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slide Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk
Holz Es lebt und bewegt
Ein Gespräch über das Schieben Die modernste Holzhütte Europas Hawa live on tour
Inhalt
Holz Holz und Hawa, mit Vergnügen Methuselah steht im Inyo National Forest in Kalifornien. Ihren Namen erhielt die Kiefer von Edmund Schulman von der University of Arizona. Er entnahm dem Baum 1958 einen Bohrkern und zählte mehr als 4700 Jahrringe. Methuselah gilt als ältester Baum der Welt.
Schreinerei Fontana, Flims Ein Hawa Schiebebeschlag geht durch die Hände von Bartholome Durisch
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Holz ist ein unglaublicher Werkstoff. Natürlich, nachwachsend, hochwertig, langlebig. Das älteste Holzhaus der Schweiz wurde im Jahr 1175 gebaut. Man weiss das, weil Baum forscher Jahrring-Abfolgen von Bäumen sam meln, vermessen und vergleichen. Jede Teilübereinstimmung gibt Aufschluss über ältere Epochen. Manchen Holzbalken können die Forscher so aufs Jahr genau datieren – dank seiner Jahrringe. Die Erfolgsgeschichte der Hawa AG begann in einer Holzscheune. Mit Schiebebeschlägen für Holztüren. Die Nachfrage nach unseren Lösungen für Glas und Metall wächst zwar eindrücklich, aber nach wie vor werden drei von vier Hawa Systemen mit Holz kombiniert. Dem immer wieder überraschenden Baustoff Holz haben wir das aktuelle SLIDE gewidmet. Wir wünschen Ihnen im vergnüglichen Text auf Seite 5 ein Schmunzeln – und im ganzen Heft eine anregende Lektüre.
Thema Das heisere Fenster 4 Monte Rosa, die komplexeste Holzhütte der Schweiz 6 Holz ist vielsaitig 8 Hier lebt man das Holz 10
Projekte Folkart Narlidere, Narlidere nahe Izmir Villa Vals, Vals Ferienhaus Seebächli, Wildhaus
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Know-how
Gregor und Heinz Haab Geschäftsleiter Hawa AG Schiebebeschlagsysteme
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HAWA-Concepta 25/30/50 und HAWA-Antea 50-80/VF: internationale Roadshows Hawa Student Award 2010 «Wir fördern gerne Nachwuchstalente.» Neue Niederlassung: Hawa Americas Inc. Produkte-News Agenda, Persönlich
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Folkart Narlidere, Türkei Vorne das Meer, hinten der Begegnungsraum
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Internationale Roadshow Die verblüffende Montagefreundlichkeit des HAWA-Concepta 25/30/50
Holz ist vielsaitig Eine neue Geige, die im Blind test eine Stradivari schlägt
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Hawa Student Award 2010 «Die gegenseitige Inspiration war spürbar.»
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Holz
Das heisere Fenster Im Osten der Schweiz lebt das eigensinnige kleine Volk der Appenzeller. Viele von ihnen wohnen in eigensinnigen kleinen Bauernhäusern mit eigensinnigen kleinen Fenstern.
Ursprüngliche Appenzeller Fenster bestehen meistens aus sechs, manche sogar aus acht Scheiben. Der Appenzeller öffnet sie, indem er zwei Scheiben horizontal über die beiden Scheiben nebenan schiebt. Diese beweglichen Scheiben nennt er «Schieberli» oder «Läuferli». Das Schieberli bewegt sich in einer sehr einfachen Holznut.
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Über d ieses unsanfte «Gleiten» beklagt das Schieberli sich jeweils mit einem heiseren Kratzgeräusch. Dabei träumt es wohl manchmal von leisen Kunststoffrollen auf ruhigen Schienen. Vom Gleiten, vom Schweben, von einer Begegnung mit einem Hawa Schiebe beschlag.
Hawa Schiebebeschlag: Gesundheit wünsche ich dir!
Hoffentlich nur Gutes.
Schieberli: Ich bin schon gesund.
Das versteht sich. Zum Beispiel von den Kunststoffrollen mit wartungs freien Gleitlagern, seit den 1960er-Jahren weltweit millionenfach bei Schiebetüren eingesetzt, die gleiten auf Aluminiumprofilen wie auf Schienen.
Aber etwas heiser...? Ich klinge immer so. Bei mir gleitet Holz auf Holz.
Oh, das tut mir leid. Mir nicht. Das Kratzen gehört zu mir. Für einen Appenzeller ist es Musik in den Ohren.
Ehrlich? Ehrlich. Wenn ein Appenzeller dieses Kratzen hört, dann weiss er, dass er zu Hause ist. Das ist für ihn das Wichtigste.
Und dir gefällt das? Man gewöhnt sich dran. Seit ein paar Jahrzehnten gibt es übrigens auch Flügelifenster. Die kratzen nicht, die quietschen höchstens. Aber ich bin trotzdem lieber ein Schieberli.
Warum? Erstens hat man seinen Stolz. Zweitens sind die Flügelifenster nur noch dreiteilig, und das gefällt mir nicht. Drittens brauchen die Flügeli mehr Platz.
Spielt das eine Rolle? Natürlich. In den allermeisten Appenzeller Stuben ist vor der Fensterfront eine Sitzbank angebracht. Wenn ein Besucher an die Hausfront klopft, kannst du ein Schieberli einfach aufschieben. Beim Flügeli aber müssen die Leute auf der Sitzbank zuerst zur S eite rücken. Sogar wenn sie klein gewachsene Appenzeller sind.
Gut informiert, alle Achtung! Als man uns Schieberli baute, gab es Dinge wie Kunststoffe oder Aluminium noch gar nicht. Bis ins 16. Jahrhundert hatten die Appenzeller Häuser nicht einmal Glasfenster.
Und wie kam Tageslicht in das Haus? Die Zimmerleute nagelten geöltes Papier oder ein Stück Leinwand auf die Rahmen. Das «Tageslicht» bestand also im besten Fall aus einem Schimmer Helligkeit, im schlechtesten Fall aus gar nichts. Dafür haben wir bei den ursprünglichen Appenzeller Bauernhäusern die Fensterläden schon geschoben.
Ja, wie denn? Ich sehe zwischen den vielen Fenstern gar keine freien Holzflächen, wo man die Läden parken könnte ... Die Läden sind oberhalb und unterhalb der Fenster in der Hausfront versteckt. Von dort zieht oder schiebt man sie aus ihrem Schlitz. Das spart Platz und ermöglicht so die ununterbrochenen Fensterreihen.
Ihr habt extrem früh begriffen, dass man mit Schieben Platz spart. Stimmt. Dafür habt ihr entdeckt, wie man schieben kann, ohne dass es kratzt. Ich habe gehört, so ein HAWA-Super 500 verschiebe T üren von einer halben Tonne Gewicht ...
Und wieso sollte ein Besucher an die Hausfront klopfen, statt zu klingeln?
Und wie. Die gleiten aussergewöhnlich sanft und geschmeidig.
Weil alte Appenzeller Bauernhäuser keine Klingeln haben. Es ist üblich, sich bemerkbar zu machen, indem man unter dem Stuben fenster an die Holzwand klopft. Ich mag die Klopferei nicht sonderlich. Meine Scheiben zittern dann immer so.
Denk daran, für einen Appenzeller ist dein Kratzen Musik in den Ohren. Deine Bewohner fühlen sich wohl, weil du knorrige Musik machst. Meine fühlen sich wohl, weil ich so leise bin.
Kratzen, klopfen, zittern, ein hartes Leben. Wie wahr. Ich hätte mir oft eine etwas feinere Form des Gleitens gewünscht. Du bist ja ein Hawa Schiebebeschlag, nicht wahr, von dir habe ich schon viel gehört.
Bei mir altem Schieberli kratzt immer noch Holz auf Holz ...
Stimmt. Darum hast du den weltweiten Durchbruch geschafft und ich nicht. Ich wüsste auch nicht wozu. Meine Welt ist das Appenzellerland.
Und meine Welt ist die ganze Welt, die Welt der Architektur, die Welt des Schiebens. Schön gesagt. So, und nun kratze ich dir noch was Schönes vor!
Autor Willi Näf schreibt unter anderem für die Satiresendungen «Giacobbo/Müller» beim Schweizer Fernsehen und die «Zweierleier» beim Schweizer Radio. Das Kratzgeräusch der «Schieberli» erinnert den Appenzeller Bauern buben an seine Kindheit.
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Holz
Die komplexeste Holzhütte der Schweiz Sie steht auf 2880 Metern über Meer. Sie ist zu Fuss in zweieinhalb Stunden erreichbar. Sie sieht aus wie ein Bergkristall. Sie hat fünf Geschosse und acht Ecken. Sie ist aus Holz gebaut und in eine Hülle aus Aluminium und Solarzellen gekleidet. Sie thront über dem zweitgrössten Gletscher der Alpen, dem Gornergletscher, wo Winde mit 250 km/h vorüberpeitschen und wo der Winter die Felsen meterdick unter dem Schnee begräbt. Sie bietet 120 Menschen Unterkunft und freie Sicht aufs Matterhorn: Die Monte Rosa Hütte, eröffnet im Herbst 2009.
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Die Bezeichnung «Hütte» ist Koketterie. Das Projekt des Schweizer Alpen-Club SAC und der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich kostete 6,5 Millionen Schweizer Franken und gilt als ein Meilenstein im hochalpinen Bau. 90 % der benötigten Energie erzeugt die Fotovoltaikanlage. Die Kaverne im Felsen fasst 220 000 Liter Schmelzwasser, der Wasserkreislauf des Hauses arbeitet mit einer Wiederaufbereitungsanlage, das Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Der Zentralrechner für die Gebäudeautomatik der Hütte steht bei der ETH Zürich. Er empfängt von der Hütte laufend Angaben über Temperaturen, Sonneneinstrahlung, Ladezustand der Energieund Wasserspeicher, Besucher- und Wetterprognosen.
Damit steuert er das Energiemanagement der Hütte. Für Wände und Decken verarbeitete die Holzbau AG in Mörel 200 Tonnen Buchenund Fichtenholz. Mit neusten digitalen Technologien wurden Gewicht, Dimensionierung, Ornamentierung und Passgenauigkeit der Elemente berechnet. Der Helikopter flog die fertigen Teile zur Baustelle, wo die Zimmerleute sie in der kurzen hochalpinen Sommersaison innert weniger Wochen praktisch ohne Baumaschinen verschraubten. Für die Architektur dieses wegweisenden Baus zeichnete Andrea Deplazes verantwortlich, Professor für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich und Juryvorsitzender des Hawa Student Award 2010.
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Holz
Holz ist vielsaitig Das Mittelalter war eine kalte Zeit. Die Sonne hatte weniger Sonnenflecken, ihre Strahlung war geringer. Die Vulkane brachen öfter aus und spuckten mehr Asche in die Atmosphäre. Während mehrerer Jahrhunderte wuchsen die Fichten in den Südalpen besonders langsam und regelmässig. Antonio Stradivari (1644 – 1737), Geigenbauer im italienischen Cremona, liebte ihr Holz.
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300 Jahre später kosten die teuersten Stradivari-Violinen drei Millionen Schweizer Franken und mehr. Ihr Klang sei nicht zuletzt auf das Fichtenholz der «kleinen Eiszeit» zurückzuführen, glauben Stradivari-Experten. Francis Schwarze, Baumpathologe und Pilzforscher an der Schweizer Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa, entdeckte, dass pilzbefallene F ichten von heute eine ähnliche Dichte aufweisen wie gesunde Fichten von damals. Schwarze hatte eine Idee: Er suchte einen Pilz, der die Zellstruktur des Holzes nicht zerstört, sondern einzig dessen Dichte verringert. Und diesen Pilz fand er auch, nämlich den «Xylaria longipes», der Erreger der Weissfäule. Schwarze kontaktierte Michael Rhonheimer, Geigenbauer im schweizerischen Baden. Der Geigenbauer wählte Klanghölzer aus,
Bergahorn und norwegische Fichte, und gab sie dem Baumpathologen mit. Dieser behandelte diese Hölzer sechseinhalb Monate lang mit dem Pilz. Anschliessend schuf der Geigenbauer daraus zwei Violinen. Zum Vergleich baute er zwei weitere Violinen aus unbehandelten Hölzern derselben Bäume. Am 1. September 2009 kam es im deutschen Osnabrück vor 180 Zuhörern und einer Fachjury zur Kraftprobe: Hinter einem weissen Vorhang spielte der britische Violinist Matthew Trusler seine eigene Stradivari, Baujahr 1711, sowie die vier Rhonheimer. Nach dem blinden Hörtest waren sich Publikum und Fachjury einig, welches die echte Stradivari sei. Doch sie lagen falsch: Am besten klangen Brahms und Mendelssohn auf der pilzbehandelten Rhonheimer «Opus 58». slide Nr. 5 9
Holz
Schreinerei Fontana AG, Flims Rund 50 Kilometer unterhalb der Stelle, wo der Rhein in den Schweizer Alpen entspringt, liegt auf einer Sonnenterrasse das Dorf Flims. Mitten im Ort steht ein wettergegerbtes Holzhaus – die Schreinerei Fontana. Sonnenstrahlen fallen in die Werkstatt, feiner Holzstaub tanzt darin. Hier sieht man das Holz, hier riecht man das Holz, hier hört man das Holz, wenn man über die Holzdiele durch die Werkstätte schreitet, kurz:
Hier lebt man das Holz
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«Holz ist Natur», sagt Bartholome Durisch, genannt Bartli. Seit 31 Jahren arbeitet er in dem kleinen Schreinereibetrieb mit vier Mitarbeitern, seit 1994 ist er Teilhaber. «Holz war immer meine Leidenschaft. Schon mein Vater und mein Grossvater waren Zimmerleute.» Die Schreinerei Fontana ist ein Allroundbetrieb mit einem entsprechenden Schatz an Erfahrung. Gute Holzfachleute sind in Flims gefragt, das Dorf gehört zur Tourismusdestination Flims-Laax-Falera, der Anteil an Ferienwohnungen liegt hier bei 70 %. Auch wenn die Wohnungen tendenziell grösser werden, will der vorhandene Platz optimal ausgenutzt werden. Schiebetüren sind im gehobenen Innenausbau oft erste Wahl.
Industriell und traditionell
«Normalerweise montieren wir zehn bis fünfzehn Schiebebeschläge pro Jahr. 2010 sind es aber sicher etwa 3 0. Bei Bauherren und Architekten sind Schiebelösungen immer mehr gefragt.» Bartholome Durisch, Schreinerei Fontana AG, Flims
Bartli Durisch arbeitet am liebsten mit massivem Holz in seiner ganzen Ursprünglichkeit. Etwa bis Mitte der 1980er-Jahre machte Massivholz den Löwenanteil aus: «Wenn wir mit der Korporation Flims in den gemeindeeigenen Wäldern Holz schlugen, dann gingen wir in den Wald und lasen die Tannen aus. Wir liessen sie ins Tal transportieren, liessen sie sägen, liessen sie dann trocknen, drei Jahre lang». Heute sei das nicht mehr realistisch. «Der Termindruck ist höher geworden, auch die Sägereien sind weitgehend aus dem Tal verschwunden.»
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Holz
Modern und alpin Auch in Flims hat seit den 1980er-Jahren die moderne Architektur Einzug gehalten, mit verputzten statt gestemmten Wänden, mit Holzfaserplatten statt massiver Arve oder Tanne. Das eröffnet den Architekten mehr Gestaltungsspielraum als die alpine Chalet-Bauweise, wie sie beispielsweise im Südtirol oder im Berner Oberland noch immer dominiert. Mit der reduzierteren Architektursprache wurden auch Schiebebeschläge populärer. In diesem Punkt spiele der Stil eines Innenausbaus aber keine Rolle, sagt Bartli Durisch: «Letztes Jahr realisierten wir im Dorf einen Zimmerausbau im traditionellen Stil. Dafür haben wir eine schöne gerahmte Türe mit Fries und Füllungen gebaut und mit einem Hawa Schiebebeschlag beschlagen. Das hat wunderbar gepasst.»
In Arbeit: eine Ankleide, von Bad und Schlafzimmer aus begehbar und erschlossen mit Schiebetüren, beschlagen mit HAWA-Junior 40/Z. Auch die Schranktüren gleiten auf Rollen – mit HAWADorado 40/MF. 12 slide Nr. 5
«Früher hatten wir gegenüber Schiebebeschlägen gewisse Berührungsängste. Aber sie wurden immer öfter gewünscht. Wenn man sie dann routiniert einsetzt, merkt man, wie einfach die Montage ist.» Bartholome Durisch, Schreinerei Fontana AG, Flims slide Nr. 5 13
Projekte
Folkart Narlidere
Geöffnet für Sonne und Menschen, geschlossen für Ruhe und Rückzug: Faltschiebeläden an der «türkischen Riviera», beschlagen mit dem HAWA-Frontfold 20.
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Fassade
Rundherum ein Blickfang Im Hintergrund die Catalkaya-Berge, der Wald, die Autobahn. Vorne die «türkische Riviera». Dazwischen ein 1500 Meter breiter Küstenstreifen. Und seit 2008 eine luxuriöse nach aussen hin abgeschirmte Wohnüberbauung, gebaut mit Weitsicht und Meerblick. Folkart Narlidere steht auf einem Baufeld mit vier gegeneinander verdrehten Wohntrakten und je acht Geschossen. Mit ihren amorphen, ausladenden Terrassen und Balkonen sind die 168 Wohnungen konsequent auf das Meer ausgerichtet. Doch dienen die Rückseiten der
Bauten nicht nur der Erschliessung der Wohntrakte: Der Istanbuler Architekt Emre Arolat kleidete sie in mehrgeschossige Atrien. Sie sind aus naturbelassenen Materialien wie Holz, Stein oder Sichtbeton gefertigt und mit über 2000 Bäumen in grossen Töpfen begrünt. Die Atrien bilden einen Übergangsbereich zwischen drinnen und draussen. Dessen Durchlässigkeit regulieren die Bewohner mittels Faltschiebeläden aus Holz: In geöffnetem Zustand lassen sie ein Maximum an Tageslicht in die Wohnung. Geschlossen bieten sie einen effektiven und filigran ins Gesamtbild
integrierten Sonnen- und Sichtschutz. Rundherum im Einsatz verleihen sie der Anlage durchs Band dieselbe kraftvolle Handschrift. Alle Faltschiebeläden gleiten mit dem Schiebebeschlagsystem HAWA-Frontfold 20. An vielen Stränden weltweit zeigen die Gebäude prächtige Fronten und triste Rückseiten. Die Atrien mit den Faltschiebeläden bei Folkart Narlidere aber werten die Rückseite der Anlage auf zu einem lebendigen und stimmigen Begegnungsraum für Nachbarn – ein architektonisch gelungener Wurf.
Projekt: Wohnüberbauung Folkart Narlidere Ort: Narlidere (Izmir) Land: Türkei Architekt: EAA – EMRE AROLAT ARCHITECTS, Istanbul Realisator: Natürel Ahsap Insaat Taahhüt Pazarlama ve Ticaret Ltd. Sti., Istanbul Bauherr: Folkart Yapi Fertigstellung: 2008 Hawa System: HAWA-Frontfold 20 Vorhaben: 220 Faltschiebeladenanlagen mit je 2 Elementen rechts und links Stückzahl: 880 Material: Holz slide Nr. 5 15
Projekte
Villa Vals
Holz, Höhle und Hanglage Einen Steinwurf von der weltweit bekannten Valser Felsentherme im schweizerischen Graubünden entfernt findet man seit 2009 die Villa Vals – sofern man sie findet: Die Villa ist gut versteckt in der Erde vergraben. Die Architekten Bjarne Mastenbroek von SeARCH und Christian Müller von CMA sprengten eine Höhle in den Felsen, bauten eine zweigeschossige Wohnlandschaft aus Sichtbeton hinein und deckten sie mit Erde zu. Ganz natürlich fügt sich die Villa in die Hangtopografie ein. Ihre einzige Aussenfront,
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eine Bruchsteinmauer, bildet den Rücken eines ellipsenförmigen Hofes mit Brennholzdepot, Sitzgelegenheiten, Badewanne mit Holzfeuerung und freier Südsicht auf die Bündner Bergwelt. Die alte Holzscheune unterhalb der Villa dient als Entrée und verbindet diese mittels eines 22 Meter langen Tunnels. Im Tunnel ist viel Beton mit wenig Licht kombiniert und erinnert so an die Bergbunker der Schweizer Armee. Dieser Effekt ist Absicht: Wer die Höhlenvilla durch diesen Eingang betreten hat, fühlt sich in Sicherheit. Bei der Gestaltung und Einrich-
tung der Innenräume liessen sich Bjarne Mastenbroek und Christian Müller von holländischen Designern unterstützen, die den 160 Quadratmetern Wohnfläche verspielte bis experimentelle Akzente verpassten. Ein wei teres Kontrastmittel zur emotionalen Kühle des Sichtbetons sind die Eichenholzelemente in Form von Treppen, Einbauten, Möbeln und Türen. Für die Schreinerarbeiten war die Andreas Gartmann AG in Vals verantwortlich. An zentraler Stelle zwischen Wohnzimmer und Wohnküche baute sie auf Wunsch der beiden Architekten Holzschiebetüren ein.
Raum Die Holzschiebetüre zwischen Wohn- und Esszimmer gleitet mühelos mit dem HAWAJunior 120/B mit Tragprofilaufhängung für minimale Einbauhöhe, die Schrankschiebetüren mit HAWA-Miniroll 15.
Projekt: Villa Vals Ort: Vals Land: Schweiz Architekt: Bjarne Mastenbroeck, SeARCH bv, Amsterdam und Christian Müller, CMA, Rotterdam Realisator: Andreas Gartmann AG, Holzbau, Vals Bauherr: Privat Fertigstellung: 2009 Hawa Systeme: HAWA-Junior 120/B und HAWA-Miniroll 15 Vorhaben: Schiebetüren und Schrankschiebetüren Stückzahl: 2/2 Material: Holz, Eiche furniert und geölt sowie MDF, schwarz lackiert slide Nr. 5 17
Projekte
Eine clever genutzte Dachschräge: Der Raum hinter der eleganten Holzverkleidung fasst das komplette Mobiliar des Raumes.
«Der sanierte Dachraum lässt sich nun zum Arbeiten, zum Spielen oder als Schlafzimmer für bis zu vier Personen nutzen.»
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Martina Hauser
Einrichtung
Ferienhaus Seebächli
Alles unter Dach und Fach Die niedrigen Dachschrägen werden in den wenigsten Häusern effektiv genutzt. Im Toggenburger Ferienhaus Seebächli jedoch lassen durchdachte Schiebelösungen das gesamte Mobiliar im Dachwinkel verschwinden. Vier Betten, Nachttische, Schubladen, ein Arbeitstisch – es ist bemerkenswert, wie viel Stauraum Dachschrägen bieten, wenn sie klug eingerichtet sind. Und wie vielfältig 33 Quadratmeter Wohnfläche auf diese Wei-
se genutzt werden können. Die Möbel gleiten auf Rollen, die Schrankfronten mit dem Schiebebeschlag HAWA-Multifold 30/W. Dieser ist jeweils einseitig mit Topfscharnieren angeschlagen. Weil der Beschlag ohne Boden führung auskommt, lassen sich die einzelnen Möbelstücke leicht und bequem herausziehen und hineinschieben. Für Möbel, Wände, Decken und Boden hat die Schreinerei Werner Näf in Unterwasser
rohe, unbehandelte Fichte aus dem Toggenburg verwendet, passend zur Holzbauweise des über fünfzigjährigen Ferienhauses. Warm und gemütlich ausgeleuchtet wird der Raum von zwei kompakten Kuben aus Glas. Einer ist als Dusche, der andere als Kleiderschrank ausgebaut. Die Glaspaneele sind mit einem floralen Scherenschnittmuster bedruckt, eine Reminiszenz an die Barockmalereien alter Toggenburger Bauernmöbel.
Projekt: Ferienhaus Seebächli Ort: Wildhaus Land: Schweiz Architekt: Hauser.Meier Architektinnen, Zürich Realisator: Werner Näf, Schreinerei, Unterwasser Bauherr: Privat Fertigstellung: 2007 Hawa System: HAWA-Multifold 30/W Vorhaben: Schrankfronten Stückzahl: 2 Anlagen à 2 Türpaare Material: Holz, Fichte roh und unbehandelt slide Nr. 5 19
Know-how
«Einen neuen Beschlag lernt man besser kennen, wenn man den Einbau miterlebt.»
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Albert Bachmann, Albert Bachmann AG Horw, Schweiz
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Internationale Roadshows mit HAWA-Concepta 25/30/50 und HAWA-Antea 50-80/VF
Schiebebeschlagsysteme live on tour Eine Woche lang war Peter Schuler in Italien unterwegs. Vor rund 220 Holzfachleuten, Küchenbauern und Planern demonstrierte der technische Berater der Hawa AG die unkomplizierte Montage des neuen Dreh-Einschiebebeschlags HAWA-Concepta 25/30/50. «Die Zuschauer haben gestaunt», sagt Schuler. Montiert in rund 30 Minuten
Nach Italien eingeladen hatte die Häfele Italia s.r.l. als Vertriebspartnerin der Hawa AG. Sie wollte ihren Kunden den Dreh-Einschiebebeschlag HAWA-Concepta 25/30/50 vorstellen. Die Livedemonstrationen fanden denn auch in den Showrooms der Häfele statt. In Campo Bisenzio und Visinale musste die Roadshow wegen des grossen Publikumsandrangs sogar in Seminarräume ausweichen.
Eine routinierte Montage des Dreh-Einschiebebeschlags auf die vorgebohrten Möbelteile schätzt Peter Schuler auf rund 30 Minuten, inklusive Einstellungen und Justierungen. Diese erfolgen von vorne – auch bei Glas. Doch da sind noch andere Pluspunkte: Die Garni turen für rechte und linke Türflügel sind identisch. Die Beschlagteile werden auf die Zwischenwand aufgeschraubt und dann die Türe mit dieser, auf Montageböcken liegend, verbunden. Dafür sind nur Positions- und Topfscharnierbohrungen nötig. Dann wird das Ganze in den Schrank geschoben und die Zwischenwand festgeschraubt (1). Alle Einstellungen und das Justieren erfolgen von vorne. Mauro Ferraresi, CULTI S.R.L. Ein Quantensprung der Monagefreundlichkeit. Lentate sul Seveso, Italien
Viele Besucher der zehn Livedemonstrationen hatten laut Peter Schuler bereits Erfahrung im Umgang mit früheren Dreh-Einschiebesystemen. «Umso verblüffter reagierten sie, als sie mit eigenen Augen sahen, wie problemlos und schnell der HAWA-Concepta 25/30/50 zu montieren ist.»
«Die Justierung von vorne ist ein echtes Highlight.»
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5 HAWA-Concepta 25/30/50: Justierung von vorne Die Neigung der Türe justieren (2). Die Halte kraft überprüfen und an der Anschlagkappe regulieren (3). Dann auf der Innenseite im vor deren Scherenlager die Höhe einstellen und die 6 oberen Schrauben fest ziehen (4). Mittels Hawa Topfband das Fugenbild angleichen und fixieren (5). Zum Schluss den Öffnungswinkel einstel len (6), die Türe ein schieben, die Führungs bürste auf die Klammern clipsen. Und fertig! slide Nr. 5 21
Know-how
Mit HAWA-Concepta 25/30/50 lassen sich flächenbündige Türen aus Holz oder Glas bis 50 kg mit einer Drehbewegung um 90 Grad öffnen und seitlich in eine Nische schieben. Die Bandbreite an Dimensionen, Gewichten, Materialstärken und Gestaltungsmöglichkeiten ist eindrücklich. Das Beschlagsystem eignet sich für Möbelfronten oder das Abdecken von Geräten in Küche, Waschküche oder Bad. Für das Gestalten von multifunktionalen Räumen wie einem Home Office im Schlafzimmer oder einer Hobby- und Bastelecke im Gästezimmer. Oder für raumhohe Abdeckungen von Mauer nischen. Die wartungsfreie Scherentechnik schliesst das Verkanten der Türen auch bei ständigem Gebrauch aus.
«Ich fand die spezifischen Erläuterungen rund um die Montage sehr hilfreich.» Alessandro Viscardi, viscardi arreda Lissone, Italien
Nebst HAWA-Concepta 25/30/50 wurde mit HAWA-Antea 50-80/VF eine zweite Innovation live demonstriert. Die Schiebelösung für grossflächige, vor dem Schrank laufende Fronten aus Glas, Holz oder aus beidem kombiniert fand ebenfalls Anklang. Speziell die innovativen Gestaltungsmöglichkeiten und die eindrückliche Laufruhe. Aber auch die einfache Montage wie das werkzeuglose Einhängen der Schiebetüren oder die nachträgliche Montage der Lauf- und Führungsschienen von vorne. Um nur zwei Details zu nennen.
Hawa Roadshows weltweit «Auch aus Deutschland, Österreich, der Schweiz oder gar aus Japan bringen unsere Berater e rfreuliche Erlebnisse nach Hause», sagt Eugen Arnold, Verkaufsleiter und bei Hawa für die Roadshows verantwortlich. Weitere Reisen stehen an, unter anderem in die USA, Niederlande, nach Belgien, Skandinavien und Thailand. Auch 2011 sind Roadshows geplant. Eugen Arnold: «Wenn Vertriebspartner uns in ihr Heimatland einladen, ist das für alle ein Gewinn. Sie zeigen ihren Kunden die In novationen ihrer Produktpalette. Die Kunden erhalten e ine handfeste Weiterbildung und Impulse für den Berufsalltag. Und wir demonstrieren gerne, wie montagefreundlich und funktional unsere Schiebelösungen sind.»
Vorteil 1: Die Garnituren für die linke und die rechte Türe sind identisch. Vorteil 2: Positions- und Topfscharnierbohrungen sind bereits alles, was die Möbelteile benötigen.
Vorteil 3: Alle Komponenten werden auf die Zwischenwand montiert. Ihr Nutzen: montagefreundliche Scherentechnik Bereits im Betrieb ange bracht werden das hin tere Scherenlager, die hintere Scherenführung und die Führungsschie nen. Die Montage vor Ort ist unkompliziert, eingestellt und feinjus tiert wird von vorne. Einmal sauber montiert, sind auch bei schweren Türen keine Nachjustie rungen mehr nötig. Nicht zuletzt: Die intelli gente Scherentechnik ist wartungsfrei.
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Führungsschiene oben
Scherenlager hinten Scherenlager vorne
Schere
Holm
Scherenführung hinten
Führungsschiene unten slide Nr. 5 23
Know-how
Hawa Student Award 2010
So sehen Gewinner aus Die Verleihung des ersten Hawa Student Award am 4. März 2010 an der ETH Zürich brachte am Schieben interessierte Menschen und spannende Ideen zum Schieben z usammen. 27 Projekte waren eingereicht worden, vier von ihnen wurden von einer renommierten Fachjury prämiert für ihre innovativen Raumkonzepte mit ebensolchen Schiebelösungen.
Léo Collomb Max Collomb
Franziska Flückiger Kevin Jans
Projekt «TOSCA»
Projekt «PLAN B»
Die Brüder aus dem französischsprachigen Morges studieren an der italienischsprachigen Accademia di Architettura di Mendrisio.
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Eine Textilgestalterin und ein Hochbauzeichner haben ihre Passion entdeckt – und studieren Architektur an der Hochschule Luzern.
Blaz Hartman Projekt «900MY»
Daniel Fuchs Simon Mühlebach Projekt «inter pares»
Blaz Hartman studiert Architektur an der Fakultät Architektur der Universität von Ljubljana. 2004 absolvierte der Slowene ein Praktikum in der Schweiz.
Nach Austausch semestern in Holland respektive Schweden kamen die beiden Studienkollegen der ETH wieder zurück nach Zürich.
Projekt «TOSCA» Léo Collomb, Max Collomb «TOSCA» ist ein Pavillon aus Holz und Glas. Ausdruck und Materialisierung verströmen erfrischende und charmante Direktheit und sie passen auch ausgezeichnet zum gewählten Kontext eines Seeufers. Vergleichbar mit einer Trickkiste lässt «TOSCA» mit einfachen Mitteln eine überraschende Vielfalt an Raumdispositionen zu. Der rechteckige Grundriss teilt sich durch die einfache Manipulation einer in Längsrichtung geführten Schiebewand flexibel ein. Auf minimalistische Art legen die Projektverfasser das Thema Schieben dar – exemplarisch und eindrücklich.
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A
Projekt «PLAN B»
Projekt «900MY»
Franziska Flückiger, Kevin Jans
Blaz Hartman
Die grösste Überraschung bei «PLAN B», einem dreistöckigen Ferienhaus aus Holz, sind die verschiebbaren Geschossdecken. Sie funktionieren wie eine Galerie mit doppeltem Boden, den man auf Knopfdruck ausfährt und damit aus der Galerie einen vollwertigen Raum macht. Eine leichte und flexible Möb lierung verstaut man ganz einfach in den Brüstungskorpussen. Ob Grossfamilie, Professor oder Ehepaar – «PLAN B» passt sich an, ohne den Charme eines Ferienhauses zu verlieren.
«900MY» ist gedacht als Ferienhaus für die Berge. Das ent sprechend raue Klima wurde wegweisend für die Gestaltung des Hauses. Das gut isolierende Walmdach bedingt eine Dachstuhlkonstruktion, die dem Innenraum Dimension und Charakter verleiht. Es scheint, als würde die Struktur dieses Balkenraums das Haus «ordnen». Die Anordnung und Stellung der Stützen bietet geeignete Parkplätze für die faltbaren Wände. Unten flexibel trennbare Zimmer, oben eine grosse Halle – ein spannender, wandelbarer Wohngrundriss.
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Know-how
ETH-Professor und Juryvorsitzender Andrea Deplazes hielt die Laudatio.
Projekt «inter pares» Daniel Fuchs, Simon Mühlebach Zentral bei «inter pares» ist der Funktionsteil mit Küche und Bad. Sie sind fix. Um sie herum aber gruppieren sich raumhaltige Rahmenelemente, offene Zimmer gewissermassen, die sich horizontal verschieben lassen. Auf diese Weise gestalten die Bewohner auf einfache Weise unterschiedliche räumliche Situationen. Konstruktiv ist «inter pares» mit den bestehenden technischen Möglichkeiten umsetzbar. Ein interessantes und detailliert gedachtes Projekt, welches aufzeigt, wie erstaunlich vielfältig Räume kombiniert und benutzt werden können – wenn ihre Gestalter und Architekten auf Schiebeelemente setzen.
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Karl Haab, einer der beiden Hawa Firmengründer, im Gespräch mit zwei Preisträgern.
Die für die Endrunde nominierte Liliana Wild erläutert Mitstudenten ihre Projektidee.
Was tut eine Jury, wenn gleich vier Raumkonzepte überzeugen? Sie prämiert kurzerhand mehrere. Als Fachpreisrichter trugen die Architekten Marianne Burkhalter, Axel Fickert, Niklaus Graber, Dominique Salathé und Andrea Deplazes ihren Teil zu diesem Entscheid bei. Als Sachpreisrichter waren Heinz Haab und Anke Deutschenbaur von der Hawa AG an Bord. «Schieben wird dann spannend, wenn eine gute Idee dahinter steckt», sagt Andrea Deplazes, Architekt ETH/BSA und Vorsitzender der Jury. «Die vier prämierten Projekte gingen die Aufgabe unterschiedlich an – jedes von ihnen ist lobenswert.» Wichtiger als die Verteilung des Preisgeldes von 12 000 Schweizer Franken waren die fruchtbaren Kontakte zwischen hochkarätigen Architekten, talentierten Studenten und interessierten Gästen. «Die gegenseitige Inspiration bringt Architekten auf kreative Ideen», freute sich Heinz Haab, «und auf p fiffige Schiebelösungen.»
Fragen an Heinz Haab, Geschäftsleiter Hawa AG
«Wir fördern gerne Nachwuchstalente.» Junge Architekten und Handwerker gestalten morgen jene Branche, für welche die Hawa AG heute die Innovationen entwickelt. Deshalb setzt sich Hawa für junge Berufsleute ein. Damit sie Räume und Möbel gestalten können, die genauso dynamisch, flexibel und kreativ sind wie sie selber. Weshalb vergibt Hawa AG den Hawa Student Award? Heinz Haab: Weil er eine gute Möglichkeit ist, Talente zu unterstützen und sich mit Berufsleuten auszutauschen. Wir wollen ihre Bedürfnisse kennen. Und sie sollen unsere Produkte kennen und mit ihnen die dynamischen Lebensräume gestalten, die künftig Standard sein werden. Die Jungen sind reich an Ideen, Visionen und Begeisterung. So wie wir.
Gibt es weitere Berührungspunkte? Viele. Beispielsweise sind wir Ausbildungspartner im «Bildungsnetz Schweizer Schreiner». Die Berufsschulen der Deutschschweiz arbeiten mit einer Lern-CD, auf der das Thema Schieben sowie Hawa Schiebelösungen behandelt werden. Auch in Lehrmitteln für Studierende ETH/FH oder für Hochbauzeichner in Ausbildung sind wir präsent.
Und persönliche Kontakte? Je mehr, desto besser! Alle zwei Jahre besucht uns eine Klasse der Zuger Technikerund Informatikschule. Die Jungen sehen
sich unseren Betrieb an und lassen sich informieren. Die Glasfachschule aus dem österreichischen Kramsach war schon öfter hier oder die Beruflichen Schulen aus Vils hofen in Deutschland. Auch von anderen Ausbildungsstätten erhalten wir regelmässig Anfragen. Der Innovationsgrad unserer Lösungen ist bekannt. Wir wollen Standards setzen.
Und wie gelingt das? Indem man Lösungen entwickelt, die auf die Bedürfnisse der Architekten und Handwerker zugeschnitten sind, die neue Möglichkeiten eröffnen und die qualitativ absolute Spitze sind. Das spricht sich schnell herum, und solche Produkte werden zum Standard.
Woran erkennt man einen «Standard»? An der Verbreitung und Beliebtheit eines Produktes. Oder an seiner Präsenz an Schulen oder in Lehrbüchern. Dass Absolventen der britischen Guild of Architectural Ironmongery bei der Abschlussprüfung eine Schiebewandanlage mit dem HAWA-Variotec 150/H planen und anbieten sollen, spricht für sich.
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Know-how
Hawa Americas Inc.
Ready to slide! Die Hawa AG kommt ihren Kunden in den USA entgegen: Mitte März 2010 eröffnete die Hawa ihre US-amerikanische Niederlassung mitsamt Showroom in Dallas, Texas. Dort unterstützt die Hawa Americas Inc. Partnerunternehmen und begleitet Bauprojekte von der Planung bis zur Realisation. Die gesamte Palette an Schiebelösungen ist verfügbar.
Ein Showroom und viel Kompetenz: Hawa Americas Inc. 1825 Market Center Blvd Suite 345, LB # 22 Dallas, Texas 75207 Keith Duckett ist für Sie da: telefonisch unter +1 214 760 9054 oder per E-Mail duckett.keith@hawa.com
In mindestens zehn Bundesstaaten … … gleiten bereits Hawa Schiebelösungen, Dutzende davon in Miami und auf Hawaii. Auch in L.A. und Washington D.C. tun Hawa Systeme ihren Dienst. Oder in der Elite-Universität Princeton, New Jersey, wo ein HAWA-Rondo 150/GB im Einsatz steht (unten links).
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Von den 310 Millionen Menschen in den USA leben 80% in Ballungsräumen. Hier baut man dicht. Eine neue Welt für neue Schiebelösungen.
Serviceplattform mit Schulungsmöglichkeit Die Gründung der Hawa Americas Inc. ist eine Folge der wachsenden Kundschaft in den USA. Kundennähe sei ein wichtiges Qualitätskriterium, sagt Lucas M. Jenni, Leiter Marketing und Vertrieb bei der Hawa AG: «Wir wollen die Branche und ihre Bedürfnisse kennen, damit wir gut beraten und optimale Lösungen anbieten können. Unsere Niederlassung mit dem Showroom ist eine Serviceplattform mit Schulungsmöglichkeiten für Architekten, Planer, Händler und Verarbeiter.» Als Standort und Fokusregion der Tochtergesellschaft bietet Texas eine ideale Ausgangslage. In der Metroplex Dallas-Fort-Worth leben über sechs Millionen Menschen. Die texanische Wirtschaft ist im Vergleich zu anderen Bundesstaaten stabil, die Transportverbindungen für Güter wie Menschen sind gut. Darüber hinaus ist Dallas eine gute geografische Ergänzung zur Unterstützung der Vertriebspartner in den USA. Louis Chevrolet baute Autos, Adolph Rickenbacher baute Gitarren. Steve Ballmer leitet Microsoft, Claude Nicollier flog für die NASA viermal in den Weltraum. Marc Forster und Renée Zellweger gewannen Oscars, Jewel Kilcher verkaufte 25 Millionen CDs. Es sind Geschichten, wie man sie in den USA liebt. Und Geschichten von Menschen mit Schweizer Wurzeln. Auch wirtschaftlich verbindet die Schweiz und die USA vieles. Beide Staaten sind punkto Wettbewerbsfähigkeit weltweit top und beheimaten überdurchschnittlich viele global bekannte Marken. Als sechstgrösste Investorin schafft die Schweiz in den USA fast eine halbe Million Arbeitsplätze. «Swiss made» heisst in den USA so viel wie «Spitzenqualität». Die traditionsreiche Demokratie in den europäischen Alpen steht für Authentizität und Verlässlichkeit – genau wie die Produkte, die das kleine Land hervorbringt.
Der Trend zum Qualitätsprodukt Die USA sind immer auch eine Herausforderung, und zwar für jedes Unternehmen. Der Markt ist durch seine schiere Grösse sehr heterogen. Aktuell sind die Kursschwankungen relativ stark. Und das US-amerikanische Verständnis der Produkthaftung verlangt Anpassungen in den Bereichen Geschäftsbedingungen, Montageanleitungen oder Garantien. Gleichzeitig forciert die Handhabung der Produktehaftpflicht den Trend zu hochwertigen Qualitätsprodukten, was Hawa Schiebelösungen noch attraktiver macht. Hawa Americas Inc. kann auf dem guten Ruf des Schweizer Mutterunternehmens aufbauen. Auch der Stempel «Swiss made» ist ein Trumpf. Lucas M. Jenni: «Eine wachsende Anzahl Kunden verlangt Qualitätsprodukte. Das passt zur Hawa Philosophie. Wir profitieren also durchaus vom Swissness-Faktor. Aber vor allem wollen wir ihn mit der Qualität und dem Design unserer Schiebebeschlagsysteme nachhaltig bestätigen.»
Hawa Americas Inc. in Dallas Mitte März 2010 eröffnete Hawa AG ihre US-amerikanische Niederlassung in Dallas, Texas. Gut gelaunt im neuen Showroom anlässlich der Eröffnung: Otto Haab (links), einer der beiden Hawa Firmengründer, und Keith Duckett (rechts), National Sales Director.
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Know-how
Produkte-News
Ein gutes Sortiment ist aktuell
HAWA-Toplock
HAWA-Concepta 25/30/50
HAWA-Junior 40/80
Alles bleibt besser
Passender Schliesszylinder
Neues Distanzprofil
Neu in 10er-Packungen
Der Vorstellung neuer Produkte folgt die Sortimentsbereinigung für ein stabiles und ausgewogenes Schiebebeschlagangebot.
Passgenau zu HAWA-Toplock ist der neue KESO-Kurzzylinder. Mit 28 mm ist er nämlich so lang wie HAWA-Toplock dick ist. Somit lässt sich der Schliesszylinder neu flächenbündig zu den Ab deckkappen montieren. Auch seine Oberflächen entsprechen den Abdeckkappen des Ganzglas-Schiebetürschlosses HAWA-Toplock:
Zu allen Garnituren für HAWAConcepta 25/30/50 gehört ab Oktober 2010 ein zusätzliches und vorgebohrtes KunststoffDistanzprofil. Damit lassen sich Holz- wie auch Glasanlagen bestücken, deren materialund verarbeitungsbedingte Eigenkrümmung ansonsten den Holm leicht durchbiegen könnte.
Die 10er-Packungen ausgewählter Komponenten der HAWAJunior Familie eignen sich besonders für Hawa Vertriebspartner mit Lager. Frei wählbare Stück zahlen sind weiterhin bestellbar.
Noch bis Ende 2010 erhältlich sind, solange Vorrat: HAWA-21a Harmonikawand 45 HAWA-21j Harmonikawand 70 Ersatz: HAWA-Centerfold 80/H Bis Ende 2010 regulär, bis Ende 2011 solange Vorrat lieferbar: HAWA-Cornertec 150/GV Ersatz: HAWA-Variotec 150/GV HAWA-Silenta 150/GX Ersatz: HAWA-Junior 160/GP HAWA-Ultra 6 Ersatz: HAWA-Turnaway 15/X1 HAWA-10 Faltfenster Kein Ersatz Bis Ende 2011 regulär, bis Ende 2012 solange Vorrat lieferbar: HAWA-210 50-70/VF Ersatz: HAWA-Antea 50-80/VF HAWA-Fiero 25/35 Ersatz: HAWA-Concepta 25/30/50 HAWA-Motronic Ersatz: HAWA-Motronic 230/VAC
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– Verchromt matt – Verchromt poliert – Vermessingt poliert – Edelstahl Der Kurzzylinder basiert auf dem weit verbreiteten KESO-System 2000, das der Spezialist für Verriegelungsanlagen international vertreibt.
Das Kunststoff-Distanzprofil wird einfach auf die Zwischenwand aufgeschraubt, sodass der Holm sanft darüber gleiten kann. Die Garniturenpreise bleiben für 2010 trotz des zusätzlich beigepackten Profils gleich. Für bereits ausgelieferte Garnituren können die fehlenden Distanzprofile von Hawa Vertriebspartnern kostenlos nachbestellt werden.
Für den HAWA-Junior 40: – Laufwerk 2-rollig (Artikel-Nr. 10420) – Zweiwegaufhängung (Artikel-Nr. 10488) – Schienenpuffer (Artikel-Nr. 10640) – Bodenführung spielfrei (Artikel-Nr. 14427) – Puffer zum Anschrauben (Artikel-Nr. 10629)
Für den HAWA-Junior 80: – Laufwerk 2-rollig (Artikel-Nr. 10407) – Zweiwegaufhängung (Artikel-Nr. 10489) – Schienenpuffer (Artikel-Nr. 21729) – Bodenführung spielfrei (Artikel-Nr. 14427) – Puffer zum Anschrauben (Artikel-Nr. 10629)
Agenda
Persönlich
Architect@Work Niederländische Fachmesse für Architektur, Bau und Innenausbau. www.architectatwork.nl
15. – 16.9.10
Ahoy Rotterdam Niederlande
Hawa
Stand 67
12. – 16.10.10
Messe Basel Schweiz
Hawa
Halle 1.1, Stand C27
1. – 3.12.10
Parc des expositions de Rennes/Airport Frankreich Halle 3, Stand B19
Holz 2010 Der traditionell wichtigste Branchenevent für Schreiner, Holzbauer und Vertreter aus Handel, Gewerbe und Industrie der Holzverarbeitung Schweiz. www.holz.ch
ARTibat 2010 Die 12. Baufachmesse für Westfrankreich findet neu in Rennes statt. www.artibat.com
Hawa
Bau 2011 Die Weltmesse für Materialien und Systeme für Architekten, Planer, B auingenieure, Bauunternehmer, Handwerker und Baustoff händler. www.bau-muenchen.com
17. – 22.1.11
Neue Messe München Deutschland
Hawa
Halle C4, Stand 310
23. – 26.3.11
Messezentrum Salzburg Österreich
BWS 2011 Fachmesse für Fertigungsbedarf, Holzbeund -verarbeitung, Eisenwaren, Werkzeug, Schloss und Beschlag. www.bwsmesse.at
Impressum Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk
SLIDE, Nr. 5, September 2010, erscheint zweimal jährlich Herausgeber/Copyright Hawa AG Schiebebeschlagsysteme, CH-8932 Mettmenstetten, slide@hawa.ch, technische Änderungen vorbehalten Projektverantwortung Rolf Arnold, Anke Deutschenbaur, Doris Hug Konzept/Redaktion/Gestaltung Basel West Unternehmenskommunikation AG, CH-4012 Basel; Redaktion: Willi Näf; Gestaltung: Thomas Aerni; Lithografie: Yvette Bolliger Druck ea Druck + Verlag AG, CH-8840 Einsiedeln Sprachen/Auflagen deutsch 5500, französisch 2000, englisch 2500 Bildnachweis Seite 1: Werner H. Mueller/Corbis/Specter; Seiten 2, 10 – 13: Frédéric Giger; Seiten 3, 8, 9: Jerry McCrea/Corbis/Specter; Seiten 3, 14: Ali Bekman; Seiten 3, 23, 30: Marc Eggimann; Seiten 3, 20 – 22, 24, 26, 27, 31: Axel Linge; Seite 4: Mäddel Fuchs; Seite 5: Marcel Studer; Seite 6: Keystone/Olivier Maire; Seite 7: Tonatiuh A mbrosetti; Seite 15: EAA – EMRE AROLAT ARCHITECTS; Seiten 16, 17: Iwan Baan; Seiten 18, 19: Hannes Henz; Seite 28: Halkin Photography LLC/Michael Schmidt Photography; Seiten 28, 29: Jim Hendron; Seite 29: istockphoto Artikel-Nr. 22042
PREISTRÄGER
«Mich fasziniert die Vielseitigkeit meiner Aufgaben bei der Hawa AG. Und die internationale Ausrichtung des Unternehmens.» Der neue Leiter der Abteilung Marketing und Vertrieb heisst Lucas M. Jenni. Als Executive MBA (Zürich und New York) und als eidgenössisch diplomierter Marketingplaner bringt der gelernte Industriekaufmann beste Voraussetzungen mit, um die starke Marke Hawa international weiter zu etablieren. Jenni hatte bereits leitende Positionen und internationale Marketing-, Verkaufsund Management-Aufgaben in verschiedenen Branchen inne. Der 43-jährige Baselbieter ist verheiratet und Vater einer Tochter. Wie im Beruf schätzt er auch privat den Umgang mit verschiedenen Kulturen, beispielsweise, wenn er während des Urlaubs mit dem Motorhome durch Europa tourt. Die Hawa AG sei ein aus gesprochen zukunftsorientiertes Unternehmen, sagt Jenni: «Unsere Systeme machen es einfacher, Lebensräume flexibel zu nutzen. Und das wird immer wichtiger werden.»
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Hawa Schiebebeschläge: offen für alle Ansprüche.
Ihre geschliffensten Pläne mit Glas, Ihre poliertesten Ideen mit Holz, Ihre ausgefeiltesten Vorstellungen mit Metall: Hawa Schiebebeschlagsysteme helfen Ihnen dabei, sie zu realisieren. Denn unsere hochwertige Produktepalette öffnet schon seit Jahrzehnten Türen und Tore für Projekte in aller Welt – mit attraktiven Design-Lösungen und kompromissloser Schweizer Qualität. Besuchen Sie uns auf www. hawa.ch für weitere Informationen. Hawa AG, CH-8932 Mettmenstetten, Schweiz, Tel. +41 44 767 91 91, Fax +41 44 767 91 78, www.hawa.ch