SLIDE Nr. 11 - Hawa Magazin in deutsch

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slide Magazin fĂźr Architektur, Design, Handel, Handwerk

Das Haus Fassade, Raum, Einrichtung

Ins Haus gleiten: Curling Berlin, Johannesburg: Projekte Millimeter um Millimeter: Häuser verschieben


Inhalt

Das Haus

Doppelt geschützt Elemente eines Hauses

Die Hütte in der Felswand

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Häuser zu erleben, ist etwas Faszinierendes. Die Vielfalt an Formen, Farben und Materialien ist unglaublich. Hinzu kommen drei wichtige Elemente, die den Ausdruck eines Hauses prägen: die Fassade, der Raum und die Ein­ richtung. Es ist darum kein Zufall, dass wir im laufenden Jahr für Fassade, Raum und Einrichtung je ein neu entwickeltes Schiebebeschlagsystem auf den Markt bringen. Als Hawa AG helfen wir, alle drei Bereiche faszinierender und viel­ fältiger zu machen. Und zwar nicht nur für die Benutzer eines Hauses, sondern bereits für seine Architekten, Designer und Handwerker. Darum setzt unser Team Forschung und Entwicklung alles daran, sowohl die Bedürfnisse unserer Kunden und Partner zu erfüllen – wie auch das Schieben auf höchstmögliche Weise zu vereinfachen.

Gregor und Heinz Haab Geschäftsleiter Hawa AG, Schiebebeschlagsysteme

Thema Sanft ins Haus gleiten: Curling Haus als Schutz: Wildkirchli-Höhlen, Alpstein Haus des Wissens: Library of Congress, Washington Elemente des Hauses: Fassade, Raum, Einrichtung Die Kunst, Häuser zu verschieben

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Projekte Visionapartments, Alexander Parkside, Berlin Kindergarten Ithuba, Johannesburg

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Know-how Über die Entwicklung von Hawa Produkten 22 Neu für die Fassade: HAWA-Frontego 30/matic 24 Neu für den Raum: HAWA-Purolino-PLUS 80 26 Neu für die Einrichtung: HAWA-Folding Concepta 25 28 Produkte-News 30 Agenda, Persönlich 31

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Johannesburg Ein Kindergarten mit zwei Gebäudehüllen

Kleine Räume gross eingerichtet Ein Sommerhaus, gestaltet mit multifunktionalen Elementen

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14 Fassade, Raum und Einrichtung Die drei neuen Schiebebeschlag­ systeme der Hawa AG

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Das Haus

Sanft ins Haus gleiten Im Curling zählen nur Steine, die präzise im sogenannten «Haus» ankommen. Auf dem Eis braucht ein Team eine enge Zusammenarbeit, viel Fingerspitzengefühl – und gute Nerven.

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Da ist dieser Schlüsselmoment, den die Curler «Slide» nennen. Es ist ein Augenblick der Schwebe in höchster Konzentration: Nach dem kräftigen Abstoss seines Körpers gleitet der «Skip» (Teamchef) komplett ausbalanciert auf einem Fuss, das andere Bein entlastet nachziehend, und hält den Griff des Steins vor sich fest in der Hand. Im Gleiten dosiert er Tempo und Drall des Steins. Auch nachdem er ihn abgegeben hat, bleibt sein Blick auf das Ziel fokussiert. So kann er mitverfolgen, wie der Stein das auf dem Eis aufgemalte runde «Haus» gut gelaunt ... verfehlt.

Teamgeist, fein justiert Für einen guten Stein braucht es vier gute Spieler. Einer spielt den Stein. Einer steht beim Haus und gibt mit dem Besen das ­genaue Ziel vor. Die anderen beiden Curler begleiten den Stein und wischen auf Kom­ mando des Skips seine Bahn – oder eben gerade nicht. Beim Wischen zeigt sich, wie komplex Curling ist: Das Wischen verringert die Reibung zwischen Stein und Eis. Wird vor einem Stein kraftvoll gewischt, dann gleitet er weiter.

Technik, Taktik, Verantwortungsbewusstsein Nerven aus hochwertigem Stahl Schon mancher Spitzencurler hat mit einem letzten, fehlerhaft abgegebenen Stein Olympiagold verschenkt. Manch einer aber hat mit dem perfekt gespielten letzten Stein noch Gold gewonnen, hat mit Drall einen gegnerischen Stein aus dem Haus geschoben und den Siegerstein nach dessen Abprall mit letzter Kraft ins Haus curlen lassen.

Der Skip übernimmt die oft spielentscheidenden Steine und trägt damit die grösste Ver­antwortung. Seine Mitspieler legen mit ihren Steinen eine taktische Basis. Nach jedem Stein beurteilen die Spieler die neue Ausgangslage. Der Skip entscheidet, wie der nächste Stein gespielt wird: Defensiv einen «Guard» (Hindernis) vor das Haus legen? Oder einen gegnerischen Stein blockieren?

Oder doch ­offensiv ein Husarenstück wie den «Double Take Out» wagen, bei dem der Spieler mit Wucht und exakt gewähltem Winkel gleich zwei gegnerische Steine aus dem Haus befördert – wenn er sie denn beide trifft?

Die Natur des Gleitens Nicht selten muss der Schiedsrichter zu guter Letzt mit dem Zirkel Millimeter messen. Sein Urteil wird in jedem Fall akzeptiert, Fairplay ist zentral. Curlingspieler sind reife Menschen. Nur ausbalancierten Menschen gelingt es, ­einen Granitstein von 18,16 Kilo­ gramm Gewicht sanft und leise ins Haus und zum Stillstand gleiten zu lassen. In der Ruhe der Curler liegt die Kraft. Und beides wieder liegt in der Natur des Gleitens: das konzentrierte und kontinuierliche Reflektieren über die aktuelle ­Situation. Das Gefühl für Reibung, Kräfte und Widerstand. Und das Fokussieren auf das Gleiten als Bewegung – und das Haus als Ziel.

Der «Skip» Gleiten und gleiten lassen: Der Skip gibt dem Stein seine ­eigene Bewegung mit auf den Weg – und lässt ihn dann sanft und ruhig ziehen. Die «Wischer» Das Wischen verringert die Reibung z­ wischen Eis und Stein. Wischen benötigt viel Kraft und eine gute Balance. Das «Haus» Die eigenen Steine ins Haus ­gleiten ­lassen und die gegnerischen Steine wegschieben – ­darum geht es im Curling. slide Nr. 11 5


Das Haus

Das Haus als Schutz Die Höhle schützte die Hütte, das Haus schützte den Menschen: Das «Wildkirchli» ist ein Hort in der Felswand.

Mitten in einer Felswand im Ostschweizer ­Alpstein verstecken sie sich, die «Wildkirchli»Höhlen. Vor rund 50 000 Jahren waren sie Winterlager, Wurf- und Sterbeort von Höhlenbären. In der Altsteinzeit zogen Menschen ein. Die Jäger fanden hier Schutz vor Steinschlag, Wind und Wetter. Vielleicht genossen sie an einer Feuerstelle am Höhleneingang auch den spekta­kulären Ausblick. Im Spätmittelalter wohnten rund 200 Sommer lang Eremiten in der Hütte. In der Höhle nebenan errichteten sie eine offene Felskapelle. So entstand der Name Wildkirchli. Daneben bot die Höhle nur den nötigsten Schutz, die

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Kapuzinermönche führten ein Leben frei von Komfort. Der letzte der Felsbrüder stürzte 1853 beim Laubsammeln zu Tode. Heute sind die Wege mit Geländern gesichert, in den Gängen der Höhlen ist es kühl, Besucher lauschen dem leisen Tropfen des Wassers. Das Eremitenhäuschen, das sich an die Felswand schmiegt, ist ein Museum. Bären gibt es keine mehr, nur Knochen sind noch ausgestellt. Durch die Lüfte schweben Bergdohlen, Gleitschirme, die Kabine der Luftseilbahn. Beim Wildkirchli halten die Wanderer kurz inne in der Menschheitsgeschichte. Und alle geniessen den spektakulären Ausblick.


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Das Haus

Das Haus des Wissens Das Gegenteil von Einsamkeit: Zehntausende von Menschen finden in der Washingtoner ­«Library of Congress» Information und Inspira­tion. Kein Wunder, dass rund 3300 Menschen hier arbeiten: In keiner Bibliothek der Welt stehen mehr B ­ ücher bereit als in der «Library of Congress» auf dem Capitol Hill in Washington, D.C. Ihr Anfang im Jahr 1800 war steinig. Mit nur 5000 Dollar kauften die Gründer erste Bücher. Mehrfach vernichteten Brände grosse Bestände der Bibliothek. Einmal verkaufte USPrä­si­dent Thomas Jefferson dem Kongress für e ­ inen Neuanfang seine Privatbibliothek. Heute befinden sich in der Library of Congress 35 Millionen Bücher in 470 Sprachen, 68 Millionen Handschriften, 13 Millionen Fotografien und mehr als 5 Millionen Pläne und Karten. Unzählige Schätze sind darunter: Schriftstücke, die weit über 2000 Jahre alt sind. Eine von drei erhaltenen GutenbergBibeln. Eine Weltkarte von 1507, auf der erstmals die ­Bezeichnung «Amerika» vorkommt. Der allererste Film, gedreht 1893. Der Betrieb der Library of Congress kostet pro Jahr über 600 Millionen Dollar. Allein für Neuanschaffungen gibt die Bibliothek jährlich 40 Millionen aus. Beim Aufbau der audiovisuellen Sammlung war die Library of Congress wegweisend. Was ursprünglich für Sehbehinderte gedacht war, hat sich global zu einer populären Me­dienkategorie ent­wickelt. Das Wissen kennt viele Formen.

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Das Haus – die Fassade

Spiel mit Licht und Schatten Fensteröffnungen prägen den architektonischen Ausdruck von Gebäuden massgeblich. Je grösser sie sind, desto wichtiger wird ein effizienter Sonnenschutz. Spielt er harmonisch zusammen mit den Fenstern, dann vervollständigt er Ein- und Ausdruck der Fassade.

Glasfassaden sind aus der zeitgenössischen Architektur nicht mehr wegzudenken. Glas ist attraktiv, es schafft Ein- und Ausblicke und es holt Tageslicht ins Innere von Gebäuden. ­Darüber hinaus leisten Glasfassaden durch passive solare Gewinne einen wesentlichen Beitrag zur Einsparung von Energie. Für Bauten, die im Passivhausstandard erstellt werden, sind grosse Fenster zur Wärmegewinnung sogar Grundvoraussetzung. Doch die Glasfassaden haben auch einen Nachteil: Im Sommer ist statt Wärmegewinnung oftmals Wärmevermeidung gefragt. Dem Problem, dass überhitzte Gebäude heruntergekühlt werden müssen, greifen neuerdings entsprechende Bauvorschriften vor. Diese verlangen bei genehmigungspflichtigen

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Bauten ein Konzept für einen wirksamen sommerlichen Wärmeschutz. Und sie ­defi­nieren zulässige Sonneneintragswerte, die eingehalten werden müssen.

Aussenseitig versus innenseitig Innen wie aussen liegende Systeme für Sonnen-, Sicht- und Blendschutz haben je spe­ zifische Vorteile. Der innenseitige Sonnenschutz ist erstens nicht der Witterung ausgesetzt und zweitens gut zugänglich für ­Reinigung und Anpassung. Der aussenseitige Sonnenschutz andererseits ist besonders ­effektiv, da er die Sonnenstrahlen erst gar nicht bis zur Verglasung hindurchdringen lässt. Darüber hinaus ist er für den Architekten ein reizvolles Element für die Gestaltung der Fassade.


Mehr Licht geht nicht: Das Swarovski Campus Headoffice in Männedorf bei Zürich, beispielhaft für den Trend zu gläsernen Gebäudehüllen.

Das neue Kinderzentrum der Universitätsklinik Salzburg: 280 automatisierte Hawa Schiebeladenbeschläge sorgen für die Beschat­tung – und für Abwechslung.

Ein gutes Beispiel ist das im November 2012 fertiggestellte Kinderzentrum der Universitätsklinik Salzburg in Österreich, entworfen von den Architekten Reinhold Tinchon und Markus Pern­thaler aus Graz. Raumhohe Verglasung soll den kleinen Patienten auch vom Krankenbett aus den Blick nach draussen ermög­lichen. Um einen ausgeglichenen Energiehaushalt zu gewährleisten, entschied man sich für ein Kühlkonzept, welches aus drei Bausteinen b ­ esteht: Eine Klimaanlage mit geringer Kühlleistung, die an heissen Tagen von ­Kühldecken und einer in den Sommermo­ naten auf Kühlbetrieb umgestellten Fuss­ bodenheizung unterstützt wird. Der dritte Baustein ist die aussen liegende Beschattung

der Glasfassade. Reinhold Tinchon: «Wir ­schlugen Schiebeelemente vor, mit denen wir den Sonnenschutz gewährleisten und gleichzeitig die Fassade beleben und gliedern konnten.» Beschattet wird die Fassade nun von 280 Schiebeläden. Faserzementpaneele in ­Grünund Gelbtönen und silbergraue Aluminium­ paneele sind wesentliche architektonische Elemente des Klinikneubaus. Die Position der Läden wird zentral angesteuert. Daneben kann aber auch jeder Patient mit einer individuellen Steuerung in seinem Zimmer entscheiden, wie viel Licht, Wärme und Aussicht er möchte. Die unterschiedlichen Positionen der Schiebeläden sorgen für eine lebendige Fassade.

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Das Haus – der Raum

Räume für neue ­Wohnmodelle Vielfältige Lebensformen benötigen flexible Grundrisse und unterschied­liche Wohnkonzepte. Eine gern genannte Variante sind sogenannte «­ Cluster». Ein Wohnprojekt im schweizerischen ­Winterthur zeigt die Vorteile einer s­ olchen gemeinschaftlichen ­Lebensform für Menschen im Alter.

16 separate Wohneinheiten, aber gemeinsame Aufenthaltsund Arbeitsräume: Lisbeth Master und Alex Huber schätzen das freundschaftliche Zusammenleben als Nachbarn.

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Während früher in aller Regel Wohnungs­ grund­risse mit konkreter Nutzungsvorgabe ge­plant wurden, wünscht man sich heute eher flexibel nutzbare Räume. Ein Grund dafür: Die traditionelle Familie, für die früher fast ausnahmslos geplant wurde, ist inzwischen nur noch ein Lebensentwurf unter ­vielen. Entsprechend vielfältig sind auch die Ansprüche an das Wohnen. Mit der Entwicklung neuer, flexibler Grund­ risslösungen beschäftigen sich auf den Wohnungsbau spezialisierte Architekturbüros s­ eit vielen Jahren. Einige erfinden dabei den Wohnungsgrundriss regelrecht neu: Sogenannte «Cluster»-Grundrisse bieten eine Antwort auf die Wohnbedürfnisse unserer heutigen Gesellschaft. Cluster – was so viel heisst wie Bündel oder Haufen – erweitert den offenen Grundriss durch eine offene Wohnform, die Privatheit und Gemeinschaft kombiniert. Auch für das Wohnen im Alter stellen Cluster-Grundrisse eine mögliche Alternative zu bisherigen Wohnmodellen dar. Die Vorstellung, alleine in einer Wohnung, einem Einfamilienhaus oder in einem Heim alt zu werden, macht den meisten Menschen Angst. «Wenn ich an Altersheime denke, schaudert es mich», sagt auch Lisbeth Master. Der heute 73-jährigen Schweizerin war darum schon

lange klar, dass sie nicht auf die klassische Art alt werden würde. Deshalb zog sie vor zwei Jahren in eine Alterswohngemeinschaft im neuen Gemeinschaftswohnhaus in Winterthur. Für ­Menschen ab 50 wird dort «individuelles Wohnen innerhalb eines sozialen Netzes» ­angeboten.

Gemeinschaft steht im Vordergrund Die «Genossenschaft für selbstverwaltetes Woh­nen» Gesewo hat das Projekt zusammen mit den Zürcher Architekten Sabina Hubacher und Christoph Haerle entwickelt und realisiert. Um nicht an den Bedürfnissen der Zielgruppe vorbeizuplanen, wurden künftige Haus­be­ wohner mit ins Team geholt. Auch Lisbeth Master gehörte dazu. Resultat dieser nicht ganz alltäglichen Zusammenarbeit ist ein unkonventionelles Wohn­ konzept. A ­ uffallend anders ist, dass der gemeinschaftlich genutzte Bereich im 2010 fertiggestellten, vierstöckigen Haus ganze 400 Quadratmeter belegt. Dies entspricht rund einem Drittel der gesamten Nutzfläche und bildet das zentrale Element des Projekts. Im Erd­geschoss treffen sich die Bewohner im grosszügigen Aufenthaltsraum mit Kamin, Küche und Essbereich. Angrenzend sind dort auch ein allgemeines Arbeitszimmer und der

Gästebereich untergebracht. In den drei Obergeschossen stehen den Hausbewohnern ­unter anderem ein Bistro, eine Fitnessecke, ­eine ­Bibliothek und eine Bastelwerkstatt zur Verfügung. Ebenfalls über alle Stockwerke verteilt finden sich die 16 Wohneinheiten. Die Durchmischung von gemeinschaftlichen und privaten Nutzungen, die die Begegnungen ­unter den Bewohnern fördert, entsteht so auf ganz selbstverständ­liche Weise.

Flexibel und nachhaltig Mit Wohnflächen zwischen 38 und 66 Quadratmetern fallen die Wohnungen eher klein aus. Durch ihren loftartigen Zuschnitt mit wenigen fixen Elementen ermöglichen sie ihren Bewohnern jedoch viel Gestaltungsspielraum. Während sich einige für die Offenheit der ­fliessend ineinander übergehenden Räume entschieden haben, liessen andere zusätzlich Schiebe­wände einziehen, um bei Bedarf Raumteile abtrennen zu können. So entstanden kleine, aber dafür umso persönlicher geprägte Rückzugsorte. Wenn die Mieter älter werden und sich ihre Lebensumstände verändern, dann verändert sich ihre Wohnform so weit als möglich mit. Und bei einem Bewohnerwechsel lassen sie sich flexibel neu anpassen. Die Winter­thurer ­Alterswohngemeinschaft zeigt: Es funktioniert.

Gemeinschaftsbereich

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Das Haus – die Einrichtung

Alles doppelt genutzt

Auch eine noch so kleine Wohnung kann abwechslungsreich sein, wenn sie klug gestaltet ist: Das Sommerhaus Fellner in Wien bietet 35 Quadratmeter Grösse.

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Küche, Bad und ­Treppe benötigen nur w ­ enige Quadratmeter Platz. So bleibt mehr Wohnraum übrig.

In Ballungszentren wird bezahlbarer Wohnraum immer mehr zur Mangelware. Im Wohnungsbau sind neue Impulse gefragt. Zur ­Inspiration ist ein Blick nach Japan hilfreich, sind doch die dortigen Architekten bekannt für ihren kreativen Umgang mit engen Platzverhältnissen. So wie der Tokioter Architekt Sou Fujimoto. 2008 liess Fujimoto in den Wäldern von Kumamoto das «Final Wooden House» errichten. Das Haus steht auf einer Grund­­fläche von gerade mal acht Quadratmetern. Es setzt sich aus 35 gestapelten Balken zusammen und verfügt weder über Wände noch ­Türen oder Möbel. Die hervorstehenden Balken selbst ersetzen das Mobiliar – sie d ­ ienen als Tisch oder an anderer Stelle, mit Kissen und Matten belegt, als Sofa und Bett.

Doppelfunktionen für Räume und Möbel Die Raumdimensionen im Innern dieses Som­mer­hauses wurden auf den minimalen Raum­bedarf des menschlichen Körpers und seiner Bewegungsabläufe reduziert. So sind Korridor und Aufgang nur 70 Zentimeter breit. Ein in der Mitte des Hauses platzierter Funktionsblock mit Küche, Bad und Treppe bildet das Kernstück der Einrichtung. Das Badezimmer ist im unbenutzten Zustand lediglich eine in diesen Kern eingebaute Nische, die durch Herumklappen und Schieben zweier raumhoher Türen die Flurfläche mitbenutzt und so erst zu einem richtigen Raum mit natürlicher Belichtung wird. Auch Möbel erhalten Doppelfunktionen: So ist der Esstisch zugleich Arbeitsplatte und die dazu gehörende Sitzbank dient auch als Küchenregal.

Das Kleinhaus im Kleingarten Ebenso durchdacht ist ein aktuelles europäisches Beispiel eines Minihauses: Das vom Wiener Architekturbüro Schuberth und Schuberth geplante Sommerhaus Fellner in Österreich. Es steht seit Kurzem in einer Wiener Kleingartensiedlung und wurde nach der dort geltenden Bauvorschrift erstellt, maximal eine Fläche von 35 Quadratmetern zu überbauen. Für die Konzeption eines vollwertigen Sommerhauses war hier Kreativität gefragt.

«Das Sommerhaus sollte trotz der Kleinheit ein komplexes und abwechslungsreiches Gebäude werden», erklärt Innenarchitektin Johanna Schuberth ihre Entwurfsabsicht. Ein gelungenes Konzept mit Zukunftspotenzial – nicht zuletzt auch in Bezug auf die städtische Wohnungsnot. Denn die Grundideen von Flexibilität und Nutzungsüberlagerung lassen sich durchaus auch auf andere Wohnungsgrundrisse übertragen.

Erst die situative Nutzung gibt den Elementen eine Bestimmung: «Final Wooden House» im japanischen Kumamoto.

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Das Haus

«Um ein G ­ ebäude zu ­bewegen, muss man es kennen­lernen.» 2012 verschoben Rolf Iten und sein Team beim Bahnhof Zürich Oerlikon ein 123 Jahre altes Verwaltungs­gebäude von 6200 Tonnen Gewicht um 60 Meter. Die Vorbereitungen und Fertigstellung dauerten 18 Mona­te, die Verschiebung zwei Tage.

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Rolf Iten, was fasziniert Sie am Verschieben von Häusern?

Wie weit lässt sich auf diese Weise ein Gebäude transportieren?

Damit ich ein Gebäude bewegen kann, muss ich es zuerst kennenlernen. Ob es fünf Jahre alt ist, 200 oder älter, macht einen Unterschied. Da muss ich zuerst herausfinden: Wie hat man seinerzeit gebaut, wie ist die Statik, was ist das Besondere an diesem Bau?

In unserem Fall war die höchste Distanz 380 Meter. Kleinere Gebäude haben wir allerdings auch schon auf der Stras­se verschoben. 2008 transportierten wir eine denkmalgeschützte Prozessionskapelle in Luzern auf einem Tieflader. Auf diese Art kann man relativ weit fahren – je nach Grösse des Gebäudes und je nach Streckenprofil.

Gibt es Arten von Gebäuden, die sich nicht verschieben lassen? Wir sind noch nie mit einem Gebäude konfrontiert gewesen, das sich rein technisch nicht hätte verschieben lassen. Es gab aber schon Fälle, in denen eine Verschiebung schlicht zu aufwändig gewesen wäre.

Wo liegt denn die Hauptschwierigkeit? Die liegt in der Baustubstanz. Je schlechter der Zustand des Hauses, umso schwieriger ist es zu verschieben. Ein modernes Haus mit armierten Betonwänden ist einfach. Alte Gebäude muss man sehr genau analysieren.

Dann liegt es am Preis? Ja, die Frage ist, ob es sich lohnt oder nicht. Zweitrangig sind die Kosten oft bei denkmalgeschützten Objekten. Dort geht es ja darum, ein Haus zu erhalten.

Welches war das älteste Gebäude, das Sie je bewegt ­haben? Im luzernischen Lieli haben wir eine mehr als 400 Jahre alte Kapelle verschoben, vollständig gebaut aus Bruchsteinmauerwerk. Das war eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Und 1985 rückten wir die Kirche und das Pfarrhaus von Saint-Blaise im Kanton Neuenburg näher zum See, weil am alten Standort ein Autobahntunnel gebaut wurde. Auch das war äusserst anspruchsvoll.

Basiert eine solche Operation auf technischem Wissen, oder spielt auch eine Art Gefühl mit? Es ist eine Mischung aus Handwerk und Berechnung. Der Ingenieur kennt die Theorie und kann Belastungen abschätzen. Umsetzen müssen es dann aber die Mitarbeiter draussen. Wenn man Elemente aus einem Gebäude herausbricht, kann es zu Setzungen oder Deformationen kommen. Die muss man präzise korrigieren, sonst kann es Risse geben.

Versichern Sie die Verschiebungen? Solche Versicherungen sind relativ teuer. Wir empfehlen sie in der Regel nicht.

Muss man ein Haus komplett leer räumen? Nein. In Zürich Oerlikon haben wir 2012 das 123 Jahre alte Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik um 60 Meter verschoben. 6200 Tonnen, verteilt auf 80 Metern. Hier blieb alles drin. Während der Vorbereitungen, die ein Jahr dauerten, arbeiteten die Leute im Gebäude. Nur bei der eigentlichen Verschiebung wurde das Haus für zwei Wochen evakuiert.

Rolf Iten, ITEN AG

Aus Sicherheitsgründen? Nein, sondern weil es zu kompliziert gewesen wäre, die Wasserinfrastruktur am Laufen zu halten. Wir haben aber schon Wohnhäuser verschoben, während die Leute effektiv darin wohnten, und die hatten auch Strom.

Wie funktioniert so eine Verschiebung? Der erste Schritt ist das «Unterfangen». Dabei wird das Gebäude vorbereitet, indem man es vom Fundament trennt. Wir lagern alle Lasten um und verstärken das Gebäude so, dass es verschoben werden kann. Dann ersetzen wir den Keller durch eine Betonkonstruktion.

«Wir haben schon Objekte verschoben, während die Menschen darin wohnten.»

Achten Sie auf ein leises Verschieben? Beim Bauen gibt es immer Staub und Lärm. Wir geben unser Bestes. Die Personen in Oerlikon haben aber sicher gehört, dass wir unter ihnen den Keller herausgebrochen haben.

Also stellen Sie das Haus auf einen Schlitten?

Haben Sie schon einmal ein Objekt hin- und hergeschoben?

Ja, das ist ein passendes Bild. Wir legen zwei Stahlkonstruktionen quer übereinander. Die untere ist fix, die obere beweglich. Die untere Konstruktion ist unsere Bahn, auf der wir das Gebäude dann fahren.

Ja, in Bern Bümpliz haben wir ein Bürogebäude für den Aushub einen Meter angehoben und weggeschoben. So gab es Platz, um eine neue Tiefgarage zu bauen. Dann schoben wir das Haus wieder zurück.

Die Schweizer Baufirma ITEN AG ­verschiebt ­Fabriken, Bürogebäude, Brücken, Kirchen und selbst bewohnte Häuser. Rolf Iten, Jahrgang 1959, führt das Familienunternehmen seit 16 Jahren.

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Projekte

Leben in Berlin Möblierte Wohnung, Grösse nach Mass, Design à la carte und Service inklusive: Die 36jährige Schweizer Unternehmerin Anja Graf vermietet mit ihrer Firma Visionapartments mehr als 1000 Designwohnungen in ganz Europa. Am Berliner Alexanderplatz wurde in diesem Frühling ein Haus mit 135 möblierten Wohnun­ gen mit Reinigungsservice eröffnet. Die Mieter können auswählen zwischen 17 und 55 Quadratmeter grossen Wohnungen und vier Designs.

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Schiebetüren sind ­zentral, um den knappen Raum flexibel zu nutzen. Im ganzen Haus glei­ ten Schiebetüren, alle aus Glas, in jeder Woh­ nung mindestens ­eine. Der Realisator Glas­ fischer arbeitet seit vielen Jahren mit H ­ awa Produkten. Die visionäre Gestaltungslinie zieht sich durch bis ins Detail. Die Schiebetüren haben keine Griffe. Für die etwas andere ­Optik wurden sie mit verschiedenen Folien präpariert. Vom ­HAWA-Junior 80/GP sieht man nur die ecki­

gen Abdeckkappen. Bei den Zugängen zu den Bädern wurden 63 Schiebetüren mit ­Winkelprofilen an die Wand befestigt. Auch auf die Toilette geht man in der Regel durch eine Schiebetür. In den meisten Wohnungen werden Schlaf- und Wohnbereich mit einer an der Decke b ­ efestigten Schiebetür aus drei Glaselementen voneinander abgetrennt. Die Ausstattung erhält durch opulente Kunst A ­ kzente. Alle A ­ ccessoires gibt es in der hausei­ genen Boutique. Anja Graf ist überzeugt: «Wie  man wohnt, färbt auf  die  Persönlichkeit  ab.»


Viel Licht und viel Freiheit: In den Desig­nwohnungen am Berliner Alexan­ derplatz sollen sich die Mieter sofort ­zu Hause fühlen.

Projekt: Visionapartments, Alexander Parkside Ort: Berlin Land: Deutschland Architektur: GFB Alvarez & Schepers, Berlin Innenarchitekt: Visiondesign, Zürich/Warschau Realisator: Glasfischer Glastechnik GmbH, Hoppegarten Bauherr: Alexander Parkside GmbH Fertigstellung: Frühling 2013 Hawa System: HAWA-Junior 80/GP Vorhaben: Schiebetüren als Zugang zu Bad, Toilette und als Zimmerabtrennung Stückzahl: 259 Material: Glas, VSG aus ESG grau verspiegelt

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Projekte

Das Klima des neuen Kindergartens wird mit Schiebetüren ­reguliert. HAWA-­ Junior spielt darin ­eine tragende Rolle. Die Schweizer Studierenden ­halfen beim Zimmern der Schulmöbel. Die ­Organisation s2arch führt das Ithuba Community College. 20  slide Nr. 11


Lernen in Südafrika Eine Semesterarbeit der spannenderen Art: Architekturstudierende aus der Schweiz haben südöstlich von Johannesburg e­ inen ­Kindergarten geplant und gebaut. Zwei Semester lang hatten sie mit ihren Dozierenden geplant, die zwölf Architekturstu­ dierenden aus dem schweizerischen Winterthur. Ein Kindergarten sollte es werden, erstellt mit minimalem Material- und Arbeitsaufwand. Ein einfaches Konzept mit einem Clou: Der Bau sollte aus einem Raum in einem Raum beste­ hen, mit zwei veränderbaren Gebäudehüllen. Damit sich das Klima besser regulieren liesse. Acht Wochen lang haben die Studierenden zu­ sammen mit lokalen Handwerkern geschweisst und gemauert. Sogar das Schulmobiliar zim­ merten sie selber. Die Arbeit im fremden Land verlangte etwas Improvisation. Etwa, weil die Form der gelieferten Backsteine variierte. Auch die Logistik in der relativ ab­gelegenen Provinz war spannend. Die Hawa Schiebebeschläge wurden von Häfele Süd­afrika direkt an die Bau­ stelle geliefert. Das Konzept hat sich im ersten Betriebsjahr bewährt: Im heissen Sommer sind die Schiebe­ tore offen, der Unterrichtsraum ist gut durchlüftet. Im Winter tritt durch die Acrylglas-Wellplatten der äus­seren Hülle auch dann genug Licht ins Klassenzimmer, wenn die Tore geschlossen sind – die Temperaturen können in der Hoch­ ebene nachts auch mal unter Null fallen. Dann wird im Zwischenraum Wärme gespeichert. Das Klima beeinflusste auch die Materialwahl für das Schiebetor: Der Stahl, an dem die Lauf­ schienen montiert wurden, dehnt sich im Laufe eines Tages beträchtlich aus.

Projekt: Ithuba Community College Ort: Ithuba, Provinz Gauteng, 50 km südlich von Johannesburg Land: Südafrika Architektur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen­schaften, Departement Architektur, Gestaltung und Bau­ingenieurwesen, Winterthur Realisator: Studierende der ZHAW, Winterthur Bauherr: s2arch, Ithuba Community College Bauzeit: Juni bis Ende Juli 2012 Hawa System: HAWA-Junior 250/A Vorhaben: Schiebetüren Stückzahl: 16 Material: Rahmenkonstruktion Metall, Acrylglas-Wellplatten verdeckt befestigt slide Nr. 11 21


Know-how

Fassade. Raum. Einrichtung. 2013 bringt die Hawa AG drei neue ­Schiebebeschlagsysteme auf den Markt. Die folgenden Seiten geben Einblick in die Neuentwicklungen.

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Als Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung kennt Peter Ettmüller den Werdegang der Neuentwicklungen der ­Hawa AG in- und auswendig.

Weshalb bringt die Hawa AG 2013 gleich drei neue Schiebebeschlagsysteme auf den Markt? Wir beobachten den Markt sehr genau. So nehmen wir Trends wahr und können mit neuen Lösungen den kommenden Wünschen vorgreifen. Dabei entstehen bei uns laufend neue Ideen, von denen wir die Besten weiterverfolgen. Und daraus sind nun diese drei Entwicklungen hervorgegangen, je ­eine für die Bereiche Fassade, Raum und Einrichtung.

Welches waren entscheidende Herausforderungen bei der Entwicklung? Bei HAWA-Frontego 30/matic, dem automatisierten Faltschiebeladen, standen wir vor drei Hauptaufgabenstellungen: Der Bewegungsablauf, bei dem an jedem Punkt und für jeden Laden ein klar definierter Zustand herrschen muss. Die Steuerungslogik, bei der wir unsere Visionen konsequent umsetzten – so erkennt diese die verbaute Konfiguration und optimiert die Regelungsparameter selbstständig. Und die Robustheit der Gesamtlösung für eine zuverlässige Funktion bei Wind und Wetter. Beim HAWA-Purolino-PLUS 80 für Ganzglas­ schiebetüren mit verdeckter Aufhängung waren dies neben dem doppelseitigen Dämpfeinzugsystem die hohen Ansprüche an die Laufkultur. Beim HAWA-Folding Concepta 25

war es die Systematik der seitlich einschiebbaren Falttüren. Hier forderte uns speziell das Erreichen einer maximalen Bedienfreundlichkeit. Und bei allen dreien die bekannten Hawa Merkmale: Langlebigkeit und hohe Montagefreundlichkeit.

Wie erzielt man die Langlebigkeit eines ­Produktes, das erst in der Entwicklung ist? Indem man es nach jedem Entwicklungsschritt auf Herz und Nieren prüft. Bei uns müssen Software wie Hardware durch diverse Reviews und Testreihen. Wir provozieren Fehler und testen ihre Auswirkungen. Bei Systemen für die Fassade passiert das draussen bei Wind und Wetter. Produktentwicklung und Qualitätssicherung führen wir parallel.

Montagefreundlichkeit zeigt sich aber erst im Alltag? Keineswegs. Regelmässige Simulationen, ­Realversuche und Benutzertests geben uns entscheidende Impulse für die nächste Entwicklungsstufe. Der Monta­geprozess wird an mehreren ­Modellen durchgeführt und muss durch unterschiedliche Gruppen be­ stätigt werden. Dabei beziehen wir auch ­externe Fachleute ein. Bei der Hawa müssen sich Neuentwicklungen bereits bewährt ­haben, bevor sie auf den Markt kommen.

«Regelmässige Simulationen, Realversuche und Benutzertests geben uns ­entscheidende ­Impulse.» Peter Ettmüller, Leiter Forschung und Entwicklung, Hawa AG

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Know-how

HAWA-Frontego 30/matic

Für lebendige Fassaden Was den Architekten freut

Was den Realisator freut

Was den Bewohner freut

Der frontbündige HAWA-Frontego 30/matic faltet Holz-, Metall- oder auch mit Textilien bespan­nte Läden, schiebt sie automatisch zur Seite und parkt sie im Winkel von 90˚ zur Fensterfront. Dies bei tiefem Energieverbrauch. Windabstützungen sind im System integriert und nicht zusätzlich notwendig. So wird der Faltschiebeladen zum attraktiven Beschattungs- und Gestaltungselement, speziell für Gebäudehüllen mit hohem Glasflächenanteil und wenig Parkraum. Also beispielsweise für moderne Verwaltungs- und Industriebauten, Hotels, Kliniken, Residenzen oder grosse Wohnbauten. Bei der Renovation von Altbauten lässt sich der HAWA-Frontego 30/matic auch nachträglich noch einbauen.

Es ist schnell und effizient montiert, das automatisierte Beschlagsystem für Faltschiebeläden. Laufwerke und Antrieb können bereits in der Werkstatt vormontiert werden. An der Fassade lassen sich die Komponenten situativ von innen oder aussen anbringen und sind stets zugänglich. Nimmt der Installateur das System in Betrieb, erkennt die Steuerung die montierte Konfiguration automatisch. Die Funktion der Läden kann er bereits mit der Inbetriebnahmebox testen, auch wenn die Elektroin­stallation noch fehlt. Daten wie Betriebszeit, Laufzeit oder Fehlermeldungen werden vom System kontinuierlich aufgezeichnet und können mit einer Diagnosebox ausgelesen werden, was eine Fehlersuche stark vereinfacht.

Dank der intelligenten Steuerung des HAWAFrontego 30/matic fahren die Läden langsam an und bremsen sanft ab. Und dies auf Knopfdruck, sodass weder im Winter noch im Sommer Fenster geöffnet werden müssen. Sollte die Anlage wegen Stromausfall stehen bleiben, wird die begonnene Aktion nach dem Ausfall fortgesetzt. Auch von der Witterung lässt sich der HAWA-Frontego 30/matic nicht beeindrucken. Bei -20° C arbeitet er g ­ enau so zuverlässig wie bei +60° C. Das spezielle Getriebe des Elektromotors arretiert das System in jeder Halteposition – es wird so auch bei Stürmen nicht verschoben und bietet damit erhöhten Einbruchschutz. Der Wert und die Langlebigkeit dieses robusten Schiebebeschlagsystems zeigen sich in den Jahren seiner Anwendung.

Auf einen Blick • Bis 30 kg Gewicht pro Laden • Ladenhöhe bis 3200 mm, -breite bis 600 mm und -dicke von 28 bis 32 mm • Ausführungen mit 2, 4 oder 6 Flügeln, links oder rechts • Beschattungsfläche bis 12 m2 bei 6-flügliger Anlage • Symmetrische und asymmetrische Varianten frei kombinierbar • Decken-, Fenstersturz-, Wand- oder Fassadenmontage • Antrieb und Steuerung im Beschlagsystem integriert • Entwickelt nach DIN EN 13659 • Schutz- und Sicherheitsmassnahmen in Anlehnung an DIN EN 12453 • Hohe Windresistenz (Klasse 6 zertifiziert, Klasse 8 geprüft) • Hohe Korrosionsbeständigkeit, geeignet für Küstengebiete (1000 h Salzsprühtest nach DIN EN 9227)

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Das automatisierte Beschlagsystem für frontbündige Faltschiebeläden: HAWAFrontego 30/matic.

Sehen Sie HAWAFrontego 30/matic in Fahrt:

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Know-how

Der Designbeschlag für Ganzglasschiebetüren ohne sichtbare Beschlagteile: HAWAPurolino-PLUS 80.

Sehen Sie den HAWAPurolino-PLUS 80 im Einsatz:

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HAWA-Purolino-PLUS 80

Für sanft gedämpfte Glastüren Was den Architekten freut

Was den Realisator freut

Was den Bewohner freut

Der HAWA-Purolino-PLUS 80 Designbeschlag mit verdeckter Aufhängung lässt Glasschiebetüren bis 80 kg gleiten. Er sorgt für höchste Transparenz – dank der komplett in der Laufschiene integrierten Glashalte- und Dämpfungstechnik. Da Glas und Beschlag formschlüssig miteinander verbunden werden, ist höchste Gebrauchssicherheit gewährleistet. Überzeugend ist auch der Komfort, den der optional erhältliche hochwertige Dämpfeinzug bietet. Der HAWA-PurolinoPLUS 80 ist ­besonders interessant für den Einsatz in W ­ ohn- und Geschäftshäusern, ­Hotels, ­Banken und Verwaltungen, in denen auf Eleganz und Transparenz Wert gelegt wird.

Es ist die spezielle Keil­aufhängung des neuen HAWA-Purolino-PLUS 80, welche die Montage und Justierung der Glastüren so einfach macht. Bereits im Betrieb werden Aufhängekeil und Dämpfeinzug, ein- oder beidseitig, am Glas vormontiert. Vor Ort erfolgt die Montage von Laufschiene, -werk sowie Schienenpuffer. Alle relevanten Elemente bleiben jederzeit zugänglich. Für die Auslösenocken sind keine Bohrungen notwendig, sie können vor der Montage der Schienen einfach seitlich in die Aufnahmenuten geschoben werden.

Der HAWA-Purolino-PLUS 80 ist kompromisslos auf Langlebigkeit ausgerichtet. Schwere Glastüren gleiten mit ihm überraschend ruhig und mit geringem Widerstand. Ein hochwertiger Dämpfeinzug mit Öldruckdämpfer absorbiert auch heftige Stösse und zieht die Türen sanft und geräuschlos in die Endposition. Ausserdem sorgt er für einen erhöhten Einklemmschutz. Das Schiebebeschlagsystem reduziert die T ­ üren auf das, was sie attraktiv macht: auf das Glas. Türen aus Verbundsicherheitsglas (VSG) lassen sich mit dekorativen Folien nach Belieben gestalten.

Auf einen Blick • Bis 80 kg Türgewicht bei Glasdicken von ESG 8/10/12/12,7 mm und VSG aus ESG 8 – 12,7 mm • Wand-, Decken- und deckenintegrierte Montage • Mit Profil für Festverglasung kombinierbar (Deckenmontage-Varianten) • Integrierter wartungsfreier Dämpfeinzug SoftMove 80 (optional) • Laufwerke mit hochwertiger Kugellagertechnik • Kombinierbar mit HAWA-Toplock Schiebetürschloss • Laufschiene farblos eloxiert oder mit Edelstahleffekt

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Know-how

HAWA-Folding Concepta 25

Für weit offene Fronten Was den Architekten freut

Was den Realisator freut

Was den Bewohner freut

Im Gästezimmer ein Homeoffice, in der Hotelsuite einen Schrank, im Sitzungsraum eine Küche: Der HAWA-Folding Concepta 25 Falt-Einschiebebeschlag lässt bis zu 2800 mm breite Schrankfronten verschwinden, indem er sie seitlich, korpusbündig in der Nische parkt. Weil die Anwendung auch ohne Möbelboden auskommt, eignet sie sich ideal für raumhohe Konstruktionen oder begeh­ bare Schränke mit durchlaufendem Fussboden. Sie schliesst auch Mauernischen. Bei der Gestaltung von Räumen eröffnet HAWA-­ Folding Concepta 25 nie dagewesene Möglichkeiten.

Der HAWA-Folding Concepta 25 ist auf eine einfache und schnelle Montage ausgelegt. Wie bei Standardschränken sind die Korpusteile vorne bündig und damit einfach und schnell geplant. Bei den Möbelteilen genügen Positions- und Topfscharnierbohrungen. Die Vormontage der Garnituren ist in der Werkstatt möglich. Laufschiene inklusive -bogen sowie Bodenprofil werden von vorne montiert. Auch justiert wird alles von vorne. Die zweite Tür des Faltpakets ist mit einem zwangsgeführten, kugelgelagerten Laufwerk versehen, damit sie sich auch bei intensivem Gebrauch nicht absenkt.

Die Falt-Einschiebetür lässt sich leicht, leise und mit nur einer Hand öffnen und schliessen. Eine einzigartige Scherentechnologie garantiert selbst bei schweren und grossen Türen hohe Laufruhe und schliesst ein Verkanten aus. In der gerade mal 110 mm schmalen ­Nische lässt sich die Tür komplett verstauen und die Front ist in ihrer ganzen Breite ge­ öffnet. So gibt sie den Zutritt zur Büronische, zum Möbel oder zum begehbaren Schrank frei oder lässt sogar ganze Küchen verschwinden. Damit löst die Falt-Einschiebetür bei ­Besuchern einen Aha-­Effekt aus. Was sie in jedem Fall macht, wenn sie stilvoll gestaltet ist und leise und elegant mit einem HAWAFolding Concepta 25 gleitet.

Auf einen Blick • Maximales Türgewicht von 25 kg (Falttürpaar 50 kg) • Türbreite: 2 x 700 mm, Türhöhen 1250 – 2600 mm, Holztürdicken 19 – 28 mm • Zugriff auf volle Schrankbreite • Geringer Einschubverlust in der Schranktiefe von 73 mm • Korpusbündiges einschieben • Nischenbreite 110 mm (kombinierbar mit HAWA-Concepta 25/30/50) • Durchgängiges Fugenbild für eine einheitliche Frontgestaltung • Höhen- und tiefenverstellbare Laufwerke • Alle Justierungen von vorne möglich Lieferbar ab November 2013

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Der Falt-Einschiebebeschlag, der bis zu 2800 mm breite Schrankfronten ­verschwinden lässt: ­HAWA-Folding Concepta 25.

Sehen Sie den HAWAFolding Concepta 25 in Bewegung:

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Know-how

Produkte-News Die praktische Planungshilfe für Ihren Arbeitsalltag: der HAWA-Systemplanner

HAWA-Antea 50-80/VF

HAWA-Concepta 25/30/50

HAWA-Frontslide 60/A

HAWA-Systemplanner

Angepasste Adapter

Weniger Werkzeuge

Windfeste Schiebeläden

HAWA-Junior im Überblick

Eine Änderung beim Beschlagsystem HAWA-Antea 50-80/VF für massive Schrank­türen aus Holz oder Glas: Bisher waren die Adapter zum Befestigen der Doppellaufschiene und der Doppelführungsschiene 60 mm lang. Ab sofort werden die Adapter in einer Länge von 120 mm ausgeliefert. Dadurch wird das System noch stabiler. Das Bohrbild und die Montageposition des HAWA-­ Antea 50-80/VF b ­ leiben identisch, bei der Montage ändert sich somit nichts.

Die Montage des erfolgreichen Dreh-Einschiebebeschlags HAWA-Concepta 25/30/50 wird noch einfacher. Neu sind die Topfscharniere so angepasst, dass der Handwerker für die Montage des Schranks lediglich

Die Position der Schiebeläden, die auf einem HAWA-Front­slide 60/A gleiten, lässt sich neu von Hand fixieren: Durch das Um­ klappen des Griffs wird der Schiebeladen nun festgeklemmt – in jeder gewünschten Position. Und dort bleibt er auch, selbst bei heftigen Winden.

Auf www.hawa.ch unter der Rubrik Produkte kann der Fachmann im HAWA-Systemplanner aus einer Auswahl an Bauvorhaben die gewünschte Schiebe­ lösung zu­sammenstellen. Die praktische Planungshilfe visualisiert die ­Anlage und vereinfacht

Die neuen Adapter sind im Set à 2 und à 10 Stück ab s­ ofort ­erhältlich. Der Preis bleibt unverändert.

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noch einen 3-mm-Inbus-Schlüssel und einen Kreuzschlitz-Schraubendreher braucht.

das Konfigurieren wie auch das Kalkulieren.

Die hochwertigen Feststeller sind Den Garnituren des HAWAConcepta 25/30/50 liegt zudem eine neue formstabile Führungsbürste bei. Sie bringt bessere Führungseigenschaften mit und ist erst noch einfacher zu mon­ tieren. Artikelnummer und Preise des HAWA-Concepta 25/30/50 ­bleiben unverändert.

aus korrosionsbeständigem Stahl gefertigt. Sie sind in zwei Grössen erhältlich: • 800 mm • 1200 mm

Neu ist die ganze HAWA-Junior Familie im HAWA-Systemplanner integriert. So kann man auch bei modularen Lösungen für Schiebetüren aus Holz und Glas im ­Arbeitsalltag planen. Alle technischen Zeichnungen, Montage­ anleitungen sowie eine Materialliste stehen zum Download bereit.


Agenda

Persönlich

Interieurbouw en Hout & Kunststof 13 Fachmesse für Inneneinrichtung, Holz und Kunststoff www.evenementenhal.nl

24. – 26.9.2013

Evenementenhal Gorinchem, ­Niederlande

8. – 12.10.2013

Messe Basel, Schweiz Hawa: Halle 1.1, Stand A10

23. – 24.10.2013

Station Berlin, Deutschland Hawa: Stand 105

Holz 13 Fachmesse für Schreiner, Holzbauer und Vertreter aus Handel, Gewerbe und Industrie der Holzverarbeitung Schweiz www.holz.ch

Architect@Work 13 Nationale Fachmesse für Architektur, Bau und Innenausbau www.architectatwork.de

Batimat 13 Weltgrösste Messe für alle Sparten der ­Bauindustrie www.batimat.com

4. – 8.11.2013

Paris Nord, Villepinte, Frankreich Hawa: Halle 6, Stand M148

Nationale Fachmesse für Architektur, Bau und Innenausbau www.architectatwork.de

4. – 5.12.2013

Messe Düsseldorf, Deutschland Hawa: Halle 8B, Stand 82

Swissbau 2014

21. – 25.1.2014

Messe Basel, Schweiz Hawa: Halle 1.1, Stand B112

Architect@Work 13

Wichtigste Fachmesse der Bau- und Immobilienbranche in der Schweiz www.swissbau.ch

Silvia Fuchs  Seit 13 Jahren begrüsst sie Anrufende aus aller Welt im Namen von Hawa. Mit Charme stellt sich Silvia Fuchs der Herausforderung kompetent und ausgeglichen auf Fragen einzugehen. In der Freizeit segelt sie mit ihrem Mann Toni und frönt dem Skifahren. Willkommen ist nicht nur der Winter, willkommen fühlt sich auch der Gast.

Impressum Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk

SLIDE, Nr. 11, September 2013, erscheint zweimal jährlich Herausgeber/Copyright Hawa AG, Schiebebeschlagsysteme, 8932 Mettmenstetten, Schweiz, slide@hawa.ch, technische Änderungen vor­behalten Projektverantwortung Rolf Arnold, Anke Deutschenbaur, Viola Hofmann, Doris Hug ­Konzept/­Redaktion/Gestaltung Basel West Unternehmenskommunikation AG, 4012 Basel, Schweiz; ­Redaktion: Willi Näf, Claudio Zemp; G ­ estaltung: Thomas Aerni, Frédéric Giger; L ­ ithografie: Vanessa Tozzo Druck ­Engelberger Druck AG, 6370 Stans, Schweiz Sprachen/Auflagen Deutsch 5500, französisch 2500, e ­ nglisch 4500 B ­ ildnachweis Seite 1: ­Marc Eggimann; Seiten 2, 3, 12, 13, 22, 23, 31: Frédéric Giger; Seiten 2, 6, 7: Christof Sonderegger; S ­ eiten 3, 14, 15: Christoph Panzer; Seiten 3, 20, 21: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Leon Krige; Seiten 4, 5: Getty Images, R ­ yan McVay / GMosher / Dorling Kindersley; Seiten 8, 9: Blaine Harrington III / Corbis; Seite ­­ 10: Hans Ege, www.artege.ch; Seite 11: Masterplan / Salk 2020, Architekt DI Tinchon ZT GmbH; Seite 15: Iwan Baan; Seite 16: KEYSTONE AG / Alessandro Della Bella; Seiten 18, 19: Vision Zurich AG A ­ rtikel-Nr. 22042

Cony Walser  Gemeinsam für eine Sache ein­ stehen, gegenseitiger Respekt – das sind Werte, die ihr privat und im Geschäft wichtig sind. Seit 1999 ist sie eine der Hawa Stimmen am Telefon. Mit Ehemann Walti lebt sie in Mettmenstetten. In der Freizeit wandert, singt und liest sie gern und spielt seit Kurzem auch S ­ axofon.

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Hawa Schiebebeschläge: offen für alle Ansprüche.

Ihre geschliffensten Pläne mit Glas, Ihre poliertesten Ideen mit Holz, Ihre ausgefeiltesten Vorstellungen mit Metall: Hawa Schiebebeschlagsysteme helfen Ihnen dabei, sie zu realisieren. Denn unsere hochwertige Produktepalette öffnet schon seit Jahrzehnten Türen und Tore für Projekte in aller Welt – mit attraktiven Design-Lösungen und kompromissloser Schweizer Qualität. Besuchen Sie uns auf www. hawa.ch für weitere Informationen. Hawa AG, 8932 Mettmenstetten, Schweiz, Telefon +41 44 767 91 91, Fax +41 44 767 91 78, www.hawa.ch


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