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50 Jahre Wakkerpreis
DIE AUSZEICHNUNGEN VON 1972 BIS 2022
Der Wakkerpreis zeichnet Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Hierzu gehören insbesondere das Fördern gestalterischer Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt. Ein Überblick.
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2022: Meyrin (GE) Cette commune de l’agglomération genevoise montre de manière exemplaire comment, par le dialogue, faire de la diversité un atout. Elle est parvenue à concilier les aspirations des humains avec les exigences de la nature et à créer une culture du bâti de qualité apportant pour tous davantage de biodiversité.
2021: Prangins (VD) Située entre Lausanne et Genève, au milieu de la région métropolitaine de l’arc lémanique, Prangins est soumise à une forte pression d’urbanisation. Elle y fait face par des interventions ciblées dans l’entretien et la mise en valeur des qualités architecturales et paysagères existantes.
2020: Baden (AG) Die verkehrsgeplagte Zentrumsstadt hat mit klugen Investitionen Lebensqualität zurückgewonnen. Der innere Stadtkern ist vom Auto befreit, Strassen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität machen das Zentrum lebenswert, historische Garten- und Parkanlagen werden sorgsam gepflegt, und in den Entwicklungsgebieten entstehen neue öffentliche Freiräume.
2019: Langenthal (BE) Das Zentrum des bernischen Oberaargaus hat nach Jahren der wirtschaftlichen Krise ein neues bauliches Wachstum erfahren, das vom Stolz auf das industrielle Erbe, von guter Planung und der Bereitschaft zum Dialog geprägt ist. 2018: Stiftung «Nova Fundaziun Origen» in Riom (GR) Im Kulturerbejahr 2018 wird die Nova Fundaziun Origen in Riom mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. Die Stiftung und ihr Kulturfestival Origen geben dem gebauten Erbe und damit einem ganzen Dorf neue Perspektiven. Die Grundlage dafür liefert das lokale Kulturerbe, das dank Origen weit über die Region hinausstrahlt.
2017: Sempach (LU) Die Kleinstadt erhält den Wakkerpreis für die sorgfältige und zeitgemässe Weiterentwicklung ihrer historischen Ortskerne von nationaler Bedeutung und für die breit verankerte Diskussionskultur über das Bauen und Planen in der Gemeinde.
2016: Rheinfelden (AG) Die Grenzstadt am Rhein macht deutlich, wie ein vernetztes und langfristiges Denken von Politik und Behörden – auch über die Landesgrenzen hinweg – die Lebensqualität eines Ortes positiv beeinflussen kann.
2015: Bergell (GR) Die Bündner Talschaft hat die bestehende wertvolle Baukultur und die intakte Kulturlandschaft als Standortvorteile erkannt. Gemeinschaftlich entwickelte Strategien, die Sensibilisierung der Bevölkerung und die frühzeitige Beratung am Einzelobjekt ermöglichen mit geringem Aufwand den Erhalt der gebauten Identität und fördern hochwertige zeitgenössische Architektur.
LES DISTINCTIONS DE 1972 À 2022
50 ans du Prix Wakker
Le Prix Wakker distingue des communes qui peuvent se prévaloir d’un développement urbanistique de qualité. L’attention est surtout portée sur la qualité architecturale des nouvelles constructions, le traitement respectueux de la substance bâtie historique et la prise en compte des impératifs environnementaux. Aperçu.
2021: Visite guidée du village de Prangins à l’occasion de la remise du Prix Wakker 2018: Preisübergabe an die Stiftung «Nova Fundaziun Origen» in Riom 2012: Bundesrätin Simonetta Sommaruga spricht zum Wakkerpreis in Köniz.
Christian Bonzon Schweizer Heimatschutz Daniel Bill
2014: Aarau (AG) Die Aargauer Kantonshauptstadt erhält die Auszeichnung für die vorbildliche Umsetzung einer qualitätsvollen Verdichtung am richtigen Ort – dies unter Bewahrung der Identität der verschiedenen Stadtquartiere.
2013: Sion (VS) Le chef-lieu valaisan reçoit le Prix Wakker pour avoir amorcé avec succès sa mue urbaine et replacé le paysage au cœur de son développement territorial. À travers les aménagements exemplaires des espaces publics du centre-ville, c’est tout un processus de réflexion sur la manière de faire la ville qui s’est mis en place. Dans la foulée, Sion a initié un travail de reconnaissance du patrimoine architectural moderne, l’un des plus importants de Suisse.
2012: Köniz (BE) Die Gemeinde Köniz erhält den Wakkerpreis für ihre vorbildliche Siedlungsentwicklung, die für Agglomerationsgemeinden Modellcharakter hat. Ihre wichtigsten Vorzüge sind eine klare Abgrenzung zwischen dem Siedlungsgebiet und der Kulturlandschaft, eine Verkehrsplanung, die auf der Koexistenz aufbaut, ebenso wie die Bewahrung der Identität der verschiedenen Ortsteile.
2011: Ouest lausannois (VD) Pour sa quarantième édition, Patrimoine suisse attribue le Prix Wakker 2011 aux neuf communes de l’Ouest lausannois. Bussigny, Chavannes, Crissier, Ecublens, Prilly, Renens, St-Sulpice, Villars-Ste-Croix et Lausanne reçoivent cette distinction pour leur action commune de mise en valeur de leur territoire, d’organisation de leur développement et de création d’une identité cohérente.
2010: Fläsch (GR) Das Weinbaudorf im Rheintal erhält die Auszeichnung für seine innovative Ortsplanung. Dank Landumlegungen konnten die charakteristischen Wein- und Obstgärten im Dorfkern erhalten werden, ohne die bauliche Weiterentwicklung zu verhindern. Zudem fördert die Gemeinde aktiv gute zeitgenössische Architektur, indem sie berät und mit gutem Beispiel vorangeht. Die gelungenen Neubauten stärken das Ortsbild.
2009: Yverdon-les-Bains (VD) La ville du bout du lac de Neuchâtel reçoit le Prix Wakker pour la manière dont elle gère son espace public, la collaboration exemplaire qu’elle entretient avec les communes avoisinantes et la volonté manifeste d’aménagement de ses autorités communales. 2008: Grenchen (SO) Die solothurnische Stadt erhält die Auszeichnung für die vielfältigen Aufwertungen des öffentlichen Raums, für die sorgsame Weiterentwicklung der gebauten Stadt und für den respektvollen Umgang mit den zahlreichen Bauten der Nachkriegszeit.
2007: Altdorf (UR) Der Hauptort des Kantons Uri wird ausgezeichnet für seine klare, landschaftsverträgliche Raumentwicklung, die nachhaltige Pflege des Ortsbilds und die erstaunliche Vielzahl gelungener Neubauten und Sanierungen.
2006: Delémont (JU) La capitale jurassienne se voit récompensée pour sa stratégie d’aménagement claire et son développement urbain soigneux et de grande qualité. Delémont favorise une bonne architecture, moins par des règles rigides que par des incitations, des consultations et une aide au projet.
2005: SBB In seinem Jubiläumsjahr zeichnet der Schweizer Heimatschutz ausnahmsweise eine andere Ebene der öffentlichen Hand aus. Die Schweizerischen Bundesbahnen erhalten den Wakkerpreis für das beispielhafte Engagement zugunsten der Baukultur. Das Unternehmen nimmt eine wichtige Vorbildfunktion ein, indem es gute Architektur konsequent fördert und einen respektvollen Umgang mit dem baulichen Erbe pflegt.
2004: Biel (BE) Der Stadt ist es gelungen, nach Jahren der Vernachlässigung, den öffentlichen Raum und das einzigartige bauliche Erbe des 20. Jahrhunderts neu in Wert zu setzen. Es entstanden Plätze und Fussgängerzonen, zahlreiche Bauten des letzten Jahrhunderts wurden unter Schutz gestellt und renoviert. Die gestalterische Qualität von Neubauten konnte dank Architekturwettbewerben deutlich gesteigert werden.
2003: Sursee (LU) Das Städtchen mit seiner bedeutungsvollen Altstadt war nach 1950 einem unkontrollierten Wachstum ausgesetzt und sah sich mit den Problemen einer normalen Agglomerationsgemeinde konfrontiert. Sursee gelang es, die Stadtentwicklung in eine kluge Richtung zu lenken. Mit wegweisenden baulichen Zeichen hat die Stadt einerseits den historischen Kern vor der Musealisierung bewahrt und andererseits den umliegenden Siedlungsraum aufgewertet.
2011: Prix Wakker pour les neuf communes de l’Ouest lausannois 2008: Volksfest auf dem Marktplatz zur Preisverleihung in Grenchen 2005: Le patron des CFF, Benedikt Weibel, et le président de Patrimoine suisse, Caspar Hürlimann
Patrimoine suisse Stadt Grenchen Rolf A. Stähli
1973 Saint-Prex
2021 Prangins
1978 Dardagny 2022 Meyrin 2000
Genève 1988 Porrentruy 1996 Basel
2006 Delémont 1983 Muttenz 2016 Rheinfelden 1985 Laufenburg 2002 Turgi
1974 Wiedlisbach 2014 Aarau 2020 Baden
2008 Grenchen
1994 La Chaux-de-Fonds 2004 Biel/Bienne 1980 Solothurn 2019 Langenthal 2003 Sursee 2017 Sempach
2012 Köniz 2005 SBB 1997 Bern 1991 Cham
2009 Yverdon-les-Bains
2011 Ouest lausannois
1990 Montreux 1986 Diemtigen
1979 Ernen 1972 Stein am Rhein 1987 Bischofszell
1989 Winterthur 1984 Wil 1992 St. Gallen
2001 Uster 1976
Grüningen
2007 Altdorf
2013 Sion 1982 Avegno
2002: Turgi (AG) Die Gemeinde zeigt, wie sich eine kleine Agglomerationsgemeinde ohne pittoresken Ortskern im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten erfolgreich für eine qualitätvolle Siedlungsentwicklung einsetzen kann. Dank einer aktuell gehaltenen Nutzungsplanung, zeitgemäss gestalteten Neubauten und einem sorgfältigen Umgang mit historischen Bauten hat Turgi eine beispielhafte Aufwertung des Lebensraums erreicht.
2001: Uster (ZH) Dank zahlreichen beispielhaften planerischen und baulichen Massnahmen ist es der Stadt gelungen, in der zunehmend anonymen schweizerischen Agglomerationslandschaft eine eigene Identität zu schaffen. Der Siedlungsraum wurde klar vom ländlichen Raum getrennt und eine hochwertige, zeitgenössische Architektur aktiv gefördert. Dabei konnte die alte Bausubstanz respektvoll in die Baustruktur der Gegenwart integriert werden.
2000: Genève (GE) La ville a été récompensée pour le travail exemplaire accompli dans le but de revaloriser l’espace public le long du Rhône, en particulier pour le projet «Le Fil du Rhône». Des passages pour piétons, des quais et des places ont été réaménagés de manière à la fois créative et précautionneuse. Les architectes, les ingénieurs et les artistes ont uni leurs efforts pour faire de l’espace fluvial un espace à vivre.
1999: Hauptwil-Gottshaus (TG) Die Gemeinde wurde für ihre vorbildlichen Bemühungen zur Pflege und Erhaltung des industriellen Erbes und der industriel-
1999
Hauptwil-Gottshaus 1992 St. Gallen
1977 Gais
2010 Fläsch
2018 Riom
2015 Bergell 1975 Guarda
len Kulturlandschaft ausgezeichnet. So konnten Wohn- und Gewerbebauten aus den drei vergangenen Jahrhunderten beispielhaft erhalten und neuen Nutzungen zugeführt werden.
1998: Vrin (GR) Über Jahre hat Vrin gezeigt, wie sich heutige landwirtschaftliche Gebäude in ein traditionelles Bergdorf eingliedern können. Dies erreichte die Gemeinde einerseits durch ein tolerantes Verständnis für Architektur und anderseits durch eine Ortsplanung, die sowohl auf die traditionellen Siedlungsstrukturen als auch auf die Bedürfnisse der modernen Landwirtschaft vorausschauend reagierte.
1997: Bern (BE) Die Stadt Bern hat auf verschiedene Weise die gekonnte Umnutzung nicht mehr verwendeter Industriebauten gefördert. Dadurch hat sie wertvolle Zeugnisse der früheren Industriezeit vor dem Abbruch bewahrt und gleichzeitig interessante Lösungen für die Schaffung von Raum für kulturelle Zwecke mitunterstützt.
1996: Basel (BS) Die Stadt Basel erhält den Preis als Anerkennung für ihre langjährige Baupolitik, mit der sie zeigt, wie sich zeitgemässe Architektur ohne Anbiederung in traditionelle Ensembles einordnen lässt. Dabei hat die Stadt auf gekonnte Weise politische und kulturelle Kräfte zu gemeinsamem Handeln zusammengeführt.
1995: Splügen (GR) Die Gemeinde hat ein beachtenswertes Zusammenwirken zwischen Ortsbilderhaltung und Tourismus erreicht. Durch einen strikten Schutz des alten Ortskerns bewahrte sie ihre baukulturelle Substanz und ermöglichte gleichzeitig durch eine rationale Zonenplanung eine wirtschaftlich vernünftige Weiterentwicklung.
1994: La Chaux-de-Fonds (NE) Durant les années 1980, les autorités municipales ont su, par une campagne de motivation réussie, mettre en valeur les beautés souvent cachées de cette ville construite en damier, et sensibiliser la population à cet égard. Elles sont parvenues à ce que les particuliers prennent eux aussi conscience de la valeur architectonique de leurs maisons, de sorte que les rénovations effectuées ont nettement amélioré l’atmosphère culturelle et la qualité de vie dans cette ville.
1993: Monte Carasso (TI) Um den baulichen Schwerpunkt des Ortes herum – die Kirche mit dem zu einem Schulhaus umgebauten Augustinerinnenkloster – entstand in der einfachen, aber ausdrucksstarken Architektur des bekannten Architekten Luigi Snozzi ein innerer Ring aus öffentlichen und privaten Bauten. Eine Zonenplanrevision bot zudem gute Voraussetzungen für eine architektonisch hochwertige Verdichtung und Entwicklung. Dabei wirkten kreative und gleichzeitig liberale Kräfte mit, denn die Bauordnung enthält nur wenige und recht lockere Vorschriften, schafft aber eine Expertenkommission, welche die Baugesuche prüft.
1992: St. Gallen (SG) St. Gallen erarbeitete städtebauliche Studien über grössere Gebiete, in denen sich Bauabsichten bemerkbar machen. Damit definierte die Stadt ihre Vorstellungen über ihre weitere Entwicklung. Die Überbauungsvorschläge helfen, Bauherrschaft, Architektinnen und Architekten von den Vorzügen der rücksichtsvollen und qualitativ hochstehenden Einordnung von Bauten in die Umgebung zu überzeugen.
1991: Cham (ZG) Weitblickende und konsequente Freiraumplanung: Die Gemeinde hat ausserhalb der Siedlungen grossräumige Landschaften geschützt und im Baugebiet Zonen festgelegt, die entweder frei gehalten werden müssen oder nur von der öffentlichen Hand überbaut werden dürfen. Ein besonderer Kernzonenplan gewährleistet eine wohnliche Gestaltung der Aussenräume und verpflichtet die Behörden zur Schaffung eines Netzes von Fussgängerverbindungen, die sich stellenweise zu Plätzen erweitern.
1990: Montreux (VD) Le Prix Wakker récompense les efforts d’entretien que Montreux a déployés pour entretenir sa structure architecturale marquée par le tourisme de la fin du XIXe siècle. À partir de 1950, de fébriles activités de construction s’étaient soldées par l’apparition de bâtiments, dont certains fort laids, qui tranchaient sur un tableau d’ensemble légèrement anarchique, certes, mais d’autant plus sympathique et attrayant. C’est lors de la restauration et de la reconstruction du marché couvert, installation qu’il avait été question de démolir au profit d’une aire de stationnement, que la tendance allait se renverser.
1989: Winterthur (ZH) Winterthur wird für die Respektierung der Wohnstrukturen des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem Wakkerpreis prämiert. Die Auszeichnung anerkennt die Schaffung der planerischen Möglichkeit, Gartensiedlungen für Arbeiter und Angestellte sowie Villenquartiere zu erhalten. Vor allem die Reihenhaussiedlungen sind eine auch in Zukunft gültige familienfreundliche Wohnform.
1988: Porrentruy (JU) Le Prix Wakker est un hommage aux efforts communs et aux succès des particuliers, de l’économie et des autorités en vue de sauvegarder et d’entretenir le site urbain de Porrentruy. Outre les soins prodigués aux édifices, la ville veille à la bonne intégration des équipements publics tels que les fontaines, les installations d’éclairage et le revêtement des chaussées, et elle soigne les détails, notamment en matière d’enseignes, de paratonnerres et de girouettes.
1987: Bischofszell (TG) Die Gemeinde unterstützt private Restaurierungsvorhaben finanziell und investiert auch in die Renovation öffentlicher Gebäude. Ein besonderes «Baureglement für die Altstadtzonen» enthält für die eigentliche Altstadt, die Umgebung der Thurbrücke und das sogenannte «Schlössli» sehr strenge Vorschriften hinsichtlich der Erhaltung und Gestaltung der Bauten. Eine engere und weitere Umgebungsschutzzone sorgt für Rücksichtnahme auf das Stadtbild.
1986: Diemtigen (BE) Diemtigen hat durch eine konsequente Planung erreicht, dass das 130 km2 messende Gemeindegebiet vor Beeinträchtigungen weitgehend verschont geblieben ist. Dies war nicht einfach, weil in einem traditionellen Streusiedlungsgebiet, wie es das Diemtigtal darstellt, die Grundeigentümer im ganzen Gebiet verteilt sind und sich dementsprechend auch Wünsche nach Einzonung von Bauland ergeben können. Dieser Gefahr ist die Gemeinde begegnet, indem sie weiträumige Landschaftsschutzzonen ausschied, die Ferienhausgebiete rigoros einschränkte und auf wenige Stellen konzentrierte.
1985: Laufenburg (AG) Laufenburg ist im ISOS als Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft, und die Gemeinde hat von sich aus Erhebliches zur Pflege des Ortsbildes geleistet durch Bereitstellung planerischer Grundlagen, durch Ausführung eigener Projekte wie auch durch Unterstützung entsprechender privater Vorhaben.
1984: Wil (SG) Gründe für den Wakkerpreis waren einerseits die sorgfältige, integrale bauliche Erhaltung der Altstadt und deren Aufwertung als Lebensraum, andererseits die Zentrumsplanung in der näheren Umgebung. Aufgrund dieser Planung wurde ausserhalb der Altstadt, deren Bebauung aus dem 15. bis 19. Jahrhundert stammt, auch die Verbindung zwischen Altstadt und Bahnhof sukzessive zugunsten der Fussgänger vom Autoverkehr entlastet. Schutzzonen verschiedener Art rund um die Altstadt verhindern, dass diese durch beeinträchtigende Bauten verunstaltet wird.
1983: Muttenz Die Auszeichnung gilt als Anerkennung der Anstrengungen, die historische Bausubstanz in einer stark industrialisierten Umgebung zu erhalten, durch eine gezielte Bodenpolitik und Dorfkernplanung eine gesunde Durchmischung traditioneller und neuzeitlicher Nutzungen zu gewährleisten, zeitgenössische Architektur mit den geschichtlich gewachsenen Strukturen zu verbinden sowie die Frei- und Strassenräume im Dorfzentrum lebensfreundlich zu gestalten.
1982: Avegno (TI) Aufgrund ihres beispielhaften Beitrages zur Verminderung der Abwanderung aus einer entvölkerungsgefährdeten Talschaft wurde die Gemeinde Avegno mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. So wurden planerische, rechtliche und bauliche Massnahmen zur Erhaltung des traditionellen Ortsbildes beschlossen, die eine massvolle Entwicklung des Dorfes ermöglichten.
1981: Elm (GL) Den Preis erhält Elm als Anerkennung für planerische, bauliche und rechtliche Massnahmen zum Schutz und zur rücksichtsvol-
1995: Heimatschutzpräsident Ronald Grisard übergibt in Splügen die Wakkerpreisurkunde. 1987: Bischofszell wird für die Unterstützung privater Restaurierungsvorhaben ausgezeichnet. 1982: La présidente de Patrimoine suisse, RoseClaire Schüle, avec le certificat du prix à Avegno
Rolf A. Stähli Mattle/Schweizer Heimatschutz Schmidt/Schweizer Heimatschutz
len Entwicklung des Dorfes. Dazu gehören auch die beispielhafte Eingliederung moderner Gemeinschaftsbauten ins bestehende Orts- und Landschaftsbild und die Bemühungen der Dorfgemeinschaft, an einem intakten Lebensraum unbeirrt festzuhalten.
1980: Solothurn (SO) Die Auszeichnung bestätigt die Stadt Solothurn in ihrem Bestreben, die Sanierung der Altstadt und die Weitergestaltung einer für das Leben und Zusammenleben bestimmten Innenstadt fortzuführen, die Restaurierung wertvoller Einzelbauten ausserhalb der Kernzone zu fördern und die Erweiterung der Grünanlagen durchzuführen.
1979: Ernen (VS) Trotz den grossen finanziellen Opfern, welche die Bevölkerung für die Schutzbestrebungen erbringen musste, hat sie es geschafft, die wertvollen Bauten zu sichern und zu renovieren. Im Vordergrund standen die öffentlichen Bauten, bis dann allmählich auch die privaten Umbauten und Renovationen begleitet und gefördert wurden.
1978: Dardagny (GE) Grâce à une croissance démographique exceptionnellement lente au cours des siècles, Dardagny a conservé l’image intacte d’un village du XVIIIe siècle. Rien ne vient troubler le charmant tableau de cette localité vigneronne avec ses ruelles et ses recoins intimes. La ferme villageoise se caractérise ici par les larges voûtes de ses portes cochères et la présence fréquente d’un escalier extérieur. Ce sont tout particulièrement les dimensions et les matériaux utilisés qui déterminent le type de la ferme de Dardagny.
1977: Gais (AR) Als Kur- und Erholungsstätte spielt Gais eine wichtige Rolle, daher wird das Orts- und Landschaftsbild intakt gehalten. Das Baureglement ist weit über das Übliche hinaus darauf ausgerichtet, die Eigenart und Schönheit des Bestehenden zu bewahren und Neues nur zuzulassen, wenn es sich ästhetisch befriedigend in den Gesamtrahmen einfügt.
1976: Grüningen (ZH) Die Heimatschutzgesellschaft Grüningen überwacht bauliche Veränderungen im Städtchen und dessen Umgebung und unterbreitet Vorschläge für Verbesserungen. Sie erwirbt, renoviert und veräussert Liegenschaften zur Sicherung des Ortsbildes, führt das Ortsmuseum, veranstaltet kulturelle Anlässe und gibt Publikationen heraus. Der Initiative ihres Vorstandes ist es zu verdanken, dass eine Reihe städtebaulich und historisch wichtiger Bauten gerettet werden konnten.
1975: Guarda (GR) Das Dorf im Unterengadin kann sich rühmen, eines der charaktervollsten und besterhaltenen Ortsbilder der Schweiz zu besitzen. Keine Selbstverständlichkeit für eine Gemeinde, die zur Hauptsache von der kargen Berglandschaft und von einem bescheidenen Tourismus leben muss. Vor allem die Abwanderung der jungen Leute in die städtischen Agglomerationen des Unterlandes gehört zu den schwersten Problemen, mit denen das Dorf zu ringen hat.
1974: Wiedlisbach (BE) Das Städtchen hat seinen Charakter, seinen alten Baubestand und sein traditionelles Aussehen bewahrt. Unermüdlich und mit Erfolg sucht ein Altstadtkomitee die Bevölkerung über den Wert des Ortsbildes aufzuklären; es ist auch aktiv am Werk. Behörden und Bürgerschaft sind darauf bedacht, der Nachwelt das Siedlungsbild in unverfälschter Schönheit zu sichern.
1973: Saint-Prex (VD) Groupé sur sa presqu’île, le «bourg», centre historique de cette localité vaudoise, a conservé l’homogénéité de ses modestes rangées de façades, de ses toits de tuiles et de sa rue principale qui se prolonge jusqu’à la porte de la ville. Saint-Prex a su préserver son aspect caractéristique par des mesures légales appropriées.
1972: Stein am Rhein (SH) Stein am Rhein hat zu einem aussergewöhnlichen, ja einzigartigen Stadtbild in beispielhafter Weise Sorge getragen. Wohl nirgends in der Schweiz und nur an sehr wenigen Orten in Europa finden sich auf engem Raum so viele hervorragende Einzelbauten. Von ganz besonderer Bedeutung ist das auf dem mittelalterlichen Grundriss gewachsene Stadtbild.
→ Mit mehr als 60 Veranstaltungen in allen Landesteilen und Sprachregionen der Schweiz gehen die Sektionen des Schweizer Heimatschutzes dem
Wakkerpreis, seinen Erfolgen und Misserfolgen sowie seinen künftigen
Herausforderungen auf die Spur. Das Gesamtprogramm liegt dieser Ausgabe bei und ist unter www.heimatschutz.ch/veranstaltungen abrufbar. → Avec plus de 60 manifestations dans toutes les régions linguistiques du pays, les sections de Patrimoine suisse se lancent sur la piste du Prix
Wakker: elles analysent ses succès et ses échecs ainsi que les défis à venir. Le programme complet est joint à la présente édition de la revue.
Il peut être consulté sur www.patrimoinesuisse.ch/manifestations.
1980: Führung durch die mit dem Wakkerpreis ausgezeichnete Altstadt von Solothurn 1972: Stein am Rhein feiert den ersten Wakkerpreis auf dem Rathausplatz .
1975: Beaucoup d’enthousiasme au cœur du village de Guarda le jour de la remise du prix
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