 178 19. Jh. 205, 206, 207 20. Jh. 236 Art déco 231 Heraldik 79 Jugendstil 236 Kosmatisch 84, 85 Lampasseide 83 Neugotisch 190, 191 Peru, vorkolonial 108 Quilts 193 Regenbogen 74, 132–133

Renaissance 96–97, 102, 104–105 Wiederaufleben 196 Reticella-Spitze 112, 132, 144 Revel, Jean 164, 168–169 Rhodes, Zandra 221, 244–245 Ringe 73 Ring-Punkt-Muster 125, 128 Romanisch 72–73 Rosen 15. Jh. 94 16. Jh. 116, 128, 132 17. Jh. 139, 144, 145, 151, 152 Jugendstil 217, 223 Neugotisch 195 Rosetten 16, 57, 84, 95, 204, 205 15. Jh. 101, 102, 205 16. Jh. 119, 123, 128, 155 17. Jh. 160, 161 21. Jh. 267 Altes Ägypten 21 Altes Persien 23 Buddhistische Kunst 40 Byzanz 76 Neuassyrisches Reich 22, 23 Neugotisch 190 Sassanidenreich 42 Russland Konstruktivismus 220, 228–229 Vor der Revolution 220, 224–225 S Sassanidenreich 39, 42–43, 53, 60, 63 Siehe auch Persien Saz-Stil 113, 126–127, 207 Schachbrett-/Würfelmuster/kariert 20, 26, 29, 33, 85, 124, 209, 215, 253 Schlangen 24, 25, 59, 63, 116, 118, 133 Schottland 217, 220, 223, 247 Siehe auch Großbritannien; Tartan Schuppen 47, 176 Simurgh 43, 53, 60 Smith, Paul 260–261 Sonnenrad 18 Spanien 61, 83, 92, 100, 112, 115, 170–171, 214–215 Spiegel 30–31, 40 Spindelform 117, 118, 128, 153 Spiralen 18, 44, 48, 56, 57, 63, 85, 126, 160 Spitze 9, 166, 198, 199 Punto in aria 136, 139 Reticella 112, 132, 144


Re g iste r

Stabiae 179 Stadtplan 236 Sterne 84 16. Jh. 114, 115, 131 17. Jh. 142, 150, 156, 161 Arabesk 87, 142, 150 Mosaiken 64 Quilts 193 Sassanidenreich 42 Stölzl, Gunta 220, 232–233 Strahlenkranz 130 Strahlenstern 122 Sullivan, Louis Henry 189, 210–211 Swastika 29, 33, 84 T Taoistische Kunst 38, 39, 40–41 Taotie 24, 25, 93, 106, 224 Tapete 13, 137, 154–155, 164, 167, 178, 189, 194, 200, 201, 203, 217, 223, 230, 241, 249, 256, 262 Tartan 246–247 Tauschierung 116, 129 Tierformen 13, 53, 146, 149 15. Jh. 98, 108 16. Jh. 114, 116, 118, 125 17. Jh. 146, 149, 154 19. Jh. 202, 204, 205, 209 21. Jh. 262 Angelsächsisch 48, 49 Arts and Crafts 202 Europäisch 62–63 Fabelwesen 53, 71, 83, 116, 118, 212–213 Flechtbänder 44, 45, 56, 59 Griechische Antike 26 Japanisches Design 209 Lampasseide 82, 83 Medaillons 61, 63 Peru, vorkolonial 108 Rankenwerk 54, 55 Römisches Reich 32, 38 Taotie 24 Verschlungen 48, 49, 58 Wikinger 58, 59 Siehe auch Drachen; Schlangen; Vögel Todesrituale 24–25 Triskelen 17, 18, 19, 57 Türkei 126–127, 137 U USA 19. Jh. 210–211, 212–213

20. Jh. 220, 221, 222, 223, 231, 251 Art déco 231 Jugendstil 222, 223 „Neobarock” 251 Nordwesten 212–213 Quilts 192–193 Usbekistan 63 V Versace, Gianni 221, 250, 251, 253 V-förmiges Motiv 25 Vierpass 96, 98, 190, 191, 195, 215 Vögel 25, 46, 63, 73, 99 15. Jh. 99, 108, 109 16. Jh. 115, 116, 118, 120 17. Jh. 138, 139, 145, 146, 147, 149, 154, 156, 157 18. Jh. 171, 172, 175 19. Jh. 189, 202, 206–207, 212 20. Jh. 237, 238 21. Jh. 265 Adler 45, 63, 82, 83, 88 Arts and Crafts 202 Avis 238 Bronzezeit 18 Buchmalerei 57 China 172 Christliche Kunst 45, 46 Islam 87 Medaillons 61 Nomad Bird 265 Persien 206–207 Peru, vorkolonial 108, 109 Swans 237 Wasservögel 18 Zweiköpfig 146 Siehe auch Tierformen Voluten 45 15. Jh. 102 16. Jh. 122, 123, 126 17. Jh. 149, 156, 160–161 18. Jh. 166, 169, 175, 182, 185 20. Jh. 224, 225 Art déco 231 Bänder 73 Barock 158, 159 China 66, 67, 107, 149 Chinoiserie 175 Griechische Klassik 17, 28, 29 Mosaiken 64 „Neobarock” 250 Qing-Dynastie 172 Rokoko 166, 169

Römisches Reich 32 Taotie 24 Tierformen 54, 55 Vitruv 32, 183 Siehe auch Ranken Volutenranken 46, 52, 56, 57, 88, 190 16. Jh. 116, 119 17. Jh. 160 18. Jh. 170, 172 Bevölkerte 54–55 Blattvoluten 13, 67, 107, 116, 117, 118, 119, 159, 172, 185 Buddhistische Kunst 40 Byzanz 76 China 66, 172 Christliche Kirche 38 Islam 53 Neogotisch 190 Römisches Reich 32, 33 Sassanidenreich 43 Siehe auch Voluten; Ranken; Weinranken Vortizismus 227

Laufender Hund 32, 33, 183 Mit drei Bogen 74 Mosaiken 65 Römisches Reich 34, 35 Welle und Ring 89 Wellen und Schaum 126 Westwood, Vivienne 221, 247 Wiener Werkstätten 227 Wikinger 52, 58–59 Wilton-Diptychon 82 Wirbel 42, 64 Wolken 93, 106, 107, 143, 148, 149, 172, 173, 174, 175, 224 Wright, Frank Lloyd 210, 220, 222, 223 Z Zahnschnitt 93, 102, 196 Zickzack 23, 25, 27, 40, 45, 128, 160, 192, 193, 205, 207, 213, 223, 224, 242, 243 Zweiter Weltkrieg 221, 238–239

W Wandbehang/-teppich 96, 98, 108, 109, 115, 154, 200, 232–233 Wedgwood, Josiah 180–181 Weinranken 46, 54–55, 64, 75, 84, 94, 120, 160 Siehe auch Ranken; Volutenranken Wellen 16, 89, 159, 233 16. Jh. 114, 117 Buddhistische Kunst 41 China 106, 148, 173 Christliche Kunst 47 Japan 208, 209, 253

Zickzacksandalen von Biba S. 243

287



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.