Begleitheft "Geniale Dilletanten"

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Geniale Dilletanten Subkultur der 1980er–Jahre in Deutschland / Genial Dilletantes Subculture in Germany in the 1980s

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Einführung

Introduction

DE „Geniale Dilletanten“ lautete 1981 der absichtlich falsch buchstabierte Titel eines Musikfestivals in Berlin. Er wurde zum Synonym für die kurze Epoche des Aufbruchs der künstlerischen Alternativszene in Deutschland, die - getragen von durchaus professionellen Künstlern Musik und Bildende Kunst erfasste. Den Akteuren ging es um das unabhängige Produzieren von Platten, Konzerten und Ausstellungen, um die Neugründung von Magazinen, Galerien und Clubs, aber auch um lautstarken Protest gegen den kulturellen Mainstream.

EN “Geniale Dilletanten” [Genial Dilletantes] was the deliberately misspelled name of a 1981 music festival in Berlin. It became synonymous with a brief era of artistic upheaval in the alternative scene in Germany, which encompassed music and the fine arts, and often included professional artists. The movement’s protagonists were dedicated to the independent production of records, concerts and exhibitions and the establishment of magazines, galleries and clubs, as well as vociferous protest against the cultural mainstream.

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Die große Bandbreite dieser Subkultur zeigt sich am Beispiel von sieben Musikbands: Einstürzende Neubauten, Deutsch Amerikanische Freundschaft, Die Tödliche Doris, Der Plan, Freiwillige Selbstkontrolle, Palais Schaumburg sowie Ornament und Verbrechen. Bei ihrer Musik verzichteten sie auf virtuoses Können - sie experimentierten mit Geräuschinstrumenten und Elektronik, setzten auf ironische Texte und exzentrisches Auftreten. Die musikalische Performance ging oft einher mit künstlerischen Konzepten für Bühnenbild und Plattencover. Einige Jahre fand der Musikstil breite Anerkennung, bevor er um die Mitte der 1980er-Jahre als Neue Deutsche Welle im Kommerz versandete. Um 1980 vollzogen auch die bildenden Künstler einen Aufbruch zu einem neuen figurativen Expressionismus, wie er unter anderen bereits von Jörg Immendorff und A.R. Penck über lange Jahre zuvor eingeleitet worden war. Es waren jedoch die sogenannten „Neuen Wilden“, die mit schnell gemalten Bildern die Rückkehr der Malerei zum Erfolg führten, dessen Höhepunkt die documenta 7 (1982) war. Für die Maler, die häufig selbst als Musiker aktiv waren, bedeuteten Punk und New Wave den Ausdruck des Lebensgefühls: „Nackt und hart und direkt“. Helmut Middendorf nahm unmittelbar auf Popkonzerte Bezug, Salomé provozierte mit der Darstellung von Sexualität, Bernd Zimmer schuf ein spektakuläres Großstadtbild, Elvira Bach malte starke Frauen und Martin Kippenberger protestierte gegen die bürgerliche Gesellschaft mit ironischem Unterton. Im „Hunger nach Bildern“ griff der Kunstmarkt zunächst gierig nach der „heftigen“ Malerei; doch bald war er gestillt und der Boom endete.

The wide range of this subculture can be demonstrated through the example of seven bands: Einstürzende Neubauten, Deutsch Amerikanische Freundschaft, Die Tödliche Doris, Der Plan, Freiwillige Selbstkontrolle, Palais Schaumburg, and Ornament und Verbrechen. They renounced virtuosic skill, and instead experimented with noise instruments and electronics, placing an emphasis on ironic lyrics and eccentric appearance. Performances were often accompanied by artistic concepts for set design and album covers. This musical style enjoyed international recognition before petering out in commercialism as the “New German Wave”. Simultaneously, in 1980 visual artists broke through to a new figurative expressionism, of the sort that had already been instigated by painters like Jörg Immendorff and A.R. Penck many years previously. They were the so-called “New Wild Ones” who ushered in painting’s successful return with their quickly executed works, culminating in documenta 7 (1982). For these painters, who were often also muscians, Punk and New Wave was the expression of an attitude: “Naked and hard and direct.” Helmut Middendorf made direct references to pop concerts; Salomé provoked with his sexual content; Bernd Zimmer created a spectacular cityscape; Elvira Bach painted strong women; and Martin Kippenberger protested against bourgeois society using ironic undertones. In its “thirst for images” the art market greedily snatched up these “fierce” paintings, but was soon satiated and the boom ended. Alex Hacke (Alexander von Borsig) und Kiddy Citny Risiko, Berlin, 1981


Raum 1 DE Deutsch Amerikanische Freundschaft (D. A. F.) Die Band mit dem ironischen Namen Deutsch Amerikanische Freundschaft (D. A. F.) wurde 1978 im legendären Düsseldorfer Szenetreff Ratinger Hof von Gabriel „Gabi“ Delgado López und Robert Görl gegründet (zeitweise mit Michael Kemner, Wolfgang Spelmanns, Kurt Dahlke alias Pyrolator). Mit deutschen Texten grenzten sie sich vom Mainstream der Popmusik und vom „amerikanischen Kulturimperialismus“ ab.

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Nach Erscheinen des ersten Albums Ein Produkt der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft beim Label Ata Tak ging die Band 1980 nach London. Das Album Die Kleinen und die Bösen brachte D. A. F. den internationalen Durchbruch. Seit 1981 führten Delgado und Görl D. A. F. als Duo fort. Ihr erstes Album Alles ist gut erhielt trotz provokativer Texte den Deutschen Schallplattenpreis. D. A. F. kombinierte Punk mit elektronischem Sound. Durch den minimalistischen Einsatz von Instrumenten und den monotonen Sprechgesang beeinflussten sie die Neue Deutsche Welle. Delgado kreierte zur „Körpermusik“ einen expressiven Tanzstil und profilierte D. A. F. als Pioniere von Electronic Body Music, Elektropunk und Techno. DE Palais Schaumburg Die Kunststudenten Holger Hiller und Thomas Fehlmann gründeten 1980 in Hamburg die Band Palais Schaumburg, benannt nach der ehemaligen Residenz des Bundeskanzlers in Bonn (zeitweise mit Frank-Martin Strauß alias FM Einheit, Chris Lunch, Ralf Hertwig, Timo Blunck, Walther Thielsch, Moritz von Oswald). Sie waren Teil der Untergrundszene; das Cover ihrer ersten Single Rote Lichter/Macht mich glücklich wie nie gestaltete der Künstler Albert Oehlen. 1981 erschienen die Maxi‑LP Das Single Kabinett und das Debütalbum Palais Schaumburg mit der Hitsingle Wir bauen eine neue Stadt. Synthesizer und die Trompete prägten den Klang von Palais Schaumburg. Post-Punk und Popelemente trafen auf atonal vorgetragenen, deutschsprachigen Gesang, der den Einfluss des Dadaismus erkennen ließ. Das Album wirkte stilprägend für die unabhängige Musikbewegung in Deutschland. In Texten und Auftreten mit Trachtenjanker und ausrasiertem Nacken spielten Palais Schaumburg mit Klischees des Deutschen. Das zweite Album Lupa von 1982 und die LP Parlez‑Vous Schaumburg — nun mit englischen Texten und produziert von der Sängerin Inga Humpe - konnten die Auflösung der Band nicht aufhalten.

EN Deutsch Amerikanische Freundschaft (D. A. F.) The band with the ironic name Deutsch Amerikanische Freundschaft (D. A. F.) was founded in 1978 in the legendary Düsseldorf club Ratinger Hof by Gabriel “Gabi” Delgado Lopez and Robert Görl. (They were later joined by Michael Kemner, Wolfgang Spelmanns, and Kurt Dahlke alias Pyrolator.) By singing German lyrics, they distanced themselves from the mainstream of pop music and “American cultural imperialism”. After the release of their first album Produkt der DeutschAmerikanischen Freundschaft by the label Ata Tak, the band went to London in 1980. With their second album, Die Kleinen und die Bösen, D. A. F. celebrated their international breakthrough. Since 1981, D. A. F. has consisted of the duo Delgado and Görl D, whose first album, Alles ist gut, received the German Record Critics’ Prize, despite its provocative lyrics.

Gabi Delgado, Deutsch-Amerikanische Freundschaft/ D.A.F.

Palais Schaumburg

Markthalle, Hamburg, 1981

Neuss, 1981

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Gabi Delgado, Deutsch-Amerikanische Freundschaft/ D.A.F.

Palais Schaumburg

Markthalle, Hamburg, 1981

Hafen Hamburg, 1981

D. A. F. combined punk with electronic sound. Their minimalist use of instruments and monotonous chanting would influence the German New Wave. Delgado created an expressive dance style for “body music” and profiled D. A. F. as a pioneer of electronic body music, electro punk and techno. EN Palais Schaumburg Art students Holger Hiller and Thomas Fehlmann founded Palais Schaumburg, named after the former residence of the federal chancellor in Bonn, in Hamburg in 1980. (They were later joined by Frank-Martin Strauß aka FM Einheit, Chris Lunch, Ralf Hertwig, Timo Blunck, Walther Thielsch, and Moritz von Oswald.) The band was part of the underground scene and independently produced their first single, Rote Lichter/Macht mich glücklich wie nie, the cover of which was designed by artist Albert Oehlen. In 1981 they released both their LP Das Single Kabinett and their debut album Palais Schaumburg, which contained the hit single Wir bauen eine neue Stadt. Synthesizers and trumpets characterized Palais Schaumburg’s sound. The combination of post-punk and post-pop elements, atonal sounds, and German lyrics revealed the influence of Dada. The album became a style icon for the independent music scene in Germany. With their lyrics, traditional Bavarian garb, and under cuts, Palais Schaumburg played with stereotypes of Germans. Their second album Lupa (1982) and LP Parlez Vous Schaumburg now with English lyrics and produced by singer Inga Humpe could not prevent the band’s dissolution.


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DE Der Plan Die Künstler Frank Fenstermacher und Moritz R® Reichelt betrieben in Wuppertal eine Galerie, bevor sie 1978 in Düsseldorf Der Plan gründeten (zeitweise mit Robert Görl, Chrislo Haas, Kurt Dahlke alias Pyrolator). Plattencover und Plakate entwarf die Band selbst. Um unabhängig Musik produzieren zu können, betrieb sie das Label Ata Tak und setzte damit Maßstäbe für die Independent-Vertriebsszene. Die Künstlerliste weist Bands wie D. A. F., Fehlfarben und Die Tödliche Doris auf. Die Band produzierte mehrere Studioalben: Fette Jahre, Es ist eine fremde und seltsame Welt, Normalette Surprise, Gummitwist und Golden Cheapos. Sie bediente sich der Computertechnologie und beeinflusste mit dem Album Geri Reig von 1980 durch elektronischen Sound und deutsche Texte die Neue Deutsche Welle. Mit Da vorne steht ’ne Ampel hatte Der Plan 1980 einen Independent-Hit.

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The band produced several studio albums: Fette Jahre, Es ist eine fremde und seltsame Welt, Normalette Surprise, Gummitwist and Golden Cheapos. They employed computer technology and their 1980 album Geri Reig, with its electronic sound and German lyrics, also had a significant influence on the New German Wave.

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The group later described their music as “electronic pop” in which serious issues were presented with humor. They were known for their elaborate stage shows and self-designed sets and costumes.

Die Gruppe bezeichnete ihre Musik später als „elektronischen Schlager“, in dem ernste Themen mit Witz vorgetragen wurden. Charakteristisch waren aufwändige Bühnenshows sowie selbst gestaltete Bühnenbilder und Kostüme.

Der Plan Börse Wuppertal, 1979

DE Freiwillige Selbstkontrolle (F. S. K.) Die Band Freiwillige Selbstkontrolle (F. S. K.) wurde 1980 von vier Redaktionsmitgliedern des Münchner Underground-Magazins Mode & Verzweiflung gegründet: Justin Hoffmann, Thomas Meinecke, Michaela Melián und Wilfried Petzi, später kam noch Carl Oesterhelt dazu. Ihre Losung war: „Heute Disco, morgen Umsturz, übermorgen Landpartie. Dies nennen wir Freiwillige Selbstkontrolle.“ Ihre melodiös-leichte Musik kombinierten sie mit intelligenten Texten und sarkastischem Humor.

EN Der Plan Artists Frank Fenstermacher and Moritz R® (aka Moritz Reichelt) ran a gallery in Wuppertal before founding Der Plan in Dusseldorf in 1978. (They were later joined by Robert Görl, Chrislo Haas, and Kurt Dahlke alias Pyrolator). The band designed their own record covers and posters. In order to produce music independently, they created the record label Ata Tak which set the tone for the independent distribution scene. Bands it represented included D. A. F., Fehlfarben and Die Tödliche Doris.

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Freiwillige Selbstkontrolle/ F.S.K.

EN Freiwillige Selbstkontrolle (F. S. K.) Freiwillige Selbstkontrolle (F. S. K.) was founded in 1980 by four members of the editorial staff of Munich underground magazine Mode & Verzweiflung: Justin Hoffmann, Thomas Meinecke, Michaela Melián, and Wilfried Petzi - later joined by Carl Oesterhelt. Its slogan was “Heute Disco, morgen Umsturz, übermorgen Landpartie. Dies nennen wir Freiwillige Selbstkontrolle” [Disco today, revolution tomorrow, a country outing the day after tomorrow. That’s what we call Voluntary Self-Censorship]. They combined melodious light music with intelligent lyrics and sarcastic humor.

ICA, London, 1985

Die Schallplatten erschienen zwischen 1980 und 1989 unter dem Hamburger Label ZickZack, darunter Freiwillige Selbstkontrolle, Teilnehmende Beobachtung, Magic Moments sowie Stürmer und Original Gasman Band. „Der Klassiker ‚Moderne Welt‘ bleibt bis heute eines der definitiven Statements postlinker und postalternativer deutscher Jugendkultur.“ (Diedrich Diederichsen, 1981)

Their albums, released between 1980 and 1989 by German label Zigzag, included Freiwillige Selbstkontrolle, Teilnehmende Beobachtung, Magic Moments, Stürmer, and Original Gasman Band. “Their classic song Moderne Welt remains one of the definitive statements of the post-leftist and post-alternative German youth culture,” wrote Diedrich Diederichsen in 1981. In addition to concerts in Germany, Switzerland, Austria, and Holland, beginning in the mid-1980s the band began performing more in Great Britain. In 1989, F. S. K. gave a concert in East Berlin.

Ab Mitte der 1980er-Jahre trat die Band neben ihren Konzerten in der BRD, der Schweiz, Österreich und Holland vermehrt in Großbritannien auf. 1989 gab F. S. K. ein Konzert in Ost-Berlin. Der Plan Theaterfabrik, München


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DE Die Tödliche Doris Die Künstler Wolfgang Müller und Nikolaus Utermöhlen gründeten 1980 in West-Berlin Die Tödliche Doris (zeitweise mit Chris Dreier, Dagmar Dimitroff, Elke Kruse alias Käthe Kruse, Tabea Blumenschein). Sie verstand sich als konzeptionelles Kunstprojekt und ihre Auftritte als Performance aus Musik, Kunstobjekten, Installationen, Texten, Filmen und Fotografien.

EN Die Tödliche Doris The artists Wolfgang Müller and Nikolaus Utermöhlen founded Die Tödliche Doris in 1980 in West Berlin. (They were later joined by Chris Dreier, Dagmar Dimitroff, Elke Kruse a.k.a. Käthe Kruse, and Tabea Blumenschein.) The group saw themselves as a conceptual art project and their performances as a combination of music, art objects, installations, texts, films, and photographs.

Das erste Audiotape der Band Der siebenköpfige Informator erschien 1980. Es folgten Sieben tödliche Unfälle im Haushalt und die LP mit dem Titel » «. Chöre & Soli von 1983 bestand aus acht Miniphonplatten, einem Abspielgerät und einem Buch. Das poppige Album Unser Debut von 1985 und das experimentelle Album Sechs bildeten das Album Die unsichtbare 5. LP, das auf zwei Plattenspielern gleichzeitig abgespielt wurde.

The band’s first audio tape, Der siebenköpfige Informator, was released in 1980. This was followed by Sieben tödliche Unfälle im Haushalt and the LP » «. Chöre & Soli (1983) consisted of eight miniature records, a miniature record player, and a booklet. Pop album Unser Debut and experimental album Sechs comprised the album Die unsichtbare 5. LP (1985), which was played on two turntables simultaneously.

1981 veröffentlichte Wolfgang Müller das Manifest Geniale Dilletanten. Die Tödliche Doris war 1983 im Rahmenprogramm von Harald Szeemanns Ausstellung „Der Hang zum Gesamtkunstwerk“ vertreten und nahm 1987 an der documenta 8 teil. Nach der offiziellen Auflösung der Band 1987 trat sie ein letztes Mal in Tokio mit dem Stück auf Das war Die Tödliche Doris (1980   -  1987) auf.

In 1981 Wolfgang Müller published the manifesto Geniale Dilletanten. Die Tödliche Doris was included in the program accompanying Harald Szeemann’s 1983 exhibition “Der Hang zum Gesamtkunstwerk” and participated in documenta 8 in 1987. After the band officially broke up in 1987, it appeared one last time in Tokyo in the play Das war Die Tödliche Doris (1980   -  1987).

DE Ornament und Verbrechen Ornament und Verbrechen wurde 1983 in Ost-Berlin von Ronald und Robert Lippok als künstlerische Plattform und offenes Bandprojekt gegründet. Der Name geht auf den Architekten Adolf Loos zurück, einem Vorreiter der Moderne. Unterschiedliche Stilrichtungen wie Jazz, Industrial und Elektro bestimmten die Musik der Band. Das klassische Instrumentarium wurde durch Gartenschlauch und Auspuff erweitert und später durch elektronische Geräte ergänzt. Ornament und Verbrechen erhielt in der DDR keine Spielerlaubnis, ihre Auftritte waren illegal und fanden in privaten Räumlichkeiten statt. Die Band verfolgte die Entwicklungen jenseits der Mauer, ließ sich von Einstürzende Neubauten, Die Tödliche Doris und Deutsch Amerikanische Freundschaft inspirieren. In der DDR verfügte Ornament und Verbrechen über ein gut funktionierendes Untergrundnetzwerk: Inoffizielle Musikproduktionen und Konzertmitschnitte wurden auf Kassetten aufgenommen, vervielfältigt und zusammen mit selbstverlegten Zeitschriften und Künstlereditionen verkauft. Der inoffizielle Kulturaustausch zwischen Ost und West funktionierte trotz der Mauer.

Die Tödliche Doris GTO-Festival, The Kitchen, New York, 1984

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EN Ornament und Verbrechen Ornament und Verbrechen was established in 1983 in East Berlin by Ronald and Robert Lippok as an artistic platform and open band project. The name goes back to a term coined by architect Adolf Loos, a pioneer of modernism. Various genres, such as jazz, industrial, and electrical, characterized the band’s music. Classical instruments were augmented by the addition of garden hoses and exhaust pipes, for example, and later supplemented by electronic equipment. Ornament und Verbrechen was not permitted to play in the G.D.R.; their performances were illegal and held in private homes. The band followed developments beyond the borders of the Berlin Wall, and was inspired by Einstürzende Neubauten, Die Tödliche Doris, and Deutsch Amerikanische Freundschaft. Ornament und Verbrechen had a well-functioning underground network in the G.D.R.: unofficial performances and concerts were recorded on tapes, copied, and sold along with independently published magazines and artists’ editions. The unofficial cultural exchange between East and West worked in spite of the wall.

Ornament und Verbrechen Jugendclub Gerard Phillipe, Berlin, 1988


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DE Einstürzende Neubauten 1980 gründeten Blixa Bargeld, N. U. Unruh, Gudrun Gut und Beate Bartel in West-Berlin die Band Einstürzende Neubauten (zeitweise mit FM Einheit, Mark Chung, Alexander Hacke, Jochen Arbeit). Ihr Instrumentarium formten sie durch Einbezug von Alltagsgegenständen wie Fässer, Hämmer, Bohrmaschinen und Sägen zu einer radikalen Geräuschästhetik. Blixa Bargeld trug seine kryptischen Texte mit markerschütterndem Schreien vor. Zur Legende wurde die Performance Stahlmusik, die sie unter einer Autobahnbrücke aufgenommen hatten.

EN Einstürzende Neubauten In 1980, Blixa Bargeld, N. U. Unruh, Gudrun Gut and Beate Bartel formed the band Einstürzende Neubauten in West Berlin. (They were later joined by FM Einheit, Mark Chung, Alexander Hacke, and Jochen Arbeit.) They integrated ordinary objects such as barrels, hammers, drills and saws with their instruments, creating a radical sound aesthetic. Blixa Bargeld delivered his cryptic lyrics in blood-curdling screams. Their performance Stahlmusik, recorded under a highway overpass, became legendary. Their first album, Kollaps, was released in 1981 and caused an international sensation. It was followed in 1982 by appearances in the context of documenta 7 in Kassel, as well as a concert at the former Nazi party rally grounds in Nuremberg. With their albums Zeichnungen des Patienten O. T., Halber Mensch, Fünf auf der nach oben offenen Richterskala, and Haus der Lüg, they became pioneers of the industrial music scene. The band’s spontaneity later gave way to a more conceptual approach; noise was replaced by sound. Since the mid-1980s, Einstürzende Neubauten has increasingly become involved in theater, cultural, and film projects.

Ihr erstes Album Kollaps erschien 1981 und erregte internationales Aufsehen. 1982 folgten Auftritte im Rahmen der documenta 7 in Kassel sowie ein Konzert auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Mit ihren Alben Zeichnungen des Patienten O. T., Halber Mensch, Fünf auf der nach oben offenen Richterskala und Haus der Lüge wurden sie zu Wegbereitern der Industrial-Szene. Die Spontaneität wich später einer konzeptionellen Arbeitsweise, das Geräusch wurde durch den Klang ersetzt. Ab Mitte der 1980er-Jahre beteiligten sich Einstürzende Neubauten vermehrt an Theater-, Kultur- und Filmprojekten.

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DE Bildende Kunst A.R. Pencks (*1939) Konzepte der Welt- und Systembilder sowie Jörg Immendorffs (1945 - 2007) agitativ-selbstkritische Malerei nahmen direkten Bezug auf politische Vorgänge. Beide Künstler hatten seit den 1970er-Jahren eine freundschaftliche Zusammenarbeit gepflegt. Pencks Bildsprache abstrahiert den Menschen auf piktogrammartige Zeichen, die an prähistorische Höhlenmalerei erinnern. Seine Bilder beschreiben bestehende Beziehungen und Zusammenhänge in schematischen Darstellungen. Irish Pub (1982) nimmt den Stil der Systembilder auf für eine profane Kneipenszene. Die figürliche Oberfläche erscheint dabei als ausgeschnittene Komposition aus einem nicht erkennbaren farbigen Untergrund. Immendorffs Fragen eines lesenden Malers (1980) stammt aus dem Kontext seiner Serie Café Deutschland, in der er die Problematik der deutschen Teilung thematisiert. Das Lokal ist eine bühnenhafte Begegnungsstätte für die sinnbildliche Verhandlung der Einheit. Hier sitzt der lesende Maler, von einem Vexierspiegel halb verdeckt, in seine Lektüre vertieft, während im Hintergrund ausgelassene Stimmung herrscht.

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FM Einheit, Einstürzenden Neubauten Bochum, 1982

N.U. Unruh, Einstürzende Neubauten Fridericianum, documenta 7, Kassel, 1982

Room 1 EN Visual Arts The Welt- and Systembilder concepts of A.R. Penck (*1939) and the agitating and self-critical paintings of Jörg Immendorff (1945  - 2007) were direct references to the political situation of the time. From the 1970s onward, the two artists maintained a friendly cooperation. Penck’s imagery abstracted humans into pictogram-like signs, reminiscent of prehistoric cave paintings. His paintings described relationships and associations in schematic representations. Irish Pub (1982) employs the style of generic diagrams to create a secular bar scene. The figurative surface appears as a composition that has been extracted from an unrecognizable colored background. Immendorff’s Fragen eines lesenden Malers (1980) is part of his Café Deutschland series, in which he addressed the issue of Germany’s division. The restaurant is a stage-like meeting place for the symbolic negotiation of unity. The reading painter sits here, half hidden by a distorting mirror, engrossed in his literature, surrounded by a lively atmosphere.


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DE Bildende Kunst Peter Bömmels (*1951) gehört wie Walter Dahn zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe Mülheimer Freiheit in Köln. Sein malerischer Ansatz geht von einem unmittelbaren Zugriff auf die subjektiven bildlichen Visionen aus, die er ohne Rücksicht auf stilistische Regeln und Gebote umsetzt. Auch ihm gilt die Malerei als Werkzeug seiner assoziativen Bildfindungen. Diese sind weniger aus äußeren Vorgaben abgeleitet als aus der inneren Suche nach dem eigenen Wesen. Dabei kommt es ihm also nicht darauf an, sich zur Außenwelt in Beziehung zu setzen, sondern Empfindungen unmittelbar mitzuteilen.

EN Visual Arts Peter Bömmels (*1951), like Walter Dahn, was a founding member of the artistic group Mülheimer Freiheit in Cologne. Bömmels’ painterly approach is based on his own subjective pictorial visions, which he transforms without concern for stylistic rules or directives. He regarded painting as a tool for his associative imagery, derived less from external specifications than from the inner quest for his own essence. He was not concerned with establishing relationships to the outside world, but to conveying sensations directly.

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Walter Dahn’s (*1954) position seems contrary to Bömmels’ in that the realization of his visions is often tested through sketches or studies. This results in a pictorial filter that enables him to test the quality of the motif as a sign. Such symbolism has been characteristic of his painting and is formally reflected in their drawing-like quality. It is also decisive for the speed of a work’s implementation.

Walter Dahns (*1954) Position erscheint entgegengesetzt, insofern die Realisierung seiner Bildeinfälle häufig durch Skizzen oder Studien erprobt wird. Dadurch gewinnt er eine Art bildlichen Filter, der ihm ermöglicht, das Motiv zu prüfen ob es als Zeichen taugt. Diese Zeichenhaftigkeit ist kennzeichnend für seine Malerei, die sich formal im Zeichnungscharakter der Bilder wiederspiegelt. Sie ist gleichzeitig auch maßgeblich für die Schnelligkeit der Umsetzung.

The acceleration of the painting process is essential to the work of Markus Oehlen (born 1956). He devotes the same energy to his painting as he has done to his music. He has played in several bands, the most famous of which was Fehlfarben, and was active in Dusseldorf as a DJ at Ratinger Hof. As Erst malen (1982) aptly illustrates, for Oehlen the process of painting takes precedence over any preconceived content, evolving from quick, often drawing-like imagery.

Die Beschleunigung des Malprozesses überhaupt ist wesentliches Merkmal der Arbeit von Markus Oehlen (*1956). Parallel zu seiner Malerei widmete er sich mit gleicher Energie der Musik, spielte in mehreren Bands, von denen Fehlfarben die größte Bekanntheit erfuhr. Außerdem war er in Düsseldorf als DJ im Ratinger Hof aktiv. Wie Erst malen (1982) treffend illustriert, kommt für Oehlen der Prozess des Malens vor einem vorgedachten Inhalt, der sich aus der schnell ausgeführten, häufig zeichnerisch angelegten Bildsprache entwickelt. Die Malerei als reines Mittel zum Zweck der Umsetzung von Bildeinfällen zu gebrauchen, ist auch der Ansatz von Ina Barfuss (*1949) und Thomas Wachweger (1943 - 2015). Doch sind ihre Bilder wie Requiem (1985) und Spielwiese (1983) von einer distanzierten Doppelbödigkeit geprägt, die sich gegen jede Form positiver (Er)Lösungen wendet. Die hermetischen Bildthemen und ihre plakativen Gebärden scheinen Inhalt und Form gegeneinander auszuspielen. Indem sie kritische Distanz und die daraus erwachsende Ohnmacht formulieren, werden sie zum Spiegelbild der gesellschaftlichen Zustände.

Painting as a means of implementing visual ideas was also practiced by Ina Barfuss (*1949) and Thomas Wachweger (1943 - 2015). Their paintings, such as Requiem (1985) and Spielwiese (1983), are characterized by a distanced ambiguity that opposes any form of positive (re)solution. Their hermetic motifs and bold gestures seem to play content and form against each other. By formulating critical distance and resulting powerlessness, they become a reflection of social conditions. Peter Bömmels

Jörg Immendorff

Die einfache Krankheit, 1981

Fragen eines lesenden Malers, 1980


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DE Bildende Kunst Mit der Ausstellung „Heftige Malerei“ im Berliner Haus am Waldsee erregten Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé und Bernd Zimmer im Frühjahr 1980 erstmals das Interesse einer breiten Kunstöffentlichkeit. Sie alle bekannten sich zum Stellenwert, den die Musik für die Maler und die von ihnen geschaffene Bildwelt besaß.

EN Visual Arts With the exhibition “Heftige Malerei” in Berlin’s Haus am Waldsee in the spring of 1980, Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé, and Bernd Zimmer attracted the interest of a broad art public for the first time. They all professed music’s importance to them as painters and to the imagery they created.

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Rainer Fetting (*1949) entwickelt sein bildnerisches Vokabular im Bewusstsein der Geschichte expressiver Malerei, die ihm die Grundlage eines Neuanfangs aufzeigt. Ed Mobutu III beschreibt die in atmosphärische Effekte getauchten Eindrücke eines Konzerts. Der Musiker und sein Instrument verschmelzen auf der Bildfläche im vibrierenden Farbklang der blauen und roten Bühnenlichter. Die hedonistische Selbstdarstellung und die Thematisierung der eigenen Sexualität sind die tragenden Sujets im Werk von Salomé (Wolfgang Ludwig Cihlarz) (*1954). TV II ist Teil einer Serie, die den Charakter von Selbstporträts haben. Die bis auf die Unterwäsche unbekleidete Figur posiert vor einem kleinen Fernseher, der Weg und Ziel einer voyeuristischen Inszenierung symbolisiert.

Rainer Fetting (*1949) developed his pictorial vocabulary with an awareness of the history of expressionist painting, which had provided him with the basis for a new beginning. Ed Mobutu III describes hidden impressions of a concert using atmospheric effects. In the painting, the musician and his instrument become one with the vibrant color tones of the blue and red stage lights.

Bernd Zimmer 1/10 Sekunde vor der Warschauer Brücke, 1978

Hedonistic self-representation and a focus on his own sexuality are the main themes in the works of Salomé (Wolfgang Ludwig Cihlarz, *1954). TV II is part of a series of paintings resembling self-portraits. The figure - dressed only in his underwear poses in front of a small television, which symbolizes the path and the goal of a voyeuristic staging.

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Das Lebensgefühl der Großstadt und die eigene ungesicherte Existenz liefern Helmut Middendorf (*1953) die wesentlichen Motive. Die Energie der ekstatischen Konzerte fließt in den ausdrucksstarken Duktus seiner Bilder. Von der Bühne - The Stage - überträgt sie sich unmittelbar auf die Leinwand. Dabei stehen die Musiker im Scheinwerferlicht, dessen kreisende Sonne sie blendet und über das Publikum erhebt. Malerei wurde auch als Event in Szene gesetzt. So bespielte Bernd Zimmer (*1948) im Oktober 1979 eine Längswand im SO36 in Berlin-Kreuzberg auf einer Länge von 29 Metern. Binnen drei Tagen realisierte Zimmer auf drei Leinwänden 1/10 Sekunde vor der Warschauer Brücke, das den Ausschnitt eines vorbeifahrenden S-Bahn-Zuges darstellte. Am 25. Oktober war die Eröffnung, und bereits am folgenden Tag war das Bild wieder abgehängt.

Urban life and his own uncertain existence are the essential motifs in the work of Helmut Middendorf (*1953). The power of ecstatic concerts flows in his paintings’ expressive style. In The Stage, it seems transferred directly from that platform onto the canvas. Musicians are in the spotlight, and its dazzling light blinds them, rising above the crowd. Happenings and installations also placed painting center stage. In October 1979, Bernd Zimmer (*1948) installed a 29-meterlong canvas triptych on a wall in SO36 in Kreuzberg. In three days, Zimmer created 1/10 Sekunde vor der Warschauer Brücke, which depicted a section of a passing tram. The painting was presented to the public on 25 October, and taken down the very next day.

Nach dem Konzert SO36, Berlin, 1982

Salomé TV II, 1978


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DE Bildende Kunst Das Nachtleben der Großstadt mit seinen Versprechen von Lust und Verführung liefern Elvira Bach (*1951) in den frühen 1980er-Jahren die Motive zu den Bildern dieser Zeit. Das Triptychon Wenn es Nacht wird in Berlin (1983) zeigt die Frauen als Individuum, das die Rolle als Objekt der Begierde in den Bars und Clubs eher verkörpert denn erleidet. Ihre Frauenbildnisse (Nachteule, 1982) nehmen die eigene Person zum Thema. Die porträthaften Züge der Bilder und ihre Verankerung in der eigenen Lebenswelt sind offensichtlich.

EN Visual Arts The nightlife of the big city with its promise of pleasure and seduction is the subject of the early-1980s paintings of Elvira Bach (*1951). The triptych Wenn es Nacht wird in Berlin (1983) depicts women as individuals who embody objects of desire in bars and clubs, rather than enduring that role. Bach’s portraits of women (Nachteule, 1982) focus on herself as an individual, and the portrait-like features of the paintings and their embeddedness in her own surroundings are clear.

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Martin Kippenberger (1953 - 1997) also placed the stylization of the self at the center of an anarchic artistry that was by no means limited to the role of the painter. He strove for the recognition of the entire iconic scene of music, performance, and art that was currently fashionable. He wanted to represent what was present precisely using the means he had mastered. His ironic self-portrayals, such as Schickt mich bitte nicht nach Hause, contain narcissistic undertones that simultaneously challenged the “fierce painting” that had just conquered the terrain.

Auch Martin Kippenberger (1953 - 1997) stellt die Stilisierung der eigenen Person ins Zentrum eines anarchischen Künstlertums, das sich bei weitem nicht auf die Rolle des Malers beschränken will. Vielmehr sucht er die Anerkennung der gesamten kultigen Szene von Musik, Performance, Kunst, die aktuell angesagt ist. Er will das darstellen, was gerade ansteht, mit den Mitteln, die er beherrscht. Seine ironische Selbstdarstellung wie Schickt mich bitte nicht nach Hause enthält narzisstische Untertöne, die damit zugleich auch jene Heftige Malerei herausfordert, die gerade erst das Terrain erobert hat.

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A.R. Penck Irish Pub, 1982

Martin Kippenberger Bitte nicht nach Hause schicken, 1983

Walter Dahn Die Bestellung, 1981


Impressum / Imprint

Bildnachweis / Credits

U1

12 N.U. Unruh, Einstürzende Neubauten

Der Plan, Es ist eine Fremde und

Fridericianum, documenta 7, Kassel, 1982

seltsame Welt, 1987

Foto: Peter Gruchot

Dieses Begleitheft erscheint anlässlich der Ausstellung / This booklet is published on the occasion of the exhibition: „Geniale Dilletanten“. Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland / “Genial Dilletantes”. Subculture in Germany in the 1980s 26.06  -  11.10.15

Foto: Der Plan 13 Peter Bömmels 1

Alex Hacke (Alexander von Borsig)

Die einfache Krankheit, 1981

und Kiddy Citny

Private collection; Courtesy Galerie

Risiko, Berlin, 1981

Karl Pfefferle, München

21

Foto: Anno Dittmer 14

Jörg Immendorff

2 & 4 Gabi Delgado, Deutsch-Amerikanische

Fragen eines lesenden Malers, 1980

Freundschaft/ D.A.F.

Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf,

Markthalle, Hamburg,1981

Köln, New York

Foto: Ilse Ruppert 15 Bernd Zimmer 3

Palais Schaumburg

1/10 Sekunde vor der Warschauer Brücke, 1978

Neuss, 1981

Berlinische Galerie – Landemuseum für

Foto: Wolfgang Burat

moderne Kunst, Fotografie und Architektur

5

16 Nach dem Konzert

Palais Schaumburg

Hafen Hamburg, 1981

SO36, Berlin, 1982

Foto: Ilse Ruppert

Foto: Anno Dittmer

6

17 Salomé

Herausgeber / Publisher: Haus der Kunst, München Idee und Konzept / Idea and concept: Leonhard Emmerling und/ and Mathilde Weh (Bereich Bildende Kunst/Visual Arts Division, Goethe-Institut) Kuratoren / Curators: Mathilde Weh, Ulrich Wilmes Mitarbeit / Assistance: Aline Fieker Texte / Texts: Gabriele Schmid Redaktion / Editing: Martina Fischer Übersetzung / Translation: Marie Frohling, Jenifer Evans Grafik / Graphic design: Funny Paper Visuelles Konzept / Visual concept: BaseDesign © 2015 Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH

Karl Pfefferle, München

„Geniale Dilletanten“ ist als Tourneeausstellung des GoetheInstituts konzipiert und wird für die Präsentation im Haus der Kunst stark erweitert./ “Geniale Dilletanten” was designed as a touring exhibition by the Goethe-Institute and has been substantially expanded for its presentation in Haus der Kunst.

Börse Wuppertal, 1979

18

Unterstützt von / Supported by:

Foto: ar/gee gleim

Die Bestellung, 1981

Freiwillige Selbstkontrolle/ F.S.K.

ICA, London 1985

TV II, 1978

Foto: Maureen Paley

Private collection; Courtesy Galerie

7

Der Plan Walter Dahn

Hessisches Landesmuseum, Darmstadt; 8

Der Plan

Dauerleihgabe Sammlung Tiefe Blicke

Medienpartner / Media partner:

Theaterfabrik, München 19 9

Die Tödliche Doris

A.R. Penck

Irish Pub, 1982

GTO-Festival, The Kitchen, New York, 1984

Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf,

Foto: Nan Goldin

Köln, New York

10 Ornament und Verbrechen

20 Martin Kippenberger

Jugendclub Gerard Phillipe, Berlin, 1988

Bitte nicht nach Hause schicken, 1983

Foto: Hartmut Beil

Private collection

11 FM Einheit, Einstürzenden Neubauten

21 Rainer Fetting

Bochum, 1982

Ed Mobutu III, 1983

Foto: Wolfgang Burat

Private collection; Courtesy Galerie Karl Pfefferle, München

Rainer Fetting Ed Mobutu III, 1983

Kulturpartner / Cultural partner:

Wir danken unseren Gesellschaftern für die jährliche Unterstützung des Programms / We would like to thank our shareholders for their annual support of the program: Freistaat Bayern, Josef Schörghuber Stiftung, Gesellschaft der Freunde Haus der Kunst e.V.


Treppenhaus Eingang Einführung Entrance Staircase Introduction

Die Tödliche Doris Ornament und Verbrechen Einstürzende Neubauten

2

1

D. A. F. Palais Schaumburg Der Plan F. S. K. A.R. Penck Jörg Immendorff Peter Bömmels Walter Dahn Markus Oehlen Ina Barfuss Thomas Wachweger

Rainer Fetting Salomé Helmut Middendorf Bernd Zimmer Elvira Bach Martin Kippenberger


Führungen Öffentliche Führungen durch die Ausstellung in deutscher Sprache: Samstags, 15 Uhr Sonntags, 13.30 Uhr fuehrungen  @  hausderkunst.de Veranstaltungen Alle Angebote finden Sie auf unserer Website. www.hausderkunst.de/lernen Kinder- und Jugendprogramm Für junge Besucher bieten wir ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm. Alle Angebote, auch für den Termin Ihrer Wahl, finden Sie auf unserer Website. kinderprogramm  @  hausderkunst.de Guided tours Public guided tours in English: Exhibitions Genial Dilletantes, Random Sampling, and Archive Gallery every other Friday, 6.30 pm fuehrungen @ hausderkunst.de Events Please visit our website for the listing of all events. www.hausderkunst.de/en/learn Events for young visitors Haus der Kunst offers an extensive kids and youth program. Please visit our website for the listing of all events. kinderprogramm @ hausderkunst.de

Haus der Kunst Prinzregentenstraße 1 80538 München +49 89 21127 113 mail @  hausderkunst.de www.hausderkunst.de


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