Transaction in germany september 2016

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Gebraucht-Check: Fendt Favorit 900 Vario

Das Landtechnikmagazin für Profis

Nr. 5 | September/Oktober 2016 | 5,50 €

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DreieCksBeZiehunG Lemken Azurit mit DeltaRow-Ablage

YoungtimeR

Zweite ChanCe Für BiG rOY

Jüngst in Rekordzeit restauriert: der legendäre Versatile 1080-Knicklenker

eRStkontAkt

Neuheiten – Trends

– Tests

LANDTECHNIK

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2016

IO N E N

ZurüCk in die ZukunFt

Der neue Deutz-Fahr 6185 RCShift im Fahrbericht 0 5 4 198510 005502

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Editorial

„Dieser Sommer kostete Nerven – Ihre wie unsere!“ Liebe Leser, einmal kurz durchatmen – und dann den zurückliegenden Sommer abhaabha ken. Ich kann mich an kaum einen zweiten erinnern, der für mich dermaßen nervenaufreibend war. Nicht nur das wechselhafte Wetter und die unzuverunzuver lässigen Wetterprognosen machten unserem Team in puncto Testplanung und -durchführung zu schaffen. Auch ansonsten ging schief, was nur schiefgehen konnte: Der für einen Fahrbericht in Mecklenburg-Vorpommern einein geplante Mähdrescher rutschte vom Tieflader und wurde schwer beschädigt. Die Ersatzmaschine lief im Norden Frankreichs – dort angekommen, änderte sich binnen weniger Stunden auf einmal die Wettervorhersage von DruschDrusch wetter auf regnerisch. 18,5 Prozent Feuchte waren dem Landwirt dann doch zuviel, und wir hatten Glück, am Vortag beim Einstellen der Maschine und den ersten Trommelstunden zum „Lackabfahren“ schon einen Eindruck gege wonnen zu haben. Eine geplante Reportage fiel ins Wasser, weil wenige Tage zuvor der Häcksler einen schwerwiegenden Defekt bekam. Der Ausweichbetrieb vergaß, unserem Autor Bescheid zu geben, als es draußen im Feld losging – schließlich waren viele Landwirte und Lohnunternehmer froh, Korn und Stroh überhaupt einigermaßen trocken und mit ordentlichen Qualitäten vom Feld zu bekommen.

Fotos: MuMMe Mu

Dennoch haben wir es mit zahlreichen Wochenendeinsätzen wieder geschafft, ein interessantes und abwechslungsreiches Heft zusammenzustellen. Zwar mussten wir den angekündigten Unimog-PowerMix um eine Ausgabe verschieben da der Praxiseinsatz noch nicht abgeschlossen ist, aber dafür haben wir zahlreiche andere aktuelle Fahrberichte und Trendthemen zu bieten. Dazu kommen exklusive Reportagen über die „Schwarzfahrer“ von Agrarlohn Müritz, die Restauration des Versatile 1080 BIG ROY und den Nordhorner Feldtag. Übrigens liegt dieser Ausgabe erstmals der Innovationsführer 2016 bei, den wir ab sofort jährlich mit unserer Schwesterzeitschrift AGRARTECHNIK auflegen werden. Dabei bestimmen nicht nur wir, wer innovativ ist, sondern auch Sie – und können dabei noch etwas gewinnen! Am besten jetzt gleich unter www.landtechnik-innovationen.de online gehen und mitvoten!

Herzlichst, Ihr Matthias Mumme

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September / OktOber 2016

traction

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5 ezial

Gebraucht: Fendt 900 Vario – 1. Generation

Das Landtechnikmagazin für Profis

Seiten Sp

Nr. 5 | September/Oktober 2016 | 5,50 €

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DREIECKSBEZIEHUNG Lemken Azurit mit Twin Row

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ZWEITE CHANCE FÜR BIG ROY

Jüngst in Rekordzeit restauriert: der legendäre Versatile 1080-Knicklenker

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36 SEITEN

INNOVATIONEN 2016 Neuheiten –

Trends – Tests

LANDTECHNI

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Pic AT ku H Vs ps, elf – Q u un er nüt ad d au zli s u Fe f H ch n ld o e d f

M ÜB A ER RK SI T CH T

2016

Diebsetruanhgl-

Cover: Die neue Serie 6 RCShift von Deutz-Fahr beerbt die CShift-Schalter aus Lauingen.

TesT

22 - 51

22 Erstkontakt: Zurück in die Zukunft Der neue Deutz-Fahr 6185 RCShift 32 Erstkontakt: Saatengrüne Modellpflege Updates für Claas Arion- und Axion-Baureihen – Wir haben sie im Praxiseinsatz angetestet. 38 Arbeitsprobe: Dreiecksbeziehung Lemken Azurit-Einzelkornsämaschine mit DeltaRow 44 Arbeitsprobe: Kompakte Schlagkraft Amazone Catros+ 12003-2TS im ersten Fahrbericht 50 Arbeitsprobe: Turbo für Stoppel u. Saatbett Stoppelsturz mit Kverneland Turbo 6500T & 8000T 56 Arbeitsprobe: Höhere Ansprüche Kongskilde XRWT-Anbaudrehpflug mit XLD-Körper

Praxis

44

Der neue Catros+ 12003-2TS von Amazone mit 12 m Arbeitsbreite in der Arbeitsprobe.

64 - 69

64 Dienstleistung: Club der Schwarzfahrer Agrarlohn Müritz ist ein junges Unternehmen – dank seiner schwarzen Traktoren aber schon weit bekannt.

Trend

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ScheibenZinkenKombinationen von Agrisem bis Väderstad.

70 - 83

70 Bodenbearbeitung: Scheibe vor Zinken Scheiben-Zinken-Kombinationen und ihre Einsatzgebiete, Differenzierungen und Vorzüge. 78 Diebstahlsicherung: Finger weg! Hardware und Software gegen Maschinendiebstahl

Finanzen

84 - 85

84 Kredite: Übersicherung regulieren Beim Thema Kreditsicherheiten ist man vor allem durch Ehegatten-Bürgschaften schnell übersichert.

Technik

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86 Marktübersicht: Mehr als Spielzeug Pickups, Quads und ATV – mehr als 130 Modelle mit Daten und Preisen. 100 agri EXPERTS: 70 Prozent dreschen selbst Ergebnisse der Mähdrescher-Umfage im Detail

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traction

September / OktOber 2016

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Wir haben die jungen „Schwarzfahrer“ von Agrarlohn Müritz besucht.

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inhalT sePTember/OkTOber 2016 Videos zu dieser Ausgabe: ERSTKOnTAKT Deutz-Fahr 6185 rCShift • ERSTKOnTAKT Claas-Updates für Arion & Axion • ARBEITSpROBE Amazone Catros+ 12003-2tS • ARBEITSpROBE kverneland k turbo 6500t & 8000t • ARBEITSpROBE Kongskilde XRWT [ www.traction-magazin.de ]

GebrauchT

106 - 111

106 Check: Allgäuer Revolutionär Die ersten Fendt 900 Vario werden langsam rar – wir klären über Stärken und Schwächen auf.

ausland

114 - 119

114 USA: Heu-Dampfmaschine Alexander Conrad zu Besuch bei Staheliwest und ihren Heubedampfern in Utah.

karriere

106

Mittlerweile schwer zu finden und sehr teuer: gebrauchte Fendt Favorit 900 Vario.

120 - 125

120 Tagebuch: Vorführerische Technik Johannes Schlosser war einige Wochen als Vorführfahrer für Väderstad in Chile auf Tour.

hObby

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126 Youngtimer: Zweite Chance für BIG ROY Anlässlich des 50. Jubiläums ließ Versatile den 1080 BIG ROY komplett restaurieren. 136 Feldtag: Bärentreffen fern der Heimat Schlüter-Auflauf auf dem Nordhorner Feldtag!

rubriken 3 6 8 14 18

126

Anlässlich des 50. Jubiläums ließ Versatile den legendären BIG ROY restaurieren.

62 140 141 142 144 146

Editorial Bild des Monats TOPNews Aus aller Welt Interview: Kernmärkte im Blick, Crister Stark, Väderstad-Verken AB Ungeschönt: Stimmen aus der Praxis Altes Eisen: Horsch Terra-Trac TT Topmodell: Steyr 8165 Turbo, MO-Miniatur Modell-Neuheiten und Hobby-Termine Bruch Vorschau/Impressum

Agrisem Maximulch 3, 5 & 6................71 Amazone Catros+ 12003-2TS ............. 44 Bednar Terraland DO........................... 72 Belarus 4522........................................14 Case IH Luxxum..................................... 8 Challenger 1050.................................... 6 Claas Arion 450 Hexashift .................32 Claas Axion 930 CMatic .....................32 Claas Xerion 4500 ..............................64 Claas Xerion 5000..............................66

Deutz-Fahr 6185 RCShift ....................22 Deutz-Fahr Serie 7 TTV T4 final............ 9 Fendt Favorit 926 Vario .................... 106 Fendt 939 Vario ..................................68 Great Plains SL & SLD ........................ 73 Greaves 450 ........................................14 Horsch Terrano MT .............................74 Horsch Tiger MT..................................74 Horsch Terra-Trac TT 250 ................ 140 John Deere 8400R ............................. 13

Kongskilde XRWT................................56 Krone BiG Pack 1290 HDP II................64 Kuhn Performer 5000......................... 75 Kverneland CTC................................... 75 Kverneland Turbo 6500 T & 8000T ...50 Lemken Azurit .....................................38 MALI Li-Trac 300 .............................. 139 MF 7614 Essential ...............................62 Massey Ferguson 5700 SL ................. 10 Massey Ferguson 7614 Essential .......62

Fotos: MuMMe (2); WerksFotos

Maschinen und Geräte in diesem Heft Rabe Carry Bret................................... 76 Rauch AGT...........................................62 Samson PG II........................................12 Schlüter Profi Trac 3500 TVL ........... 137 Schlüter Profi Trac 5000 TVL........... 137 Väderstad Opus...................................20 Väderstad Tempo V...............................19 Väderstad TopDown ............................ 76 Versatile 1080 BIG ROY..................... 126 Vredo VT 4556 .................................... 13

Unsere Titelthemen sind mit einem Pfeil gekennzeichnet

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Fotos: Werkbild

Bild des Monats Familienbande

6 traction september/oktober 2016

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1000 Vario goes America Schon seit einiger Zeit geisterten Fotos von der Challenger-Variante des Fendt 1000 Vario durch diverse Internetforen. Nun wurde es Ende Juni offiziell: Die Großtraktoren aus Marktoberdorf werden in ausgewählten Märkten wie beispielsweise den USA und Kanada auch von Challenger vertrieben – in entsprechend gelber Farbgebung und mit der Baureihenbezeichnung Challenger 1000. Dabei wird es, wie auch in Europa, vier Modelle vom 1038 bis zum 1050 geben. Bereits bei der Premiere der Fendt 1000 Vario im Sommer 2014 kommunizierten Marken- und Konzernleitung, dass bei der Entwicklung der Traktoren auch speziell nordamerikanische Bedürfnisse berücksichtigt wurden. So gibt es angepasste Spurweiten, und es kann anstelle des Heckkrafthebers auch nur ein Zugpendel geordert werden. Die Challenger 1000 sollen vor allem mit kleineren Knicklenkern konkurrieren. USA: In vielen Regionen fährt man mit schmaler Zwillingsbereifung, die locker zwischen Maisund Sojareihen passt.

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september/oktober 2016 traction 7


Top # News

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Aktuelle Neuheiten, Meldungen und Termine: www.traction-magazin.de

Ausstattung: Die Luxxum-Traktoren bieten ein Lastschaltgetriebe mit Automatikfunktionen und vieles mehr.

Boden erreicht?

Case IH Luxxum www.caseih.com

Der bekannte Farmall U Pro bekommt einen Nachfolger, der auch auf einen neuen Namen hört: Luxxum heißt der neue Case IH Schlepper für das kompakte Premiumsegment. Drei Modelle von 99 bis 117 PS stehen zur Wahl. Neben neuen Tier 4 final-Motoren von FPT bekamen die Kleinen auch ein neues Lastschaltgetriebe mit 32/32 Gängen, das nun in verschiedenen Modi Gänge und Lastschaltstufen automatisch schalten kann. Geschaltet wird am neuen Multicontroller-Joystick, oder – falls vorhanden – am Frontlader-Joystick. Bei der Hydraulik steht eine 80-l-Axialkolbenpumpe mit bis zu fünf mechanischen und einer 100-l-Axialkolbenpumpe mit zwei mechanischen und bis zu vier elektronischen Steuergeräten zur Wahl. Zum Komfort trägt eine neue Vorderachse mit neuer Federung bei. Alle Luxxum kommen übrigens dank Hi-eSCR-Abgasnachbehandlung ohne Partikelfilter aus und spritzen zur Nachbehandlung nur AdBlue ein. Eine CVX-Variante ist nicht geplant.

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Konjunktur: Die Landtechnikbranche steht angesichts geringer erzeugerpreise und schlechter Investitionsstimmung weiter unter Druck. So meldete ende Juli auch kuhn für das erste Halbjahr 2016 einen Umsatzrückgang von 15,45 prozent auf nunmehr 510,2 mio. euro (Vorjahr 603,4 mio. euro). Dieses ergebnis ist vergleichbar mit dem branchenschnitt. mittlerweile mehren sich jedoch die Stimmen, die den boden des Zyklus‘ erreicht sehen und ein etwa gleichbleibendes Niveau für das 2. Halbjahr 2016 und das Jahr 2017 erwarten.

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FoToS: WERKBILDER

Neue in der Kompaktklasse


Auf Tier 4 final getrimmt

Deutz-FaHr serIe 7 www.deutz-fahr.com

Zwei neue 7er-Modelle zwischen 226 und 246 PS kommen von DeutzFahr. Unter der Haube arbeitet ein Deutz TCD 6.1-Motor, der nun Tier 4 final erfüllt und mehr Drehmoment bei niedrigerem Kraftstoffund AdBlue-Verbrauch erzeugen soll. Die MaxiVison-2-Kabine soll zusammen mit Optionen wie einem LED-Lichtpaket den Komfort weiter steigern. Die 7er sind auf Wunsch 60 km/h schnell. Das Armaturenbrett wurde überarbeitet und um einen LCD-Monitor ergänzt Die neue Serie 7 ist nur mit dem stufenlosen TTV-Getriebe erhältlich.

Brandneue Erntetechnik CLaas DIVerse www.claas.com

Ende Juli stellte Claas einige weitere Produktneuheiten aus dem Bereich Erntetechnik vor, die noch nicht auf der Agritechnica 2015 zu sehen waren. Nicht nur für süddeutsche Landwirtschaftsbetriebe und Lohnunternehmer dürfte der Tucano 560 interessant sein. Denn hier hat Claas ab sofort einen leistungsfähigen Hybriddrescher im Programm, der mit 800er-Bereifung unter 3,50 m Transportbreite bleibt. Die Maschine setzt wie das größere Modell Tucano 570 auf das APS-Dreschsystem in Verbindung mit einem 570-mm-Singlerotor zur Restkornabscheidung. Beide Systeme lassen sich wie auch im größeren Modell unabhängig voneinander einstellen. Ein neues Untersieb und eine größere Kornschnecke sollen den Durchsatz vor allem in Körnermais steigern – sie sind ab sofort in allen Tucano-Modellen serienmäßig. Den 313 PS starken Dieselmotor für den Tucano 560 liefert Mercedes Benz. Weiterhin wurde die Lexion 600-Baureihe überarbeitet. Dort passen sich die Sieböffnungen und die Gebläsedrehzahl nun bei entsprechender Einstellung automatisch an. Zudem bekommen alle fünf Modelle einen leistungsfähigeren Strohhäcksler. Neben dem Lexion 670 kann nun auch der Lexion 660 ab Werk mit einem Terra Trac-Raupenlaufwerk ausgerüstet werden. Neu im Segment Pressen sind die Quadrant 5300 mit Kanalmaß 1,20 x 0,70 m als Nachfolgerin der Quadrant 3300 und die Rollant 620, die mit 1,50 m Ballendurchmesser die größte Festkammerpresse am Markt ist. Detaillierte Informationen finden Sie auf www.traction-magazin.de

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toP nEws Neuheiten, Tipps & Termine Termine Innov Agri 06. bis 09. September in Outarville, Frankreich Die Innov-Agri ist der Termin der Agrarbranche in Frankreich. Hier finden sich Aussteller mit Innovationen und Technologien rund um die Themen Landwirtschaft und Viehzucht. www.innovagri.com MeLa 15. bis 18. September in Mühlengeez Auf der 26. MeLa, der Landwirtschaftsausstellung Mecklenburg-Vorpommern, sind mehr als 1.000 Aussteller rund um Landwirtschaft und Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau. www.mela-messe.de

Voll hydraulisch

KuH Ku Hn Ga 15131 www.kuhn.de

Eine variable Arbeitsbreite von 9,5 bis zu 17,7 m bietet der neue Mittelschwader GA 15131 von Kuhn. Der vollhydraulisch angetriebene Schwader ist nun auch über ISoBUS steuerbar. Alle Funktionen wie Heben, Senken, Schwadbreite und Rechhöhe werden über die Traktor-LoadSensing versorgt und können bequem über das Terminal oder einen ISoBUSJoystick bedient werden. Der Antrieb der Kreisel erfolgt über eine eigene Bordhydraulik, die von der Zapfwelle angetrieben wird. Das System fasst gut 200 l Öl.

Kompakte Kraftpakete

Grüne Tage Thüringen 16. bis 18. September in Erfurt Auf der 9. Thüringer Landwirtschaftsmesse ist Land-, Forst-, Kommunalund Bautechnik zu sehen. www.gruenetage.de Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) 17. bis 25. September, München Alle vier Jahre findet das ZLF begleitend zum Oktoberfest auf der Münchner Theresienwiese statt. Neben den Ausstellern aus der Landwirtschaftsbranche sind hier Tierschauen und ein Bühnenprogramm zu finden. www.zlf.de

massey FerGuson DIVerse www.masseyferguson.com

Die zum AGCo Konzern gehörende Marke komplettiert ihr Traktorenprogramm im unteren Leistungsbereich. Die Freisichttraktoren der Serie 5700 SL ersetzen die Baureihe 5600 mit vier Modellen zwischen 100 und 130 PS. Diese werden alle von AGCo Power-Vierzylindern nach Tier 4 final-Abgasnorm mit SCR und DoC angetrieben. Die GlobalSerie wird durch die Modelle 5710 und 5711 sowie 6712 und 6713 mit 100 bis 130 PS Maximalleistung und 12x12 SynchoShuttle-Getriebe (a.W. PowerShuttle) nach oben ausgebaut.

Werkzeugkasten: Neues für Hof & Werkstatt

FoToS: WERKBILDER

Kraft: Laut DeWalt bietet der DCG414 die gleiche Leistung wie ein kabelgeführter 1.500W-Winkelschleifer – und längere Akkulaufzeiten als 18V-Geräte.

Kraftwerk: Die Power wird vom DCB546-Akku mit 6 Ah und 108 Wh geliefert, der sowohl mit 54V- als auch mit 18V-Geräten betrieben werden kann.

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kW

* OECD-Test 12.2015; Test-Nr. 2131 http://tractortestlab.unl.edu/ ** Profi 8.2013 www.profi.com *** Profi 8.2015 www.profi.com

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toP nEws Neuheiten, Tipps & Termine

Individueller Kurzschnitt

Krone VarICut www.landmaschinen.krone.de Für die Modelle BiG Pack 1270 VC und BiG Pack 1290 HDP VC hat Krone ein neues Schneidwerk als Alternative zum PreChop-System im Programm. Die Sechsfach-Messergruppenschaltung mit maximal 51 Messern bietet neben Werkseinstellungen auch individuelle Einstellmöglichkeiten. Messerkassette und Schneidwerksboden schwenken bei Verstopfungen automatisch aus. Zum Reinigen und zum Messerwechsel lässt sich die Messerkassette seitlich herausziehen und kann auch in einem Transportgestell gelagert werden. Der Schneidrotor der Maschinen wurde um eine vierte Zinkenreihe erweitert, wodurch er ruhiger laufen soll. Für mehr Durchsatz wurde zudem die Rotordrehzahl etwas erhöht.

Lücke geschlossen

oeHLer tHKL 130 www.oehlermaschinen.de

Zusätzlich zu seinen Hakenliftanhängern mit 8, 20 und 30 t zulässigem Gesamtgewicht stellt Oehler ein zusätzliches kleineres Modell mit 13 t zul. Gesamtgewicht vor. Dieses kann mit Containern von 3,4 bis 5,2 m Länge beladen werden. Optional sind auch 4,7 m Beladelänge möglich. Laut Hersteller eignet sich der Anhänger sowohl für Land- wie auch die Forst- und Bauwirtschaft, und kann dank hoher Hub- und Kippkräfte auch für Erd- und Bauschutttransporte eingesetzt werden.

Breiter mit neuen Features JosKIn soLoDIsC xxL www.joskin.com

Noch bodenschonender

samson PG II 21 & PG II 25 www.samson-agro.com

Als Nachfolger der PG 21 und PG 25 bringt Samson zwei überarbeitete Fässer mit selbsttragender Bauweise auf den Markt. Diese unterscheiden sich gegenüber ihren Vorgängern vor allem durch robustere Achsen und größere Bremsen. Zudem wurde der Drehzahlsensor von außen nach innen in die Radnabe verlegt. Dank höherem Rahmen wurde die Bodenfreiheit verbessert. Zudem lenken die Räder jetzt bis zu 15 statt vorher 12,5 Grad mit. Beide Fässer lassen sich mit einem NIR-Sensor von John Deere nachrüsten.

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Die Solodisc XXL-Baureihe bebe kommt ein neues Topmodell mit 8,25 m Arbeitsbreite. Dank neuer Scheiben (400 mm Durchmesser) mit nur jeweils 5,9 kg Gewicht soll dieses dennoch sehr leichtzügig sein. Das Einsatzgewicht beträgt 2,64 t. Je nach Boden sind 1 bis maximal 6 cm Arbeitstiefe möglich, wobei der Reihenabstand 18,75 cm beträgt. Die Ausbringelemente können bei Kurvenfahrt 10 Grad in jede Richtung mitschwenken. Optional sind ein hydraulischer Querausgleich und Section Control lieferbar.

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Scania-Herz

VreDo Vt4556 www.vredo.com

Beim neuen Gülletrac VT4556 setzen die Niederländer von Vredo erstmals auf einen Scania-Reihensechszylinder. Er leistet 330 kW (450 PS) und erfüllt Tier 4 final. Als Antrieb kommt ein Danfoss-Hydrostat zum Einsatz, der durch eine neue Steuerung mehr Komfort bieten soll. Vredo hat auch die Balance der Maschine verbessert; so soll die Gewichtsverteilung auch mit leerem Tank fast 50:50 betragen.

Mehr Ausstattung(en)

suLKy x40+/x50+ www.sulky-burel.com

Sulky erweitert die Ausstattungsoptionen für seine Sreuer X40+ und X50+. Neu ist eine abrollende Abdeckplane, die auch hydraulisch vom Schleppersitz aus betätigt werden kann. Als Sonderausrüstung ist zusätzlich zum Tribord 3D ein zentraler Grenzstreuschirm erhältlich, der Grenzstreuen vom Feldrand aus bei geschlossenem grenzseitigem Schieber ermöglicht. Für die ISoBUS-Steuerung der Teilbreiten- und Mengeneinstellung sind neue Kompatibilitäten für gängige ISoBUSUniversalterminals (z.B. CNH, Kverneland, usw.) geschaffen worden.

Herbstoffensive

JoHn Deere DIVerse www.deere.de

Für Anfang September, also kurz nach Erscheinen dieser Ausgabe, hat John Deere einige Neuheiten angekündigt. Sicher ist, dass die Baureihe 8R um das neue Topmodell 8400R erweitert wird. Dieses soll nach derzeitigem Stand nur mit dem e23-Powershiftgetriebe erhältlich sein. Zudem ist eine Premium-Kompaktklasse angekündigt, die wohl als 5R-Baureihe Einzug halten dürfte.

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die präzise Scheibensämaschine

exakte Saatgutablage durch hydraulische Schardruckeinstellung hohe Laufruhe durch zweireihigen Reifenpacker

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aus allEr wElt Meldungen

Gigant in Down Under

Der australische Landtechnikhersteller Greaves ist eigentlich für seine selbstfahrenden Zuckerrohrabfahrer bekannt. Seit Kurzem bietet das in mittlerweile dritter Generation geführte Familienunternehmen auch ein Chassis für Spritzen- und Düngerstreueraufbauten an. Prototyp für die R-Serie war der hier abgebildete Greaves 450. Angetrieben wird der dreiachsige Gigant von einem 430 PS starken CaterpillarC13-Dieselaggregat, das seine Kraft an ein Allison-Automatikgetriebe weitergibt. Ein Motor-Getriebe-Management sorgt wahlweise für Dieseleinsparungen oder hohe Flächenleistungen. Sechs Alliance 650/65 R38-Räder sollen die Traktion verbessern und den Bodendruck verringern. Bei 16.000 l Tankvolumen und dem 36,5-m-Spritzgestänge ist das auch angebracht.

Weißrussisches Flagschiff

Belarus präsentierte Anfang Juni auf der Messe Belagro in Minsk sein neues Traktoren-Topmodell – vorerst jedoch nur ein Prototyp. Der 4522 arbeitet mit einem Caterpillar C13-Sechszylinder mit 12,5 l Hubraum und Tier 3-Abgasnorm. Bei 2.100 U/min leistet das Aggregat 431 PS, bei 1.800 bis 1.900 Touren sogar 466 PS. Das maximale Drehmoment beträgt 2.048 Nm, der Tank fasst 650 l. Als Getriebe kommt ein 16/8-Powershiftsatz von MTP zum Einsatz. Das Leergewicht beträgt 14,8 t, das zulässige Gesamtgewicht 20 t.

Förderung gesichert

Kurz nach Redaktionsschluss unserer letzten Ausgabe erreichte uns noch die Meldung, dass Claas Mitte Juni mit der Russischen Förderation einen speziellen Investitionsvertrag (Special Investment Contract) unterzeichnet hat. Damit bekommt Claas den offiziellen Status eines russischen Herstellers. Bereits in November 2015 war auf der Agritechnica eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet worden. Claas erhält für die im für 120 Mio. Euro erweiterten Werk Krasnodar gebauten Mähdrescher so die gleichen Finanzierungshilfen wie einheimische Hersteller.

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Erster LightTraxx in China

Agrifac hat über den Holmer-vertrieb vertrieb den ersten Lightv Traxx in China verkaufen können. Die Maschine arbeitet nach Angaben des Herstellers im nördlichen Teil der Inneren Mongolei, wo die Schläge mit durchschnittlich 3 bis 5 ha Fläche sehr klein sind. In dieser Region sind laut Holmer noch keine zehn selbstfahrenden Köpfrodebunker im Einsatz, da schwerpunktmäßig noch auf das absätzige Ernteverfahren mit separatem Köpfen und Roden sowie Bunkern verbreitet ist. Der Trend zur Zusammenlegung von Arbeitsgängen wird jedoch auch hier für einen Absatzschub von Köpfrodebunkern sorgen.

Weniger Zugkraft

Der australische Landmaschinenhersteller Agrowplow hat mit dem AP91 seinen bislang größten Tiefenlockerer vorgestellt. Das Modell ist mit 11, 17 oder 23 Zinken und Arbeitsbreiten von 6,0 bis 12,0 m erhältlich. Eine Besonderheit ist der dreibalkige Grundaufbau. Während die erste Zinkenreihe eine maximale Arbeitstiefe von 45 cm hat, lockern die zwei folgenden Reihen bis zu 60 cm tief. Diese Anordnung soll den Zugkraftbedarf laut Hersteller um bis zu 18 Prozent senken. Alle Zinken können wahlweise mit Scherbolzen (4.800 kg Auslösekraft) oder hydraulischer Überlastsicherung (1.600 kg Auslösekraft) versehen werden. Das Rahmen ist mit 200 x 200 mm und einer Materialstärke von 9 mm massiv ausgelegt. Die Tiefenführung erfolgt bei den zwei großen Geräten mit vier, beim kleinen Modell mit zwei AS-bereiften Führungsrädern.

Zeiten//spiegel

1970

In den 1960er-Jahren machten sich viele Landtechnikhersteller unterschiedlichste Gedanken darüber, wie man Erntegut am effizientesten bergen, lagern und konservieren kann. Neben den ersten Rundballenpressen, Ladewagen und Quaderballenpressen setzte man auch auf Pelletierer. John Deere brachte 1965 vor allem für die Luzerne-Bergung den Selbstfahrer 400 heraus, der 1970 vom 425 ersetzt wurde. Daneben gab es mit dem 390 auch ein stationäres Modell. Die Selbstfahrer waren mit einem 250 PS starken Detroit-Motor ausgestattet, da John Deere zu dieser Zeit keinen eigenen Motor mit vergleichbarer Leistung im Programm hatte. Die 250 PS reichten dennoch nur für rund 1,5 bis 2,0 km/h Arbeitsgeschwindigkeit. John Deere verkaufte rund 400 Selbstfahrer, etwa 100 davon sind heute noch im Einsatz.

2015

FoToS: WERKBILDER; WERKBILD ARCHIv MUMME (1)

Pelletierer blieben eine Nische, wurden aber dennoch zunehmend durch schlagkräftige Quaderballenpressen verdrängt. In Deutschland versuchten sich Anfang der 1970er-Jahre Claas mit dem Apollo und Fahr mit dem FTS 3000 an einer mobilen Trockungsanlage für Grünfutter, die das Erntegut in Form von Briketts ausgab. Das Gras wurde vorher gemäht, gehäckselt und mittels Bunker in den Trockner befördert. Der hohe Energieinput, verbunden mit einem stark steigenden Ölpreis, verhinderte jedoch einen massenhaften Absatz. 2015 traute sich Krone mit einem völlig neu entwickelten Gerät auf das Gebiet der mobilen Pelletierung, vornehmlich jedoch für Stroh. Der Premos 5000 nimmt das Erntegut dabei selbst vom Schwad auf und presst es bei 80°C und 2.000 bar mittels zweier spezieller Presswalzen zu Pellets. Dabei bleibt eine Restfeuchte von 12 bis 15 Prozent enthalten, der Durchsatz beträgt rund 5 t/h.

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September / OktOber 2016

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aus allEr wElt Weizenernte 2016 Europa

Russland China

Nordamerika

In den USA werden wohl 61,5 Mio. t Weizen geerntet werden. Das sind knapp 6 Mio. t mehr als im Vorjahr.

Die europäische Weizenernte wird wohl deutlich kleiner ausfallen als bislang erwartet. Vor allem in Frankreich gibt es deutliche Einbußen.

In Russland erwartet der IGC eine Weizenernte in der Rekordhöhe von 67,5 Mio. t.

In China soll die Weizenernte ca. 4 Mio. t unter Vorjahresniveau liegen und sich bei 126 Mio. t einpendeln.

Südamerika

Goldene zeiten

Die Experten des Internationalen Getreiderates (IGC) schätzen, dass in diesem Jahr (2016/17) weltweit gut 735 Mio. t Weizen geerntet werden. Damit läge die Ernte auf dem Rekordniveau des Vorjahres.

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Australien Afrika

In Nordafrika wird die ohnehin geringe Weizenproduktion dieses Jahr weiter sinken, schätzt die FAO. In Topregionen Afrikas werden Erträge von rund 3,5 t/ha erzielt.

Australien steuert auf eines der besten Weizenjahre zu: 26 Mio. t sind im internationalen Vergleich zwar wenig, im Vergleich zu den Vorjahren in Australien aber sehr gut.

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FoToS: WERKBILDER

Argentinien ist der größte Weizenproduzent Südamerikas. Hier werden dieses Jahr sehr gute 14,6 Mio. t erwartet. Das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr.


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intErviEw Crister Stark | Väderstad-Verken AB

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Von Matthias Mumme

Kernmärkte im Blick Anlässlich des 25. Geburtstags der Rapid-Baureihe sprachen wir mit Crister Stark über zukünftige Innovationen und die Entwicklung neuer Märkte in Afrika und Übersee.

unde 25 Jahre ist es her, da revolutionierte ein damals vielen noch unbekannter schwedischer Landmaschinenhersteller die Getreideaussaat in Nord-, Zentral und Westeuropa. In Deutschland kannte man Väderstad bis dato kaum, mit Ausnahme einiger Regionen Schleswig-Holsteins, wo die Schweden schon viele Jahre erfolgreich ihre NZ-Eggen verkauften. Mit der Rapid-Baureihe änderte sich das. Denn die gezogene Universaldrillmaschine mit passiven Vorwerkzeugen ebnete den Weg für die flächendeckende Ausbreitung der pfluglosen Getreideaussaat vorm allem in den Neuen Bundesländern und vielen anderen europäischen Ländern. Die Maschine war schlagkräftig und robust – und passte damit genau in den neu entstandenen Markt zwischen Harz und Oder bzw. Ostsee und Erzgebirge. Vater der Rapid ist Crister Stark, eines von vier im Unternehmen tätigen Kinder des 2008 verstorbenen Unternehmensgründers Rune Stark. Unter seiner Regie entwickelte Väderstad auch die erste „massentaugliche“ Kurzscheibenegge Carrier mit einzeln gummigefederten Scheiben. Rapid und Carrier beschleunigten und rationalisierten die Getreideaussaat und die Bodenbearbeitung so stark wie kaum ein

FotoS: WeRKBildeR

Dauerläufer: Die im Jahr 1991 eingeführte Rapid (im Bild die neueste Generation) ebnete den Weg für die reduzierte Großflächenbestellung.

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anderes Gerät in den letzten Jahrzehnten. Wir sprachen mit ihm aber nicht über die Vergangenheit, sondern über die Zukunft. Schließlich sind mittelständische Familienunternehmen einem immer stärkeren globalen Wettbewerb, vor allem mit Fulllinern, ausgesetzt. traction: Väderstad war Vorreiter bei Mulchsaatmaschinen und Kurzscheibeneggen und prägte damit die gesamte Branche. In den letzten Jahren gab es bis auf die Tempo-Einzelkornsämaschinen kaum weltbewegene Neuheiten. Wird es nochmal einen großen Wurf wie Rapid oder Carriergeben, der Väderstad dem Wettbewerb gegenüber einen jahrelangen Vorsprung verschafft? stark: Wir arbeiten stets sehr aktiv an Verbesserungen und neuen Methoden. die Maschinen sind heute so komplex, dass viel detailarbeit notwendig ist. diese bringt aber auch große Fortschritte, wie beispielsweise unser auf der Agritechnica 2015 vorgestellter und ausgezeichneter Körnerzähler. es wird in Zukunft sicherlich schwieriger, nochmals eine ganze Branche zu revolutionieren. Auch durch die stärkere Ausrichtung auf internationale Märkte mit unterschiedlichen Anforderungen geht es mehr um den transfer von techologien aus weit entwickelten in weniger entwickelte Märkte. traction: Gerade im Grubbersegment fehlt Väderstad ein attraktives Massenprodukt mit großer Walzenauswahl. Wird hier kurz- bis mittelfristig etwas kommen, um die Lücken zwischen Cultus, Opus, Swift und TopDown zu schließen? stark: Wir haben in osteuropa und Skandinavien sehr gute Marktanteile bei Grubbern. in Zentral- und Westeuropa ist uns dies trotz gutem erfolg des topdown noch nicht gelungen. Wir arbeiten aber an neuen Produk Produkten, die wir mittelfristig vorstellen werden und von denen wir sicher sind, dass sie ein großes echo hervorrufen werden. eine größere Auswahl an Walzen wird dort natürlich eine Rolle spielen. Beim Carrier haben wir bereits begonnen, das Angebot an Nachläufern auszuweiten. das Segment Grubber wird folgen. traction: Bislang setzt Väderstad ausschließlich auf Bodenbearbeitung und Aussaat mit passiven Werkzeugen. Bleibt das auf Dauer so? Schließlich ist nicht nur Deutschland ein starker Markt für Kreiseleggen und Kreiselgrubber. stark: ich denke, wir werden zumindest auf absehbare Zeit bei passiven Werkzeugen bleiben. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten der Verbesserung oder Anpassung an neue Ar-

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beitsgebiete, z.B. durch neue Scheibenformen und -arten, die Kombination verschiedener Werkzeuge wie beim Cross Cutter oder durch neue, innovative Scharformen beim Grubber. traction: Viele Wettbewerber von Väderstad besitzen ein breiteres Angebotsportfolio, z.B. im Bereich Düngung und/oder Pflanzenschutz. Ist das auch eine Option für Väderstad, oder bleibt das Unternehmen seinen Kernkompetenzen Bodenbearbeitung und Aussaat treu? stark: Wir bleiben in unserer Nische, denn auch dort gibt es noch ein großes Potenzial für uns. Wir waren Vorreiter beim thema Unterfuß- und Unterflurdüngung, beim drillen oder beim thema Strip drilling, und werden auch vermehrt technik für die düngerausbringung zur Bodenbearbeitung anbieten. ein Gespann aus Fronttank und topdown wurde erst kürzlich an einen Kunden ausgeliefert. traction: Es ist bekannt, dass Väderstad auch am Thema Getreidevereinzelung arbeitet. Wie weit ist Ihre Entwicklungsabteilung hier? stark: Ja, das ist richtig. Allerdings wollen wir uns mit der entwicklung so viel Zeit lassen, bis das Produkt massentauglich und zu 100 Prozent marktreif ist. eine Anforderung ist ganz klar, dass das Saatgut nicht speziell vorgereinigt und vorselektiert werden muss, sondern konventionelles Saatgut verwendet werden kann. Nur eine solche technologie macht aus unserer Sicht Sinn.

Unternehmenssteckbrief Historie: Väderstad wurde 1962 vom Rune Stark als kleines Maschinenbauunternehmen gegründet. Erste Produkte waren Zinken- und Schleppeggen, die späteren NZ-Eggen und Rollex-Walzen wurden auch Exportschlager. In den 1980er-Jahren folgen die DS-Drillmaschinen. Der internationale Durchbruch kam 1990 mit der parallel zur Concorde-Drille eingeführten Rapid-Baureihe. Weitere Meilensteine waren die 2000 vorgestellte Kurzscheibenegge Carrier und die 2011 präsentierte Tempo-Einzelkornsämaschine. Seed Hawk: Väderstad übernahm 2013 den kanadischen Hersteller Seed Hawk, an dem man bereits seit 2006 beteiligt war. Stammsitz: Väderstad, Schweden. Mitarbeiter: ca. 1.100 (2015) Umsatz: 230 Mio. Euro (2015)

Schnellläufer: Ab 2011 kamen die High-Speed-Einzelkornsämaschinen der Tempo-Baureihe auf den Markt.

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1 Neben TopDown, Cultus und Swift hat Väderstad seit 2015 den Opus im Grubberprogramm. 2 Mittlerweile kann Väderstad auch ISOBUS, setzt aber auf iPad-Lösungen mit Gateway anstelle teurer Spezialterminals.

traction: Väderstad gehört zu den ersten

Landtechnikherstellern, d ie auf iPad-Bedienung setzten. Hat das klassische Bedienterminal schon heute ausgedient? stark: die Bedienung wird sich mehr und mehr auf tablets verlagern, nicht nur weil diese preiswerter sind, sondern auch, weil sie eine größere Auswahl an Anschlussmöglichkeiten und Vernetzung bieten. in deutschland werden bereits heute drei Viertel unserer drillmaschinen mit Gateway ausgeliefert. traction: Väderstad hat lange für die Implementierung des ISOBUS-Standards benötigt. Fehlte lange der Glaube an diesen Kommunikationsstandard, oder wollte man schlichtweg war warten, bis die Standardisierung durch die AEF dem Wildwuchs auf diesem Gebiet ein Ende setzt? stark: es gab und gibt auch heute noch vielerorts Probleme mit der Kompatibilität von

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traktoren und Geräten. das war ein Grund. ein anderer ist, dass iSoBUS in anderen Märkten bei Weitem nicht den Stellenwert besitzt wie in deutschland. in Russland arbeiten beispielsweise zu 80 bis 90 Prozent alte traktoren ohne iSoBUS, und Updates sind in den dortigen Strukturen nicht so einfach und schnell zu realisieren. Hier wird es noch sehr lange brauchen, bis sich der Standard durchsetzt. traction: Einige Landtechnikunternehmen beschäftigen sich nicht mehr nur mit dem klassischen Maschinenbau, sondern auch mit Agrar Agrarmanagementsoftware – also dem Sammeln und Verarbeiten von Maschinen- und Applikationsdaten. Wird Väderstad in diesem Bereich auf eigene Lösungen setzen, oder vernetzt man sich in diesem Feld zukünftig mit großen, starken Part Partnern? Big Data gilt schließlich als das zentrale

Thema für die nächsten Jahrzehnte, dem man sich kaum entziehen kann wenn man weiterhin eine bedeutende Rolle am Markt spielen will. stark: Unser Ansatz ist, für alle sich am Markt durchsetzenden Systeme offen zu sein. daher arbeiten wir primär am thema Kompatibilität beim datenaustausch und auch der vorwärts- wie rückwärtsgewandten Formatkonvertierung. ess gibt auch konkrete Projek Projekte an denen wir mitarbeiten, derzeit ist es aber noch zu früh für details. traction: 2013 erwarb Väderstad die Mehrheit am kanadischen Hersteller SeedHawk, der Direktsaattechnik für Märkte wie Nordamerika, den Ostblock, Australien und Südafrika fertigt. In welchen Regionen sehen Sie für Väderstad zukünftig das stärkste Wachstumspotenzial, und engagiert sich Väderstad in China? stark: Potenzial sehen wir derzeit vor allem in Nordamerika, wo wir einen großen Markt für unsere tempo prognosizieren. erste erfahrungen mit tempo-Maschinen im osten Kanadas sind äußerst positiv, darauf werden wir aufbauen. Aber auch unser Kernmarkt europa bietet noch viel Potenzial, beispielsweise im angesprochenen Grubbersegment. in China sind wir aus verschiedenen Gründen kaum aktiv. traction: Wie schätzen Sie das Potenzial Af Afrikas als Markt ein? stark: Wir sind bereits seit mehr als 20 Jahren in Afrika, vor allem in Nordafika und dem Nahen bis Mittleren osten, aktiv. das Problem ist die fehlende politische Stabilität, wie wir auch am Beispiel Kenia erfahren haben. Südafrika und Sambia mit den Nachbarstaaten sind wachsende Märkte für uns, während Saudi-Arabien nach dem Ausbeuten der fossilen Wasserressourcen kaum noch Ackerbau betreibt. Unsere früheren Kunden von dort siedeln sich nun woanders in Afrika oder auch Nordamerika an. traction: Wie sichert Väderstad seine Zukunft als Familienunternehmen? Die dritte Generation Stark, so auch Ihre eigene Tochter Linnéa, ar arbeitet ja teilweise schon im Geschäft mit.... stark: Fast alle Kinder von Andreas, Bo, Christina und mir, die G3-Generation, möchten sich heute und zukünftig im Unternehmen engagieren. Ziel ist, dass die Anteile zu 100 Prozent in Familienbesitz bleiben. daran arbeiten wir intensiv, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Family Business Network.

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TesT Erstkontakt | Deutz-Fahr 6185 RCShift

Zurück in die Zukunft Deutz-Fahr zeigt mit der neuen Serie 6 RCShift nicht nur, dass Lastschaltgetriebe kein Relikt aus vergangenen Tagen sind. Vielmehr legen die Lauinger ein richtig heißes Eisen in die hart umkämpfte Mittelklasse bis 230 PS.

Mehr zum Thema:

Einen Film des Tests und weitere Informationen auf: www.traction-magazin.de

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Variantenreich: Neben dem automatisierten Powershiftgetriebe RCShift gibt es auch ein manuelles Powershift und das stufenlose TTV-Getriebe.

Fotos: schranz, Werk (3)

Scharf & kantig: FĂźr das Design der neuen 6er zeigt sich Giugiaro aus Italien verantwortlich.

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tEst Erstkontakt | Deutz-Fahr 6185 RCShift

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Von Karsten Schranz

ereits im Sommer 2014 konnten wir den 6210 CShift von Deutz-Fahr ausgiebig probefahren und attestierten dem Lauinger ein gutes Leistungsgewicht, einen spritzigen Motor und ein temperamentvolles Auftreten. Damals basierte das automatisch schaltende Getriebe noch auf dem ZF T7200. Im Praxiseinsatz hat es uns aber trotz Vorserienstatus sehr gut gefallen. Entsprechend gespannt waren wir auf die neue Generation der selbstschaltenden 6er. Gerade in mittleren Gemischtbetrieben mit gleichwertigen Anteilen an Bodenbearbeitung und Transport sehen wir große Chancen für intelligent schaltende Lastschaltgetriebe, da die Effizienzvorteile eben nicht von der Hand zu weisen sind. Und in Sachen Komfort haben die Schalter mittlerweile mächtig aufgeholt.

SEChS RIChTIGE Unter der haube des 6185 rcshift arbeitet der bekannte Deutz tcD 6.1. er erfüllt die abgas a -

norm tier 4 final mit einem passiv arbeitenden Partikelfilter und scr-abgasnachbehandlung. a abgasnachbehandlung. Beim passiv arbeitenden Filter wird zur regeneration kein kraftstoff direkt in den Filter eingespritzt. Der Motor verändert während der normalen arbeit die einspritzmenge und regelt so die reinigung des Filters. nur im Inspektionsfall wird der Filter in einem extraProgramm gereinigt, ansonsten bekommt der Fahrer davon während der arbeit nichts mit. Laut Deutz-Fahr soll dadurch der kraftstoffund adBlue-Verbrauch rund 5 Prozent im Vergleich zum Vorgänger gesunken sein. Der einspritzdruck des commonrail-systems beträgt moderate 1.600 bar. nur in den stufenlosen ttV-Modellen wird ein neuer, elektronischer Visco-Lüfter verbaut. zurück zum rcshift: sehr gut gefallen hat uns das kühlerpaket, das zum reinigen weit und einfach aufschwenkt. Der Powercore-Luftfilter sitzt gut erreichbar ganz vorne und sollte nur bei entsprechendem signal im schlepper gereinigt werden.

1 Unter der haube arbeitet der bekannte TCD 6.1-Motor. 2 Der Motor leistet bei 1.900 U/min rund 138 kW bzw. 188 PS.

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3 Die Kühler sind sehr gut zugänglich und schwenken ordentlich nach oben.

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ein highlight ist aber die Motorkennline und die daraus resultierende Leistungscharakteristik. Die maximale Leistung von 138,5 kW/188 Ps nach ece r120 liegt schon bei 1.900 U/min an. Das maximale Drehmoment von 818 nm entfaltet sich schon bei 1.500 U/ min! zwischen 1.600 und 2.100 U/min bildet sich ein schönes Leistungsplateau aus, das somit relativ früh anliegt und über 500 U/min nahezug konstant bleibt! Gleiches gilt für das Drehmoment: schon ab 1.100 U/min packt der Motor richtig zu und hält von hier sein maximales Drehmoment von guten 800 nm bis knapp 1.900 U/min. Über 800 U/min reichlich Drehmoment, das kann sich sehen lassen. einen Boost gibt es bei vier stufenlosen ttVund bei zwei Powershift-Modellen. Gut: Diesel lässt sich von beiden seiten in den 6er einfüllen, adBlue wird immer von rechts getankt. Der Dieselvorrat beträgt rund 280 l, adBlue passen 35 l in die kunststofftanks, das ist für diese klasse okay.

hIGhLIGhT GETRIEbE neben der getesteten rcshift-Variante gibt es die neuen 6er auch mit den bekannten zFeccom und s-Matic stufenlosgetrieben sowie dem Powershiftgetriebe (zF tPt 18). a alle Getriebe haben ihre Vor- und nachteile und richten sich ganz klar an verschiedene anwender. Deutz-Fahr zielt mit dem einfachen Powershift vor allem auf Märkte wie ost-europa, china, afrika und Indien. aber auch für diese einfache Getriebe-Variante gibt es sinnvolle einsätze in Westeuropa. trotzdem werden hier die stufenlosen ttV-Modelle begehrter sein, bieten sie doch den meisten komfort. aber achtung: Der von uns gefahrene rcshift steht dem ttV in

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sachen Bedienkomfort kaum nach! PowershiftGetriebe sind den stufenlosen dicht auf den Fersen. Das liegt am speziellen aufbau der tPt 18 rcshift. Werfen wir einen genaueren Blick auf die schaltbox: Das tPt 18 wird von zF gefertigt, die software aber in enger abstimmung mit DeutzFahr auf die neuen 6er zugeschnitten. es besitzt in der Grundausstattung 30 Vor- und 15 rückwärtsgänge. Mit dem optionalen kriech-

ganggetriebe werden hieraus 54 Vor- und 27 rückwärtsgänge. Bei rückwärtsfahrt werden nur drei Lastschaltstufen angefahren, daher kommt man hier auf 15 Übersetzungen. 50 km/h endgeschwindigkeit werden bei 1.450, 40 km/h sogar bei 1.160 U/min erreicht. Das ist für ein Lastschaltgetriebe sehr gut und ein echtes alleinstellungsmerkmal in dieser klasse. Wenn man den 6er für transportarbeiten einsetzen will, entsteht hier hohes einsparpotenzial.

Doch noch mehr Änderungen machen die 6er rcshift zu guten transport-schleppern, dazu aber später mehr. Das Getriebe schaltet auf Wunsch voll automatisch alle Gruppen und Lastschaltstufen und bietet sehr gute Übersetzungen. so liegen im arbeitsbereich zwischen 6 und 16 km/h 17 verschiedene Gänge. Dadurch findet die traktorelekraktorelek raktorelektronik immer den passenden Gang, um im unteren oder im

Steigerung: Die gute Performance der älteren CShift-Modelle kann der RCShift noch einmal toppen.

Technische Daten Motor: Deutz TCD 6.1 L06 Reihensechszylinder, 6 l hubraum, 133 kW/ 181 PS bei 2.100 U/min, 818 Nm max. Drehmoment bei 1.500 U/min, Tier 4 final durch passiven DPF und SCR-Abgasnachbehandlung, 280 l Diesel und 35 l Adblue Tank Gertiebe: ZF Terrapower TPT 18 RCShift, voll automatisiertes Lastschaltgetriebe mit 30/15 Gängen und 3 Fahrmodi, 5 Gänge, 6 LS-Stufen, 50 km/h bei 1.474 U/min, 40 km/h bei 1.158 U/min, 5 fach einstellbare Wendeschaltung, 4 Zapfwellengeschwindigkeiten im heck, 2 zur Wahl in der Front.

Hydraulik: bosch, 84 l/min Std., 120/160 l/min Load Sensing optional, 2/4/5 elektr. Steuergeräte im heck, 1/2 im Front, 40 l entnehmbare Ölmenge Kraftheber: 9,2 t hubkraft im heck, 5,4 t in der Front, externe bedienung Abmessungen und Gewichte: Radstand: 2,7 m, Länge: ab 4,3 m, höhe: ab 3 m breite: ab 2,4 m, Leergewicht: 8,1 t, zul.Gesamtgewicht: 13,5 t


tEst Erstkontakt | Deutz-Fahr 6185 RCShift

Doppelt: Diesel kann von beiden Seiten getankt werden, Adblue hingegen nur von rechts. Der Dieseltank fast 280 l, für die großen Modelle ist das etwas wenig.

gewünschten Drehzahlbereich zu fahren. Weil stets zwei Lastschaltstufen Überlappen, kann die steuerung immer den optimalen Gang auswählen und es entstehen keine problematischen Gangsprünge. In unserem test konnten wir leider nur im leichten transport und der leichten Bodenbearbeitung arbeiten. hier treten natürlich nicht die hohen Lastspitzen auf, die ein automatisch schaltendes Lastschaltgetriebe vor allem beim Gruppenwechsel ins schwitzen bringen könn-

ten. Doch unser erster eindruck, auch beim schnellen Wechseln der Geschwindigkeiten: Das Getriebe schaltet schnell und ruckfrei und auch die Gruppen rutschen ohne groß spürbare kraftunterbrechung gut rein. Wie haben die Ingenieure das hinbekommen? heute liegt die größte herausforderung bei der Getriebeentwicklung nicht mehr in der anordnung der technischen komponeten wie kupplungen und zahnrädern, sondern in deren intelligenter steuerung. Im neuen tPt 18 im rcshift folgt die schaltlogik einer Vielzahl von Faktoren. so werden die Motordrehzahl, die aktuelle Übersetzung, die Gaspedalstellung und das rollverhalten der Maschine sensorisch erfasst und bei der Gangwahl und den schaltzeitpunktenberücksichtigt. Das rcshift kann man in drei verschiedenen Modi fahren: Im manuellen Modus wählt man den Gang und die Lastschaltstufe selbst. Im semiautomatischen Modus wählt man den Gang und das Getriebe wechselt selbstständig zwischen den sechs Lastschaltstufen. Im fullautomatischen Modus sortiert das Getriebe die Gänge und Lastschaltstufen selbst, wobei die speed-Matching-Funktion beim hoch- und runterschalten auch Lastschaltstufen automatisch überspringt, um die optimale anschlussübersetzung zu erhalten. Will man die schaltzeitpunkte nach unten oder oben beeinflussen, benutzt man das auto eco Power Drehrad in der armlehne. es verschiebt den schaltzeitpunkt von rund 1.500 U/min im eco- auf bis zu 2.000 U/min im Power-Modus. Im iMonitor lassen sich auch unterschiedliche anfahrgänge festlegen und – vorausgesetzt man arbeitet im semiautomatischen oder autoamtischen Modus – welche Lastschaltstufen in einer Gruppe automatisch geschaltet werden sollen.

Gut gefallen hat uns auch der Multifunk Multifunktionsjoystick, der von den ttV-Modellen bekannt ist und in leicht abgewandelter Form auch im rcshift zum einsatz kommt. an ihm lässt sich auch die komfortkupplung betätigen und in zukunft eine tempomatgeschwindigkeit abspeichern. Die Wendeschaltung befindet sich am orangefarbenen shuttlehebel links neben dem Lenkrad. an ihm kann schnell und einfach die agressivität des schaltvorgangs vorgenommen werden. Die Wendeschaltung hat im test einen guten eindruck hinterlassen. sie wechselte die Fahrtrichtung nicht zu hart und nicht zu sanft. kommen wir noch kurz zur zapfwelle: hier stehen bereits im serienumfang vier Geschwindigkeiten (540/540e/1.000/1.000e) auf der habenliste. an Der Front gibt es eine 1.000er oder eine 1.000e zapfwelle. Das ist sehr gut!

NEUE FEDERUNG Wie bereits angesprochen, will Deutz-Fahr mit dem 6er auch kunden gewinnen, die viel Wert auf Fahrkomfort legen. erstmals wird daher eine komplett neuentwickelte Vorderachsfederung in die Mittelklassetraktoren eingebaut. als Vorderachse kommt die neue Dana M50 zum einsatz, die um das adaptive Federungssystem von Deutz-Fahr ergänzt wird. Das heißt, die Federkennlinie ist nicht fix sondern variabel und ändert ihre arbeitsweise je nach zustand des traktors. so erkennt die achse Belastungszustände an der Front oder dem heck und lässt den traktor beim Beschleunigen oder Bremsen entsprechend weniger ein- oder ausfedern. somit bleibt das Fahrverhalten auf der straße und am Vorgewende stabil. natürlich kann die Federung für Frontladerarbeiten und auf dem acker komplett gesperrt werden. technisch wurden neben den adaptiv arbeitenden und nun vor der achse platzierten zylindern auch die anlenkpunkte verändert. sie liegen jetzt noch weiter richtung traktormitte. auf Wunsch gibt es für die topmodelle der serie 6 auch trockene scheibenbremsen an der Vorderachse. aber auch diese option bleibt nur den stufenlosen ttV-Modellen vorbehalten.

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3 Die Elektronik verstellt je nach beladungszustand oder Fahrmanöver die Federrate der hydraulikzylinder.

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tEst Erstkontakt | Deutz-Fahr 6185 RCShift

Gewichtheber: Die Fronthydraulik ist sauber integriert und stemmt ab dem Modell 6185 ordentliche 5,5 t.

ORDENTLIChE hyDRAULIK In Punkto hydraulik fahren die neuen 6er ordentlich auf. Die standard-konstantpumpe liefert 84 l/min. Die optional erhältliche Load sensing-Pumpe leistet 120 oder 160 l/min. In der Grundausstattung sind zwei mechanische Ventile im heck vorhanden. kunden können aber je nach Variante auf bis zu fünf Ventile am heck zurückgreifen. In der Front gibt es ein oder zwei anschlüsse. aus dem system können maximal 40 l Öl entnommen werden. alle hydraulikventile sind übrigens proportional steuerbar. 1

Aufgeräumt: Externe bedienung und maximal zwei Steuergeräte werten die Front auf. Die Zapfwelle dreht mit 1.000 oder 1.000 E.

Die ausstattung der kraftheber kann sich sehen lassen. Die Unterlenker des heckkrafthebers kommen ab Werk in kat. III und stemmen bis zu 9,2 t. Das ist sehr gut! an den kotflügeln befindet sich die externe Bedienung, auch für ein steuergerät in angenehm erreichbarer höhe und guten knöpfen. Die Fronthydraulik ist nun besser in den rahmen integriert und stemmt bis zu 5,4 t, auch das ist ordentlich! hier gibt es übrigens auf Wunsch bis zu zwei steuergeräte und eine IsoBUs-steckdose, sowie mehrere elektrische anschlüsse zur stromversorgung. Warum allerdings eine Front-ehr nur den

stufenlosen ttV-Modellen vorbehalten bleibt, bleibt fraglich. Übrigens besitzen auch die neuen 6er ttV einen getrennten Ölhaushalt.

FREUNDLIChE KAbINE nicht nur unter dem Blech hat sich viel bei der neuen serie 6 getan. Bei den rcshift-Modellen ist die neue Maxivison 2 kabine mit leicht schließender tür und unten angebrachtem türgriff aufgebaut. sie bietet nicht nur durch die niedrige haube eine gute sicht nach vorne: Dazu trägt nun auch die einteilige Frontscheibe bei. Die kabine und Motorhaube sind nun voneinander entkoppelt. Das soll für weniger Vibrationen und somit Geräuschbelastung und Wärmeabstrahlung im Innenraum sorgen. Im test ging die Lautstärke im rcshift auch absolut in ordnung und liegt bei angenehmen 70 Dezibel und die klimaautomatik arbeitet auch gut. Beim Blick nach vorne fällt die neue, schöne Frontkonsole auf. hier findet nun ein 5-zoll großes LcD-Display zwischen den analogen anzeigen Platz. hier lassen sich Getriebe und hydraulik-optionen verwalten, der bekannte Work-Monitor im rechten a-holm entfällt bei den rcshift-Modellen. komfortabler lassen sich die optionen im 8 oder 12 zoll großen iMonitor an der neuen armlehne einstellen, sofern man ihn bestellt hat. Der Joystick an der

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Das heckhubwerk schafft 9,2 t. Die Anschlüsse sind gut zugänglich. 1

2 Mit großen 42 Zoll Rädern bieten die 6er gute Traktion. Maximal 670 kg Extraballast gehen in eine Felge.

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3 1 Zur Geräuschs- und Vibrationsdämmung sind Motorhaube und Kabine entkoppelt. 2 Die Kabine ist typisch hell und freundlich. 3 Das Armaturenbrett bietet viele Infos. 4 Neben dem Wählhebel auf der linken Seite kann die Fahrtrichtung auch am Joystick gewählt werden.

Stark und leicht zur gleichen Zeit? Dafür haben wir den TM1000 High Power geschaffen: Ein Reifen mit extrabreiter Aufstandsfläche für einen geringeren Bodendruck, der so die Erde vor Verdichtung schützt und für mehr Produktivität und höhere Ernteerträge sorgt. Darüber hinaus führt sein verringerter Rollwiderstand zu einer Reduzierung des Treibstoffverbrauchs und damit der Schadstoffemissionen, was Ihnen hilft, mehr und auf nachhaltige Weise zu erzeugen. www.trelleborg.com/wheelsystems/de


tEst Erstkontakt | Deutz-Fahr 6185 RCShift Viele Optionen für viele Anwender mit der neuen Serie 6 will Deutz-Fahr nicht nur den deutschen und europäischen markt erobern. Durch drei unterschiedliche Getriebe und verschiedene komfortoptionen in der kabine und viele weitere Optionen bei Hydraulik, Achsen und bereifung sowie Zusatzausstattung wie Fronthydraulik oder Frontlader rollen die 6er als einfache Ackerschlepper, wendige Hof- und Grünlandtraktoren oder universelle transportschlepper vom band in Lauingen in die ganze Welt. Insgesamt gibt es sechs modelle von 114 kW/156 pS bis zu 156 kW/212 pS. ein boost steht für vier stufenlose und zwei Schalter zur Verfügung. Damit steigt die maximalleistung der neuen Serie 6 im t topmodell 6215 auf 226 pS. Drei verschiedene Getriebe sorgen für reichlich Vorschub, alle kommen von ZF. Das einfache powershift-Getriebe tpt 18 hat fünf Gänge und sechs Lastschaltstufen, wobei keine Automatikfunktionen vorhanden sind. Das neue rCShift ist technisch ähnlich aufgebaut, schaltet jedoch mit einer ausgeklügelten Software sehr sanft voll automtisch Gänge und Gruppen in drei verschiedenen modi! Stufenlos fahren die ttV-modelle mit dem S-matic- bzw. eccom-Getriebe. Übrigens: Die rCShift haben fast den gleichen parktischen mulitfunktionshebel wie die ttV-modelle!

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1 Sechs Modelle stehen dem Kunden ab sofort zur Verfügung. 2 Die RCShift-Modelle sind auch besonders für schwere bodenbearbeitung interessant.

In der neuen, leisen kabine hat der kunde viele möglichkeiten. Je nach Auswahl halten so auch unterschiedliche Armlehnen, mechanische oder elektrische Steuergeräte oder der imonitor einzug.

3 Die Kabine wirkt hell und freundlich.

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armlehne ist in ähnlicher Form von den ttVModellen bekannt. er liegt gut in der hand und bietet viele, gut voneinander getrennte Funk Funktionen, ohne überfrachtet zu wirken. an ihm kann auch die Fahrtrichtung gewechselt werden. Insgesamt ist Deutz-Fahr mit der Maxivison 2 kabine auch durch bessere Materialien einen guten schritt weiter gekommen. Die sicht nach vorne ist sehr gut. es stehen verschiedene Dächer zur auswahl, z.B. für Frontladerarbeiten. Jedoch ist das Platzangebot in der nicht das üppigste und auch für die s kein drehbarer sitz lieferbar.

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Unser Fazit mit der neuen Serie 6 hat Deutz-Fahr einen richtig guten mittelklassetraktor mit vielen tollen technischen Lösungen auf die beine gestellt. Das rCShift-Getriebe bietet tollen Schaltkomfort bei effizienter kraftübertragung und ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal mit knapp 1.500 U/min bei 50 km/h. Die Vorderachsfederung bietet viel Fahrkomfort und die kabine eine tolle rundumsicht. Sie könnte jedoch etwas größer sein. Viele unterschiedliche Optionen bieten für jeden etwas.

kraftvoller Motor gut schaltendes, automatisches Lastschaltgetriebe mit hohem Straßenkomfort komfortable Vorderachse gute hubkräfte in Front und heck Kühler sehr gut zugänglich Kabine hell, aber insgesamt eher klein Monitor spiegelt kein drehbarer Fahrersitz

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TesT Erstkontakt | Claas Arion 400 - Axion 900

Saatengrüne Modellpflege

Claas brachte in den letzten Monaten viele Neuerungen und Updates in die Baureihe Arion 400 und in die CMatic-Ausführungen der größeren Traktorbaureihen. Wir haben diese kleineren und größeren Neuheiten im Praxiseinsatz angetestet.

Blindtext:

Mehr zum Thema:

Einen Film des Tests und weitere Informationen auf: www.traction-magazin.de

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D FOTOS: MUMME

Von Matthias Mumme

ie Harsewinkler steckten in den letzten Jahren viel Engagement und Geld in die Entwicklung ihrer neuen Traktorenbaureihen. Nötig war‘s, schließlich hatten einige der ersten saatengrünen Baureihen aus dem Traktorenwerk in Le Mans nicht unbedingt den allerbesten Ruf. Und die Mühe zahlt sich immer mehr aus. Denn nicht nur die großen Axion 900 und 800, sondern auch die Arion 400, 500 und 600 finden mehr und mehr Kunden. Nachdem für 2016 keine größeren Neuheiten oder Launches eingeplant waren, hat man den bestehenden Baureihen einige – teils lange erwartete – Updates verpasst. Die Baureihe Arion 400 ist nun auch mit Hexashift-Lastschaltgetriebe erhältlich, und es gibt für die Schlepper als

Option eine neu entwickelte dynamische Lenkung. In den CMatic-Varianten der leistungsstärkeren Baureihen hielt zudem ein Update Einzug, das mehr Sicherheit und Bedienerkomfort bietet. Doch eins nach dem anderen...

ArIoN 400 zUM ErsTEN: DyNAMIsChE LENkUNg Weit mehr als eine kleine Neuheit ist die dynamische Lenkung für die Arion 400-Traktoren. Per Knopfdruck oder Lenkradring umschaltbare Lenkübersetzungen kennt man bereits seit Jahren von anderen Herstellern. Hier gab es jedoch oft nur eine Schwarz-Weiß-Schaltung, also neben der Standard-Übersetzung nur eine zweite, fest vorgegebene oder per Drehpoti verstellbare Lenkübersetzung. Diese eignete sich jedoch nicht für alle Einsatzzwecke, war oftmals

viel zu direkt in ihrem Ansprechverhalten. Die Claas-Ingenieure wollten daher ein komplexeres System für weitere Praxisanwendungen entwickeln. Und das ist ihnen gut gelungen. Die dynamische Lenkung für den Arion 400 ist in drei Basismodi unterteilt: Manueller Modus, lenkwinkelabhängiger Modus und geschwindigkeitsabhängiger Modus. Innerhalb dieser Modi gibt es wiederum zwei bis vier Auswahlpunkte, die unterschiedlich für Feldund Hof- bzw- Frontladerarbeiten geeignet sind. Dabei benötigt man je nach ausgewählter Einstellung 2,5 bis 1,0 Lenkradumdrehungen, um die Vorderräder von einem Lenkanschlag zum anderen zu bewegen. Zum Vergleich: Die Standard-Lenkübersetzung beträgt ca. 4,5. Eine Übersicht aller Modi finden Sie unten übersichtlich als Tableau dargestellt.

Aufgereiht: Vom Arion 400 bis zum Axion 900 führte Claas einige interessante Updates und Neuerungen ein.

Arion 400: Dynamische Lenkung mit acht Modi Modus Lenkradumdrehungen links > rechts Manueller Modus (feste Übersetzung) P1

Abschaltgeschwindigkeit 2,5

P4 1 geschwindigkeitsabhängiger Modus (Ackermodus) P1 1,5 Lenkradumdrehungen von 0 bis 10 km/h; 1,5 bis 2,5 Lenkradumdrehungen von 10 bis 20 km/h 2,0 Lenkradumdrehungen von 0 bis 2 km/h; von 2,0 stufenlos auf 1,0 Lenkradumdrehungen P2 reduzierend von 2 auf 5 km/h; 1,0 Lenkradumdrehungen von 5,0 bis 10,0 km/h: von 1,0 auf 2,5 Lenkradumdrehungen steigernd von 10 bis 20 km/h lenkwinkelabhängiger Modus (Frontladermodus) mit steigendem Lenkwinkel nimmt die Übersetzung von 2,5 auf bis zu 1,5 Lenkradumdrehungen P1 ab > um die Mittellage größere Übersetzung für ruhiges Ansteuern mit größer werdendem Lenkwinkel nimmt die Übersetzung stufenlos von 2,0 auf bis zu P2 1,0 Umdrehungen ab > um die Mittellage ruhiger, aber aggressiver als P1

20 km/h 10 km/h

20 km/h

20 km/h 15 km/h


tEst Erstkontakt | Claas Arion 400 - Axion 900 1 Vor allem für Frontladerarbeiten sind die dynamischen Mido zu empfehlen. 2 Dabei reagiert die Lenkung je nach Einschlagwinkel der Vorderräder oder je nach Fahrgeschwindigkeitsbereich unterschiedlich. 3 Die Modi werden im CIS-Terminal im rechten A-Holm ausgewählt. 4 Dies erfolgt mit dem bekannten Drehpoti rechts vom Lenkrad. 5 Die Aktivierung der dynamischen Lenkung erfolgt in der Seitenkonsole. 6

Neu ist auch das Auftragsmanagement.

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Wir haben im Feld und beim Ballenladen alle Fahrmodi ausprobiert (und dabei nur selten ein Drehpoti für die Direktauswahl vermisst). Für Frontladerarbeiten, insbesondere in engen Hoflagen, gefiel uns der lenkwinkelabhängige Modus P1 am besten. Hier hat man beim Reversieren eine enge Lenkübersetzung, benötigt also wenig Lenkradumdrehungen. Um die Mittellage, also bei nur leicht eingelenkten Rädern, wird die Übersetzung hingegen vergrößert. Dadurch kann man beispielsweise die Palettengabel ruhiger und genauer auf den Punkt manövrieren und ausrichten. Ähnlich funktioniert der geschwindigkeitsabhängige Modus P2, der unterhalb von 2 km/h etwa 2,0 Lenkradumdrehungen einstellt, dann von 2 bis 5 km/h bis auf Übersetzung 1,0 reduziert (und diese bis 10 km/h beibehält), und schließlich oberhalb von 10 km/h auf 2,5 Lenkradumdrehungen umschaltet. Dieser Modus eignet sich gut zum Ballenladen im Feld, wo man beim schnellen Transport zum Anhänger ruhiger lenken kann, beim Ansteuern der Ballen weniger Lenkradumdrehungen benötigt und beim Aufnehmen und Abladen der Ballen wiederum eine hohe Präzision hat. Für Feldarbeiten empfehlen sich die manuellen Modi, die man am Vorgewende dann per Knopfdruck zuschalten und beim Fahren in die nächste Spur wieder ausschalten kann. Alle Modi schalten sich je nach Aggressivität entweder bei 10 oder bei 20 km/h aus Sicherheitsgründen automatisch ab. Vorsichtig fahren sollte man bei aggressiver Übersetzung 1,0 trotzdem, denn hier geht es richtig zur Sache. Wer nicht das notwendige Feingefühl besitzt, kann mit ausgehobenem Frontlader oder Heckgerät schnell in kritische Grenzbereiche geraten.

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D v A g w


7 Das Vorgewendemanagement wird grafisch im CIS angezeigt.

Freigabe des Aufnahmenmenüs und Stoppen der Aufnahme erfolgen im Bedienpanel hinter dem Handgas. Das Abrufen der Sequenzen erfolgt mit den Funktionstasten hier ... 8

... oder alternativ mit den zwei Funktionstasten auf dem Stick. 9

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ArION 400 ZUM ZWEITEN: VOrGEWENDEMANAGEMENT Eine weitere Neuheit im Arion 400 ist das Vorgewendemanagement CSM (Claas Sequence Management). Dabei handelt es sich um eine einfache Version des CSM aus den größeren Arion- und Axion-Baureihen. Diese kann im Echtzeit-Modus (also als Record-Funktion) Sequenzen aufnehmen, was im Stand oder beim Fahren zeitabhängig erfolgt. Ein Editieren der Sequenzen ist nicht möglich. Will man also

Intervalle ändern oder zusätzliche Funtkionen einfügen, so muss man die bestehende Sequenz komplett löschen und eine neue aufnehmen. Das ist zwar etwas umständlich, aber kein Beinbruch. Den Aufnahmemodus aktiviert man übrigens per Knopfdruck auf einer der beiden Funktionstasten im rechten Bedienpanel nahe des elektronischen Handgases. Abrufen lassen sich die gespeicherten Sequenzen dann auch dort, oder alternativ über die zwei Funktionstasten auf dem Multifunktionshebel.

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ArION 400 ZUM DrITTEN: HExASHIFT Eine weitere Neuerung für die Arion 400 ist das seit dem späten Frühjahr verfügbare Hexashift-Getriebe. Dieses kann nun alternativ zum serienmäßigen Quadrishift mit vier Lastschaltstufen bestellt werden. Die Preisdifferenz beträgt rund 2.530 Euro. Wie auch in den größeren Hexashift-Baureihen ist das Getriebe in fünf Gruppen mit je sechs Lastschaltstufen aufgebaut. Die größere

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tEst Erstkontakt | Claas Arion 400 - Axion 900 Mehr Gänge: Vor allem für Feldarbeiten empfiehlt sich für die Arion 400 das Hexashift-Getriebe.

Unser Fazit Claas bringt in diesem Jahr keine großen Neuheiten im traktorenbereich – darauf müssen wir, wie man uns sagte, noch bis 2017 warten. Doch auch die kleinen Updates und neuen Ausstattungen können sich sehen lassen. Allen voran die neue dynamische Lenkung für den Arion 400, die Vorbildcharakter hat und hoffentlich bald auch in andere baureihen einzug hält. Abgerundet wird das 400er-paket nun durch eine Hexashift-Version, die vor allem beim Feldeinsatz komfort- und Leistungsvorteile (durch weniger Gruppenwechsel als beim Quadrishift) bringt. Umfangreich ist auch das Update für die stufenlosen Cmatic-modelle bei den Arion 500/600 und den Axion 800/900. Hier profitiert in erster Linie die Sicherheit durch neue Funktionen wie die Streckbremse. Aber auch der bedienkomfort legt durch das erweiterte tempomatt management zu.

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Seit dem späten Frühjahr ist das Hexashift auch für die Arion 400 verfügbar.

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Anzahl LS-Stufen mit insgesamt größerer Geschwindigkeitsspreizung innerhalb einer Gruppe führt vor allem bei Feld- und Hofarbeiten zu weniger Gruppenwechseln. Das haben wir beispielsweise bei der Arbeit mit einer 3 m breiten Kurzscheibenegge getestet. Hier waren in Stufe C6, also der höchsten LS-Stufe in Gruppe C, locker 16 bis 17 km/h Arbeitsgeschwindigkeit bei rund 1.750 bis 1.800 U/min möglich. Am Vorgewende war die Geschwindigkeit in Stufe C1 dann langsam genug, um sicher zu wenden und den Motor beim Fahrtrichtungswechsel nicht abzuwürgen. Eine Schaltautomatik gibt es auch mit dazu – genau wie in den größeren Hexashift-Baureihen. Dabei kann auch hier definiert werden, ob alle sechs LS-Stufen automatisch geschaltet werden sollen, oder nur eine definierte Anzahl. Zudem lässt sich eine Drehzahl vorgeben, bei der die Lastschaltstufe gewechselt werden soll. Die Gruppen können wahlweise automatisch

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2 Gruppen und LS-Stufen werden entweder manuell mit der Schaltwippe im Multifunktionshebel ... 3 ... oder durch die programmierbare Schaltautomatik gewechselt.

oder manuell vom Fahrer gewechselt werden (Schaltwippe für die LS-Stufen etwas stärker über den kleinen Widerstand hinaus nach vorn oder nach hinten drücken).

UPDATE Für STUFENLOSE Für die CMatic-Modelle der Baureihen Arion 500 und 600 sowie Axion 800 und 900 wurde die Getriebesoftware überarbeitet – den aktuellen Stand gibt es bei Neumaschinen ab Werk, ansonsten als Update beim nächsten Service beim Vertriebspartner. Dabei sind folgende Funktionen neu oder verbessert:

ŝ Anhänger-Streckbremse: Eine Streckfunktion zum Anfahren an steilen Gefällen gab es schon – nun gibt es zusätzlich eine echte Streckbremse für Transporte und Arbeiten in Hanglagen. Diese wird automatisch aktiv, wenn Bremspedal und Fahrpedal gleichzeitig betätigt werden. Dabei wird beim leichten Betätigen der Bremse zunächst nur der (oder die) Anhänger gebremst. Bremst man stärker, so werden auch die Bremsscheiben des Schleppers und der Allradantrieb aktiv, um das Gespann sicher bis zum Stillstand abzubremsen. ŝ Speed Management: Dieses hält die Geschwindigkeit beim Fahren in Gefällen konstant, sofern nicht mit Drehzahlspeicher gefahren wird. Um den Motor stärker zum Abbremsen des Schleppers zu nutzen, wird die Drehzahl sowohl im Tempomatmodus als auch im Automatikmodus automatisch erhöht (mit Tempomat auf max. 2.400 U/min, ohne Tempomat auf max. 2.200 U/min).

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Die CMatic-Modelle erhalten u.a. ein verbessertes TempomatManagement

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Dieses erhöht u.a. die Sicherheit beim Fahren in Gefällen.

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Die neuen CMaticFunktionen betreffen auch die Großtraktorenbaureihen Axion 800 und Axion 900. 3

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ŝ Einfrieren der Übersetzung: Durch Drücken des CMotion-Hebels nach vorn wird die Über Übersetzung des Getriebes eingefroren. Dadurch rollt der Schlepper länger aus und der Fahrer muss nicht auf dem Fahrpedal bleiben. ŝ T Tempomat-Management: Die Tempomaten lassen sich jetzt durch Betätigen der Bremse, des Tempomatknopfs und des Fahrpedals deaktivieren – bisher ging das nur über die Bremse. Dabei sind zwei Optionen (Bremse und Knopf oder Bremse, Knopf und Fahrpedal) wählbar. Die Tempomatgeschwindigkeit lässt sich zudem durch den CMotion-Hebel in 0,1- und 1,0 km/h Schritten erhöhen oder verlangsamen.

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tEst Arbeitsprobe | Lemken Azurit

Schlank: Der schmale Saatgutbehälter fasst 600 l und arbeitet nach dem Seed on Demand-Prinzip.

Dreiecksbeziehung

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Von Karsten Schranz

ei der koventionellen Drilltechnik spielt Lemken ganz vorne mit und besetzt seit Jahren hinsichtlich seiner Marktanteile die vorderen Plätze. Aus dem Geschäft mit Einzelkornsätechnik hielt man sich lange raus, obwohl auch die Mitte der 1990er-Jahre übernommenen Hassia-Werke eine Einzelkornsämaschine im Programm hatten. Trotzdem ließ man den Biogas-Boom vor einigen Jahren verstreichen und zeigte erstmals zur Agritechnica 2013 einen Prototyp der ersten Lemken Einzelkornsämaschine, die Azurit. Lemken wollte nicht einfach nur ein weiteres Einzelkornsägerät auf den Markt bringen; es sollte schon etwas Besonderes sein. Und so entschieden sich die Ingenieure dafür, die Azurit nach dem DeltaRow-Ablageverfahren arbeiten zu lassen und geben damit der Azurit ein Allein-

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stellungsmerkmal mit auf den Weg. Während man bei Mitbewerbern die Sägeräte optional als Doppelreihenvarianten bekommen kann, setzt Lemken ausschließlich auf die Delta-Row.

MEHR STANDRA ST UM DANK INTELLIGENTER TECHNIK Bisher wird der Großteil der Maisflächen in konventioneller Reihensaat gelegt, das heißt die Körner liegen in einem Abstand von 14.8 cm bei 90.000 Körner pro Hektar in Längsrichtung und 75 cm in Querrichtung im Boden. So ergibt sich eine theoretische Fläche von rund 172 cm2 pro Pflanze. Auf Seite 43 haben wir für Sie das DeltaRow Ablageverfahren in einer Grafik veranschaulicht. Hinsichtlich der besseren Entwicklung der Pflanze macht es durchaus Sinn, ihr mehr Standraum zu geben. Dadurch kann die Wurzel

mehr in die Breite wachsen und besser Nährstoffe erreichen. Außerdem können ab einer gewissen Höhe die Pflanzen mehr Licht aufnehmen, da die Pflanzen nicht so dicht nebeneinander wachsen. Das ist gut für die Photosynthese und verhindert auch die Austrocknung des Bodens und somit die Wasserverluste. Durch die DeltaRow wird auch ein früherer Reihenschluss erreicht. Dadurch reduziert sich der Unkrautdruck in frühen Wachstumsstadien. Um den Strandraum nun zu vergrößern, setzt Lemken bei der Azurit auf das DeltaRowAblageverfahren. Hierbei wird das Saatgut je Säaggregat in zwei gespreitzte Teilreihen abgelegt. Grundsätzlich haben auch hier die Säaggregate einen Abstand von 75 cm zueinander, sprich von Delta-Reihe zu Delta-Reihe. In einer Teilreihe ergibt sich dann folgendes Bild: Das Saatgut wird im Dreiecksverband zueinander

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FoToS: ScHRANz

Spricht man über Drilltechnik, ertönt der Name Lemken so sicher wie das Amen in der Kirche. Einzelkornsämaschinen gab es bisher noch nicht im strahlenden Blau. Das ändert sich mit der Azurit 9, die den Mais im DeltaRow Verfahren im Dreiecksverband ablegt.


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Technische Daten

2 Der Auflagedruck der Düngerschare wird an jedem Schar einzeln durch vorspannen der Spiralfeder verstellt.

Vereinzelung: Seed on Demand, elektrische Zuführschnecken, transport zu Säaggregaten über Luftstrom, zwei versetzt synchron laufende Lochscheiben, Fahrgassenschaltung möglich

3 Die Säschare werden durch je einen hydraulikzylinder vom hauptrahmen aus mit Schardruck beaufschlagt. 4 Die trapezpackerwalzen sorgen für eine Vorverfestigung der beiden Saatreihen, außerdem Verschließen Sie gleichmäßig die Düngerfurche.

Düngung: Zuführung aus Fronttank, zentral laufendes Scheibenschar, mittige Ablage zwischen beiden teilreihhen, t Ablagetiefe 0-15 cm , Druck 200 kg, verstellbar Spiralfeder Säaagregat: Doppelscheibenschar, paralellogrammartig am Rahmen mit hydraulikzylinder befestigt, Ablagetiefe einstellbar an jedem Schar, Druck max. 250 kg, tiefenführungsrolle, nachlaufende V-Rolle Rahmen: Zentraler hauptrahmen mit Düngescharen und trapezpackerwalze, 75 cm Reihenabstand, hydraulisch klappbar, Pendelung zur Bodenanpassung Abmessungen und Gewichte: Arbeitsbreite 6 m, transportbreite: 3 m, Leergewicht ca. 2,7 t

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1 Dem vorlaufenden, zentral angeordneten Düngerschar folgt die trapezpackerwalze

5 Die Ablagetiefe der Säschare wird durch eine mechanische Spindel mit gut lesbarer Skala eingestellt.

abgelegt. Dabei liegen die Körner, in Querrichtung gesehen, 12,5 cm voneinander entfernt. Das ergibt einen Abstand von Korn zu Korn in der Diagonalen betrachtet von 19,3 cm. Überspringt man ein Korn, also betrachtet man eine Teilreihe in Längsrichtung, liegt eine Hälfte der Körner immer im Abstand von 29,6 cm zueinander. Das DeltaRow-Ablageverfahren der Azurit führt dann dazu, dass statt 172 cm2 der Pflanze nun 292 cm2 Platz zur Verfügung steht. Das sind

70 Prozent mehr Fläche bei einer Aussaatstärke von 90.000 Körner pro Hektar im Vergleich zur Einzelreihe. zusätzlich halbiert sich die Umfangsgeschiwndigkeit der Lochscheiben. Ackerbaulich wird das DeltaRow Verfahren noch nicht so lang hinreichend in Feldversuchen untersucht, als dass man jetzt qualifizierte Aussagen treffen könnte. Es sind jedoch erste Tendenzen zu erkennen, die eine Ertragssteigerung erwarten lassen. Anderenfalls hätte

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tEst Arbeitsprobe | Lemken Azurit

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Während die beiden Scheibenschare am Säaggregat den Schlitz Die V-Rolle hinten bildet den Abschluss der Maschine und bedeckt das Saatgut mit Erde. formen, bremst die kleinere Fangrolle das Saatkorn ein. Lemken bei der Azurit sicher nicht nur auf das DeltaRow-Verfahren gesetzt. Landwirte, die schon mehrere Jahre mit Azurit-Vorserienmaschinen ihren Mais legen, sprechen auch von tendenziell besseren Erträgen. Die Jahre waren aber zu unterschiedlich, um pauschale Aussagen treffen zu können. Nach so viel Theorie stellt sich die Frage nach der technischen Umsetzung. Daher sehen wir uns den Aufbau der Maschine genauer an.

MittigES DüNgERSchAR Die Azurit kann auch mit einer Kreiseloder einer Kurzscheibenegge als Vorwerk Vorwerkzeug ausgestattet werden. In unserem Test 1

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arbeiteten wir aber auf gepflügtem und vorbereitetem Land und somit kam die Drille ohne Vorwerkzeuge zum Einsatz. Auf Wunsch gibt es auch zwei vorlaufende Räumsterne, die zwischenfrüchte oder Steine beiseite schieben. Das erste Segment bilden leicht v-förmig angeordnete Scheibenschare, die das Düngerband zwischen zwei Delta-Reihen mittig ablegen. Dadurch können beide Pflanzenreihen gut auf den Dünger zugreifen. Die Ablagetiefe reicht von 0 bis 15 cm und wird zentral für eine Hälfte der Maschine über ein Spannschloss am Grundrahmen verstellt. In der Praxis muss diese dann angepasst werden, wenn die

Ablagetiefe des Saatguts verändert wurde. Die Spiralfedern dienen der Druckeinstellung und belasten das Düngerschar mit bis zu 200 kg. Der Dünger kommt dabei aus einem Fronttank, der zu unserem Fototermin leider noch nicht seine finale Überarbeitung hinter sich hatte. Den Düngerscheiben folgen die großen und schweren Trapezringwalzen nach, die auch die gesamte Maschine in Arbeitsposition tragen. Die Trapezringwalzen sollen das eingelegte Düngerband seitlich andrücken und laufen exakt vor den späteren Teilreihen einer Delta-Reihe und verfestigen diese schön vor. Düngerscheiben und Trapezringwalze sind

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Der Arbeitssensor wurde am Oberlenker angebracht. 1

2 Ein eigenes Radar an der Azurit misst geschwindigkeitsdaten schlupfbereinigt.

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3 Die entsprechende Schnecke läuft immer dann, wenn der Füllstand im Vereinzelungsorgan „fast leer“ meldet.


an einem Rahmen aufgehängt und bilden die erste Werkzeugreihe, die über die Unterlenker ausgehoben und eingesetzt wird. An diesem Rahmen sind dann schließlich die Säaggregate über ein Parallelogramm aufgehängt. Über Hydraulikzylinder wird der Schardruck erzeugt. Es gibt einen zylinder pro DeltaRow, beim 8-Reiher also acht Stück. Bei der Saatgutablage setzt Lemken auf Doppelscheibenschare. Beide Schare werden durch die mittige Tiefenführungsrolle getrennt, so entsteht ein Abstand von 12,5 cm innerhalb der DeltaRow. Geführt wird das Doppelscheibenschar von einer mittleren Druckrolle. Der erforderliche Schardruck der Legeaggregate wird durch die am Rahmen angebrachten zylinder erzeugt. Er beträgt max. 250 kg pro Säschar. Das Saatgut wird durch die beiden Scheibenschare genau dort in den Saathorizont eingebracht, wo die Trapezpackerwalze zuvor den Boden vorverdichtet hat. Den Doppelscheibenscharen folgt pro Teilreihe je eine Fangrolle aus weichem Kunststoff. Da die Körner unter Druck zum Boden geschossen werden wird so ein Verrollen des Kornes verhindert. Abschließend folgen V-förmig angeordnete Rollen, die die Saatreihe zuverlässig verschließen sollen. Die V-Rollen lassen sich im Druck, sowie im Winkel über zwei Hebel einstellen.

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1 Das gesamte Maschinengewicht wird in Arbeitsposition von den trapezwalzen getragen. 2

Der haupttank fasst rund 600 l.

Das gebläse steckt sauber integriert unter der vorderen Abdeckung. 3

4 Beide Sektionen klappen zum transport seitlich hoch.

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SAAtgut AA AAtgut NAch BEDARF Die Azurit arbeitet nach dem sogenannten Seed on Demand-Prinzip, was frei übersetzt „Saatgut nach Bedarf“ bedeutet. Dabei befindet sich der große Hauptsaatgutbehälter mittig auf der Maschine. Er fasst 600 l und ist schön

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tEst Arbeitsprobe | Lemken Azurit 1

1 Bei der Azurit sorgen zwei versetzt synchron laufende Lochscheiben für die Vereinzelung.

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2 Mit wenigen handgriffen können die Aggregate auseinandergebaut werden. 3 über eine Kunststoff Saatleitung werden die Körner in die Saatreihe geschossen. 4 Nach dem Ausheben der Vereinzelung wird der Blick auf den Körnersensor frei. 3

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druck am Aggregatvorrat auf, und befördern sie (nach Passieren der einstellbaren Abstreifer) zum Abgabepunkt. Dort sorgt eine spezielle Auswerferrolle dafür, dass die Körner in die Schussschläuche gelangen, wo sie mit Überdruck in die Saatrille „geschossen“ werden. In puncto Vereinzelungsqualität und Längsverteilung hat die Azurit einen systematischen Vorteil: Durch die beiden Teilreihen wird die Kornfrequenz halbiert, bei gleichhoher Geschwindigkeit. Denn: In jedem Vereinzelungsorgan sitzen zwei synchron laufende Lochscheiben, die das Saatgut wechselweise auf die beiden Reihen einer Deltareihe vereinzeln. Somit legt jede Scheibe z.B. bei 90.000 Kö/m2 nur alle 29,6 cm ein Saatkorn ab. Gemeinsam betrachtet liegt wegen der synchron versetzt gelöcherten Scheiben aber wieder alle 14,8 cm ein Korn. Dadurch können oder müssen die Vereinzelungsscheiben auch nur mit halber Drehzahl laufen und so erreichen sie leichter eine höhere Vereinzelungsgenauigkeit. Unter optimalen Bedingungen kann man bis zu 18 km/h schnell arbeiten, dann müssen aber das Saatbett und auch die Körnerform optimal sein. Mit 15 km/h ist man auf der sicheren Seite.

F hRgASSEN NAch WuNSch FA

Unser Fazit

schlank gehalten – gut für die Sicht nach hinten auf die Aggregate. An der Vorderseite des Behälters ist unter einer Abdeckung das Gebläse befestigt, welches das Saatgut nach hinten zu den Säaggregaten befördert. Vorher jedoch wird das Saatgut aus dem Vorratsbehälter mit elektrisch angetriebenen Schnecken immer dann in den Luftstrom dosiert und damit zu den Säaggregaten befördert, wenn ein Säaggregat „fast leer“ meldet. Damit wird immer eine definierte Menge Saatgutvorrat in die kleinen Vorratsbehälter am Vereinzelungsorgan transportiert – eben nach Bedarf. Das führt uns dann zu einem weiteren Highlight der Maschine: den Vereinzelungsorganen. Die Lochscheiben der Azurit nehmen die Saatkörner durch Über-

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mit der Azurit 9 wagt sich Lemken auf neues terrain. t es ist nicht nur das erste einzelkornsägerät von Lemken, sondern auch das erste und einzige mit dem Deltarow Ablage. Ackerbaulich sind positive t tendenzen der Standraumverteilung zu erkennen. Die Vereinzelung ist clever gestaltet: Durch die beiden synchron versetzt laufenden Vereinzelungsscheiben wird die kornfrequenz entzerrt – und bei hohen Geschwindigkeiten der „Druck“ aus der Vereinzelung genommen. Der Feldaufgang zeigte sich sehr gut: es gab kaum Fehl- oder Doppelstellen. Die Verarbeitung ist Lemken-typisch sehr gut, die umfangreiche eigendiagnose hilfreich. einfache Bedienung clevere, gut arbeitende Vereinzelung neues, einzigartiges Ablageverfahren sehr gute Verarbeitung kleine Einfüllöffnung am Saatguttank keine Zuckerrübensaat möglich

Durch diese Vereinzelungsweise ist auch das Anlegen von Fahrgassen möglich: Die beiden Vereinzelungsscheiben werden wie bereits erwähnt durch einen gemeinsamen Motor angetrieben. Bei einer Fahrgasse werden jedoch von einer der beiden Scheiben über den elek elektrisch verstellbaren Abstreifer alle Körner abgestriffen und somit kein Saatkorn platziert. Gleichzeitig beginnt der Motor mit doppelter Drehzahl zu laufen, so wird die Kornzahl durch die andere Scheibe kompensiert, und eseine klassische Einzelreihe abgelegt. Es sind einzelne Fahrspurbreiten von bis zu 87,5 cm möglich. Momentan lassen die Säaggregate der Azurit übrigens einen minimalen Reihenabstand von 37,5 cm zu. Ein weiteres Highlight der Azurit ist das ISoBUS-Diagnose System. Hier werden Fehler, die an der Maschine unter Umständen auf auftreten im ISoBUS-Terminal angezeigt. Hierbei handelt es sich jedoch um mehr als nur ein optischer Hinweis. Das Terminal stellt grafisch genau dar, wo der Fehler aufgetreten ist und an welcher Stelle der Maschine der Fehler zu beheben ist.

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Der Feldaufgang 1

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75,0 cm

im Juli haben wir mit der Azurit gelegte Bestände in Nordrhein-Westfahlen besucht. Die Bestände zeigten sich sehr gleichmäßig. 1

Bei genauerem hinsehen ist die typische Verteilung der DeltaRow gut erkennbar: Die Pflanzen stehen im Dreiecksverband. Wir haben kaum Doppel- oder Fehlstellen entdecken können. Das Düngerband wurde mittig zwischen die Reihen gelegt.

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12,5 cm

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Der direkte Vergleich: konventionell gelegter Mais aus einem Bestand mit Einzelreihe links im Bild, der mit der Azurit gelegter Mais aus der DeltaRow rechts. Der Mais aus der DeltaRow ist etwas größer. Auffälliger ist jedoch das eineitig viel stärkere Wurzelwachstum.

29,6 cm

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4 Die DeltaRow in Draufsicht: Die jeweils in zwei t teilreihen aufgeteilten Reihen haben zueinander den klassischen Abstand von 75 cm. Die teil t reihe an sich liegt im Abstand von 12,5 cm in Querrichtung und jedes Korn hat einen Abstand von 14,8 cm in Längsrichtung. Durch die Ablage im Dreiecksverband erhöht sich der Standraum pro Pflanze um 70 Prozent. Belastbare Vergleiche zwischen klassischer Einzelreihe und DeltaRow gibt es bisher noch nicht. Erste Versuche bescheinigen dem Verfahren aber eine Ertragssteigerung im einstelligen Prozentbereich.

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tEst Arbeitsprobe | Amazone Catros+ 12003-2TS

Mehr zum Thema:

Handlich: Der Catros+ 12003-2TS dürfte zu den kompaktesten Vertretern seiner Klasse gehören.

Mit dem Catros 12003-2TS greift Amazone im oberen Arbeitsbreitensegment bei Kurzscheibeneggen an. Was das Gerät einzigartig macht und vom Wettbewerb unterscheidet, haben wir Anfang August auf Raps- und Weizenstoppel getestet. +

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Von Matthias Mumme

m Segment der Kurzscheibeneggen kann Amazone auf eine mittlerweile 15-jährige Erfahrung zurückgreifen – soviel, wie nur wenige andere Hersteller vorzuweisen haben. Und dem neuesten Modell aus dem Amazone-BBG-Werk in Leipzig sieht man das an vielen Details auch direkt an: Hier waren keine Anfänger am Werk! Der Catros+ 12003-2TS ist eine eigenständige Entwicklung, die zwar auf Komponenten der kleineren Modelle zurück zurückgreift, aber auch viele neue Technologien einbringt. Im Gegensatz zum ebenfalls 12 m breiten Catros 12001-KR, die aus dem Amazone-

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Koppelrahmen KR und drei Catros-Kurzscheibeneggen (3 x 4,0 m) besteht, beherrscht die neue viele Disziplinen besser, und ist dabei wesentlich einfacher im Handling. Doch eins nach dem anderen...

HUCKEPACK-F UCKEPACK-FAHR UCKEPACK-F -FAHRWERK Schon auf den ersten Blick fällt auf: Für 12 m Arbeitsbreite ist der Catros+ 12003-2TS sehr kompakt gebaut. Das liegt vor allem daran, dass die Kurzscheibenegge am Vorgewende auf der Walze fährt, und kein Fahrwerk dafür benötigt. Das Transportfahrwerk bleibt in Arbeitsposition etwa mittig über die mittleren

Technische Daten Scheiben: grob gezahnt, 510 mm Durchmesser, 5 mm Stärke, konkave Wölbung, Strichabstand 12,5 cm (2 x 48 Scheiben); wartungsfreie Lager; Überlastsicherung durch Gummielemente einzeln für jede Scheibe; Grundaufbau in 4 Scheibensektionen in ContourFrame Rückverfestigung: Keilringwalze KW 580, Keilringwalze mit Matrixreifenprofil KWM 650, Stabwalze SW 600, U-Profilwalze UW 580, DiscWalze DW 600 Einstellung: hydraulische Arbeitstiefenverstellung an vier Punkten, Begrenzung mit Einschwenkern; Vorspannung ContourFrame mit vier Stickstoffspeichern; Deichselzylinder 2 Speicher Leistungsbedarf: ab 350 PS, 3 x dw Steuergeräte, 1 x ew (Entriegelung) Abmessungen & Gewichte: Arbeitsbreite 12,0 m, Transportbreite 3,0 m, Transporthöhe 4,0 m; Einsatzgewicht ca. 12.600 kg Preis (zzgl. MwSt.): ab 113.420 Euro

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Kompakte Schlagkraft

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1 Ausgehoben zeigt sich, wie biegsam der ContourFrame ist. 2 Mit eingeklappten Außensektionen kann mit 7,0 m Arbeitsbreite gefahren werden.

Kompakte Transportstellung. Bei Bedarf kann Bodenfreiheit erhöht werden. 3

4 Die Transportlänge ist gering, da stört das nachlaufende Fahrwerk kaum. 5 Die großen Transporträder der Dimension 700/50-26.5 ermöglichen schnelles und sicheres Umsetzen. 6 Mit zwei aufsteckbaren „Füßen“ ist Abstellen in Transportstellung möglich.

Scheibensegmente geschwenkt, wo es mit dem zusätzlichen Gewicht das Einzugsverhalten unter schwierigen Bedingungen verbessern soll. Eine ungleichmäßige Arbeitstiefe durch das höhere Gewicht im mittleren Bereich konnten wir nicht feststellen. Und: Das Fahrwerk soll sich auch bei unebenen Flächen nicht aufschaukeln. Die „Walzenlösung“ zum Drehen am Vorgewende ermöglichte es den Amazone-Konstrukteuren auch, den Catros+ 12003-2TS sehr leicht zu bauen. Schließlich wird kein massiver Hauptrahmen benötigt, der am Vorgewende

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Hebelkräfte aufnimmt. Mit nur knapp über 12,5 t Einsatzgewicht gehört unser Testkandidat damit zu den sehr leichten – und damit auch sehr leichtzügigen – Vertretern seiner Zunft. Zum Drehen am Vorgewende werden mittels eines doppeltwirkenden Steuergeräts die Scheiben hochgeschwenkt und der Deichselzylinder ausgefahren. Nach dem Einsetzen in die nächste Spur drückt man das Steuergerät weiter auf Schwimmstellung – so kann der doppeltwirkende Deichselzylinder „arbeiten“ und sich Bodenunebenheiten in Fahrtrichtung

anpassen. Er lässt sich übrigens bei Bedarf mit Druck beaufschlagen, um ein Springen des Catros+ bei bestimmten Arbeitsbedingungen oder vom Schlepper übertragenen Vibrationen zu unterbinden. Dafür wird der Sperrhahn der entsprechenden Zylinderseite geöffnet, sodass der Zylinder mit einstellbarem Druck wie ein Stoßdämpfer arbeiten kann.

VIERTEILIGER RAHMEN Der Rahmen ist in vier Scheibensektionen mit zweimal 3,5 m Breite innen und zweimal 2,5 m

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tEst Arbeitsprobe | Amazone Catros+ 12003-2TS

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4 1 Am Vorgewende fahren die Scheiben hydraulisch ein und der Deichselzylinder aus. 7

2 Der doppeltwirkende Deichselzylinder dämpft Vibrationen, gleicht Bodenunebenheiten in Fahrtrichtung aus und lässt sich mit Druck beaufschlagen. 3 Die Scheibensektionen lassen sich einzeln hydraulisch vorspannen. 4 Die Arbeitstiefe wird an nur vier Punkten mit Einschwenkern begrenzt. 5 Blick auf den Drehpunkt des Mechanismus zum Schwenken der Scheiben.

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6 Die wahlweise glatten oder gezahnten 510er-Scheiben sind einzeln gummigefedert aufgehängt, der Strichabstand beträgt 12,5 cm. 7 Die äußeren Randscheiben werden für saubere Anschlüsse in Langlöchern justiert. 8 Trotz kurzer Bauweise bleibt genug Raum zwischen zweiter Scheibenreihe und Walze.

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9 Die Keilringwalze mit Matrixreifenprofil ist erstaunlich vielseitig einsetzbar und hat einen hohen Eigenantrieb. 10 Die Abstreifer sollten zum Reinigen zentral ausschwenkbar sein. 11 Die Stützräder vorn laufen sehr stabil mit und lassen extrem enge Wendemanöver zu.

außen aufgeteilt, die schwimmend mit Vorspannung über Stickstoffblasen als Druckspeicher gelagert sind. Amazone bezeichnet das als „ContourFrame“. Die vier Stickstoffblasen – je eine für jede der vier Sektionen – lassen sich mit einem doppeltwirkenden Steuerkreis einzeln mit Druck beaufschlagen. Dadurch kann der Catros+ 12003-2TS beispielsweise in der Mitte, wo das Gewicht der Deichsel und des Fahrwerks lagern, etwas weicher eingestellt werden, und außen straffer. Unsere Testmaschine hatte beispielsweise in der Mitte 50 bar eingestellt, und außen 70 bar. Grundsätzlich

können sich die vier Segmente also gut Bodenunebenheiten anpassen, wobei die Drehpunkte laut Hersteller nach unten etwa 3 bis 4 Grad maximale Verschränkung zulassen, bis sich die Segmente berühren und nicht weiter ausweichen. Die Bodenanpassung hinten erfolgt durch die Walze, vorn mit je einem pendelnd gelagerten Stützrad pro Sektion. Die Drehachse der Stützräder ist schräg nach vorn gerichtet, also nicht schleppend wie bei einigen Wettbewerbern. Das spart Platz (für die kompakte Klappung) und Gewicht, und soll laut Amazone auch die Bodenanpassung verbessern. Tat-

sächlich schwenken die Räder bei Kurvenfahrt aktiv mit ein und ermöglichen extrem enge Wendemanöver oder ein sehr enges Umfahren von Hindernissen. Dabei kommt es auch kaum zu Hebelkräften oder Reibwirkungen, wie bei Kurzscheibeneggen mit sehr langer Deichsel und vorlaufendem Fahrwerk. Und gegen Aufpreis sind breite AS-Reifen mit gutem Eigenantrieb anstelle von schmalen Reifen mit Straßenprofil lieferbar. Zwei weitere Vorteile bringt der vierteilige Rahmen mit sich. An hochverdichteten Stellen, beispielsweise am Vorgewende, lassen sich die

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tEst Arbeitsprobe | Amazone Catros+ 12003-2TS zwei Flügelsektionen einklappen und der Catros+ mit 7,0 m Arbeitsbreite und entsprechend höherem Metergewicht (1.800 kg anstelle von rund 1.050 kg bei 12,0 m Arbeitsbreite) einsetzen. und der Catros+ 12003-2TS klappt für die Straßenfahrt schön kompakt zusammen (mittels hydraulischer Folgeschaltung), bleibt damit unter 3,0 m Transportbreite und 4,0 m Transporthöhe. Allerdings: Da die Walzensegmente in Transportstellung alle senkrecht stehen, liegt der Schwerpunkt recht hoch. Da die Segmente mit dem Fahrwerk aber weit he-

1 Auf Rapsstoppel war die Arbeitstiefe auf rund 7 cm eingestellt. 2 Das typische „Spatenprofil“ grob gezahnter Scheiben. Wer ganzflächig arbeiten möchte, bekommt auch glatte 510er-Scheiben.

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3 Die ideale Arbeitsgeschwindigkeit liegt bei 12 bis 16 km/h. 4 Die Arbeitsqualität war auf Weizenstoppel ebenfalls auf Klassenniveau.

Unser Fazit runtergelassen werden können, ein großer Teil des Schwerpunkts innen liegt und das Fahrwerk eine großvolumige Bereifung (700/50-26.5 mit 1,34 m Durchmesser!!!) auf breiter Achse mitbringt, liegt der Catros+ 12003-2TS auch in Kurven und beim Überfahren von Bordsteinen oder Randstreifen stabil. unebenheiten „schlucken“ die Räder ebenfalls gut weg, sodass sich der Catros+ beispielsweise beim Fahren über Furchen kaum seitlich neigt und nicht zu kippen droht. Mit der Zweikreis-Druckluftbremse ist die 40 km/h-Zulassung möglich.

ARBEiTSTiEFE HyDRAULiSCH Mit den Catros -Scheiben sind Arbeitstiefen von etwa 5 bis 15 cm möglich. Die Einstellung erfolgt für jedes Segment einzeln, indem man mit Einschwenkern am Ausschwenkzylinder den Arbeitsweg der Zylinder begrenzt. Dies ist dank 16 Einschwenkern äußerst fein abgestuft möglich. Da die gleichen vier doppeltwirkenden Zylinder auch dem Ausschwenken der Scheiben in Vorgewendeposition dienen, wird +

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mit dem Catros+ 12003-2tS hat Amazone das rad zwar nicht neu erfunden, dafür aber die wohl kompakteste und wendigste kurzscheibenegge ihrer klasse entwickelt. mit etwas mehr als 12,5 t einsatzgewicht (je nach Walze) gehört sie zu den sehr leichten Geräten dieser bauart. Die einstellung der kurzscheibenegge, insbesondere des ContourFrame, ist dabei etwas für echte profis. positiv fällt neben dem guten Handling vor allem die bodenanpassung auf. Der Leistungsbedarf ist dank des geringen einsatzgewichts eher gering, in der ebene kommt man bereits ab 350 pS gut klar. Das große transportfahrwerk ermöglicht schnelles und sicheres Umsetzen – das dürfte vor allem für Lohnunternehmer interessant sein. kompakte Bauweise, enge Wendemanöver einfache Tiefenanpassung gute Bodenanpassung große Auswahl an Walzen einfache Handhabung großes Transportfahrwerk platzsparendes Abstellen möglich Walzenabstreifer nicht zentral einstellbar viele Schmierpunkte (Zentralschmierung aber gegen Aufpreis erhältlich)

ein Steuerkreis eingespart. Somit benötigt der Catros+ 12003-2TS nur drei doppeltwirkende Kreise (Klappen, Fahrwerk, Arbeitstiefe/Vorgewendeaushub) und einen einfachwirkenden für die Entriegelung (wird parallel zum Klappmechanismus bedient). An einer Variante mit hydraulisch während der Fahrt stufenlos variierbarer Arbeitstiefe arbeitet Amazone übrigens schon. Bei den Werkzeugen setzt Amazone auf Bekanntes – und Bewährtes. Die wahlweise glatten oder grob gezahnten, konkav gewölbten Scheiben mit 510 mm Durchmesser und 5 mm Stärke sind in der vorderen Reihe um 17 Grad angestellt und in der hinteren um 14 Grad. Bei zweimal 48 Scheiben ergibt sich ein Strichabstand von engen 12,5 cm. Profil und Durchmesser der Scheiben erlauben auch den Einsatz auf Maisstoppel oder Zwischenfrucht. Die doppelten Schrägkugellager mit Gleitringdichtung sind natürlich wartungsfrei, genauso wie die Gummielemente zur Überlastsicherung an jeder einzelnen Scheibe. Die äußeren Schei-

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au


ben lassen sich über ein Langloch so verstellen, dass die Anschlüsse sauber und ohne Furchen und Wälle zurückbleiben.

lassen sich zum Reinigen (z.B. nach Einsätzen auf Maisstoppel) nicht zentral ausschwenken.

W WALZE nAUSWAHL

Wir haben den Catros+ 12003-2TS hinter einem Claas Xerion 4000 in kupiertem Gelände auf Rapsstoppel und Weizenstoppel eingesetzt. Die Arbeitsqualität entsprach dabei dem Klassenniveau, wobei die Bodenanpassung besser ist als bei den meisten Wettbewerbern. Dazu fiel die bereits angesprochene Wendigkeit sehr positiv auf – man kann nahezu auf der Stelle drehen. Fährt man zu schnell (ca. >18 km/h), so können die äußeren Scheibensektionen durchaus mal flattern. Dann sollte man den Druck dort etwas höher einstellen. Positiv ist uns auch die sehr gute Sicht auf die Scheibensegmente aufgefallen. Dies wird durch die kurze Deichsel möglich, die ja keinen Raum für ein vorlaufendes Fahrwerk aufbieten muss.

In Sachen Rückverfestigung bietet Amazone fünf Walzentypen an – damit ist die Auswahl bis auf die zwei fehlenden Doppelwalzen fast so groß wie bei den kleineren Catros-Modellen. Neben der Keilringwalze mit 580 mm Durchmesser und 132 kg/m, die vor allem für tragfähige Böden zu empfehlen ist, gibt es als weitere geschlossene Varianten die 2015 eingeführte Matrixreifenprofilwalze (650 mm, 148 kg/m) und zukünftig eine neue Discwalze (600 mm, 161 kg/m). An offenen Walzen sind eine einfache Rohrstabwalze (600 mm, 81 kg/m) und eine u-Profilwalze (580 mm, 92 kg/m) erhältlich. Am universellsten einsatzbar dürfte die Matrixreifenprofilwalze sein. Aufgrund ihres größeren Durchmessers und des besseren Eigenantriebs durch das Stollenprofil ist diese auch für leichtere Böden geeignet und nicht allzu schwerzügig. Auch auf schwereren Böden macht die Walze ein gutes Bild, da die quadratischen Stollen eine passable Nachzerkleinerung von Kluten schaffen. Schade: Die Abstreifer

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MEHR WiSSEnSWERTES: ŝ Neben der K80-Anhängung bietet Amazone eine Zugöse oder eine Unterlenkertraverse an. ŝ Der Catros+ lässt sich in Transportstellung platzsparend abstellen.

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tEst Arbeitsprobe | Kverneland Turbo 6500T & 8000T

Talentiert: Der Turbo eignet sich als 5-balkiger Flachgrubber für Stoppelbearbeitung, Saatbettbereitung und mehr.

turbo für stoppel und saatbett

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Von Matthias Mumme

m Segment der aufgesattelten Grubber hatten die Norweger in den letzten Jahren zugegebenermaßen wenig mitzureden. Schließlich hatte man bislang mit dem CTC nur ein (zumindest optisch schon etwas in die Jahre gekommenes) Modell im Programm – und das auch nur mit mechanischer Arbeitstiefeneinstellung. Den Bedarf an weiteren Grubbervarianten – wie beispielsweise einem Universalgrubber für Arbeitstiefen bis etwa 20 cm – hat man jedoch zeitig erkannt, und den Turbo aufs Reißbrett gelegt. Aktuell gibt es zwei Modelle mit 6,5 und 8,0 m Walzen-Arbeitsbreite bzw. 6,18 und 7,68 m Zinken-Arbeitsbreite. Was die zwei neuen Talente können, haben wir bei der Stoppelbearbeitung getestet.

DREiTEiliGER RAhMEn Der Turbo besitzt einen dreiteiligen Rahmen aus 100x100 und 150x100 mm starken Profilen, der auf 3,0 m Transportbreite geklappt werden kann und in Arbeitsstellung auf 70 cm Rahmenhöhe kommt. Dank des Mittelsegments kann auf hoch verdichteten Vorgewenden auch mit

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Technische Daten Rahmen: dreiteilig mit 2,05 m breitem Mittelsegment; Konturanpassung mit Stützrädern und Deichselzylinder; hydraulische Einstellung der Arbeitstiefe mit Begrenzung über Einschwenker; Rahmenhöhe 70 cm Werkzeuge: 5-reihiges Zinkenfeld mit 33 bzw. 41 Vibrationszinken; Strichabstand 19 cm; maximale Arbeitstiefe ca. 20 cm; 55 mm-Wendeschar oder 125 mm Doppelherzschar; Vollstahlgrindel aus Federstahl; Blattfederzustreicher mit Feinjustierung mittels Spindeln Rückverfestigung: fünf Walzentypen mit offener und geschlossener Bauweise Abmessungen & Gewichte: Arbeitsbreite 6,18 bzw. 7,68 m; Transportbreite 3,0 m; Transporthöhe 3,05 bzw. 3,80 m; Einsatzgewicht mit Actiflexwalze 6,6 bzw. 7,2 t Leistungsbedarf: ab 250 bzw. 350 PS; 3 x dw-Steuergeräte Preis (zzgl. MwSt.): ab 64.619 bzw. 77.494 Euro (mit Actiflexwalze)

2,50 m Arbeitsbreite gegrubbert werden, indem man die Flügel in Transportstellung klappt. Als Transportsicherung für die Flügel dienen hydraulische Sperrblöcke mit Halteventilen – die jedoch nicht vor unachtsamer Fehlbedienung beim Straßentransport schützen. In Transportstellung kann das Fahrwerk etwas abgelassen werden, sodass die Transporthöhe beim 6500T nur 3,05 m und beim 8000T nur 3,80 m beträgt. Das Fahrwerk sitzt etwas von der Mitte nach hinten versetzt vor den Zustreichern und der Walze – das ermöglicht enge Wendemanöver am Vorgewende. Die Tiefenführung erfolgt hinten über die Walze, und vorne über vier Tasträder. Wird der serienmäßige doppeltwirkende Deichselzylinder in Schwimmstellung gefahren, so wird der Turbo vorne vollständig durch die Tasträder getragen. Beaufschlagt man ihn jedoch mit Druck, so fungiert er als hydraulischer Zugkraftverstärker, und drückt laut Kverneland bis zu 1.500 kg zusätzlich auf die Traktorhinterachse – die größtenteils vom Grubber und teils von der Traktorvorderachse transferiert werden. Die Feinjustierung des Drucks erfolgt auf dem Steuerblock, wobei der

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FoToS: MuMMe (19),ScHRAnZ (3)

Mit der Turbo-Baureihe stellte Kverneland zur Agritechnica 2015 neue aufgesattelte Grubber mit fünfbalkiger Bauweise vor. Wir hatten die Möglichkeit, eines der ersten ausgelieferten Geräte beim Stoppelsturz anzutesten.


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Neben dem 6500T haben wir auch den breiteren 8000T im Einsatz gehabt. Der Rahmen klappt dreiteilig – so kann bei Bedarf auch mit 2,50 m Breite gearbeitet werden. 3

3 Trotz des etwas weiter hinten positionierten Fahrwerks kann man eng wenden.

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4 3,0 m Transportbreite und druckluftgebremste, breite Achsen ermöglichen die 40 km/h-Zulassung.

Stickstoffspeicher des Deichselzylinders stets beim Ablassen des Turbo „geladen“ wird.

INTELLIGENTE DEICHSEL Das linke mittlere Stützrad wird (anders als die anderen drei Stützräder) in einem Langloch geführt. Denn hier ermittelt ein Sensor, ob das Rad in Vorgewende- oder Arbeitsposition ist, und gibt die Signale an den Traktionsverstärker weiter. Dieser schaltet sich dann beim Ausheben am Vorgewende ab und beim eingesetztem Grubber wieder ein. Zusätzlich gibt es einen einstellbaren Endlagensensor am Deichselzylinder, falls das Stützrad in Fahrgassen oder an Senken und Kuppen mal „Grubber ausgehoben“ meldet. Damit bleibt der Trakti-

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onsverstärker auch dort aktiv. Die einstellbare Endlage sollte man in der Ebene ca. 1 cm und in kupiertem Gelände ca. 3 cm zum Sensor justieren. Zum Ausheben am Vorgewende sind Fahrwerk und Deichselzylinder parallel geschaltet. Dadurch genügt es, das doppeltwirkende Steuergerät für das Fahrwerk zu bedienen, und der Turbo hebt mit Deichselzylinder und Fahrwerk

etwas zeitversetzt parallel (individuell einstellbar) aus dem Boden aus. Walzenrahmen und Tasträder sind mittels eines geschlossenen hydraulischen Kreislaufs miteinander verbunden. Die maximale Arbeitstiefe wird jeweils mit Einschwenkern begrenzt – das ist ein überschaubarer Aufwand. Die Einschwenker der zwei inneren Zylinder sind mit

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tEst Arbeitsprobe | Kverneland Turbo 6500T & 8000T

Stabil: Beide Arbeitsbreiten werden vorn von vier Stützrädern geführt und liegen dadurch „wie ein Brett“.

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1 Das linke innere Stützrad ist im Langloch geführt und steuert den hydraulischen Traktionsverstärker an. 2 Die Arbeitstiefe wird an den Aushubzylindern hinten und an den Stützrädern mit Einschwenkern begrenzt. 3 Der Deichselzylinder dient der Dämpfung, und als geregelter Zugkraftverstärker mit Vorgewendeabschaltung.

20 cm ermöglichen sollen. Durch die Vibration der Zinken dank Federstahl soll vor allem die Krümelung feiner werden. Gut: Je zwei Zinken pro Seite lassen sich in der Schlepperspur durch Umschrauben der Rahmensegmente bis zu 5 cm tiefer stellen, um vor allem bei feuchten Bodenverhältnissen die Traktorspur gleich wieder etwas aufzulockern und einzuebnen. An Schartechnik bringt der Turbo ein 55 mm breites Wendeschar für mitteltiefes Arbeiten und ein 125 mm breites Doppelherzschar für die flachere Stoppelbearbeitung mit. Damit bleiben noch jeweils 135 bzw. 65 mm „Luft“ zwischen den Zinken, die aber teilweise durch die Bruchwirkung des Bodens dennoch mit bearbeitet werden. Alle zwei Scharvarianten sind als Wendeschare natürlich geschraubt, Knock-On-Schnellwechselspitzen gibt es nicht für den Turbo. Gut: Die Grindel lassen sich unabhängig von den Federelementen tauschen (oder umgekehrt). Hier müssen nur ein Bolzen abgeschraubt und eine Klammer gelöst werden.

ZUSTREICHER ZUM EINEBNEN Bügeln und Stift gesichert, damit sie nicht mit der Beleuchtungshalterung kollidieren. Übersteuern zum zeitweisen flacheren Arbeiten ist jederzeit möglich, und: Die Walze lässt sich komplett demontieren (dann hält das Fahrwerk die Tiefe), um auf nassen, kalten Böden zu arbeiten und diese zum Lüften und zum Trocknen aufzuarbeiten. Die zwei Zinken vor den Transporträdern werden dann hinter die Räder versetzt. Einen Schnellwechsel gibt es jedoch nicht, daher sind Demontage und Umbau zeitaufwändiger.Bei der Anhängung hat man die Wahl zwischen einer Unterlenkertraverse,

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einer K80-Kupplung und einer Zugöse für das Fahren im Zugpendel. Für zwillingsbereifte Traktoren gibt es optional eine Deichselverlängerung um 85 cm.

5 REIHEN FEDERZINKEN Das Zinkenfeld des Turbo ist fünfbalkig symmetrisch aufgebaut, mit satten 51 bis 90 cm Längsabstand zwischen den Zinken. Das verspricht viel Freiraum bei der Einarbeitung größerer Mengen organischer Rückstände. Neu sind die Vibrationszinken, die bei 19 cm Strichabstand Arbeitstiefen von etwa 3 bis

Hinter dem Zinkenfeld haben die KvernelandKonstrukteure Blattfederzustreicher verbaut, um den Boden wieder einzuebnen. Leider gibt es auch optional (noch) keine Scheibennivellatoren, da der Bauraum zwischen Zinkenfeld und Walze dafür nicht ausreicht und der Walzenrahmen wohl massiver gebaut werden müsste. Die Zustreichersegmente sind am Walzenrahmen angebracht und schwenken bei Änderungen der Arbeitstiefe mit. Eine Feinjustierung ist dann mit Drehspindeln (und dem mitgelieferten Maulschlüssel) möglich, da sich der Winkel der Zustreicher zum Boden etwas

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1 Der Strichabstand der Flexzinken beträgt bei beiden Modellen 19 cm.

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2 Die Grindel sind mit einem Bolzen samt Klammer an den Federn befestigt. 3 Der Arbeitseffekt der Zinken ist sehr intensiv. 4 Die Blattfederzustreicher werden mittels Spindel vorund feinjustiert. 5 Die äußeren Zustreicher lassen sich für glatte Randbereiche per lochleiste verschieben.

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tEst Arbeitsprobe | Kverneland Turbo 6500T & 8000T

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Unser Fazit

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Vor allem größere Landwirtschaftsbetriebe suchen zunehmend nach einem zusätzlichen Zinkengerät für die flache bis mitteltiefe Bodenbearbeitung und die Saatbettbereitung – als Alternative oder parallel zur Kurzscheibenegge. Kverneland hat dafür mit dem Turbo ein passendes Werkzeug im Programm. Dabei gefielen uns im Einsatz vor allem die intensiv arbeitenden Zinken und die hydraulische Konturanpassung mit Zugkraftverstärker. Die Walzenauswahl ist gut, wobei wir uns zusätzlich eine Doppelwalze mit Federbandringen oder U-Profilringen wünschen würden. Insgesamt eignet sich der Turbo sowohl zur Stoppelbearbeitung als auch zur Saatbettbereitung nach Pflug, Grubber oder Scheibenegge.

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sehr intensive Zinkenarbeit relativ breites Einsatzspektrum guter Durchgang dank langer Bauweise zentrales Fahrwerk; a.W. 40 km/h hydraulischer Zugkraftverstärker geringer Wartungsaufwand Einsatz ohne Walze möglich (noch) keine Scheibennivellatoren lieferbar Transportsicherung einfach übersteuerbar 7

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1 Der 6500T war mit der offenen Actiflexwalze ausgestattet.

Diese nimmt viel Feinerde mit, teilweise zu viel. Die tiefe Rückverfestigung ist gut. 2

3 Mit den schmalen 55 mm-Scharen wurde der Boden bei 8-10 cm Arbeitstiefe fast ganzflächig bearbeitet. Wer flacher arbeitet will, braucht die Doppelherzschare. 4 Beim zweiten Strich zeigte der Turbo eine überraschend gute Einmischung und Einebnung und gute Zustreicherarbeit. 5 Die Actipack-Walze am 8000T passt eher auf mittelschwere bis schwere Böden. 6

Die Messer lassen sich zentral verstellen.

7 Das Fahrwerk macht einen robusten Eindruck, die Radgröße geht in Ordnung. 8 Für die Anhängung gibt es drei Varianten. Eine längere Deichsel für zwillingsbereifte Schlepper ist optional erhältlich.

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SEPTEmBEr / OKTOBEr 2016

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ändert. Die äußeren Zustreicher lassen sich in einer Lochkulisse verstellen, um stets die optimale einstellung zum einebnen von Furchen und Wällen beim Anschlussfahren zu finden.

AuSWAhl AuS FünF WA W lZEn um dem Turbo auf verschiedenen Standorten zu einer ordentlichen Rückverfestigung zu verhelfen, kann man als Kunde aus fünf Walzentypen wählen. Die preiswerteste und leichteste Variante ist eine einfache Rohrstabwalze, mit 55 mm Durchmesser und 90 kg/m Gewicht lieferbar. Für eine bessere Rückverfestigung und Krümelung sorgt eine Doppel-Rohrstabwalze mit 400 mm und 160 kg Metergewicht. Für leichte bis mittelschwere und nasse Böden gibt es eine offene Federbandwalze, die Actiflex mit 580 mm Durchmesser und 160 kg/m. Sie zeichnet sich vor allem durch einen geringen Zugkraftbedarf, durch die hohe Tragfähigkeit und die geringe Tendenz zum Aufschieben von erde sowie eine geringe Verstopfungsneigung aus. Für schwerere, lehmige und eher trockene Böden empfiehlt sich die V-Ringwalze mit 540 mm Durchmesser, die bei Kverneland Actiring heißt und 160 kg Metergewicht mitbringt. Als schwersten und einzigen geschlossenen nachläufer gibt es dann den Actipack-Stahlpacker mit 560 mm und 220 kg/m, der die beste nachzerkleinerung ermöglicht und besonders für schwere lehmige Böden geeignet ist.

trockenen Bedingungen auf leichten Standorten wäre hier eine Doppelwalze besser, um erosion entgegenzuwirken und noch bessere Keimbedingungen zu schaffen. unser Turbo 8000T war mit der ActipackWalze mit 560 mm Durchmesser und satten 220 kg/mausgestattet. Sie ist vor allem für mittelschwere bis extrem schwere Böden zu empfehlen, und knackt durch ihr Gewicht und die mit Zähnen bestückten Ringe Kluten hervorragend auf. Für noch mehr Zerkleinerungsarbeit lassen sich die Messer zwischen den Ringen zentral aggressiver stellen.

Mit dem Turbo 6500T haben wir auch einen zweiten Arbeitsgang durchgeführt. Hier hat uns die sehr gute einmischung positiv überrascht – ebenfalls ein effekt der intensiv arbeitenden Zinken. Damit ist der Turbo auch sehr gut für die Saatbettbereitung bis 20 cm Arbeitstiefe geeignet, egal ob nach Grubber oder Pflug.

MEhR WiSSEnSWERTES: ŝ Dank breiter Transportachse mit großen Rädern (500/60 x 22.5) ist ein sicherer und schneller Straßentransport möglich – auf Wunsch auch mit 40 km/h-Zulassung.

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Wir haben den Turbo 6500T in Sachsen-Anhalt hinter einem case IH optum 300 cVX und den Turbo 8000T in nordrhein-Westfalen hinter einem claas Xerion 4000 eingesetzt. Beide Geräte waren mit den 55 mm breiten Wendescharen ausgerüstet. Damit war bei sehr flacher Arbeitstiefe von 4-5 cm natürlich kein ganzflächiges Abschneiden von Stoppeln möglich. Ab 8 - 10 cm war der Arbeitseffekt sehr gut. Insgesamt fiel die intensive Arbeit der Vibrationszinken auf, die den Boden super mischen und krümeln. Die einebnung war sehr gut, und die Übergänge zwischen den Spuren sauber und kaum sichtbar. Auch die Zustreicher leisteten überraschend gute Arbeit, dennoch wäre eine Alternative mit Scheiben wünschenswert. Die Actiflex-Walze mit 15,5 cm Ringabstand bei 6 m Ringbreite brachte beim Turbo 6500T eine gute tiefe Rückverfestigung, hinterließ den Boden aber oberflächlich sehr fein, da sie viel Feinerde mitnimmt und aufwirft. unter

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tEst Arbeitsprobe | Kongskilde XLD-Körper

Anforderungen: Große Traktoren und niedrige Reifeninnendrücke verlangen nach breiten Furchen.

Mehr zum Thema:

Einen Film des Tests und weitere Informationen auf: www.traction-magazin.de

Höhere ansprüche

Ein Pflug muss heute mehr können als nur schwarz machen: Tiefe und flache Bearbeitung sowie breite Furchen für die aktuellen Reifen stehen im Lastenheft. Ob der Kongskilde XRWT mit XLD-Körpern diese Ansprüche erfüllt?

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Von Karsten Schranz

s gibt viele Gründe dafür, dass der Pflug bei der Bodenbearbeitung wieder mehr in den Fokus der Landwirte rückt. Extreme Trocken- oder Regenperioden vor der Bestellung, Resistenzprobleme und Wegfall von geeigneten Pflanzenschutzmitteln durch Verbote, engere Fruchtfolgen oder mancherorts die Umstellung auf biologischen Ackerbau. Greift man dann wieder zum Pflug, ergeben sich in der Praxis oft Schwierigkeiten. Wenn viele Jahre kein Pflug auf dem Betrieb eingesetzt wurde, fängt es schon damit an: Mit welchem Schlepper wird gepflügt? Der Standardreifen für die Allroundtraktoren auf den Betrieben ist heute 710 mm breit, der passt beim Pflügen einfach nicht so leicht in die Furche. Wird er dann noch bodenschonend und traktionsfördernd mit Innendrücken um 1 bar gefahren, wird es noch enger. Manche Hersteller bieten herfür extra Bleche an, die an die Körper angeschraubt werden, um die Furche zu verbreitern. Kongskilde will mit dem neuen XLD-Körper auch ohne extra Bleche breit genug Ackern. Und auch in der Arbeitstiefe soll der XLD heutige Ansprüche erfüllen. Wir haben unter schweren Verhältnissen getestet, ob der Kongskilde XLD-Körper hält, was er verspricht.

Technische Daten Rahmen: 220 x 120 x 8 mm Feinkornstahl, fünf Furchen, Drehwelle 180 mm, pulverbeschichtet, alle Anbauteile geschraubt, gebuchst und geschmiert, Schwenk- und Memoryzylinder Serie Pflugkörper: Kongskilde XLD-Körper, 55 cm, Spitzen, Streichbleche und Körper speziell wärmebehandelt und gehärtet, hydraulische Steinsicherung für jedes Schar, Druck individuell einstellbar Hydraulik: Insgesamt zwei doppeltwirkende Steuergeräte notwendig: 1 DW für Arbeitsbreiteneinstellung, 1 DW für Drehung Einstellung: Easy-Set: Neigung, Zuglinie und Vorderfurchenbreite über Spindeln einstellbar, Arbeitsbreite stufenlos hydraulisch von 35 bis 55 cm je Körper, Arbeitstiefe über Anschläge am Kombirad

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Gewicht: ca. 2,8 t Preis (Liste zzgl. MwSt.): 45.460 Euro 3

Fotos: schranz

DIE AuSGANGSLAGE Um zu sehen, wie der XLD-Körper in der Praxis arbeitet, haben wir ihn an einem fünffurchigen Kongskilde XRWT-Pflug geschraubt und auf schwerem Boden mit einem 280 PS-Schlepper in nassen Bedingungen eingesetzt. Außerdem probierten wir unterschiedliche Arbeitstiefen zwischen knapp 10 und 30 cm aus. Genau für solche unterschiedlichen Arbeitstiefen hat Kongskilde auf der Agritechnica 2015 den XLD-Körper vorgestellt. Wie der Name schon vermuten lässt, besteht eine nahe Verwandtschaft zum bekannten XL-Körper, der schon seit vielen Jahren im Programm ist. Der Pflug verfügte über eine variable, hydraulische Schnittbreitenverstellung. Diese war auf knapp 55 cm pro Furche eingestellt, was eine Gesamtarbeitsbreite von ca. 2,80 m ergab. Der Pflug war ohne Vorschäler oder Düngeeinleger ausgestattet. Lediglich Stroheinleger und ein Scheibensech vorm letzten Schar war als Sonderausstattung bei den Arbeitswerkzeugen mit an Bord. Der Zugschlepper war mit 710er-Reifen auf der Hinterachse bereift. Dank Reifendruckre-

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Der Turm ist bis 360 PS freigegeben. 1

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Die Stile sind nicht stumpf auf den Rahmen geschweißt, sondern überlagernd aufgesetzt.

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Alle Drehpunkte sind gebüchst und schmierbar. 3

Der Memory-Zylinder bestimmt die Arbeitsbreite und stellt den Pflug beim Wenden auf 0.

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tEst Arbeitsprobe | Kongskilde XLD-Körper

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begrenzen. Die Zuglinie wird auch über eine Drehspindel direkt neben dem Dreh- und Memoryzylinder per Hand eingestellt. Natürlich ist hier auch eine hydraulische, komfortablere Variante lieferbar. Abschließend wird die Arbeitstiefe an den Anschlägen des Kombirads am Heck des Pfluges eingestellt. Je nach dem, wie weit das Rad zurückschwenken kann, arbeitet der Pflug tiefer oder flacher. Übrigens sind alle Drehpunkte gebüchst und mit einem Schmiernippel versehen. Das sorgt für Langlebigkeit. Die Steinsicherung erfolgt Kongskilde-typisch über je einen Druck Druckspeicher pro Furche. Die Auslösekraft kann mit Werkzeug durch Druckveränderungen in den einzelnen Speicher ändern. Oder aber, und das ist neu, durch Umschrauben des Anlenkpunkts der Steinsicherung. Das geht einfacher.

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Die Schnittbreitenanzeige ist gut ablesbar und zeigt die echte Arbeitsbreite an!

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Eine saubere Beschriftung löst Denksportaufgaben beim Ankuppeln.

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Die Neigungseinstellung erfolgt über Spindeln als Anschlagsbegrenzer.

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Die Steinsicherung erfolgt über einzeln vorgespannte Stickstoffblasen.

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An unserem Testpflug war eine mechanisch einstellbare Vorderfurche angebaut.

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Durch umschrauben der Anlenkpunkte lässt sich die Auslösekraft beeinflussen.

PATENTIERTE FORM Kommen wir zu den neuen XLD-Körpern. Wie der Name schon verrät, sind sie an die bekannten XL-Körper angelehnt, unterscheiden sich aber hinsichtlich des Einsatzspektrums. Der Körper wird wie auch alle anderen Verschleißteile

gelanlage konnten wir den Reifeninnendruck bequem auf ca. 1 bar einstellen. Und bei einsetzendem Regen und verdichteten Stellen auf der Fläche waren wir froh, genug Traktion erzeugen zu können. Bei der eingestellten Arbeitsbreite von knapp 50 cm wurde trotzdem in der Furche wenig bereits gepflügtes Land platt gefahren – so wie es sein soll.

EINFAchER ANBAu Den Kongskilde XRWT hatten wir ja bereits in der Ausgabe 02/15 im Test. Seit dem haben sich am Pflug einige Details verändert. Beginnen wir vorne: Angebaut wird der 6-Schar über einen Schnellkuppler, der zuerst in die Unterlenker gelegt und dann unten am Anbauraum eingehängt und verriegelt wird. Der Pflug kommt mit nur 2 doppeltwirkenden Steuergeräten aus, eins für die Drehung (mit Rahmeneinschwenkung) und eins für die Arbeitsbreite. Da die Vorderfurche mittels Spindel eingestellt wird, ist hier kein weiterer Steuerkreis erforderlich. Gut: Am Turm befindet sich nun neben der Schlauchgarderobe ein ordentlicher Aufkleber der zeigt, welcher Schlauch wo hin gehört. Die Neigung wird über simple Drehspindeln eingestellt, die den maximalen Drehanschlag

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1 Der neue XLD-Körper bleibt dank einer speziellen Beschichtung immer matt. 2

Die Spitzen liegen auf einer Linie mit dem Leitblech.

3 Die Landseiten sind nun symmetrisch und lassen sich bei Verschleiß drehen. 4

Das Sternscheibensech sorgt für eine gut geschnittene Kante.

im Werk in Schweden hergestellt und speziell wärmebehandelt. Die Streichbleche der Körper bestehen aus MUCRO-Stahl, der insgesamt 19 Stunden bearbeitet wird. Nachdem das Material auf 900 ° Celsius erhitzt und in eine patentierte Spiralform umgeformt wurde, kühlt es auf Zimmertemperatur ab. Dadurch bilden Eisen und Kohlenstoff eine sehr harte und haltbare Kristallstruktur. Durch diese Behandlung soll das Streichblech eine 50 Prozent längere Lebensdauer haben. Äußerlich sieht man dem Metall den hohen Kohleanteil in den äußeren Schichten daran an, dass er nie ganz glänzt, sondern leicht matt bleibt. Die Landseiten sind nun erstmals symmetrisch gefertigt, so können sie bei auftretendem Verschleiß umgeschraubt werden. Gleiches gilt für die Spitzen: man kann zwischen einer integrierten und drehbaren Ausführung wählen. Die Spitzen besitzen eine scharfe, aber relativ schmale Schnittkante. Dadurch entsteht aber eine aufgerauhte und nicht glatte Furche. So soll die Bildung einer Pflugsohle vermieden werden und Wasser gut in die tieferliegenden Schichten vordringen können. Außerdem soll durch den aufgelockerten Boden das Wurzelwachstum der Folgekultur begünstigt werden. Gefördert wird dieser Effekt neben der schmalen Schnittkante durch einen relativ stei-

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len Anstellwinkel, der sich auch positiv auf den Zugkraftbedarf auswirken soll.

DAS ARBEITSERGEBNIS

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Das Kombirad könnte eine Nummer größer ausfallen.

2 Die Bremse muss nach umbau von Straßen- auf Ackerbetrieb genau justiert werden. 3

Über Anschlagsbolzen rastet das Rad in die Arbeitsposition ein.

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Zum Straßentransport wird eine Verriegelung am Turm betätigt.

Vielseitig: In unserem Test zeigte der XLD-Körper in beiden Varianten ein gutes Arbeitsergebnis.

Auf unserer Testfläche hat es während der Arbeit leicht geregnet. Der Boden war aufgeweicht, vor allem am Vorgewende war die Traktion grenzwertig. Die Gerste wurde wenige Tage zuvor gedroschen und das Stroh gehäckselt. Ziel war es herauszufinden, ob sowohl eine tiefe Bearbeitung – das klassische Pflügen – mit ca. 30 cm und eine flache Bodenbearbeitung – der erste Stoppelsturz – mit einem Körper möglich ist. Gestartet sind wir mit der tiefen Variante. Hierfür wurde die Arbeitstiefe auf ca. 30 cm eingestellt. Hier zeigt der XLD-Köper keine Schwächen. Die 8 km/h Arbeitsgeschwindigkeit konnten wir dank genug PS locker erreichen. Alle Stoppeln wurden sauber eingemischt, die Furche war dank der Spitze leicht aufgerauht und dem Scheibensech sauber geräumt. Bei der tiefen BeBe arbeitung sieht man schön, wie der XLD-Körper das gepflügte Land leicht bauchig hinterlässt. Bei der flachen Variante stellten wir die Arbeitstiefe auf nur knapp 10 cm ein, um die eigenteigent liche Arbeit nach dem Dreschen zu erledigen: einen flachen Stoppelsturz. Hier überraschte uns der große Körper: Das gepflügte Land wird hier etwas flacher hinterlassen, und hier und da sind Stoppeln zu sehen, was aber auch an den fehlenfehlen den Vorschälern lag. Scheibenseche schaffen hier auch Abhilfe, auf Wunsch gibt es bei Kongskilde diese an jedem Schar. Auch in der flachen VarianVarian te konnten wir locker mit 8 km/h und dabei mit niedriger Drehzahl – rund 1.300 bis 1.400 Touren – pflügen. Vor allem aber wurde der Boden auf der ganzen Breite gleichmäßig gebrochen. Flaches Pflügen kann also eine Alternative sein.

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Unser Fazit

1 Das Gesamtarbeitsbild auf schwerem Boden war gut. 1 2

Bei flacher Einstellung ist die Furche flach abfallend. 2

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Bei tieferer Einstellung erkennt man eine leichte Krümmung der geräumten Erde. 3

pflügen rückt wieder mehr in den Fokus der Landwirte, was vielerlei Ursachen hat. kongskilde bringt also zur richtigen Zeit mit dem XLD einen pflugkörper, der zwei Ansprüche der Landwirte, die wieder zum pflug zurückkehren wollen, voll und ganz erfüllt: zum einen eine sauber geräumte, breite Furche für die heute gängigen traktorreifen, zum anderen die Flexibilität, um von der flachen ersten Stoppelbearbeitung bis zur tiefen Furche alles abzudecken. Die pflüge selbst sind kongskilde-typisch solide verarbeitet. eine gute kennzeichung der Hydraulikschläuche ist ebenso komfortabel beim Anbauen wie die einfache Zugpunkteinstellung beim ersteinsatz. Am pflug selbst könnte die Vorschälereinstellung vereinfacht werden und das kombirad etwas größer ausfallen. breites Einsatzspektrum Landseiten können nun gedreht werden gutes Einzugsverhalten einfache Pflugeinstellung schmales Transportrad Vorschälereinstellung kompliziert

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RAUCH AGT 6036 Baujahr: 2014 Fläche jährlich: 10.000 ha Einsatz: Bereits seit 2007 war ein AGT auf Gut Derenburg im Einsatz. „2014 haben wir in ein aktuelles Modell investiert. Bei unserer Auslastung beträgt der Wertverlust weniger als 2 €/ha.“

Klaus Münchhoff, Gut Derenburg EinsatzspEktrum:

Mineraldüngung auf dem eigenen Betrieb und auf Nachbarbetrieben in Lohnarbeit

Frank Oebbeke, Nieheim-Himmighausen EinsatzspEktrum:

• Press-WickelKombination • Transport • Kehrmaschine

TOP: „Unabhängig von Wind, Hanglage und Düngerqualität arbeitet der Pneumatikstreuer genauer als Streutechnik mit Wurfscheiben. Es können sechs Teilbreiten geschalten werden und diese auch unterschiedliche Düngermengen ausbringen. „Die Massenstromdosierung arbeitet sehr genau. Wir haben mit einer geeichten Waage nachgewogen, es waren unter 1,5 % Abweichung.“ Ohne Überladewagen schafft der AGT bei einer Düngermenge von 1 dt/ha eine Tagesleistung von 250 bis 300 ha. „Mit Überladewagen sind 400 ha in zehn oder elf Stunden kein Problem.“ Der AGT ermöglicht auch die exakte Ausbringung von Düngemitteln mit problematischen Wurfeigenschaften wie beispielsweise geprilltem Harnstoff. Er ist 10 bis 40 €/t günstiger erhältlich als gekörnte Ware. Gemeinsam mit Rauch wurden Abprallbleche entwickelt, die vermeiden, dass Dünger in die Fahrspur fällt. Dazu musste auch die Dosierung angepasst werden. FLOP: „Bei schlechter Düngerqualität hatten wir schon mal eine verstopfte Dosierwalze. Felge und Reifen haben eine selten verwendete Dimension. Da ist es gut, dass bei der Agravis in der Nähe immer ein Exemplar vorgehalten wird.“

Stimmen aus der praxis

In jeder Ausgabe der traction berichten Landwirte und Lohnunternehmer über ihre Langzeiterfahrungen. MASSEy FERGUSoN 7614 ESSENTiAL Baujahr: 2013 Betriebsstunden: 1.960 Einsatz: „Kaufgründe für den 7614 Essential waren das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis, die umfangreiche Serienausstattung, gute Langzeiterfahrungen mit dem GimaGetriebe in einem anderen Schlepper und der gute Service durch unseren Händler, die Fa. Evers in Salzkotten. Der Schlepper arbeitet schwerpunktmäßig vor einer Krone Comprima CF 155, zieht einen Tieflader mit Forstmaschinen und 17 bis 22 t Gewicht, treibt eine Kehrmaschine an und arbeitet im Winterdienst.“

Fotos: WerrkFoto, dlv,

TOP: „Das Dyna-4-Getriebe hat einen super Wirkungsgrad, die Automatisierung arbeitet erstklassig und er fährt sich vor der Presse fast wie ein Stufenloser. Der Verbrauch ist mit im Schnitt 7,8 l/Bh sehr gering, trotz 40 km/h bei Nenndrehzahl. Die hohe Transportdrehzahl sorgt zudem für viel Kraft bei hohen Geschwindigkeiten, bei anderen Fabrikaten mit reduzierter Drehzahl haben wir das vermisst. Bislang läuft der Traktor völlig problemlos.“

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FLOP: „Die Kabine bietet zu wenig Ablagemöglichkeiten für Kühlbox und sonstige Verpflegung.“

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Praxis Lohnunternehmen | Agrarlohn Müritz GmbH

Club der schwarzfahrer

Wer kennt sie nicht – die pechschwarzen Claas Xerion- und Axion-Traktoren von Agrarlohn Müritz. Die schicke Optik hat dabei sogar einen praktischen Nutzen, wie wir beim Besuch des jungen Teams im August herausfanden.

Schwarzarbeit: Markenzeichen von Agrarlohn Müritz sind schwarze LKW und schwarze Traktoren bzw. schwarze Felgen an Anhängern und Erntemaschinen.

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Von Tobias Meyer & Matthias Mumme

Mit Ende 20 ein eigenes Lohnunternehmen mit 15 festangestellten Mitarbeitern, LKWFlotte und stattlichem Großtraktoren-Fuhrpark leiten. Das geht – und zwar innerhalb kürzester Zeit. Sören Limpächer beweist es mit seiner Firma Agrarlohn Müritz. Er ist gelernter Landwirt und hat obendrauf noch ein entsprechendes Bachelor-Studium gesetzt. So wurde er dann Leiter der Lohndienstleistung eines anderen Betriebs, schlussendlich wollte er aber eigene Wege gehen. Da er von verschiedenen Leuten darauf angesprochen, und ihm so auch Gülle-TransportAufträge zugesichert wurden, wagte er 2013 den Schritt zum eigenen Dienstleistungsunternehmen. „Mercedes ist uns hier in Sachen Jungunternehmerförderung sehr entgegengekommen. Daher konnten wir die beiden ersten ArocsLKW problemlos finanzieren, die damaligen Kässbohrer-Auflieger hatten wir gemietet“, erklärt Limpächer den Start im Jahr 2013. Da mals saßen er selbst und ein sofort eingestellter Mitarbeiter in den Führerhäusern. Inzwischen fahren sieben Sattelschlepper ganzjährig Gülle an die Felder in Mecklenburg-Vorpommern. Wenn alles gut geht, kommen bis Anfang 2017 noch drei weitere pechschwarze LKW dazu. Die Arocs sind auf den Bausektor ausgelegt und daher für den rauen landwirtschaftlichen Einsatz gut geeignet.

FoToS: MUMME

F rBe SCHwA FA w rz wA MIT DoPPeL­NuTzeN Die dunkle Farbgebung ist das Markenzeichen von Agrarlohn Müritz, Limpächer gefällt der Look einfach. Den ersten Xerion 5000 ließ er schwärzen, weil er einen Hingucker daraus machen wollte. Als er ihn aus der Werkstatt rollen sah, wusste er, dass ab jetzt alle weite-

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Hintergrund Geschäftsführer und Inhaber: Sören Limpächer Gründungsjahr: 2013 Mitarbeiter: 15 Festangestellte Standort: Ankershagen Unternehmensportfolio: Strohpressen & Strohhandel; Gülle­ logistik; Schüttgutlogistik; Häckseln; Grünfutterernte Fuhrpark: 1 x Claas Xerion 5000 T3; 1 x Claas Xerion 4500 T4; 2 X Claas Axion 930, 1 x Claas Axion 830; 2 x Fendt 926 Vario, 1 x Claas Jaguar 980; 2 x Claas Cargos 9600; 1 x Krone BiG Pack 1290 HDP II; 7 (bald 10) x Merce­ des­Benz Arocs mit 30 m3­Kotte Garant­ Auflieger, 4 x DAF XF mit 92 m3­Schub­ böden. SchleswigHolstein Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen Niedersachsen

Berlin Brandenburg Sachsen-anhalt

Nordrhein-Westfalen

Sachsen

Hessen thüringen Rheinland pfalz Saarland Bayern Baden Württemberg

ren Maschinen diese Farbe tragen werden. So kann er sich etwas von der Masse abheben und seine Maschinen haben auch von Weitem einen hohen Wiedererkennungswert. Einige Maschinen, wie der Claas Jaguar 980, mussten allerdings so schnell auf den Hof, dass für eine Sonderlackierung ab Werk keine Zeit war. Daher läuft so manches Gerät – noch – unter der Hersteller-Flagge und bekam, wenn überhaupt,

schwarze Felgen verpasst. Auch dort, wo es aus praktischen Gründen unmöglich wird, wie etwa beim hohen Abrieb an den Abschiebern, hilft man wenigstens mit schwarzen Felgen nach. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Vor allem jungen Leuten gefällt der Look, weshalb sie gezielt bei Agrarlohn Müritz arbeiten wollen. So ist dort ein Team mit sehr niedrigem Altersdurchschnitt gewachsen: „Prinzipiell spielt das bei uns aber keine Rolle, wir haben auch Mitarbeiter, die viele Jahre Erfahrung mitbringen, was uns sehr zugute kommt“, so Limpächer. Ab diesem Jahr züchtet er auch den Nachwuchs selbst: Im September beginnt der erste Kandidat (zum Redaktionsschluss war die Wahl noch nicht getroffen) seine Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice bei Agrarlohn Müritz. In einem klassischen Lohnunternehmen gibt es häufig ab Herbst weniger zu tun, im Winter muss der Erntestress vom Sommer abgebummelt werden, Saisonkräfte schauen dann ganz ins Leere. Bei Agrarlohn Müritz sind alle 15 Mitarbeiter ganzjährig festangestellt. Saisonkräfte oder Studentenjobs gibt es nicht, da diese nicht genug Erfahrung mit den Maschinen mitbringen und der Umgang mit der Technik anders ist, wenn man damit nur ein paar Wochen oder Monate, oder aber einige Jahre verbringen muss. „Um das zu ermöglichen, haben wir uns die LKW-Sparte aufgebaut, denn die fahren 300 Tage im Jahr“, erklärt Limpächer seine Struktur. Jeder seiner Gülle-Züge fährt pro Jahr zwischen 60- und 70.000 m3. Wenn es doch vorkommen sollte, dass einmal eine Woche Leerlauf entsteht – was noch nie wirklich vorgekommen ist – könnte man auch einen Kipper anhängen und Getreide fahren. Hat man aber zwei Geräte für ein Zugfahrzeug, steht man immer vor dem Kompromiss, was man nun tun sollte. Das wollte Limpächer nicht und entschied sich daher für den reinen Gülle-Transport für die Arocs-Flotte. Die Kotte-Garant-Fässer werden praktisch nie abgehängt: „Wenn ein Fahrer doch mal nichts zu tun hat, schmiert er eben mal die Geräte ab – aber spätestens nachmittags fährt er dann wieder Gülle.“

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Praxis Lohnunternehmen | Agrarlohn Müritz GmbH Aus Grün wird schwA chw rz chwA Als die ersten Anfragen zum Silobau eingingen, musste Limpächer einen entsprechenden Schlepper anschaffen: „Für mich war dafür schon immer der Xerion die beste Maschine.“ Im Jahr 2015 stemmte der nachträglich umlackierte 5000er ca. 1.200 Stunden auf dem Silo und hing weitere 400 Stunden vor der Presse. „Der hat noch nie gepiept und ist zudem die letzte Seriennummer, die vom Band lief. Somit ist das die ausgereifteste Baureihe.“ Ihr Händler machte ihnen dann auch für andere Maschinen sehr gute Angebote, weshalb sie den eigentlich saatengrünen Schleppern treu blieben – denn natürlich liefen auch diese Maschinen in Schwarz vom Band. „Weil das so gut aussieht, hatten die Claas-Leute selbst auch richtig Bock drauf“, versichert Limpächer. „Zudem läuft die Zusammenarbeit mit unserem Händler Fricke einwandfrei, und ein guter Freund von mir arbeitet bei Claas – da ist die Leitung bei Fragen sehr kurz.“ Inzwischen sind noch ein Axion 830, vorwiegend für Mäharbeiten und

Presseschau: zur saison 2016 wechselte das unternehmen von einer Krone BiG Pack 1290 hdP ii X-cut auf eine Maschine ohne schneidwerk.

Mit der BiG PAcK zuM BiG-PlAyer A Ayer

Auch die neue Presse – eine BiG Pack 1290 HDP II von Krone – wird nachträglich noch den Firmenlook bekommen. Für sie kam dieses Jahr ein ak aktueller Xerion 4500 dazu. Inzwischen haben sie auch andere Schlepper probiert, aber weder im Verbrauch noch im Durchsatz kam bisher einer an den Claas-Trac ran. „Da wir die Presse im letzten Jahr schnell benötigten, kauften wir eine gerade verfügbare HDP II mit Schneidwerk, welches wir aber nie benutztät beim Pressen Support: Für mehr Kapazi ten“, so Limpächer. Daher auffälliges Gespann sorgte in diesem Jahr ein p. stieß er diese wieder ab und rtru no bh von Agrar-service Gm kaufte eine HDP II ohne XCut. Denn das junge Unter-

die Krampe-Mulde, sowie zwei Axion 930 im Betrieb beheimatet, die fast das ganze Jahr vor den beiden 9600er-Cargos-Ladewägen laufen. Für drei größere Milchviehbetriebe erledigen sie so die komplette Grünfutterernte: mähen, schwaden, bergen und silieren. Der Lieblingsschlepper aller Fahrer aber kommt aus dem Allgäu: Ein Fendt Favorit 926 Vario, noch in der kantigen ersten Version, die 1995 auf der Agritechnica sämtliche Kinnladen nach unten klappen ließ (siehe auch Seite 106). Der Klassiker soll natürlich geschont werden wo es möglich ist, weshalb er meist im Strohtransport läuft.

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nehmen presst ausschließlich für sich selbst, jede Schwad kaufen sie direkt und vermarkten anschließend die gepressten 500-Kilo-Ballen. Inzwischen sind sie in „McPomm“ einer der größten Strohaufkäufer und -lieferanten, ohne Werbung, rein über Mund-zu-Mund-Propaganda. Vier Fünftel der Ballen gehen in die Verbrennung, was viele Vorteile hat: „Uns kann es auch mal zwei Wochen in die Schwad regnen, das stört überhaupt nicht. Lediglich die Feuchte von 20 Prozent muss stimmen, dann können wir einlagern. Schimmel ist ebenso unwichtig“, erklärt Limpächer. Nur die Dichte muss passen, je höher desto besser: Hier macht die BiG Pack am neuen Xerion einen sehr guten Job. Im letzten Jahr pressten und vermarkteten Limpächer und seine Mannschaft 15.000 t Stroh, das entspricht etwa 30.000 Ballen. 2016 hatten sie zwar noch mehr Fläche zur Verfügung, der Ertrag war aber schwächer, weshalb es wohl wieder auf ähnliche Zahlen hinauslaufen wird.

Gewichtig: der Xerion 5000 wird noch zum siloaufschieben mit gedrehter Kabine und hin und wieder zum Grubbern eingesetzt.

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Effektivität: Der Xerion 4500 passt super vor die Presse. In Sachen Kraftstoffverbrauch ist er bei dieser Arbeit laut Sören Limpächer unschlagbar.

Chefsache: Sören Limpächer sucht gezielt nach Nischen im Agribusiness und setzt auf junge Mitarbeiter.

Stapellauf: Die 500 kg schweren Ballen werden direkt nach dem Pressen vorgestapelt und später mit eigenen LKW abtransportiert.

Teamwork: Fahrer Martin Kobernuß ist wie auch der Rest des Teams fest angestellt.

Farbmix: Schwarze Felgen oder schwarze Wanne – die Technik der Ankershagener besitzt einen hohen Wiedererkennungswert.

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Praxis Lohnunternehmen | Agrarlohn Müritz GmbH

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Ähnlich läuft es auch beim Mais: Gehäck Gehäckselt wird fast ausschließlich in Eigenregie, die Pflanzen werden auf dem Feld gekauft und für die eigene Vermarktung gehäckselt. Alles bis zehn Kilometer fahren sie direkt mit dem Schlepper zum Silo, größere Entfernungen werden auf Haufen zwischengelagert und dann per Radlader auf die Abschieber geladen – gezogen von je vier hauseigenen DAF XF Sattelschleppern – oder Limpächer mietet einen Überlader dazu. Die Logistik wird während der Saison niedrig gehalten und möglichst direkt vom Acker weg vermarktet. Ansonsten mietet Limpächer Hallen oder lagert auf abgedeckten Freiflächen. Im letzten Jahr bekamen die Lohnunternehmer an der Müritz die Chance, den Xerion 4000 mit Zwillingsreifen (wir berichteten in

Ausgabe März/April 2016) zu testen: Als der Besitzer, ein befreundeter Ackerbaubetrieb in der Region, mit seinen Arbeiten durch war, mietete Limpächer den 8-fach bereiften Trac und schickte ihn gemeinsam mit seinem 5000er mit Schild auf die Silos. Von der Befestigungsleistung waren schließlich alle begeistert. Auch durch die größere Sicherheit an den Kanten bietet das breite Gefährt Vorteile, weshalb diese Sonderform mit 4,50 Meter Breite auch für die Agrarlohn Müritz sehr interessant wäre. Das Umsetzen stellt für sie kein Problem dar, da sie häufiger mit breiteren Maschinen arbeiten und Vorausfahrzeuge in der Regel sowieso dabei sind. Eine zeitlang haben die Jungs von Agrarlohn daher sogar daran gedacht, ihren „alten“ Xerion auf Zwillingsräder umzurüsten. Dafür müsste jedoch zuviel ausgetauscht oder nachgerüstet werden, beispielsweise zusätzliche Lenkzylinder und noch einiges mehr – das wäre unverhältnismäßig teuer. Somit ist der Xerion 5000 in Schubfahrt mit dem klappbaren Schiebeschild auf Silobergen unterwegs. „Da„Da mit hat er es auch schon alleine ohne weiteres Walzfahrzeug geschafft, einen BiG X 1100 in Schach zu halten“, berichtet Limpächer stolz.

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EINER FüR ALLE – ALLE FüR EINEN Limpächers Grundeinstellung ist: Du musst nicht alles haben – wer teilt, hat am Ende mehr. Daher arbeitet er auch mit anderen Lohnunternehmen zusammen, beim Pressen unterstützt ihn beispielsweise die Agrar-Service GmbH Nortrup mit einer Big Pack HDP I, gezogen von einem Fendt Vario – in Gelb-Schwarz. „Eigentlich hätte das ein Tiger-Look werden sollen, es ist aber mehr eine Tigerente geworden“, erzählt Limpächer mit einem Lächeln. Auch dieser Dienstleister hat nun sein Markenzeichen. Natürlich stimmt er solche Einsätze vorher mit dem Kunden ab, es läuft auch alles weiter über ihn und die Agrarlohn Müritz, lediglich der Schlepper auf dem Acker hat eventuell eine andere Farbe. „Wir legen aber für jeden unserer Partner die Hand ins Feuer, die Qualität muss immer so sein, als würden wir es selbst machen,“ versichert Limpächer. Gerade Aufgaben wie die Gülleausbringung zu Raps sei alleine nicht zu schaffen, denn dann muss alles innerhalb einer Woche raus. Hier helfen sich die Unternehmer gegenseitig, viele sehen sich nicht als Konkurrenten, sondern als Partner. Der Agrarservice-MV von Tobias

Partnerschaft: In der Güllekette arbeitet Agrarlohn Müritz mit Agrarservice-MV zusammen – man hilft sich gegenseitig aus.

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Nedel ist einer ihrer wichtigsten: Er bringt etwa 70 Prozent der Gülle aus, die Müritz-Jungs übernehmen dafür deren kompletten GülleTransport mit ihren Lastern und den 30m3Kotte-Aufliegern. Durch die Zusammenarbeit können schlagkräftig und günstig verschiedenste Ausbringtechniken angeboten werden.

AuCH PrIVATE PASSIoN Die Begeisterung für Landtechnik geht bei Sören Limpächer und seinem Team weit über das Berufliche hinaus. Das merkt man nicht nur im

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1 Agrarlohn Müritz ist auch in der Güllelogistik aktiv.

direkten Gespräch mit ihm und seinen Jungs, es ist auch an der „Freizeitgestaltung“ erkennbar. So gehen mehrere Traktoren des Fuhrparks jedes Jahr beim Traktorpulling im mecklenburgischen Grimmen an den Start. Und das durchaus erfolgreich: 2016 holte sich der Xerion 4500 mit Fahrer Dennis Berlin den Pokal. „Da hatten wir schon etwas Bammel! Wären wir mit dem Xerion dort nicht Nummer eins geworden, wären wir natürlich dem Spott ausgesetzt gewesen, er war ja der stärkste Schlepper im Wettbewerb“, so Limpächer.

2 Sieben Arocs sind dann mit Kotte GarantAufliegern im Einsatz. Sie sind alle auf 60 km/h zugelassen. 3 Dadurch sitzen auch hier junge Fahrer wie Paul Hoffmann hinterm Lenkrad. 4 Agrarservice-MV hat u.a. zwei TridemFässer von Marxen und Samson mit verschiedenen Ausbringern im Fuhrpark.

Tobias Nedel (links) sitzt als Chef auch selbst am Steuer seines Fendt 939 Vario und führt ebenfalls eine LKW-Flotte. 5

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Der Hingucker in jeder Modellsammlung! Der Schlepper wird bereits als German Meisterwerk bezeichnet und schreibt schon heute Fendt-Geschichte. Das detailgetreue Modell bietet zahlreiche Funktionen: neue »x5 S«-Kabine mit abgesenkten Seiten- und Frontscheiben, Lenkfunktion aus geöffneter Kabine heraus für optimale Wendigkeit, klappbarer Fahrersitz, ausziehbarer Oberlenker, demontierbare Räder, uvm. Maßstab: 1:32 Neuerscheinung 2016

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Trend

Scheiben-Zinken-Kombinationen

Zinken folgt Scheibe Zinken und vorlaufende Scheiben in einem Gerät zu kombinieren, macht aus vielerlei Gründen Sinn. Wir geben einen Überblick über die Vor- und Nachteile sowie über das Marktangebot.

S

Von Matthias Mumme

eit etwas mehr als 10 Jahren prägen immer häufiger Zinken-ScheibenKombinationen das Bild vor allem größerer europäischer Ackerbaubetriebe. diese Geräte ermöglichen gleichzeitig eine flache bearbeitung und krümelung des bodens und eine tiefere lockerung, teilweise sogar eine tiefere einarbeitung von ernterückständen. die kombination von scheiben und Zinken in einem Gerät bringt aber noch weitere Vorteile mit sich. Vorlaufende scheiben können strohmatten, lagergetreide und Maisstroh zerschneiden, sodass einem Verstopfen des Zinkenfeldes vorgebeugt wird. Zudem sorgen auch vorlaufende scheiben für eine bessere krümelung des bodens – der boden fällt und krümelt im Zinkenbereich anders und das risiko zur klutenbildung oder zum Hinterlassen von lehmwürsten wird signifikant gesenkt. Zusätzlich zer-

70 traction September / OktOber 2015

schneiden die scheiben auch Wurzelballen und Maisstengel, sodass die rotte gegenüber einem „normalen“ Grubber beschleunigt wird. scheiben-Zinken-kombinationen lassen sich grob in zwei bauarten untergliedern, sich sich in bauweise und einsatzspektrum unterscheiden: ŝ Klassische Grubber-Scheibeneggen-Kombinationen: Diese sind für eine gleichzeitig flache wie mitteltiefe bis tiefe Bearbeitung und Durchmischung des Bodens geeignet und vor allem für Betriebe interessant, die ein verstopfungsunempfindliches und flexibel einsetzbares Gerät für Arbeitstiefen zwischen 7 und 30 bis 35 cm suchen. Bei der Einarbeitung können sie oft mit vierbalkig aufgebauten Grubbern konkurrieren, haben aber i.d.R. einen etwas geringeren Zugkraftbedarf (siehe Grafiken auf S. 72 und 73). Beispiele sind Agrisem Maximulch 6, Horsch Terrano MT und Tiger MT, Kuhn

Performer und Väderstad TopDown. Die Strichabstände der Zinken sind dement dementsprechend eher eng, sie liegen zwischen 27 und 33 cm. Teilweise können diese Geräte auch nur mit dem Scheibensegment arbeiten, ohne Bodeneingriff der Zinken. Vor der Walze arbeiten bei Grubber-Scheibeneggen-Kombinationen noch eine oder zwei Scheibenreihen zum Nivellieren und ober oberflächennahen Einmischen. ŝ Scheibeneggen mit integrierten Lockerungszinken: Sie bearbeiten den Boden in der Regel mit einer Scheibenreihe flach vor. Danach folgen Lockerungszinken für Arbeitstiefen bis 30, 35 oder 40 cm, und anschließend ebnet und mischt eine zweite Scheibenreihe. Diese Geräte sind vor allem für Betriebe interessant, die regelmäßig eine tiefe Bearbeitung durchführen wollen, ohne den Boden zu sehr zu überlockern, und dabei gleichzeitig Ernterückstände einarbeiten. Die Einsatzflexibilität ist

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Fotos: Werkbilder

Hauptgang: Scheiben-ZinkenKombinationen werden gerne auch als One-Pass-Gerät verwendet.


Agrisem: die Franzosen haben drei Kombinationen im Angebot. Maximulch 3 und Maximulch 5 (oben links und oben rechts) besitzen eine unterschiedliche Scheibenanordnung und Lockerungszinken, Maximulch 6 (rechtes Bild) ist eine Grubber-Scheibeneggen-Kombination.

AGriSeM geringer als bei Grubber-ScheibeneggenKombinationen. Beispiele sind Agrisem Maximulch 5 oder Great-Plains SL und SLD. Dabei gibt es Geräte mit konventionellen Scheibenreihen vor allem aus französischer Produktion (Grégoire-Besson DXR, Quivogne Tinemaster) und Geräte mit einzeln angebrachten und gefederten Scheiben (z.B. Great Plains). Der Scheibenwinkel ist häufig mechanisch ver verstellbar. Dreipunktangebaute Geräte sind aufgrund der limitierten Baulänge anders aufgebaut, sie haben eine vorlaufende Zinkenreihe und dahinter eine klassische zweireihige Kurzscheibenegge. Beispiele dafür sind Agrisem Maximulch 3, Quivogne Tinemaster und Rabe Combimix. Nicht in unserer Übersicht aufgeführt sind Geräte mit ausschließlich nachlaufenden scheibensegmenten, wie Amazone Centaur oder bodenprofi Gigant, Herkules und titan.

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der französische Hersteller hat drei verschiedene kombinationen im Angebot. Maximulch 3 ist eine dreipunktangebaut und aufgesattelt erhältliche kombi aus lockerungszinken und zwei reihen geriffelter scheiben, davon eine vor- und eine nachlaufend. ohne lockerungszinken lässt sich die kombi auch nur als kurzscheibenegge für den flachen stoppelsturz einsetzen. Maximulch 5 ist eine aufgesattelte kombi mit zwei vorlaufenden, hydraulisch höhenverstellbaren scheibenreihen und engerem strichabstand der lockerungszinken. Maximulch 6 hingegen ist eine Grubber-scheibeneggenkombination für den universellen einsatz, mit zwei vorlaufenden, hydraulisch verstellbaren scheibenreihen und einem folgenden dreibalkig aufgebauten Zinkenfeld mit je nach Arbeitsbreite 31 bis 33 cm strichabstand. bei allen Maximulch-Varianten sind die scheiben mit den von Agrisem bekannten Federstahl-Vollgrindeln überlastgesichert. die Zinken sind mit scherbolzen oder mit spiralfedern

vor Überlastung geschützt. Als Nachläufer sind verschiedene Walzentypen lieferbar.

BedNAr die tschechen von bednar führen mit dem terraland do eine schwere kombination mit großen, aggressiv arbeitenden scheiben (2 reihen, vorlaufend und hydraulisch höhenverstellbar, 18 cm maximale Arbeitstiefe) und einem vierreihigen Zinkenfeld im Programm. Aufgrund des engen strichabstands der hydraulisch überlastgesicherten Zinken von 37,5 cm findet bei bedarf auch eine durchmischung des bodens statt, zumal dafür eine breite scharspitze mit Flügelscharen und breitem leitblech verfügbar ist. soll nur gelockert werden, so lässt sich der strichabstand durch Ausheben jedes zweiten Zinkens auf 75 cm vergrößern und ein spezielles lockerungsschar verwenden. Als Nachläufer gibt es eine geschlossene stahlringwalze oder eine offene doppel-schneidringwalze. die großen vorlaufenden scheiben prädestinieren den terraland do vor allem für körnermaislastige betriebe.

September / OktOber 2016

traction

71


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Scheiben-Zinken-Kombinationen

Scheiben-Zinken-Kombinationen im Überblick (Auswahl) Agrisem

Baureihe Arbeitsbreite

BedNAr

Scheibendurchmesser

Maximulch 3 Maximulch 5 Maximulch 6 3,0 - 4,0 m starr; 3,0 - 4,0 m starr 4,0 - 6,0 m klappbar 4,5 & 6,0 m klappbar 25 - 30 cm 30 oder 40 cm 30 cm 1 vorn, 1 mittig 2 Reihen, vorlaufend, 1 Reihe zur Einebnung 560 mm 610 mm 460 mm

Scheibenform

konkav, geriffelt

konkav, geriffelt

Überlastsicherung Scheiben

Federstahlgrindel

Federstahlgrindel

konkav, grob gezahnt Federstahlgrindel

Tiefenverstellung Scheiben

nein

hydraulisch

Zinkenbauart Zinkenreihen Strichabstand Zinken Überlastsicherung Zinken

maximale Arbeitstiefe Scheibenanordnung

Einsatzgewicht mit leichtester Walze min. Leistungsbedarf Besonderheiten

greAT plAiNs

Terraland DO 3,0 - 6,0 m

SL 4,0 - 7,0 m

45 cm 2 Reihen, vorlaufend

k.A.

SLD 2,8 - 6,0 m

grégoire-BessoN

DXR /DXR RC 3,2 - 6,1 m

30 cm 1 vor-, 1 nachlaufend

660 mm

500 mm 600 mm (600 mm bei SL 700) konkav, grob gezahnt konkav, grob gezahnt

DXRV/DXRVL 4,2 - 7,2 m

40 cm 1 vor-, 1 nachlaufend k.A.

660 - 710 mm

Spiralfedern

Blattfedern

konkav, abwechselnd glatt und grob gezahnt nicht vorhanden

hydraulisch

hydraulisch

Distanzscheiben

über Walze

Lockerungszinken 1 2 57 - 60 cm 43 - 44 cm Scherbolzen oder Spiralfedern 750 kg Spiralfedern 2.152 - 10.280 kg 5.216 - 6.222 kg

Grubberzinken 3 31 - 33 cm Spiralfedern 500 kg

Lockern o. Grubbern 4 37,5 cm/75 cm hydraulisch

Lockerungszinken 2 1 40 - 44 cm 50 - 66 cm Spiralfedern hydraulisch

8.275 - 10.450 kg

5.600 - 11.100 kg

5.850 - 11.500 kg

ab 120 bis 350 PS Dreipunktanbau

200 - 350 PS k.A.

ab 350 - 530 PS ab 200 - 400 PS ab 180 - 400 PS Arbeiten ohne Packer verstellbarer Scheibenwinkel möglich; Ferti-Box für Mineraldünger

ab 180 bis 240 PS k.A.

Grubber- oder Lockerungszinken 2 2 k.A. k.A. Scherbolzen oder hydraulisch

5.265 - 11.600 kg 6.400 - 7.300 kg

6.910 - 8.950 kg

ab 200 PS ab 160 - 500 PS verstellbarer Scheibenwinkel, ohne Walze einsatzbar

GreAT AT PLAINS A

Bednar: Der Terraland T Do des tschechischen Herstellers kann Scheiben, Grubbern oder bis 45 cm Tiefe Lockern – je nach einstellung und verwendeten werkzeugen.

Stroheinarbeitung: 20 cm Arbeitstiefe

Great Plains übernahm beim kauf des britischen Herstellers simba im Jahr 2010 dessen kombinationen sl und sld. beides sind echte one-Pass-Geräte, die speziell für britische einsatzverhältnisse entwickelt wurden. dennoch passen sie auch auf den ein oder anderen standort auf dem europäischen Festland. sl und sld gibt es ausschließlich aufgesattelt, und beide kombinationen arbeiten mit einer vor- und einer nachlaufenden scheibenreihe. der scheibenwinkel ist jeweils verstellbar, und die scheiben sind einzeln mit blattfedern überlastgesichert. Während der sl zwei mittige Zinkenreihen mit 40 bis 44 cm strichabstand verbaut hat, gibt es im sld nur eine Zinkenrei-

Stroheinarbeitung: 25 cm Arbeitstiefe Grubber dreibalkig ohne Flügelschare

Grubber vierbalkig

25

Grubber­Scheibeneggen­Kombination

20 15 10 5 0

30

Grubber vierbalkig Grubber­Scheibeneggen­Kombination

25 20 15 10 5 0

4 cm

8 cm

12 cm

16 cm

20 cm

24 cm

Stroheinarbeitung bei 20 cm: Der dreibalkige Grubber mit Flü­ gelscharen liegt vorn, die Grubber­Scheibeneggen­Kombination landet auf einem sehr guten 2. Platz (eigene Messungen). 72

Strohanteile in %

Strohanteile in %

Grubber dreibalkig ohne Flügelschare

nGrubber dreibalkig mit Flügelschare

30

traction September / OktOber 2016

4 cm

8 cm

12 cm

16 cm

20 cm

24 cm

Bei 25 cm Arbeitstiefe mischen der drei­ und vierbalkige Grub­ ber vor allem oberflächennah besser ein. Die Grubber­Scheiben­ eggen­Kombi mischt unterhalb von 10 cm sehr gut ein. www.traction­magazin.de


HorscH

Terrano MT 4,4 und 6,0 m 30 cm

Tiger MT 3,0 - 7,5 m

35 cm 2 Reihen, vorlaufend

520 mm

680 mm

konkav, grob gezahnt Gummielemente

KuHN

Performer 4,0 & 5,0 m

rABe

Combimix P 2,9 & 3,4 m

Combitrak 5,0 - 7,0 m

35 cm 40 cm 2 Reihen, vorlaufend 1 Reihe, vorlaufend

k.A. 2, nachlaufend

k.A.

510 mm

575 mm

k.A.

QuivogNe

Carry Bret 5,0 & 6,0 m

k.A. 1 vor-, 1 nachlaufend 630 mm

konkav, fein gezahnt konkav, fein gezahnt

konkav, grob gezahnt

Biodisc 3,0 & 3,5 m

Tinemaster 3,6 - 7,6 m

35 cm 2, nachlaufend

40 cm 1 vor-, 1 nachlaufend 660 oder 710 mm

560 mm konkav, grob gezahnt Gummielemente

Gummielemente

hydraulisch

Spindel

über Walze

k.A.

Grubberzinken 3 28 cm Doppel-Spiralfedern 600 - 800 kg 4.215 - 10.380 kg 6.900 & 7.600 kg

Grubberzinken 3 27 oder 33 cm Scherb. oder Blattfedern 450 / 640 kg 3.800 - 5.000 kg

Lockerungszinken 1 58 - 68 cm hydraulisch

Mix-Zinken 2 50 cm Spiralfedern hydraulisch

2.850 - 3.500 kg

8.000 - 10.000 kg 6.400 - 6.900 kg 1.670 - 1.930 kg

ab 150 - 375 PS ab 300/400 PS Fahrwerkspacker k.A.

ab 145 - 205 PS Schneid- oder Räumscheiben verfügbar

ab 180 - 200 PS ab 200 -250 PS Dreipunktanbau, baug- Fahrwerkspacker k.A. leich mit GeégoireBesson Combimix

Grubberzinken 2 40 - 44 cm 45 - 48 cm Spiralfedern oder hydraulisch

ab 180 - 270 PS paarweise Scheibenanbringung

CTC 4,0 - 6,0 m

Gummielemente

hydraulisch

6.730 - 7.950 kg

KverNelANd

Gummielemente k.A.

vädersTAd

TopDown 2,65 - 9,10 m

35 cm 2 Reihen, vorlaufend 450 mm oder 470 mm konkav, glatt oder konisch, gezahnt fein gezahnt ungefedert Gummielemente

über Walze

hydraulisch

Lockerungszinken 1 50, 60 oder 100 cm 80 - 120 cm Scherbolzen oder hydraulisch

ab 150 - 210 PS Dreipunktanbau

Grubberzinken 3 27 cm hydraulisch 700 kg 4.290 - 10.863 kg 4.400 - 13.200 kg ab 200 - 540 PS k.A.

ab 150 - 400 PS LowDisturbanceSchare, Deep-Loosening-Aufsätze

he mit 50 bis 66 cm strichabstand. tendenziell ist der sld damit für größere Arbeitstiefen und schwerere, nass-kalte böden zu empfehlen, während der sl auch auf leichtere und mittelschwere böden passt und mittels spezieller Zinken auch flacher arbeiten kann. entsprechend gibt es den sld nur mit schwerem geschlossenem stahlpacker, während der sl mit fünf verschiedenen Packern erhältlich ist (bis auf sl 700: nur mit dd-stahlringpacker). die Zinken von sl und sld sind hydraulisch oder auf Wunsch per scherbolzen überlastgesichert.

GréGoIre­BeSSoN die baureihen dXr rC und dXrV verbinden eine klassische X-scheibenegge mit zwei

Great Plains: Die Kombinationen SL und SLD stammen aus dem britischen Markt und kombinieren zwei reihen Scheiben mit zwei reihen Lockerungszinken.

Zugleistung in drei Arbeitstiefen 20 cm

Grubber dreibalkig ohne Scharflügel

20 18 16

Grubber vierbalkig

40

25 cm

Grubber­Scheibeneggen­Kombination

35

30 cm

14 12 10

Arbeitstiefe

Strohanteile in %

Stroheinarbeitung: 30 cm Arbeitstiefe

30 25 20 15 10 5

2

0

0

4 cm

8 cm

12 cm

16 cm

20 cm

24 cm

Grubber dreibalkig ohne Scharflügel

Grubber dreibalkig mit Scharflügel

Grubber vierbalkig

Grubber-ScheibeneggenKombination

Bei 30 cm Arbeitstiefe liegt der vierbalkige Grubber wieder vorn. Gute einarbeitung hat ihren Preis: Der vierbalkige Grubber hat in Der dreibalkige Grubber fällt stark zurück, während die Grubber­ allen Varianten den höchsten zugkraftbedarf, die Kombi liegt bis Scheibeneggen­Kombi fast mit dem Vierbalker mithalten kann. auf die flache Variante nahezu auf dem Niveau des Dreibalkers. www.traction­magazin.de

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Scheiben-Zinken-Kombinationen KuHN

Grégoire-Besson: Die Franzosen verbinden eine klassische X­Scheibenegge mit ungefederten Scheiben mit einem zweireihigen zinkenfeld zum Grubbern oder Lockern.

reihen integrierter Zinken. diese können je nach einsatzfeld mit lockerungs- oder Grubberscharen ausgerüstet werden. die Zinken sind hydraulisch oder per scherbolzen überlastgesichert. es sind mehrere geschlossene und offene Nachläufer mit 600 oder 740 mm durchmesser lieferbar.

HorSCH die schwandorfer haben mit dem terrano Mt und dem tiger Mt zwei Grubber-scheibeneggen-kombinationen im Programm, die sich durch Gewicht, Aufbau und scheibengröße unterscheiden. beide baureihen setzen auf vorlaufende scheibenreihen, die beim tiger Mt mit 680 mm durchmesser und starker Wölbung jedoch aggressiver schneiden und mischen und auch bei extrem hohen strohmengen verstop-

fungsfrei arbeiten sollen. beim terrano Mt messen sie 520 mm im durchmesser und sind, anders als beim tiger Mt, paarweise an einem Grindel angebracht und mit Gummielementen abgefedert (tiger Mt: einzelne Anbringung). die Zinken sind mit spiralfedern, auf Wunsch hydraulisch überlastgesichert, und können zum lockern mit 40 mm schmalscharen und zum Grubbern mit 80 oder 120 mm breiten scharen bestückt werden. dabei ist das zweireihige Zinkenfeld durch das integrierte Fahrwerk im terrano Mt weiter aufgelöst als beim tiger Mt. letzterer kann mit maximal 35 cm etwas tiefer arbeiten als der terrano Mt. dafür ist der terrano Mt dank seines separaten Fahrwerks flexibler bei der Auswahl der Nachläufer, während der tiger Mt nur mit einem zugleich als Fahrwerk dienenden reifenpacker gebaut wird.

2013 stellte kuhn mit dem Performer eine Grubber-scheibeneggen-kombination nach dem Vorbild des Väderstad topdown vor. in deutschland ist der Performer mit 4,0 und 5,0 m Arbeitsbreite lieferbar. die vorlaufenden zwei scheibenreihen sind wie auch bei Horsch und Väderstad hydraulisch höhenverstellbar, wobei die 510-mm-scheiben ebenfalls mit Gummielementen abgefedert sind. das Zinkenfeld ist vierreihig aufgebaut und kommt bei 18 per doppel-spiralfedern überlastgesicherten Zinken auf rund 28 cm strichabstand. dadurch wird klar, dass die Zinken einen großen teil der Mischarbeit übernehmen sollen. dafür können sie mit 50 bis 80 mm breiten scharen und beim flachen Arbeiten auch mit Flügelscharen bestückt werden. Als Nachläufer liefert kuhn ausschließlich einen schweren geschlossenen stahlpacker mit großen 700 mm durchmesser.

KVerNeLAND der mittlerweile zum kubota-konzern gehörende norwegische landtechnikhersteller bietet mit dem CtC eine besondere Grubberscheibeneggen-kombination an. besonders, weil dem 3-reihigen Zinkenfeld nur eine scheibenreihe vorläuft. Und, weil die scheiben entweder als räum- und Mischscheiben (angestellt, konkav geformt) oder als reine schneidscheiben (gerade in Fahrtrichtung ausgerichtet, keine konische oder konkave Formgebung) ausgeführt sein können. beide Varianten sind jedoch nur optional erhältlich. Als dreibalkiger Grubber mit 27 und 32 cm strichabstand ist der CtC für satte 40 cm maximale Arbeitstiefe geeignet, wofür schmalschare mit 55 mm breite verfügbar sind. die Hohlzin-

Horsch: Der T Terrano MT (links) hat ein aufgelöstes zinkenfeld mit integriertem Fahrwerk und ist etwas leichter gebaut als der Tiger MT (rechts). zudem hat der Tiger MT größere, aggressiver arbeitende Scheiben und kann etwas tiefer arbeiten.

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Kuhn: Die elsässer bieten den Performer in Deutschland nur in 5,0 m Arbeitsbreite an.

Kverneland: Der CTC kann wahlweise mit einer reihe vor­ laufender Schneid­ oder Mischscheiben geliefert werden.

ken können Hindernissen seitlich und nach hinten ausweichen. darüber hinaus gibt es eine Überlastsicherung durch scherbolzen oder blattfederpakete. Für die rückverfestigung sind fünf verschiedene Nachläufer lieferbar.

rABe der zu Grégoire-besson gehörende Hersteller hat mehrere kombinationen im Programm. der vom Mutterkonzern stammende Combimix P ist dreipunktangebaut und besitzt vor der kurzscheibenegge mit paarweise angebrachten scheiben eine lockerungszinkenrei-

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Scheiben-Zinken-Kombinationen

Rabe: Deutlich erkennbar ist der einfluss des Mutterunternehmens Grégoire­Besson. Der Combimix P (links) ist eine Kurzscheiben­ egge mit vorgebautem Lockerungszinken, der Carry Bret (rechts) eine schwere one­Pass­Kombination mit Mix­zinken. he mit 58 bis 68 cm strichabstand. die Carry bret-kombi ist gezogen und besitzt ein durch zwei scheibenreihen mit 630-mm-scheiben eingeschlossenes, zweibalkiges Zinkenfeld. die Mischarbeit übernehmen schwerpunktmäßig die scheiben, während die Zinken bis 30 cm tief lockern. Ähnlich aufgebaut ist der noch in der entwicklung befindliche Combitrak, der anders als der Carry bret einen reifen-Fahrwerkspacker besitzt und bei dem die zwei Zinkenreihen mehr Mischarbeit übernehmen sollen.

QuIVoGNe

Quivogne: wie auch Grégoire­Besson kombiniert Quivogne eine klassische, x­förmige Scheibenegge mit Lockerungszinken – jedoch nur einreihig.

Quivogne hat die dreipunktabgebaute biodisc im Programm, die in der Werkzeugfolge dem rabe Combimix entspricht. daneben gibt es den aufgesattelten tinemaster, der eine xförmige scheibenegge mit einem integrierten einreihigen tiefenlockerer mit hydraulisch überlastgesicherten Zinken für Arbeitstiefen bis 40 cm kombiniert. es sind offene und geschlossene Packerwalzen lieferbar.

VäDerSTA T D TA

Väderstad: Für den Top T Down gibt es spezielle Scharvarianten, wie LowDisturbance­ Schare mit Schneide oder DeepLoosening­Lockerungsaufsätze (kleines Bild).

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das Urgestein der Grubber-scheibeneggenkombinationen ist der topdown. die vorlaufende kurzscheibenegge mit zwei möglichen scheibenarten lässt sich hydraulisch höhenverstellen, die scheiben sind gummigefedert. das Zinkenfeld ist für 27 cm strichabstand 3-reihig aufgebaut und kann mit schmalen lowdisturbance-scharen mit aufgeschweißter schneide gegen klutenbildung und für geringeren Zugkraftbedarf bis hin zu 300 mm breiten Flügelscharen bestückt werden. die hintere reihe lässt sich zum lockern bis 40 cm tiefe mit geschraubten deeploosening-scharverlängerungen ausrüsten. es sind ein offener und ein geschlossener Packer lieferbar, die vom Fahrwerk entlastet werden können.

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L

Von Jörg Möbius

andwirtschaftliche Betriebe werden immer wieder opfer von einbrüchen und diebstählen. diebe haben es vor allem auf traktoren, Kleintransporter, radlader, teleskoplader sowie Quads und mopeds abgesehen. aber auch Zapfwellen und andere anbauteile sowie der inhalt von dieseltanks sind vor Kriminellen nicht sicher. Fahrzeuge, anhänger und Geräte sollten möglichst nicht außerhalb des umzäunten Betriebsgeländes abgestellt werden. neben verschlossenen toren bringen stabile Zäune, dauerhafte Beleuchtung oder schaltung mit Bewegunsmelder, Funksirenen oder die überwachung per Kamera jeweils ein plus an sicherheit. Von einem Bewegungsmelder ausgelöst, können von außensirenen, die auch andere Geräusche emittieren können wie sprachansagen oder hundegebell, einbrecher abgeschreckt werden. die Firma daitem beispielsweise bietet auch Vernetzungen mit mehreren sensoren und einer Zentrale über Funk an. auch die Weiterleitung eines a alarms mittels telefonwählmodul ist möglich.

Fotos: KauFFmann (1), mühlhausen/landpixel (1), WerKFotos

MechANISche SIcheRuNGeN um dem diebstahl von anbauteilen vorzubeugen, können schrauben verschweißt werden, ohne die Funktion des Gerätes einzuschränken. der tausch gegen spezialschrauben, wie sie an pkw-Felgen verwendet werden, verhindert ebenfalls das schnelle „arbeiten“ von dieben. ein einfaches und wirkungsvolles mittel zur sicherung von maschinen ist eine lenkzylindersicherung. damit wird der lenkzylinder der maschine mechanisch blockiert. das as funk funktioniert an jeder maschine mit außenliegenden lenkzylindern (Bild s. 81). die rote Farbe signalisiert dieben, dass es hier schwer wird, und maschinenfahrern, dass sie das teil vor dem start entfernen. mit einem diskusschloss wird eine hohe sicherheit erreicht. durch den einsatz gleichschließender schlösser in einem Betrieb ist auch die handhabung für alle mitarbeiter einfach.

SIchtbARe uND uNSIchtbARe MARkIeRuNGeN Jeder kennt die farbigen markierungen an Gerüststangen, mit denen die Baufirmen ihr eigentum sichtbar kennzeichnen. das ist für landmaschinen weniger praktikabel. a aber um

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Sicherheitsbereich: Geofences alarmieren den betriebsleiter, wenn eine Maschine den definierten bereich gestohlene technik einem eigentümer zuordverlässt. nen zu können, sind Gravuren, eingeätzte oder per laser eingebrannte eigentümernamen durchaus hilfreich. nen Kunststoffplättchen versehen. auf diesen eine unsichtbare markierung ermöglicht mikropartikeln ist ein einmaliger Zifferncode die sogenannte künstliche dna. es ist eine eingraviert, der unter dem mikroskop lesbar ist. synthetisch hergestellte Flüssigkeit. sie wird sowohl über den dna-Code als auch über den ähnlich einem lack auf Wertsachen aufge- eingravierten Code der mikropartikel ist eine bracht. durch die markierung werden trans- eindeutige Zuordnung des markierten Gegenport, Besitz und Verkauf von gestohlenen standes zum eigentümer möglich. mit einem agrarkit von selecta dna beiWaren für straftäter viel risikoreicher. sie ist schwer zu entfernen und bei korrekter anwen- spielsweise lassen sich rund 50 Fahrzeuge oder dung langlebig. unter uV-licht leuchtet die 100 Werkzeuge markieren. einschließlich fünf künstliche dna und zeigt so die markierung Jahren aktiver datenbanknutzung kostet es an. Zur abschreckung von potenziellen die- rund 1.000 € netto. ben werden zusätzlich aufkleber auf türen, der anwender registriert sich in der KunFenstern, Gegenständen und Fahrzeugen ange- dendatenbank des herstellers. in der datenbracht, die auf die Verwendung von künstlicher bank werden persönliche daten, wie anschrift dna hinweisen. im land Brandenburg bei- und erreichbarkeit angegeben, damit im ernstspielsweise ist die polizei mit entsprechenden fall eine schnelle Kontaktaufnahme möglich ist. uV-lampen ausgerüstet, um die markierung Zugang auf die gesicherte datenbank haben sichtbar zu machen. aber bundesweit ist es nur der jeweilige eigentümer und die polizei. noch nicht der Fall. Findet die polizei bei einer Kontrolle einen die durchsichtige markierungsflüssigkeit dna-markierten Gegenstand, kann sie nach enthält moleküle mit phosphat-, Zucker- und dem auslesen der mikropartikel in wenigen Basenbestandteilen (oligonukleotide), welche, minuten den Gegenstand zuordnen und Kongenau wie bei biologischer dna, die einzigar- takt zum rechtmäßigen eigentümer aufnehtigkeit jeder Charge sicherstellt. das bedeutet, men. Für die polizei wird die identifizierung jede synthetisch hergestellte dna-Flüssigkeit von diebesgut erheblich erleichtert. der täenthält einen einzigartigen Code, welcher ein- ter kann eindeutig überführt werden. Weiterdeutig einem anwender zugeordnet werden hin ist eine rückführung des eigentums zum kann. die analyse der synthetischen dna rechtmäßigen Besitzer eindeutig und zeitnah kann im labor nach dem gleichen Verfahren möglich. erfolgen wie bei biologischen dna-proben und elektronisch können Gegenstände mit ist somit gerichtsfest. Zusätzlich zum dna- rFid-Chips (engl. radio-frequency identifiCode ist die Flüssigkeit mit mikroskopisch klei- cation „identifizierung mithilfe elektromag-

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Diebstahlsicherung

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1 Warnhinweis, dass Maschinen und Geräte mit künstlicher DNA erkennungssicher markiert sind. 2 Bilder von überwachungskameras können aufgezeichnet und von Software ausgewertet werden. 3 Montage einer Funk-Alarmsirene.

netischer Wellen“) gekennzeichnet werden. Passive RFID-Chips benötigen keine Batterie, sie bekommen ihre Energie vom Lesegerät. Das Lesegerät enthält eine Antenne. In ihr wird ein Magnetfeld erzeugt, das geeignet ist, den Chip mit Strom zu versorgen, wenn Lesegerät und Chip dicht genug beieinander sind (einige Zentimeter, maximal einige Meter). So kann der Chip Informationen entgegennehmen und auf ihm gespeicherte Informationen, z.B. eine weltweit einmalige Nummer, senden. Solche Transponder funktionieren ohne Batterie und halten mehr als 20 Jahre. Sie sind sehr klein – es gibt Chips in Getreidekorngröße oder flache Ausführungen, beispielsweise die elektronischen Sicherungen von Waren in Geschäften. Aktive Transponder verfügen über eine Batterie und können so über eine deutlich größere Reichweite ausgelesen werden (z.B. Container auf einem Lkw). Es gibt wasserfest und staubresistent versiegelte Transponder, auch mit auswechselbaren Batterien. In den Transpondern

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kann zusätzliche Sensorik, z.B. Temperaturfühler, Rüttelsensoren, Beschleunigungssensoren oder Feuchtigkeitssensoren, untergebracht werden.

WEGFA GF HRSPERREN GFA Ein Batteriehauptschalter war früher für Fahrzeuge durchaus üblich. Die Lösung mit einem Schlüssel ist heute nicht mehr zeitgemäß. Aber eine im Fahrzeug versteckte und per Funk bediente Trennung der Batterie ist eine überlegenswerte Maßnahme. Die Firma JewoSafe aus Dorsten beispielsweise bietet so etwas an. Außerdem hat JewoSafe ein modular aufgebautes ZulassungsKontrollSystem im Angebot. Das geht von der einfachen Wegfahrsperre ZKS 100 bis zur komplexen, zentral steuerbaren Zulassung von Maschinen- und Gerätefunktionen einschließlich deren Funktions-, Positions- und Zustandsüberwachung dem ZKS 300. In den Modulreihen 100 und 200 wird zur Übertragung der Zulassungsdaten das

störungssichere 868 MHz-Band eingesetzt. In der Modulreihe 300 erfolgt die Übertragung der Daten per GSM und die Positionserfassung per GPS. Die Geräte der Modulreihen sind aufwärtskompatibel. Die Geräte sind speziell für den industriellen und automotiven Einsatz ausgelegt. Einen Alarm-Tankdeckel gibt es bei Jewo ebenfalls (Bild S. 82) Eine andere Art der elektronischen Wegfahrsperre bietet Motometer aus Mühlacker an. Motoguard eignet sich als Wegfahrsperre für Fahrzeuge aller Art (Bild S. 82). Neben der Schutzfunktion erkennt das Gerät über den Transponder den Fahrzeugschlüssel des autorisierten Fahrers und ermöglicht benutzerdefinierte Einstellungen wie Fahrerposition oder Spiegel. Darüber hinaus dient Motoguard als Speichermedium für diverse Fahrzeugdaten wie Kilometerstand oder Serviceintervalle. Diese Beispiele wurden für andere Branchen wie das Transport- und Baugewerbe entwickelt. Sie sind aber auch für Landmaschinen

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anwendbar und aufgrund der zunehmenden Kriminalität für die landwirtschaft interessant geworden.

uNAuFFäll FF FFäll IGe ORtuNG Gps-ortungsgeräte mit integrierter sim-Karte zum übertragen der standortdaten werden in vielen ausführungen schon ab unter 100 € angeboten, die liste bei einer internetsuche ist lang. Je nach anbieter lassen sie sich auch zum Flottenmanagement aufrüsten. mit der Werbung, kranke oma, Kind oder hund zu finden, wird ebenfalls geworben. Besonders praktisch, wenn das auch übers smartphone funktioniert. aber bitte an den datenschutzrechtlichen rahmen denken. das österreichische hardware-start-upunternehmen indiegogo hat ein ortungsgerät namens loccaphone entwickelt, mit dem das Fahrzeug über smartphone-apps für ios, android oder Windows über tausende Kilometer hinweg aufgespürt werden kann. das Gerät ist stoßfest, wasserdicht und wiegt nur 60 g. es lässt sich entweder an die autobatterie anschließen oder dank integriertem akku im Kofferraum unterbringen. die Batterie hält bis zu 40 tage im stand-by ohne aufladen durch. das loccaphone ist mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Wird das Fahrzeug unerlaubt vom parkplatz entfernt, schlägt die app alarm und informiert den locca-nutzer.

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Diebstahlsicherung 3

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2

Dieser t tankdeckel sendet bei unberechtigtem Öffnen eine SMS.

Anstelle GpS nutzt Guard Systems zur groben Standortbestimmung das GSM-Netz, zur metergenauen lokalisierung dann Radio-tracking. 2

3 elektronische Wegfahrsperre, der Schlüssel kann auch mit speziellen berechtigungen programmiert werden.

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maschinen und Geräte unterschiedlicher hersteller über ein portal überwacht werden. das reicht für einen normalen diebstahlschutz. in der Vollversion können deutlich mehr parameter übertragen werden. das ist überwiegend für die technische überwachung der maschine gedacht. aber auch der Füllstand des Kraftstofftanks kann in der Vollversion überwacht werden.

AuFRÜStuNG Gps-ortungssysteme lassen sich mittlerweile mit störsendern leicht und schnell außer Gefecht setzen. die seit kurzem auch in deutsch-

Unser Fazit Welche Variante des Schutzes sinnvoll ist, hängt davon ab, in welchem Verhältnis der Wert des zu sichernden Objektes und die kosten der Sicherungsmaßnahme zueinander stehen. bei Fahrzeugen empfiehlt sich ein GpSoder Handynetz-Ortungssystem. Aber auch für hochwertige Drillmaschinen, pflanzenschutzgeräte oder pressen kann ein GpSSystem mit eigener Stromversorgung sinnvoll sein. Alle mobilen Wertgegenstände von bodenbearbeitungsgeräten bis zur bohrmaschine lassen sich mit künstlicher DNA oder rFID-Chips markieren. es gibt eine große Auswahl an t technik für Sicherung und Rückverfolgung. GpS-Systeme sind mit dem Flottenmanagement koppelbar. bewegungsmelder sprechen auch auf tiere oder herumfliegende plastiktüten an. GpS-Systeme sind angreifbar geworden.

land erhältliche ortungslösung spotGuard von Guard systems nutzt für die grobe standortbestimmung das Gsm-netz. das funktioniert wie die ortung eines handys über die antennen des netzbetreibers und nicht mit den Gpsdaten. im ernstfall werden mit radio tracking, auch bekannt als uKW-peilung, objekte metergenau in Gebäuden und Containern Gpsunabhängig geortet. das dürfte für entwendete landmaschinen nur notwendig werden, wenn sie in Gebäuden versteckt sind. damit für den nutzer per internet jederzeit der aktuelle standort einsehbar ist, verfügt spotGuard seit neuestem zusätzlich über Gps. das system eignet sich vor allem für das Wiederauffinden von Fahrzeugen und mobilen maschinen sowie für das tracken von versendeten Gütern. und das weltweit. Klein, unauffällig und robust ist es wasser- und staubgeschützt, verfügt über ein kompaktes design und lässt sich vom Kunden leicht selbst installieren. die ortungsbox funktioniert batteriebetrieben bei einer positionsmeldung am tag etwa über sechs Jahre. in der webbasierten anwendung lassen sich Zeit und datum der letzten position einsehen sowie Geofences und Berichtsintervalle festlegen. auch Batterie- und rF-status sowie der Bewegungsverlauf der letzten tage, Wochen und monate sind darstellbar. da nicht überall handynetz verfügbar ist, gibt es inzwischen auch ortungssysteme, die die Gps-daten per inmarsat, also dem satelliten-handynetz, übertragen. solange strom da ist, gibt es bei diesem system keine Funklöcher. dafür ist es auch teurer als die datenübertra gung im handynetz.

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auch landwirtschaftliche softwareunternehmen bieten systeme für den diebstahlschutz an. so stellte m2xpert auf den Feldtagen im sommer seine lösung vor. unauffällig hinter dem radio oder dem Zigarettenanzünder verbaut, senden kleine Gps-module stets ihre aktuelle position in die Farmtune hofkarte. dort kann der Betriebsleiter sicherheitsbereiche für jede maschine definieren und eine telefonnummer hinterlegen. Wird die maschine aus ihrem sicherheitsbereich fortbewegt, löst das modul eine sms oder einen anruf aus und der standort der maschine kann in der Karte verfolgt werden (Bild s. 79). dank a akku und rüttelsensor ist die Funktionalität unabhängig von der Zündung der maschine. dies funktioniert im gesamten eu-raum. die landmaschinenhersteller bieten eigene systeme an. Wer automatische lenkung und telematik auf der erntemaschine oder dem traktor hat, der hat schon die benötigte hardware an Bord. und so bieten alle großen maschinenhersteller an, was sich bei Caseih so liest: aFs Connect ermöglicht ein modernes Flottenmanagement, indem der nutzer über pC, tablet oder smartphone den standort, status und einstellungen der maschine sehen kann. die Funktionen Geo-Fencing und das sperrzeiten-management alarmieren den landwirt per sms, wenn die maschine einen virtuell eingegrenzten Bereich verlässt oder außerhalb der arbeitszeit gestartet wird und ermöglicht so einen zuverlässigen diebstahlschutz. oft wird eine Basis- und Vollversion angeboten. in die Basisversion lassen sich meist auch andere systeme integrieren. so können


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FinanzEn Kreditsicherheiten

Übersicherung regulieren

Bei der Darstellung von Sicherheiten im rahmen von Kreditverhandlungen mit Hausbanken werden häufig schwerwiegende Fehler gemacht. Worauf Sie achten müssen, zeigt Ihnen unser Fallbeispiel aus der Praxis.

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Von Michael Vetter, Wirtschaftsjournalist

ei Kreditvergaben liegt es auf der einen Seite im Interesse der Bank als Kreditgeber, möglichst viele und werthaltige Sicherheiten zu „kassieren“, während der Landwirt auf der anderen Seite naturgemäß nur eine Minimalbesicherung anstrebt. Immerhin kann er eingesparte Sicherheiten auch für weitere Kredite verwenden. Dieser Zwiespalt spiegelt sich regelmäßig in Kreditverhandlungen wider, bei denen die Bank auf aufgrund ihrer Gläubigerposition aber meist die besseren Karten besitzt. Hinzu kommt, dass es Landwirten insbesondere bei der Anschaffung teurer Maschinen zunehmend schwer fällt, der finanzierenden Bank überhaupt angemessene Sicherheiten zur Verfügung zu stellen. Die Übereignung der jeweils zu finanzierenden Maschinen oder Anlagegüter reicht dazu in aller Regel schon lange nicht mehr aus.

Um die Investition letztlich nicht zu gefährden, werden durchaus auch Familienmitglieder in die Verantwortung genommen. Die sich daraus ergebenden Folgen werden seitens des Unternehmers dabei allerdings immer wieder unterschätzt. Dass zu einer solchen Absicherung die so genannte Ehegattenbürgschaft mit den Folgen einer möglichen Haftung mit dem gesamten Vermögen gehört, zeigt der folgende Praxisfall.

EIN FALL AUS DEr PrAxIS es gehört zur Bankroutine von dieter M., die seiner Frau und ihm jährlich zugesandte Bankmitteilung über das Weiterbestehen der von der ehefrau hefrau von M. vor fünf Jahren unterunter schriebenen Bürgschaftserklärung zu seinen Bankunterlagen zu nehmen und zur tagesordnung überzugehen. Hintergrund der damaligen Bürgschaftsübernahme war die Finanzierung mehrerer traktoren einschließlich einer hoch-

wertigen datenverarbeitungsanlage durch M. da M. selbst keine zusätzlichen Kreditsicherheiten anbieten konnte, wurde seiner Frau seinerzeit die Frage gestellt, ob sie über eigenes Vermögen verfüge und ob sie gegebenenfalls als zusätzliche sicherheit eine Bürgschaft zugunsten ihres Mannes über 50.000 euro übernehmen werde. da beides bejaht wurde, kam es zur Unterschrift auf dem Bürgschaftsformular und letztlich zur problemlosen Kreditauszahlung.

MANGELNDE üBErSICHT Bis heute besitzt M. keine exakte Übersicht über die seiner Bank damals überlassenen sicherheiten. er weiß eigentlich nur, dass er selbst als Kreditnehmer und Betriebsinhaber

Fotos: LandpixeL

Vorsicht: Die Unterschrift unter eine Ehegattenbürgschaft ist schnell gesetzt – kann aber sittenwidrig sein!

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natürlich in vollem Umfang auch mit seinem privatvermögen gegenüber der Bank haftet, dass er damals einen Großteil seiner Betriebseinnahmen an das Kreditinstitut abtreten musste und dass eben seine ehefrau durch die genannte Bürgschaft zusätzlich auch mit ihrem privatvermögen haftet. Bisher gab es nach seiner Überzeugung auch keinen Grund, über Umfang und Qualität seiner Kreditsicherheiten nachzudenken. der Betrieb entwickelte sich recht ordentlich, die einnahmen lassen die problemlose Zahlung der Zins- und tilgungsraten zu und die finanzierende Bank hat sich bisher nur selten kritisch zur Bankverbindung geäußert. Warum sollte er sich also Gedanken über ein thema machen, das ihm ohnehin eher unangenehm ist und von dem er vermutet, dass die Bank vielleicht sogar weitere sicherheiten verlangt, wenn er mit ihr darüber sprechen würde? immerhin hört er von befreundeten Landwirten mit zunehmender tendenz von schwierigen Kreditvergaben und von bankseitigen Forderungen nach immer mehr sicherheiten. seit M. aber vor einigen Monaten eine informationsveranstaltung der für ihn zuständigen Kammer über das thema Umgang mit Banken gehört hat, kommen ihm nun Zweifel insbesondere über den Umfang der seiner Bank zur Verfügung gestellten sicherheiten. Vor allem über die Mithaftung seiner Frau über deren Bürgschaft ist er mittlerweile alles andere als erfreut. Während dieser Veranstaltung wurde nämlich deutlich gemacht, dass grundsätzlich nur der Kreditnehmer und nicht auch noch Familienmitglieder in die Bankhaftung einbezogen werden sollten.

WICHTIGE BESTANDSAUFNAHME M. war nach diesem Gespräch endgültig sensibilisiert und bat seinen steuerberater, ihm einmal sämtliche der Bank zur Verfügung gestellten Kreditsicherheiten zu nennen und darüber hinaus die aktuellen darlehensstände zu ermitteln. als das ergebnis vorlag, war M. zunächst a überrascht, da der sicherheitenumfang doch größer war, als es M. in erinnerung hatte. neben den abgetretenen Kundenforderungen und der ehegattenbürgschaft besteht nämlich eine weitere sicherheit in Form ebenfalls abgetretener ansprüche aus zwei Lebensversicherungen, die M. zum Zeitpunkt der damaligen

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Sicherheitenregister Struktur eines kundenindividuellen Sicherheitenregisters bei Bankkrediten mit der Maßgabe, dass neben der Kreditwürdigkeit/ Bonität vor allem die Höhe und Qualität der Kreditsicherheiten wichtig für die Kreditvergabe im Allgemeinen bzw. für die Kreditkosten im Besonderen sind: ŝ Art, Höhe und Fälligkeit der einzelnen kreditsicherheit - Grundpfandrecht - bürgschaft - Abtretung (Zession) - pfandrecht - Sicherungsübereignung - sonstige kreditsicherheit ŝ ermittlung des jeweiligen Sicherheitenwertes jeder einzelnen kreditsicherheit (dies sollte stets in Abstimmung mit den kreditgebenden banken und deren Wertermittlungsverfahren erfolgen). ŝ Zuordnung zur jeweils kreditgebenden bank. ŝ Je nach bedarf (mindestens zwei mal im Jahr) Fortschreibung der Sicherheitenwerte einerseits und Abstimmung mit den jeweiligen kreditverbindlichkeiten andererseits. ŝ bei anhaltender Übersicherung (anzustrebendes Verhältnis kreditsicherheiten zu kreditverbindlichkeiten etwa 1:1) sollte einvernehmlich mit den banken als kreditgeber eine teilweise rückübertragung einzelner Sicherheiten erfolgen und ebenfalls dokumentiert werden. ŝ Auch mindestens zwei mal im Jahr stattfindende Gespräche über mögliche weitere Anpassungen der kreditsicherheiten (eventuell t tausch von Sicherheiten, um die kreditwürdigkeit / bonität zu verbessern).

Betriebsübernahme abgeschlossen und die er zur ergänzung seiner späteren altersbezüge vorgesehen hat. insgesamt weisen diese Versicherungen mittlerweile einen Gesamtbetrag von rund 30.000 euro aus. die darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Bank haben sich während der vergangenen Jahre durch relativ hohe tilgungsraten dagegen um immerhin rund 40.000 euro verringert, so dass noch Restdarlehen über insgesamt zirka 60.000 euro bestehen.

KONSEqUENZEN ZIEHEN M. wird nun in Zusammenarbeit mit seinem steuerberater bei seiner Bank auf eine Reduzierung der sicherheiten drängen und als priorität die Freigabe der Bürgschaft seiner ehefrau fordern. dies dürfte auch realistisch sein, da seiner Bank selbst bei einer vollständigen Bürgschaftsfreigabe nach wie vor die abtretungen der Kundenforderungen und der Lebensversicherungen zur Verfügung stehen. sprichwörtlichen Rückenwind dürfte er durch eine Regelung in den Banken-aGBs bekommen, wonach Kreditnehmern bei einer Übersicherung zumindest die Rückübertragung eines teils ihrer Kreditsicherheiten zusteht.

die Bank sollte M. gegenüber also detailliert darstellen, wie sie seine Kreditsicherheiten im einzelnen bewertet und ob auch aus ihrer sicht eine Übersicherung vorliegt.

STICHWOrT: EHEBürGSCHAFT Unter bestimmten Voraussetzungen können ehegattenbürgschaften gemäß §138 BGB sittenwidrig sein. die dazu entscheidenden Kriterien sind finanzielle Überforderung, emotionale Verbundenheit sowie geschäftliche Unerfahrenheit des ehepartners. es versteht sich von selbst, dass es im einzelfall schwierig und aufwändig sein dürfte, diese Voraussetzungen vor Gericht schlüssig darzulegen und zu beweisen. es ist daher meist vielversprechender, bereits im Vorfeld einer Kreditvergabe jede über eine Bürgschaft hinaus eventuell zur Verfügung stehende Kreditsicherheit zu prüfen und der Bank anzubieten, um somit eine Bürgschaftsverpflichtung zu vermeiden. Wichtig ist dabei, dass die bereitgestellten sicherheiten annähernd den jeweiligen Verbindlichkeiten entsprechen und dass diese sicherheiten im Verlauf der Geschäftsverbin dung den durch tilgungen jeweils verringerten Kreditständen ebenfalls reduziert werden.

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Technik Marktübersicht | Quad, ATV und Pickup

John Deere: Das XUV825i ist mit seinem 50-PS-Benzinmotor der kräftigste Gator mit Hirsch-Symbol auf der Haube.

Mehr als Spielzeug

Quads, All Terrain Vehicles (ATV) und Pickups eignen sich für weit mehr Arbeiten als die reine Personenbeförderung. Vor allem für leichte Transportarbeiten sind sie praktische und handliche Helfer. Dafür ist viel Zubehör erhältlich.

Toyota: Der japanische Hersteller verkauft weltweit die meisten Pickup.

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Abfahrt: Quads bieten den höchsten Spaßfaktor, können aber mit Zubehör schnell zum Arbeitstier werden.

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Von Karsten Schranz und Jörg Möbius

Kawasaki: Drei Modelle von 270 bis 750 Kubik sind bei den Japanern zu haben.

FoToS: WerKFoToS

Aller guten Dinge sind drei. Genau deswegen steht bei unserer diesmaligen Marktübersicht nicht nur ein Produkt im Fokus, sondern gleich drei. Unsere Hauptakteure sind nämlich: ŝ Quads (durchgängige Sitzbank, MotorradLenker) ŝ Side-by-Side ATV (Zwei oder mehr Sitze nebeneinander, Lenkrad, Überrollbügel/Dach und Ladefläche) ŝ Pickups (Autos mit Allrad und Ladefläche)

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Die Begriffe sind gesetzlich nicht definiert, und so ergeben sich vor allem umgangssprachlich schnell Vermischungen der Begriffe und der tatsächlichen Produkte. Für unsere Übersicht bleiben wir bei der obigen Definition. So unterschiedlich sie sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Sie sind nützliche Helfer bei kleinen oder größeren Transportaufgaben, bei Boten- und Kontrollfahrten ins Feld oder auch Arbeiten mit der Kehrmaschine, dem Schiebeschild oder einem Granulatstreuer, oder bei der Waldarbeit. Die grundsätzliche Frage, ob man in ein Quad, ein Side-by-Side Fahrzeug oder einen Pickup investiert, muss sich jeder

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Technik Marktübersicht | Quad, ATV und Pickup Polaris: als einziger hersteller bietet Polaris mit dem sportsman 6x6 ein Quad mit drei angetriebenen achsen und somit reichlich Traktion an. Vierrad-Quads gibt es bis 1.000 Kubik.

Adly: Vielleicht nicht jedem geläufig: adly baut Quads nach hohem Qualitätsstandard und punktet regelmäßig in Tests.

selbst beantworten. Hier sollten der grobe einsatzzweck, die Distanzen, die bewältigt werden sollen und das Budget berücksichtigt werden. Wir möchten vielmehr einen Überblick über die bekanntesten Hersteller in den einzelnen Produktkategorien geben, der die einordnung der Produkte erleichtert, und interessantes Zubehör aufzeigen, das vor allem das einsatzspektrum von Quads erweitert.

Fotos: WerkFotos

Kleine Quad-Kunde Vor einigen Jahren waren Quads einer der trends. Vor allem sport-Quads mit breiten (straßen-)reifen und tiefergelegten Fahrwerken fanden reißenden Absatz. Die für die Landwirtschaft interessanten Geländequads mit viel Bodenfreiheit, Allrad und stollenreifen waren noch wenig verbreitet. Der spieß hat sich umgedreht: Während die sportquads relativ stark an Absatz verlieren, wächst der Absatz von Geländequads stetig. Ab 2016 werden Quads laut kraftfahrtbundesamt ((kBA) in folgende Gruppen eingeteilt: ŝ leichtes Straßen-Quad (maximal 50 cm3 , maximal 45 km/h), ŝ schweres Straßen-Quad (Sportquads), ŝ schweres Gelände-Quad (ATV‘s). Wir fokussieren uns auf die schweren Gelände Quads, da sie den meisten Nutzwert für land-

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oder forstwirtschaftliche Anwendungen bieten und vor allem auch zulassungstechnisch interessant sind.

Thema Zulassung Für die meisten Quads kommen folgende Zulassungsformen in Frage: ŝ Leicht-KFZ bis 45 km/h, ŝ vierrädriges Kraftfahrzeug zur Personenbeförderung, ŝ vierrädriges Kraftfahrzeug zur Güterbeförferung, ŝ land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschine (loF). Die sportquads werden meistens als vierrädriges kFZ zur Personenbeförderung (VkP) zugelassen. Hier gilt eine maximale Leistungsbegrenzung von 15 kW (20 Ps). so darf beispielsweise ein sportquad mit einer offenen Leistung von 30 kW im öffentlichen straßenverkehr nur teilnehmen, wenn es auf 15 kW Maximalleistung gedrosselt wird. technisch wird das bei den einzelnen Modellen unterschiedlich umgesetzt. entfernt man die Drossel, führt das zum erlöschen der straßenzulassung und des Versicherungsschutzes! Das ist kein kavaliersdelikt, sondern nach stvZo eine straftat und kann mit Führerscheinverlust enden. eine Möglichkeit, Quads hingegen legal mit offener Leistung

zu fahren, ist die LoF-Zulassung. Zugmaschinen müssen diverse eigenschaften erfüllen und zum Beispiel mit Anhängerkupplung und rückwärtsgang ausgerüstet sein. Diese Zulassungsart ist in Deutschland mittlerweile bei fast allen AtV und Quads üblich. Bei dieser Art von Fahrzeugen machen die Zulassungsstellen normalerweise keine Probleme. Der Führerschein der klasse B (alt: klasse 3) reicht hier

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Goes: die Franzosen zählen eher zu den unbekannten herstellern, bieten aber mit knapp 50 händlern deutschlandweit ein gutes servicenetz und solide Produkte.

Yamaha: die grizzly-Baureihe ist bereits seit vielen Jahren ein Begriff in der szene. Vier modelle mit maximal 700 Kubik kann Yamaha anbieten und alle können als loF zugelassen werden.

CF Moto: der chinesische hersteller cF moto bietet sechs modelle an und liefert für jedes Quad auf Wunsch umfangreiches Zubehör für unterschiedliche einsätze.

volkommen aus; es gibt keine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit. ein Helm muss aber immer getragen werden! Beim kauf halten sie am besten immer rücksprache mit dem Händler, was möglich ist und was nicht. es wäre auch denkbar, dass ein Quad, das als LoF zugelassen ist und nicht schneller als 60 km/h eingetragen ist, vom Inhaber der Führerscheinklasse t bereits ab 16 Jahren gefahren werden darf, sofern die Fahrt einen land- oder forstwirtschaftlichen Zweck darstellt. Hier ist aber die vorhandene rechtsprechung nicht eindeutig!

VOn Klein nach grOss Quads mit 50 cm3 führen viele Hersteller im Programm, spielen aber als Nutzfahrzeuge in der Land- oder Forstwirtschaft keine rolle. In der klasse zwischen 400 und 500 kubik geht es mit Arbeits-Quads los, die letzten Jahre zeigen aber eine klare tendenz zu noch gößeren Motoren ab 600 kubik aufwärts. In Ps ausgedrückt kann man hier mit ca. 40 Pferden schon sehr gut arbeiten. Wer schwere Lasten ziehen möchte, der kann auch in die region 800 bis 1.000 kubik greifen. Dort stehen dann über 80 Ps zur Verfügung. Was nutzt all die Power, wenn das Quad vor lauter kraft nicht laufen kann? Dafür ist

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für den land- oder forstwirtschaftlichen einsatz Allrad unbedingt zu empfehlen. Besser machen sich noch sperrbare Diffenrenziale, die in unwegsamem Gelände, aber auch mit einem schiebeschild gute Dienste leisten. Größere Unterschiede gibt es beim Getriebe. Die meisten Quads arbeiten mit AutomatikGetrieben, wenige mit manuellen schaltgetrieben (diese findet man eher bei sport-Quads). Unterschiede gibt es jedoch bei den Automatik Automatikgetrieben: Die meisten Quads fahren mit einem riemenantrieb, der über zwei kegelscheibenpaare läuft. Jeweils eine diagonal gegenüberliegende Hälfte der kegelscheibenpaare ist auf den Wellen fixiert, während die jeweils andere scheibe auf der Welle axial geführt und gesteuert verschoben werden kann. so ändert sich das Übersetzungsverhältnis stufenlos. Angefahren wird über eine Fliehkraftkupplung, die ab einer gewissen Drehzahl greift. Diese stufenlosen riemenantriebe bieten hohen Fahrkomfort und reichen für die meisten Anwendungen aus. Auf Dauer mehr Zugkraft bringen klassische Zahnradgetriebe oder Wandler-Automatikgetriebe. Diese sind jedoch nicht so komfortabel und im Markt selten verbreitet. Höchste Geländegängigkeit bieten Quads dank einzelradaufhängung. Die Bodenfreiheit sollte entsprechend der gewünschten einsätze

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tEchnik Marktübersicht | Quad, ATV und Pickup

Arctic Cat: Mit wenigen Handgriffen kann die kippbare 2-in-1 Transportbox des Prowler 700 mit einer ladekapazität von 454 kg von der Pritsche zum Flachbett umgebaut werden.

passend gewählt werden. Wichtig ist auch die passende Anhängelast an der Kugelkopfkupplung am Heck. Wer das Quad universell einsetzen will, sollte sich über Anbauräume informieren. Hier sollte die Nutzlast im Auge behalten werden. Unterm Strich sind die Quads die Fahrzeuge in unserer Übersicht, die den höchsten Spaßfaktor haben.

SiDe BY SiDe Weniger sportlich als viele Quad oder ATV kommen die meisten Side by Side (SbS) Modelle daher. Bei diesen Fahrzeugen steht meist die Arbeitsaufgabe im Vordergrund. oft ist es der Transport, auch von Personen, dann kann dafür eine zweite Sitzbank vorhanden sein. Bei Arctic Cat haben SbS alle ein Automatikgetriebe und vom Zweirad- kann auch zum Vierradantrieb gewechselt werden. Bombardier recreational Products (BrP) verkauft unter der Marke Can-Am ATV- und UTV-Fahrzeuge. Der französische Hersteller Goes hat als SbS ein elektromodell im Angebot. Wenn rund 80 km tägliche Fahrstrecke reichen, eine geräuscharme und saubere Sache. Leider vorerst nur mit zwei angetriebenen rädern. John Deere unterteilt seine Gatoren in Transport- und Nutzfahrzeuge sowie Allrad-

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Can-Am: Bombardier recreational Products (BrP) bietet unter der Marke can-am ATV- und UTVFahrzeuge wie hier den Defender an. Der Defender ist mit drei oder sechs Sitzplätzen erhältlich.

Nutzfahrzeuge. erstere haben – ausgenommen der HPX 4x4 – eine angetriebene Achse und eher „zahme“ reifen. Auch hier ist eine elektroversion verfügbar. Für unsere Übersicht hat der Hersteller nur die Allrad-Nutzfahrzeuge angegeben. Der XUV 855D Gator ist jetzt mit Servolenkung, die ihm zu noch besseren Fahreigenschaften in jedem Gelände verhilft und den Kraftaufwand beim Lenken deutlich verringert, erhältlich. Neu sind die Crossover Utility Vehicles XUV590i und XUV590i S4 aus der Gator-reihe, angesiedelt im mittleren Leistungssegment. Die Mehrzweck-Transportfahrzeuge des japanischen Herstellers Kubota im Profi-Bereich umfassen auf dem europäischen Markt vier verschiedene Modelle. Alle rTV-Modelle besitzen eine Zulassung als LoF (optional bei den Modellen rTV400, rTV500 und rTV1140, serienmäßig beim rTV X900) und bieten in der Grundausstattung zuschaltbaren Allradantrieb mit mechanischer Differenzialsperre an der Hinterachse und eine Transportgeschwindigkeit von 40 km/h. Die elektronische Kraftstoffeinspritzung und der lastabhängig geregelte Hydrostat-Antrieb der drei größeren Modelle ermöglichen sanftes und dosiertes Anfahren. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Fahrpedal, so bremst die Maschine automatisch bis zum Stillstand. Die

erfahrung mit diesen hydraulischen Fahrantrieben hat Kubota aus dem Baumaschinenbereich. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Antrieben in dieser Fahrzeugklasse gibt es hier keine riemen oder sonstige Verschleißteile. Die Kraft wird wie beim Bagger oder radlader über das Öl übertragen, eine Fehlbedienung oder Überlastung ist dadurch ausgeschlossen. Polaris entwickelt, konstruiert, fertigt und vermarktet ein breites Spektrum an offroadFahrzeugen und straßentaugliche Kleinfahrzeuge mit elektro- oder Hybridantrieb. Darüber hinaus investiert Polaris weltweit in Unternehmen, die straßenzulässige Kleinfahrzeuge mit elektroantrieb oder Hybridantrieb herstellen. Dazu gehören Marken wie Global electric Motorcars (GeM), Goupil Industrie SA, Aixam Mega S.A.S. sowie eigenentwickigenentwick igenentwicklungen. Zur Bereicherung des Fahrerlebnisses bietet Polaris ein umfassendes Sortiment an von Polaris entwickelten Teilen, Zubehör und Bekleidung, Bekleidung der Marke Klim und orV-Zubehör unter den Marken Kolpin und Cycle Country an.

ZUBeHör Für QUAD UnD ATV Die Fahrzeughersteller selbst sowie unabhängige Anbieter halten alle nur erdenklichen Teile zur erweiterung der Nutzungsmöglich-

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CF Mozo: Das Spitzenmodell der Side-by-SidePalette ist der Tracker 800 (UForce 800). Das Modell verfügt über ein V2-Benzinmotor mit 800 cm3. cF Moto produziert seit 2004 ATV in china.

keiten bereit: Gepäckträger, Materialboxen, Unterbodenschutz aus verschiedenen Materialien, Motorsägenhalter, Kabinen, Schneepflüge und Schneefräsen, raupenlaufwerke, Düngerstreuer und Anhänger verschiedenster Bauart und Verwendung. Selbst Schlepp- und Scheibeneggen, letztere auch mal als „Pflug“ bezeichnet, sind erhältlich. Da ATV und SbS keine Zapfwelle haben, erhalten Anbaugeräte mit Antriebsbedarf eigene Aufbaumotoren. So ziehen oder schieben ATV Mulcher, rotati-

Kubota: Besonderheit der größeren Kubota-Modelle ist der lastabhängig geregelte hydrostatische Antrieb. Der rTV X900 mit 21-PS-Dieselmotor hat auch ein Selbstsperrdifferenzial an der Vorderachse.

onsbesen oder Schneefräsen. In Deutschland vertritt Jets Marivent aus Burscheid neben den Goes-Fahrzeugen auch den unabhängigen Zubehöranbieter Iron Baltic. Zulassungstechnisch ist zu beachten: ŝ Fest mit dem Fahrzeug verbundene Anbauteile wie Gepäckträger mit CE-Zeichen sind zulässig. ŝ Mit Anbauteilen ohne CE-Zeichen (selbst geschweißter Gepäckträger) verliert das ganze Fahrzeug seine Zulassung.

ŝ Anbaugeräte und Anhänger mit CE-Zeichen dürfen eingesetzt werden. Da sie fast alle ohne TÜV/ABE verkauft werden, ist der Einsatz auf öffentlichen Straßen tabu. ŝ Werden Anbaugeräte und Anhänger von einem zugelassenen und privat auf 6 km/h beschränkten Fahrzeug bewegt, ist das auch auf öffentlichen Straßen möglich. Das gleiche gilt für gewerblich (land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschine) zugelassene Fahrzeuge mit 25 km/h.

Drei Möglichkeiten für Ihren neuen DIECI-Lader

Mini Agri

Mini Agri Serie Hubhöhe: 5,8 Meter Tragkraft: 2,5 Tonnen Dieci Deutschland GmbH Industriestraße 4 - 35394 Gießen 0641 944644-40 info@dieci.de - www.dieci.com

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Agri Tech Serie Hubhöhe: 7,0 - 9,0 Meter Tragkraft: 3,2 - 3,5 Tonnen

Agri Plus

Agri Plus Serie Hubhöhe: 7,0 - 9,0 Meter Tragkraft: 3,8 - 4,0 Tonnen

Für jeden den passenden Lader


tEchnik Marktübersicht | Quad, ATV und Pickup

Polaris: General 1000 ePS Deluxe heißt das Spitzenmodell von Polaris mit 100-PSBenzinmotor und einer technisch möglichen Geschwindigkeit von über 100 km/h.

eine rücksprache beim Händler vor dem Kauf kann hier Sicherheit bringen

niScHe PicKUP Der Begriff Pickup zw. Pick-up stammt aus dem englischen und bedeutet so viel wie „mitnehmen“ oder „aufladen“. In Bezug auf Kraftfahrzeuge bezeichnet dieses Wort einen Geländewagen oder PKW mit einer offenen, ebenen

Zubehör 1: Der Holzspalter von iron Baltic hat einen eigenen Antriebsmotor, da Quad und ATV normalerweise keine mechanischen oder hydraulischen nebenantriebe haben.

Ladefläche. Dabei ist das Führerhaus meist etwas kleiner als bei einem Geländewagen. Der Pickup hat sich in den USA zum Statussymbol entwickelt. Das zeigt sich auch dadurch, dass die modernen Pickups mit Luxus-Ausstattung und vielen extras angeboten werden. Traditionell werden Pickups in den USA mit hubraumstarken Benzinmotoren ausgerüstet, damit das Gefährt auch bei schwerer Beladung

die nötige Power hat. Allerdings haben die Anbieter Dodge, Chevrolet, GMC und Ford seit einiger Zeit auch Dieselmotoren mit 6 oder 8 Zylindern im Programm. In den USA werden Pickups in vier Größen unterteilt. Der bekannteste Vertreter der Kategorie einstiegsklasse ist der Ford ranger. Bei Pickups ist neben einigen Konstanten ein Kommen und Gehen auf dem deutschen Markt mit seinen kleinen Stückzahlen zu beobachten. Wieder eingestellt wegen geringem Absatz sind die Produktion oder der Deutschland-Verkauf von kleinen Pickup wie VW Caddy, Skoda Felicia oder Dacia Duster. In der gleichen Größe dagegen werden in Deutschland geschlossene Kastenwagen zu Tausenden verkauft, beispielsweise VW Caddy, renault Kango oder opel pel Combo. Bei großen Pick Pickups haben sich Marken wie Chevrolet, Dodge, GMC, Land rover oder Mazda vom deutschen oder europäischen Markt verabschiedet. Nach Übernahme des Chrysler-Konzerns und damit auch der Marke Dodge durch Fiat wurde der Dodge-Vertrieb auf den europäi-

Zubehör 2: Das Angebot an Zubehör ist riesengroß. Achtung: ein ceZeichen sollte vorhanden sein. Fast alle werden aber ohne TüV/ABe verkauft, dürfen also nicht auf öffentlichen Straßen eingesetzt werden.

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traction

September / OktOber 2016

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schen Märkten offiziell eingestellt. Händler importieren nun Fahrzeuge aus den USA in beträchtlicher Zahl in eigenregie. So auch die ram-Pickups. Wahrscheinlich eignet sich kein anderer US-Pickup so als Beispiel für das Alltagsfahrzeug der amerikanischen Farmer wie die Dodge ram. Groß und mit V8-Benzinern oder Sechszylinder-Dieseln ausgestattet, entwickeln sich ram 1500, ram 2500 und ram 3500 in Deutschland allerdings eher zur Konkurrenz von Porsche und Co. in den Städten, als dass sie auf dem Land genutzt werden. ebenfalls wieder vom europäischen Markt zurückgezogen hat sich Tata. Mit dem Pickup Xenon hatte der indische Autobauer, der sich in europa vor allem mit dem Nano, dem billigsten Auto der Welt, einen Namen gemacht hat, auch ein preiswertes Allradfahrzeug im Programm. Momentan entspricht der Xenon nicht den europäischen Vorschriften, Stichworte Abgasnorm, eSP und reifendruckkontolle. es wird aber an einem weiterentwickelten Modell gearbeitet. In Deutschland gibt es momentan keinen Importeur, die ersatzteilversorgung läuft beispielsweise über den österreichischen Importeur Windhaber. In diese Lücke stößt nun der koreanische SsangYong-Konzern mit dem Actyon (Tabelle 3). Für den amerikanischen Markt hat VW den Amarok entwickelt, der Verkauf in europa ist aber auch nicht zu verachten. er ist mit Maßen, Kabinenvarianten, Lademöglichkeit und Zuglast ein typischer Vertreter der hierzulande gängigen Pickup. Um auf Stückzahlen zu kommen, kooperieren einige Hersteller. Der Fiat Fullback nutzt die Technik des Mitsubishi L200. Mazda BT-50 und Ford ranger haben die gleiche technische Basis. Mazda will demnächst auch bei Isuzu bauen lassen. Mercedes und renault wollen in den nächsten Jahren mit Modellen auf den Markt kommen, die auf Nissan-Technik basieren. Davon unbeeindruckt verkauft Toyota weltweit die meisten Pick-ups.

1

2 3

Der Mitsubishi l200 wird seit 1993 in Deutschland angeboten, seit 2015 mittlerweile in der fünften Generation.

1

2 Der nissan navara gleicht dem nissan Pathfinder bis zur A-Säule und stellt dessen Pickup-Version dar.

isuzu hat sich seit 1971 auf Geländewagen und Pick-up wie den D-MAX – hier in Kipper-Ausführung – spezialisiert. 3

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traction

93


tEchnik Marktübersicht | Quad, ATV und Pickup

Kawasaki

Herkules

Goes

CF Moto

Can Am

Arctic Cat

Adly Hersteller

Tabelle 1: Quad und ATV mit mittigem Sitz

94

Modell Canyon 320 Canyon 320 SE Canyon 320 Kardan Conquest 600 4x4 LOF Conquest 600 4x4 SE LOF Hurricane 320 Hurricane 320 SE Hurricane 320 Kardan Hurricane 500 S LOF Hurricane 500 Supermoto LOF Hurricane 400 XS Hurricane 400 XS Supermoto Hurricane 320 Supermoto SupeRSonic 50 LC (XXL) SupeRCross 50 LC XXL Alterra 400 Alterra 450 Alterra 550 XT Alterra 700 XT Alterra 700 1000 XT TRV 550 XT TBX 700 TRV 700XT TRV 700 LTD TRV 700 TRV 1000 XT 700 Diesel Outlander L 450 DPS/PRO (Max) Outlander L 570 DPS/PRO (Max) Outlander 650 XT/XT-P/PRO (Max) Outlander 850 XT/XT-P/PRO (Max) Outlander 1000 XT/XT-P/ PRO (Max) Outlander 1000 Limited (Max) CForce 450 EFI 4x4 S One CForce 450 EFI 4x4 L DLX CForce 500 4x4 XL CForce 550 EFI 4x4 Cforce 800 V2 EFI 4x4 Xl One Cforce 800 V2 EFI 4x4 XL DLX G 520/520F G 520F max/ G520F max EPS G 625i G 625 i Max G 300S G 400S G 400 SM G 90 XS Quadrift T6 525 EFI - LOF Gladiator T5 500 ix D - LOF Gladiator T6 525 ix D - LOF Kingcobra T5 500 ix D - LOF Brute Force 300 Brute Force 650 4X4i Brute Force 750 4x4i EPS

traction

LoF-Zulassung möglich?

Hubraum in cm3

Leistung in kW/PS

Nein

272

15/20,4

Ja

565

15/20,4 (offen: 30 /40,8)

Motor Typ

Getriebe

Automatik, 2 Fahrstufen 4 Takt, wassergekühlt, Vergaser

Nein

272

15/20,4

Ja

499

15/20,4 (offen: 34/46)

372 Nein

15/20,4

272 50 366 443 545

4 Takt, luftgekühlt, Vergaser

Schaltung, 5 Vor- und 1 Rückwärtsgang

4 Takt, wassergekühlt, Vergaser 4,23/5,8

2 Takt, wassergekühlt, Vergaser

Automatik, 2 Fahrstufen

Luftgekühlter SOHC 4-Takt-Motor, 4 Ventile k.A.

Flüssigkeitsgekühlter SOHC 4-Takt-Motor, 4 Ventile, EFI

695 ja

951 545 695

ja

k.A.

15/20,4 (offen: 52,2/70) 15/20,4(offen: 29/39,4) offen: 32,8/44,6

CVT Automatik mit EBS, L/H/N/R Flüssigkeitsgekühlter SOHC 4-Takt-Motor, 4 Ventile, EFI

15/20,4 (offen: 32,8/44,6)

951 686 427 570 650 799

15/20,4 (offen: 49,1/66,8) 12,9/17,5 offen: 28/38 offen: 35,3/48 offen: 47/62 offen: 52/71

976

offen: 65/89

400

14,2/20

493 495

14,5/21 14,2/20 14,8/20 (offen: 45/61) 14,8/20 (offen: 48/65)

800

Flüssigkeitsgekühlter V-Twin 4-Takt Zweizylinder, SOHC, EFI

Flüssigkeitsgekühlter V-Twin 4-Takt Zweizylinder, SOHC, EFI Flüssigkeitsgekühlter I-Twin SOHC, 4-Takt, 2-Ventile Flüssigkeitsgekühlter 1 Zylinder Rotax 4-Takt Motor, EFI

Flüssigkeitsgekühlter 2 Zylinder Rotax 4-Takt Motor, EFI

Flüssigkeitsgekühlter 1 Zylinder 4-Takt Motor, SOHC

Automatik (CVT Getriebe) mit R/N/H/L 15/21 (offen: 23/31)

594

Ja

k.A.

september / 0ktober 2016

CVT mit Rückwärtsgang und Untersetzung

Flüssigkeitsgekühlter V-2-Zylinder 4-Takt Motor, SOHC

493

k.A.

Automatik CVT (H/L/N/R/P)

Flüssigkeitsgekühlter 4-Takt Motor, SOHC

272

14,5/20

346

15/21 (offen:24/33)

90 525 497 525 497 271 633 749

Automatik (CVTech-IBC Getriebe) mit R/N/H/L Automatik (CVT Getriebe) mit R/N/H

4/5,5

Flüssigkeitsgekühlter 4-Takt Motor, DOHC Luftgekühlter 4-Takt Motor

Automatik

30/40,8

4 Takt, wassergekühlt, Einspritzer

Automatik, 2 Fahrstufen

16/22 34,7/47 37,3/50,7

Flüssigkeitsgekühlter Viertakt SOHY-Einzylinder, Vergaser Flüssigkeitsgekühlter 4-Takt 90° V-zweizylinder

CVT-Riemenwandler mit Untersetzung und Rückwärtsgang

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Höchstgeschwindigkeit in km/h, ca

Trockengewicht in kg

80

250

95

350 250

80 4x2

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115 98 85 80

250 300 250

45

155

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Preis in € (ab, zzgl. MwSt.) 4.200,84 3.864,75 4.452,94 6973,95 zzgl. LOF-KIT 6721,84 zzgl. LOF-KIT 4.032,77 3.696,63 4.284,87 6301,68 zzgl. LOF-KIT 6889,91 zzgl. LOF-KIT 4.326,89 4.747,06 4.452,94 2.764,70 2.814,28

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7366 MP

Antrieb

273,6 305 340

4x4

350 631 357 375

k.A.

k.A.

346

62 (offen: 110) 62 (offen: 120) 4x4 62 (offen: 125)

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345 4x4

k.A.

357 375 354

4x4 k.A.

313 323 327 337 205

4x2

207

4x2

75 330

4x4 / 4x2

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7999, LoF: 8.299 k.A

Die Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH verarbeitet meine Daten in maschinenlesbarer Form. Die Daten werden vom Verlag genutzt, um mich mit den bestellten Produkten zu versorgen.

k.A.

Name, Vorname

Straße, Nr.

PLZ, Ort

7.478,15 zzgl. LOF-KIT 7.142,02 zzgl. LOF-KIT 7.226,05 zzgl. LOF-KIT 7.562,18 zzgl. LOF-KIT 4.490 8.890 11.090

Telefon Diesen Vertrag können Sie innerhalb von 14 Tagen widerrufen. Näheres sehen Sie unter https://aboservice.dlv.de/widerrufsbelehrung. • Ich bin damit einverstanden, dass mich die Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH schriftlich, telefonisch oder per E-Mail über ihre Produkte und Dienstleistungen informiert und zu diesem Zwecke meine personenbezogenen Daten nutzt und verarbeitet. Ich kann diese Zustimmung jederzeit gegenüber der Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH, Lothstr. 29, 80797 München per E-Mail unter kundenservice@dlv.de oder per Fax unter 0049-89-12705-586 widerrufen.

FUT16ANZSA 51

Datum, Unterschrift

Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH

Leserservice ▪ Lothstr. 29 ▪ 80797 München Tel. +49 (0)89-12705-398 ▪ Fax -586 ▪ leserservice.forstundtechnik@dlv.de www.traction-magazin.de

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Die Medienkompetenz für Land und Natur


tEchnik Marktübersicht | Quad, ATV und Pickup

Kymco Hersteller

Fortsetzung Tabelle 1: Quad und ATV mit mittigem Sitz LoF-Zulassung möglich?

Modell MXU 700i Exi EPS LoF MXU 700i LoF MXU 550i LoF MXU 500 IRS LoF MXU 450i 4x4 LoF MXU 400 4x4 MXU 300R Offroad

ja

nein

Hubraum in cm3

Leistung in kW/PS

695

35/48

501 499 443 367

27/37 25/34 22/30

Polaris

nein

Sportsman 450 H.O.

Sportsman 570 EPS Sportsman 570 SP Sportsman 570 UTE Sportsman 570 6x6 Sportsman 1000 Sportsman XP 1000 Polaris ACE 570

ja, bei allen Händlern

1-Zyl. Viertakt flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile und Einspritzung 1-Zyl. Viertakt flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile 1-Zyl. Viertakt flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile und Einspritzung 1-Zyl. Viertakt luft-ölgekühlt, 4 Ventile 1-Zyl. Viertakt flüssigkeitsgekühlt

12,7/17 3,0/4 22/30 14,9/20 22/30 14,9/20 14,6/20 14,9/20 12,7/17 2,7/h3,7

443

271 249 49

ja, bei allen Händlern ja, nicht bei allen Händlern

Sportsman 570

Yamaha

ja nein ja

stufenlos

1-Zyl. Zweitakt gebläsegekühlt 1-Zyl. Viertakt flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile und Einspritzung

1-Zyl. Viertakt flüssigkeitsgekühlt 1-Zyl. Zweitakt gebläsegekühlt

22/31

567

32/44

ja, nicht bei allen Händlern ja, bei allen Händlern

Getriebe

14,5/20

271 249 49

Maxxer 450i 4x4 On-& Offroad / LoF Maxxer 450i 4x4 On- & Offroad Maxxer 450i 4x2 Offroad Sport Lof Maxxer 450i 4x2 Offroad Sport Maxxer 300 Onroad Supermoto Maxxer 300 Onroad / Offroad Maxxer 250 Onroad Maxxer 50

Motor Typ 1-Zyl. Viertakt flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile und elektr. Einspritzung

952

64/88

567

33/45,6

4-Takt, flüssigkeitsgekühlt, elektr. Einspritzung

Automatik PVT, P/R/N/L/H

Grizzly 350 2WD

348

1-Zylinder-Motor, 4-Takt, luftgekühlt, OHC, 2 Ventile

Ultramatic® Keilriemen mit HinterradMotorbremse, F/N/R

Grizzly 450 IRS Grizzly 450 EPS

421

1-Zylinder-Motor, flüssigkeitsgekühlt, 4-Takt, OHC, 2 Ventile

Ultramatic® Keilriemen mit Allrad-Motorbremse, Wählstufen: H/L/N/R/P

1-Zylinder-Motor, flüssigkeitsgekühlt, 4-Takt, DOHC, 4 Ventile

Yamaha Ultramatic®, CVT, Fliehkraftkupplung

ja, Händler

Kodiak 700 / EPS / SE

k.A. 708

Grizzly 700 EPS / SE

Hersteller

Modell/ Baureihe

Diesel/ Benzin

Hubraum/ Leistung (cm3/kW (PS))

Alke

ATX

Elektro

8 kW, max. 14 kW

XT

Elektro

24 kW

BRP/ Arctic Can-Am Cat

Prowler 700 HDX

Benzin

695

Defender

Benzin

976/72 PS

CFMOTO

UFORCE 550

Benzin

UFORCE 800

Benzin

495 cm3 / 14,2kW/6200min-1 800 cm3 / 14,8kW/5600min-1

ZFORCE 800 EX

Benzin

800 cm3 / 30Nm/ 14,8kW/5000min-1 4400min-1

Cub Cadet

4x4 (ROPS)

Diesel

854/ 16,3@3600min-1

Grillo GOES

Tabelle 2: Side by Side-ATV mit Sitzbank quer und Lenkrad

G E-SSV

Elektro

10(14)

PK 1400

Diesel

1.372/34 PS

96

traction

september / 0ktober 2016

Drehmoment (Nm)

Getriebe (Automatik, Anzahl Stufen?, manuell oder DKG oder DSG o.ä)

Höchstgeschwindigkeit (km/h)

LxBxH (m)

2/1

stufenlos

25 - 44

2/1 oder 2/2

stufenlos

56 - 58

3,03 - 4,48 x 2,24 - 2,27 x 1,85 3,85- -4,35 x 1,425 x 2,09

2 WD, 4 WD, elektr. Diff-Sperre

CVT, (H + L)

Verbrauch lt. Achsen, dav. angetrieben, permanenter Allrad? Quer- oder LängsdifferenHersteller (l/100 km) zial (sperrbar?)

230

CVT, (H + L) 24Nm/ 5000min-1 30Nm/ 4400min-1

keine Angabe

50,4 @2600min-1 n/a k.A.

Kardan vorne und hinten, manuell mit Retour- und zuschaltbarer Allradantrieb, zuschalt- Variomatik Untersetzungsgang bare Differentialsperre

3,28 x 1,55 x 2,01 100

3,05 x 1,57 x 1,93

75 km/h

2,980x1,460x1,885

98 km/h

2,980x1,430x1,885

94 km/h

2,870x1,510x1,830

2 (2 ) , Allrad zuschaltbar

CVT mit Untersetzung

40

3,18x1,65x1,85

2/1

Vor-/Rückwärts stufenlos

k.A.

2,95x1,43x1,78

4 WD

2x4

37

3,9 x 1,42 x 2,2

www.traction-magazin.de


eMagazin

Antrieb

96 90 94 87 75

4x4 zuschaltbar

4x4 zuschaltbar

4x2

383

10.399

348 351 335 320 292

9.199 8.299 7.499 7.399 5.699 5.099 5.249 3.999 2.899 7.699 7.199 7.699 6.899 4.899 4.449 3.999 1.949

42 87 67 87 67

240 167 327 292 297 281

83

213

45

108,5

88 4x4

Preis in € (ab, zzgl. MwSt.)

238

80

4x2

Trockengewicht in kg

6.966,39

6x6

88

330 332 358 489

4x4

>100

374

4x4 + Turf Mode

80

377

12.483,10

4x2

70

230

5.205,88

On-Command® 2WD/4WD/Differenzialsperre

80

268 284

6.172,27 7.558,82

STD/EPS: Mechanisch um schaltbar 2WD/4WD. EPS SE: On-Command® 2WD/4WD/Differenzialsperre On-Command® 2WD/4WD/Differenzialsperre

100

300

8.063,03

314

9.071,43

0,995 - 1,495 1,5 1,59

Nutzlast (t), Maße Ladefläche (m) 0.545 - 1,66/1,3 - 2,0 x 1,24 - 1,3 0,97 - 1,045/ 2,2 - 2,7 x 1,43

0,618

Gewicht (t)

Anhängelast (t)

zul. Gesamtgewicht (t)

offen/ geschützt/ Kabine

7.386,55 8.647,06 10.495,80 12.008,40

Sitzplätze

Preis (ab, bei Serie von-bis, ohne MwSt.)

0 - 0,245

geschlossen 2, 4

k.A.

1,5 (3 - 4 nicht öffentlich)

geschlossen 2

k.A.

0,45 t

offen

3

ab 12.951

0,703

0,68/0,96 x 1,38 0,907

offen

3

ab 11.258

0,56

0,25 t

Dach

2

auf Anfrage

0,56

0,25 t

Dach

2

auf Anfrage

Dach

2

auf Anfrage

0,180 ungebr. / 0,810 t 0,810 t gebr. (LOF) 0,810 t

0,552

0,25 t

0,89

0,42, 1,07x1,32

0,15 t ungebr. (VKP) / 0,802 0,802 t t gebr. LOF 0,6 ( optional 1,315 Rockinger: 1,2)

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September / OktOber 2016

traction

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97

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45396-16 RB

Höchstgeschwindigkeit in km/h, ca


tEchnik Marktübersicht | Quad, ATV und Pickup

Hersteller

Diesel/ Benzin

Hubraum/ Leistung (cm3/kW (PS))

Drehmoment (Nm)

TS 4x2 TX TX Turf TH 6x4 D HPX 4x4 XUV560 XUV590i XUV590i S4 XUV855D XUV855D S4 XUV825i ProGator

Benzin Benzin Benzin Diesel Diesel Benzin Benzin Benzin Diesel Diesel Benzin Diesel

401/7,1(9,7) 675/12,5(16,8) 401/8(10,9) 854/13,6(18,5) 854/13,6(18,5) 570/12,1(16) 585/23,9(32) 585/23,9(32) 854/16,1(21,9) 854/16,1(21,9) 812/37(50) 1.115/16,5(22,1)

NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN

Mechron L

Diesel

1,007/16,4 (22,3)

RTV 400

Benzin

404/11 (16)

32

7

RTV 500

Benzin

456/11 (16)

33

7

RTV 1140

Diesel

1123/18,5 (25)

57

5,5

RTV X900

Diesel

898/15,4 (21)

73

5

Elektro Benzin Benzin Diesel Benzin Benzin Benzin Benzin Benzin Benzin

443/14,7 (20) 443/23 ( 31) 695/33 (45) - / 30 PS 567cc / 44PS 875cc / 68PS 1028cc / 23,4PS 760cc / 40PS 875cc / 68PS 999cc / 100 PS 999cc / 100 PS 686 708

Yamaha

Polaris

Kymco

Kubota Kioti

Modell/ Baureihe

John Deere

Fortsetzung Tabelle 2: Side by Side-ATV mit Sitzbank quer und Lenkrad

UXV 450i 4x4 Turf UXV 450i 4x4 Turf LoF UXV 700i 4x4 Turf LoF Ranger EV Ranger 570 EPS Ranger XP 900 EPS Ranger Diesel Ranger 6x6 Ranger XP Crew 900-6 EPS Polaris General 1000 EPS Polaris General 1000 EPS Deluxe Vicking Wolverine

48 74,6 50 51,1 74,6 87,4 87,4

Verbrauch lt. Hersteller (l/100 km) NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN

-

Achsen, dav. angetrieben, permanenter Allrad? Quer- oder Längsdifferenzial (sperrbar?)

Getriebe (Automatik, Anzahl Stufen?, manuell oder DKG oder DSG o.ä)

LxBxH (m)

1 , optional 2; (Diff.Sperre, manuell)

5-Gang, vollsynchron.

Höchstgeschwindigkeit (km/h) 32 32 25 32 32 45 73 73 51 51 71 31

2 WD, 4 WD

CVT, (H + L)

39

3,205 x 1,627 x 2,032

40

2,69 x 1,39 x 1,83

2 Achsen/Allradantrieb (Vorderachse zu-/abschaltbar) mechanisches Sperrdifferential an der Hinterachse

CVT Getriebe mit Fliehkraftkupplung, 2V/1R Hydrostatischer Fahrantrieb mit automatischer Lastanpassung, 2V/1R Hydrostatischer Fahrantrieb mit automatischer Lastanpassung, 3V/1R

40

2,69 x 1,39 x 1,83

40

3,48 x 1,55 x 1,99

40

3,11 x 1,6 x 1,99

1 (Diff.Sperre, handbetrieben)

stufenlos, 1-Gang

2 (Diff.Sperre, handbetrieben) 2, vorn:mechan. - hinten:handbetr. stufenlos, 2-Gang 2, vorn:selbstsperrend - hinten, mechan.

2 Achsen/Allradantrieb (Vorderachse zu-/abschaltbar), mechanisches Sperrdifferential an der Hinterachse, Selbstsperrdifferential an der Vorderachse 4x4 zuschaltbar 4x4 zuschaltbar 4x4 zuschaltbar

Hydrostatischer Fahrantrieb mit automatischer Lastanpassung, 2V/1R stufenlos stufenlos stufenlos Automatik F/N/R, Modi L/M/H

4x4 On-Demand Allrad + Turf Mode 6x6 On-Demand Allrad 4x4 On-Demand Allrad + Turf Mode 4x4 On-Demand Allrad 4x4 On-Demand Allrad

Automatik PVT Parkstellung/ Rückwärts/ Neutral/ Low (Untersetzung) High (Fahrstufe)/

63 74 78 40 80 96 61 71 80 >100 >100

CVT CVT

2 WD, 4WD, Diff.-Sperre vorn

2,746 x 1,525 x 1,108 2,847 x 1,525 x 1,108 2,847 x 1,525 x 1,120 2,754 x 1,525 x 1,108 2,870 x 1,506 x 1,867 2,921 x 1,435 x 1,867 2,921 x 1,435 x 1,867 3,658 x 1,435 x 1,880 3,021 x 1,571 x 1,903 3,911 x 1,571 x 1,903 3,021 x 1,571 x 1,903 3,285 x 1,586 x 1,936

2,79*1,47*1,85 2,79*1,47*1,85 2,96*1,52*1,93 2,96*1,52*1,93 3,48*1,52*1,93 3,77*1,55*1,93 3,00x1,587x1,87 3,00x1,587x1,87 3,1 x 1,57 x 1,925 2,97 x 1,54 x 1,885

Tabelle 3: Pickup Drehmoment (Nm)

Achsen, dav. angetrieben, permanenter Allrad? Quer- oder Längsdifferenzial (sperrbar?) Hinterrad, Allrad zuschaltbar, Allrad permanant 4x2, 4x4, 4x4 Automatik

L x B x H (cm) HöchstgeGetriebe (Automatik, Anzahl Stufen?, manuell schwindigkeit oder DKG oder DSG o.ä) (km/h)

Gewicht (t)

6 Gang MT, 5 Gang AT

169 - 179

6-Gang-Automatik

165 - 175

4x2, 4x4 zuschaltbar

6 Gang MT, 5 Gang AT

180

6,4

Permanent

6 Gang MT

169

5.215 - 5.305 x 1.785 - 1.815 x 1.775 - 1.780 5.277 - 5.354 x 1.860 x 1.703 - 1.848 5.215 - 5.315 x 1.775 - 1.860 x 1.685 - 1.790 5.19 x 1.78 x 1.77

1.840 1.950 1,895 2,358 1,895 2,142 1.921

6,4

Permanent

6 Gang MT

169

5.21 x 1.78 x 1.77

1.991

6,4

Permanent

6 Gang MT

179

5.21 x 1.78 x 1.77

2.026

7,4

Permanent

AT

189

5.21 x 1.78 x 1.77

2.014

6,4/7,0 (AT)

Heckantrieb mit Differential, Vorderachse zuschaltbar 2 WD/4WD Einzelradaufh. vorne, Starrachse mit Diff. hinten 2 WD/4WD

MT oder 7-Gang AT

172/180/184

6 Gang MT/5 AT 6-Gang-Schaltgetriebe, 6-Stufen-Automatik 6-Gang-Schaltgetriebe, 8-Gang-Automatik

170 170

5,225-5,330/1,850/ 1,780-1,840 4.990 x 1.910 x 1.790 5.330x1.855x1.815

1,8202,126 1.873 - 1.995 1.945– 2.175 1.796 2.403

Verbrauch lt. Hersteller (l/100 km)

Hersteller

Modell/ Baureihe

Diesel/ Benzin

Hubraum/ Leistung (cm3/kW (PS))

Fiat

Fullback

Diesel

Ford

Ranger

Diesel

ISUZU

D-Max

Diesel

2.442/113 (154) - 133 380 - 430 6,7 - 7,5 (181) 2.200 - 3.200/96 (130), 330, 385, 470 6,7 - 8,7 118 (160), 147 (200) 2.499/120 (163) 400 7,3 - 8,4

Mitsubishi

L200 Club Cab L200 Doppelkabine L200 Doppelkabine L200 Doppelkabine Navara

Diesel

2.442 / 113 /156

Diesel

2.442 / 113 /156

Diesel

2.442 / 133 / 181

Diesel

2.442 / 133 / 181

Diesel

2299/120 (169)/140 (190) 1.998/114 (155) 2393/110(150)

Mitsubishi Mitsubishi Mitsubishi Nissan

Ssang Yong Actyon Toyota Hilux

Diesel Diesel

Amarok

Diesel

VW

98

traction

2.000/103 (140), 132 (180)

september / 0ktober 2016

380 / 1.500 - 2.500 U/min 380 / 1.500 - 2.500 U/min 430 / 2.500 U / min 430 / 2.500 U / min 403/450

360 7,4 - 7,6 400 bei 1600- 6,8 - 7,8 2.000 U/min. 340 - 420 6,8 - 8,5

161 - 180

5.254 x 2.228 x 1.820/1.834

www.traction-magazin.de


0,5/1,28 x 1,427

0,565

0,485

0,5

0,615

0,435

0,5

0,408 0,454 0,454 0,726 0,59 0,499 0,499 0,499 0,68 0,68 0,68 0,68

zul. Gesamtgewicht (t) 0,823 0,962 0,955 1,356 1,328 0,939 1,007 1,29 1,423 1,581 1,423 2,786

offen/ geschützt/ Kabine offen offen offen offen

offene Kabine

offen

Preis (ab, bei Serie von-bis, ohne MwSt.) ab 8.760,00 € ab 10.123,00 € ab 10.634,00 € ab 13.049,00 € ab 14.857,00 € ab 10.319,00 € ab 12.819,00 € ab 14.324,00 € ab 17.894,00 € ab 19.642,00 € ab 18.114,00 € ab 31.256,00 €

Sitzplätze 2 2 2 2 2 2 2 4 2 4 2 2

opt. Vollkabine 2

k.A.

1,05

offen

2

10430

1,05

offen

2

11368

1,075

0,715

0,59

1,79

offen/ Schutzdach optional

4

17731

0,941

0,679

1

1,62

Schutzdach/ Kabine opti- 2 onal

17500

551 626 576 0,783 0,473 0,598 0,649 0,704 0,72 676 0,7 0,581

0,81*1,07*0,29 0,81*1,07*0,29 0,93*1,37*0,29 0,93*1,37*0,29 1,08*1,37*0,29 0,93*1,37*0,29 0,698 x 1,09 x 0,295 0,698 x 1,09 x 0,295 272 kg 136 kg

0,68 0,68 0,907 0,907 0,907 0,907 0,608 0,608

--

offen, Wetterschutzzubehör verfügbar

Schlüter Euro Trac 1900 LS Hochwertiges Modell von weisetoys im Maßstab 1:32 Verschiebares Balast-Gewicht, kippbare Fahrerkabine, funktionsfähige Rückfahreinrichtung mit kippbarem Fahrersitz, bewegliche Schiebetüren, verstellbare Frontund Heck-Hydraulik, uvm. Farbe: Weinrot-Metallic Modell: 69,90 €

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9.999,00 € 10.999,00 € 12.499,00 € 14.109,24 € 11.168,07 € 16.378,15 € 15.117,65 € 17.974,79 € 18.983,19 € 18.226,89 € 19.907,56 €

2 2 3 3 3 6 2 2

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0,935 - 0,960 t 1,52 - 1,85 x 1,47 m 0,842 - 1,260 t, 1,59 2,317 x 1,56 2,305 - 1,795 x 1,570 1,539 0,93t 1,85/1,47

750/2.700 - 3.100

2,800 - 2,910

4-5

22.400 - 32.500

750/1.600 - 3.500

2,925 - 3,200

2-5

23.400 - 37.675

750/2.500 - 3,500

2,9 - 3,0

2-5

k.A.

3,5 t

2,85 t

4

22.924

0,91t 1.52/1.47

3.500

2,91 t

5

23.941

0,88t 1.52/1.47

3.500

2,91 t

5

28.479

E-Mail

0,9t 1.52/1.47

3.500

2,91 t

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29.907

Diesen Vertrag können Sie innerhalb von 14 Tagen widerrufen. Näheres sehen Sie unter www.landecht.de/widerruf.html

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21.088-34.978

◻ Ich bin damit einverstanden, dass mich die Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH schriftlich, telefonisch oder per E-Mail über ihre Produkte und Dienstleistungen informiert und zu diesem Zwecke meine personenbezogenen Daten nutzt und verarbeitet. Ich kann diese Zustimmung jederzeit gegenüber der Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH, Lothstr. 29, 80797 München per E-Mail unter kundenservice@dlv.de oder per Fax unter +49(0)89-12705-586 widerrufen.

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Die Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH verarbeitet meine Daten in maschinenlesbarer Form. Die Daten werden vom Verlag genutzt, um mich mit den bestellten Produkten zu versorgen.

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September / OktOber 2016

45069-15 ES

0,882

Anhängelast (t)

e

0,415 0,508 0,501 0,63 0,693 0,576 0,644 0,746 0,788 0,946 0,788 0,856

Nutzlast (t), Maße Ladefläche (m) 0,227/1,248 qm 0,272/1,509qm 0,272/1,509 qm 0,508/1,509 qm 0,454/1,388 qm 0,181/0,991 qm 0,181/0,991 qm 0,181/0,991 qm 0,454/1,509 qm 0,454/1,509 qm 0,454/1,509 qm 907/1,981 qm

Gewicht (t)

Datum, Unterschrift

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99

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tEchnik agri EXPERTS | Mähdrescher

70 Prozent dreschen selbst

1. Wie dreschen Sie? Eigene Maschine Mietmaschine Maschinengemeinschaft Maschinenring

I

n den vergangenen Jahren hörte man immer wieder von einem kleinen Trend - weg vom Lohndrusch, hin zum eigenen „Bauerndrescher“. Aber stimmt das wirklich? Die Ergebnisse unserer Unfrage zumindest scheinen dies zu bestätigen. Und sie geben noch viel mehr Preis: Welche Fabrikate sind im Bestand zu welchen Anteilen vorhanden? Wieviel Fläche wird pro Maschine und Druschsaison absolviert? Wie lange ist die durchschnittliche Nutzungsdauer der Mähdrescher? Welche Ausstattungen sind verbreitet, und welche nicht? Dabei ging es jedoch nicht nur um den Mähdrescher an sich, sondern auch um die Vorsätze, Abtankverhalten und vieles mehr. Trotz der nervenaufreibenden Druschkampagne 2016 mit bis Mitte August sehr wechselhaftem Wetter beteiligten sich 306 Praktiker an unserer Umfrage. Der Großteil der Befragten stammte aus Deutschland (90 Prozent; Österreich 6 Prozent, Schweiz 3 Prozent) und hier aus den alten Bundesländern mit Schwerpunkt Bayern (31 Prozent) und Niedersachsen (16 Prozent), gefolgt von Baden-Württemberg und

100

traction

September / OktOber 2016

7 4

Lohnunternehmer Sonstige

Von Matthias Mumme

70 5

17 3

Klares Bild: Noch mehr als zwei Drittel der von uns befragten Landwirte dreschen mit dem eigenen Mähdrescher. 17 Prozent lassen für den Drusch einen Lohnunternehmer kommen. Danach folgen Maschinengemeinschaft, Miete und Maschinenring. Vor allem mit dem Bereich Lohndrusch sind hier und da Überschneidungen möglich.

2. Marke/Fabrikat Claas

44

New Holland

18

John Deere

15

Deutz-Fahr

10

Case IH

4

Fendt Massey Ferguson

3 2

Mit 44 Prozent Anteil ist Claas die Nr. 1 im Bestand, gefolgt von New Holland, John Deere und Deutz-Fahr. Case IH, Fendt und Massey Ferguson folgen im einstelligen Bereich. Nicht erfasst sind Marken mit kleinem Marktanteil wie Rostselmash oder Sampo und ältere Fabrikate wie MDW.

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FoToS: WerkBilD

Zur Druschkampagne 2016 wollten wir von Ihnen wissen, womit sie wie und was dreschen. Die Ergebnisse der von agri EXPERTS durchgeführten Umfrage lesen Sie auf den folgenden sechs Seiten.


Die Resultate Die Ergebnisse unserer Umfrage haben wir in 29 Grafiken für Sie anschaulich aufbereitet. An der ein oder anderen Stelle hätte man sicherlich noch detaillierter auf bestimmte Bereiche eingehen können, dies hätte jedoch den Rahmen der ohnehin schon sehr umfangreichen Befragung gesprengt. Wie bereits angedeutet, müssen die Ergebnisse einiger Fragestellungen vor

dem Hintergrund der Südlastigkeit unserer Umfrage betrachtet werden. Dies betrifft beispielsweise die Motorleistung, Arbeitsbreiten, Bauart der Mähdrescher und Schneidwerke, und einige andere. Besonders deutlich wird dieser Umstand jedoch an den Punkten 6 und 7, in denen nach Neu- und Gebrauchttechnik und nach der durchschnittlichen Nutzungsdauer gefragt wird.

3. Ausstattung

4. Verbesserungen

LED-Arbeitsscheinwerfer

33

Fahrkomfort

Multikuppler Schneidwerk

60 82 36 67

51

29

Wartung

36

25

Abmessungen

35

Wenderadius

Hektarzähler

78

14 9

Durchsatz

26

20

Verluste

17

Fahrerassistenzsystem

13

Korntankgröße 74

Lenksystem

23

Dieselvorrat

Verlustmessung Ertragserfassung

18

Einstellung des Strohhäckslers

elektrisch verstellbare Siebe Feuchtemessung

11

Einstellung der Siebe

48 52

25

Reinigung 26

Motorabdeckung

Kabine

95 14

Ansprechverhalten Hydrostat

16 11 15

Schneidwerksregelung 21

Spreuverteiler Halmteiler Ährenheber

65 96 85 94

Unsere Frage nach der Ausstattung fördert Erwartetes und Erstaunliches zutage. Fast 100 Prozent der Mähdrescher im Bestand sind mit Kabine, Strohhäcksler und Ährenhebern ausgestattet. Überraschend sind dagegen die hohen Anteile von aktiven Strohverteilern (21 Prozent), Lenksystem (26 Prozent), Allrad (14 Prozent) und Raupenfahrwerk (10 Prozent). 36 Prozent besitzen einen Hangausglech über die Siebkästen, immerhin 12 Prozent über das Fahrwerk. Das zeigt, dass der Großteil der Befragten wieder aus dem Raum Süddeutschland kommt. Überraschend hoch auch der Anteil an Maschinen mit Fahrerassistenzsystem.

Hessen (je 10 Prozent). Dementsprechend sind auch hier die ergebnisse bestimmter Fragestellungen, beispielsweise bei der Motorleistung, der Schneidwerksbreite oder der Bauweise der Maschinen zu werten. Während im Süden des landes Schüttlermähdrescher am weitesten verbreitet sind, findet man im Norden und osten der republik anteilsmäßig weit mehr Hybridmähdrescher und rotormaschinen.

34

keine Antwort

Strohhäcksler

www.traction-magazin.de

16

Einstellung der Körbe

elektrisch verstellbare Körbe

aktiver Strohverteiler (z.B. radial)

17

Bedienung in Kabine

10

vom Fahrersitz verstellb. Siebe

Allrad

22

Klimaanlage

vom Fahrersitz verstellb. Körbe

autom. Durchsatzsteuerung

23

Kabinengröße

12

Hangausgleich Siebkasten Raupenfahrwerk vorn

19

Lautstärke in Kabine

Schneidwerkswagen Hangausgleich Fahrwerk

Überraschend: Trotz vergleichsweise vieler Maschinen mit Baujahr vor 2001 sind die Drescher unserer Befragten schon recht umfangreich ausgestattet, beispielsweise mit elektrisch verstellbaren Körben und Sieben. Ein Drittel hat bereits LED-Scheinwerfer im Einsatz, die angesichts des Alters der Maschinen aber teils nachgerüstet sein dürften.

Wie schon in unserer letzten Umfrage zu Drillmaschinen wollten wir wissen, welche Bereiche der Maschine aus Sicht der Praktiker noch stark verbesserungswürdig ist. Hier sticht in erster Linie der Punkt Schneidwerksregelung hervor, wo die Unzufriedenheit am größten ist. Hier dürfte in den nächsten Jahren jedoch Besserung in Sicht sein, wenn mehr neue Maschinen mit abspeicherbaren Schneidwerkspositionen und einer größeren Anzahl an Tastsensoren im Bestand sind. Ebenfalls bemängelt wurde die Korntankgröße – wo jedoch immer ein Kompromiss zwischen Volumen, Abmessungen der Maschine und Vorderachslast gefunden werden muss. Verbesserungswürdig finden viele Praktiker auch die Wartung, das Verlustverhalten (was zu erwarten war) und die Einstellung des Strohhäckslers. Auch mit der Lautstärke in der Kabine und dem Platzangebot sind viele nicht vollauf zufrieden. Weniger bemängelt werden Durchsatz (der Punkt dürfte weitestgehend mit der Motorleistung korrelieren), Wenderadius und Dieselvorrat.

Bei der Fabrikatsabfrage verzichteten wir auf den Punkt „Sonstiges“, da der Anteil von Marken wie rostselmash, Sampo und älteren Maschinen von Fortschritt und MDW im Bestand unter jeweils einem Prozent liegendürfte.

VORSATZBEDEUTUNG WÄCHST Ganz geziehlt haben wir nicht nur nach dem Mähdrescher als Selbstfahrer gefragt, sondern

auch nach der Bauart der Vorsätze. Schließlich ist hier seit Jahren ein ganz klarer Trend hin zur Profiequipment erkennbar, vor allem Hochertragsregionen. Hier wird das klassische Standardschneidwerk mit fester Tischlänge (bzw. mechanisch verstellbar für den rapsdrusch) immer häufiger durch Vario-Schneidwerke oder Bandschneidwerke mit in Fahrtrichtung umlaufenden Bändern verdrängt. Dazu steigt

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traction

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tEchnik agri EXPERTS | Mähdrescher auch die Nachfrage nach Draperschneidwerken mit querlaufenden Bändern, die vor allem durch den steigenden Anteil an Soja in der Fruchtfolge erklärbar ist, aber auch dadurch, dass rotormähdrescher im Weizen durch diese Schneidwerke besser performen. Mehr dazu lesen Sie aber in unserer nächsten Ausgabe. im Umfragebereich Vorsätze sind wir nicht gezielt auf Schneidwerke mit flexiblem Messerbalken eingegangen, wie sie vor allem durch

Betriebe mit Soja in der Fruchtfolge nachgefragt werden. Die Nachfrage nach diesen Spezialschneidwerken nimmt zwar zu, allerdings noch auf einem geringen Niveau.

POSITIVE RESULTATE insgesamt zeigen die ergebnisse ein erstaunlich positives Bild von den Bestandsmaschinen. Der Großteil der Befragten ist mit der leistung und der Druschqualität seiner Maschine(n)

zufrieden bis sehr zufrieden oder sieht die Technik im Mittelfeld. Auch Verbesserungspotenzial wird an vergleichsweise wenigen Punkte der Mähdrescher gesehen. Das hat uns überrascht, zumal ein Drittel der Technik älter als 15 Jahre ist. Überrascht hat uns auch, dass der Großteil mit Durchsatz und Motorleistung zufrieden ist. Das Thema „leistungsoptimierung“ dürfte wohl mehr im Fokus von Großbetrieben und lohnunternehmen stehen.

8. Nutzungsdauer

5. Anschaffung

maximal 2 Jahre

Kauf

77

Finanzierung

22

Leasing

0

2 - 5 Jahre %

1

5

5 - 8 Jahre

17

8 bis 12 Jahre

32

länger als 12 Jahre Bei der Anschaffung des Mähdreschers (neu oder gebraucht) steht heute noch ganz klar der Kauf im Vordergrund (77 Prozent). Hier ist es jedoch durchaus möglich, dass ein Kredit für den Kauf in Anspruch genommen wurde. 22 Prozent finanzieren die Maschine klassisch, nur ein Prozent least einen Mähdrescher.

45

Der Großteil der Befragten (45 Prozent) setzt seinen Mähdrescher länger als 12 Jahre ein. 8 bis 12 Jahre lassen 32 Prozent der Befragten den Drescher auf ihrem Betrieb laufen. Deutlich geringer fällt der Anteil 5 8 Jahre und 2 - 5 Jahre aus ( 17 bzw. 5 Prozent). Maximal 2 Jahre setzt keiner der Befragten den Drescher ein, wobei es hier wohl nur um eigene Maschinen geht, und nicht um Mietmaschinen.

9. Jährliche Druschfläche

6. Neu oder gebraucht?

weniger als 50 ha

Neumaschine Gebrauchtmaschine junge Gebrauchte/Vorführer

43 39

15

50 bis 100 ha %

18

18

100 bis 200 ha

32

200 bis 400 ha

21

400 bis 600 ha Eine kleine Überraschung: Nur 43 Prozent setzen beim Mähdrescherkauf auf eine Neumaschine. Fast genauso viele Praktiker, nämlich 39 Prozent der Befragten, erwerben eine Gebrauchtmaschine. Auch junge Gebrauchte, wie beispielsweise Vorführmaschinen oder Mietrückläufer, sind mit 18 Prozent gut vertreten.

9

600 bis 1.000 ha

4

mehr als 1.000 ha

1

Mit 32 Prozent drischt der größte Teil der Befragten zwischen 100 und 200 ha pro Jahr. Darauf folgen 200 bis 400 ha Druschfläche (21 Pro Prozent), 50 bis 100 ha (18 Prozent) und weniger als 50 ha (15 Prozent). 600 bis 1.000 ha holen 4 Prozent der Befragten jährlich vom Halm, mehr als 1.000 ha nur 1 Prozent.

7. Alter des eigenen Mähdreschers 1 - 3 Jahre

10. Druschfrüchte

17

3 - 5 Jahre

Getreide

17

5 - 7 Jahre

11

7 - 10 Jahre

%

12

10 - 15 Jahre

10

älter als 15 Jahre

33

Beim Maschinenalter teilt sich der Gesamtbestand nahezu 50:50 in jung (bis 7 Jahre) und alt auf. Jeweils 17 Prozent der Druschtechnik ist maximal 3 bzw. zwischen 3 und 5 Jahre jung (also in Summe 34 Prozent der Bestandstechnik). Auch der Altersbereich 5 - 7 Jahre und 7 – 10 Jahre ist nahezu zu gleichen Anteilen vertreten. Immerhin 10 Prozent der Mähdrescher sind schon älter als 10 Jahre, 33 Prozent (und damit der größte Anteil) sogar älter als 15 Jahre. Immerhin handelt es sich hierbei aber um Druschtechnik bis Baujahr 2001.

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100

Raps

71

Körnermais Gras Sonstige

15 4 18

Keine Überraschung: Der Mähdrescher wird auf allen Betrieben zu 100 Prozent im Getreide eingesetzt. Auf Platz 2 folgt Raps als Druschfrucht mit 71 Prozent. Körnermais dreschen 15 Prozent, Gras 4 Prozent. Unter „Sonstige“ fallen beispielsweise Erbsen oder zunehmend auch Soja.

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11. Arbeitsbreite 2,0 - 3,0 m 3,0 - 4,5 m 4,5 - 6,0 m 6,5 - 7,5 m 7,5 - 9,5 m breiter als 9,5 m

15. Motorleistung unter 100 PS

5

100 bis 200 PS

20 26

%

30

500 bis 600 PS

6

12. Bauart 5-Schüttler 6-Schüttler 8-Schüttler Hybrid mit Singlerotor Hybrid mit Doppelrotor Single-Rotor Doppelrotor

37 %

1

Mehrtrommeldreschwerk

2

5

durchschnittlich unterdurchschnittlich schlecht

9 9 1

20 73

%

7

17. Schneidwerke Standardschneidwerk starr Standardschneidwerk klappbar Vario-Schneidwerk

39 32

%

29

Bandschneidwerk Draper-Schneidwerk

54 5 35

%

5 1

Am weitesten verbreitet ist das Standardschneidwerk mit starrem Tisch (54 Prozent), klappbare Standardschneidwerke haben 5 Prozent der Maschinen vorgespannt. Vario-Schneidwerke sind mit 35 Prozent bereits breiter vertreten, als erwartet. Klassische Bandschneidwerke nehmen 5 Prozent ein, Draper-Schneidwerke erst 1 Prozent.

18. Bewertung Verlustneigung sehr gut 26

gut

52

durchschnittlich

17

%

unterdurchschnittlich

4

schlecht

1

keine Antwort

Das Gros der befragten Landwirte ist mit dem Durchsatz ihres Mähdreschers zufrieden (52 Prozent), 26 Prozent sind sogar sehr zufrieden. 17 Prozent bewerten den Durchsatz als durchschnittlich. Nur 5 Prozent sind weniger zufrieden bis unzufrieden.

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24

Erwartungsgemäß: Nur 20 Prozent der Mähdrescher im Bestand kommen auf eine Transportbreite von unter 3,0 m. 73 Prozent liegen im Bereich zwischen 3,0 und 3,50 m, nur 7 Prozent sind breiter als 3,5 m.

7

14. Bewertung Durchsatz gut

%

11

Wir wollten es noch genauer wissen: Welches Dreschwerk ist SchüttlerMähdreschern vorgeschaltet? Hier liegt das einfache Eintrommeldresch-werk vorn, gefolgt vom Zweitrommel-Dreschwerk. Das Mehrtrommeldreschwerk folgt dichtauf, wobei teils auch normale Wendetrommeln gezählt wurden und so Drei- und Viertrommeldreschwerke darunter fallen.

sehr gut

3,0 - 3,5 m breiter als 3,5 m

13. Dreschwerk (Schüttler) Zweitrommeldreschwerk

28

Bei der Motorleistung überwiegen Maschinen im Leistungssegment zwischen 100 und 400 PS, wobei die drei Teilbereiche 100 bis 200 PS, 200 bis 300 PS und 300 bis 400 PS fast zu gleichen Anteilen im Bestand laufen. Kleinere Maschinen unter 100 PS sind nur zu 7 Prozent vertreten, Hochleistungsmähdrescher über 600 PS zu 1 Prozent.

unter 3,0 m

Mit 75 Prozent ist der Schüttlermähdrescher immer noch die am weitesten verbreitete Bauart. Dabei liegt der 5-Schüttler vorn (37 Pro Prozent), gefolgt vom 6-Schüttler (23 Prozent) und dann dem 4-Schüttler (14 Prozent). Danach folgen Hybridmähdrescher mit Doppelrotor (12 Prozent) und klassische Doppelrotor-Maschinen (7 Prozent). 8-Schüttler werden mit 1 Prozent erwartungsgemäß am seltensten verwendet.

Eintrommeldreschwerk

mehr als 600 PS

22

16. Transportbreite

14 23

300 bis 400 PS 400 bis 500 PS

13

Die sehr kleinen Scheidwerksbreiten zwischen 2,0 und 3,0 m sind bei den von uns befragten Landwirten kaum vertreten (5 Prozent). Der Großteil drischt zwischen 6,5 und 7,5 m (30 Prozent), 4,5 und 6,0 m (26 Prozent) und 3,0 und 4,5 m (20 Prozent) breit. Bereits 6 Prozent der Befragten haben Vorsätze mit mehr als 9,5 m Breite im Einsatz.

4-Schüttler

200 bis 300 PS

7

29 45 15

%

3 1 6

Das Verlustverhalten wird ähnlich bewertet, wie der Durchsatz. 29 Prozent vergeben ein „sehr gut“, 45 Prozent ein „gut“, 15 Prozent ein „durchschnittlich“. Nur wenige Befragte sind der Meinung, dass ihr Mähdrescher eine zu hohe Verlustneigung und ein zu schlechtes Verlustverhalten hat.

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tEchnik agri EXPERTS | Mähdrescher

19. Bewertung Reinigung sehr gut

21. Bewertung Strohhäcksler sehr gut

25

gut

gut

45

durchschnittlich unterdurchschnittlich schlecht

19

durchschnittlich

%

unterdurchschnittlich

3

schlecht

0

keine Antwort

keine Antwort

7

24 34 21

%

9 2 10

Besser als Durchsatz und verlustneigung schneidet der Bereich Reinigung der Bestandamschinen ab. Hier sind insgesamt sogar 89 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihr Mähdrescher sehr gut, gut oder durchschnittlich performt. „Unterdurchschnittlich“ und „schlecht“ vergeben nur 3 bzw. 0 Prozent.

Etwas weniger zufrieden sind die Praktiker mit der Performance des Strohhäckslers an ihren Mähdreschern. 58 Prozent bewerten diese mit „sehr gut“ oder „gut, 21 Prozent mit „durchschnittlich“. 9 Prozent vergeben ein „unterdurchschnittlich“, 2 Prozent sogar ein „schlecht“. Insgesamt sind die Bewertungen aber gut, mehr als die Hälfte der Befragten sind immerhin zufrieden.

20. Bewertung Abtankgeschwindigkeit

22. Bewertung Strohverteilung

sehr gut

sehr gut

25

gut

gut

39

durchschnittlich unterdurchschnittlich schlecht

22

durchschnittlich

%

unterdurchschnittlich

6

schlecht

1

keine Antwort

keine Antwort

7

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Bewertung der Abtankgeschwindigkeit. Hier vergeben 86 Prozent der Befragten ein „sehr gut“, „gut“ oder „durchschnittlich“. Immerhin 1 Prozent ist jedoch sehr unzufrieden und vergibt ein „schlecht“, während sechs Prozent die Abtankleistung als unterdurchschnittlich bewerten.

24

%

10 2 11

Wir gehören zu den Top 10 Fachverlagen in Deutschland. Mit über 40 Medienmarken, die viele Aspekte der Agrar- und Forstwirtschaft und des Landlebens abdecken, erwirtschaften wir einen Gesamtumsatz von über 70 Mio. Euro im Jahr.

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Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH

Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH Sophia Sirtl, Bewerbungsmanagement Lothstr. 29, 80797 München

1066 NJ

1316 MP

36

Bei der Strohverteilung sind mit 17 Prozent deutlich weniger Praktiker sehr zufrieden, als bei der Häckselqualität. Dafür legen die Bewertungen „gut“ und „durchschnittlich“ etwas zu. Der Grad der Unzufriedenheit ist vergleichbar mit der Häckselqualität. Zukünftig dürften die Bewertungen hier noch besser werden, da sich elektrisch vom Fahrersitz verstellbare Leitbleche immer mehr auch in den kleineren Leistungsklassen durchsetzen.

traction ist das am schnellsten wachsende Landtechnik-Fachmagazin im deutschsprachigen Raum. Wir berichten professionell und emotional über Landtechnik, Precision Farming, Verfahrenstechnik, internationale Entwicklungen und historische Meilensteine. Daneben ist das Testen moderner Traktoren und Landmaschinen eine unserer Kernkompetenzen.

Frau Sophia Sirtl, Bewerbungsmanagement Lothstr. 29, 80797 München

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Die Medienkompetenz für Land und Natur

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Unser Fazit

26. Bewertung Wartung

Unsere detaillierte Umfrage förderte wieder erwartetes und überraschendes zutage. Insgesamt sind die t teilnehmer zufrieden mit der Leistung und Zuverlässigkeit ihrer maschinen. Nur ein sehr geringer Anteil bewertet die Qualitätsparameter und Leistung ihres Dreschers als schlecht bis sehr schlecht. Am weitesten verbreitet sind Schüttlermähdrescher mit starren Standardschneidwerken. Doch Spezialschneidwerke machen bereits fast die Hälfte des bestands aus, obwohl 33 prozent der t technik älter als 15 Jahre ist! Das zeigt einen klaren trend bei Neumaschinen hin zu band- und Varioschneidwerken.

sehr gering

17

gering

41

durchschnittlich

23

hoch

%

6

sehr hoch

1

keine Antwort

12

Obwohl die Wartung als einer der Punkte des Mähdreschers benannt wurde, der stark verbesserungswürdig ist (siehe S. 101), schneidet dieser Bereich im Detail ebenfalls ordentlich ab. Zwar bewerten nur 17 Prozent den Wartungsaufwand als sehr gering, doch darauf folgt ein großes Mittelfeld (41 Prozent: gering; 23 Prozent: durchschnittlich).

23. Kornverluste senken Schneidwerksverluste Dreschwerksverluste Reinigungsverluste

37 26

%

32

27. Abtankverhalten Anhänger im Feld, fahrend

25

Anhänger am Feldrand, stehend

66

Überladewagen Wir wollten wissen, welche Verluste sich am schwierigsten in den Griff bekommen lassen. 37 Prozent gaben dabei Schneidwerksverluste an, 26 Prozent Dreschwerksverluste und 32 Prozent Reinigungsverluste. Dies ist natürlich immer eine Frage der richtigen Einstellung und der Wahl des Schneidwerks.

gering durchschnittlich hoch sehr hoch keine Antwort

%

2

Wie wird auf deutschen Feldern abgetankt? Mit 66 Prozent weit vorn liegt das Abtanken auf Anhänger am Feldrand. Darauf folgt das Abtanken während der Fahrt auf einen Anhängerzug. Nur 7 Prozent der Befragten nutzen einen Überladewagen, und nur 2 Prozent tanken am Feldrand direkt auf einen LKW ab.

24. Bewertung Bruchkorn sehr gering

7

LKW am Feldrand

28 37 25

28. Strohablage %

8

gehäckselt und breitverteilt

60

Schwadablage

1

40

%

1

Mit Bruchkorn hat nur ein kleiner Teil der befragten Praktiker größere Probleme. 65 Prozent sehen eine sehr geringe bis geringe Bruchkornneigung an ihrem Mähdrescher, 25 Prozent bewerten ihre Maschine in diesem Punkt als durchschnittlich. 8 Prozent haben hohe Bruchkornanteile, 1 Prozent sehr hohe.

Dieses Bild wird wohl von Jahr zu Jahr variieren: 2016 legten die befragten Praktiker 40 Prozent ihres Strohs auf Schwad ab, wobei der Anteil bei Landwirten mit Schüttlermähdreschern verständlicherweise größer sein dürfte als bei Rotor- und Hybridmähdreschern. Auf 60 Prozent der Fläche wurde das Stroh gehäckselt und breitverteilt.

25. Bewertung Verbrauch sehr gering gering durchschnittlich hoch sehr hoch keine Antwort

29. Tagesleistung (ha)

16

Raps

38 29

%

7 3 7

Auch den – natürlich immer von den Druschbedingungen abhängigen – Verbrauch bewerten die meisten Praktiker als sehr gering bis gering. 29 Prozent bewertet ihn als durchschnittlich. Hohe bis sehr hohe Verbräuche haben 7 bzw. 3 Prozent der Praktiker zu bemängeln. Auch hier ist der Grad der Zufriedenheit insgesamt hoch.

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26,5

Weizen Gerste Roggen & Triticale

23,4 20,6 19,6

Körnermais

31,3

Zu guter Letzt ein Blick auf die Tagesleistungen: In Raps liegt die durchschnittliche Tagesleistung bei 26,5 ha, in Weizen bei 23,4 ha, in Gerste bei 20,6 ha, in Roggen und Triticale bei 19,6 ha und in Körnermais bei 31,3 ha. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass in Körnermais tendenziell die neueren und leistungsfähigeren Maschinen im Einsatz sind. Und, finden Sie sich in diesen Zahlen wieder?

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GEbraucht Fendt Favorit 900 Vario

Basis: Technische Grundlage für die 900 Vario Ausbau: 1997 wurde die Baureihe um die waren die beliebten Favorit 800-Schalter. Modelle 918 Vario bis 924 Vario erweitert.

Nachfolger: Im Jahr 2002 folgten neue 900er – erstmals mit Vario-Terminal.

allgäuer revolutionär

Die ersten 900 Vario können noch immer in vielen Punkten mit modernen Traktoren mithalten. Trotz hoher Zählerstände werden die Kult-Schlepper jedoch immer teurer. Wer einen will, muss schnell zuschlagen.

Steilvorlage: Die Favorit 900 Vario leiteten einen Paradigmenwechsel im Traktorenbau ein. Gebraucht sind sie heute schon ziemlich rar.

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M

Von Tobias Meyer & Matthias Mumme

it einem stufenlosen Getriebe schlägt Fendt auf der Agritechnica 1995 ein wie eine Granate. Der Fendt-Ingenieur Hans Marshall hatte bereits 20 Jahre zuvor mit den ersten Konzeptideen eines stufenlosen Automatikgetriebes für Traktoren experimentiert, aber erst 1988 gab es das OK zur Entwicklung der Serienreife. Nachdem die anfängliche Skepsis gegenüber dem neuen Antrieb verflogen war und erste Fahreindrücke vorhanden waren, überschlug sich die europäische Fachpresse mit Lobeshymnen. Vor allem die extrem hohen Beschleunigungswerte, die 50 km/h Endgeschwindigkeit bei reduzierter Motordrehzahl und der einzigartige Fahrkomfort boten ein Paket, an das zur damaligen Zeit kein Wettbewerber heranreichte. Inzwischen wurde der stufenlose Antriebsstrang mehr als 100.000 mal gebaut.

Technische Daten Motor: MAn D 826 Sechszylinder, 6,87 l Hubraum; 125 kW / 170 PS bis 191 kW / 260 PS bei 2.150 (916/920) bzw. 2.250 u/min (924/926); ab 2001 10 PS mehr und Überleistung; 750 - 1.094 nm maximales Drehmoment (ab 2001 825 - 1.180 nm); 370 l Dieselvorrat Getriebe: stufenlos-leistungsverzweigt; 2 Fahrbereiche (manueller Wechsel 1>2 während der Fahrt; 2>1 im Stillstand) mit 0,02 - 32 und 0,02 - 50 km/h Zapfwellen: 1.000/540 u/min hinten; 1.000/540 vorn als option Kraftheber & Hydraulik: Hubkraft hinten max. 9,1 t, vorn max. 5,1 t; load-Sensing-Hydraulik mit 102 l/min bei 200 bar, 4 dw-Steuerkreise Abmessungen & Gewichte: Radstand 2,84 m: Wenderadius 5,5 bzw. 5,9 m; leergewicht 8,01 - 8,25 t; zul. Gesamtgewicht 12 t, a.W. 14 t

FoToS: Meyer (10); MuMMe (1); WerKBILDer ArcHIV MuMMe (12)

KoMPlexe FunKTIon Im Kern des Vario-Antriebs steht ein Planetengetriebe, das man sich wie eine Weggabelung vorstellen kann (daher auch leistungsverzweigt). Auf der einen Strecke geht es über den mechanischen Teil via Zahnrad zur Achse, auf der anderen verwandelt eine Axialkolbenpumpe den Hydraulikdruck in die nötige mechanische Drehbewegung. Im Planetensatz nimmt die Motorkraft physikalisch bedingt den leichteren Weg. Steht der Schlepper still, würde auf mechanischem Weg für eine Vorwärtsbewegung ein sehr hohes Drehmoment bei niedriger Motordrehzahl benötigt. Also nimmt die Kraft zuerst den Weg über den hydraulischen Teil. Der Fahrer tritt voll aufs Gas und der Motor dreht hoch bis zum Idealbereich, während die Axialkolbenpumpe langsam immer weiter verschwenkt wird. Kurz bevor der Verstellwinkel die Pumpe zur Höchstleistung treibt, reduzieren die Ölmotoren die hydraulische Leistung automatisch. Die Kraft wird so im Planetengetriebe immer weiter auf den mechanischen Weg gezwungen – vom Fahrer völlig unbemerkt. Bei Höchstgeschwindigkeit in der jeweiligen Fahrstufe (Acker-Stufe 0-32 km/h, Transport-Stufe 0-50 km/h) wird die Kraft vollständig mechanisch übertragen. Dabei war die Beschleunigung damals besser als bei vielen PKW: Von 0 auf 40 km/h brauchte der 926 Vario nur 6,2 Sekunden, von 0 auf 50 km/h nur 10 Sekunden. Das war damals gleichsam beeindruckend wie konkurrenzlos.

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Das Verschwenken der Pumpe kann mit einer automatisch steigenden Übersetzung verglichen werden. Der Schlepper hält also die gleiche Drehzahl – bei besten Leistungswerten – während das Getriebe variabel die Geschwindigkeit nachregelt. Ändert sich der Boden oder muss im Transport-Gespann eine Steigung bewältigt werden, müsste der Lastschalter nun die Gänge wechseln. Beim Vario kommen hier Grenzlastregelung und Tempomat zum einsatz: Fällt die Drehzahl, korrigiert das System im Getriebe automatisch nach und hält je nach Wunsch entweder die Drehzahl im Idealfeld, oder die Soll-Fahrgeschwindigkeit. Das ganze funktioniert auch verstellbar: Bei null Prozent Grenzlastregelung reagiert der Schlepper empfindlich und regelt sofort nach, der Motor behält fast immer die gleiche Dreh1 Gebrauchte Favorit 900 Vario werden heute teils schon zu liebhaberpreisen gehandelt.

exemplare, die heute noch im einsatz sind, wurden oft gut und pfleglich behandelt und regelmäßig gewartet. 2

1 2


GEbraucht Fendt Favorit 900 Vario

1 3

4

2 1 Der MAn-Sechszylinder gilt als stark und standfest, zudem ist der Verbrauch sehr günstig.

Der Zugang zu Wartungsarbeiten und Reparaturen ist sehr gut, die Kühlerpakete lassen sich aufklappen. 2

3 Runde 9 t maximale Hubkraft und vier Steuergeräte mit 102 l/min reichen auch heute noch für viele Arbeiten aus. 4 Die gefederte Vorderachse macht bis auf die Simmerringe kaum Probleme. 5 Das Kombiinstrument hatte anfangs noch eine leD-Anzeige für die eingestellte Übersetzung. 6 notbehelf: Der Beifahrersitz ist in die linke hintere ecke gezwängt.

Ansonsten bietet die Kabine zwei Türen, Klima und Federung und alle Scheiben lassen sich ausstellen. 7

zahl – sehr gut bei Zapfwellenarbeiten. Stellt man das System höher ein, darf die Drehzahl weiter abfallen, bevor gegengesteuert wird – gut vor dem Pflug: Hier darf bei einer lehmigen Stelle der Motor etwas gedrückt werden, der Schlepper wird natürlich so ebenfalls langsamer, aber nur um soviel, wie eben nötig. Das Ganze ist – natürlich – stufenlos verstellbar.

BASIS FAV F oRIT 800

5 6

7

Zur Markteinführung wurde jedem Vario-Kunden der ersten Stunde ein Pate zur Seite gestellt, der immer für Kundenfragen erreichbar war und die einsatzsicherheit zu gewährleisten hatte. Denn in Marktoberdorf war man sich sicher: Wenn ein Vario nicht funktioniert, würde dies sofort gegen die Marke Fendt verwendet werden. Diese Strategie bei den ersten 90 Maschinen hat dazu beigetragen, den Vario zu einer erfolgsstory werden zu lassen. Zwei Jah-

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re später legte Fendt mit drei weiteren Modellen nach: Der 916 mit 170 PS, der 920 mit 200 PS (wie der 916 Vario mit MW-Verteilereinspritzpumpen) und der 924 mit 230 PS (und reiheneinspritzpumpe) ergänzten den Allgäuer Top-Boliden nach unten. Die Schlepper waren bis auf das Getriebe und einige Motordetails baugleich mit den Favorit 800. Für den 926 verpasste man dem bekannten 6,9-Liter-MANAggregat eine neue Bosch-Pumpe und einen neuen Wastegate-Turbo. Ab Baujahr 2001 kommen überarbeitete Motoren mit neuer BoschPumpe, 10 PS höherer Nennleistung und zudem Überleistung zum einsatz. Die Sechsender gelten als standfest und wartungsfreundlich. Lediglich die Batterie benötigt Werkzeug für den umständlichen Zugang. Bei Drehmoment und Verbrauch lieferten die 900er durchwegs gute Werte. Bei Nenndrehzahl kam der 916 Vario im DLG Testzentrum auf 195 g/kWh, der 926 Vario auf 201 g/kWh. Der Vario-Wirkungsgrad spielte laut DLG-Test zwar rund 1 bis 2 Prozent unterhalb der Liga des 800er-Lastschaltgetriebes, der Vario konnte aber wesentlich besser im optimalen Drehzahlfeld bleiben. So arbeitete der Antrieb laut Fendt beim Pflügen mit 8 km/h beispielsweise zu 75 Prozent hydraulisch und zu 25 Prozent mechanisch. Aufgrund der reduzierten Motordrehzahl wurde dennoch weniger Diesel pro Hektar verbraucht. Der günstige Verbrauch im Vergleich zu Wettbewerbern lag auch am geringen Leergewicht von knapp über 8 t, der 926 kommt so auf ein günstiges Leistungsgewicht von 43 kg/kW. Wer schwer in den Acker will, sollte etwas Ballast einplanen – dafür sind fast alle 900 Vario mit Frontkraftheber ausgestattet. Achtung: 14 t zulässiges Gesamtgewicht gab es nur optional, Serie waren 12 t!

8

Natürlich gab es hier und da Kinderkrank Kinderkrankheiten, diese wurden aber alle von Fendt durchrepariert und als updates pdates in die Serienproduk Serienproduktion übernommen. So wurden z.B. die Lager für die schwenkbaren Ölmotoren verstärkt und die elektronik des öfteren angepasst, alles aber im rahmen von rückrufaktionen. Daher sind alle updates auch in jedem Schlepper vorhanden und nicht nur ab bestimmten Baujahren zu finden.

9

PRoBleMKInD VoRDeRAcHSe Trotz nun verfügbarem Stufenlos-Getriebe wurden die Ausgangsschlepper der Favorit 800er-reihe weiter als Lastschalter gebaut. Als die 900er im Jahr 2000 in die zweite Generation überführt wurden, bekamen die verbliebenen 816 und 824 sogar deren neue Vorderachse und wurden noch einige Jahre parallel zu den zweiten Varios gebaut. Sprich: Die 900er Varios der ersten Generation haben eine schwächere Vor-

8 Die Armlehne mit Fahrhebel (mit Sicherungsknopf auf der oberseite), der Rest kam vom Favorit 800. 9 Viele Kunden haben die praktische Wendeschaltung der Favorit 800 links vom lenkrad vermisst.

Kaufberatung: Suche, Besichtigung und Probefahrt BeguTAcHTeN sie diese puNKTe BesoNders sorgfälTig Getriebe: Wer Zweifel an der t tauglichkeit des Getriebes hat, nimmt einen befreundeten Landmaschinen-Schlosser mit und lässt den Getriebedruck prüfen. Viele Gebrauchte haben aber schon den zweiten triebsatz im Leib (rechnung zeigen lassen), 6.000 bis 8.000 Stunden sind hier ein grober Anhaltspunkt. es sollen aber auch maschinen mit deutlich mehr als 10.000 Stunden ohne ein mucken mit dem ersten Getriebe arbeiten, hier kommt es natürlich auf den bisherigen einsatz an. prinzipiell ist der Vario-triebsatz aber günstiger zu haben, als ein LS-Getriebe!

le gesäubert werden. Ansonsten sammeln sich hier über die Jahre gerne große mengen an rückständen vom Stroh-pressen oder Ackerboden. Kraftheber & Hydraulik: Der erste Vario-Frontkraftheber hat keine Schmiernippel bekommen, er neigt daher etwas leichter zu ausgeschlagenen büchsen. Zudem sind die Steuergeräte noch über bowdenzüge gesteuert, die schon mal festgammeln. Daher alle Ventile samt Durchflussregler prüfen und künftig mit Fettspray gängig halten.

Elektrik: Ab und an kann sich der kabelschacht aus kunststoff mit Vorderachse: Simmerringe an den endantrieben prüfen, hier können Wasser füllen und so für probleme am kabelbaum sorgen. Wer einfach Leckagen auftreten. ebenso sollte die Unterbau-Abdeckung nach der an der tiefsten Stelle ein kleines Loch in den Schacht bohrt, kann hier Saison einmal abmontiert und alle dortigen t teile rund um die Allrad-Wel- Vorsorge treffen.

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GEbraucht Fendt Favorit 900 Vario Gebraucht-Check: Aktuelle Angebote von www.technikboerse.com

dATeN

ANgeBoT 1: feNdT 916 vArio

Baujahr BetrieBsstunden ausstattung BereiFung Zustand Preis (ZZgL. Mwst)

1997 8.200 2. triebsatz, druckluft, FKh, Klima, rüFa 710/70 r38 hinten (80 %); 520/70 r34 vorn (80 %) k.a. 33.193 euro

derachse als die 800er ab Baujahr 2000. Den Vorderwagen gilt es daher immer etwas im Auge zu behalten, was undichtigkeiten an Simmerrinnen und co. angeht. Hat man hier ein Teil zerlegt, am besten gleich auch alle anderen Verschleißteile und Dichtungen mit wechseln. Die Federung sorgt auch heute noch für zeitgemäß angenehmes Fahren. Das Schluckvermögen der Vorderachsfederung mit drehbarem Achsträger und Stickstoff-Membranspeicher und der super Geradeauslauf der Vorderachse waren damals wegweisend.

GuTe HyDRAulIKWeRTe Die Hydraulik verfügte bereits über eine LoadSensing-Pumpe, vier Steuergeräte am Heck waren Serie. Da Getriebe und Arbeitshydraulik getrennte Haushalte führen, muss das Getriebeöl nur alle 2.000 Stunden gewechselt werden, im separaten Hydrauliktank sind 60 l untergebracht, von denen satte 50 l entnommen werden können. Top! Die Steuergeräte liefern max. 102 l/min und schaffen knapp über 200 bar, was auch heute noch für Presse und co. ausreicht. Die Zapfwelle dürfte mit 540e/1.000 alle heute nötigen Arbeiten verrichten können. ein zusätzliches Getriebe für den Stummel gibt es nicht, der Motor liefert seine Leistung quer durch das Vario-Planetengetriebe direkt mechanisch an die Lamellenkupplung der Zapf Zapfwelle. Daher ist die 540er auch drehzahlreduziert und somit eine sparsame e-Variante, die volle Leistung gibt es nur im 1.000er-Modus,

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ANgeBoT 2: feNdT 926 vArio

1997 14.210 umkehrlüfter, druckluft, FKh, Klima, 40 km/h 620/70 r42 hinten (30 %); 540/65 r34 vorn (20 %) k.a. 31.008 euro

Unser Fazit Für den Hobbybetrieb eignen sich die riesigen boliden natürlich weniger, für alles andere aber sind sie noch immer gut zu gebrauchen. Wer die Abstriche bei der bedienung in kauf nehmen kann, bekommt hier gute – aber teure – t technik mit meist sehr hohen Zählerständen. Denn die ersten Varios werden selbst für einen Fendt vergleichsweise teuer gehandelt. Im Gegensatz zu anderen Gebrauchten besteht hier auf Dauer die Chance auf eine Wertsteigerung. Verschiedene besitzer bestätigten uns, dass sie trotz wachsender betriebstundenzähler inzwischen 50.000 euro für ihre 926er geboten bekämen, innerhalb der letzten Jahre stiegen die preise um 10.000 € und mehr. Wer also einsteigen will, sollte das jetzt tun, denn die erste Generation 900er reiht sich, was die rasante preisentwicklung angeht, bei Lanz und mb-trac ein. Wer nach Vernunft entscheidet, fokussiert sich eher auf die zweite, verbesserte und inzwischen günstiger gehandelte Generation ab baujahr 2000 mit runder Haube. sehr guter Fahrkomfort extrem wertstabil solider, sparsamer Motor 50 km/h endgeschwindigkeit gute Hydraulikleistung günstiges leistungsgewicht kein vernünftiger Beifahrersitz kein Motor-Getriebe-Management

ANgeBoT 3: feNdT 926 vArio

2000 13.735 neuer triebsatz, druckluft, FKh, Klima 710/70 r38 hinten (70 %); 600/65 r34 vorn (50 %) k.a. 45.000 euro

da der Motor nur hier ziemlich genau auf Höchstleistungsdrehzahl arbeitet.

GeFeDeRTe KABIne In der vom 1993 eingeführten Favorit 800 übernommenen, klimatisierten Kabine mit Federung über Hydrolager vorn und Schraubenfedern mit Stoßdämpfern hinten wich der Schaltknüppel einem Fahrhebel für das Variogetriebe. Dazu kamen zusätzliche Folientaster für Tempomat und Wendeschaltung sowie (nur für kurze Zeit) eine LeD-Anzeige zum Darstellen der eingestellten Übersetzungen. Der Beifahrersitz am linken c-Holm ist mehr ein Notbehelf, dafür gab es optional ab Werk eine vergleichsweise günstige rückfahreinrichtung samt Drehsitz. Solche Gebrauchten sind zu finden, wenn auch seltener als ohne rüFa. Gut: Zusätzlich zu den zwei vollwertigen Türen lassen sich Front-, Heck- und Seitenscheiben sowie die Dachluke öffnen. Meist wird kritisiert, dass die Wendeschaltung nicht mehr wie gewohnt mit der linken Hand neben dem Lenkrad bedient werden kann; auch sie liegt auf dem neuen Bedienelement an der Armlehne. So muss die rechte Hand etwa am Vorgewende die (eher ungünstig positionierten) mechanischen Hydraulikventile, das Hubwerk und den richtungswechsel nacheinander betätigen. Abhilfe schaffte erst die zweite Generation mit der runden Haube, die dann auch das Vario-Terminal – vorgestellt 1999 mit dem 700er – bekam.

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>>> die AlTerNA AlTerNA ATiveN TiveN <<< 15 bis 20 Jahre alte Großtraktoren über 180 PS sind in gutem Zustand und mit wenig Stunden mittlerweile selten. Dazu fehlt vielen Exemplaren eine gefederte Vorderachse – für Transportarbeiten heute fast ein Muss. Massey Ferguson i: Die 8200er (auch als Xtra-Modelle) bieten starke Valmet-Motoren mit 8,4 l hubraum und ein 18/9-Powershiftgetriebe.

Case iH: Die MX Magnum sind stark im Feld, aber sehr durstig auf der Straße.

Fiat/ New Holland: Die GenesisTraktoren bestebeste chen durch bärenstarke Motoren, sind aber auf der Straße sehr unruhig.

Deutz-Fahr: Die ersten Agrotron 230 und 260 galten als unzuverlässig, bieten aber 50 km/h und Vorderachsfederung.

Renault/Claas: Die Atles-Großtraktoren mit GimaPowershiftgetriebe sind zugstarke Ackerschlepper mit geringer Transporteignung.

John Deere: Die baureihen 8000 und 8010 mit Powershiftgetriebe, aber ohne Vorderachsfederung, haben Ihre StärStär ken klar im Feld. Massey Ferguson ii: Der erste MF mit stufenlosem FendtGetriebe (ML 200) war ab 2004 der 8480 Dyna-VT mit starkem 8,4 l großem Sisu-Sechszylinder.

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JCB: Etwas jünger, aber auch teurer ist der stufenstufen los fahrende TransportTransport profi JCb Fastrac 8250 .

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RepoRtage Utah | Bike the AG-World

Wasser marsch: In Utah ist Alfalfa häufig so trocken, dass es vor dem Pressen wieder befeuchtet werden muss.

Fotos: Conrad

Heute: Der „Hay Steamer“ DewPoint 6210 ist das aktuellste Modell von Staheliwest.

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BIKE THE AG-WORLD Teil 8: Utah

Alexander Conrad fährt mit dem Motorrad durch die USA, nach Alaska und weiter über Mexiko bis nach Südamerika.

Heu-DampfMaschine Das kleine Familienunternehmen Staheliwest hat sich auf eine ganz besondere Nische spezialisiert: gezogene Heu-Bedampfer, die zwischen Traktor und Quaderballenpresse laufen und für geringere Ernteverluste sorgen..

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rEPortaGE Utah | Bike the AG-World

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Trio: Der Dewpointlässt sich mit jeder beliebigen ballenpresse kombinieren. Neben den uSA sind auch Mexiko und Australien wichtige Märkte.

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Reisefortschritt

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Von Alexander conrad

avid Staheli lebt unweit der Stadt Cedar City im US-Bundesstaat Utah, einem im Sommer trockenen und bis zu 40° C heißen und wüstenähnlichen Teil der USA. Es ist 1994, als er eine Heufarm, auf der er 800 ha Luzerne anbaut, managet und nach einer Möglichkeit sucht, verlustärmer und effizienter, aber vor allem den ganzen Tag über Heu zu pressen. Die Problematik, denen die Farmer im Westen der USA unter diesen extremen Bedingungen ausgesetzt sind ist folgende: Ist das Alfalfa-Heu einmal auf 8 bis 9 Prozent Feuchtigkeit abgetrocknet, wird es sehr schnell spröde, brüchig und ein hoher Verlust der Blattanteile während des Pressvorgangs ist unvermeidlich. Die Landwirte sind seit jeher auf den Tau angewiesen, der sich nachts auf den Schwaden niederlegt, um auf diese Weise die Blattverluste so gering wie möglich zu halten. Im Idealfall erreichen sie so Ballen mit Feuchtigkeitswerten von 12 bis 13 Prozent. Daher kommt es, dass sie meist nachts und in der Dunkelheit pressen. Je wärmer die Tage, desto geringer die Erntefenster in der Nacht, die David Arbeitseinsätze von 2 Uhr bis 4 Uhr im Morgen bescheren. Manchmal aber auch wochenlang gar

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Nach den Wintermonaten macht sich Alexander ende märz auf den Weg, kalifornien zu verlassen. Sein nächstes etappenziel ist Florida, allerdings mit allerhand Zwischenstopps. So durchquert er Nevada und kommt in den Wüstenstaat Utah, den viele als den einzigen echten „Wilden Westen“ bezeichnen. Hier wurden unendlich viele Western-Filme gedreht, von John Wayne über Clint eastwood, und auch die Zigarettenindustrie hat in den 80er Jahren die Abenteuer und Freiheit suggerierenden Landschaften des monument Valley für sich entdeckt. Alexander stoppt in Cedar City, wo er die Firma und Familie von David Staheli besucht, bevor er die Nationalparks Zion und bryce Canyon durchfährt. Utah gehört mit gerade einmal 2,8 millionen einwohnern zu den bevölkerungsärmeren Staaten der USA. Nirgendwo sonst nehmen so viele Nationalparks eine gemeinsame Fläche ein wie hier. bekannt sind auch der Arch National park und das Valley of the Gods. Utah ist das amerikanische eldorado für Offroad-Fans jeglicher Sorte, da von 4x4 Geländewagen bis zu A AtV’s und motorrädern für jeden motorsportler etwas dabei ist, was das Herz höher schlagen lässt. kein Wunder, dass es Alexander abseits der gängigen Straßen über Schotterpisten zieht, er tagelang durch das Hinterland streift, dass er wild campt und dort übernachtet, wo vor nicht allzu langer Zeit noch die „Ute’s“, die Ureinwohner, die dem heutigen Staat ihren Namen gaben, gelebt haben.

keine Möglichkeiten, da der Taupunkt nachts einfach nicht erreicht wird, wenn es nicht genügend abkühlt.

teStS MIt kOchtOpF david, den hier alle nur dave nennen, ist ein sehr religiöser Mann und gehört, wie die Mehrheit der Einwohner Utahs, der „Kirche Jesu Christi der heiligen der letzten tage“ an, auch bekannt unter dem namen „Mormonen“. so ersucht er für seine Problematik göttlichen Beistand und beginnt, für eine Lösung zu beten. die Inspiration kommt, und zwar in Form eines Besuches im lokalen taco-restaurant. In diesem sieht david, wie kalte tortillias (mexikanisches Brot) in einem ofen mit heißem Wasserdampf behandelt werden und anschließend warm, weich und elastisch aus dem selbigen wieder heraus kommen. Er fragt sich, ob dieser Effekt bei trockenem Heu ebenfalls funktioniert? Kurzerhand modifiziert er den schnellkochtopf seiner Ehefrau shelly mit einem a absperrventil und beginnt, Heu auf dem heimischen Küchentisch zu bedampfen. Er macht die Entdeckung, dass die Kombination hervorragend zueinander passt und die Idee zum „dewPoint“ - taupunkt - ist geboren.

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1995 baut dave staheli den ersten Prototyp, der nach etwas „nacharbeit“, wie er es heute schmunzelnd nennt, in Kombination mit einer 3-Garn-Hochdruckpresse erste vielversprechende Ergebnisse liefert. 1996 wird der erste Bedampfer zwischen einem John deere raupen-schlepper und einer Krone BiG Pack 1290 Großpackenpresse erfolgreich eingesetzt. Ein mit diesel betriebener Brenner erhitzt das darüber im Heizkessel befindliche Wasser, welches mit einem Überdruck von ca. 0,8 bar durch diverse Verschlauchungen in Gasform der Presse zugeführt wird. der heiße Wasserdampf wird über Einpritzdüsen, die in vier unterschiedliche Gruppen innerhalb der Presse angeordnet sind, in den Gutfluss geleitet. Zwei dieser „rails“ befinden sich ober- und unterhalb der Pickup und die beiden weiteren im Zuführsystem zur Presskammer. Jedes dieser vier „rails“ ist individuell zu- oder abschaltbar und kann vom Fahrer in der ausgestoßenen dampfmenge reguliert werden, wie Logan staheli, davids sohn, beim Firmenrundgang

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eines der ersten Modelle im testeinsatz vor einer krone biG pack.

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Auch der erste bedampfer von Staheliwest aus dem Jahr 1996 ist noch erhalten.

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David Staheli (links) und Sohn logan vor ihrem einzigartigen produkt.

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bis heute verließen rund 250 bedampfer die Werkshallen in cedar city.

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Die technik im Inneren wird durch eine komplexe elektronik gesteuert.

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blick auf die bedienung eines bedampfers in der testabteilung des unternehmens.

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rEPortaGE Utah | Bike the AG-World gibt die Lizenz 1998 an einen großen Us-amerikanischen aktienkonzern. dieser investiert viel Zeit, Geld und Energie in die Weiterentwicklung und analyse einer Markteinführung, bringt jedoch letztendlich kein Exemplar in den Verkauf.

eIGeNe FeRtIGuNG 1 2

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1 Ohne Zuführschlauch zeigt sich die beeindruckende leistung des Dewpoint 6210.

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2 Der Wasserdampf wird im bereich der pickup in das erntegut geleitet. Dafür sind Düsen in den kurvenbahnen ... 3

... und im pickupboden montiert.

brenner und Gebläse spielen bei dieser technik eine tragende Rolle. 4

erklärt. sämtliche Elektronikkomponenten werden von einem dieselmotor samt Generator versorgt und eine durchgehende Verlängerung der traktorzapfwelle treibt die Großpackenpresse an. der dewPoint arbeitet quasi autark und ohne Energieversorgung vom schlepper. dave ist es somit in nur zwei Jahren gelungen, seine Vision in die realität umzusetzen. In der Zwischenzeit patentiert er unter dem Firmennamen staheliwest seine Idee und ver-

acht Jahre später erhält staheliwest die Lizenz zurück, da man sich im großen agrarkonzern nicht genügend rendite im kommerziellen Geschäft mit dem „dewPoint“ verspricht. dave hingegen, der in der Zwischenzeit ununterbrochen weiter an seinem Prototypen tüftelte, startet nun richtig durch. Während er von 2006 bis 2008 weiterhin seine Heufarm leitet, konstruiert er in Eigenregie den allerersten „dewPoint 6110“, wobei die 6 die Kompatibilität zu 6-Garn-Großpackenpressen assoziiert. nach zwei erfolgreichen Erntejahren werden 2010 die ersten beiden Mitarbeiter eingestellt und teils in einer scheune, teils in der Werkstatt, fünf „dewPoint 6110“ für den Verkauf gebaut. Mit einer großen Portion Hoffnung und Vertrauen kaufen die stahelis 2011 eine alte Maschinenfabrik auf, etablieren den Firmensitz und stellen sechs weitere Mitarbeiter ein. In Kooperation mit lokalen Zulieferern, die schweißkonstruktionen anfertigen, die Lackierung übernehmen und andere dienstleistungen erbringen, wird die kommerzielle Herstellung und Vermarktung begonnen. nur zwei Jahre später ist das areal bereits zu klein und staheliwest zieht erneut auf ein anderes, größeres Gelände in Cedar City um. Ebenfalls werden in diesem Jahr die ersten Bedampfer außerhalb der Usa verkauft, und ein Exemplar befindet sich sogar auf dem Weg über den

Mormonen bekannt unter dem Namen „kirche Jesu christi der heiligen der letzten tage“ sind die Mormonen die stärkste Glaubensrichtung im bundesstaat utah. Ihre Gründung geht auf Joseph Smith (1805-1844) zurück, der behauptet, dass ihm im Jahr 1820 Gott und Jesus im Wald begegnet seien. Drei Jahre später soll ihm das himmlische Wesen Moroni begegnet sein, welches ihm im Namen Gottes befohlen habe, die „goldenen platten“ ins englische zu übersetzen, um hieraus dann die „Fülle des immerwährenden evangeliums“ zu erhalten. Diesem Aufruf folgend, findet er diese platten nach seiner Darstellung und fertigte daraufhin das „buch Mormon“ an, was die Grundlage des heutigen Glaubens der Mormonen ist. Salt lake city ist die landeshauptstadt, wie auch das religiöse Zentrum, ihrer Glaubensgemeinschaft weltweit. Der mit Abstand größte Anteil der Mormonen lebt in utah und den uSA, wobei heutzutage ihre Anhänger auf der ganzen Welt zu finden sind und auch in Deutschland viele Gemeinden gegründet haben. ein hauptbestandteil in der erziehung ist es, dass vor allem die männlichen Mitglieder im Alter von 19 Jahren für zwei Jahre ihr elternhaus verlassen und in der Welt missionieren. So haben beispielsweise Stahelis beiden Söhne logan und Dallin diese Zeit in unterschiedlichen Städten Deutschlands verbracht und sprechen auch noch heute sehr gut Deutsch. 116

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Grundaufbau des DewPoint 6210: Komplex und kompakt Gebläse ein neuartiges, elektrisch angetriebenes, selbstreinigendes Gebläse, speziell für den Dewpoint 6210 entwickelt. 3a

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3b Düse eine weitere Verbesserung ist die einspritzdüse, die eine unabhängige kraftstoffzufuhr ermöglicht, welche jederzeit variiert werden kann.

4 Kraftstofftank Der Dewpoint 6210 kann über 1150 liter Diesel mitführen und benötigt im Schnitt ca. 2 liter / 1 tonne gepresstes heu

Wassertanks 3850 liter an Wasservorrat (1000 Gallonen) erlauben es, je nach bedingungen 30 - 45 ha heu zu bedampfen und zu ernten. 5

3a 3b 6

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Durchlauferhitzer/ Heizkessel Der individuell konzipierte boiler ermöglicht Wasserdampf bei niedrigem Druck zu erzeugen, was die effizienz steigert. Die vom Verbrenner erzeugte Wärme strömt durch Rohre, die horizontal durch den heizkessel führen und so das Wasser unmittelbar erhitzen. 1

Generator ein mittels Dieselmotor angetriebener Generator erzeugt den erforderlichen 2

Pazifik nach australien. Und im dezember 2013 feiert david staheli mit seiner Familie und Mitarbeitern Jubiläum, indem er den 100. dewPoint an eine Farm im Us-Bundesstaat nevada verkauft. Im Januar 2015 stellt staheliwest den nachfolger „dewPoint 6210“ vor, der mit einem effizienteren Brenner ausgestattet wird und auf die Erfahrung aus bisher 150 verkauften Exemplaren aufbaut. 1 Liter Wasser lässt sich in 1.700 Liter (Volumen) Wasserdampf umwandeln. an einem windigen tag benötig der neue dewPoint 6210 20 bis 30 Liter Wasser in dampfform, um eine tonne Heu zu behandeln. dies resultiert in ca. 35.000 - 50.000 Litern Wasserdampf, die auch den letzten Halm bedecken und aufweichen. sobald der Wasserdampf mit dem Heu in Kontakt kommt, kondensiert dieser und wird vom Gras absorbiert, wie Logan staheli, erklärt. dies mache das trockene Heu geschmeidig, reduziert die Blattverluste und

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Strom, um sämtliche elektrik- und elektronikkomponenten des Dewpoint zu versorgen. Somit ist dieser nicht auf eine Versorgung vom Schlepper angewiesen. 3 Brenner Das herzstück des Dewpoint 6210 ist ein mittels Dieselkraftstoff angetriebener brenner, der die zum Verdampfen benötigte energie bzw. Wärme bereitstellt.

das Erntegut nimmt lediglich zwei bis drei Prozent an Feuchtigkeit zu und bleibt auch weiterhin unterhalb der kritischen Grenze von 15 Prozent. das Ergebnis sind weitaus geringere Blattverluste im Vergleich zum konventionellen Pressen bei tag wie auch bei nacht und bei natürlichem tau, der sich nur über der schwadoberfläche ablegt und diese nicht wie beim Bedampfen homogen durchdringt. aufgrund dieser tatsache steigt die Heuqualität signifikant an und auch die Ballendichte kann je nach Einsatzbedingungen aufgrund der minimierten Blattverluste um 20 Prozent bis 25 Prozent gesteigert werden. der dewPoint 6210 verfügt über einen Wasservorrat von 3.800 Litern, die es dem anwender nun ermöglichen, 30 bis 45 ha trockenes Heu bei jeder tageszeit zu ernten.

VOll IN FAMIlIeNhAND F Heutzutage beschäftigt staheliwest 18 Mitarbeiter, acht davon sind Familienmitglieder, wie

6 Bereifung Der Standard Dewpoint 6210 wird mit 550/45 - R 22.5 bereifung ausgeliefert. Optional sind 620/40 - R 22.5 erhältlich 7 Wasser - Zuführsystem Aufgrund eines einzigartigen Zuführsystems mit diversen Applikationen - u.a. wird kaltes Wasser aus den tanks durch den boiler hindurch geleitet und so vorgewärmt - wird der Arbeitsdruck konstant gehalten. 8 Propane Zündung Zum Starten des brenners wird propanGas verwendet und nach 30 sec. oder erreichen einer definierten betriebstemperatur auf Dieselbetrieb umgeschaltet.

davids vier söhne Logan, dillan, Kendall und Bryson, ein schwager, seine nichte und seit einem Jahr auch sein Bruder. Weiterhin ist david staheli selbst Geschäftsführer, Firmeninhaber und Hauptkonstrukteur in einer Person, sucht jedoch permanent nach Verstärkung für sein stetig wachsendes Unternehmen. Bis heute haben sie 250 Maschinen verkauft, die in den trockensten und heißesten regionen dieser Erde, neben den Usa in australien und Mexiko im Einsatz sind. Von Beginn an bis zum heutigen tag lautet das englische Firmenmotto „Changing agriculture, changing lives“, und so ist es allen Mitarbeitern, die die selbe Glaubenseinstellung teilen, ein großes anliegen, das Leben ihrer Mitmenschen zu verbessern und angenehmer zu gestalten. Für david ist es eine Genugtuung, wenn er während des Besuchs eines Kunden zu hören bekommt, dass dieser nun einen a abend mehr mit seiner Familie verbringen kann, anstatt wie früher im Feld auf den nachttau zu warten.

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karriErE Tagebuch | Johannes Schlosser

Guter Spirit: Im vergangenen Frühjahr war Johannes Schlosser auf Vorführtour in Zentral-Chile mit der Kombidrillmaschine Spirit 400C.

Vorführerische technik Neuseeland, Schweden, Chile: Johannes Schlosser ist Vorführfahrer bei Väderstad und gerne unterwegs – solange er sich auf jedem Kontinent mit Landwirtschaft und Landtechnik beschäftigen kann.

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E

Von Johannes Schlosser

Es war eine zufällige Begegnung, ein Gespräch von fünf Minuten, die mein Leben veränderten. „Du hast doch jetzt Zeit nach dem Abi. Hättest du nicht Lust, für eine Saison auf unserer Farm in Neuseeland auszuhelfen?“ Das wurde ich im Frühjahr 2012 auf einem Dorffest im Nachbarort von der Bekannten einer Freundin gefragt. Sie besitzt eine Farm in Neuseeland und war zufällig gerade auf Heimaturlaub in Deutschland. Für mich war sofort klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen sollte. Eineinhalb Monate später stand ich in Gummistiefeln im neuseeländischen Matsch und brachte mich als rechte Hand des Betriebsleiters beim Calving (Saisonabkalbung) von rund 340 Kühen ein. Als Teil der Gastfamilie lebte ich mich schnell ein und machte viele Bekanntschaften mit anderen Farmarbeitern aus aller Welt, die auf den Höfen in der Umgebung tätig waren. Mit einigen habe ich noch heute Kontakt. Am gängigsten sind auf dem neuseeländischen Betrieb John-Deere-Schlepper vertreten, gefolgt von Claas, Massey Ferguson und teilweise Fendt. Nach und nach wurden mir immer mehr Aufgaben anvertraut, sodass schließlich die ganze Familie in den Urlaub fuhr und mir der Betrieb für zwei Wochen komplett überlassen wurde – spätestens da war ich voll und ganz angekommen in der Landwirtschaft.

FoToS: pEGGy SCHröDEr (1), prIvAT v vAT

TEChNIK IN NEUSEELANd Für ein paar Monate war ich nebenher bei einem Lohnunternehmer tätig. Den ganzen Januar hindurch ist Häckselhochsaison. Auf der neuseeländischen Nordinsel sind die intensiv genutzten Ländereien hauptsächlich Grünland. So werden mit mehreren Häckselkolonnen gleichzeitig die Farmen abgeerntet. Abgefahren wird im Flachland mit Lkws. In bergigem Gelände und überall dort, wo kein Lkw mehr fahren kann, waren wir mit den Schleppergespannen unterwegs. Dabei sorgten die Abschie-

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einsiliert. Die aus acht Truck&Trailer-Gespannen bestehende Kette kann somit nur 3 bis 4 Ladungen pro Tag durchführen. Ein hoher finanzieller Aufwand, der sich wohl bei dem damaligen Milchpreis noch gut rechnete.

VoM hoF ZU VädERSTAd Johannes Schlosser Alter: 22 Stationen: 2012: Abitur Juli 2012 bis März 2013: Arbeit auf einer Farm und bei einem Lohnunternehmer in Neuseeland Seit 2013: Vorpraktikum und Studium Agrartechnik in Triesdorf sowie Vorführfahrer bei Väderstad August 2015 bis Februar 2016: Praxissemester bei Väderstad im Bereich Marketing März 2016: Auslandseinsatz in Chile für Väderstad Aufgabe: Vorstellen und Einsetzen von Väderstad-Maschinen auf Betrieben der Interessenten, Verantwortung für Vorführgespanne (Pflege, Wartung, Reinigung etc.), Unterstützung des Teams bei Messen, Feldtagen, Schulungen und sonstigen Kundenveranstaltungen

bewägen von Fliegl im Hang für das nötige Standvermögen. Die komplette Erntekette bestand bei meinem Lohnunternehmen aus Claas-Technik, gemischt mit John-DeereSchleppern und nur einem Fendt 927. Jeden Tag war man auf einer anderer Farm mit grandiosen

„Abwechslungsreiche Tätigkeiten und viel unterwegs sein – danach hatte ich gesucht!“ Landschaften und Ausblicken. Da fielen einem die langen Arbeitstage schon viel leichter. Während der Maissaison im März fuhr ich einen der JCB-radlader oder der 8100er John Deere. Da es in der region des Lohnunternehmers, Taupo, zu kalt für den Mais ist, wird dieser zum Teil von über 100 km nahe der Küste transportiert und beim Kunden vor ort

Schon zu meiner Schulzeit verbrachte ich die Sommerferien regelmäßig auf dem Milchviehbetrieb der v verwandtschaft in der Eifel und packte voller Elan auf Hof und Feld mit an. Auch zu Hause half ich bei umliegenden Betrieben u.a. als Fahrer aus, wenn Not am Mann war. Ich bin gerne unterwegs und für Landwirtschaft bzw. Landmaschinen interessiere ich mich, seit ich denken kann. Warum also nicht beides kombinieren und somit Hobbies und Beruf vereinen? Nur im Büro zu sitzen, wäre sowieso nichts für mich gewesen. Das Berufsziel war also grob umrissen. Fehlte noch das Unternehmen. An meiner Fachhochschule in Triesdorf hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit v väderstad: Bei der Firmenkontaktmesse „Triesdorf-Connect“ 2013 unterhielt ich mich mit dem Gebietsleiter von Bayern und Baden-Württemberg sowie dem Marketing Manager der v väderstad Deutschland GmbH – vor allem über die Aufgaben als v vorführfahrer. Mir war schnell klar: Das will ich machen. Zu den Aufgaben gehört nicht nur die präsentation der Maschinen bei den Interessenten vor ort, sondern auch die v vorbereitung und Durchführung vieler Feldtage. Abwechslungsreiche Tätigkeiten und viel unterwegs sein – genau das, wonach ich gesucht hatte. Noch am selben Tag verschickte ich meine schriftliche Bewerbung. Kurze Zeit später war ich Teil des Teams und zuständig für den kompletten süddeutschen raum.

MEhR ALS „NUR“ VoRFühRUNgEN Drei Jahre ist das nun her, und noch immer bin ich begeistert von der Arbeit: So gut wie jeden Tag treffe ich neue Leute mit den unterschiedlichsten Ansichten und Überzeugungen, seien es ackerbauliche Themen oder Anforderungen an die Technik. Dadurch entstehen meist interessante Diskussionen. In dieser Zeit habe ich quer durch Deutschland, von Bayern bis MecklenburgMecklenburg-v vorpomvorpom mern, Maschinen vorgeführt. Dabei stand die gesamte produktpalette von Bodenbearbeitung und Sätechnik auf dem programm. Im Frühjahr

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1 Drillen im südamerikanischen Sonnenuntergang – gerade solche Momente bleiben unvergesslich.

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Mechaniker René, Johannes und ein guter Kunde für eine der neuen Spirit Combi verstehen sich gut.

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Auf dem Feldtag vor malerischer Kulisse in Chile versammelten sich nach und nach mehr Interessenten vor Ort und überzeugten sich von der Spirit C.

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4 Die erste Spirit C in Chile im Einsatz. Die abgebrannten Stoppeln sind mit Kalk angereichert. 5

Johannes war live dabei bei der offiziellen Preisverleihung der „Maschine des Jahres 2015“ an Väderstad.

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Abenteuerlich: das war nicht nur das Land, sondern auch teilweise die Verladungen der Maschinen.

zur Maisaussaat war ich so gut wie täglich mit der Einzelkornsämaschine Tempo F beziehungsweise Tempo v unterwegs. Die Ablagepräzision selbst bei Geschwindigkeiten über 15 km/h waren meine schlagkräftigen Argumente. Auch die Scheibeneggenfamilie Carrier habe ich vorgeführt, und zwar vom flachen Stoppelsturz bis zur tieferen Maisstoppeleinarbeitung. Möglich ist das mit der Winkelverstellung der v-55-Scheiben und der Messerwalze CrossCutter. Zusammen schneiden sie (bei) rapsstoppeln und Zwischenfrüchten gut ab. Mein persönlicher Favorit bei der Aussaat ist aber die rapid. Seit der Markteinführung vor genau 25 Jahren hat sich vom Säprinzip nichts Grundlegendes verändern. Durch den hohen Schardruck auf den Einscheibenscharen, gefolgt von den packerrädern, ist diese Maschine ein Allrounder von konventioneller bis Direktsaat. Generell belaufen sich in Süddeutschland die gängigen Arbeitsbreiten sowohl bei der Bodenbearbeitung als auch bei der Sätechnik zwischen drei und sechs Meter. In den östlichen Bundesländern sind meist breitere Maschinen im Einsatz, nicht zuletzt wegen den größeren Flächenstrukturen. Neben den v vorführungen gehören auch Messeauftritte mit zum portfolio eines vorführ v fahrers. Allen voran: die Agritechnica. Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte meiner Meinung nach einmal aus der Ausstellerposition dieses „Landtechnikfest“ miterleben können, um einen Einblick in die logistischen Anforderungen

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zu bekommen. v vergangenes Jahr wurde für unseren Messestand von v väderstad in Hannover zwei Wochen lang aufgebaut, eine Woche lief die eigentliche Ausstellung. Inklusive Abbau waren es somit knapp vier Wochen, die es absolut in sich hatten. In dieser Zeit knüpfte ich viele Kontakte, die sich schon bald als sehr nützlich erweisen sollten.

üBER SChWEdEN NACh ChILE So unverhofft, wie die Chance, nach Neuseeland zu gehen, bekam ich auch die Chance, einen weiteren Kontinent zu entdecken. Anfang dieses Jahres war ich mit Kollegen nach einer Außendiensttagung beim Bowlen. Man kommt ins Gespräch, und plötzlich fragt mich

„Jeder sollte die Agritechnica mal aus der Ausstellerposition miterleben können.“ einer der schwedischen Marketingverantwortlichen, ob ich nicht Lust hätte, für ein paar Wochen als väderstad-repräsentant einen Importeur in Chile zu unterstützen. Wie schon bei Neuseeland hatte ich mich entschieden, ohne groß zu überlegen. Kurze Zeit später waren die Flüge gebucht. Bevor es nach Chile ging, machte ich Anfang März einen Abstecher zum Stammsitz im

schwedischen v väderstad. Dort wurde ich auf den anstehenden Auslandseinsatz vorbereitet. Die rapsaussaat steht in Chile zu dieser Jahreszeit im Mittelpunkt. Groß in Mode ist dort die gleichzeitige Ausbringung von Unterfußdünger während der Aussaat. Genau das ist die Stärke der v väderstad Spirit C Drillmaschine: Das v vorwerkzeug besteht aus einem CrossBoard zur Einebnung des Bodens sowie aus zwei Scheibenreihen in X-Anordnung. Jeder Scheibe wird mit jeweils eigener Schlauchzuführung der Dünger zugeleitet und in den Boden eingearbeitet. Nach dem rückverfestigen durch die versetzt angeordneten packerrädern gelangt die Saat aus dem zweigeteilten Tank mittels Doppelscheibenschar in den Boden. Bei der Schulung wurden mir nicht nur die letzten Tipps zur präsentation der Maschine gegeben, sondern auch verdeutlicht, auf welche Dinge die chilenischen Mechaniker beispielsweise bei der Endmontage vor ort achten müssen. So setzte ich mich in diesen Tagen intensiv mit der Spirit C auseinander, sodass ich bestens gewappnet die reise antreten konnte.

SPANISCh PER APP Die Koffer gepackt mit Spezialwerkzeug und ein paar Maschinenkomponenten, saß ich Mitte April im Flugzeug. Nach über 30 Stunden landete ich endlich im Herzen Chiles, in Temuco. Am Flughafen wurde ich von ricardo, einem verkäufer des dortigen Importeurs, abgeholt v und ins Hotel gebracht.

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karriErE Tagebuch | Johannes Schlosser

Vom abgedroschenen Feld bleiben nach dem Abbrennen nur noch verkohlte Stummel übrig. hier ist Bodenbearbeitung ein Kinderspiel. Einer der JCB 434 und der 8100er John deere warten auf die Maistrucks. Die Landessprache ist Spanisch, was bis Anfang des Jahres jedoch noch nicht Teil meiner Fähigkeiten war. „Una cerveza, por favor“ war ursprünglich der einzige Satz, den ich sagen konnte (so bestellt man ein Bier). Mir war klar, dass ich damit wohl nicht sehr weit kommen würde. Deshalb hatte ich mir vor reiseantritt selbst mit einer Sprachapp die Grundkenntnisse angeeignet. Während meines Auf Aufenthalts lernte ich schnell dazu, sodass ich den nur spanisch redenden Mechanikern sogar innerhalb kürzester Zeit in ihrer Muttersprache erklären konnte, wie sie unsere Maschinen zusammenbauen und einstellen sollten. Kaum war ich zwei Stunden auf chilenischem Grund, ging es schon an die Arbeit: Ersteinsatz einer Spirit C bei einem Lohnunternehmer. „Das ist schon die zweite Spirit C für den

Fremdes Land: Abgebrannte Stoppeln, verkohlte Bäume und ausgetriebenes Ausfallgetreide waren eine ungewohnte Konstellation für Johannes.

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Kunden“, erzählte verkäufer v ricardo stolz. „Mit der ersten drillte er bereits im Anschaf Anschaffungsjahr über 2000 ha und war so begeistert, dass er sich für eine zusätzliche entschied.“

oChSENgESPANN NEBEN 400-PS-SChLEPPER Landschaftlich hat dieses Chile einiges zu bieten: v von malerischen Küsten bis zu den majestätischen v vulkanen und Gebirgsketten ist dort für jeden Touristen etwas dabei. Landwirtschaftlich gesehen ist Chile ein Land voller Gegensätze. Auf der einen Seite sind dort sehr viele Kleinbauern, die mit einfachsten Hilfs-

mitteln und unter v verwendung von ochsenund pferdegespannen ihr kleines Stück Land bewirtschaften. Auf der anderen Seite gibt es viele Großbetriebe, die zwischen 800 und 1200 ha bewirtschaften. Nach und nach halten immer größere und modernere Maschinen Einzug auf den Farmen. Chile ist zwar nur ein schmaler Küstenstreifen westlich von Argentinien und im Durchschnitt 180 km breit. Dafür erstreckt es sich über 4.300 km von Norden bis Süden. Somit standen täglich mehrere hundert Kilometer Autofahrt an, um so viele Kunden wie möglich während meines Aufenthalts besuchen zu können. Auffallend war, dass nicht

Vielfältig: Chile erstreckt sich durch mehrere Kl imazonen. Johannes hatte auch im Schnee seinen Spaß.

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nur Autos und LKWs auf den Autobahnen fuhren. Fußgänger und Fahrradfahrer teilten sich mit Mähdreschern ebenso die schmalen Schnellstraßen. Das führt dazu, dass es in Chile überdurchschnittlich viele v verkehrstote gibt. Gerade bei der Aussaat besteht eine große Nachfrage für Maschinen mit gleichzeitiger Ausbringung von Unterfußdünger. Da war ich mit der v väderstad Spirit C richtig. Die dortigen Böden sind so ergiebig, dass Weizenerträge über 10-12 t/ha normal sind. Gedroschen wird überwiegend im Hochschnitt. Dementsprechend fallen Unmengen an Stroh und lange Stoppeln an. Den Mulcher wollen sich die Chilenen sparen, denn die Lösung soll so günstig wie möglich sein. Dabei ist es Tradition, das Feuerzeug zu zücken und die Ernterückstände ganzflächig abzubrennen. Gerade als NichtEinheimischer fielen mir die dicken dunklen rauchschwaden über den Landschaften und der allgegenwärtige unangenehme Geruch von verbranntem auf. v

Werdet traction-Autor! Aufruf: Seid auch Ihr schon als Praktikant, demofahrer, Werksstudent oder Ferienjobber in fernen Ländern unterwegs gewesen und habt dabei tolle Fotos gemacht? Auf einer Farm in Kanada, Australien, Südafrika, oder doch ganz woanders? Wir veröffentlichen Eure Erfahrungsberichte – beim Schreiben werdet Ihr natürlich durch einen unserer Redakteure unterstützt. Und für Euch springt auch noch etwas dabei heraus. Interesse? Dann ran an die Tasten und meldet Euch am besten per E-Mail unter redtrac@dlv.de oder bei einem unserer Redakteure (E-Mail und Telefonnummern findet Ihr auf S. 146 unten)!

BodENBEARBEITUNg STATT VERBRENNEN Einige Betriebe setzen mittlerweile verstärkt auf eine effektive Bodenbearbeitung, um den Nährstoff- und vor allem den Humusgehalt im Boden nicht unnötig zu senken. Bei Stoppellängen von bis zu 50 cm werden in Anbetracht der immensen Strohmengen hohe Anforderungen an die Maschinen gestellt, denn die Stoppeln sollen aufgefasert und gleichmäßig 1

ENTSPANNTES LANd MIT gUTEM FLEISCh Johannes besuchte viele Kunden in Chile. Im hintergrund ist einer der vielen Vulkane im Land. 1

2 die Zubereitung von Beef ist in Chile eine hohe Kunst und wird aufs Feinste zelebriert.

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in den Boden eingearbeitet werden – ohne Mattenentstehung. Dass der vielseitige Grubber TopDown die richtige Lösung für dieses problem sei, davon ist Mauricio riedel überzeugt. Er ist Farm Manager auf einem Großbetrieb in osorno und baut u.a. 900 ha Getreide an. Seit Frühjahr 2015 ist dort ein TopDown 400 im Einsatz, der seitdem schon mehr als 1.100 ha bearbeitet hat. Die flach eingestellte Scheibenegge als vor v werkzeug schneidet das Stroh und mischt dieses schon teilweise mit der aufgearbeiteten Erde. Das folgende Zinkenfeld durchmischt den Bearbeitungshorizont. Abgerundet wird das resultat von dem packer, der für die rückück ückverfestigung sorgt. Am letzten Tag vor der Abreise fand ein Feldtag statt, zu welchem zahlreiche Interessenten aus der Umgebung eingeladen worden waren. Im Mittelpunkt stand auch hier die rapsaussaat. Das Event fand auf einem 1.000 ha Betrieb am Fuße des v vulkans Antuco statt, etwa 500 km südlich von der Hauptstadt Santiago de Chile. Auch hier bestätigte sich das stetig steigende Interesse an Kombisämaschinen durch die Anwesenden.

Zurück in Deutschland kann ich sagen: Es war eine aufregende und sehr erlebnisreiche Zeit in Chile. Am meisten beeindruckt hat mich der Importeur selbst, Willy Cuyckens – allein schon dadurch, dass er sieben Sprachen fließend spricht. Außerdem ist mir die Mentalität der Einwohner im Gedächtnis geblieben: Im ver v gleich zu Deutschen sind die Chilenen deutlich entspannter. Gastfreundlichkeit wird hier groß geschrieben. Und dass man dort weiß, wie man mit Grill und Fleisch umgeht, ist mir so gut wie jeden Tag aufs Neue eindrucksvoll bewiesen worden. Nicht umsonst zählen Steaks aus Chile zu den besten der Welt. Jederzeit würde ich wieder ein solches projekt anpacken und dafür in ein fremdes Land reisen, denn es ist äußerst interessant zu sehen, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Landbewirtschaf tung außerhalb der Hei mat liegen.

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Hobby Youngtimer | Versatile 1080 BIG ROY

Gewaltig: Der Versatile 1080 erinnert mehr an eine Diesellokomotive, als an einen Traktor. Ein Relikt des „Wettrüstens“ der 1970er-Jahre.

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Fotos: Versatile; WerksFotos archiV MuMMe (2)

Anlässli die Kan ch des großen a J ein Einz dier den 1080 ubiläums „50 e Jahre V „BIG RO ls t ück u Fans in ihren B nd mittlerweil Y“ restauriert ersatile-Knick ann zie .D le e eine L ht. egende er vierachsig nker“ haben e , die im mer me Prototyp ist hr Land technik -

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hobby youngtimer | Versatile 1080 BiG Roy Vorher: BIG ROY vor seiner Restauration. Optisch in gutem Zustand, aber technisch in die Jahre gekommen.

Technische Daten Motor: cummins KTA-1150-600 V12, 19 l Hubraum; 450 kW/605 PS; Turbo und Ladeluftkühlung; Position auf Hinterwagen; Dieseltank 2.100 l

Heimweh: Bereits im Winter holte Versatile den Vierachser zurück ins Werk nach Winnipeg.

Getriebe: mechanisches Schaltgetriebe mit 6/1 Gängen; Vmax 21 km/h Achsen: Versatile, 4 x angetrieben, gefedert mit Spiralfedern Chassis: knickgelenkt mit 40 Grad Lenkeinschlag zu jeder Seite und 10 Grad Oszillationswinkel in jede Richtung; Wenderadius 8,1 m; acht 30.5x32-Räder Kabine: getönte Verglasung, Schiebetüren, 3 vollwertige Sitze Abmessungen & Gewichte: Länge 9,3 m, Breite 3,40 m; Einsatzgewicht ca. 26 t

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Von Matthias Mumme

m Juli feierte der kanadische Großtraktoren- und Landmaschinenhersteller Versatile sein goldenes Jubiläum: Vor 50 Jahren stieg das Unternehmen mit dem D-100 (Dieselmotor) und G-100 (Benzinmotor) in den Bau von Knicklenkern ein – als einer der ersten nordamerikanischen Produzenten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Versatile-Mitbegründer Peter Pakosh bereits einige Jahre lang Schwadmäher und Getreideumschlagtechnik gefertigt. Doch

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mit der sich beschleunigenden Industrialisierung der Landwirtschaft wurde es Mitte der 1960er-Jahre höchste Zeit, zu expandieren und neue Geschäftsfelder zu ergründen. Zum 50-jährigen Bestehen der traktorenproduktion ließen sich die kanadier, die ihr Werk nach wie vor in Winnipeg haben und für die osteuropäischen Märkte seit Jahren eine endmontage im Mähdrescherwerk des russischen eigners rostselmash in rostov am Don praktizieren, einiges einfallen. so gab es eine limitierte sonderserie der knicklenker und raupentraktoren in historischer Farbgebung und mit besonderer ausstattung. käufer dieser schlepper erwarben gleichzeitig einen Zugang zum ViP event im Juli (siehe s. 134/135), bei dem ein ganz besonderer Versatile-traktor in neuem Glanz erstrahlte: der 1080 „BiG roY“!

Wir wollen die Geschichte des riesen erzählen und den Prozess der aufwändigen restauration revue passieren lassen. also, auf geht‘s zu unserer kleinen Zeitreise!

RücKBLIcK Wir gehen zurück ins Jahr 1976. Der Markt für knickgelenkte Großtraktoren in Nordamerika boomt nach wie vor. unternehmen wie ihc, John Deere, steiger und auch Versatile nehmen einen leistungsrekord nach dem anderen. es ist aber vor allem die kleine traktorenschmiede Big Bud, hervorgegangen aus dem ende von Wagner nach deren katastrophalem Deal mit John Deere zum Vertrieb der W Wa-traktoren, die bei den Farmern im höchsten leistungssegment punkten kann. Nach oben scheint es keine Grenzen zu geben – mehr leistung

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bedeutet eben breitere arbeitsgeräte und eine bessere effizienz – allerdings nicht grenzenlos. Dennoch macht sich Big Bud an die entwickntwick ntwicklung eines 760 Ps starken traktors, der eine auftragsarbeit für eine große kalifornische Baumwollfarm ist. Genaues darüber weiß man zu dieser Zeit noch nicht in Winnipeg, dennoch bekommen die entwickler auch hier eine klare aufgabe gestellt: Baut den stärksten traktor der Welt! Versatiles größtes Modell war bis dato der typ 950 mit 348 Ps, der leistungsmäßig auch mit Big Bud-traktoren mithalten konnte. Doch Big Bud kündigte bereits größere Modelle mit 400 und 525 Ps an, und bekam zudem 1975 von der rossi Farm aus kalifornien den auftrag zum Bau des 747-16V, dem mit zunächst 760 und später 980 Ps heute noch stärksten trakrak raktor der Welt. Bedarf an stärkeren traktoren meldeten zur damaligen Zeit aber vor allem australische Farmer an. und das angebot dafür wollte jeder hersteller als erstes im Programm haben – ein Wettrennen um den nächsten noch stärkeren knicklenker entbrannte. Die Projektleitung für den 1080 übernahm roy robinson, neben Peter Pakosh der zweite Gründer des Versatile-traktorengeschäfts. robinson hatte eine markante erscheinung – er war groß, und trug gerne cowboystiefel und cowboyhut. Damit wurde er zum Namensgeber für die neue entwicklung aus dem hause Versatile, der man aufgrund ihrer Größe den spitznahmen „BiG roY“, zu deutsch „Großer roy“ verpasste. Für den neuen Großtraktor beschritt man in Winnipeg bzw. in Fargo, wo man den trakrak raktor aufbaute, neue Wege. Der Motor, ein auf aufgeladener cummins kta-1150-600 V12 mit ladeluftkühlung und 19 l hubraum, stieß mit eingestellten 605 Ps in neue leistungsdimensionen vor. Die konstrukteure hatten daher Bedenken, dass die endantriebe und reifen bei konventioneller Bauweise schaden nehmen könnten. a also verteilten sie die kraft auf vier (angetriebene) anstelle von zwei achsen. Zusätzlicher Vorteil: Der straßentransport wurde durch die geringe außenbreite von rund 3,40 m erheblich vereinfacht. Der Motor musste dafür jedoch auf dem hinterwagen montiert werden, um ausreichend kühlfläche (es wurden zwei kühler mit zusammen 159 l Fassungsvolumen verbaut) und einen vernünftigen Zugang für Wartung und reparaturen zu gewährleisten. Dadurch war jedoch

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aus der kabine keine sicht auf die anbaugeräte mehr möglich. Die lösung bot eine kamera, die auf das Zugpendel ausgerichtet war und dank eines tV-Monitors in der kabine zumindest das ankuppeln vereinfachte. Doch auch nach vorne war die sicht aufgrund der breiten kotflügel und der langen haube, unter welcher der 2.100 l fassende Dieseltank untergebracht war, sehr schlecht. Das „kühlergitter“ vorn ist natürlich nur schmuck, verleit dem 1080 aber das Versatile-typische antlitz. ein weiteres Problem: Versatile hatte kein passendes Getriebe im Programm, das 600 Ps eingangsleistung vertrug. Daher musste man einen neuen antriebsstrang entwickeln, der sechs Vorwärtsgänge besaß und den 26 t schweren 1080 auf maximal 13,2 mph, rund 21 km/h, beschleunigte. Die vier achsen wurden mittels spiralfedern mit dem rahmen verbunden, um eine optimale traktion zu ermöglichen. Zusätzlich konnte das knickgelenk um 10 Grad in jede richtung oszillieren. trotz 40 Grad lenkeinschlag zu jeder seite war der BiG roY natürlich alles andere als wendig – die herstellerangabe zum Wenderadius beträgt üppige 8,1 m.

EINSATZGRENZEN Der ballastiert rund 26 t schwere 1080 BiG roY erwies sich im ersten Praxistests nach dem

„stapellauf“ im Jahr 1977 als äußerst kräftig und traktionsstark. selbst beim Ziehen eines 20-schar-Beetpfluges auf 30 cm arbeitstiefe und eines 36,6 m breiten Grubbers mit 10,5 km/h besaß der rot-gelbe Gigant noch reserven. Der Grubber war von Frigstad, einem Gerätehersteller aus saskatchewan, speziell für BiG roY als Prototyp gebaut worden, da andere Geräte spätestens nach einer Woche am Zugpendel des 600-Ps-riesen am ende waren. Doch die viermalige Überrollung durch die antriebsachsen mit den 32 Zoll großen 30.5errädern führte zu starken Bodenverdichtungen. Dazu war das Getriebe nicht fein genug untersetzt, und letztlich war der traktor einfach zu unübersichtlich. Gleichzeitig kühlte sich die konjunktur im landtechnikbusiness ab – die Boomzeiten für knicklenker schienen ende der 1970er-Jahre vorbei zu sein. immerhin sollte der BiG roY rund 130.000 us-Dollar kosten, was zur damaligen Zeit eine Menge Geld war. Das populäre Modell 900 mit 300 Ps kostete im Vergleich dazu nur etwa 50.000 us-Dollar. all diese Faktoren führten dazu, dass das Projekt 1080 ad acta gelegt wurde. stattdessen konzentierte man sich bei Versatile auf die entwicklung eines konventionellen knicklenkers mit mehr Motorleistung, woraus 1981 der 1150 mit 470 Ps resultierte.

Für die Restauration wurde zunächste die komplette Karosserie entfernt. Dann erfolgte die Demontage von Kabine, Rädern, Achsfederung, Tank und Getriebe.

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1 Ohne Anbauteile erkennt man sofort die massive Bauweise des Hauptrahmens. 2 Die Versatile-Achsen mit außenliegenden Planeten mussten nicht überholt werden – sie waren noch in sehr gutem Zustand. 3 Das nackte chassis vor dem Sandstrahlen und Lackieren. 4 Nach der Neulackierung wurde der gereinigte und gewartete cummins-Motor eingesetzt.

RESTAuRATION NAcH LANGER STANDZEIT Der 1080 BiG roY landete in den 1980erJahren schließlich als spende im Manitoba landwirtschaftsmuseum in austin, unweit der Versatile-Fabrik in Winnipeg. im Jahr 2004 gab es eine a abänderung der Farbgebung, die an das Versatile-Design der serie iii und späteren Baureihe Designation 6 mit schwarzer Fronthaube und schwarzer Motorabdeckung auf dem hinterwagen angelehnt war. ansonsten blieb BiG roY im originalzustand, und verbrachte bis heute mehr als 30 Jahre überwiegend stehend. Die lange standzeit führte schließlich zu komplikationen. so waren die kabel und die schaltkulisse der Gangschaltung nach einiger Zeit korrodiert, sodass sich einige Gänge nicht mehr einlegen ließen. Das Museum selbt konnte kaum reparaturen, geschweige denn eine restauration, durchführen. Denn viele teile waren einzelstücke, die es nicht als ersatzteile zu kaufen gab. Daher übernahm Versatile diese

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arbeit selbst – und darf BiG roY im Gegenzug für diverse shows, hows, Messen und Marketingak Marketingaktivitäten nutzen. im im Winter 2015 auf 2016 holte Versatile das rot-gelbe Zugtier zurück nach Winnipeg bzw. in das nahegelegene sanford, wo sich die abteilung Versuch & Musterbau von Versatile a befindet. in einer abgeschotteten halle wurde in den Folgemonaten intensiv geschraubt, geschweißt, geflext und geschliffen. laut F&eteamleiter eugene Winnicke war der schlepper trotz seines alters und der langen standzeit technisch in ordentlichem Zustand. Für die anstehenden arbeiten wurden auch einige altgediente Versatile-ingenieure, darunter abe Giesbrecht, wieder eingespannt, die schon Mitte der 1970er-Jahre mit an diesem Projekt arbeiteten. BiG roY wurde dabei zunächst nahezu komplett demontiert. Motor, kabine und Dieseltank samt der a abdeckungen wurden entfernt, sodass letzten endes noch der rahmen samt achsen und Getriebe (wie der Motor im hinterwagen) übrigblieben. Der Motor wurde le-

diglich gereinigt (inkl. neuer Filter), mit neuem Öl befüllt, und neu lackiert – allerdings nicht im original-Farbton grau, sondern in beige. Das Getriebe wurde im inneren nicht angefasst, allerdings wurde die kupplung erneuert. auch tauschte man die schaltkabel und die schaltkulisse aus, da sich, wie schon angemerkt, einige Gänge nicht mehr einlegen ließen. auch die Versatile-achsen wurden nicht überholt, erhielten jedoch wie die ebenfalls geöffneten und begutachteten Differentiale neues Öl. Viel aufwand bereiteten die Federn: „Diese mussten in handarbeit nachgefertigt werden, da es solche teile nicht zu kaufen gibt und sie einzelanfertigungen für BiG roY waren“, erinnert sich eugene Winnicki. „Die installation ist verdammt schwierig, das war wohl die größte herausforderung des Projekts.“ Zudem wurden sämtliche hydraulikleitungen durch neue, moderne schläuche und kupplungen ersetzt, die Pumpe blieb jedoch original und unberührt.Mehr aufwand hatten die restaurateure in der kabine. Diese erhielt

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40 Jahre BiG Roy Der Versatile 1080 bIG rOY ist auch heute noch eine eindrucksvolle erscheinung. Dennoch geriet er in den letzten Jahren fast in Vergessenheit. Daher ist es unbedingt zu begrüßen, dass Versatile den traktor zurückgeholt und aufwändig restauriert hat

gefertigt und anschließend nach Fargo transportiert. In der Zwischenzeit erkannte man jedoch, dass der 1080 kein großes marktpotenzial besitzt. Die teile für den zweiten bIG rOY wurden später zerstört und der motor anderweitig verwendet.“

Anstelle des 1080 kam 1981 der Versatile 1150 als konventioneller Gebaut wurde der prototyp übrigens nicht im Stammwerk im kanadischen Winnipeg, sondern in Fargo, North Dakota. Fargo ist eher bekannt knicklenker auf den markt – und wurde durchaus ein erfolg. für die Steiger-traktorenfabrik (heute CNH), doch auch Versatile baute 2 hier ab den 1970er-Jahren nicht nur Anbaugeräte und Spezialmaschinen, sondern beispielsweise auch die knicklenker-traktoren der Serie 800. Zum einen wollte man sich dadurch einen ruf als „amerikanischer“ Hersteller erwerben, andererseits hatte man hier sicherlich auch eine Absicherung gegen Wechselkursschwankungen im blick. Übrigens war Versatile kurz davor, einen zweiten 1080 zu bauen. „es gab einen kompletten Satz teile und komponenten für eine zweite maschine“, so marketingleiter Adam reid. „Die teile wurden in Winnipeg 1

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1 In den ersten Prototypenstadien saßen die Kühler noch hinter dem Motor.

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2 Später wurden sie beide an die linke und rechte Seite des Motorbereichs auf dem Hinterwagen positioniert. 3 Obwohl der 1080 nur ein Prototyp war, gab es ein offizielles Verkaufsprospekt.

In den 1980er-Jahren ging BIG ROy als Spende an das Manitoba Ag Museum in Austin. Die Lackierung wurde den Serien III und Designation 6 angepasst. 4

5 Versatile-Mitbegründer Roy Robinson war Namenspate und Leiter des Projekts.

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Kunststück: Ertl baute BIG ROy für Sammler in den Maßstäben 1:16, 1:32 und 1:64, sowohl in der Original-Werkslackierung als auch in der 2004er-Museumslackierung.

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Die Kabine wurde innen neu aufbereitet und außen neu lackiert.

Blick auf die außergewöhnlich angebrachten Instrumente und das cockpit mit TV-Monitor für die Kamera im Heck. 2

3 In der Kabine gab es für die Testingenieure zwei Beifahrersitze, die quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet waren. 4

Letzter Arbeitsschritt: Das alte Versatile-Logo wird aufgeklebt.

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sein Nachbar!“ Der schlepper wird nun auf Messen in iowa und der Big iron in Fargo zu sehen sein, bevor er ins Museum nach austin zurückkehrt – wo er dann aber nicht mehr im Freien stehen muss, sondern eine eigene sonderschau in einem neuen Gebäude bekommt. im Feldeinsatz wird man BiG roy zunächst, und vielleicht sogar für immer, nicht mehr zu sehen bekommen.

neue scheiben und wurde im inneren komplett erneuert: Neue sitzbezüge, neuer Boden, neue Bezüge und abdeckungen an den konsolen PREMIERE AuF VIP-EVENT und holmen, und neue instrumente. Zu guter Vom 19. bis 22. Juli feierte Versatile sein 50-jähletzt wurden auch die in die Jahre gekommenen riges Jubiläum im Werk in Winnipeg. Dort Firestone all tractioN FielD & roaD- wurde BiG roY nach der restauration erstreifen gegen brandneue Firestone suPer mals der Öffentlichkeit präsentiert, und war all tractioN 23° der Dimension 30.5 l-32 getauscht, die dank originalWiedergeburt: Anfang Juli größe auf die original-Felgen passten, erblickte der restaurierte Gigant aber ein anderes stollenprofil haben. erneut das Tageslicht und ist und dann, Mitte Juli, war es volljetzt wieder ein echter Hingucker. bracht. „Der traktor ist nach der restauration in besserem Zustand als damals 1977 als Neumaschine“, ist sich Versatile-Marketingleiter adam reid sicher. „er eignet sich wie kaum ein zweiter Versatile-traktor dazu, die Marke Versatile zu vertreten.“ und: „er erinnert an die guten alten Zeiten, als fast jeder Farmer einen Versatile besaß – und wenn nicht er, dann auf jeden Fall

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während der dreitägigen Veranstaltung der Publikumsmagnet schlechthin. Dabei verzichtete Versatile auf ein gewaltiges event mit tausenden Besuchern, sondern lud nur ausgewählte Gäste ein. Dazu gehörten auch die käufer der zum Jubiläum aufgelegten legendary limited edition-traktoren, von denen nur 50 produziert wurden, und die jeweiligen Verkäufer der Versatile-händler. Bis Januar konnten sie die limitierten Modelle bestellen, und dann auf dem event in Winnipeg persönlich in empfang nehmen. „25.000 Ps und 25 Mio. us-Dollar in einem schwung zu übergeben, erlebt man nicht alle tage“, so adam reid.


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hobby youngtimer | Versatile 1080 BiG Roy

VIp-event in Winnipeg

Vom 19. bis 22. Juli feierte Versatile auf seinem Betriebsgelände ein kleines, aber feines Jubiläumsevent. Geladene Gäste bekamen Legenden und alle Limited Edition-Modelle zu sehen. Leistungsschau: Die 50 Legendary Limited Edition-Traktoren in der auffälligen, an der Designation 6-Generation orientierten Lackierung.

Unikate: Jedes limitierte Modell trägt am Rahmen ein Schild aus Edelstahl mit dem Namen des Käufers und dem des beteiligten Händlers.

Aufgereiht: Rund 25.000 PS und 25 Mio. uSD-Wert wurden auf dem Event an ihre Besitzer übergeben. Das ist wohl einmalig.

VIP-Gäste: Alle Käufer eines Legendary Limited Edition durften am VIP-Event in Winnipeg teilnehmen.

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Urahn: Gezeigt wurden natürlich auch die ersten Versatile-Traktoren, der D-100 mit Dieselmotor und der G-100 mit Benzinmotor.

Schriftstücke: Zu einem Jubiläum gehören natürlich auch Schriftstücke als Zeitzeugen der 50 Jahre Traktorenbau aus Winnipeg.

Rundgang: Die Gäste sahen hautnah, wo die auch heute noch als robust und stark geltenden Versatile-Traktoren gebaut werden.

Zeitzeugen: Prospekte des legendären Versatile 900 und des 1080 BIG Roy sind heute bei Sammlern begehrt und teilweise sehr selten.

Magnet: Nach dem VIP-Event wird BIG ROY auf Messen zu sehen sein, und dann ein neues Zuhause in Austin bekommen.

Jackpot: Versatile verlost im Rahmen des Jubiläums einen alten, speziell auf Versatile-Look getunten chevrolet „chevy“ c10 Pickup.

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hobby Nordhorner Feldtag

Imposant: Die stärksten und seltensten Super, Super trac und profi trac gab es in Nordhorn zu bestaunen.

Bärentreffen fern der Heimat

Rund 2.200 landmaschinen aus über 100 Jahren landtechnik begeisterten die besucher des 24. Nordhorner Feldtags. Die Sonderausstellung Schlüter ließ selbst die am härtesten gesottenen Fans ins Staunen verfallen.

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Von karsten Schranz

om Besucher-Parkplatz aus sind es keine 200 m Fußweg, schon ist man mittendrin im Trubel des 24. Nordhorner Feldtags, der dieses Jahr rund 1.600 Aussteller und über 20.000 Besucher anzog. Was der Treckerclub Nordhorn im äußersten Südwesten Niedersachsens jedes Jahr auf die Beine stellt, ist einmalig. Das Gelände ist in mehrere, wenige Hektar große Parzellen eingeteilt. Durch Büsche und Hecken zwischen den einzelnen Flächen weiß man nie, was einen auf der nächsten erwartet. Futterbergung mit Trak Traktoren und Geräten aus den 1940er- (oder noch älter) bis 1960er-Jahren? Getreideernte mit Mähbindern und Dreschmaschinen? Straßenbau mit dampfbetriebenen Walzen und Steinknackern oder Holzarbeiten? Das alles gab es an zwei Tagen zu bestaunen. Die jährlich wechselnden Spezialtehmen waren mit Schlüter- und Wesseler-Traktoren dieses Jahr echte Highlights.

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Fotos: schranz

keIN eNDe IN SIcht „Bärenstark“ war einst der Werbeslogan, unter dem die legendären Ackerschlepper aus Freising bei München vermarktet wurden. Und bärenstark war auch der Auftritt der Schlüter Traktoren auf dem Nordhorner Feldtag: Alleine 312 Besitzer haben ihre Traktoren vorangemeldet! So dürften dann am Feldtag noch einige mehr gekommen sein. Damit war Schlüter vor Deutz und IHC die am stärksten vertretene Marke. Ein Traktor reihte sich an den nächsten: ASL, AS, SL, S, Super, Compact, Profi Trac, Super Trac und Euro Trac, einfach alles, was nicht nur den Schlüterfan freut. Das größte Highlight in den Schlüterreihen war der Profi Trac 5000 TVL, der Samstag mit weichem aber kernigen V12-Klang seinen Ehrenplatz am Eingang, eingerahmt von mehreren Super, Profi- und Super Tracs, einnahm. Das

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1 2.500 pS verteilt auf neun Schlütertraktoren warten am eingang. 2 exklusiver geht‘s nicht: Schlüter profi trac 5000 tVl mit 500 pS MAN V12! 3 Der Achtzylinder-Reihenmotor im extrem seltenen Super 2000 V von helmut härtl ist ein Genuss für die Ohren. 4 Über 300 Schlüter waren in Nordhorn. 5 Neben top restaurierten traktoren gab es erfreulicherweise auch viel patina. 6 Wunderschöner und seltener Super tronic 1900 tV lS von Familie Geffers.

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hobby Nordhorner Feldtag 1

Action: es wurde auch gearbeitet, wenn auch weniger als man es von anderen Feldtagen gewohnt ist.

1 Rar: profi trac 3000 tVl neben Super trac 1900 mit Mercedesbenz-Motor – ein unikat! 2 Wieder dabei: Der Super trac 2500 Vl von Stefan had. 3 Dieser Super trac 2500 Vl war seinerzeit ebenfalls für die bundesbundes wehr im einsatz.

kam aus den nahen Niederlanden: ein profi trac 3500 tVl. 4

5 Auch der umstrittene profi Gigant von ludwig Streitberger war aus bayern angereist. 6 Durfte nicht fehlen: ein MAlI MAl litrac 300 als inoffizieller SchlüterNachfolger. 7 Auch der – Verzeihung – „Sargnagel“ der Schlüter-ära war im einsatz: insatz: der euro trac. 8 Dem Mais gingen zwei Super an den kragen. 9 ein in Schlüter ASl 130 von 1958 beim heu eu wenden.

500 PS starke sagenumworbene Unikat hat im letzten Jahr den Besitzer gewechselt. Nun soll er im schön patinierten Originalzustand erhalten bleiben und mit anderen Schlüter-Schleppern des Eigners in ein noch in Planung befindliches Museum wandern. Apropos Arbeitseinsatz: Dem Mais rückten einige Super und Euro Trac zu Leibe, letztere natürlich standesgemäß mir RückfahreinrichRückfahreinrich tung. Auch Bodenbearbeitung stand auf dem

Gewohnt bunte Mischung – Exoten & Raritäten a

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Plan, doch insgesamt wurden hier eher weniger Vorführungen gefahren. Weitere Hingucker waren der Profi Trac 3500 TVL von Edgar Reuscher, der entgegen seiner Auslieferungslackierung in Gelb für den Rheinbraun-Tagebau nun wieder in Schlüter-Rot und top restauriert da steht. Einen weiteren, leicht umlackierten 3500er brachte der Niederländer van der Schans mit nach Nordhorn. Auffälliger und seltener (wie der 5000er ein Unikat) war der

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Super Trac 1900 TVL von Ralf Bennink in MBtrac-Grün! Zusammen mit Daimler-Benz wollte Schlüter neue Vertriebswege eingehen, und so arbeitet in diesem 1900er der gleiche MercedesMotor wie im 1800er-MB trac (OM 366 988)! Insgesamt waren über 2.200 Landmaschinen in Nordhorn. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Im Arbeitseinsatz auf dem Maisacker befand sich auch der Mengele SF 2000 von Stefan Rott. Richtig die Sporen

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gab auch Ulrich Kropp seinem White 2-180, der mit knapp 11 l großem Cat-Diesel-V8 auch für die passende klangliche Untermalung sorgte. Direkt anschließend scheibte der John Deere 7020 von Werner Thüning mit angehängter 7 m breiter John Deere-Scheibenegge von 1970 die Maisstoppeln unter. Wir sind gespannt, wie die Verantwortlichen auf diese Veranstaltung im kommenden Jahr noch einen draufsetzen wollen, denn das ist bereits angekündigt ...

a Gastspiel: John Deere 7020-knicker mit standesgemäßer Scheibenegge. b kolbenfresser: Mengele SF 2000 mit dreireihigem Maisgebiss. c baby-knicker: Massey Ferguson 1200, der einst gegen Schlüter-boliden antrat. d V8-power: kirovetz k-700A aus der ehemaligen Sowjetunion. e Restauriert: der Deutz D 160 06-knicker, eigentlich ein umgedrehter Radlader.


hobby Altes Eisen | Horsch Terra-Trac TT

Samtfüße: Die tt kamen leer auf nur 0,51 kg/cm2 Bodendruck, beladen auf etwa 0,61 kg/cm2.

aller guten Dinge ... ... sind drei –dachte sich wohl Michael horsch, als er 1984 den terra-trac entwickelte. Er besetzte damit eine Marktnische und rundete sein Ackerbaukonzept ab.

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Horsch Terra-Trac TT Motor: R6, V6 und V8 Hubraum: 6,7 - 14,6 l Leistung: 246 - 405 PS Tankinhalt: 320 - 360 l

Die Motoren lieferten Volvo (R6), cummins (R6) Deutz (V8)und Mercedes Benz (V8). Preis: ca. 1.000 DM pro PS!

Getriebe: hydrostatisch, tt 280 P mit Funck-Powershift Gangzahl v/r: cVt/18x9 Speed: 20/24/40 km/h Einsatzgewicht: 7,6 - 11 t

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Fotos: WerksFoto Archiv MuMMe

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ur ein Rad pro Spur – das war Michael Horschs Devise beim Terra-Trac, kurz TT. Schon ein Jahr nach Gründung der Horsch Maschinen GmbH in Schwandorf 1984 stellte das Unternehmen seinen ersten Selbstfahrer Terra-Trac TT 220 vor. Das Fahrzeug passte mit seinem bodenschonenden Fahrwerk gut in die Strategie des Unternehmens, das zu jener Zeit eine flache, reduzierte Bodenbearbeitung propagierte.. Waren die Dreiräder einige Zeit schwerpunktmäßig für den Betrieb der sä-exaktor- und Drill-exaktorxaktorsämaschinen ämaschinen vorgesehen, so folgten schnell Aufbauten für die Festmist- und Gülleausbringung, beispielsweise von Lomma oder vredo. v Der Antrieb erfolgte hydrostatisch mit einem Poclain-radnabenmotor adnabenmotor ((h25 bzw. s50) vorn und zwei Poclain (s35 bzw. s 50) hinten (tt 352: sauer-Motoren), die durch eine Axialkolbenpumpe mit 119 (sauer) auer) bzw. 2 x 125 ccm ((rexroth bzw. sauer) gespeist wurden und je nach Übersetzung in der höchsten der drei Fahr stufen 20 oder 24 km/h ermöglichten, beim tt 350 und tt 352 mit vier Fahrstufen sogar knapp 40 km/h. Der v vorderradantrieb war abbestellbar.


>>> Von drei auf fünf <<< Die Terra-Trac prägten Horsch viele Jahre und ebneten den Weg für die Entwicklung zum heutigen, global operierenden Familienunternehmen mit weltweit mehr als 1.000 Mitarbeitern.

Startschuss: Einer der ersten tt 220 mit der alten Kabine mit großer tür und ohne B-holm auf der linken Seite.

Kombi: Ein tt 280 P als selbstfahrende, bodenboden schonende Drillkombi mit horsch Drill-Exaktor DE 6 und 3.500 l großem Aufbaubehälter.

Flexibel: Die tt konnten bei Bedarf auch in der Bodenbearbeitung eingesetzt werdem – vor allem der später gebaute tt 280 P mit Powershift-getriebe von Funck.

Wendig: Dank 85 grad Lenkeinschlag konnten die terra-trac mit drei Rädern quasi auf der Stelle wenden.

Schmaler Fuß: Mit entsprechen entsprechender Bereifung waren die tt auch für die Spätdüngung in Reihenkulturen einsetzbar.

Aufgesetzt: Der tt 350-5 als 5-RadVersion für schwere Dungstreuer und güllecontainer.


hobby Topmodell | Steyr 8165 Turbo von MO-Miniatur

Das Original

Aufwärts: MO-Miniatur macht sich langsam als Modellhersteller, wenn auch noch mit Kompromissen.

Rot-weißes Sammlerstück Nach dem Steyr 8180 bringt MO-Miniatur nun auch den 8165 Turbo aus der „großen“ Baureihe. Ein Modell vor allem für Steyr-Fans.

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Motor: 6,6 l Steyr WD 612.86 Leistung: 112 kW/150 PS Getriebe: 12/4, 24/8 oder 36/12 Leergewicht: 5.650 kg Bauzeit: 1986 - 1993

Und was halten wir davon? ansprechende Gesamterscheinung

Bewertung Verarbeitung

8,0

Detailtreue

8,5

Funktionsfähigkeit Anbaugeräte Stabilität Preis

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7,5

gute Lackierung detailreiches Kabineninnenleben keine Frontscheinwerfer Türen lassen sich nicht öffnen

5,0

Heckkraftheber unbeweglich

9,0

chassis/Rahmen zu grob herausgearbeitet

8,5

Standhaft: Der 8165 Turbo wird geschraubt auf einem Kunststoffsockel geliefert – inklusive einer Plexiglashaube. Alle Teile des Modells sind aus Kunststoff.

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Fotos:MuMMe (3); Werkbild Archiv MuMMe (1); Werkbilder

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achdem Mo-Miniatur bereits im vorletzten Jahr steyrFans mit dem ersten Modell des 8180 im Maßstab 1:32 aufhorchen ließ, legt die kleine Manufaktur nun nach. der 8165 turbo orientiert sich klar am kleinen bruder, ist hier und da aber schon besser ausgearbeitet. so ist das kabineninnere weit besser herausgearbeitet. lenkradinstrument, seitenkonsole und schalthebel sind gut nachgebildet. dafür ist der rahmen noch sehr grob, und die kraftheber lassen sich nicht bewegen. Auch die türen können bei diesem Modell nicht geöffnet werden. der Preis von 119 euro macht das Modell daher eher für echte interessant.

Etwa Mitte der 1970er-Jahre wollte Steyr im europäischen Großtraktorengeschäft mitmischen und vor allem Deutz und Fendt Paroli bieten. Auf das Modell 1400 folgten bald die kleineren Typen 8140 und 8165 Turbo sowie die stärkeren und moderneren Typen 8150 bis 8180. Der 8165 Turbo trat mit einem großen Sechszylinder aus eigener Fertigung mit geringer Nenndrehzahl und einer Steyr-Vorderachse in Erscheinung und war mit drei Getriebeoptionen für 30 oder 40 km/h Endgeschwindigkeit erhältlich.


hobby News & Termine bayern-trio

WeIse- oys DIVerse WeIse-t www.weise-toys.de

seit ende Juli sind nun zwei neue deutz-Fahr-trakrak raktoren im Maßstab 1:32 bei Weise-toys erhältlich: der 6190 als ttv- und als cshift-variante. v variante. beide sind jeweils mit einem Frontlader ausgestattet, der beim ttv in deutz-Fahr-Grün lackiert ist und beim cshift die normale stoll-lackierung trägt. lackierung und -beschriftung trägt. dazu werden drei Frontladerwerkzeuge mitgeliefert. der kaufpreis liegt bei 89,90 euro. v von den 2016er-Neuheiten sind nun auch erste Prototypenbilder des 1:32er schlüter super 1250 v aufgetaucht, der etwa ab dezember ausgeliefert werden soll. der kaufpreis wird voraussichtlich um 65 euro liegen – wir halten sie auf dem laufenden!

Nachgelegt rePLICaGrI renauLt 120-54 tz www.replicagri.com

die Franzosen ergänzen ihr lieferprogramm um den renault 120-54 tZ. die türen lassen sich öffnen, der heckkraftheber ist aber nicht sikukompatibel. schwachpunkt sind immer noch die rückspiegel – hier ist beim Auspacken vorsicht v angebracht! der kaufpreis von ca. 45 euro ist fair.

Grüner exot für kenner

ros aGrIFuLL 140 turbo Dt www.ros-srl.it

die Fiat-hofmodellschmiede von ros bringt nach dem Agrifull 160 nun auch den kleineren typen 140 heraus. die schlepper sind wie im original quasi identisch mit der baureihe -90 von Fiatagri, und hierzulande kaum bekannt. daher sind die grünen exoten vor allem etwas für kenner, die Modelle abseits des Mainstreams suchen. der kaufpreis von rund 50 euro geht okay, auch wenn für die Produktion natürlich keine neuen Gußformen angefertigt werden mussten.

Termine

Wandschmuck für 2017 traCtIon KaLenDer www.landecht.de

GroßTraktoren

2017

Das Landtechnikmagazin für Profis

Jetzt schon vorbestellen können sie unseren neuen kalender für 2017. dieses Mal erwarten sie 12 moderne standardtraktoren wie der case ih Quadtrac 620, der case ih Magnum 340 cvX rowtrac, der challenger Mt775e, der claas Xerion 5000 mit Zwillingsrädern, der deutz-Fahr 9340 ttv ttv, der Fendt 1050 v vario, der John deere 8370 r, der Massey Ferguson 8737 dyna-vt mit ihren historischen vorbildern. v der kaufpreis für Abonnenten beträgt 11,90 euro (regulär 14,90 euro). bestellen können sie auf s. 133.

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Farm Pulling 3. und 4. September. Sonsbeck Laut und zugstark geht es zu, beim Meisterschaftslauf im Farm Pulling Anfang September. www.trecker-treck-team-sonsbeck.de Porsche-Traktoren-Ausfahrt 17. September. Roding Wer sich nicht nur für Porsche-DieselTraktoren, sondern auch für die Sportwagen der Edelmarke interessiert, sollte hier vorbeischauen. www.mission-1000.de MB trac- und Unimog-Treffen 24. bis 25. September. Nordhorn Wer auf ehrlichen Sound und Multipass-Effekt steht, sollte die Praxisvorführungen mit Maishäckseln, Rübenroden, Bodenbearbeitung und mehr nicht verpassen. www.trac-technik.de

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Fotos: MuMMe, GraFik: GunGa/MuMMe

alltaG Bruch

Anonym: Dieser Fortschritt E281-Feldhäcksler hat seine besten Zeiten schon lange hinter sich und ist mittlerweile von Grünspan und Gestrüpp überwuchert.

Janis Furrer: Hier hinterließ ein älterer Massey Ferguson 36-Mähdrescher nachhaltige Spuren im Gerstenacker. Von selbst befreien konnte er sich nicht – da musste ein starker Traktor als Retter in der Not ran!

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Mitmachen & gewinnen! In der letzten traction wollten wir von Ihnen wissen, wieviele Vorwärtsgänge das e23Getriebe im John Deere 8370r wirklich hat. richtig war natürlich Antwort b: 24. Unseren Hauptgewinn, ein tolles traktormodell des Deutz-Fahr 9340 ttV von Schuco im maßstab 1:32, hat gewonnen: Michael Jerg: Eine regelrechte Kettenreaktion verver ursachte hier ein gerissener Unterlenkerbolzen am Grubber. Dieser schwenkte seitlich aus, spießte den rechten Hinterreifen des Traktors auf und dieser zog den Grubber bis in den Kotflügel hoch! Billig wird das nicht ...

manfred Hornung aus brettenfeld Wir gratulieren allen Gewinnern, auch der testjahrbücher und DVDs-Doppelpacks, t recht herzlich! DIe FrAGe Für DIeSe AUSGAbe lAUtet: Wann verließ der Versatile 1080 bIG rOY erstmals die Werkshallen? A

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Schreiben Sie die Antwort per e-mail an gewinnspiel.traction@dlv.de oder per post an: redaktion traction, Deutscher landwirtschaftsverlag GmbH, lothstraße 29, 80797 münchen

UnD DAS SInD DIe preISe: 1 x traktormodell des Deutz-Fahr 9340 ttV in 1:32 1 x pflugmodell des lemken Juwel in 1:32 Je 5 x DVD-Doppelpack meet the biG mAn und dlz t technik Hits 2014 5xt testjahrbuch 2016

Michael Schelkle: Diese John Deere 854Rundballenpresse fing in ihrer dritten Saison Feuer und brannte komplett aus. Fahrer Michael Schelkle konnte gerade noch den Traktor abhängen – die Rauchsäule war 40 km weit sichtbar!

Haben Sie auch einen abgebrannten oder festgefahrenen Pechvogel mit der Kamera erwischt? Dann direkt an redtrac@dlv.de senden. Jeder Abdruck erhält ein Landtechnikpaket mit dlv-Testjahrbuch und traction-DVD.

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vorschau November / Dezember 2016 PowerMix: Unimog U 530 – um eine Ausgabe verschoben, nun aber definitiv im nächsten Heft!

Arbeitsprobe: John Deere nimmt für das Produktjahr 2017 einige Überarbeitungen an der Serie S vor. Wir haben diese bei der Weizenernte genauer unter die Lupe genommen.

Trend: Draper-Schneidwerke haben einige Stärken, aber auch Einsatzgrenzen. Wir klären auf und zeigen, was der Markt bietet.

Marktübersicht: Hoflader und SkidSteerLader für Hof und Stall.

Die nächste traction erscheint am 3. November 2016 Impressum

Geschäftsführer: Amos Kotte Bankverbindung: Postbank München BIC: PBNKDEFF IBAN: DE60 7001 0080 0646 565 804 Redaktion: traction – Das Landtechnikmagazin für Profis Lothstr. 29, 80797 München redtrac@dlv.de www.traction-magazin.de Chefredakteur und Chef vom Dienst: Matthias Mumme, verantw. Tel. 089-12705-279 matthias.mumme@dlv.de Redakteure: Karsten Schranz (ksch), Tel. 089-12705-463

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Julia Eder (je), Tel. 089-12705-464 Jörg Möbius (mö), Tel. 030-293974-85 Mitarbeit an dieser Ausgabe: Tobias Meyer Lektorat: Anna Castronovo Erscheinungsweise: zweimonatlich Layout, Repro und Herstellung: Hans Berger und Franziska Schrodi GAV PrePress, Gerstetten Herstellungsleitung: Werner Thein Druck: Mayr Miesbach GmbH Marketing & Vertrieb: Gesamtleitung: Oliver Märten Leiter: Ludwig Stadler Kundenservice: Tel. 089-12705-484/Fax -586 leserservice.traction@dlv.de Verlagsbüro Nord & BeNeLux: Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH Robert Meyer Kabelkamp 6, 30179 Hannover Tel. 0511-67806-206/Fax -130 robert.meyer@dlv.de

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Verlagsbüro Süd & Österreich: Ludwig Stadler Tel. 089-12705-280/Fax -548 ludwig.stadler@dlv.de Vertrieb im Handel: MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

Verlagsvertretungen: Verlagsbüro Nielsen I, V, VI – Nord: impulse medienservice GmbH, Scharbeutzer Straße 25e, 23684 Scharbeutz Tel. 04524-7030888 gf@impulseweb.de

Verlagsbüro Nielsen II,VI – West: Marketing & Verkauf: Siegfried Pachinger GmbH Gesamtleitung: Wertherstr. 17, 33615 Bielefeld Bernd Schräder und André Tel. 0521-977998-10 Klein info@verlagsbueroLeitung Medien Agrartechnik/ pachinger.de Forst: Thorsten Krull, Verlagsbüro Nielsen IIIa, Tel. 089-12705-271 VII – West, BeNeLux: thorsten.krull@dlv.de promedia Tobias Völk GmbH Mediaberatung: Jupiterstraße 55, Stefanie Niedermeier, 55545 Bad Kreuznach Tel. 089-12705-437 Tel. 0671-7967-594 stefanie.niedermeier@dlv.de Mobil 0179-2242246 Verantw. für den Anzeigenteil: info@promedia-online.com Hermann Messmer Verlagsbüro Nielsen IIIb, Tel. 089-12705-250 VII – Ost: E.T. Media, hermann.messmer@dlv.de Elke Tochtermann, Salierstr. 124, Anzeigenpreisliste: 71334 Waiblingen Es gilt die Nr. 3 vom 1.1.2015 Anschrift Marketing & Verkauf: Tel. 07151-986 9470 Mobil: 0172-7157919 siehe Verlagsanschrift elke.tochtermann@gmx.de anzeigen.agrar@dlv.de

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rechts das exklusive, räumlich und zeitlich unbeschränkte Recht zur Vervielfältigung und Verbreitung in körperlicher Form, das Recht zur öffentlichen Wiedergabe und Zugänglichmachung, das Recht zur Aufnahme in Datenbanken, das Bezugspreis: Bundesrepublik Deutschland: Recht zur Speicherung auf jährlich 29,40 € inkl. 7 % MwSt. elektronischen Datenträgern und das Recht zu deren VerÖsterreich: jährlich breitung und Vervielfältigung 29,40 €, Schweiz jährlich sowie das Recht zur sonstigen 42,00 SFR, übriges Ausland: Verwertung in elektronischer jährlich 33,00 € Form. Hierzu zählen auch Kündigungen jederzeit mögheute noch nicht bekannte lich. Auszubildende erhalten gegen Nachweis 25 % Rabatt. Nutzungsformen. Einzelheftpreis: Deutschland Namentlich gekennzeichnete 5,50 € inkl. 7 % MwSt., Beiträge müssen nicht die Österreich 5,50 €, Schweiz Meinung der Redaktion wie9,80 SFR, BeNeLux 6,50 € dergeben, die sich sinnwahManuskripte sind an die Rerende Kürzungen vorbehält. daktion zu senden. Die DeutInformationen und Meldungen scher Landwirtschaftsverlag sind nach bestem Wissen und GmbH haftet nicht für Manusorgfältig recherchiert, aber skripte, die unverlangt eingeohne Gewähr. Mit der Übergareicht werden. Mit der Annah- be von Manuskripten bekundet me zur Veröffentlichung über- der Autor, dass er Inhaber der trägt der Autor dem Verlag an Urheberrechte ist und keine seinem Beitrag für die Dauer Rechte Dritter verletzt. des gesetzlichen UrheberDie Zeitschrift und alle enthal-

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