SLIDE Nr. 1 - Hawa Magazin in deutsch

Page 1

Nr. 1

slide Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk

Licht Hawa Projekte spielen mit Licht

Lichtkünstler Gerry Hofstetter projiziert und provoziert Dubai – das Übermorgenland Ruedi Josuran: Licht ist Durchbruch


Inhalt

Let’s SLIDE Nein, unsere Muttersprache ist nicht Englisch. Trotzdem heisst unser neues Hawa Magazin auch in der deutschen und französischen Ausgabe SLIDE. Schliesslich gleiten unsere Beschlagsysteme auf der ganzen Welt. Vor allem aber klingt SLIDE dynamisch, kurz und prägnant und gleitet so sanft über die Zunge wie ein HAWA-Junior über die Schiene. «To slide» heisst gleiten oder schieben. Das passt zu uns. Leben ist Bewegung. Bewegung braucht Raum. Offenen Raum. Menschen müssen ihre Lebensräume öffnen können, mit mühelosen Bewegungen. Zu dieser belebenden, erfrischenden, erhellenden Offenheit zwischen Menschen und Räumen, zur Auflösung der ­Kategorien «drinnen» und «draussen» tragen wir mit unseren Systemen bei. Mit dem Leitthema Licht wollen wir Sie als unsere Kunden erhellend unterhalten, informieren und für unsere Philosophie begeistern. Wir wissen, dass es stets Menschen mit einer Philo­ sophie, mit Begeisterung und Visionen waren, die die ­besten Entwicklungen und Produkte hervorbrachten. Das wollen wir. Und Sie? Let’s slide! Gregor und Heinz Haab Geschäftsleiter Hawa AG Schiebebeschlagsysteme

Thema Licht gibt uns Raum Vom Leben der Sonne Lichtkünstler Tage, Licht und Nächte schieben Licht ist Durchbruch Holz lebt ewig Light sells

4 6 8 11 12 15 16

Projekte Spielen mit Licht: Haus L, Augsburg The Parkside, Stockholm GrugaCarree, Essen

18 20 23

Know-how Her und hin und hin und her Offen sein – für Helligkeit Dubai – das Übermorgenland Produkte-News Agenda, Persönlich 2  slide Nr. 1

24 27 28 30 31


Licht Lichtkünstler Gerry Hofstetter Architekt von Luftschlössern aus Licht

Lieblingslicht Drei Mitarbeiter der Hawa AG zeigen sich mit ihrem liebsten Licht

Das Übermorgenland Dubai wächst in den Himmel

8

10

28

Spielen mit Licht Sliding and Lighting

18 slide Nr. 1  3


Licht

Licht gibt uns Raum Das Restaurant heisst «Blinde Kuh», und den Eingang finden die Gäste wesentlich besser als den Ausgang: Drinnen ist es nämlich stockdunkel. In diesem Restaurant wird bereits der Lunch zum Nachtessen. Die Servicefachangestellten stört die Dunkelheit nicht. Sie sind blind. Und wenn die Gäste schliesslich das Restaurant verlassen und draussen den Rotweinfleck auf der Bluse entdecken, dann sind sie erleichtert, ihn s­ ehen zu ­können.

Licht ist Leben Licht gibt den Takt von Tag und Nacht, Licht lässt im Frühling Gefühle und im Herbst ­P fir­siche reifen. Licht lässt uns sehen und aus­sehen, finden und beobachten, Licht ­ermöglicht Blickkontakte und formt damit ­Zwischenmenschliches, Licht lässt Pflan­ zungen und Fortpflanzungen gedeihen, je nach L ­ ebewesen mittels Fotosynthese, ­Kerzenlicht oder Biolumineszenz, dem Trick, mit dem die Glühwürmchen flirten. Die Menschen haben es erforscht, das Licht. Sie haben begriffen, dass alles, was sichtbar ist, auch Licht abgibt, sei es als Lichtquelle, so wie die Sonne oder das Feuer, sei es als Reflexion, so wie der Mond oder der Schnee. An Seeufern

merkten sie, dass Licht sich spiegelt. Sie blickten durch ein Wasserglas und sahen, wie das Licht sich brach. Sie liessen es aufs Prisma fallen und heraus kamen Spektralfarben.

Licht ist Spiel Viele Menschen lernten schon als Kinder die Kraft gebündelten Lichtes kennen, indem sie ihren Nachbarn mit der Lupe ein Loch in den Gartenzaun brannten. Erfinder entwickelten Linsen für Mikro- und für Teleskope, lernten das Licht auf lichtempfindlichen Medien festzuhalten, sie zu «belichten», lernten es in dunklen Kammern sichtbar zu machen, es zu projizieren und wieder in Bewegung zu setzen, mit dem «Kinematografen» im «Lichtspieltheater», wo wir nun der Inszenierung des wahren Lebens zusehen dürfen.

Licht und Raum Isaac Newton beschrieb die Interferenz, sodass wir wissen, weshalb eine CD, die eigentlich silberfarben ist, trotzdem in allen Farben strahlt. Wir Menschen fanden heraus, dass Licht eine von vielen elektromagnetischen Wellenlängen ist, die wir dann natürlich allesamt durchleuchtet haben. Seither hören wir Radio mit Langwellen, sehen wir fern mit

kurzen Wellen, fangen wir Echos ein mit sehr kurzen Radarwellen, wärmen Speisereste mit Mikrowellen, messen Wärme infrarot, röntgen Gepäckstücke und setzen in verschiedensten Bereichen der Industrie gezielt Laserstrahlen ein. Mit Sonnencrème schützen wir uns vor den Ultraviolettwellen. Die kürzeste und damit auch energiereichste Welle ist die kosmische Strahlung, die von den Astronomen als Messinstrument für Zeit und Raum eingesetzt wird. Verhalten, Ausbreitung, Tempi aller Wellen ­haben wir vermessen, haben Geräte gebaut und ins All geschossen, wo sie in Raum und Zeit und Ausdehnung neue Galaxien entdecken und den Werdegang des Universums rückverfolgen. Wir kommen vom Licht der Welt zum Licht des Welt-Raums. Licht und Raum gehören zusammen. Denn – und das ist das Besondere an dieser einen Welle, ­deren L ­ änge angesiedelt ist zwischen Infrarot und Ultraviolett: Sie ist sichtbar und sie macht sichtbar; Welt und Raum.

Licht macht Stimmung Die Natur der Wellen und Energien haben wir längst genügend erkundet, um selber Licht zu machen, für die Nachttischlampe und für an-

Das Polarlicht

Das Irrlicht

Die himmlischen Farbspiele, die man vor allem im hohen Norden und tiefen Süden beobachten kann, ent­ stehen durch den Sauerstoff der ­Erdatmosphäre, der von einfallenden hochenergetischen Sonnenteilchen ­chemisch zum Leuchten angeregt wird.

«Irrlichter» gibt es tatsächlich. Nämlich über Moorgebieten. Verwesende Pflanzen geben Methangas frei, ­verwesende Tierkadaver Phosphin. ­Beides steigt aus dem Sumpf an die Oberfläche. Phosphin entzündet sich selber, sobald es in Kontakt mit ­Sauerstoff gerät, und setzt dann auch das Methangas in Brand. Die Flammen flackern nur sehr kurz, «hüpfen» quasi über das Moor, wo immer die ­Gase aufsteigen.

4  slide Nr. 1


Das Erste, was ein Mensch erblickt, ist das Licht der Welt. Es begleitet ihn, solange er lebt. Und er lebt nur so lange, wie das Licht ihn begleitet.

dere nützliche oder schöne Zwecke. Licht­ designer und Innenarchitekten danken es den Forschern. Und wir danken es Lichtdesignern und Innenarchitekten. Sie machen uns bewusst, dass Licht mehr ist als nur das Mittel, die Dunkelheit in die Flucht zu schlagen. Dank Licht werden Konturen, Farben und Struk­ turen überhaupt erst erlebbar. Und was wir er­leben, versetzt uns in unterschiedliche ­Stimmungen. Licht stimmt heiter. «Licht» und «leicht» sind verwandt, im Englischen «light» sogar identisch.

Lichte Einfälle Mit Kunstlicht lässt sich Sonnenlicht ergänzen, nicht aber ersetzen. Es galt stets als Kunst, Sonnenlicht intelligent ins Haus zu schleusen. Nicht nur all die jahrhundertealten

Synagogen, Kirchen, Tempel, Schreine oder Moscheen zeugen davon, sondern auch ­neuzeitliche Bauten mit sakralem Charakter wie Bankgebäude oder Museen. Im Gegensatz zu den grossen Bauten spielte in einfachen Wohnhäusern das Oberlicht kaum eine Rolle. Jahrhundertelang erhellte nur Seitenlicht die Räume, und die Fenster wurden zwecks Wärmedämmung mit Flügelläden verschlossen. Innen und Aussen waren wie Tag und Nacht. Dank neuer Materialien sind sich Innen- und Aussenräume inzwischen nähergekommen, gehen da und dort schon fast nahtlos ineinander über. «Lichtdurchflutet» nennt sich dies im Jargon der Immobilieninserate, und gemeint sind

Dachfenster, Lukarnen, bodentiefe Fenster, Wintergärten, grosszügige Panoramafronten aus Glas. Geschäftshäuser und Grossbauten werden heute immer öfter fast komplett und energieeffizient in hochentwickelte Gläser ­gekleidet. Fassadenelemente, ganze Fronten lassen sich heute verschieben. Erst wenn ein Haus sich an den Licht- und Wärmeverhältnissen von Tages- und Jahreszeit aus­ zurichten vermag, können Raum und Licht richtig miteinander spielen. Das Erste, was ein Mensch erblickt, ist das Licht der Welt. Am liebsten jeden Morgen. Es begleitet ihn, solange er lebt. Immer öfter auch im Haus. Dort hellt es seine Stimmung auf, und er sieht alles ein wenig klarer. Sogar die Rotweinflecken.

Die Sonnenkerze Der helle Pfeiler, der sich bisweilen über der untergehenden Sonne bildet und aussieht wie eine Kerze, ist nichts anderes als die Spiegelung des Sonnenlichts an Eiskristallen in der oberen Erdatmosphäre.

slide Nr. 1  5


Licht

Vom Leben der Sonne Mit 300 000 Kilometern pro Sekunde fällt des Morgens ein lieblicher Sonnenstrahl in unser Schlafzimmer.

6  slide Nr. 1


Er macht uns fröhlich, dieser Strahl, er besteht aus Infrarot-, Ultra­ violett-, Röntgen- und Gammastrahlen sowie Radiowellen und Mikrowellen. Bereits seit acht Minuten ist der Strahl der Sonne unterwegs. Der Tag beginnt – das Leben. Was die Menschen Sonne nennen, ist nach Meinung der Wissenschaftler eine Art Atomkraftwerk auf Wasserstoffbasis mit einer Kerntemperatur von 16 Millionen Grad Celsius, eine Glühbirne aus Plasma, die pro Sekunde fünf Tonnen Materie vernichtet und dafür rund um die Uhr 384 Milliarden mal eine Milliarde Megawatt Energie freigibt. Die Sonne macht das Leben auf unserem Planeten überhaupt erst möglich. Die Erde dreht sich und die Sonne macht daraus Tag und Nacht; die Erde kreist um die Sonne und diese ermöglicht die Jahreszeiten. Im flachen Winkel scheint sie auf die Pole und lässt sie zu Eis erstarren, frontal bestrahlt sie den Äquator und erhitzt die Wüsten. Astronomen rechnen damit, dass die Sonne in etwa 2 Milliarden Jahren zu einem sogenannten «Roten Riesen» wird, der uns auf der Erde ein Temperaturmittel von 100 Grad Celsius bescheren dürfte. In 8 Mil­

liarden Jahren wird sie unsere Erdkruste zur Lava schmelzen. Eines Tages dann wird die Sonne als «Weisser Zwerg» ausbrennen, eines Nachts als «Schwarzer Zwerg» auskühlen und schliesslich erlöschen, ganz unspektakulär, als einer von rund 200 Milliarden Sternen der Milchstrasse, die selber eine unspektakuläre Galaxie unter jenen schätzungsweise 50 Milliarden Galaxien ist, die mit heutiger Technik von der Erde aus beobachtet werden können. Doch vorerst strahlt sie noch, die Sonne. Bis der Tag zur Neige geht und der Mensch wieder ins Bett. Doch dunkel wird es nicht: Wir machen Licht.

Es werde Licht Die Illustration zeigt eine gefärbte Gesamtaufnahme des Himmels, kombiniert aus Messungen der Satelliten «Iras» (Infrarotstrahlung) und «Cobe» (kosmische Hintergrundstrahlung). Sterne sieht man keine – sie sind bei dieser Infrarotmessung gar nicht mehr wahrnehmbar. Das leuchtende Band in der Mitte ist die Wärmestrahlung des interstellaren Staubes der Milchstrasse. Astronomen erkennen im Band mehrere Sternentstehungsregionen.

slide Nr. 1  7


Licht

Lichtkünstler

Die Pyramide in Ägypten, Eisberge in der ­Antarktis und Arktis, das Schloss in Trans­silvanien, Regierungsgebäude, Landschaften, Atommeiler, selbst das Matterhorn hat Gerry Hofstetter schon illuminiert, und die Neue ­Zürcher Zeitung bezeichnete ihn einst als ­«Architekt von Luftschlössern aus Licht».

Gerry Hofstetter Hofstetter (47) ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Er wohnt und arbeitet in Zumikon bei Zürich. Seit vierzehn Jahren führt der ehemalige Investmentbanker eine eigene Marketing-, Event- und Designagentur, seit acht Jahren verwandelt er Monumente in Lichtkunst. Auf die Idee kam er im Lichterreigen einer Discobeleuchtung. Hofstetter projiziert Fotografien oder selbst gemalte oder gestaltete Bilder auf Glasplatten – das Malen war schon in seiner Kindheit eine Leidenschaft. Motiv und Projektionsfläche muss er perfekt aufeinander abstimmen, ­Konturen, Winkel, Grössenverhältnisse, Umgebungslicht müssen stimmen, der richtige Standort der Projektoren muss gefunden 8  slide Nr. 1

­ erden. Zu guter Zweitletzt muss er alle w ­möglichen und unmöglichen Bewilligungen ein­holen und teilweise aufwendige Reisevorbereitungen treffen und zu guter Letzt muss das Wetter stimmen, die Infrastruktur funk­ tionieren und Unvorhergesehenes ausbleiben. Helikopter fliegt Hofstetter selbst, er beleuchtet aber auch von Schiffen oder Gelände­ fahrzeugen oder sogar vom Zug aus. Diese Inszenierungen sind teuer und werden von Sponsoren, Mäzenen und Partnern unterstützt. Aufträge im Sinne von Auftragskunst erhält der Lichtkünstler von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen, Behörden, Stiftungen, Museen oder Unternehmen. www.hofstetter-marketing.com


Was ist Licht?

Wo lag das Problem?

Was kommt als Nächstes?

Gerry Hofstetter: Licht ist Hoffnung. Ohne Licht kann auf unserem Planeten kein Lebewesen leben.

Ein wichtiges Projekt ist die Beleuchtung des Gletschers auf dem Kilimandscharo knapp 6000 Meter über dem Meer in Afrika im Ja­ nuar 2009.

Mit Schatten kann ich, beispielsweise bei der Organisation eines Events, Spannung erzeugen. Bei einer Projektion muss es natürlich auch dunkel sein, zu viel Restlicht würde die Beleuchtung stören.

An der Komplexität und dem Wetter. Die Beleuchtung musste 1000 Meter Höhe und 400 Meter Breite erfassen. Die Helis waren schwer beladen mit Projektoren und der ganzen nötigen Infrastruktur mitsamt Energieversorgung. Es gab keine Erfahrungswerte, wir mussten vieles selber «erfinden». Beim ersten Versuch im Dezember hatten wir über 100 km/h Wind. Beim zweiten Versuch im März war die Luft wärmer.

Was war Ihr schwierigstes Projekt?

Was bewirkte das?

Die Beleuchtung des Matterhorns aus drei Schwerlasthubschraubern. Der erste Versuch im Dezember 2005 und der zweite Anfang März 2006 gingen schief wegen des Wetters, erst im dritten Anlauf Ende März hatten wir Erfolg.

Die Leistung der Helis war entsprechend geringer, sodass wir einiges neu berechnen mussten. Auch filmisch gab es grosse Probleme, und nicht zuletzt war es extrem schwierig, die riesige Projektion am Schluss auch noch fotografisch aus der Luft zu erfassen.

Wie setzen Sie Schatten ein?

Mit welchem Sujet? Flüchtlinge. Es ist ein Projekt der UNO Flüchtlingskommission. Der Gletscher auf dem Kilimandscharo schmilzt sehr rasch wegen der Erderwärmung, und die UNO will darauf aufmerksam machen, dass es mehr Flüchtlinge gibt wegen Klimaveränderungen als wegen Krieg. Die Betrachter sollen sich mit dem beleuchteten Monument auseinandersetzen und sich über die nachhaltige Entwicklung unseres Planeten Gedanken machen. Das gilt aber auch für meine anderen Light Art Expeditionen.

slide Nr. 1  9


Licht

Feuer und Neon Ich bin Polymechaniker im zweiten Lehrjahr bei Hawa. Ein Polymechaniker fertigt Teile an, oft Einzelteile aus unterschiedlichen Materia­ lien. Kleinere Reparaturen, zum Beispiel an Maschinen, gehören ebenfalls dazu. Ich habe mehrere Lieblingslichter. Neon mag ich. Ich habe gerne leuchtende Farben. Im Schlafzimmer leuchten allerdings ganz normale Glühbirnen. Das andere Lieblingslicht ist das Feuer. Zum Beispiel beim Grillieren mit Freunden oder so. Mein Hobby hat eigentlich auch mit Feuer oder Feuern zu tun: Ich bin Sportschütze – durch meinen Vater bin ich dazu gekommen, er ist Präsident des Schützenvereins Affoltern. In unserer Familie hat das Schiessen Tradi­ tion.

Andreas Schneiter, Jahrgang 1991, Polymechaniker im 2. Lehrjahr 10  slide Nr. 1


Tage, Licht und Nächte schieben Vor hundert Jahren verbrachten die meisten Leute noch neunzig Prozent ihrer Zeit draussen. Heute verbringen sie sie zu neunzig Prozent drinnen.

Auch der Schlaf-Wach-Rhythmus koppelt sich zunehmend vom Tageslicht ab. Eine Wiederannäherung sei möglich und gesund, sagt die ­Chronobiologie. Architekten und Handwerker können dabei mithelfen. Tageszeit und Lebensrhythmus haben sich in Freundschaft getrennt. Bevor Edison die Glühbirne erfand, schliefen die Menschen um zehn Uhr nachts, weil sie müde waren und weil es Nacht war. Heute buchen sie nach Mitternacht Bade­ ferien, zappen oder spielen mit einem Altersgenossen in Kanada ein Onlinegame. Bei ­Kunstlicht. Tagsüber sind sie ebenfalls hauptsächlich Kunstlicht ausgesetzt. Für den Körper aber ist nach wie vor das Sonnenlicht der Taktgeber, und wenn er fehlt, gerät der Körper aus dem Takt. Viele reagieren auf den Mangel an Sonnenlicht mit Leistungs- und Stimmungsschwankungen, nicht wenige sogar mit Depressionen.

Mitteleuropa von Herbst bis Frühling müder, unkonzentrierter, lustloser und trauriger als im Sommer mit seinen langen Tagen. Hauptgrund dafür ist der Lichtmangel. Denn Licht senkt die Ausschüttung jenes Hormons, das für Müdigkeit und schlechte Stimmung mitverantwortlich ist, nämlich Melatonin. Die Jahreszeit der kürzeren Tage bringt also mehr Müdigkeit und trübe Stimmung mit sich – auch und gerade wenn der Melatoninhaushalt nicht wie früher durch häufigen Aufenthalt im Freien ausgeglichener geregelt wird. Die Basler Chronobiologin Anna Wirz-Justice hat das Verhältnis zwischen Licht, Schlafrhythmus und Depressionen eingehend erforscht. Sie postuliert eine relativ simple «Lichttherapie»: Menschen mit diagnostizierter SAD setzen sich zu Hause täglich eine ­halbe bis eine ganze Stunde vor eine Therapielampe mit einer Leistung von 2500 und 10 000 Lux. Gemäss Wirz-Justice hellt sich bei vier von fünf SAD-Patienten schon nach drei bis vier Tagen die Stimmung deutlich auf.

gleich ein «Patient» und braucht Arzt, Diagnose, Therapie und Krankenkasse. Nur schon eine gewisse «Renaturierung» des Lebensrhythmus hellt die Stimmung auf, im wahren Sinn des Wortes. Auch dabei ist der «Drinnendraussen-Aspekt» zentral, sprich: die Wände und ihre Ausrichtung auf das natürliche Licht. Dabei geht es um mehr als nur um grösstmögliche Lichtdurchlässigkeit – sprich: mehr und grössere Öffnungen –, sondern um die Möglichkeit, diese Lichtdurchlässigkeit der Natur draussen und der Stimmung drinnen anzupassen.

Doch nicht jeder, der sich im Winter müde und niedergeschlagen fühlt, ist deswegen

In der internationalen Architektur ist das Bewusstsein gewachsen, dass Fensterläden nicht nur Zierde sind, sondern mitentscheidende Faktoren für höhere Wohnqualität. Auch bei kleineren Projekten erhält das Licht jenes Gewicht zurück, das Le Corbusier ihm gab, als er von sich selber sagte, er komponiere mit Licht. Die Komponenten dafür sind auf dem Markt: Lichtreguliersysteme in vielen Formen von schiebbaren Fensterläden und Fassadenelementen, die dank ihrer Flexibilität einen stilvollen und gesunden Lichthaushalt ermöglichen.

Eulen und Lerchen

Sommerzeit und Winterzeit

Gesunder Lichthaushalt

Die Chronobiologie unterscheidet zwei Chronotypen: Die «Lerchen» als Frühaufsteher, die am Morgen produktiv sind, und die «Eulen», die morgens muffeln und abends aufleben. Entwicklungen sind möglich: Teenager und Pubertierende sind eher nachtaktive «Eulen». Auch bei Stadtbewohnern ist der Anteil an «Eulen» grösser – ihr Leben ist vom Rhythmus der Sonne und der Natur stärker losgelöst als das Leben der Leute auf dem Land, es richtet sich stattdessen stärker am «sozialen Lebensrhythmus» der Stadt aus.

Till Roenneberg vom Zentrum für Chronobiologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München hat 55 000 online ausgefüllte Chronotyp-Fragebögen ausgewertet und ergänzt mit eigenen Forschungen. Seine Konklusion: Die «innere Uhr» schert sich nicht um die Zeit auf der Armbanduhr, der Körper tickt weiter im Rhythmus des Sonnenlichts. Die sommerzeitliche Verschiebung um eine Stunde hat damit keinen Einfluss auf die Schlaf-Wach-Bedürfnisse des Körpers – höchstens auf das Schlaf-Wach-Verhalten seines «Besitzers».

Wer sich am Morgen und Vormittag mehr Licht genehmigt, gegen Abend aber weniger Licht, schläft schneller ein. Empfehlenswert ist am Abend ein eher sanftes Licht. Die langen hellen Abende während der Sommerzeit ­machen vielen Menschen das Einschlafen schwerer. Wer mindestens eine Stunde pro Tag ans Tageslicht kommt, schläft tiefer. Das gilt auch bei bewölktem Himmel: Auch da ist man draussen noch 1000 bis 5000 Lux Beleuchtungsstärke ausgesetzt, während es in Büros nur 300 bis 500 Lux sind.

Ursache für Lichtmangel ist aber nicht nur der Lebensstil, sondern schlicht: die Jahreszeit. Als Diagnose etabliert hat sich die «saison­ abhängige Depression» SAD, im Volksmund Winterdepression genannt. Studien zufolge fühlen sich zehn von hundert Menschen in

slide Nr. 1  11


Licht

Licht ist Durchbruch Wer der Dunkelheit ins Auge geblickt hat, sieht das Licht in einem andern Licht, sagt der frühere Schweizer Radiomoderator und heutige Krisencoach und Buchautor Ruedi Josuran.

Der Gotthard-Strassentunnel. 17 Kilometer. Gegenverkehr, LKWs drängeln, das Licht ist diffus, ein Höllentrip für Klaustrophobiker. Ich bin auf der Fahrt nach Ascona, wo ich einen pensionierten Rechtsanwalt aus Düsseldorf besuche. Er leidet seit Langem an der sogenannten Winterdepression. Auch er braucht die Formulierung, die mir oft begegnet: «Ich sehe noch kein Licht am Ende des Tunnels.» Fehlt es an Licht, fehlt es auch an Wärme und Energie. Das ist die Hauptursache für die Winter- und eine von vielen Ursachen für die Erschöpfungsdepression, die man nicht zufällig «Burnout» nennt: Was ausgebrannt ist, erlischt. Es wird dunkel. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ähnlich einem Tunnel oft ein fest zementiertes Ge­ bäude an Abwehrmechanismen, Schuldzuweisungen und Erklärungen für alle möglichen Lebenslagen vorhanden ist, auch und gerade für das Ausgebranntsein. Man versucht, Tunnelerfahrungen, Dunkelheiten grossräumig zu umfahren. Und wenn man sich dann doch in den Tunnel gewagt hat, packt einen die Angst und man würde am liebsten zurück zum Aus-

gangspunkt, zum «Bisher». Dabei wartet der Durchbruch stets vorne. Wer sich aber in den Tunnel wagt und die Dunkelheit zulässt, wird schrittweise ihren Sinn verstehen und dann das Ende des ­Tunnels sehen. Es wird hell und das Leben ­erscheint in neuem Licht.

Ruedi Josuran ist tätig als selbstständiger ­Krisencoach. Sein letztes Buch, «Seele am Abgrund», erschien im April 2008 im Verlag Textwerkstatt in Olten.

Die Gotthard-Südausfahrt ist jedesmal wie ­eine kleine Erlösung. Als Südschweizer lechze ich nach Sonne, Wärme und Licht. Erst im Kontrast zur Dunkelheit wird Licht zu einer geschätzten Quelle. Meinem Freund in Ascona habe ich dann ­übrigens ­zusammen mit einem Facharzt eine Lichttherapie empfohlen.

Man versucht, Tunnelerfahrungen, Dunkelheiten ­grossräumig zu umfahren. Doch erst im Kontrast zur ­Dunkelheit wird Licht zu einer geschätzten Quelle.

Lichttherapie – hausgemacht Schon das Wohnen kann lichttherapeutisch wirken: Ein kluger Grundriss, der sich an den Tageszeiten orientiert, sonnige Lage, Wohnräume zur Sonne, Schlafzimmer nach Osten, grosse Fenster, Wintergarten, keine tiefen Balkone, die Licht absorbieren. Hereinzuholen sind warmes Sonnenlicht, kühles Tageslicht oder diffuses Zenitlicht von oben. Dabei geht es nicht nur um Helligkeit, sondern auch da­ rum, Lichtquellen zu akzentuieren und damit Atmosphären zu schaffen. 12  slide Nr. 1

Wer nicht so privilegiert wohnt, richtet sich mit hellem Interieur ein und sperrt das Licht nicht aus mit wuchernden Zimmerpflanzen vor den Fenstern, hohen Sträuchern oder Bäumen im Garten oder gar mit dichten Vorhängen oder Rollos. Populär ist der Bau respektive Einbau von Fenstern, Wintergärten, Dachfenstern und Lukarnen. Diese Elemente müssen aber nicht nur schön, sondern alltagstauglich sein; Fensterläden, bei denen man fast hinausfällt, wenn

man sie schliessen muss, werden im Alltag nicht benutzt. Mit modernen, hochrobusten und vor allem alltagstauglichen Schiebesystemen für Fassadenelemente und Fensterläden lassen sich Räume sehr flexibel mit Licht fluten – oder eben abschotten. Und zwar mit wenigen Handgriffen und sehr wenig Kraftaufwand. Auch exponierte Fronten kann man auf diese Weise für einen flexiblen Licht- und Wärmehaushalt nutzen.


Das Discolicht Ich bin schon seit 1994 bei der Hawa. Anfangs habe ich 100 % gearbeitet, jetzt noch 80 %. Ich packe Teile ab und montiere kleine Sachen zusammen, von Hand oder maschinell. Mir gefällt es sehr bei der Hawa. Wir sind ein super Team. Manchmal singe und pfeife ich. Mein Lieblingslicht ist die Lichtorgel. Ich spiele Keyboard, Pop und Schlager. Manchmal mache ich Playbackshows. Dann schliesse ich meine Lichtorgel am Keyboard an. Das Licht blinkt dann im Tempo der Musik, mal schneller und mal langsamer. Wenn ich für einen Auftritt die Texte von Liedern auffrische oder auswendig lerne, dann kaufe ich die CD und höre sie dann während der Arbeit. Nachher gehe ich noch in die Brockenstube, kaufe ein paar passende Kleider und dann bin ich bereit für den Auftritt.

Rita Panian, Jahrgang 1948, Montage slide Nr. 1  13


Licht

Die Kerze Ich arbeite in der Hawa Qualitätsprüfung. Beispielsweise mache ich bei der Waren­ eingangs­kontrolle Stichproben oder ich gehe Fehlermeldungen nach. Auch die Erstmusterprüfberichte sind mein Ressort. Gelernt habe ich eigentlich Kunststofftechnologe oder ­Einrichter, wie es damals noch hiess. Aber ich habe mich dann beruflich immer mehr in Richtung Qualitätssicherung bewegt. Mein Lieblingslicht ist Kerzenlicht. Ich mag Kerzen sehr, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das Licht der Kerze ist warm. Es ist viel mehr als ein Licht, das bloss hell macht; es ist ein lebendiges Licht. Ich habe einen grossen Garten, in dem ich ebenfalls Kerzen habe. Wenn ich alle Kerzen im und ums Haus anzünden will, dauert das wohl eine Viertelstunde. Auch meine verstorbene Frau hatte sehr gerne Kerzen. Das ist ebenfalls ein Grund, ­weshalb mir Kerzen so viel bedeuten: Beim Schein einer Kerze sind meine Gedanken ­näher bei ihr.

Kurt Stöckli, Jahrgang 1951, Qualitätsprüfer

14  slide Nr. 1


Holz lebt ewig Aber auf ungeschütztes Holz fällt ein schlechtes Licht.

Die Natur lebt. Und stirbt in ihrem natürlichen Kreislauf. Holz ist ein Produkt der Natur, das von ihr auf- und wieder abgebaut wird, wenn man es ihr überlässt. Bei Feuchtigkeit quellt es auf und schwindet wieder bei Trockenheit. Schimmelpilze und Algen finden darin ihren Nährboden. Es verändert die Farbe und mit der Zeit wird es morsch und verliert seine Tragkraft. Trotzdem haben währschafte Holzhäuser schon viele Jahrhunderte überdauert. Wir haben gelernt, uns gegen Wind und Wetter zu schützen und haben Häuser gebaut. Und wir haben gelernt, auch unsere Häuser zu schützen und lernen immer noch dazu.

Die Einwirkung des Wetters und die Anforderungen an die Masshaltigkeit geben den notwendigen Schutz vor.

Sonnenschutz für Haut und Holz

mit Sonnencrème gegen die UV-Strahlung schützt, braucht das Holz eine Schutzschicht mit genügend Pigmenten, die das Licht davon abhalten, tiefer einzudringen. Ein farbloser Lack ohne Pigmente lässt die Strahlung durch, eine Lasierung etwa die Hälfte und ein deckender Anstrich reflektiert fast alles. Fast ­– einen Teil absorbiert er selber und schützt darum nicht ewig. Der Prozess dauert aber viel länger und beginnt mit einer neuen Lackierung wieder von vorne.

Licht hat einen starken Einfluss auf Holz. UVStrahlen der Sonne sind in Höhenlagen besonders intensiv und lassen es rasch altern. Zuerst wird es grau, später dunkelbraun und viel später fast schwarz. Die natürliche Farb­ entwicklung unterstreicht den Charakter von echtem Holz. Dunkle Holzarten können auch aufhellen, exotisches Holz verändert seine Farbe sehr schnell und stark. Wo dies nicht erwünscht ist, muss der natürliche Prozess gestoppt werden. So wie sich der Mensch

«Holz ist unbegrenzt haltbar», sagt Prof. Dr. Ing. Peter Niemz vom Institut für Baustoffe der ETH Zürich. Bedingung: keine Feuchtigkeit, kein Schädlingsbefall und konstantes Klima ohne UV-Strahlung. Holz absorbiert Licht sehr gut, vor allem das Lignin ­– ein Makromolekül, welches die Verholzung der Pflanzenzellen bewirkt. Die kurzwellige UV-Strahlung beginnt an der Holzoberfläche, das Lignin abzubauen und führt zur Vergrauung. Wenn Wasser die

abgebauten feinen Bestandteile auswäscht, wird das Holz rissig und rau.

Fassaden der Natur überlassen? Bei korrekter Ausführung bleiben sogar naturbelassene Holzfassaden jahrzehntelang stabil. Diese Meinung vertritt Dr. Klaus Richter, Abteilungsleiter Holz der Schweizer Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa. Um die Ästhetik und Farbgebung eines Bauteils zu erhalten, sind aber geeignete Beschichtungen nötig. Wetter, Klima, Himmelsrichtung, Überdachungen beeinflussen die Beanspruchung und erfordern verschiedene Behandlungen. Fenster, Läden und Aussentüren brauchen einen starken Schutz vor Verzerrungen. Bei schlanken Fassadentäfern hingegen, welche ihre Ausdehnung leicht und ihre Farbe stark verändern dürfen, kann die Natur weiterarbeiten. Die Einwirkung des Wetters und die Anforderungen an die Masshaltigkeit geben den notwendigen Schutz vor.

Grau statt alt

Holz mit Zukunft

Wer eine Holzfassade mit natürlicher silbergrauer Patina will, muss sich etwa acht Jahre lang gedulden und bis dann ein Gemisch aus Braun- und Grautönen in Kauf nehmen. Es sei denn, er bezieht Holz, welches bereits mit künstlicher UV-Bestrahlung vorvergraut wurde. Erhältlich ist auch ein silbergrau pigmentierter Anstrich, der sich mit der Zeit abbaut und die inzwischen vergraute Holzoberfläche freigibt. Um die vorpatinierten Fassaden haltbar zu machen, brauchen sie aber dennoch einen Schutzanstrich gegen Feuchtigkeit.

Die Forschung arbeitet intensiv daran, den Baustoff Holz noch attraktiver zu machen. Knackpunkte sind Astzonen, Harzgallen und das Tiefenprofil. Chemiker entwickeln neue Grundierungen und Decklacke gegen den Abbau von Lignin, Nanotechnologen tüfteln an neuen Verfahren. In Zukunft werden wir wohl feinste Partikel aus Eisenoxid- oder Titandioxid verwenden, die weniger als zwanzig Nanometer (Milliardstel-Meter) gross sind und Holzanstriche zu einem langfristigen Schutzmittel aufwerten. Das Lernen geht weiter.

slide Nr. 1  15


Licht

Light sells Wer sein Produkt ins richtige Licht rückt, verkauft mehr davon. Und für das «richtige Licht» sorgen professionelle Lichtdesigner.

Light sells I: Urech Optik Aarau Von Thomas Schoch, Lichtdesigner und Innen­architekt bei lichtblick

Eine etablierte Schweizer Brillenboutique bekam nach zehn Jahren einen neuen Look. Der bestehende Raum von zwanzig Metern Länge und nur vier Metern Breite wurde in seiner Struktur bewusst so belassen. Die Ausleuchtung war eine echte Herausforderung. Die Raumlänge wird mit einem durchgehenden Möbel in der Mitte unterstrichen. Die fahrbaren Ausstellkorpusse lassen sich für Events zur Seite schieben. Auf beleuchteten Nischen präsentieren sich Sonnbrillen, im Unterbau ­lagern Brillen und Linsenmittel. Die Oberflächen der Längswände widerspiegeln das Thema des Ladens; so ist die Durch16  slide Nr. 1

gangsseite mit einer Schleiflackwand verblendet, die Beratungsseite dagegen mit Stoff bespannt. Durch die kräftigen Farben, die tief hängenden Leuchten und die Sessel aus den Sechzigerjahren entsteht ein wohnliches Ambiente, das zum Verweilen einlädt. In die Wand mit den Brillen sind drei Lichtbänder eingelassen, in denen die Korrekturbrillen ausgestellt werden. Das Licht setzt sie in den Mittelpunkt und verleiht dem Raum Tiefe und Dynamik. In den beiden Schaufenstern werden die Brillen zur Strassen- und Ladenseite hin in Glaskästen ausgestellt, welche die Formsprache der Lichtbänder aufnehmen. Der beleuchtete

farbige Glasboden setzt die Modelle auf dem Minilaufsteg in Szene. Licht ist für uns Architektur, Kommunikation und Planung. Die Lichtplanung ist wahrnehmungsorientiert ausgerichtet und hat somit der ästhetischen Gestaltung der Architektur zu dienen. Lichtplanung visualisiert, sprich: vermittelt, wie Architektur gesehen werden möchte. Eine Lichtführung ist in der Lage, die sozialen Bedürfnisse zu berücksichtigen, sie informiert und orientiert. Die Umsetzung bedarf einiges an planerischem Können. Das Zusammenspiel wahrnehmungspsychologischer Erkenntnisse, technischer Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit ist eine spannende ­Herausforderung.


Der Türenhersteller Doors & Doors in Mumbai, Indien, baute ein neues Gebäude von 600 m2 Fläche für Büros, Warenhaus und Showroom. Auf 20 x 4 Meter präsentiert Urech Optik die neuste Brillen­mode und organisiert Events. Die beiden Bereiche sollten sich sowohl kontrastieren als auch ergänzen.

Light sells II: Doors & Doors Mumbai Von Thomas Leroux, Lichtdesigner bei Regent Lighting

Edwin Saldanha, Direktor von Doors & Doors, traf uns an einer Fachmesse. Wir schlugen ihm futuristische und qualitativ hochwertige Lösungen vor, die ihn so begeisterten, dass er nach Basel kam. Sein Hauptziel war es, die Beleuchtung dem innovativen und technischen Charakter seines Geschäftes anzupassen. Die Lichtplanung fand in Basel statt und ergab schliesslich eine spannende Lichtlösung, in welcher zum ersten Mal Hello Systemleuchten als ineinandergeschachtelte Rechtecke mit Fluoreszenzröhren und Spotelementen bestückt und montiert wurden. Zum Einsatz kamen aber auch verschiedene Level Leuchten (System-, Einzel- und Pendelleuchten) und Foglia Leuchten. Das Ergebnis war einerseits eine perfekte Aufwertung des Raums und andererseits eine moderne Inszenierung der Türen von Doors & Doors.

«Schweizer Unternehmen passen zu uns» Von Edwin Saldanha, Direktor von Doors & Doors

Wir als indisches Unternehmen liessen unseren Showroom von einem Schweizer Licht­spezialisten beleuchten, weil dieser, Regent Lighting, einen äusserst professionellen Job macht. Ich bin froh, dass wir uns nicht für eine billige Alternative entschieden haben. Ein Lichtkonzept muss unverwechselbar sein und zum Produkt passen. Regent ist dies gelungen. Als Türbauer arbeiten wir auch mit Hawa zusammen, und zwar bereits seit neun Jahren. Ich lernte Hawa an einer Messe in Dubai kennen. Auch Hawa ist ein hervorragendes Unternehmen. Meiner Ansicht nach entwickeln Schweizer Firmen ausgezeichnete Technologien. Sie passen zu uns. Und die Leute sind herzlich.

slide Nr. 1  17


Projekte

Haus L, Augsburg

Spielen mit Licht

Die Haut immer ­lichter, transparenter Sachlich, zweckmässig und brauchbar solle Architektur sein, den ­Gesetzen der Schönheit nach alten Proportionsregeln folgen und an die Tradition gebunden sein, soweit sie dem Fortschritt nicht im Wege sei, sagte der schwäbische Architekt und Kirchenbaumeister Thomas Wechs (1893–1970). Haus L wurde 2008 mit dem Thomas-Wechs-Preis ausgezeichnet. Das Grundstück klein, die Nachbarn nah: Haus L am Doktorgässchen liess keinen Raum für Übermut, weshalb Regina Schineis in die Höhe plante. Um trotz der Nähe zu den Nachbarhäusern ein Maximum an Licht ins Haus zu bringen, arbeitete Schineis mit Faltschiebeläden. «Die gesamte Westfassade lässt sich mit Faltläden weitestmöglich und ganz einfach öffnen.» Sind sie offen, reicht der Wohnraum quasi bis in den öffentlichen Raum hinaus.

Projekt: Haus L Ort: DE-Augsburg Architekt: Architektenbüro Regina Schineis, DE-Augsburg Realisator: Sedlmeyr GmbH & Co. KG, DE-Derching Bauherr: Gabriele Lindermayr, DE-Augsburg Fertigstellung: November 2007 Hawa System: HAWA-Frontfold 20 Vorhaben: Faltschiebeläden Stückzahl: 10 Anlagen mit 32 Elementen Material: Faserzementplatten 18  slide Nr. 1

Richtung Süden setzte Schineis drei Faltschiebeelemente ein, und auch bei den Fenstertüren zur Terrasse, erst diesen Sommer fertig­ gestellt, kamen Faltschiebeläden zum Zug. Die Firma Sedlmeyr aus Derching, verantwortlich für Fassaden und Fenster, baute HawaFrontfold 20 Beschläge ein. Die Faltschiebeläden lassen sich damit sanft und leise im 90 Grad-Winkel seitlich an die Fensterfront schieben, wo sie kaum Platz beanspruchen und wo sie sich nicht in die Quere kommen, was den Einsatz so vieler Fenster überhaupt erst möglich macht. Die Ansicht von Haus L wird von den Läden stark geprägt. Der ­Thomas-Wechs-Preis 2008 geht somit an ein Architekturteam, das die gestalterischen Möglichkeiten von Schiebesystemen nicht nur kennt, sondern auch gekonnt zur Wirkung bringt.


Öffnen, schieben, falten. Ein neues Haus an gleicher Stelle. Ein Haus, das sich zurücknimmt und respektvoll Abstand zu den Nachbarn einhält. Die Geschosse in Höhe und Tiefe nach oben gestaffelt. Das ganze Haus nachhaltig, in Holz, atmend und natürlich.

Geschützt mit einer Haut aus Faserzement, abgestufte Brauntöne. Die Haut immer lichter, transparenter. Und das bewegt zum Öffnen, Schieben, Falten. So wie das bewegte Leben. Ein Abbild. Für das Leben heute steht. Projektbeschrieb von Architektin Regina Schineis

slide Nr. 1  19


Projekte

The Parkside, Stockholm

Die Türenelemente gleiten auch bei schwerem Glas leicht durch das Schienenund Kurvensystem in den Parkraum. Kronleuchter mit Blumendekor und Deckenspots geben eine Grundbeleuchtung, während der «Wallwasher» die Wände und Einrichtungen in frei wählbares farbiges Licht tauchen lässt und jedem Anlass eine persönliche Note verleiht.

20  slide Nr. 1


Sliding and Lighting Essen in der Messe von Stockholm Die Messe in Stockholm ist auf Erfolgskurs und passt ihr gastronomisches Angebot den veränderten Bedürfnissen an. Das Restaurant The Parkside bietet 850 Gästen Platz. Die riesige Halle ist neu konzipiert und modernisiert worden, um nun verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Bei grossen Messen und Konferenzen kommen Tausende Besucher in kurzer Zeit zum Essen, anderseits sind auch Zweiertische für Geschäftsessen gefragt.

Flexibilität schafft Atmosphäre Für den Innenarchitekten Ivan Akabaliev bestand die grösste Herausforderung darin, die grosse Fläche flexibel zu nutzen und den Raum leicht und hell zu gestalten. Die Lösung besteht in einer mobilen Trennwand, welche den Grossraum flexibel in kleine Zonen unterteilen lässt. Das Parkside könnte sich nun eigentlich auch «Parkslide» nennen; zeigt es doch eindrücklich noch weitere der vielfältigen Anwendungen von Schiebesystemen: Eine Schiebependeltür grenzt den Raum gegen die Lounge ab und mit einer flexiblen Wand lässt sich auch der Verandabereich abtrennen, wo sich das Restaurant zum Park hin wiederum mit Schiebetüren öffnet.

Freiheit dank «schwedischen Glasgardinen» Das Architekturbüro Rosenbergs setzte auf Transparenz und wählte darum Glas als dominierendes Gestaltungsmittel. Schiebewände aus Glas schaffen eine ästhetische Qualität und erlauben grösste Flexibilität. Sie lassen sich je nach Bedarf ganz oder teilweise offen halten oder schliessen. Raumgrösse, Atmo-

slide Nr. 1  21


Projekte

Projekt: The Parkside Ort: SE-Stockholm Architekt: Rosenbergs architekter AB, SE-Stockholm Realisator: Fasadglas, SE-Bromma Bauherr: Stockholmmässan AB, SE-Stockholm Fertigstellung: 2006 Hawa System: HAWA-Variotec 150/GV Vorhaben: Mobile Trennwand Stückzahl: 8 Anlagen mit 53 Elementen Material: Glas, ESG 10 mm

sphäre und Klima sind gezielt steuerbar. Schon früh in den Planungsprozess einbezogen wurde die Firma Fasadglas, einer der ­führenden Spezialisten für Glasbau in Schweden. Fasadglas bevorzugt für Schiebesysteme Schweizer Produkte von Hawa, weil diese ­eine langfristig zuverlässige Funktion und eine komfortable Bedienung garantieren.

Glas als Projektionsfläche Licht machen ist im Parkside mehr als ein Knopfdruck. Das Beleuchtungskonzept passt zur flexiblen Raumaufteilung und stellt die Menschen darin ins beste Licht. Die farbig leuchtenden Wände grenzen die Räume gegeneinander ab, das milchige Frostglas lässt das Licht durch, aber nicht die Blicke von ­aussen. Im ganzen Restaurant wird das Licht inszeniert und sorgt für Stimmung. Grosse Kronleuchter und in die Decke eingelassene Spots erhellen den Raum. Um kreative Effekte zu erzeugen, steht ein chamäleonartiger «Wallwasher» zur Verfügung. Dieser kann mit Leuchtstoffröhren Millionen verschiedene Farbtöne oder auch weisses Licht generieren, um die Wände und Einrichtungen ins gewünschte Licht zu tauchen. Ein asymmetrischer Reflektor projiziert ein regelmässiges Lichtbild an die Wand, ganz ohne Streifen zu bilden, und schafft eine freundliche, helle ­Atmosphäre. Die Glaswände lassen sich als Projektionsfläche für beliebige Lichtbilder ­nützen, auch die Beleuchtung von der Rückseite her bietet interessante Variationen. Und das Personal steuert das Licht mit zwei Touchscreens – noch komfortabler als mit Knopfdruck. 22  slide Nr. 1

Der Innenarchitekt Ivan Akabaliev gliederte die grosse ­Fläche in verschieden kombinierbare Zonen. Mit einer mobilen Trennwand aus 53 Glaselementen lässt sich das Restaurant flexibel in separate Abschnitte unterteilen. Die Beleuchtung lässt sich individuell den Bedürfnissen anpassen und schafft eine leichte und helle Raumatmosphäre.


GrugaCarree, Essen Der Auftrag war glasklar: Rund 100 komfortable Wohnungen auf 6600 m2 und eine «unaufgeregte und dennoch unverwechselbare ­Architektur», die nachbarschaftliches Leben fördert.

Einblicke, Ausblicke Das Ergebnis ist ebenso glasklar: Zwei L-förmige Baukörper, die sich in der gemeinsamen Ecke über- und untereinanderschieben und einen grossen und hellen Innenpark umgeben. Dieser ist gestaltet mit einem Rundweg, gesäumt von beschnittenen Bäumen und französischen Pflanzenthemen und mit möblierten Treffpunkten, Grünflächen und Sandplatz zum Spielen, kurz: eine Lichtung zum Verweilen. Das Gesicht des Komplexes wird von den Loggien auf den Aussenseiten geprägt, und diese wiederum von den 170 Schiebeelementen aus Holzlamellen. Sie bilden einen beweglichen, transluzenten Filter vor den Loggien, definieren immer neue Ausblicke und bieten Schatten sowie Schutz vor Einblicken von aussen. Sie verleihen der relativ strengen Aussenhaut eine spielerische Leichtigkeit. Die Schiebeelemente gleiten nicht zufällig mit dem Beschlag HAWAFrontslide 60; dieser wurde speziell für den Aussenbereich entwickelt, leistet den höchsten Windwiderstand (Klasse 6) und ist sehr korrosionsbeständig. Er macht damit die exponierten Aussenfronten des GrugaCarrees nicht nur leicht und verspielt, sondern er schützt sie auch.

Projekt: Überbauung GrugaCarree mit 111 Wohnungen Ort: DE-Essen Architekt: Koschany + Zimmer Architekten KZA, DE-Essen; Petzinka Pink Technologische Architektur, DE-Düsseldorf Realisator: GBV Glas + Beschlag, DE-Menden Bauherr: THS Wohnen GmbH, DE-Gelsenkirchen Fertigstellung: 2006 Hawa System: HAWA-Frontslide 60 Vorhaben: Schiebeläden Stückzahl: 170 Elemente Material: Holz, Alurahmen mit Lärchenlamellen «Die Schiebeläden setzten wir ein, damit das Gebäude sein Gesicht verändern kann. Die Bewohner dosieren mit den Schiebeläden individuell und spielerisch die Helligkeit.» Nicola Leffelsend von Koschany + Zimmer Architekten KZA

slide Nr. 1  23


Know-how

Irgendwann in diesem Jahr hat irgendwo auf dieser Welt irgendein Fachmann einen Schiebebeschlag HAWA-Junior 80 bestellt und eingesetzt. In eine Schiebetüre oder als Raumgestalter aus Holz, Glas, Metall. Er wusste nicht, dass es der Dreimillionste war. Er wusste nur, es ist ein HAWA-Junior. Er wusste, er wird gleiten und gleiten, gleiten und gleiten. Leise, sanft und zuverlässig.

Her und hin und hin und her und her und hin und hin und her 24  slide Nr. 1


HAWA-Junior 40

Spielt zwei Rollen Er ist unter den Starken der Leichteste. Für den HAWA-­Junior 40 spielt es keine Rolle, ob die bis zu vierzig ­Kilogramm, die er ein langes Leben lang zu­ verlässig und leise bewegen wird, aus Holz oder Glas sind. Haupt­sache, er läuft und läuft, lässt die Schiebetüre hin und her gleiten, auf zwei leisen Kunststoffrollen mit wartungsfreien Gleitlagern.

HAWA-Junior 80

Hauptsachen schieben Er ist die Referenz seit 1983. Stetig weiterentwickelt, ergänzt mit Varianten, erweitert um Gewichtsklassen. Der HAWA-Junior 80 läuft leise, leicht und zuverlässig. Im Trend sind bei den Gewichtsklassen bis achtzig Kilogramm die stilvollen Varianten für Glastüren mit durch­ gehenden Profilen oder mit Punktaufhängung.

HAWA-Junior 120

Gleiten lassen Glas, Holz und Metall wie auf Schienen gleiten lassen: HAWA-Junior 120 macht es möglich. Auch diesen Beschlag gibt es mit mehreren Aufhängungen, Ergänzungen und Designs. Als Beispiel aus dem Zubehörprogramm sei das Einbetoniersystem HAWA-Adapto 80–120 genannt: Die Laufschiene verschwindet in der Decke.

HAWA-Junior 160

Nur Schweben ist leichter 160 kg Laufruhe spielend leicht geschoben: Die hochwertigen Kunststoffrollen der Laufwerke verfügen auch beim HAWA-Junior 160 über die bewährte Gleitlagertechnik. Bei allen HAWA-Junior Schiebebeschlägen ist die Bodenführung spielfrei, und die Schienenpuffer halten, was sie versprechen.

HAWA-Junior 250

Schwerstes leicht schieben Ob in Restaurants, Hotels, Banken oder Einkaufszentren: Der HAWA-Junior 250 vermag auch grossflächige Ganzglasfronten sanft gleiten zu lassen. Dasselbe gilt für klassische Raumtrennwände in Holz, beispielsweise in Bürokomplexen, Mehrzweckräumen oder Clubs. Viel Stil, be­wegt mit wenig Kraft: Der HAWA-Junior 250 ist wie seine kleinen Geschwister. Nur viel, viel stärker.

slide Nr. 1  25


Know-how

Hawa-Junior 250

150 000 Mal hin und her LGA-geprüfte hohe Dauerhaltbarkeit

HAWA-Junior 250/G

HAWA-Junior 250/A

HAWA-Junior 250/B

Für Glas

Für Holz und Metall

Für Holz

Zwei Trag- und Glashalteprofile für 10  – 18 mm dickes Glas (ESG), Aufhängung im Tragprofil ­integriert, keine Verblendung nötig, Glasbe­ festigung formschlüssig, drei Bodenführungs­ va­rianten, Bolzenriegelschloss.

Mit aufgeschraubtem Aufhängebügel, bei dem der Fachmann mit der Aufhängeschraube einfach von der Seite her einfahren kann.

Mit integrierter Tragprofilaufhängung, die eine besonders geringe Einbauhöhe ermöglicht.

Die zur TÜV-Gruppe gehörende Landesgewerbeanstalt Bayern (LGA) in Nürnberg hat die ­HAWA-Junior Schiebebeschläge der neusten Gewichtsklasse bis 250 Kilogramm eingehend geprüft. Das Resultat: «ausgezeichnet hohe Dauerhaltbarkeit».

der Türen und Tore von einer Vierteltonne ­bewegen soll, notabene laufstark, nicht lautstark.

farblos eloxierten Schienen. Die Bodenführung ist spielfrei, bei den Puffern lässt sich die Haltekraft anpassen. Für alle drei Varianten gibt es diverse Zubehörteile.

Schreiner, Glas- und Metallbauer sowie Planer und Architekten arbeiten nicht aufgrund von Zertifikaten mit Hawa Schiebebeschlägen, sondern aufgrund ihrer Erfahrungen. Trotzdem weist die Hawa AG bei den HAWA-Junior Schiebebeschlägen für Holz-, Metall- und Glasschiebetüren bis 250 Kilogramm Gewicht auf die Zertifizierung durch die LGA in Nürnberg hin. Das hat mit der gesunden Vorsicht der Hawa Kunden zu tun: Sie sind Fachleute und wissen, was ein Beschlag leisten muss, 26  slide Nr. 1

Natürlich müssen die Beschläge zuerst auch einige anspruchsvolle interne Härtetests durchlaufen. Reto Beck, Entwicklungsingenieur bei der Hawa AG: «Der HAWA-Junior 250 verliess unser Haus erst, nachdem er in unserer Testabteilung zweieinhalb Monate ununterbrochen hin und her gefahren war, 150 000 Bewegungszyklen absolviert, dabei mehr als 300 Kilometer zurückgelegt – und nicht die geringsten Schwächen gezeigt hatte.» Die Bauweise ist bei den Varianten für Holz, Glas oder Metall dieselbe: Ein robustes Laufwerk mit zwei hochwertigen Kunststoffrollen und einem wartungsfreien Gleitlager läuft auf

Die HAWA-Junior 250 Schiebebeschläge sind ideal für Museen, Krankenhäuser, Hotels, kurzum für alle Gebäude, in denen dezenter Stil gefragt ist und in denen Stahlrollen auf Stahllaufschienen schlicht zu laut wären. Denn darin ist der sanfte Athlet unschlagbar: Er arbeitet leicht, schnell und leise.


Hawa-Telescopic 80/G

Offen sein – für Helligkeit Mehr Licht für Räume in engen Umgebungen – auch im Innenausbau.

Die Öffnung ist doppelt so breit wie die Nische ...

Im Oktober 2008 findet in Düsseldorf die glasstec statt. Die Hawa AG stellt ihr neues Glasbeschlagsystem HAWA-Telescopic 80/G vor. Der Clou: Die Glasschiebetür ist damit doppelt so breit wie die Nische, in der sie sich versteckt.

HAWA-Telescopic 80/G macht es möglich Wird die Türe geöffnet, schieben sich die zwei Glaselemente teleskopisch in die Nische und ­parkieren dort quasi hintereinander. Dank dem

… und die Nische könnte so breit sein wie die Küchenelemente tief sind.

eingesparten Platzbedarf für den Parkraum darf die Türöffnung nun doppelt so breit wie die Nische sein. Der HAWA-Telescopic 80/G findet so auch in e ­ ngen Umgebungen Platz, also exakt dort, wo gläserne Transparenz die Räume grösser wirken lässt, im Küchen-, Bad- und Bürobereich. Weil der neue Beschlag auf dem leichtgängigen HAWA-Junior 80 basiert, gleiten die beiden Türen trotz jeweils 80 kg Gewicht mühelos, sanft und leise.

Was läuft denn da so geschmeidig? Alles. Der glasfaserverstärkte Zahnriemen kennt keine störende Dehnung und ist formschlüssig in der Kraftübertragung – ohne Schlupf. Last but not least: Die Rückhaltefeder im Schienenpuffer lässt sich stufenlos an jedes Türgewicht anpassen, sodass die Türe ruhig steht, ob sie offen oder geschlossen ist. Denn so agil sie in Bewegung sein muss, so sicher muss sie im Stillstand sein.

slide Nr. 1  27


Know-how

Dubai – das Übermorgenland

«Im ersten Moment kam es mir etwas pompös vor», sagte Tennis-Champion Roger Federer über das Siebensternhotel Burj al Arab in Dubai. Doch er kam wieder und wieder. Dubai zieht Schweizer an. Dubai baut, und die Schweizer bauen mit.

Der Burj Dubai (Turm von Dubai) wird mit 818 m das höchste Gebäude der Welt.

Die Rekordsammler Die Baumeister in Dubai sammeln Weltrekorde wie einst die Perlentaucher Muscheln: Bald aufgehen werden die 6500 Zimmer des weltgrössten Hotels «Asia Asia», das mit weiteren 50 Luxushotels zum neuen Stadtteil Bawadi ­gehört, der zur Retortenstadt Dubailand gehört, die auf 140 km2 Wüste das weltgrösste Urban Entertainment ­Center werden soll, das den weltgrössten Themenpark hat und die weltgrössten Achterbahnen und die weltgrösste Shopping Mall und...

28  slide Nr. 1


Touristen statt Erdöl Die Erdölvorkommen, welche die einstige Siedlung von Perlentauchern und Fischern nach 1966 reich machten, dürften bis 2020 ausgebeutet sein. Dubai ist noch kleiner als der kleinste Bundesstaat der USA Rhode Island. Das Emirat setzt auf Handel, Finanzen und Tourismus, und dies mit Erfolg: Der Anteil des Erdöls am Brutto­ inlandprodukt ist auf unter 10 % gesunken. Palm Jumeirah: 2500 Appartements und 1400 Villen waren in 72 Stunden verkauft. Rechts in Lila: Burj al Arab, das Wahrzeichen von Dubai.

«Burj al Arab», eröffnet 1999, gilt dank seiner Segelform als Wahrzeichen der Stadt. Es ist mit 321 Metern so hoch wie der Eiffelturm. Trotzdem logiert der Schweizer Tennisspieler nicht mehr im Siebensternhotel. 2005 kaufte er sich ein eigenes Appartement an der Jumeirah Beach. In Dubai leben rund 1300 Schweizer. Die Emirati schätzen sie, sie betrachten die Schweiz als ein ideales Land mit einer stabilen Staatsform. Die Schweiz exportiert jährlich für knapp 2 Milliarden Franken Waren nach Dubai, importiert aber nur für rund 340 000 Franken, vor allem Erdgas- und Erdölprodukte.

Schiebebeschläge für The Burj Dubai werden bei Hawa verpackt und als Seefracht verschickt.

Gut etablierte Beziehungen

Die Menschen Vor 10 Jahren hatte das Emirat Dubai keine 200 000 Einwohner, heute sind es 1,4 Mio. 85 % leben in der Hauptstadt Dubai City. 85 % sind Ausländer, viele davon asiatische Arbeitsimmigranten. 75 % sind männlich, vor allem wegen der ­Arbeitsimmigranten. 4,6 % sind Dollarmillionäre.

Hier ansässige Schweizer Unternehmen würden zumeist sehr erfolgreich arbeiten, sagt der Schweizer Generalkonsul Gerhard Brügger gegenüber der Zeitung «Schweizer Arbeitgeber»: «Die Beziehungen zu den Emirati sind oft schon seit Jahren gut etabliert, entsprechend sind die Geschäftsergebnisse.» Auch die 2005 gegründete Hawa Middle East FZE wächst jährlich um 40 %. Inzwischen hat Gebietsverkaufsleiter Adeeb Ghazal sein Team um zwei Mitarbeiter erweitert. Seit in den ersten Gebäuden Hawa Beschläge gleiten, spricht sich die Zufriedenheit der Kunden herum. In den Emiraten sind Produktqualität und Beziehungen entscheidend.

Zufriedenheit zieht Kreise Hawa Beschläge findet man überall. In 900 Appartements im Herzen von The Old Town ist der wartungsfreie Synchronschiebebeschlag HAWA-Symmetric 80/Z eingebaut. Auf der ersten der drei künstlichen Inseln vor der Küste, Palm Jumeirah, gleiten in 1700 Villen die Schranktüren mit HAWA-Multifold 30 Faltschiebebeschlägen. Über 600 HAWA-Junior Beschläge sind in den neuen Hotels ShangriLa Qaryat Al Beri und The Emirates Palace im

Die Emirati verlangen stets beste Qualität. Darum schätzen sie Schweizer Produkte.

Einsatz. Diese Häuser stehen nicht in Dubai, sondern in Abu Dhabi, wurden aber von denselben ­Architekten geplant wie die Jumeirah Villen; Zufriedenheit zieht Kreise.

Der ­Dubai International Airport fertigt mit 70 Mio. Passagieren im Jahr gleich viele ab wie London Heathrow. Der weltgrösste ­Flughafen ist aber bereits in Bau. Kapazität: 120 Mio. Passagiere.

Spekulativer Immobilienmarkt Dubai-Kenner bezeichnen den Immobilienmarkt als äusserst spekulativ. Neue Liegenschaften wechseln oft schon den Besitzer, bevor sie bezogen werden, und die Verkäufer können Gewinne bis zu 50 % einstreichen. Die Nachfrage ist immens, die Stadt atemlos. 2007 wurde Dubai von 8 Mio. Menschen ­besucht, 2015 sollen es 15 Mio. sein. ­

Roger Federer wird demnächst wieder von Jumeirah Beach wegziehen, nämlich in den bald fertig gebauten 818 Meter hohen Burj Dubai. Und auch dort, im höchsten Bauwerk der Welt, wird Federer, genauso wie im ­«pompösen Siebensternhotel» Burj al Arab, Schiebebeschläge der Hawa AG in Mettmenstetten treffen.

slide Nr. 1  29


Know-how

Produkte-News

HAWA-Variotec 150/GV

HAWA-Puro 100–150

HAWA-Aperto 60/H – 60/GL

HAWA-Junior 80

Trag- und Glashalteprofile neu farblos eloxiert

Erfolgreicher Start des unsichtbaren Beschlags

Berechnungs- und Planungshilfen neu mit Anlagebreite

Neuer Schienenpuffer mit ­verstärktem Korrosionsschutz

Eine raffinierte Lauf- und Kurventechnik bietet höchsten Komfort für Glasschiebewände bis 150 kg und zeichnet den HAWA-Variotec aus. Leicht und leise gleiten die kunststoffbeschichteten Rollen in den eloxierten Laufschienen. Die LGA in Nürnberg hat das System mit 250 000 Zyklen geprüft und dabei kaum Verschleissspuren, aber exzellente Laufeigenschaften festgestellt. Das System wirkt ­elegant, da keine Funktionsteile sichtbar sind. Alle Komponenten sind im Tragund Glashalteprofil integriert, ­welches am Glas montiert ist und eine optische Trennung imitiert. Neu sind auch die Tragprofile und Glashalteprofile, welche das Glas von Schiebedreh- und Schiebependeltüren halten, ab Lager aus farblos eloxiertem, ­gebürstetem Aluminium erhältlich. Geringere Kosten sind die Folge und kürzere Lieferzeiten garan­ tieren den zeitsparenden Ein­ bau.

Im Frühjahr 2007 wurde das neue Beschlagsystem für Ganzglas­ türen im Markt eingeführt. Mit Erfolg. Denn das gestalterische Ideal eines unsichtbaren Beschlags, der eine völlig transparente Raumgestaltung zulässt, ist damit Realität geworden. Das innovative System verbirgt seine Technik in den Laufschienen. Immer mehr Architekten, Planer und Designer setzen HAWA-Puro ein, um damit ihre schlichte, elegante Formensprache zu perfektionieren. Die Laufschienen lassen sich sowohl in Betondecken (mit Einbetonierprofil HAWA-Adapto) als auch in abgehängte Leichtbau­ decken bündig montieren. Das ­Deckenanschlussprofil ermöglicht dem Verarbeiter, die abgehängte Decke schnell und einfach einzubauen. Gestalterisch ein perfektes und sauberes Detail. Eine weitere Neuheit ist die zum Patent angemeldete Keilaufhängung, womit sich die Glastüre in rekordverdächtiger Zeit einbauen und in der Höhe justieren lässt.

HAWA-Aperto 60/H ist das erste System speziell für leichte Holztrennwände bis 60 kg in paralleler und 90°-Ausführung. Die geschlossene Wand ist flächenbündig und beansprucht geöffnet nur wenig Stapelraum. HAWA-Aperto 60/GL ist das Pendant dazu für Glas. Dank raffinierter Technik und normiertem System kann der Verarbeiter Standardanlagen selber planen und montieren, was günstiger ist, als eine kundenspezifische Fertigung durch das Werk. Die ein­fache Artikelstruktur garantiert jederzeit eine schnelle Lieferung aller Komponenten. Für die Planung und Montage stehen übersichtliche Berechnungshilfen und Anleitungen zur Ver­ fügung, die online abrufbar sind: www.hawa.ch --–> HAWAProductfinder. Auf vielseitigen Wunsch ist neu auch die Anlagebreite integriert worden und die Berechnung zusätzlicher Va­rianten ist nun einfacher geworden.

Hawa pflegt ein weiteres Detail, um den langfristigen Schiebekomfort zu garantieren. Die Schienenpuffer werden neu elektrotauchlackiert. Dadurch entsteht eine resistente Beschichtung gegen Korrosion des Metalls auch bei starker Beanspruchung. Einbaumasse, Funktionen und alle bisherigen Vorteile des Schienenpuffers bleiben unverändert: Die Rolle gleitet am Ende ihres Weges sanft unter e ­ ine Halte­ feder, welche das Zurückrollen verhindert und sich je nach Türgewicht verschieden stark einstellen lässt. Ein Gummipuffer stoppt die Tür auf die sanfte Tour und macht das Schieben auch akustisch angenehm bis zum Schluss. Der Pufferkörper wird aus Stahl gestanzt und mit Schrauben aus Edelstahl in V2A-Qualität verschraubt. Die neuen Schienen­puffer passen für alle Pro­ dukte, die auf HAWA-Junior 80 ­basieren, das heisst auch für HAWA-­Telescopic 80 und HAWA-Symmetric 80.

30  slide Nr. 1


Agenda

Persönlich

K.Days.08 Die neue Fachmesse für Holzverarbeiter findet an fünf Standorten in der Schweiz statt. Schreiner, Küchen- und H ­ olzbauer, Tür- oder Fensterhersteller s­ ehen Neu­heiten aus der Welt der Be­schläge, Sicher­heitstechnik, Werkzeuge und Kleinma­schinen.

28. – 29.9.08 4. – 5.9.08 11. – 12.9.08 18. – 19.9.08 25. – 26.9.08 Hawa

Olma St.Gallen Allmend Luzern Messe Zürich Bea Bern Salle polyvalente Conthey VS Stand R12

10. – 11.9.08 Hawa

Ahoy Rotterdam Stand 149/150

Architect@Work Niederländische Fachmesse für Architektur, Bau und Innenausbau.

Dipl. Ing. FH Peter Ettmüller glasstec 08 Die Leitmesse der weltweiten Glasbranche zeigt Neuheiten aus den Bereichen Glas­ industrie, Glasmaschinenbau und Glaserhandwerk. Hawa AG präsentiert erstmals das neue Produkt HAWA-Telescopic 80/G.

21. – 25.10.08 Hawa

Messe Düsseldorf Halle 10, Stand B58

23. – 27.11.08

Dubai International Exhibition Centre Halle 3, Stand A 123

Big 5 Show Wichtigste Baumesse im arabischen Raum. Glas und Metall ist einer der ­ sieben Themenbereiche.

Hawa

Bau 2009 Grösste Fachmesse für Baustoffe und ­Baumaterialien der Welt für Architekten, ­Planer, Bauingenieure, Bauunternehmer, Handwerker und Baustoffhändler.

12. – 17.1.09 Hawa

Neue Messe München Halle C4, Stand 309

Impressum Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk

SLIDE, Nr. 1, September 2008, erscheint zweimal jährlich Herausgeber/Copyright Hawa AG Schiebebeschlagsysteme, CH-8932 Mettmenstetten, slide@hawa.ch, technische Änderungen vorbehalten Projektverantwortung Rolf Arnold, Anke Deutschenbaur, Doris Hug ­Konzept/Redaktion/Gestaltung Basel West, CH-4012 Basel; Redaktion: Willi Näf, Markus Siegenthaler; Gestaltung: ­T homas Aerni, Tamara Liechti Lithografie Burki & Scherer AG, CH-4665 Oftringen Druck ea Druck + Verlag AG, CH-8840 Einsiedeln Sprachen/Auflagen deutsch 5500, französisch 2000, englisch 2500 Bildnachweis Seite 1, 2, 10, 12, 14, 31: Marcel ­Studer; Seite 8, 9: Gerry Hofstetter; Seite 15: Batipro SA; Seite 16: visu’l AG; Seite 17: Regent AG; Seite 19: Eckhart ­Matthäus; ­Seite 20 – 22: J­ oakim ­K röger; Seite 23: KZA-Architekten, Deimel+Wittmar; Seite 24, 30: Marc Eggimann Artikel-Nr. 22042

hat Anfang August 2008 bei der ­Hawa AG die Leitung der Abteilung Forschung und Entwicklung übernommen. Zuletzt war Peter Ettmüller Abteilungsleiter Entwicklung bei RWM Schweiz. Der 44-Jährige ist verheiratet und Vater eines Sohnes.

Wörtlich «Entwicklung bedeutet Innova­ tion. Ohne Innovation hat ein Unternehmen keine Zukunft. Also geht es darum, mit innovativen, neue Möglichkeiten erschliessenden und marktgerechten Produkten die Zukunft der Hawa sicherzustellen. Unsere Produkte müssen funktional, benutzerfreundlich und schön sein – einen Tick besser als die Konkurrenz. Damit wollen wir den Markt der Schiebebeschläge prägen. Wünsche habe ich keine, ich habe Ziele. Meiner Meinung nach muss man das, was man möchte, aktiv in die Hand nehmen. Die Hawa AG ist eine aufwärtsstrebende Firma, in der man etwas bewirken kann. Gemeinsam. Denn ein gutes Team leistet mehr als Einzelkämpfer. In unserem Team gilt: 1 + 1 = 3.»

slide Nr. 1  31


Hawa-Schiebebeschläge: Offen für 1001 Anwendung.

Qualität setzt sich überall durch. Kein Wunder also, dass weltweit immer mehr Architekten, Designer, Handwerker und Anwender auf Schiebebeschlagsysteme und -lösungen von Hawa bauen. Und damit auf innovative Technologie, erstklassige Verarbeitung und lange Lebensdauer. Dürfen wir auch Ihren Ideen mit Holz, Glas und Metall ein paar Türen, Fenster oder Läden öffnen? Dann freuen wir uns auf Ihre Visite bei www.hawa.ch. Hawa AG, CH-8932 Mettmenstetten, Schweiz, Tel. +41 44 767 91 91, Fax +41 44 767 91 78, www.hawa.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.