Lieder von Hugo Wolf

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Liederabend

Lieder von Hugo Wolf

Ma r k u s Fe o d o r R i l l i n g – Te n or Wo l fg a n g K ra e m e r – K l a v ie r P r o g ra mm


Wir möchten Sie höflich bitten, die einzelnen Liedgruppen nicht durch Beifall zu unterbrechen und nicht umzublättern, bevor ein Lied und seine Begleitung beendet sind. Danke! Mörike Seite 3 3 4 4 4 5 5 6

Er ist’s Im Frühling In der Frühe Gesang Weyla’s Heimweh Nimmersatte Liebe Begegnung Der Gärtner Eichendorff Der Musikant Heimweh Verschwiegene Liebe Nachtzauber Die Nacht

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PAU S E Aus dem “Italienischen Liederbuch” Ein Ständchen euch zu bringen Gesegnet sei, durch den die Welt entstund Der Mond hat eine schwere Klag’ erhoben Und willst du deinen Liebsten sterben sehen Und steht Ihr früh am Morgen auf Wie viele Zeit verlor ich Heut’ Nacht erhob ich mich Benedeit die sel’ge Mutter Geselle, woll’n wir uns in Kutten hüllen Wir haben beide lange Zeit geschwiegen Nun laß uns Frieden schließen Auch kleine Dinge können uns entzücken Biografie Hugo Wolfs

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Inhalt


Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist’s! Frühling, ja du bist’s! Dich hab ich vernommen! Frühling, ja du bist’s!

I m Frühl in g Hier lieg’ ich auf dem Frühlingshügel; die Wolke wird mein Flügel, ein Vogel fliegt mir voraus. Ach, sag’ mir, alleinzige Liebe, wo du bleibst, daß ich bei dir bliebe? Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus. Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen, sehnend, sich dehnend in Lieben und Hoffen. Frühling, was bist du gewillt? Wann werd’ ich gestillt? Die Wolke seh’ ich wandeln und den Fluß, es dringt der Sonne goldner Kuß mir tief bis in’s Geblüt hinein; die Augen, wunderbar berauschet, tun, als schliefen sie ein, nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet. Ich denke dies und denke das, ich sehne mich und weiß nicht recht nach was: Halb ist es Lust, halb ist es Klage: mein Herz, o sage, was webst du für Erinnerung in golden grünen Zweige Dämmerung? Alte, unnennbare Tage!

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Mörike

E r is t ’s


In d e r Frühe Mörike

Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir, dort gehet schon der Tag herfür an meinem Kammerfenster. Es wühlet mein verstörter Sinn noch zwischen Zweifeln her und hin und schaffet Nachtgespenster. Ängst’ge, quäle dich nicht länger, meine Seele! Freu’ dich! Schon sind da und dorten Morgenglocken wach geworden.

Ge s a ng We y l a ’s Du bist Orplid! Mein Land! Das ferne leuchtet; vom Meere dampfet dein besonnter Strand den Nebel, so der Götter Wange feuchtet. Uralte Wasser steigen verjüngt um deine Hüften, Kind! Vor deiner Gottheit beugen sich Könige, die deine Wärter sind.

Heimw eh Anders wird die Welt mit jedem Schritt, den ich weiter von der Liebsten mache; mein Herz, das will nicht weiter mit. Hier scheint die Sonne kalt in’s Land, hier deucht mir Alles unbekannt, sogar die Blumen am Bache! Hat jede Sache so fremd eine Miene, so falsch ein Gesicht. Das Bächlein murmelt wohl und spricht: armer Knabe, komm bei mir vorüber, siehst auch hier Vergißmeinnicht! Ja, die sind schön an jedem Ort, aber nicht wie dort. Fort, nur fort! Die Augen geh’n mir über!

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So ist die Lieb’! So ist die Lieb’! Mit Küssen nicht zu stillen: Wer ist der Tor und will ein Sieb mit eitel Wasser füllen? Und schöpfst du an die tausend Jahr’; Und küssest ewig, ewig gar, du tust ihr nie zu Willen. Die Lieb’, die Lieb’ hat alle Stund’ neu wunderlich Gelüsten; Wir bissen uns die Lippen wund, da wir uns heute küßten. Das Mädchen hielt in guter Ruh’, wie’s Lämmlein unter’m Messer; ihr Auge bat: nur immer zu, je weher desto besser! So ist die Lieb’ und war auch so, wie lang es Liebe gibt, und anders war Herr Salomo, der Weise, nicht verliebt.

Be g e g nung Was doch heut Nacht ein Sturm gewesen, bis erst der Morgen sich geregt! Wie hat der ungebetne Besen Kamin und Gassen ausgefegt! Da kommt ein Mädchen schon die Straßen, das halb verschüchtert um sich sieht; wie Rosen, die der Wind zerblasen, so unstet ihr Gesichtchen glüht. Ein schöner Bursch tritt ihr entgegen, er will ihr voll Entzücken nah’n: wie seh’n sich freudig und verlegen die ungewohnten Schelme an! Er scheint zu fragen, ob das Liebchen die Zöpfe schon zurecht gemacht, die heute Nacht im offnen Stübchen ein Sturm in Unordnung gebracht. Der Bursche träumt noch von den Küssen, die ihm das süße Kind getauscht, er steht, von Anmut hingerissen, derweil sie um die Ecke rauscht.

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Mörike

Ni m mers at t e Li ebe


Mörike / Eichendorff

D e r G ä r t ner Auf ihrem Leibrößlein, so weiß wie der Schnee, die schönste Prinzessin reit’t durch die Allee. Der Weg, den das Rösslein hintanzet so hold, der Sand, den ich streute, er blinket wie Gold! Du rosenfarb’s Hütlein, wohl auf und wohl ab, o wirf eine Feder, verstohlen herab! Und willst du dagegen eine Blüte von mir, nimm tausend für eine, nimm alle dafür!

D e r M us ika nt Wandern lieb’ ich für mein Leben, lebe eben, wie ich kann, wollt ich mir auch Mühe geben, paßt es mir doch gar nicht an. Schöne alte Lieder weiß ich, in der Kälte, ohne Schuh’, draußen in die Saiten reiß ich, weiß nicht, wo ich abends ruh’! Manche Schöne macht wohl Augen, meinet, ich gefiel ihr sehr, wenn ich nur was wollte taugen, so ein armer Lump nicht wär’. Mag dir Gott ein’n Mann bescheren, wohl mit Haus und Hof verseh’n! Wenn wir zwei zusammen wären, möcht mein Singen mir vergeh’n.

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Wer in die Fremde will wandern, der muß mit der Liebsten gehn, es jubeln und lassen die andern den Fremden alleine stehn. Was wisset ihr, dunkle Wipfel, von der alten, schönen Zeit? Ach, die Heimat hinter den Gipfeln, wie liegt sie von hier so weit! Am liebsten betracht’ ich die Sterne, die schienen, wie ich ging zu ihr, die Nachtigall hör’ ich so gerne, sie sang vor der Liebsten Tür. Der Morgen, das ist meine Freude! Da steig’ ich in stiller Stund’ auf den höchsten Berg in die Weite, grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!

Ve rs c hw ie g e n e Li ebe Über Wipfel und Saaten in den Glanz hinein, wer mag sie erraten, wer holte sie ein? Gedanken sich wiegen, die Nacht ist verschwiegen, Gedanken sind frei. Errät es nur eine, wer an sie gedacht beim Rauschen der Haine, wenn niemand mehr wacht, als die Wolken, die fliegen, mein Lieb ist verschwiegen und schön wie die Nacht.

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Eichendorff

He imw eh


N a c ht z a ube r

Kennst die Blume du, entsprossen in dem mondbeglänzten Grund? Aus der Knospe, halb erschlossen, junge Glieder blühend sprossen, weiße Arme, roter Mund, und die Nachtigallen schlagen und rings hebt es an zu klagen, ach, vor Liebe todeswund, von versunk’nen schönen Tagen komm, o komm zum stillen Grund! Komm!

Di e N a c ht Nacht ist wie ein stilles Meer, Lust und Leid und Liebesklagen kommen so verworren her in dem linden Wellenschlagen. Wünsche wie die Wolken sind, schiffen durch die stillen Räume, wer erkennt im lauen Wind, ob’s Gedanken oder Träume? Schließ’ ich nun auch Herz und Mund, die so gern den Sternen klagen, leise doch im Herzensgrund bleibt das linde Wellenschlagen.

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PAUSE

Eichendorff

Hörst du nicht die Quellen gehen zwischen Stein und Blumen weit, nach den stillen Waldesseen, wo die Marmorbilder stehen in der schönen Einsamkeit? Von den Bergen sacht hernieder, weckend die uralten Lieder, steigt die wunderbare Nacht, und die Gründe glänzen wieder, wie du’s oft im Traum gedacht.


Ein Ständchen Euch zu bringen kam ich her, wenn es dem Herrn vom Haus nicht ungelegen. Ihr habt ein schönes Töchterlein. Es wär’ wohl gut, sie nicht zu streng im Haus zu hegen. Und liegt sie schon im Bett, so bitt’ ich sehr, tut es zu wissen ihr von meinetwegen, daß ihr Getreuer hier vorbeigekommen, der Tag und Nacht sie in den Sinn genommen, und daß am Tag, der vierundzwanzig zählt, sie fünfundzwanzig Stunden lang mir fehlt.

Ge s e g n e t s ei, durch den di e Wel t entst u n d Gesegnet sei, durch den die Welt entstund; wie trefflich schuf er sie nach allen Seiten! Er schuf das Meer mit endlos tiefem Grund, er schuf die Schiffe, die hinübergleiten, er schuf das Paradies mit ew’gem Licht, er schuf die Schönheit und dein Angesicht.

D e r M on d hat ei ne schw er e Kl ag’ erho b en Der Mond hat eine schwere Klag’ erhoben und vor dem Herrn die Sache kund gemacht: Er wolle nicht mehr steh’n am Himmel droben, du habest ihn um seinen Glanz gebracht. Als er zuletzt das Sternenheer gezählt, da hab’ es an der vollen Zahl gefehlt; zwei von den schönsten habest du entwendet: die beiden Augen dort, die mich verblendet.

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Italienisches Liederbuch

E i n S t ä n d c hen Euch zu br i ngen


U nd w il l s t d u dei nen Li ebsten sterben seh en Italienisches Liederbuch

Und willst du deinen Liebsten sterben sehen, so trage nicht dein Haar gelockt, du Holde. Laß von den Schultern frei sie niederwehen; wie Fäden sehn sie aus von purem Golde. Wie goldne Fäden, die der Wind bewegt, schön sind die Haare, schön ist, die sie trägt! Goldfäden, Seidenfäden ungezählt, schön sind die Haare, schön ist, die sie strählt!

U nd s t e ht I hr fr üh am Mor gen auf Und steht Ihr früh am Morgen auf vom Bette, scheucht Ihr vom Himmel alle Wolken fort, die Sonne lockt Ihr auf die Berge dort, und Engelein erscheinen um die Wette und bringen Schuh’ und Kleider Euch sofort. Dann, wenn Ihr ausgeht in die heil’ge Mette, so zieht Ihr alle Menschen mit Euch fort, und wenn Ihr naht der benedeiten Stätte, so zündet Euer Blick die Lampen an. Weihwasser nehmt Ihr, macht des Kreuzes Zeichen und netzet Eure weiße Stirn sodann und neiget Euch und beugt die Knie ingleichen o wie holdselig steht Euch alles an! Wie hold und selig hat Euch Gott begabt, die Ihr der Schönheit Kron empfangen habt! Wie hold und selig wandelt Ihr im Leben; der Schönheit Palme ward an Euch gegeben.

Wie v ie l e Ze it verl or i ch Wie viele Zeit verlor ich, dich zu lieben! Hätt’ ich doch Gott geliebt in all der Zeit. Ein Platz im Paradies wär’ mir verschrieben, ein Heil’ger säße dann an meiner Seit’. Und weil ich dich geliebt, schön frisch Gesicht, verscherzt’ ich mir des Paradieses Licht, und weil ich dich geliebt, schön Veigelein, komm’ ich nun nicht ins Paradies hinein.

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Heut’ Nacht erhob ich mich um Mitternacht, da war mein Herz mir heimlich fortgeschlichen. Ich frug: Herz, wohin stürmst du so mit Macht? Es sprach: Nur Euch zu seh’n, sei es entwichen. Nun sieh, wie muß es um mein Lieben steh’n: Mein Herz entweicht der Brust, um dich zu seh’n!

Be n ed eit d ie sel ’ge Mutter Benedeit die sel’ge Mutter, die so lieblich dich geboren, so an Schönheit auserkoren, meine Sehnsucht fliegt dir zu! Du, so lieblich von Gebärden, du, die Holdeste der Erden, du mein Kleinod, meine Wonne, Süße, benedeit bist du! Wenn ich aus der Ferne schmachte und betrachte deine Schöne, siehe wie ich beb’ und stöhne, daß ich kaum es bergen kann! Und in meiner Brust gewaltsam fühl’ ich Flammen sich empören, die den Frieden mir zerstören, ach, der Wahnsinn faßt mich an! Benedeit die sel’ge Mutter, die so lieblich dich geboren, so an Schönheit auserkoren, meine Sehnsucht fliegt dir zu! Du, so lieblich von Gebärden, du, die Holdeste der Erden, du mein Kleinod, meine Wonne, Süße, benedeit bist du!

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Italienisches Liederbuch

He ut ’ N a c ht e rhob i ch m i ch


Ge s e l l e, w oll ’ n w i r uns i n Kutten hül l e n Italienisches Liederbuch

Geselle, woll’n wir uns in Kutten hüllen, die Welt dem lassen, den sie mag ergötzen? Dann pochen wir an Tür um Tür im Stillen: ,,Gebt einem armen Mönch um Jesu willen.” ,,O lieber Pater, du mußt später kommen, wenn aus dem Ofen wir das Brot genommen. O lieber Pater, komm nur später wieder, ein Töchterlein von mir liegt krank darnieder.” ,,Und ist sie krank, so laßt mich zu ihr gehen, daß sie nicht etwa sterbe unversehen. Und ist sie krank, so laßt mich nach ihr schauen, daß sie mir ihre Beichte mag vertrauen. Schließt Tür und Fenster, daß uns keiner störe, wenn ich des armen Kindes Beichte höre!”

Wir habe n beide l ange Zei t geschw i egen Wir haben beide lange Zeit geschwiegen, auf einmal kam uns nun die Sprache wieder. Die Engel, die herab vom Himmel fliegen, sie brachten nach dem Krieg den Frieden wieder. Die Engel Gottes sind herabgeflogen, mit ihnen ist der Frieden eingezogen. Die Liebesengel kamen über Nacht und haben Frieden meiner Brust gebracht.

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Nun laß uns Frieden schließen, liebstes Leben, zu lang ist’s schon, daß wir in Fehde liegen. Wenn du nicht willst, will ich mich dir ergeben; wie könnten wir uns auf den Tod bekriegen? Es schließen Frieden Könige und Fürsten, und sollen Liebende nicht darnach dürsten? Es schließen Frieden Fürsten und Soldaten, und sollt’ es zwei Verliebten wohl mißraten? Meinst du, daß, was so großen Herrn gelingt, ein Paar zufriedner Herzen nicht vollbringt?

Au c h k l ein e Di nge können uns entzücken Auch kleine Dinge können uns entzücken, auch kleine Dinge können teuer sein. Bedenkt, wie gern wir uns mit Perlen schmücken; sie werden schwer bezahlt und sind nur klein. Bedenkt, wie klein ist die Olivenfrucht, und wird um ihre Güte doch gesucht. Denkt an die Rose nur, wie klein sie ist, und duftet doch so lieblich, wie ihr wißt.

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Italienisches Liederbuch

Nun l a ß un s Fr i eden schl i eßen


Biografie Hugo Wolfs ( 1 860 - 1 903) Hugo Wolf

1860 13. März: Hugo Filipp Jakob Wolf in Windischgraz geboren 1865 Klavierunterricht, zunächst beim Vater, dann (bis 1869) beim Dorfschullehrer Sebastian Weixler 1870 Gymnasium in Graz - Schulversagen 1871 Stiftsgymnasium St. Paul in Kärnten – Orgel- und Violinspiel – erneutes Schulversagen 1873 Gymnasium Marburg an der Drau – Konflikt mit der Schulleitung 1875 Erste Kompositionen – September: Eintritt in das Wiener Konservatorium – 22. November: „Tannhäuser” gehört – 12. Dez.: Begegnung mit Wagner – 15. Dezember: „Lohengrin” gehört 1876 28. Februar: Besuch bei dem Dirigenten Hans Richter – Lieder, Chöre, Klavierstücke – Oper König Alboin begonnen 1877 Entlassung aus dem Konservatorium – Ab März: Windischgraz – Arbeit an Symphonie B-Dur – November: Rückkehr nach Wien, Freundschaft mit Wagnerianern: Gustav Schönaich, Felix Mottl, Adalbert von Goldschmidt – erste Schopenhauer-Lektüre – 16. Dezember: Uraufführung von Bruckners III. Symphonie erlebt – Syphilitische Infektion 1878 Begegnung mit Vally Franck – Lieder nach Heine u.a. 1879 Arbeit am Streichquartett d-moll – Lenau-Lieder – Wohngemeinschaft mit Gustav Mahler – Begegnung mit Brahms 1880 Idyllischer Sommer in Mayerling. Langsamer Satz des d-moll-Quartetts – Lieder 1881 Bruch mit Vally Franck. Psychisches Tief – Geistliche Eichendorff-Chöre – Sommer: Windischgraz. Ärger über provinzielle Enge – Bekehrung zum Antisemitismus und Vegetarismus – November: Kapellmeister in Salzburg - Eklat 1882 Rückkehr nach Wien – zeitweise Bruch mit dem Vater – 18. Juni: Mausfallensprüchlein (Mörike) – In Bayreuth „Parsifal” gehört – Bekanntschaft mit Friedrich Eckstein und Familie Köchert (Wolfs nobelste Förderer) – Libretto zu einer komischen Oper nach spanischem Sujet 1883 Januar: Verlagssuche, Begegnung mit Hanslick – 13. Februar: Wagner gestorben – 6. April: Besuch bei Franz Liszt, Anregung zu Orchesterwerk – Penthesilea begonnen 1884 Wohngemeinschaft mit Hermann Bahr – Ab 20. Januar: Musikkritiker am Wiener „Salonblatt” – August-Oktober: Gast der Familie Strasser in Schloß Gstatt. QuartettFinale, Bühnenmusik Prinz Friedrich von Homburg (Fragment) 1885 Gast der Familie Köchert in Wien – 21. Sept.: Hans Richter verspricht, die Penthesilea zu prüfen – 15. Oktober: Rosé-Quartett lehnt Wolfs Streichquartett ab 1886 13. März: Begegnung mit Liszt – Sommer: Murau bei Strassers. Intermezzo für Streichquartett – 31. Juli: Liszt gestorben – 15. Oktober: Penthesilea in Novitätenprobe der Wiener Philharmoniker abgelehnt – Dezember: Oratorium Christnacht 1887 Italienische Serenade für Streichquartett, fünf bedeutende Eichendorff-Lieder – 24. April: Letzter Artikel im „Salonblatt” – 9. Mai: Filipp Wolf gestorben – November: Zwei Hefte Lieder zur Veröffentlichung vorbereitet – Depressionen 1888 Umzug nach Perchtoldsdorf ins Sommerhaus der Familie Werner – 16. Februar-18. Mai: 43 Mörike-Lieder – März: Zwei Hefte Lieder erscheinen, erste öffentliche Aufführung von Wolf-Liedern

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1889

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– September: Gast bei Eckstein in Unterach, 12 Eichendorff- und 10 MörikeLieder – Förderung durch Wiener Wagner-Verein, Bekanntschaft mit Joseph Schalk und Ferdinand Jäger (Tenor, bedeutender Wolf-Interpret) – 25 Goethe-Lieder, Gast bei Köcherts (Döbling) – 26 Goethe-Lieder – Februar: Zerwürfnis mit dem Wagner-Verein – Textentwurf zu Oper „Ein Sommernachtstraum”, Komposition zweier Stücke daraus – Mörike-, Eichendorff-, Goethe-Lieder erscheinen – 28. Oktober: Spanisches Liederbuch nach Heyse und Geibel in Perchtoldsdorf begonnen Januar: Rosa Mayreders „Dreispitz”-Libretto abgelehnt – 27. April: Spanisches Liederbuch beendet – Mai/Juni: Alte Weisen (Keller) – Opernplan „Der Sturm” – 25. September-14. November: 7 Italienische Lieder (Heyse) – Ab 12. Oktober: Deutschland-Reise: Bekanntschaft mit Detlev von Liliencron, Georg Michael Conrad (München), Emil Kauffmann (Tübingen), Oskar Grohe, Felix Weingartner (Mannheim), Engelbert Humperdinck, Ludwig Strecker (Verlag Schott, Mainz) – November: Kompositionsauftrag des Burgtheaters Bühnenmusik zu Ibsens „Das Fest auf Solhaug” Schott verlegt Spanisches Liederbuch und Alte Weisen – März: DeutschlandReise. Uraufführung der Christnacht unter Weingartner in Mannheim – Körperliche und geistige Erschöpfung – Dezember: 15 Italienische Lieder 18. Februar-9. März: Berlin, Wolf-Konzerte – Suche nach Libretto – Opernplan Manuel Venegas – April/Mai: Orchesterbearbeitung Italienische Serenade – Schott kauft Italienisches Liederbuch Band I, erscheint im Dezember Quälende Unproduktivität – Instrumentationen – Nietzsche-Lektüre – BachStudien (u.a. „Das wohltemperierte Klavier”) – Konzerte in Wien und Graz Januar: Reise mit Bruckner nach Berlin, Siegfried Ochs dirigiert Elfenlied und Feuerreiter – Liaison mit Frieda Zerny – 2. Dezember: Elfenlied und Feuerreiter in Wien erfolgreich – 18. Dezember: Sensationelle Premiere von Humperdincks „Hänsel und Gretel” in Wien Januar: Rosa Mayreders Corregidor-Libretto akzeptiert – 12. März: Beginn der Arbeit an Der Corregidor in Perchtoldsdorf – 16. Mai: Übersiedlung nach Schloß Matzen, Domizil des Barons Lipperheide – 9. Juli: Klavierauszug der Oper fertig – 22. Dezember: Instrumentation beendet – Dezember: Wiener Hofoper desinteressiert an Der Corregidor Hugo-Wolf-Verein in Berlin – 25. März-29. April: Italienisches Liederbuch II komponiert – Mai: Verlag Heckel druckt Corregidor – 7. Juni: Erfolgreiche Corregidor-Uraufführung in Mannheim – 4. Juli: Einzug in eigene Wohnung in Wien – 20. August: Arzt entdeckt Symptom der Paralyse – Revision der Corregidor-Partitur – Dezember: Byron-Gesänge Umarbeitung des 4. Akts Der Corregidor – März: Michelangelo-Gesänge – April: Hugo-Wolf-Verein in Wien – 1. Juni: Mahler an die Wiener Hofoper berufen; verspricht, Der Corregidor aufzuführen – 8. Juli: Moritz Hörnes’ Libretto Manuel Venegas akzeptiert – Ab 29. Juli: Fieberhafte Arbeit an der Oper – Mitte September: Mahler zieht sein Versprechen zurück – 18. September: Wahnvorstellungen – 20. September: Einlieferung in die „Privat-Irrenanstalt” Dr. Svetlin - Größenwahn Remission – 24. Januar: Entlassung – Ab 11. Februar: Italien-Reise – 29. April: Corregidor-Neufassung in Straßburg uraufgeführt – Oktober: Selbstmordversuch im Traunsee. Einlieferung in die Niederösterreichische Landesirrenanstalt Wien Sprachstörungen Paralytische Krämpfe 22. Februar: Tod Hugo Wolfs

(Aus “Hugo Wolf” von Andreas Dorschel, rororo-Taschenbuch 344)

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Markus Feodor Rilling – Tenor Geboren 1960 in Bobingen, ab 1966 Flötenunterricht in Bobingen bei Alois Gieron. Ab 1977 Orgelunterricht bei Hans-Martin Kemmether, Augsburg. 1978 – 1982 Studium an der Fachakademie für Musik der Stadt Augsburg bei Kammermusiker Gereon Trier in Quer- und Blockflöte. 1979 – 1982 Mitglied des Extrachores (Tenor) der Städtischen Bühnen Augsburg. 1982 Dritter Preisträger im Bläserensemble der Augsburger Allgemeinen Zeitung. 1982 Abschluss des Studiums als staatlich geprüfter Musiklehrer und Soloflötist (Orchestermusiker). 1983 – 1987 Studium von Opern- und Konzertgesang an der Fachakademie für Musik der Stadt Würzburg bei Prof. Herbert Roth. 1987 Abschluss mit Auszeichnung als lyrischer Tenor. 1998 Interpretationskurse in Liedgesang bei Jan Philipp Schulze, München. 1985 – 2001 Mitglied der Würzburger Vokalsolisten und des Ensembles Opern Konzertant, Würzburg. Seit 1987 als freischaffender Sänger tätig. Zahlreiche Auftritte bei Konzerten, Oratorien, Opern- und Liederabenden in Augsburg, Ulm, Nürnberg, Würzburg, Schweinfurt, Bad Brückenau, Bad Kissingen und Hamburg.

Wolfgang Kraemer – Pianist Geboren 1966 in Augsburg, ab dem Alter von sechs Jahren Klavierunterricht durch den Vater (Musikpädagoge). Studium an der Berufsfachschule für Musik in Krumbach/Schwaben bei Pavol Kovac, Klavier. Studium an der Fachakademie für Musik der Stadt Augsburg bei Johannes Bosch, Klavier. 1992 Abschluss als staatlich geprüfter Musiklehrer. 1993 Diplom der Musikhochschule München. Erweiterte Studien bei Prof. Ansgar Janke, München, Klavier; bei Prof. Herbert Roth, Würzburg, Liedbegleitung und bei Jan Philipp Schulze, München, Liedbegleitung, Klavier und Kammermusik. Dozent und Korrepetitor beim Internationalen Arbeitskreis für Musik in Sachsen-Anhalt mit Bläsern. Konzerttätigkeit in Deutschland, Spanien und Griechenland (Vokalbegleitung und Kammermusik). Liederabende, schwerpunktmäßig zu Kompositionen von Schubert, Schumann und Hugo Wolf. Liedbegleitung zu Werken von Werner Wolf Glaser anlässlich einer Uraufführung im Februar 2001. Zusammenarbeit mit dem Bayrischen Rundfunk, München.


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