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SLIDE Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk
Präzision Präzise? Genau? Richtig?
Präzisionsbewusstsein als Wirtschaftsfaktor Das neue Matsuura CNC-Center in Aktion VSG und Duoplex – fit für Schiebebeschläge
Inhalt
Präzision Ihr Präzisionsbedarf Als wir beschlossen, diese Ausgabe von SLIDE dem Thema «Präzision» zu widmen, tauchte sofort eine Frage auf: Wie entwickelt ein Mensch ein Bewusstsein für Präzision?
Staunen über Präzision Buckelwale brauchen keine Wissenschaftler, um ihre Ziele zu erreichen
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Unsere Väter, die Gründer der Hawa AG, waren zwei ausgesprochen präzise Typen, und sie sind es bis heute. Exakt zu denken, klar zu sprechen und zielgerichtet zu handeln ist Teil ihres Naturells. Damit haben sie uns in unseren Grundsätzen wie auch das ganze Unternehmen geprägt. Unsere Schiebebeschlagsysteme werden von Architekten, Handwerkern und Designern eingesetzt. Also von Fachleuten mit einem hohen Präzisionsbedarf, bei denen eine äusserst exakte Arbeitsweise entscheidend ist. Für die Hawa gilt dasselbe. Und zwar nicht nur in der Abteilung für Forschung und Entwicklung oder in der Produktion, sondern auch im Vertrieb, Kundenservice und in der Kommunikation. Das präzise Arbeiten jedes Einzelnen trägt entscheidend zu unseren Qualitätsbeschlägen bei und führt schliesslich zur Zufriedenheit unserer Kunden – immer wieder!
Thema Nur was richtig ist Muotathaler «Wätterschmöcker» Buckelwale Präzisionsbewusstsein als Welle Präzisionsbewusstsein als Wirtschaftsfaktor 100 % Präzisionsbewusstsein: SoftMove 80
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Projekte Hotel Valbella Inn, Valbella-Lenzerheide Sheraton Grand Hotel & Spa, Edinburgh Gesundheitsresort & Spa-Hotel Rosenalp, Oberstaufen im Allgäu
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Know-how Präzision pur bei Menschen und Maschinen VSG mit Hawa Schiebebeschlagsystemen Holz und Acryl kombiniert: Duoplex® News Agenda, Persönlich
Gregor und Heinz Haab Geschäftsleiter Hawa AG Schiebebeschlagsysteme
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Hotel Valbella Inn, Lenzerheide HAWA-Frontslide 60/matic im Einsatz
Sport und Pr채zision Hawa Mitarbeiter feilen auch in ihrer Freizeit an der Pr채zision
Matsuura in Aktion Mikrometerarbeit im neuen Hawa CNC-Center
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Präzision
Nur was richtig ist
Die Begriffe «präzise», «genau» und «richtig» meinen nicht dasselbe – genau genommen. Und wirklich wichtig ist nur «richtig».
Wer die Treffer stets in die Mitte der Zielscheibe landet, trifft mit hoher Richtigkeit und hoher Präzision.
Der Mensch präzisiert gern
Präzise unrichtig
Schon früh hat der Mensch damit begonnen, die Natur und sich selber zu beobachten, zu vermessen, zu verbessern. Früh erkannte er auch den Zusammenhang zwischen Tages- und Jahreszeiten und dem Stand von Sonne, Mond und Sternen.
Präzise richtig läuft eine Uhr, die nach 60 Minuten zuverlässig eine neue Stunde anschlägt. Präzise unrichtig läuft eine Uhr, die nach 59 Minuten zuverlässig eine neue Stunde von wiederum 59 Minuten anschlägt. Unpräzise unrichtig läuft eine Uhr, die nach 59 Minuten eine neue Stunde anschlägt und dabei auch noch hinterher oder voraus geht, weshalb ihre Stunden immer kürzer oder immer länger werden. Und in allen Varianten kann eine Uhr die Zeit auch noch «genau» oder «ungenau» messen: Die Atomuhr misst konstante Atomsekunden, die Sonnenuhr den ungenauen Stand der Sonne.
Maya und Aborigines, Chinesen und Ägypter beobachteten die Himmelskörper, erkannten Zyklen und Gesetze, entwickelten Masse und Messgeräte, Einheiten und Symbole. Eine ganze Reihe naturwissenschaftlicher Disziplinen kristallisierte sich heraus, Physik, Mathematik, Geometrie, Chemie – und mit ihnen die wissenschaftlich präzise Sprache. Die Umgangssprache ist weit weniger präzise. Sie wird schliesslich vom Volksmund gesprochen, und der ist so vielstimmig wie grosszügig. Manch einer sagt «präzis» und meint «genau», ein anderer sagt «genau» und meint «richtig». Und beide kommen nicht auf die Idee, dass es nicht dasselbe ist. 4
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Präzision konkret Der Mensch hat es beim Präzisieren weit gebracht. Das Leben mit Megapixeln, Mikrofasern, Nanopartikeln, Terrabites ist für ihn selbstverständlich geworden. Ins Brüten über den Hang zur Präzision kommt er eher bei der aufmerksamen Lektüre von Steuerdeklarationen, Inhaltsangaben, Software-Lizenzverträgen und anderen klein gedruckten Werken der grossen Literatur.
Wer stets denselben Punkt ausserhalb der Zielscheibe trifft, trifft mit tiefer Richtigkeit und hoher Präzision.
Wer die Treffer auf der ganzen Scheibe verteilt, trifft mit tiefer Richtigkeit, tiefer Präzision und hohem Unterhaltungswert.
Wiederholgenauigkeit Der Begriff ist einleuchtend, weil selbsterklärend: Eine hohe Präzision ist eine hohe Wiederholgenauigkeit. Der Schütze muss seinen ersten Treffer wiederholen und damit bestätigen, dass man ihm präzises Treffen attestieren kann. Im Jargon der Wissenschaft ist Präzision «ein Mass für die Übereinstimmung zwischen unabhängigen Messergebnissen unter festen Bedingungen». Die Bedingungen während des Schusses müssen also dieselben bleiben, ebenso die Messmethode, die demnach ebenfalls präzise sein muss. Bezieht man diese Begriffe auf die Herstellung von Produkten, dann ist Präzision das Mass für den Anteil der abweichenden Produkte am Gesamtausstoss. Eine präzise arbeitende Maschine liefert also keine Ausschussware. Und eine präzise Nachkontrolle sorgt dafür, dass nur fehlerfreie Produkte die Fabrikation verlassen. Fehlerfreie Produkte sind somit das Ergebnis einer durchgängig verbundenen Präzisionskette.
Die Wissenschaft der Unschärfe Doch nicht immer führt Präzision zum Ziel. Internet-Suchmaschinen müssen fähig sein, auch mit unpräzisen Suchbegriffen treffende Ergebnisse zu finden. Der Mensch hat sogar präzise Modelle der «Wissenschaft der Unschärfe» entwickelt, die «Fuzzy Logic», die längst in tausenden Geräten eingesetzt wird, beispielsweise in Form von Software für die Regelungstechnik. Der Fuzzy-Logic-Vater Lotfi Zadeh, der inzwischen 23 Ehrendoktortitel trägt, nennt die Präzision einen Feind der Relevanz. Tatsächlich lenkt Präzision um der Präzision Willen von der Relevanz ab, denn relevant ist nur eins, und das ist die «Richtigkeit». Im Staat besteht die Richtigkeit idealerweise aus zufriedenen Bürgern, in der Marktwirtschaft aus zufriedenen Kunden. Präzision und Genauigkeit sind somit lediglich zwei Werkzeuge zur Herstellung dieser Richtigkeit. Aber zwei wichtige Werkzeuge. Wenn nicht sogar die wichtigsten, so wie bei der Hawa AG.
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Präzision
Ahnungen vom Wetter: Karl «Steinbockjäger» Reichmuth, Peter «Sandstrahler» Suter, Alois «Tannzapfen» Holdener, Martin «Musers» Holdener, Martin «Wettermissionar» Horat, Kari «Naturmensch» Hediger.
Schmunzeln über Präzision
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«Bevor der Föhn bläst, arbeiten die Feldmäuse besonders hart, denn sie wollen ihr Tunnelsystem vollendet haben, wenn nach dem Föhn der Regen kommt.» Sechs Innerschweizer Männer aus dem Schwyzer Muotathal prognostizieren das Wetter für die nächsten sechs Monate. Sie beobachten die Natur: Wie verhalten sich Ameisen und Murmeltiere, Tannenzapfen und Alpenrosen, Morgentau und Schneewehen? Und sie ergründen, welche Gesetzmässigkeiten sich
in den jahrhundertealten meteorologischen Aufzeichnungen von Mönchen verbergen.
«Ein Wind regiert drei Tage lang. Regiert er länger, dann mindestens sechs Wochen.» Ihre Prognosen tragen die «Wätterschmöcker» jeweils einem Publikum vor. Ob sie nun übereinstimmen oder sich widersprechen: Viel zu lachen gibt es stets. Eine Jury ermittelt die Trefferquoten des vergangenen Halbjahres, der Sieger erhält einen symbolischen Preis.
Das alles sei Folklore, lächeln die Skeptiker. Zwar folgt das Wetter exakten physikalischen Gesetzmässigkeiten. Doch es sind zu viele, um ihre komplexen Wechselwirkungen präzis zu interpretieren. Tannenzapfen und Feldmäuse sind nicht immer gleicher Meinung. Die Wetterfühligkeit der Brennnessel reicht nicht für sechs Monate. Und die Sprache des Spechtes ist kaum fehlerfrei zu übersetzen. Ein Lehrsatz aber steht unverrückbar, für Wätterschmöcker wie für Skeptiker, und er trifft es sehr präzis: «Das Wetter kommt, wie es kommt.» SLIDE Nr. 7
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Pr채zision
Staunen 체ber Pr채zision
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Buckelwale pendeln. In den warmen Gewässern vor Hawaii bringen sie ihre Jungen zur Welt, in den kalten Gewässern vor Alaska finden sie Nahrung. Dazwischen liegen 5600 Kilometer. Die Buckelwale brauchen dafür jeweils etwa dreissig Tage. Wenn Buckelwale nicht von menschlichen Störfaktoren wie sonaren Schallimpulsen abgelenkt und gestört werden, dann schwim-
men sie, als ob sie von einem Navigationsgerät gesteuert würden. Oft legen sie 200 Kilometer oder mehr exakt geradeaus zurück. Zum Vergleich: Ein Grad Abweichung auf 200 Kilometer entsprechen 3,5 Kilometer. Auf dem offenen Ozean ändern sich Wetter, Strömungen und die Ausrichtung des Erdmagnetfeldes, waagrecht wie senkrecht. Eigentlich müssten diese Faktoren die Wale unbemerkt versetzen. Doch sie bleiben auf Kurs. Sie
scheinen diese Störungen zu kompensieren, scheinen nebst Sonnenstand und Erdmagnetfeld noch einen weiteren, unbekannten «Kompass» zu besitzen. Nur eine Art «innere Karte», so vermuten Wissenschaftler, würde es den Buckelwalen ermöglichen, so präzise Kurskorrekturen vornehmen zu können. Die Tiere kümmert es nicht. Sie brauchen keine Wissenschaftler, um ihr Ziel präzise zu erreichen. Ihnen reicht die Natur.
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Präzision
Präzision als Welle Es ist der Unternehmer, der das Unternehmensziel definiert und den Mitarbeitenden die Mittel zur Verfügung stellt, um mit ihm das Ziel zu erreichen. Er steckt sie mit seinem Spirit an, lebt seine Werte vor, setzt Prioritäten. Bei der Hawa AG ist das Flair für Präzision einer der Schwerpunkte.
Gregor Haab, wer arbeitet präziser, Heinz Haab oder Sie? (Lacht) Ich bin der strukturierte Typ, der exakt plant und Entscheidungen gerne auf der Basis von Analysen trifft. Heinz pflegt die Beziehung zu den Kunden und Märkten. Da ist eher das spontane und situative Handeln wichtig.
Ein Schiebebeschlag wird dadurch aber weder funktionaler noch langlebiger.
Kann man Präzisionsbewusstsein lernen? Ein grosser Anteil wird einem in den Kinderjahren in die Wiege gelegt und im Idealfall auch vorgelebt. Aber natürlich lässt sich die Sensibilität für präzises Arbeiten auch später noch schärfen.
Mit welchen Mitteln? Wir stellen unseren Mitarbeitenden geeignete Werkzeuge wie Prozesshandbücher oder Arbeitsanweisungen zur Verfügung, die sie befähigen, ihre Arbeit möglichst präzise und zielorientiert zu erledigen. Und wir sind sehr bedacht, Präzisionsbewusstsein vorzuleben.
Was heisst das konkret? Wir halten Ordnung, bereiten die Arbeiten
möglichst gut vor, bringen Ausstehendes systematisch voran, achten auf Termintreue und Pünktlichkeit und so weiter. Vorgesetzte auf allen Ebenen müssen fähig sein, den Stellhebel des Präzisionsbewusstseins zu bedienen. Immer wieder.
Und ob er das wird. Schon als Möbelschreiner-Lehrling habe ich gelernt, dass nur an einem sauberen Arbeitsplatz und mit gepflegten Werkzeugen ein gutes Produkt entsteht. Klingt banal, trifft aber den Kern. Gewissenhaftigkeit im Kleinen führt zum Erfolg im Grossen. Ausserdem sollte man die Präzision in unseren Produkten keinesfalls auf die Genauigkeit der Einzelteile reduzieren.
Sondern? Präzision ist auf das Ziel ausgerichtet, also auf die Zufriedenheit des Kunden. Und dazu tragen alle bei, die Mitarbeitenden am Empfang, die technischen Berater, die Gestalter der Website, die Logistiker … Wie eine Welle
erfasst diese Ausrichtung auf unser Ziel alle Bereiche. Wir von der Leitung müssen und wollen sie auslösen. Jeden Tag neu.
Die Welle erfasst aber nicht zwangsläufig alle Mitarbeiter. Wir achten sehr darauf, Mitarbeitende einzustellen, die unserer Präzisionsphilosophie entsprechen. Ein Stellenbewerber, der zu wenig Disziplin, Engagement und Leistungswille mitbringt, würde bei uns nicht glücklich. Er wäre vom qualitativen Anspruch seiner Kollegen und seiner Kunden an ihn überfordert. Nicht jeder versteht den Aufwand, den wir betreiben, um die Hochwertigkeit unserer Produkte auf die Spitze zu treiben.
«Made in Switzerland»? Natürlich hat diese Haltung viel mit unseren Wurzeln zu tun. Der Geist eines kleinen Schweizer Familienunternehmens, in dem sehr eng zusammengearbeitet wird, durchdringt auch in der wachsenden Hawa AG immer noch alle Ressorts. Sich unserer Qualitätsphilosophie zu entziehen, fällt da schwer.
«Sich unserer Qualitätsphilosophie zu entziehen, fällt schwer.» Gregor Haab hat eine vierjährige Berufslehre als Möbelschreiner sowie ein vierjähriges Studium zum Holzbetriebsingenieur FH absolviert. Seit 2001 ist er technischer Geschäftsführer der Hawa AG. 10
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«Man muss das Wasser lesen können.» «Zum Wasserfahren gehören eine gute Technik, Geschicklichkeit, Erfahrung und eine feine Abstimmung im Team. Mit Kraft und Ausdauer stehen mein Teampartner Ivo und ich seit 22 Jahren gemeinsam im Weidling. Unsere Väter sind gar seit 50 Jahren ein Team. Wir trainieren auf der Reuss bei Bremgarten und bestreiten jedes Jahr sechs bis acht Wettkämpfe auf Flüssen in der Deutschschweiz. Je besser man die Flüsse und ihre Tücken kennt, desto schneller ist man. Man muss das Wasser möglichst genau ‹lesen› können, damit man die Strömungen erkennt und reagieren kann, bevor sie den Weidling ergreifen.» Dino Rohner, Jahrgang 1981, Arbeitsvorbereitung
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Präzision
«Bogenschiessen ist Persönlichkeitsschulung.» «Beim Luftgewehr- oder Armbrustschiessen hast du den Diopter, durch den du möglichst genau sehen musst. Beim Bogenschiessen aber hast du absolut keine Hilfsmittel. Nur dein Auge, deine Konzentration und deine Atemtechnik. Tief und ruhig zu atmen ist wichtig für präzise Schüsse. Dreimal tief durchatmen, spüren, dass die nötige Ruhe da ist, entscheiden, zielen und schiessen. Nach dem Schiessen bin ich viel ruhiger als vorher. Ich trainiere an die hundert Kinder und staune oft, wie viel ihnen eine gesunde Atemtechnik bringt, und zwar nicht nur im Bogenschiessen. Für mich ist Bogenschiessen nicht nur Sport, sondern Persönlichkeitsschulung.» Ruedi Brunner, Jahrgang 1953, Projektberatung
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Präzision als Wirtschaftsfaktor Exakte Arbeit ist bessere Arbeit. Ein ausgeprägtes Präzisionsbewusstsein ist deshalb ein Wirtschaftsfaktor. Oder ein Rohstoff, der den Mangel an anderen Rohstoffen wettmachen kann.
Berge, Wasser, Holz, Milch und Armut. Davon gab es in Helvetien reichlich. Aber Kakao- und Kaffeebohnen wuchsen nicht, ebenso wenig Baumwolle. Eisenerz und Kohle fehlten und die Seidenraupen spannen ihre Fäden woanders, kurz: Helvetien war arm an natürlichen Rohstoffen.
Einführen, veredeln, ausführen Doch Helvetien bildete den Schnittpunkt von vier Sprachen und die Mitte der wichtigsten mitteleuropäischen Handelsroute. So wurden der Verkehr, der Tourismus und das Transportwesen zur Einnahmequelle. Und zur Inspirationsquelle. Denn auf den Handelsrouten zirkulierten Materialien, Menschen, Wissen und Chancen. Rohstoffe und Ideen kamen an, Tüftler experimentierten mit ihnen, veredelten sie und überliessen sie wieder dem Fluss der Handelsrouten. Die Rohstoffarmut förderte Innovationen. Und bei diesen, so viel war den wettergegerbten Helvetiern klar,
setzten sich nur die Besten durch. Qualität und Langlebigkeit wurden zum zentralen Kriterium für wirtschaftliches Überleben. Im späten Mittelalter kamen Seide aus Asien und Baumwolle aus der ganzen Welt an und über Generationen lebten Hunderttausende Schweizer Familien vom Spinnen und Weben. St. Galler Spitzen erlangten Weltruf, aus der Textilfärbung ging die chemische Industrie hervor.
Patente und Branchen Mitte des 16. Jahrhunderts begannen französische Hugenotten in der Schweiz, mechanische Uhren zu bauen. Früh entwickelte sich ein Patentrecht. Aus Afrika, Asien und Südamerika kam der Kakao, der deutsche Einwanderer Henri Nestlé erfand die getrocknete Milch, das Resultat war Milchschokolade. Italienische Espressomaschinen hatten die Welt erobert. 1980 entstand in der Schweiz
der erste Kaffeevollautomat. Bis heute werden die meisten Vollautomaten auf der Welt in der Schweiz gebaut. Dank Nespresso exportiert die Schweiz wertmässig inzwischen mehr Kaffee als Käse oder Schokolade.
Die Kleinen sind mindestens so wichtig Innovations- und Präzisionsbewusstsein sind bis heute eine Schlüsselqualifikation geblieben. Auch bei Dienstleistungen. Auch im Handwerk oder Kunsthandwerk und auch bei kleinen Unternehmen: 99,6 Prozent der Schweizer Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Angestellte. In diesem sozialen und wirtschaftlichen Umfeld ist die Hawa AG entstanden und gewachsen. Sie bezieht Rohstoffe aus dem Inland wie auch aus dem Ausland, entwickelt und baut Schiebebeschläge und schickt sie wieder ins Ausland. Immer im Wissen, dass sich auf dem globalen Markt nur die Besten durchsetzen.
Auf dem globalen Markt setzen sich nur die Besten durch.
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Präzision
«Jeder Golfspieler hat seinen persönlichen Idealschwung, der mühelos und leicht funktioniert wie ein gut montierter Schiebebeschlag. Aber er muss diesen Schwung finden.»
100 Prozent Wer gute Arbeit liefern will, muss sie immer wieder überprüfen. Für die Herstellung von Produkten gilt dasselbe. Zum Beispiel beim neuen Dämpfeinzug SoftMove 80.
Der Dämpfeinzug SoftMove 80 ist als Ergänzungsteil zum HAWA-Junior 80 auf höchste Beanspruchungen und Dauerfunktionalität ausgerichtet: Er bremst die Türen sanft ab und zieht sie in ihre Endposition. Ein langlebiger, wartungsfreier Dämpfeinzug, bei dem die Zugfeder nach 100 000 Testzyklen noch tadellos schliessen muss, lässt sich nur mit hochwertigen Einzelteilen bauen. Eine nur punktuelle Kontrolle ist angesichts dieses Anspruchs zu wenig. Deshalb sorgt beim SoftMove 80 ein neuer Prüfstand für eine hundertprozentige Funktionskontrolle aller Teile. Dieselbe Null-Fehler-Toleranz gilt
für den hochwertigen Metall-Öldruckdämpfer sowie für das Zusammenbauen der Teile. Hier kommt eine spezielle neue Schraubmaschine zum Einsatz. Um zu guter Letzt dem Verarbeiter eine höchstmögliche Montagequalität zu bieten, gehört zum SoftMove 80 Set eine Einwegbohrlehre. Sie dient der sicheren und exakten Montage des Auslösenockens in der Laufschiene. Dank ihr bleibt zudem die montierte Laufschiene frei von Bohrspänen. Wenn der Dämpfeinzug dann seine Arbeit aufnimmt, zeigt er, wie viel Zuverlässigkeit in ihm steckt. Es ist genau so viel, wie bei seiner Herstellung in ihn investiert wurde: 100 Prozent.
Im SoftMove 80 steckt jene Zuverlässigkeit, die in seine Herstellung investiert wurde.
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Lucas Jenni, Jahrgang 1967 Marketing- und Vertriebsleitung HCP 18,8
«Am meisten arbeite ich an meiner Präzision.» «Im Sommer arbeite ich nur 80 %, damit ich mehr Zeit mit meinen Golfschlägern geniessen kann. Ich schätze vor allem das sportliche Golfspiel und bestreite etwa 40 Turniere im Jahr. Bei meinen Trainingseinheiten steht die Präzision an oberster Stelle, denn je tiefer das Handicap, desto wichtiger ist es, den Golfball präzis zu platzieren, um sich möglichst viele unnötige Schläge zu ersparen.» Susanna Weber, Jahrgang 1966 Dokumentationsmanagement HCP 11,5
«Gemäss Studien ist der Abschlag im Golf die motorisch komplexeste Sportbewegung. Da ist Präzision und Koordination gefragt. Ziel ist ja immerhin, auf eine Distanz von mehreren hundert Metern ein 10,8 cm grosses Loch zu treffen.» Daniel Huber, Jahrgang 1967 Marketingprojektleitung HCP 24,3 SLIDE Nr. 7
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Projekte
Hotel Valbella Inn, Lenzerheide Die beiden Annexbauten des Hotel Valbella Inn fügen sich harmonisch in die Umgebung ein, als ständen sie schon seit Jahrzehnten in der alpinen Landschaft der Lenzerheide. Sie sind kaum ein Jahr alt: der neue Hoteltrakt «Tgiasa da Lenn» mit 27 Zimmern und der fünfstöckige Wellnessturm «Tor da Lenn». Die vom Architekturbüro Peter Moor gestaltete Fassade – mit ihrer horizontalen Struktur – erinnert an einen Stapel Fichtenholzbretter. Als Sicht- und Sonnenschutz baute der Holz Holz-bauspezialist W. Rüegg in Kaltbrunn SchiebeSchiebeläden aus geöltem Fichtenholz mit Verbindungen aus Edelstahl. Wegen häufiger winterlicher Schneeverwehungen sind die Laufschienen gut versteckt und geschützt. Trotz ihrer Dimensionen von 2,6 x 2,6 m verleihen die Holzschiebeläden der Fassade einen sich immer wieder verändernden, aber stets verspielten und leichten Ausdruck. Da sie aufgrund der schmalen und tiefen FensterFenster nischen von innen nicht manuell bedient werden können, setzte der Zürcher Architekt Peter Moor auf einen Elektroantrieb. Hawa unterstützte das Vorhaben mit einem BeBeschlagsystem auf der Basis von HAWAFrontslide Front slide 60/matic. Dank spezifischen AnAnpassungen im Bereich der Laufwerke und Steuerung lassen sich die Schiebeläden entsprechend ihres höheren Gewichts langsamer öffnen und schliessen.
Die 35 Holzschiebeläden sind ein ent ent-scheidendes Gestal Gestal-tungselement der Fichtenholzfassade.
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Projekt: Ort: Land: Architekt: Innenarchitekt: Realisator: Bauherr: Fertigstellung: Hawa Systeme: Vorhaben: Stückzahl: Material:
Hotel Valbella Inn, «Tgiasa da Lenn» Valbella-Lenzerheide Valbella-L enzerheide Schweiz Peter Moor GmbH, Architekt ETH/ TH/SI SIA, A, Zürich Christian Aebli & Partner, Fislisbach W. Rüegg AG, Kaltbrunn Valbella Inn AG Dezember 2010 Dezember HAWA--Frontslide 60/matic HAWA Automatische Schiebeläden 35 Geöltes Fichtenholz
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Projekte
Sheraton Grand Hotel & Spa, Edinburgh
Projekt: Ort: Land: Innenarchitekt: Realisator: Beratung: Bauherr: Fertigstellung: Hawa Systeme: Vorhaben: Stückzahl: Material:
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Sheraton Grand Hotel & Spa Edinburgh Grossbritannien mkv design, London Solaglas Motherwell Ltd, Bellshill, Motherwell Häfele U.K. Limited, Swift Valley, Rugby Hotel Corporation of Edinburgh 2010 HAWA--Puro 100–150 HAWA Ganzglasschiebetüren 269 Glas
Mit der Renovation aller 269 Zimmer hat das 26 Jahre alte Sheraton Grand Hotel & Spa in Edinburgh letztes Jahr vorgemacht, wie man in Zimmergrössen von gestern den Fünfster Fünfster-ne-S ne -Standard tandard von heute intelligent unterbringt. Besonders in der Hotellerie ist das Bad in den letzten 20 Jahren wichtiger geworden. Deshalb gaben die Innenarchitekten im SheSheraton den neuen Nassbereichen mehr Raum. Sie realisierten ebenerdige Duschen, gross gross-zügige Badewannen und separate Toiletten. Den ganzen Bereich umsäumten sie mit eleganten Ganzglaswänden. Mit dem Effekt, dass das das neue Bad grösser wirkt, das ZimZimmer aber kaum kleiner. Beim Zugang ins Bad sparten die Designer Platz – mit einer Schiebetür. Und sie schufen Raum – mit der Ganzglasausführung. Als renommierter Beschlaghändler empfahl der Hawa Vertriebspartner Häfele den Architek Architekten das Schiebebeschlagsystem HAWA-Puro 100–150. Den Ausschlag gaben gemäss Pro Pro-duktmanager Gary King die einfache Monta Monta-ge und der Umstand, dass dem Gast hoher Schiebekomfort und dank unsichtbaren Be Be-schlagteilen volle Transparenz geboten wird. Gäste in Luxushotels erwarten Luxusbäder, in denen sie verweilen, ja wohnen können. Mit seinen eleganten und grosszügigen Bädern spielt das Sheraton Grand Hotel & Spa diesbezüglich in einer eigenen Liga.
Die grossflächigen Verglasungen machen die Bäder grösser, heller, eleganter – und buchungsrelevanter.
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Projekte
Gesundheitsresort & Spa-Hotel Der Umbau 2010 des Gesundheitsresorts & Spa pa--Hotels Rosenalp war gross. Die Herausforderung für den Innenausbauer Philipp Haas & Söhne aus Bad Reichenhall war es ebenso. Wie realisiert man raumhohe Schränke in nicht unbedingt überdimensionierten ZimZimmern mit minimalen Sockelhöhen und Ab Ab-ständen zur Decke? Wenn für die Türen hochwertig furnierte Spanplatten eingesetzt werden, mehrere der Elemente ganzflächige Spiegel tragen sollen und relativ schwer werden dürften? Und wenn die Schrankfron Schrankfron-ten weder über Doppel- noch Schrankseiten verfügen sollen und deshalb Fronten ohne seitlichen Anschlag gefragt sind?
30 mm reichen Die Haas Meisterwerkstätten konnten für die Beratung und Ausarbeitung der Details auf die Unterstützung von Hawa zählen. Das Team um Johannes Haas setzte dann als Lösung den Schiebebeschlag für vorliegende Schranktüren Schrank türen HAWA-Antea 50-80/VF ein, der mit nur je 30 mm Distanz zu Boden und DeDecke auskommt – für minimalste Sockelhöhen und schmale Deckenanschlussfugen. Mit HAWA-Antea 50-80/VF konnten sämtliche Lauf- und Führungsschienen, alle Befes Befes-tigungsteile sowie das Dämpfeinzugssystem elegant hinter den Schrankschiebefronten platziert werden, sodass die vollflächige
In Hotellerie und Gastronomie sind Schiebeelemen chiebeelemen-te hoher Beanspruchung ausgesetzt. Darum gibt es nur ein Kriterium: Qualität.
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Optik nicht unterbrochen wird. Werkzeuglos einhängbare Holztüren und die seitliche Re Re-gulierung der Türhöhe überzeugten das EinEinbauteam in der Realisationsphase. Hawa Schiebebeschläge seien generell sehr gut einstell- und justierbar, urteilt Johannes Haas, der seit Jahr Jahren Hawa Produkte verarbeitet. Mit HAWA-Antea 50-80/VF gleiten die grosgrossen, schweren Schranktüren nun verblüffend ruhig – und bilden so eine Facette des WohlWohlfühlkonzeptes ab. «Der HAWA-Antea HAWA-Antea 5080/VF ist der beste Vorfrontbeschlag auf dem Markt», finden Johannes Haas wie auch seine Brüder Friedrich und Marcus Haas, mit denen er das Unternehmen gemeinsam leitet.
Rundum wohlfühlen In der neuen Rosenalp kommen noch weitere Schiebelösungen zum Einsatz. Drei Suiten erhielten er hielten eine Platz sparende Trennung von Schlaf- und Wohnzimmer, die Innenausbauer Haas als symme symmetrische trische Holzschiebetüren realisierte, beschlagen mit HAWA-Symmetric 80/Z. Im komplett neu gestalteten RestauRestaurantbereich gleiten Zwischen- und Abschlusstüren mit dem Ganzglasbeschlag HAWAJunior 80/GP. Die Gastgeberfamilie Schädler ist von der neuen Rosenalp begeistert, die Gäste sind es ebenso: «Die Rosenalp kenne ich nun weit über 20 Jahre und dennoch ist es immer wieder überwältigend, hier Erholung pur zu geniessen.»
Rosenalp, Oberstaufen
Projekt: Ort: Land: Architekt: Realisator: Bauherr: Fertigstellung: Hawa Systeme:
Vorhaben: Stückzahl: Material:
Rosenalp, Gesundheitsresort & Spa pa--Hotel Oberstaufen im Allgäu Deutschland ALPSTEI EIN N GmbH, Immenstadt Philipp Haas & Söhne GmbH & Co. KG, Bad Reichenhall Allgäuer Rosenalp GmbH & Co. KG Dezember 2010 Dezember HAWA--Antea 50 HAWA 50--80/VF HAWA-S HAWA -Symmetric ymmetric 80/Z HAWA--Junior 80/GP HAWA Schrankschiebetüren, Schiebetüren 12 Schrankfronten, 3 symmetrische HolzHolzschiebetüren, 5 Ganzglasschiebetüren Holz furniert, Holz mit Spiegel belegt, Glas
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Know-how
Menschen und Maschinen
Zielsicher am Start Das Streben nach höchstmöglicher Präzision oder «Wiederholgenauigkeit» zieht sich wie ein roter Faden durch die Hawa AG. Das gilt für Dienstleistungen und alle Stadien zwischen der zündenden Innovationsidee und dem ausgelieferten und tadellos funktionierenden Schiebebeschlagsystem.
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Meisterleistung
Geisterschicht
Die horizontale Spindel des Hochleistungs-CNCCenters Matsuura Maxia H.Plus 405 N, Baujahr 2011, hat eine Höchstleistung von 12 000 Umdrehungen pro Minute. Hier ist sie bestückt mit einem T54 SchruppSchaftfräser (Ø 5,0). Dieses Werkzeug aus Vollhartmetall mit Titancarbonitrid-Beschichtung fräst mit Geschwindigkeiten von VC 180 M/MIN und VF 925 MM/MIN Taschen in die Stahlplatten für das Schliessblech eines HAWA-Toplock. Aus der Spindel spritzt mit 70 bar Druck eine Kühlemulsion. Sie kühlt das Werkzeug und spült die Späne weg.
Der schwere Gusskörper der Matsuura und die hochmoderne Computertechnologie ermöglichen eine Positionier- und Wiederholgenauigkeit im Mikrometerbereich. Die Matsuura vermag acht Stunden lang selbstständig und zuverlässig zwölf Paletten mit Rohlingen zu verarbeiten. Die Mitarbeiter bezeichnen eine solche Arbeitsphase, die oft am Abend beginnt, als «Geisterschicht». Nach dem Einsatz wird jedes Werkzeug von einem Laserstrahl abgetastet. Sollte er dabei Bruchstellen entdecken, schaltet sich die Matsuura selbstständig aus, genauso wie bei anderen Störfällen. Im Normalfall aber verstaut der automatische Wechsler das Werkzeug wieder im Werkzeugrack. Bis zu seinem nächsten Einsatz.
«Die Hawa AG ist kein Unternehmen, das feinmechanische Instrumente herstellt», sagt Berthold Kübler, Leiter Betrieb und Logistik. «Wir bauen weder Fotoapparate noch Armbanduhren, unsere Produkte sind alles andere als zerbrechlich. Trotzdem stehen bei uns Maschinen im Einsatz, die auch in der Uhrenindustrie benutzt werden und die um ein Mehrfaches genauer produzieren können, als unsere Produkte es tatsächlich erfordern.»
Die Qualität des Rohmaterials muss der verlangten Qualität der Produkte entsprechen. Deshalb spielt das Quality Management bereits bei der Auswahl der Lieferanten und beim Einkauf eine zentrale Rolle. Die ersten Lieferungen werden akribisch kontrolliert, bei langjährigen Lieferanten wird regelmässig, gezielt und stichprobenartig geprüft. Hier zeigt sich die Wiederholgenauigkeit. «Die Verantwortung des Lieferanten ist hoch», be-
«Qualität kann man nicht herbeikontrollieren, Qualität muss produziert und geliefert werden.» Berthold Kübler, Leiter Betrieb und Logistik, Hawa AG SLIDE Nr. 7
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Know-how
Genauigkeit
Schnelligkeit
Das Kestrel 2-AchsenMessmikroskop von Hawa misst Präzisionsbauteile auf einen Tausendstelmillimeter genau, berührungsfrei und nur mit Licht. Das Objekt liegt auf einem kardanisch aufgehängten Messtisch, der mit einer Flächenfehlerkorrektur kalibriert ist. Der Messrechner QC-200 stellt die Ergebnisse wahlweise numerisch oder grafisch dar, die Bilder sind hochauflösend und kontrastreich.
Das Rack der Matsuura bietet Platz für 320 Werkzeuge. Die Hawa hat noch eine weitere Matsuura in Betrieb, Baujahr 2007, welche 240 Rackplätze aufweist. Das neuere Modell ist dasselbe wie das alte, arbeitet aber schneller. Laut Markus Stutz dauert beispielsweise der Werkzeugwechsel nur noch ungefähr halb so lang. Bereits während eines Bearbeitungsschrittes holt der Werkzeugwechsler das Werkzeug für den nächsten Arbeitsschritt aus dem Rack und hält es bereit.
tont Berthold Kübler, denn «Qualität kann man nicht herbeikontrollieren und herbeiprüfen. Qualität muss produziert und geliefert werden.»
Darüber hinaus findet eine tägliche fliegende Prüfung statt: Ein Qualitätsprüfer geht von einer Station zur nächsten und kontrolliert Stichproben.
Voraussetzung für zeitlich genaues Arbeiten ist eine hohe Verfügbarkeit der Materialien – ein Fall für das Hochregallager. Damit das hochautomatisierte System nicht ausfällt, pflegt die Hawa AG mittels Wartungsvertrag eine «vorbeugende Wartung». Auf diese Weise stehen der Fabrikationsabteilung stets die richtigen Einzelteile in genügend hoher Anzahl zur Verfügung, sodass sie kontinuierlich arbeiten und die termingerechte Fertigstellung der Schiebebeschlagsysteme garantieren kann. Die Mitarbeiter haben auch ihre Produktionsmaschinen so weit wie nötig unter Kontrolle.
Ausserordentliche Präzisionsarbeit ist in der Biegerei gefragt, wo Teile nach Kundenwunsch respektive Kundenzeichnung für spezielle Anwendungsfälle hergestellt werden.
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Nur mit einem einwandfreien Kontrollprozess in der Fabrikation kommen in der Montageabteilung ebenso einwandfreie Komponenten an. Hier werden sie zusammengefügt zu jenem Schiebebeschlagsystem, das über den Fachhandel zu den Handwerkern gelangen wird. Und diese wissen das System dann präzise am richtigen Ort einzusetzen.
«Ich will sicher sein.» Eine Maschine arbeitet so präzise wie der Mitarbeiter, der sie einrichtet und überwacht. Das sagt Markus Stutz, seit elf Jahren Produktionsleiter bei der Hawa AG.
Markus Stutz, stimmt die Gleichung «höhere Automatisierung = höhere Präzision in der Produktion»? Nein, die stimmt nicht. Maschinen und Geräte werden von uns Mitarbeitern überwacht, justiert und gepflegt. Eine Maschine bearbeitet einen Rohling nur dann einwandfrei, wenn wir ihn sorgfältig und korrekt einlegen. Und wenn ein Werkzeug nicht mehr richtig schneidet oder wenn beim eben ausgestossenen Einzelteil Massabweichungen auftreten, dann müssen wir Mitarbeiter das frühzeitig erkennen.
Was bewirkt denn eine Automatisierung in der Produktion? Mehr Ausstoss, dank Schnelligkeit und dank längeren Laufzeiten bis in die Nacht hinein. Für die Qualität und Präzision der Fertigung schafft die Automatisierung konstante Rahmenbedingungen.
Genaue Prozesse laufen also nicht per se langsamer ab? Es gibt natürlich Arbeitsprozesse, die äusserst exakt ausgeführt werden müssen und entsprechend lange dauern, Schleifen oder Erodieren zum Beispiel. Aber die betreffen eher den Werkzeugbau. Eine Maschine wie die Matsuura arbeitet sehr schnell und deswegen nicht weniger genau.
Im Gegensatz zu einem Menschen. Jawohl, und genau deswegen ist es wichtig, dass ein Mitarbeiter weiss, wofür das Teil gebraucht wird, das er produziert. Er muss die Produktionskette verstehen. Damit er immer daran denkt, dass eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise das A und O ist. Die Anforderungen an den Qualitätsanspruch spielen da eine grosse Rolle.
Inwiefern? Ein Mitarbeiter darf nie so unter Druck stehen, dass ihm die Zeit fehlt, immer wieder in Ruhe zu kontrollieren und zu messen. Es muss einem Mitarbeiter bei seiner Tätigkeit wohl sein, und er muss am fertigen und einwandfreien Produkt Freude haben können. Unsere Mitarbeiter sind sich bewusst, dass ihre Arbeit wesentlich zur Qualität des Produkts und somit zur Zufriedenheit unserer Kunden beiträgt.
«Ich bin derjenige, der sichersicherstellt, dass in der Produktion immer wieder nachgemessen und kontrolliert wird.» Die Einzelteile müssen äusserst präzise gefertigt sein. Der fertige Schiebebeschlag aber ist Temperaturschwankungen oder der Witterung ausgesetzt und braucht stets ein gewisses «Spiel», eine Bewegungsfreiheit, die ihn tadellos gleiten lässt. Wie bemisst man diese Toleranzwerte? Mit Erfahrung. Insbesondere mit der Erfahrung des Konstrukteurs. Er gibt uns die Zeichnungen und Masse in die Produktion. Ob es Schiebebeschläge für Holz, Glas oder Metall sind, spielt keine Rolle. Je grösser die Erfahrung des Konstrukteurs ist, desto weniger Justierungen werden bei den späteren langwierigen Testläufen nötig.
Sind Sie selber ein präziser Typ? (Lacht) Auf meinem Schreibtisch herrscht ein etwas kreatives Chaos. Aber wo es drauf ankommt, bin ich natürlich sehr präzise. Ich bin derjenige, der an den Maschinen in der Produktion immer wieder nachmisst und kontrolliert. Ich will sicher sein.
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Textilstrukturen, Zeichnungen, Muster, Logos, fotorealistische Bilder : Glasspezialisten bringen jede digitale Bildvorlage auf die Folie oder direkt auf die Oberfläche von Verbundsicherheitsglas (VSG). Auf diese Weise werden einbruch- und splitterhemmende Ganzglasschiebetüren zum Blickfang – und zum idealen Einsatzgebiet für formschlüssige Hawa Schiebebeschlagsysteme.
Starkes Glas für feines Design
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Glas wird lebendig im Zusammenspiel von Licht und Transparenz. Es lässt sich gravieren, lackieren, satinieren, bedrucken, färben, bemalen und mit Folien dekorieren. Vor allem Dekorfolien eröffnen dank moderner Reproduktionstechnologien derzeit neue Gestaltungsspielräume. Als Träger prädestiniert ist Verbundsicherheitsglas (VSG). Die «eingebettete» Folie verleiht den Glaselementen eine dreidimensionale Tiefenwirkung. Für die individuelle Gestaltung bietet zum Beispiel die
Schweizer Galvolux SA ein Verbundsicherheitsglas an, das mittels Spezialfolie in verschiedenen Farben und Dekoren gestaltet werden kann. Die Materialvarianten sind vielfältig, die Designs personalisierbar, sogar Teilverspiegelungen sind möglich. Galvolux bietet ihren Kunden aber auch raffinierte Gesamtlösungen mit Glasschiebetüren an, unter anderem mit dem HAWA-Purolino 80. «Gerade HAWA-Purolino 80 ist technisch wie ästhetisch beste Qualität», sagt Marco Jelmini,
Ganz Glas Der Klassiker für die Gestaltung von VSG ist die Holzimitationsfolie. Unabhängig vom Sujet können die Schiebetüren isoliert als Blickfang gestaltet oder als Element integriert werden, welches Bezug nimmt auf Wände, Böden oder andere Bestandteile der Raumgestaltung.
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Mitglied der Geschäftsleitung der Galvolux SA. Denn durch die komplett in der Schiene versteckte Lauftechnik bei HAWA-Purolino 80 wie auch HAWA-Puro 100–150 wird das grossflächige Design der Glasschiebetüre weder durch Abdeckkappen noch sonstige Montagekomponenten gestört. Das Maximum an Flächenwirkung wird mit der deckenintegrierten Einbauvariante erzielt, da die Laufschienen vollständig in der Decke untergebracht sind. Die beiden Schiebebeschlag-
VSG für Kreative Bei der Gestaltung der Folie zwischen den einzelnen Glasschichten von VSG gibt es kaum mehr technische Grenzen. Es zählt allein die Fantasie. 28
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systeme eignen sich deshalb für designorientierte Innenausstattungen von Wohnbauten, öffentlichen Bauten sowie für die Hotellerie und Gastronomie. So ist, angesichts der im öffentlichen Bereich verlangten Sicherheitsstandards, VSG klar erste Wahl. VSG lässt sich mit den entsprechenden Hawa Beschlagsystemen – statt nur kraftschlüssig zu klemmen – formschlüssig und sicher montieren. Glasschäden aufgrund von zu hohem
Ideal für VSG aus ESG HAWA-Puro 100–150 HAWA-Purolino 80 HAWA-Junior 40-80-120-160/GP HAWA-Ordena 70/P und 70/F HAWA-Variofold 80/GV HAWA-Centerfold 80/GV HAWA-Variotec 150/GV und 150/GR HAWA-Motus 150/GV-matic
Klemmdruck oder temperaturbedingtem Verrutschen sind so ausgeschlossen. Zusätzlich notwendig ist einzig massgebohrtes VSG, wie es inzwischen von zahlreichen Glasverarbeitern massgeschneidert geliefert wird. Die formschlüssige, sichere Verbindung von VSG mit der Schiebebeschlagtechnik ermöglicht die komplette Integration in die Laufschiene: für vollkommene Transparenz und optisch höchste Designansprüche.
Einfach und sicher montiert VSG und HAWA-Puro 100–150 passen zusammen: Zweiteiligen Glashalter in den Glasausschnitt einsetzen, mit der Schablone bohren, um Toleranzen auszugleichen, Keilaufhängung und Laufwerk montieren, fertig. Die Aufhängung wird in die Laufschiene integriert, Beschlagteile sind keine mehr sichtbar.
Schönes Duo: Holz und Acryl 2009 wurde der Holz-Acryl-Verbundstoff Duoplex® der Franz Kolar GmbH mit dem interzum award ausgezeichnet. Duoplex® wurde für den gehobenen Möbel- und Innenausbau entwickelt.
Der neue Verbundstoff eignet sich für designorientierte Raumteiler, Schiebetüren, Innentüren, Möbelfronten und weitere Inneneinrichtungen. Duoplex® ist durchscheinend und ermöglicht in Kombination mit Licht stimmungsvolle Effekte.
Duoplex®-Oberflächen sind geschlossen und problemlos zu reinigen. Die natürliche Holzoberfläche bleibt beidseitig erhalten. Und sie bildet die eigentliche Stärke des neuen Materials: Es sieht nicht nur aus wie Holz, es fühlt sich auch so an.
4 Hölzer, 2 Acryle, 4 Furniere
Massarbeit Die Herstellerin liefert massgeschnittene Platten von 5 oder 8 mm Stärke und bis zu 1000 x 2000 mm Grösse.
Die Herstellerin, die Franz Kolar GmbH im österreichischen Brunn, produziert standardmässig die Kombinationen von geölter Buche, Ahorn, Eiche oder Nuss mit transparenten oder satinierten Acrylflächen. Möglich ist auch die Verwendung hochwertiger Furniere in den Ausführungen Schokoeiche, Sandeiche, Eiche titanium und Nuss vario.
Für Schiebelösungen mit Duoplex® eignen sich diverse Glasschiebebeschläge, darunter: – HAWA-Junior Glassysteme – HAWA-Symmetric 80/G und 80/GV – HAWA-Variofold 80/GV – HAWA-Purolino 80
Duoplex® erweitert das Spektrum kreativer Einsatzmöglichkeiten von Schiebebeschlagsystemen im Innenausbau. SLIDE Nr. 7
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Know-how
News
Nachwuchsförderung
Ausschreibungstexte
Hawa on tour
Hawa AG Qatar
Hawa Student Award 2012
Abschreiben beim Ausschreiben
Auf Besuch bei Handwerkern
Neue Niederlassung in Qatar
«Wohnen in urbanen Nischen» lautet das Thema des Hawa Student Award 2012. Der Wettbewerb gibt Architekturstudenten im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit, ihre Vision verdichteter Wohnformen von einer namhaften Jury beurteilen zu lassen – und vielleicht mit dem Student Award ausgezeichnet zu werden.
Seit August 2011 sind auf www.hawa.ch unter der Rubrik Produkte, im HAWA-Productfinder, Ausschreibungstexte von über 50 Hawa Produkten in Deutsch und Englisch als WordDokument abrufbar.
Ab Sommer 2011 besucht Hawa auf Einladung Schreinereien und Holzfachschulen in der Schweiz und bringt im fahrenden «Hawa Showroom» Modelle und Präsentationsmittel zu bewährten Produkten und Neuentwicklungen mit.
Weitere Informationen zur Aufgabenstellung, zum Wettbewerbsprogramm, Preisgeld und der Anmeldung finden Sie auf der Hawa Themenwebsite myslidestyle.ch. Einsendeschluss für die einzureichenden Projektunterlagen ist der 28. Oktober 2011.
schreibungen von Neubauten oder Sanierungen benutzen. Diese In-
Im kleinen Golfstaat Qatar hat ein weiteres Tochterunternehmen der Hawa AG anlässlich der Messe «Project Qatar» im April 2010 seine Arbeit aufgenommen. Die neue Vertretung unter der Leitung von Iyad Nassar hat ihren Sitz in der Hauptstadt Doha unweit des internationalen Flughafens. Sie verstärkt die bereits seit 2005 bestehende Niederlassung Hawa Middle East FZE mit Sitz in Dubai.
Das Thema des letzten Hawa Student Awards, «Das wandelbare Haus», wurde als Studentenwettbewerb von der argentinischen Vereinigung «Sociedad Central de Arquitectos» aufgenommen, der erstmals in Zusammenarbeit mit der Hawa AG durchgeführt wird.
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Architekten, Fachplaner oder Generalunternehmer können die Dokumente als Vorlagen für Aus-
formationsquelle erleichtert es dem Ausschreiber, für die geplanten Schiebeanwendungen die kompletten technischen Angaben von Anfang an in die Planungsphase miteinzubeziehen.
Interessierte Betriebe wie auch junge Berufsleute können auf diese Weise das Hawa Sortiment konkret erleben.
Hawa verspricht sich von dem Interessierte Holzunternehmer nutzen die Fachkompetenz des erfahrenen Hawa Beraters Josef Marfurt als Informations- und Inspirationsquelle für kreative und vielleicht neue Anwendungen, um damit ihr persönliches Spektrum an Angeboten für ihre eigenen Kunden zu erweitern.
direkteren und besser vernetzten Kontakt zu englisch- wie auch arabischsprachigen Bauherren, Architekten und Verarbeitern eine frühzeitige Teilnahme an den Planungs- und Entscheidungsphasen. Adresse: Hawa AG Qatar Global Business Centre 4th Floor, Office L12 P.O. Box 25422 Corniche Area, Doha Qatar
Agenda
Persönlich
Batimat 2011 Weltgrösste Messe für alle Sparten der Bauindustrie mit umfassendem Themenspektrum. www.batimat.com
7. – 12.11.2011
Hawa
Paris Expo, Porte de Versailles, Frankreich Halle 7.1, Stand D6
7. – 8.12.2011 Hawa
Düsseldorf, Deutschland Halle 1, Stand 89
17. – 21.1.2012 Hawa
Messe Basel Halle 1.1, Stand B22
Architect@Work 2011 Fachmesse für Architekten, Ingenieurbüros, Innenarchitekten und Designer. www.architectatwork.de
Swissbau 2012 Zweijährlich stattfindende, wichtigste Fachmesse der Bau- und Immobilienbranche in der Schweiz mit den Fachbereichen Konzept und Planung, Rohbau und Gebäudehülle, Technik und Baustelle, Innenausbau. www.swissbau.ch
Oliver Kalbhenn berät seit Anfang Januar 2011 die Hawa Fachhändler in Deutschland – ansteckend engagiert und sehr kompetent. «Erfolg entsteht nur gemeinsam», nennt Oliver Kalbhenn sein Credo. So unterstützt und berät er die Hawa Marktpartner in Deutschland in enger Zusammenarbeit. Der gelernte Schreinermeister bringt 15 Jahre Erfahrung im Vertrieb mit. Die letzten drei Jahre war er beim deutschen Küchen- und Möbelverband MHK Group tätig. Er ist 43 Jahre alt und wohnt mit seiner Familie in Aschaffenburg im Grossraum Frankfurt am Main.
Impressum Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk
SLIDE, Nr. 7, September 2011, erscheint zweimal jährlich Herausgeber/Copyright Hawa AG Schiebebeschlagsysteme, CH-8932 Mettmenstetten, slide@hawa.ch, technische Änderungen vorbehalten Projektverantwortung Rolf Arnold, Anke Deutschenbaur, Doris Hug Konzept/Redaktion/Gestaltung Basel West Unternehmenskommunikation AG, CH-4012 Basel; Redaktion: Willi Näf; Gestaltung: Thomas Aerni; Lithografie: Yvette Bolliger Druck Engelberger Druck AG, CH-6370 Stans Sprachen/Auflagen deutsch 6000, französisch 2500, englisch 4000 Bildnachweis Seiten 1 – 3, 10 – 15, 22 – 25: Frédéric Giger; Seiten 2, 8, 9: Paul A. Souders/Corbis/Specter; Seiten 4, 5, 30: istockphoto; Seiten 6, 7: Remo Nägeli; Seiten 16, 17: Valbella Inn AG, www.valbellainn.ch; Seiten 18, 19: Sheraton Grand Hotel & Spa; Seite 21: studio 22; Seiten 26, 27: Galvolux SA; Seite 28: Marc Eggimann; Seite 29: Franz Kolar GmbH; Seite 30: Marcel Studer Artikel-Nr. 22042
PREISTRÄGER
Tugenden wie Engagement oder Leidenschaft sind für Oliver Kalbhenn wichtig. «Und die sehe ich bei Hawa und bei mir.» Er habe in der Zentrale ein starkes und hochmotiviertes Team im Rücken, weiss Oliver Kalbhenn. «So können wir gemeinsam unsere Kunden im deutschen Fachhandel für Hawa Schiebebeschlagsysteme begeistern und zu ihrem Erfolg beitragen.»
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Hawa Schiebebeschläge: offen für individuelle Design-Ideen.
Ihre gestalterischen Pläne beziehen Kundenvorgaben und räumliche Gegebenheiten mit ein. Damit Ihnen dennoch so viel Spielraum wie möglich bleibt, entwickelt Hawa seit Jahrzehnten Beschlagsysteme und -lösungen, die sich massgeschneidert Ihren Ideen anpassen. Deshalb ist es immer auch eine gute Idee, für das Schieben, Falten, Stapeln, Öffnen und Schliessen von Wänden, Türen, Fenstern und Läden erst der Website www.hawa.ch einen Besuch abzustatten. Hawa AG, CH-8932 Mettmenstetten, Schweiz, Tel. +41 44 767 91 91, Fax +41 44 767 91 78, www.hawa.ch