Hessen Agentur - Jahresberichtr 2013

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beraten

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG

WIRTSCHAFTSFORSCHUNG & LANDESENTWICKLUNG

PROJEKTE

analysieren

informieren

organisieren

FÖRDERUNG

HESSEN AGENTUR

TOURISMUS- & KONGRESSMARKETING

DIALOG

entwickeln INNOVATIONS- & kommunizieren NACHHALTIGKEITSPROJEKTE

JAHRESBERICHT 2013

TECHNOLOGIE & INNOVATION ansiedeln EUROPA & WIRTSCHAFT VERNETZUNG beschleunigen

vermarkten

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG begleiten

HESSEN TRADE & INVEST

AUSSENWIRTSCHAFT

vernetzen

INTERNATIONALISIERUNG STANDORTMARKETING

PROJEKTENTWICKLUNG konzipieren UMGESTALTUNG

HA STADTENTWICKLUNG ANALYSEN

REVITALISIERUNG

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STADTERNEUERUNG ENTWICKLUNGSKONZEPTE MACHBARKEITSSTUDIEN managen KOMMUNALBERATUNG LEBENSRÄUME KONVERSION


An Hessen führt kein Weg vorbei

Kassel ¢

¢ Marburg

Wetzlar ¢

¢ Gießen

Bad Homburg ¢

¢ Hanau Frankfurt ¢¢ Offenbach

¢ Wiesbaden ¢ Rüsselsheim ¢ Darmstadt

¢ Fulda


INNOVATIONS- & NACHHALTIGKEITSPROJEKTE entwickeln Projekte kommunizieren TOURISMUS- & KONGRESSMARKETING Dialog beraten Förderung organisieren WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG analysieren WIRTSCHAFTSFORSCHUNG & LandesEntwicklung informieren

Hessen Agentur

Dienst. Leister. Wirtschaftsentwicklung vermarkten TECHNOLOGIE & INNOVATION begleiten Europa & vernetzung ansiedeln AUSSENWIRTSCHAFT STANDORTMARKETING vernetzen Internationalisierung beschleunigen Wirtschaft

Hessen Trade & Invest

KOMMUNALBERATUNG ENTWICKLUNGSKONZEPTE Umgestaltung Lebensräume konzipieren STADTERNEUERUNG Analysen managen Konversion CONSULTING planen PROJEKTENTWICKLUNG koordinieren MACHBARKEITSSTUDIEN Revitalisierung

Ha Stadtentwicklung

Die Hessen Agentur ist die Dienstleistungsgesellschaft des Landes Hessen. Sie bündelt gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Hessen Trade & Invest und HA Stadtentwicklungsgesellschaft die nichtmonetäre Wirtschafts­­förderung. Durch die gezielte und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung wird die Positionierung des Landes im nationalen und globalen Wettbewerb weiter gestärkt. In der Mitte Deutschlands – im Herzen Europas: An Hessen führt kein Weg vorbei.

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INHALT

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden Tarek Al-Wazir, hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

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Vorwort der Geschäftsführung

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Hessen Agentur – Hessen Trade & Invest – HA Stadtentwicklungsgesellschaft

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Dach. Organisation. 8 Unternehmensporträts Advantage. Hessen. 14 Zahlen, Daten, Fakten Hessen Agentur

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Fort. Schritt. 22 Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte Exkurs: Mit gutem Beispiel voran – „Energie“

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Think. Tank. 34 Wirtschaftsforschung & Landesentwicklung Exkurs: Den demografischen Wandel in Hessen gestalten

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Reise. Ziel. 46 Tourismus- & Kongressmarketing Exkurs: Nachhaltige Tourismuswirtschaft im demografischen Wandel

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Hessen Trade & Invest

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Netz. Werker. Technologie & Zukunft

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Exkurs: Eine Chance für Hessen – Industrie 4.0

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Weit. Sicht. 66 Internationale Angelegenheiten Exkurs: Auf Erfolgskurs – Die Steinhardt GmbH

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HA Stadtentwicklungsgesellschaft

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Zukunfts. Fähig.

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Exkurs: „Wir bauen eine Stadt“

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Hessen Agentur – Hessen Trade & Invest – HA Stadtentwicklungsgesellschaft

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Rede. Fluss. 88 Kommunikationsaktivitäten 2013 Kenn. Zahlen. Impressum

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Sehr geehrte Damen und Herren, im Herzen Europas und Deutschlands gelegen, spielt Hessen als Wirtschafts- und Finanzstandort, als Verkehrsdrehscheibe, als Zentrum für Wissenschaft und Forschung in der obersten Liga. Prosperität und Internationalität machen unser Land zu einem begehrten Ziel für Investoren und für Fachkräfte, denen innovative Unternehmen attraktive Arbeitsplätze bieten. Reizvolle Städte, intakte ländliche Regionen und eine vitale Kulturszene sorgen für eine hohe Lebensqualität. Diese Standortvorzüge gilt es zu erhalten und zu festigen. Ich bin froh, dass die Landesregierung bei dieser anspruchsvollen Aufgabe auf die Kompetenz der Hessen Agentur zurückgreifen kann. Als hundertprozentige Landesgesellschaft nimmt sie eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung der Wirtschaftsförderpolitik ein – angefangen von der Erarbeitung verlässlicher Prognosen, ohne die es keine nachhaltigen Investitionsentscheidungen geben kann, über die Stärkung des Wissens­ standorts Hessen bis hin zur Erschließung der

wirtschaftlichen Potenziale in den einzelnen, sehr unterschiedlichen Regionen unseres Landes. Bei all diesen Herausforderungen hat sich die Hessen Agentur mit ihren Tochtergesellschaften Hessen Trade & Invest und HA Stadtentwicklungsgesellschaft auch im Jahr 2013 als zuverlässiger Partner der Landesregierung, als geschickter Vermittler und Kommunikator erwiesen. Für diese erfolgreiche und engagierte Arbeit danke ich als Aufsichtsratsvorsitzender ebenso wie als hessischer Wirtschaftsminister der Geschäftsleitung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Tarek Al-Wazir Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

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Vorwort Geschäftsführung

Vorwort der Geschäftsführung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, wichtige strukturelle Veränderungen bestimmten das vergangene Jahr. Unsere neue Tochtergesellschaft Hessen Trade & Invest (HTAI) hat ihre operative Tätigkeit begonnen – mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts offensiv weiterzuentwickeln, indem sie bestehende Unter­ nehmen bei ihrer Weiterentwicklung unterstützt, Märkte im Ausland erschließt und Investoren ins Land holt. Der Hessischen Landesregierung und ihren Institutionen steht heute mit der Hessen Agentur (HA) bereits im zehnten Jahr eine zeitgemäße Struktur zur Verfügung, die Wirtschaft und Politik neutral und zukunftsorientiert vernetzt. Als Unternehmen des Landes sind wir ausschließlich dem Wohl Hessens und seiner Bürger verpflichtet. Als privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft wirtschaften wir kostenbewusst und zielgerichtet. Wir können heute stolz darauf sein, mit unseren Strukturen diesen Aufgabenstellungen gleichermaßen gerecht zu werden. Die Geschäftsführung ist mit dem Geschäftsverlauf des Berichtsjahres 2013 sehr zufrieden. Sowohl in der Muttergesellschaft als auch in den Tochter­ gesellschaften wurden hohe Erträge erwirtschaftet. Zugleich konnten wir mit strikter Kostendisziplin und mit effizienten Steuerungsprozessen die betrieb­ lichen Aufwendungen optimieren. Zum Ende des Wirtschaftsjahres wiesen alle Gesellschaften ein positives Jahresergebnis vor Steuern aus. Mit dieser Publikation legen wir nicht nur Rechenschaft über Leistungen und Erfolge des vergangenen Jahres ab; wir wollen auch dokumentieren, wie in jedem einzelnen Bereich der Hessen Agentur, bei jeder Tochtergesellschaft und in jedem Projekt die Zukunftsfähigkeit des Landes im Fokus steht.

So unterstützen die wissenschaftlichen Arbeiten der Hessen Agentur im Bereich Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung nicht nur die Hessische Landesregierung bei heute anstehenden Entscheidungen und Projekten. Die HA wirkt mit ihren Analysen und Prognosen bis weit in die nächsten Generationen hinein – beispielhaft stellen wir Ihnen auf den Folgeseiten Projekte zum Thema demografischer Wandel vor. Unter dem Dach des Bereiches Innovation und Nachhaltigkeit werden förderungswürdige Themen durch die Vernetzung von Wissenschaft und Unternehmen zu Projekten mit nachhaltiger Wirksamkeit für unser Land. Dazu gehört auch die Kommunikation politischer Entscheidungen und Prozesse an die Bürger Hessens. Wir zeigen exemplarisch, wie Impulse für energiepolitisch wichtige Entwicklungen gesetzt und Beiträge zur Pionierrolle Hessens bei der Energiewende auf Landes- und Bundesebene geliefert werden. Tourismus- und Kongressmarketing ist in Hessen nicht auf die Werbung für schöne Reiseziele begrenzt, sondern wird als komplexes Maßnahmenpaket im Sinne von Standortmarketing verstanden. Wir präsentieren hier Lösungsansätze, wie den Herausforderungen des demografischen Wandels in einer wirtschaftlich bedeutenden und zugleich für das Land imageprägenden Querschnittsbranche begegnet werden kann. Mit der Gründung der Hessen Trade & Invest ist es uns darüber hinaus gelungen, die verschiedenen Aktivitäten in den hessischen Regionen zur Technologie- und Innovationsförderung, zur Anwerbung von Investoren und zur Internationalisierung hessischer Unternehmen zu bündeln. Dies umfasst klassische Aktivitäten des Standortmarketings und erprobte Instrumente wie Delegationsreisen, ist aber auch eng verknüpft mit Zukunftsthemen und dem effizienten Einsatz von Förderinstrumenten. Das übergreifende Wissen um künftige techno-

V.l.n.r.: Friedhelm Flug, Geschäftsführer HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH; Folke Mühlhölzer, Vorsitzender Geschäftsführer Hessen Agentur; Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer Hessen Agentur und Geschäftsführer Hessen Trade & Invest

logische Entwicklungen, um Wachstumsmärkte und nachgefragte Produkte entscheidet über nachhaltigen Erfolg oder Fehlinvestition. Die HTAI hat sich als echter Trendscout erwiesen, der den Unternehmen unseres Landes zum entscheidenden Wissensvorsprung und zu notwendigen Netzwerkkontakten verhilft. Die HA Stadtentwicklungsgesellschaft (HASEG) engagiert sich unter anderem dort, wo sich Kommunen aus unterschiedlichsten Gründen neu definieren müssen – ob wegen der Konversion militärischer Liegenschaften, der Umnutzung brachliegender Industrieareale, der Sanierung historischer Ortskerne oder der Entwicklung neuer Wohnquartiere. Die HASEG unterstützt Kommunen und Unternehmen in allen Fragen der Standort- und Immobilienentwicklung. Sie ist bestens im Planungs- und Immobiliensektor vernetzt und entwickelt zukunftsfähige Projekte mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor. So entstehen Lebensräume mit langfristigen Perspektiven für die dort lebenden Menschen, beispielhaft vorgestellt am Frankfurter Riedberg. Mit Beginn des Berichtsjahres wurde durch die Aufsichtsgremien auch die Geschäftsführung der Hessen Agentur in der heutigen Konstellation berufen. Wir sind als Team angetreten, um gemeinsam mit den Mitarbeitern eine Fülle von Themen koordiniert voranzutreiben. Wir möchten die Arbeit der Gesellschaft gegenüber der Öffentlichkeit offensiver kommunizieren und unsere Dienstleistungen noch breiter im Markt positionieren.

Auf diesem Weg sind wir ein großes Stück voran­ gekommen. Wir danken an dieser Stelle allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hochmotiviert und engagiert den Weg der Hessen Agentur und ihrer Tochtergesellschaften mitgehen. Wir danken den Entscheidungsträgern in der Landesregierung für stetes Vertrauen in die Kompetenz unseres Teams. Und wir danken allen unseren Partnern für die konstruktive Zusammenarbeit. Gemeinsam mit Ihnen allen freuen wir uns auf viele weitere erfolgreiche Jahre.

Folke Mühlhölzer Vorsitzender Geschäftsführer der Hessen Agentur

Dr. Rainer Waldschmidt Geschäftsführer der Hessen Agentur Geschäftsführer der Hessen Trade & Invest

Friedhelm Flug Geschäftsführer der HA Stadtentwicklungsgesellschaft 6

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www.hessen-agentur.de

Dach. Organisation. Die Hessen Agentur vereint gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Expertise und Ideen, sie verbindet Förderinstrumente und förderungswürdige Projekte, sie vermittelt zwischen Theorie und Praxis, sie knüpft Netzwerke zwischen Unternehmern, Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern in Institutionen der öffentlichen Hand. Sie versteht Nachhaltigkeit von heute als Wettbewerbsfähigkeit von morgen.

Weltkugel am Leitz-Park in Wetzlar

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Das Unternehmen

Die Hessen Agentur unterstützt die Landesregierung bei der zukunftsorientierten Positionierung Hessens im nationalen und globalen Wettbewerb. Langfristig sichert und mehrt dies den Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger des Landes und hilft bei der nachhaltigen Entwicklung des Standorts Hessen. Die Hessen Agentur ist eine hundertprozentige Landestochter mit öffentlich ausgerichtetem Auftrag, die nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen arbeitet. Sie bildet die Schnittstelle zwischen Land, Kommunen, Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Als Muttergesellschaft ist sie interner Dienstleister und unterstützt mit ihren zentralen Diensten die Tochtergesellschaften Hessen Trade & Invest und HA Stadtentwicklungsgesellschaft. Gebäude der Hessen Agentur und der Hessen Trade & Invest, Wiesbaden

Jede Gesellschaft kann sich somit operativ auf ihre Stärken und Kernkompetenzen konzentrieren, um die vorhandenen Synergiepotenziale optimal auszuschöpfen. Drei Kompetenzzentren unter einem Dach

Kompetenz. Zentrum. Als Dienstleistungsgesellschaft des Landes bündelt die Hessen Agentur (HA) mit Hauptsitz in Wiesbaden und Betriebsstätten in Frankfurt und Kassel mit ihren beiden Tochtergesellschaften Hessen Trade & Invest (HTAI) und HA Stadtentwicklungsgesellschaft (HASEG) die gesamte nichtmonetäre Wirtschafts­ förderung in Hessen. Unter dem Dach der Hessen Agentur wird geforscht und analysiert, hier werden Kampagnen entwickelt und umgesetzt, Fördermöglichkeiten recherchiert und vermittelt sowie zukunftsfähige Stadtentwicklung konzipiert und realisiert. Für ihre Auftraggeber fungiert sie als Berater, Think Tank und Projektmanager.

Hessen Agentur Zu den Kunden der Hessen Agentur zählen die Ressorts, Dienststellen und Gesellschaften der Hessischen Landesregierung, aber auch andere öffentliche Institutionen und Unternehmen. Operativ ist die Hessen Agentur in drei Bereichen aktiv: Der Bereich „Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte“ sorgt zum einen für eine kompetente und effiziente Vernetzung der landesweiten Ressourcen in Forschung und Entwicklung. Damit erhalten Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zugang zu Förderangeboten des Landes, des Bundes und der EU. Zum anderen rückt er mit diversen Dienstleistungen die Aktivitäten der Landesregierung und ihr verbundener Institutionen ins rechte Licht. Dazu gehören beispielsweise komplexe Kommuni­ kationskampagnen, eine gezielte Bürgerbeteiligung und die fachlich-technische Betreuung von mehr als 100 Internetauftritten. Auch der zweite operative Bereich der Hessen Agentur, „Wirtschaftsforschung und Landesent-

Hessen Agentur Geschäftsführung: Folke Mühlhölzer (Vorsitzender) Dr. Rainer Waldschmidt

100%-Tochter

100%-Tochter

Hessen Trade & Invest

HA Stadtentwicklungsgesellschaft

Geschäftsführung: Dr. Rainer Waldschmidt

Geschäftsführung: Friedhelm Flug

wicklung“, verfolgt zwei Kernthemen: Während Wirtschafts- und Regionalforscher die Regierung mit langfristigen Analysen und Prognosen bei der Landesentwicklungsplanung unterstützen, kümmern sich die Experten für Landes- und Kommunalentwicklung um konkrete Maßnahmen und Projekte bei der Entwicklung ländlicher und städtischer Lebensräume. Der Bereich Tourismus- und Kongressmarketing vermarktet die hessischen Reiseziele im In- und Ausland. Er entwickelt und begleitet Maßnahmen anhand von definierten Profilthemen und nimmt als touristische Landesmarketingorganisation wichtige übergeordnete Koordinierungs- und Steuerungsaufgaben wahr. Hessen Trade & Invest In ihrem ersten Geschäftsjahr als eigenständige unternehmerische Einheit baute die Hessen Trade & Invest ihre Kompetenzen in den Bereichen Innovation und Internationalisierung weiter aus. Ihre Dienstleistungen richten sich an die hessische Wirtschaft und an internationale Investoren. Hessens wichtigster Rohstoff ist seine Innovationskraft. Die HTAI sorgt mit ihrer Abteilung „Technologie & Zukunft“ dafür, dass dieser Rohstoff in 10

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Das Unternehmen

lichen, politischen und finanziellen Aspekten der betreuten Projekte. Die Unternehmen besitzen langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Auftraggebern, sind mit den institutionellen, politischen und kommunalen Strukturen auf allen Ebenen in Hessen bestens vertraut und hervorragend im Land vernetzt. Zugleich verfügen die drei Gesellschaften über ein dichtes Netzwerk von Kontakten zu Wirtschaftsunternehmen. Ob Handwerksbetrieb, innovativer Mittelständler oder Global Player – die Experten in der HA, HTAI und HASEG kennen die richtigen Ansprechpartner. Das macht sie zum idealen Koordinator für übergreifende Projekte mit unterschiedlichen Akteuren in Hessen.

Fraunhofer-Institut IGD Darmstadt, mobiles Röntgengerät für 3-D-Röntgenaufnahmen

einer leistungsstarken Wirtschaft seine Wirkung jekten. Dabei agiert sie als Projektmanager und entfalten kann. Technologie-Scouts analysieren -entwickler oder übernimmt die treuhänderische aktuelle Entwicklungen und entwickeln Zukunfts- Steuerung für städtebauliche Entwicklungs- und szenarien. Technologietransfer, Vernetzung zwi- Sanierungsmaßnahmen. Mit ihrem breit aufgestellschen Wirtschaft und Wissenschaft und gezielte ten Produkt- und Dienstleistungsportfolio kann die Unterstützung sorgen dafür, dass Hessen seine HASEG im Spannungsfeld zwischen Politik, VerwalTop-Position als Innovationsstandort verteidigen tung und Wirtschaft sehr komplexe Aufgaben der Regional- und Stadtentwicklung koordinieren und und weiter ausbauen kann. managen. Ihr Leistungsspektrum reicht dabei von Die Abteilung „Internationale Angelegenheiten“ der strategischen Beratung für Kommunen und der positioniert als Wirtschaftsentwickler den Wirt- Erstellung von Entwicklungskonzepten über Standschafts- und Technologiestandort weit über die ort-, Markt- und Wettbewerbsanalysen bis hin zur Grenzen Deutschlands hinaus. Sie bereitet im Umsetzung von städtebaulichen Großprojekten. engen Austausch mit der Abteilung „Technologie & Zukunft“ innovations- und technologieorien- Mit ersten Projekten engagiert sich die HASEG tierten hessischen Firmen, insbesondere KMUs, auch außerhalb der Landesgrenzen und stellt so die Wege zu den internationalen Märkten. Im die Weichen, hessisches Know-how in der ProjektGegenzug hilft sie, gemeinsam mit den Partnern entwicklung zu exportieren. auf regionaler und lokaler Ebene, global agierenden Unternehmen und Investoren bei Standort- Unternehmensübergreifende entscheidungen für Hessen. Kernkompetenzen Als professionelle Dienstleister sind die Hessen Agentur und ihre Tochterunternehmen breit HA Stadtentwicklungsgesellschaft Die HASEG übernimmt im Auftrag von Kommunen aufgestellt. Ihre besondere Kompetenz und ihr und privaten Auftraggebern die Konzeption und Alleinstellungsmerkmal im Markt liegen in der Betreuung von städtebaulichen Entwicklungspro- Verknüpfung von wirtschaftlichen, wissenschaft-

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Hessen Agentur hat zusammen mit den Tochter­gesellschaften einen Stamm von insgesamt rund 150 hoch qualifizierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Fachkräfteanteil ist überdurchschnittlich hoch, insbesondere in den Bereichen Wirtschafts-, Natur- und Ingenieurwissenschaften, Soziologie, Stadt- und Regionalplanung sowie Architektur.

Science City Frankfurt-Riedberg

Die Mitarbeiter verfügen über langjährige Erfahrungen und ausgezeichnetes Fachwissen in ihren Themengebieten. Entsprechend der konkreten Aufgabenstellung werden interdisziplinäre Teams auch unternehmensübergreifend zusammengestellt, um den Auftraggebern ein Höchstmaß an Effizienz und Know-how bieten zu können. Die Wertschöpfungskette der unternehmerischen Aktivitäten reicht von der Ideenfindung über Konzepte für komplexe Projekte bis zur Realisierung von Einzelmaßnahmen. Mit dieser Vielseitigkeit bietet die Hessen Agentur in dieser Form ein bundesweit einmaliges Spek­ trum an Dienstleistungen an. Interdisziplinär aufgestellt und breit vernetzt in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, können die drei Gesellschaften Aufgabenstellungen im Sinne des Landes pro­ aktiv identifizieren, direkt aufgreifen und effektiv umsetzen.

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Zahlen, Daten, Fakten

Advantage. Hessen.

150 Mitarbeiter – 100 Prozent Leistung für Hessen und seine Bürger

Als landeseigene Gesellschaften haben die Hessen Agentur und ihre Tochter­gesellschaften einen öffentlichen Auftrag. Sie sind dem Wohlstand des Landes, seiner Bürgerinnen und Bürger verpflichtet. Unternehmerisch werden die drei Gesellschaften nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführt. Fördermittel des Landes, Bundes und der EU werden projektbezogen durch Investitionen von Wirtschaftsunternehmen verstärkt.

„Body of Knowledge“, von Jaume Plensa an der Goethe-Universität, Campus Westend, Frankfurt

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Zahlen, Daten, Fakten

Erfolgsjahr. 2013.

Wirtschaftliche Entwicklung und Ausblick Die Hessen Agentur Die HA Hessen Agentur GmbH (HA) erfüllte im Berichtsjahr ihre inhaltlichen und operativen Aufgaben als Dienstleistungsgesellschaft des Landes Hessen in den Bereichen „Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte“, „Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung“ sowie „Tourismus- und Kongressmarketing“. Darüber hinaus trug sie die Verantwortung für eine ordnungsgemäße und erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der beiden Tochter­gesellschaften. Die HA ist alleiniger Gesellschafter der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) und der HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH (HASEG) und erbringt als Muttergesellschaft für ihre beiden Tochtergesellschaften alle notwendigen Verwaltungsdienstleistungen.

sourcen konnten entsprechend der Auftragslage im Markt platziert und Zusatzgeschäft generiert werden. Die Geschäftsentwicklung der HA lag im Berichtsjahr deutlich über den prognostizierten Erwartungen. Bis zum Ende des Jahres erzielte die HA Umsatzerlöse in Höhe von 19.444 TEUR. Auf der Ausgabenseite war das Berichtsjahr von striktem Kostenbewusstsein geprägt. Die Aufwendungen konnten durch Einsparungen, insbesondere bei Telekommunikations-, Reise- und Beratungskosten, deutlich gesenkt werden. Das Jahresergebnis vor Ertragssteuern belief sich auf 1.419 TEUR und lag damit deutlich über Plan.

Der gezielte Einsatz unternehmensinterner Steuerungssysteme, rechtzeitige Vertragsabschlüsse und umgehende Rechnungsstellung sowie eine Die Hessen Agentur erwirtschaftet ihre Umsätze in erster Linie aus Aufträgen der Hessischen Lan- konsequente Personalkapazitätssteuerung kenndesregierung. Die Auftragslage entwickelte sich zeichneten die kaufmännische Betriebsführung. im Berichtsjahr überplanmäßig positiv. Eine vorausschauende Liquiditätsplanung und -steuerung sowie ein effektives Forderungs­ Die Hessen Trade & Invest nahm ihre operative management sicherten die durchgängige LiquiTätigkeit zum 1. Januar 2013 auf. Im Berichts- dität des Unternehmens. jahr wurde zwischen beiden Gesellschaften ein Kauf- und Übertragungsvertrag mit Wirkung zum Die Bilanzsumme stieg zum 31. Dezember 2013 1. Januar 2013 über die auf die Tochtergesellschaft von 28,4 Millionen Euro auf 32,2 Millionen Euro. Für zu übertragenden Aktiva und Passiva geschlossen absehbare Verpflichtungen wurden angemessene und inhaltlich umgesetzt, in Bezug auf die Vermö- Rückstellungen in Höhe von 1.811 TEUR gebildet. gensgegenstände der Gesellschaften wurde eine Inventur des Sachanlagevermögens durchgeführt. Insgesamt kann die Geschäftsführung ein außerDie Geschäftsführung der Hessen Agentur nimmt ordentlich erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2013 die Geschäftsführung bei der HTAI wahr. bilanzieren. Wirtschaftliche Eckdaten Am Ende des Berichtsjahres 2013 beschäftigte die HA 77 Mitarbeiter. Die gesamten personellen Res-

Ausblick Für das Geschäftsjahr 2014 plant die Geschäftsführung eine weitere Effizienzsteigerung durch

Prozess- und Organisationsoptimierungen. Signifikante Ertragsausfallrisiken sind für das Wirtschaftsjahr 2014 nicht zu erwarten. Die Gesellschaft ist optimistisch, das in der Wirtschaftsplanung prog­ nostizierte positive Jahresergebnis zu erreichen. Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs 2014 entwickeln sich die operativen Ergebnisse sowie die Finanz- und Ertragslage weiter positiv.

Hessen Trade & Invest Das Geschäftsjahr 2013 ist zugleich das erste operative Geschäftsjahr der Hessen Trade & Invest GmbH als eigenständige betriebswirtschaftliche Einheit. Die HTAI entstand als Ergebnis des strategischen Entwicklungsprogramms des Jahres 2012 durch die Ausgliederung der Bereiche „Technologie & Zukunft“ sowie „Internationale Angelegenheiten“ aus der Hessen Agentur. Die Hessen Agentur hält 100 Prozent der Gesellschafteranteile an der HTAI und übt über einen Geschäftsbesorgungsvertrag die Geschäftsführung der HTAI aus. Mit der Ausgründung verbunden waren ein teilweiser Betriebsübergang und eine Verlagerung von Mitarbeitern aus der HA zur HTAI. Die beiden Bereiche „Technologie & Zukunft“ sowie „Internationale Angelegenheiten“ bestimmten die operative Arbeit des Unternehmens im Berichtsjahr. Geschlossene Kooperationsvereinbarungen, unter anderem mit den Partnern der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaften in Nord- und Mittelhessen sowie FrankfurtRheinMain, der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und der Arbeitsgemeinschaft der hessischen IHKs, ebnen den Weg zur kooperativen Weiterentwicklung eines kompetenten Netzwerks und einer abgestimmten hessischen Wirtschaftsförderung. Wirtschaftliche Eckdaten Die HTAI beschäftigte zum Ende des Berichts­ jahres 40 Mitarbeiter. Die gesamten personellen

Kapazitäten konnten zur Deckung von Aufträgen platziert werden. Die Ertragslage des Unternehmens entwickelte sich deutlich über den Erwartungen. Neben den geplanten Aufträgen generierte die Gesellschaft Zusatzgeschäft im Umfang von rund 600 TEUR. Bis zum Ende des Berichtsjahres beliefen sich die Gesamtumsätze der HTAI auf 7.935 TEUR. Die Aufwendungen konnten durch striktes Kostenmanagement und optimierten Einkauf niedriger gehalten werden als geplant. Insgesamt erwirtschaftete die HTAI in ihrem ersten operativen Wirtschaftsjahr ein überplanmäßig positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 696 TEUR. Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag 31. Dezember 2013 2,64 Millionen Euro. Für absehbare Verpflichtungen wurden Rückstellungen in Höhe von 535 TEUR gebildet. Ausblick Als Wirtschaftsentwickler des Landes Hessen sieht die HTAI kurz- und mittelfristig gute Chancen, die Zusammenarbeit mit hessischen Institutionen weiter auszubauen und so hessischen Unternehmen eine effektive und aufeinander abgestimmte Unterstützung anbieten zu können. Kooperationsvereinbarungen mit engen Partnern der Wirtschaftsförderung in Hessen eröffnen Möglichkeiten, die Förderungsmaßnahmen für die hessische Wirtschaft koordiniert, zielsicher und effektiv zu gestalten. Durch die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens Hessen Trade & Invest hin zu einer modernen, flexiblen und effizienten Technologie- und Innovationsförderung kann die Wettbewerbsfähigkeit Hessens als zukunftsorientiertem Wirtschaftsstandort sowohl für bestehende als auch für neu zu gründende oder anzusiedelnde Unternehmen national und international weiter 16

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Zahlen, Daten, Fakten

Flughafen Frankfurt (Fraport) bei Nacht

Deutschlands Flughafen Nr. 1, wichtigstes Drehkreuz in Europa

gestärkt werden. Um die operative Liquidität weiterhin sicherzustellen, werden im Geschäfts­ jahr 2014 bestehende unternehmensinterne Steuerungsinstrumente eingesetzt und das Risiko­ management weiterentwickelt.

leicht rückläufiges Volumen im Treuhandgeschäft wurde durch eine entsprechende Zunahme des Dritt­geschäfts im Auftrag hessischer Kommunen kompensiert. Dies entsprach dem strategischen Ziel, in Zukunft das Projektentwicklungsgeschäft anteilig auszubauen.

HA Stadtentwicklungsgesellschaft

Die HASEG beendete das Geschäftsjahr 2013 mit einem positiven Ergebnis vor Steuern in Höhe von 182 TEUR. Das Ergebnis lag damit über dem Ansatz des Wirtschaftsplans.

Die HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH hat 2013 an der Schnittstelle zwischen Land, Kommunen und Privatwirtschaft städte­bauliche Entwicklungsprojekte umgesetzt, Kommunen bei großen Entwicklungsvorhaben strategisch beraten und die Verfahrenssteuerung für Planungsprozesse und komplexe Hochbaumaßnahmen durch­geführt. Als Treuhänder setzte das Unternehmen die Betreuung von sieben laufenden Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen fort. Das Großprojekt Frankfurt-Riedberg konnte im Berichtsjahr erfolgreich fortgeführt werden. Um die Auftragslage der Gesellschaft auch nach dem planmäßigen Auslaufen aktueller Projekte mittel- und langfristig abzusichern, wurden die Akquisitionsmaßnahmen im Berichtsjahr erfolgreich verstärkt. Aufgrund der Struktur des Unternehmens als interessenneutralem Dienstleister der öffentlichen Hand bestehen gute Chancen, die hoch qualifizierten personellen Kapazitäten im Markt angemessen zu platzieren. Wirtschaftliche Eckdaten Die HASEG beschäftigte zum Ende des Berichtsjahres 33 Mitarbeiter. Die gesamten personellen Kapa­zitäten konnten zur Deckung von Aufträgen im Markt platziert werden.

Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag 31. Dezember 2013 1,616 Millionen Euro. Die Vermögenslage zum Stichtag war ebenso wie die Finanzlage im Verlauf des Geschäftsjahres jederzeit stabil. Aussichten Die Geschäftsführung ist aufgrund der für das Geschäftsjahr 2014 absehbaren Auftragssituation und der stabilen Ertragssituation zuversichtlich, dass sich das laufende Wirtschaftsjahr planmäßig entwickeln wird. Für die Folgejahre hat die Geschäftsführung auf Grundlage einer umfassenden Marktanalyse ein langfristiges Strategiekonzept entwickelt. Kern ist die in der Praxis erprobte und im Rahmen der städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen realisierte Schnittstellenkoordination zwischen Land, Kommunen und privater Wirtschaft sowie die Steuerung komplexer Entwicklungsprozesse. Die hohen fachlichen Qualifikationen der Mitarbeiter ermöglichen es der Gesellschaft, auch in Zukunft entsprechende Aufträge zu akquirieren und professionell umzusetzen.

Die Ertragslage des Unternehmens blieb im Berichtsjahr mit 5,1 Millionen Euro stabil. Ein Die IAA Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main

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www.hessen-agentur.de

PROJEKTE HESSEN AGENTUR WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG beraten analysieren FÖRDERUNG organisieren WIRTSCHAFTSFORSCHUNG & LANDESENTWICKLUNG

DIALOG informieren

kommunizieren TOURISMUSentwickeln & KONGRESSMARKETING

INNOVATIONS- & NACHHALTIGKEITSPROJEKTE

Foyer im darmstadtium

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Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte

LOEWE-Zentrum AdRIA in Darmstadt

Fort. Schritt. Die Abteilung Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte der Hessen Agentur unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen und Hochschulen bei Kooperations- sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekten. So werden mit wissenschaftlich-technischem Know-how aus Hessen innovative Ideen in die Praxis umgesetzt. Damit große Themen wie die Energiewende in Hessen, die Darstellung der vielfältigen Wissenschaftslandschaft sowie weitere innovative und nachhaltige Projekte auch eine angemessene Breitenwirkung entfalten können, entwickelt und steuert die Abteilung außerdem für die Landesregierung Kommunikationsmaßnahmen und Kampagnen.

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH in Darmstadt

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Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte

Neurophysik an der Philipps-Universität Marburg

Forscher. Drang. Innovationen sind Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unter­ nehmen. Nur wer forscht und entwickelt, setzt in der globalen Wissens­ gesellschaft Maßstäbe. Aber nur, wer neue Ideen auch in innovative Produkte umsetzt, erzielt nachhaltige unternehmerische Erfolge. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sehen sich jedoch häufig vor der Entscheidung, ob sie vorhandene personelle Kapazitäten im Tagesgeschäft einsetzen oder zukunftsträchtige Ideen in Forschungs- und Entwicklungsprojekten verfolgen. Neu­ entwicklungen bergen darüber hinaus wegen hoher Investitionen immer auch gewisse geschäftliche Risiken, vor allem dann, wenn eine Entwicklung nicht zum gewünschten Markterfolg führt. Deshalb unterstützt die Hessen Agentur techno­logieorientierte Projekte über verschiedene Förderangebote.

Das Land Hessen fördert in verschiedenen Maßnahmen die Durchführung technologieorientierter, innovativer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Hessen Agentur fungiert als Projekt­träger und ist im Rahmen von Hessen ModellProjekte Ansprechpartner während der Antragsphase und der gesamten Projektlaufzeit. Unterstützt werden anwendungsbezogene Projekte, in denen KMUs aus Hessen mit hessischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und weiteren Unternehmen im Verbund agieren. Die Förderung bewirkt, dass zum Beispiel Know-how aus den Hochschulen in Hessen zur Marktreife gebracht und damit der Zeitraum zwischen Erfindung und Anwendung deutlich verkürzt wird. So wird die Innovationskraft insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen gestärkt und es werden neue Arbeitsplätze in Hessen geschaffen. Die Förderung verläuft entlang der Wertschöpfungskette und bezieht Verwerter, Zielkunden und Zulieferer ein.

Bis zu 49 Prozent der Ausgaben für Forschungsund Entwicklungsprojekte können mit Zuschüssen gefördert werden; Antragsteller ist in der Regel ein kleines oder mittleres hessisches Unternehmen. Die Förderung ist für alle Branchen und Anwendungen offen. Die Projektlaufzeit beträgt ein bis drei Jahre. Kriterien für die Förderung sind unter anderem Innovationsgrad, Verwertungspotenzial, Technologietransfer und natürlich die Kompetenzen der Partner. Im Jahr 2013 stieg die Summe der Fördermittel auf rund zwölf Millionen Euro. Eine ähnlich hohe Summe investierten die hessischen Wirtschaftsunternehmen als Eigenanteil in die Projekte. Zurzeit betreut das Team Hessen ModellProjekte weit über 100 innovative Verbundvorhaben.

Zwölf Millionen Euro Fördermittel für KMU-Projekte

V.l.o.n.r.u. LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioresourcen (ZIB) in Gießen; LOEWE-Zentrum AdRIA in Darmstadt; Vortrag des Abteilungsleiters Alexander Bracht auf dem Energietechnologie Forum; Forschungsanlage Lich an der THM in Gießen; AGATA-Detektor am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionen­ forschung in Darmstadt

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Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte

Themen und Projekte 2013 LOEWE-Förderlinie 3 Zu den wichtigsten Maßnahmen, die die Hessen Agentur betreut, gehören die LOEWE-KMU-Verbundvorhaben. LOEWE steht für Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz und ist das Forschungsförderprogramm, mit dem das Land Hessen wissenschaftspolitische Impulse setzt und damit die hessische Forschungslandschaft nachhaltig stärkt. Das Projekt wird aus Landesmitteln finanziert und umfasst drei Förderlinien (LOEWE-Zentren, LOEWESchwerpunkte und LOEWE-KMU-Verbundvor­ haben). Im Auftrag des hessischen Wissenschaftsministeriums fungiert die Hessen Agentur bereits seit 2008 als Projektträger für die Förderlinie 3: LOEWE-KMU-Verbundvorhaben. Der Fokus der Förderung liegt auf der Entwicklung marktfähiger und technologisch innovativer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Ziel ist es, Kooperationen zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und mittelständischen Unternehmen anzuregen und somit den Wissens- und Technologietransfer zu beschleunigen. Gefördert werden Projekte mit Modellcharakter zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen hessischen KMUs und Wissenschaftseinrichtungen. Modell- und Pilotprojekte MPP Für das hessische Wirtschaftsministerium setzt die Hessen Agentur seit zwölf Jahren das Förderprogramm KMU-Modell- und Pilotprojekte um. Auch hier werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, technologieorientierte Demonstrationsvorhaben und Dienstleistungen durch einen Zuschuss gefördert. Antragsteller sind insbesondere KMUs, die im Verbund mit mindestens einem weiteren Partner agieren. Die Maßnahme wird aus Mitteln des Landes Hessen und der Europäischen Union (EFRE) finanziert.

Voller Energie: Innovationsprojekte bringen Energie­ technologien voran.

Im Jahr 2013 setzten zwei Sonderausschreibungen für Unternehmen aus dem Games-Bereich (Computerspiele) sowie für Handwerks­unternehmen besondere Akzente. Innovative Handwerksbetriebe können schneller den Anfor­derungen anspruchsvoller Industrie- und Endkunden gerecht werden. Deshalb ermutigte das hessische Wirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit der Hessen Agentur und den Handwerkskammern Unternehmen zur Antragstellung in einem vereinfachten, auf sie zugeschnittenen Verfahren. Acht Projekte befinden sich in der Förderung. Innovative und hochwer­tige Entwicklungen aus dem Games-Bereich werden ebenfalls gefördert. Dazu gehören neue Spieletechnologien, Einsatzgebiete und Spielanwendungen sowie der Techniktransfer vom Spielesektor in andere Bereiche. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit mit der Aktionslinie „Hessen-IT“ der HTAI statt.

Solarpark in Nordhessen

Energietechnologieoffensive Hessen Die Energietechnologieoffensive Hessen, die die Hessen Agentur im Auftrag des hessischen Energie­ministeriums seit 2012 betreut, leistet in ihrer ersten Förderstaffel bereits einen wirkungsvollen Beitrag zur Erreichung der Zielvorgaben des „Hessischen Energiegipfels“. Die Vorhaben umfassen alle Aspekte energietechnologischer Entwicklungen. Es profitieren Branchen und Unternehmen, in denen die größten Energieeinsparpotenziale liegen und in denen sich durch moderne Technik übermäßige Belastungen von Wirtschaft und Verbrauchern begrenzen lassen. Das Förderprogramm wurde von Wirtschaft und Wissenschaft sehr gut angenommen. Insgesamt wurden 65 Projektskizzen eingereicht, davon wurden elf Vorhaben zur Förderung gebracht. » www.innovationsfoerderung-hessen.de

Prozesslernfabrik CiP am PTW der TU Darmstadt

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Exkurs Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte

Mit gutem Beispiel voran – „Energie“ Als Industrie- und Dienstleistungsstandort mit einer Spitzenstellung in Europa braucht Hessen eine sichere, umweltschonende, bezahlbare und gesellschaftlich akzeptierte Energieversorgung. Am 5. April 2011 berief Ministerpräsident Volker Bouffier deshalb den „Hessischen Energie­ gipfel“ ein und initiierte damit einen bundesweit beispiel­haften Prozess. Am Energiegipfel beteiligten sich rund 30 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens: die Spitzenvertreter aller im Landtag vertretenen Fraktionen, die Ressortchefs der Landesministerien, Repräsentanten von Verbänden und Organisationen sowie Spitzenvertreter der Industrie.

Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen

Schon lange vor Bildung der schwarz-grünen Koalition Anfang 2014 haben Sie sich persönlich intensiv mit der Energiewende in Hessen beschäftigt. Wie haben Sie den Energiegipfel 2011 in Erinnerung?

anlagen auszuweisen. Denn ohne Windkraft wird die Energiewende in Hessen nicht gelingen.

Volker Bouffier Das Reaktorunglück von Fukushima war eine Zäsur und stellte uns auch in Hessen vor große Herausforderungen. Wir brauchten im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Energie­ politik für unser Land einen Konsens, der über die Programmatik einer Partei oder die Koalitions­ vereinbarung einer Landesregierung hinausreicht. Deshalb habe ich damals die Initiative ergriffen und unseren Energiegipfel einberufen. Auch die Oppositionsparteien haben sich schnell und konstruktiv auf einen sachorientierten Dialog eingelassen und gezeigt, dass sie die Energiewende in Hessen mitgestalten wollen.

Volker Bouffier Bereits bis zur Folgesitzung zum Energiegipfel im November 2012 wurden mehr als 80 Einzelmaßnahmen umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Insofern konnten wir an einen laufenden, kontinuierlichen Prozess anknüpfen. Der Energiegipfel bot allen Akteuren aus Politik, Verbänden, Wirtschaft und aus der Bürgerschaft die passende Plattform, um einen zielführenden Dialog zu etablieren. Unser ehrgeiziges Ziel ist jetzt eine hundertprozentige Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien bis 2050. Im Strombereich wollen wir den Anteil der Erneuerbaren Energien in Hessen in dieser Legislaturperiode verdoppeln. Wir werden dieses Ziel mit aller Kraft umsetzen.

Tarek Al-Wazir Ich selbst habe ja zusammen mit der damaligen Umweltministerin Lucia Puttrich die Arbeitsgruppe geleitet, die sich mit dem Ausbau eines zukunftsfähigen Energiemix in Hessen beschäftigte. Das war keine ganz einfache Aufgabe, denn Hessen hat ja im Bereich der Erneuerbaren Energien durchaus noch Nachholbedarf. Unterm Strich würde ich sagen, dass wir beim Energiegipfel gemeinsam eine gute Lösung gefunden haben, die auch alle Beteiligten mittragen konnten. Allen war klar, dass die Energiewende nicht von heute auf morgen gelingt. Aber um den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzutreiben, braucht es sichere Rahmenbedingungen. Auf Landesebene haben wir uns daher zum Ziel gesetzt, zwei Prozent der Landesfläche für die Errichtung von Windenergie-

Welche Beschlüsse sind noch aus dem Energiegipfel hervorgegangen?

Die Verantwortung für das Thema Energie ist seit einigen Monaten in Ihrem Haus gebündelt. Wie können Sie dadurch die Energiewende in Hessen noch wirksamer vorantreiben? Welches sind die wichtigsten Herausforderungen? Tarek Al-Wazir Wir wollen die Energiewende in Hessen spürbar vorantreiben. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit dem Ausbau der Erneuer­ baren Energien nicht nur dafür sorgen, dass die Stromerzeugung sauberer, grüner und umwelt­ verträglicher wird. Der Umstieg vor allem auf Sonnen- und Windenergie ist langfristig auch die einzige Möglichkeit, Energie bezahlbar zu halten. Wir sehen ja gerade, welche enormen Folgekosten

uns die Atomenergie beschert. Bei weltweit steigender Nachfrage und einem knapper werdenden Angebot fossiler Energien ist die Energiewende auch eine ökonomische Notwendigkeit. Natürlich gibt es vereinzelt auch Widerstand gegen konkrete Projekte vor Ort. Das nehmen wir ernst. Und deshalb ist es mir wichtig, dass wir durch früh­ zeitige Information und Kommunikation die Bürger mitnehmen. Mit der Hessen Agentur verfügen wir über einen kompetenten landeseigenen Dienstleister, der daran mitwirkt, Strategie in konkretes Handeln umzusetzen und den Veränderungsprozess operativ zu steuern.

besteht. Mit unserer Informations- und Akzeptanzkampagne wollen wir erreichen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger als Mitwirkende und Mitgestalter der Energiewende sehen. Mit dem durch das Land initiierten und von der Hessen Agentur organisierten „Bürgerforum Energieland Hessen“ bemühen wir uns, Konflikte beim Windkraftausbau möglichst frühzeitig beizulegen – unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, von Behördenvertretern, Energie- und Naturschutzexperten bis hin zu den Anlagenplanern und -betreibern. Nach allem, was ich so höre, läuft das auch ziemlich gut.

Tarek Al-Wazir Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Welche Perspektiven sehen sie über die LegisEine erfolgreiche Energiewende benötigt ja laturperiode hinaus für die Umsetzung des weit mehr als nur den Umbau der Erzeugungs- „Hessischen Energiegipfels“? Welche Rolle kann strukturen beim Strom. Welches Gesamtkon- Hessen dabei bundesweit spielen? zept verfolgt Hessen hier? Tarek Al-Wazir Hessen ist mit seiner InnovationsVolker Bouffier Energie aus Wind und Sonne und Wirtschaftsförderung ein Impulsgeber für die statt Kernenergie ist natürlich stark verkürzt und Energiewende in Deutschland. So bereitet beiplakativ. Das Gesamtvorhaben ist viel komplexer. spielsweise die Hessen Agentur im Auftrag des Zum Beispiel beschäftigen wir uns mit den Fragen, Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit den wann und wo Strom aus erneuerbaren Quellen Energieversorgern und Netzbetreibern eine Verproduziert und wann und wo er benötigt wird. teilnetzstudie vor. Sie hilft uns, die notwendigen Das betrifft die Anpassung der Netze, die Einbin- Investitionen in das Stromnetz aufgrund der neuen dung leistungsfähiger Speicher, den Ausbau der dezentralen Erzeugungsstrukturen rechtzeitig zu Kraft-Wärme-Kopplung und vieles mehr. Nicht zu koordinieren. Die Energiewende ist eine Herausforderung, aber sie birgt auch vielfältige Chancen vergessen das Potenzial aus Energie, die gar nicht erst benötigt wird, zum Beispiel durch eine Verstär- für zukunftssichere Arbeitsplätze und den Innovakung der Effizienz- und Einsparanstrengungen. Hier tionsstandort Hessen. verfolgen wir tatsächlich ein sehr vielschichtiges Gesamtkonzept. Grundlage für seine Umsetzung Volker Bouffier Wir können heute bereits ist ein professionelles Ausbaumanagement, wobei stolz darauf sein, dass Hessen bundesweit eine auch hier der Grundsatz gilt: Wir wollen zeigen, dass Vorreiterrolle einnimmt. Beispiele dafür sind die Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sind. Entwicklung und Anwendung von innovativen Energietechnologien in der Projektträgerschaft Über das traditionelle energiepolitische Drei- der Hessen Agentur mit Fördermitteln des Landes, eck bezahlbar, sicher, umweltfreundlich hinaus die Unterstützung des „Kompetenznetzes Wasser­ ist seit einiger Zeit als vierte Dimension die stoff und Brennstoffzellentechnologie“ oder die Akzeptanz hinzugekommen. Was unternimmt zahlreichen Impulse, die durch Kooperationen zwidie Landesregierung, damit die Energiewende schen Hochschulen und Unternehmen bei Themen vor Ort besser verstanden wird? wie Power-to-Gas, Regelenergie oder Smart Grids bis hin zur Elektromobilität gesetzt werden. Tarek Al-Wazir Es gibt eine breite Zustimmung in der Bevölkerung zum beschlossenen Ausstieg aus Über die ökonomischen Aspekte hinaus sehen wir der Atomenergie. Es gibt, glaube ich, kaum eine uns mit unserer Energiepolitik auch in Verantworandere politische Entscheidung der letzten Jahre, tung für die nachfolgenden Generationen und die über deren Notwendigkeit eine so große Einigkeit Bewahrung der Schöpfung. 28

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Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte

Im Auftrag der Hessischen Landesregierung, verschiedener Landesministerien und Einrichtungen vermittelt die Hessen Agentur landespolitische Vorhaben an verschiedene Zielgruppen. Das Portfolio der dafür eingesetzten Instrumente reicht von Ideen und Konzeptionen für langfristige Kommunikationskampagnen bis zur Projektsteuerung und Umsetzung konkreter Einzelmaßnahmen. Themen und Projekte 2013

Die Hessen Agentur im Dialog

Dialog. Fähig. Große gesellschaftliche Themen wie der Umstieg auf Erneuerbare Energien, die Veränderungsprozesse in der Arbeitswelt oder auch Infrastrukturvorhaben, die für unsere Volkswirtschaft und ihre nachhaltige Entwicklung wichtig sind, müssen durch eine Landesregierung nicht nur systematisch bearbeitet, sondern auch kontinuierlich vermittelt werden. Nur so bleiben Länder, Metropol- und Wachstumsregionen für die Menschen attraktiv. Hiermit verbunden sind zahlreiche Kommunikationsaufgaben an der Schnittstelle von fachlicher Strategie und operativer Umsetzung sowie an der Schnittstelle von Inhalt und Internet, von realer und virtueller Welt. Hier ist die Hessen Agentur zu Hause.

Akzeptanz- und Informationskampagne Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Von der Bundespolitik über die Länder bis hin zu den Kommunen besteht Einigkeit über die Zukunftsfähigkeit Erneuerbarer Energien und die Notwendigkeit, ihren Einsatz zu forcieren. Gerade im Bereich der Energiewende ist jedoch die Frage der Akzeptanz bei den Bürgern entscheidend für den Erfolg. Deswegen hat das hessische Energieministerium die Hessen Agentur mit der Durchführung einer Informations- und Akzeptanzkampagne für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz beauftragt. Sie startete im Frühjahr 2012 und wurde 2013 mit vielen neuen Akzenten fortgeführt. Insbesondere die Errichtung von Windkraft­ anlagen führt zu zahlreichen Fragen und teilweise erheblichen Widerständen bei den Bürgern vor Ort. Die offenen Anliegen zu sammeln, zu strukturieren und die Diskussion zu versachlichen ist das Ziel des „Bürgerforums Energieland Hessen“, das die Hessen Agentur realisiert. Das Bürgerforum geht individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kommune ein – fachlich und methodisch. Ausgewählte Experten informieren zum Beispiel über Planungsrecht, Genehmigungsverfahren, Anlagentechnik, Windmessverfahren, Belange des Natur- und Artenschutzes sowie die energiepolitischen Ziele des Landes. In Abstimmung mit den Regierungspräsidien fanden 2013 nach eingehenden Vorgesprächen Dialogveranstaltungen und „Runde Tische“ statt. An den ersten Bürgerforen in Ulrichstein, Waldsolms und Bad Orb im Sommer 2013 beteiligten sich Bürger mit aktiven Beiträgen. » www.energieland-hessen.de

Wasserstoff und Brennstoffzelle Die Hessen Agentur ist Projektträger der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Maßnahmen des hessischen Energieministeriums. Sie ist Mitinitiator und Geschäftsstelle der H2BZ-Initiative Hessen e. V., die als Kompetenznetzwerk die Technologie- und Projektentwicklung vorantreibt. Bereits 2002 hat sie ein Netzwerk von Herstellern, Entwicklern und Anwendern geknüpft. Mit über 60 Unternehmen zählt Hessen in diesem Schlüsseltechnologiefeld zu den herausragenden Standorten. Die Hessen Agentur betreut Veranstaltungen und Ausstellungen und vernetzt übergreifende Förderangebote mit konkreten Projekten in den relevanten Anwendungsbranchen. So konnte 2013 in einem Frankfurter Rechenzentrum eine Brennstoffzelle in Betrieb genommen werden, die einen Teil des benötigten Stroms für den Betrieb des Rechenzentrums erzeugt und gleichzeitig – in einer weltweit einmaligen Weise – eine innovative Lösung für den Brandschutz im Rechenzentrum bietet. Die Hessen Agentur betreute 2013 als Kooperationspartner diverse Projekte, wie die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für eine brennstoffzellenbetriebene Rheinfähre und ein Pilotprojekt für den Einsatz von Brennstoffzellen-Gabelstaplern in hessischen Logistikunternehmen. » www.h2bz-hessen.de Elektromobilität Hessen wirkt intensiv am Ziel der Bundesregierung mit, Deutschland sowohl zum Leitanbieter als auch zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln. In diesem Zusammenhang hat die Hessische Staatskanzlei der Hessen Agentur den Auftrag erteilt, die zentrale Internetplattform für das Land zu betreiben. » www.strom-bewegt.hessen.de Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt präsentierte die Landesregierung – gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft – ihre Initiativen zur Förderung der Elektromobilität in Hessen. Die Hessen Agentur organisierte auch 2013 den Auftritt auf 30

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Innovations- & Nachhaltigkeitsprojekte

der 430 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche und koordinierte die insgesamt 18 Aussteller mit ihren Exponaten. Klimaschutz und Emissionshandel Mit seinem Klimaschutzkonzept hat sich Hessen frühzeitig zu ehrgeizigen CO2-Reduktionszielen bekannt und zugleich innovative Initiativen zu ihrer Erreichung ins Leben gerufen – unter anderem die bei der Hessen Agentur angesiedelte Transferstelle für Klimaschutz und Emissionshandel. Seit 2007 realisiert die Transferstelle Pilotvorhaben zur dauerhaften Senkung des Treibhausgasausstoßes in wichtigen Wirtschaftsbranchen. 2013 konnte beispielsweise das Modellprojekt JIM.Hessen erfolgreich abgeschlossen werden, bei dem die teilnehmenden Unternehmen ihre Strom- und Wärmeversorgung optimiert haben. Für die dadurch eingesparten CO2-Emissionen erhielten sie Zertifikate gutgeschrieben, die sie wahlweise zur Kompen­sation ihres verbliebenen CO2-Aufkommens nutzen oder am freiwilligen Markt an andere Unternehmen verkaufen konnten. Darüber hinaus informiert die Transferstelle durch Workshops, Tagungen und Veröffentlichungen interessierte Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft über die Instrumente des Klimaschutzes und aktuelle Entwicklungen in der nationalen, europäischen und internationalen Klima­politik. Im Jahr 2013 konnten sich bei einer in Kooperation mit dem Frankfurter Senckenberg Museum ausgerichteten Tagung beispielsweise mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den aktuellen Stand der internationalen Klimaverhandlungen informieren. » www.transfer-klimaschutz-hessen.de Wissenschaftsoffensive „Hessen schafft Wissen“ Hessen nimmt bundesweit eine Spitzenstellung im Bereich Wissenschaft und Forschung ein. Mit der Kommunikationsoffensive „Hessen schafft Wissen“ des hessischen Wissenschaftsministeriums gemeinsam mit den Hochschulen des Landes werden die Potenziale des Wissenschaftsstandorts

Hessen, seine Projekte und Erfolge der Öffentlichkeit präsentiert. Die Hessen Agentur ist als Projektträger für die Planung und Umsetzung der Kampagne verantwortlich. Mit ihr wird der Standort Hessen national und international gestärkt, die Anwerbung von Fach- und Führungskräften erleichtert und die Einwerbung von Fördermitteln unterstützt. Ziel der Offensive ist es aber auch, die Anstrengungen der hessischen Wissenschaftspolitik einem breiten Publikum zugäng­lich zu machen und den Nutzen für die Menschen zu beschreiben – wie 2013 zum Beispiel auf einem 250 Quadratmeter großen Stand auf dem Hessentag in Kassel. » www.hessen-schafft-wissen.de Hochschulmessebeteiligungen und Messe­ gemeinschaftsstände Ein wesentliches Element bei der Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft sowie der Vermarktung des Hochschulstandortes Hessen sind die Hochschul-Messegemeinschaftsstände, die von der Hessen Agentur organisiert werden. So präsen­ tieren sich auch 2013 die hessischen Hochschulen auf Gemeinschaftsständen bei den Leitmessen CeBIT, Hannover Messe und ACHEMA. Mit Beispielen aus ihrer angewandten Forschung werben sie für den Technologietransfer durch die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen.

Die Hessen Agentur betreibt die zentrale Internetplattform des Landes für Elektromobilität

Webprojekte Die Hessen Agentur bringt Landesprojekte und Inhalte in die digitale Welt. Eine Kernkompetenz des Bereichs Neue Medien liegt in der Konzeption, Entwicklung und Betreuung von Plattformen für das Internet. Im Auftrag hessischer Ministerien, der Staatskanzlei und hessennaher Institutionen wie dem Kompetenzcluster „Intelligente Verkehrsund Transportsysteme Hessen“ betreut der Bereich Neue Medien über 110 komplexe Webprojekte der Hessischen Landesregierung.

Stand der Wissenschaftsoffensive „Hessen schafft Wissen“ auf dem Hessentag

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Wirtschaftsforschung & Landesentwicklung

Westhafen in Frankfurt am Main

Think. Tank. Die Abteilung Wirtschaftsforschung & Landesentwicklung erarbeitet im Auftrag des Landes Analysen und Prognosen zur Entwicklung Hessens. Ihre Forschungsergebnisse sind Entscheidungsgrundlagen für Landes-, Regional- und Kommunalpolitik, für Wirtschaft und Verwaltung. Die Hessen Agentur begleitet als Think Tank die Entwicklung konkreter Ideen und Modellvorhaben und unterstützt das Land, seine Regionen und Kommunen bei der Umsetzung von Fördermaßnahmen. Wirtschaftsforschung und Landes­entwicklung leisten so ihren Beitrag zur Gestaltung der Zukunft des Landes Hessen.

Obermarkt mit Patrizierhaus in Korbach

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Wirtschafts- & Regionalforschung

Themen und Projekte 2013 Demografie Der demografische Wandel ist in der gesellschaftlichen Debatte in den vergangenen Jahren weit nach vorn gerückt. Was aber sind seine konkreten Auswirkungen in Regionen und Kommunen? Die Hessen Agentur erstellt hierzu kleinräumige Be­völkerungsprognosen mit einem Zeithorizont bis 2030 als Grundlage für die Landesentwicklungs­ planung. Eckdaten der Bevölkerungsentwicklung wie auch Indikatoren zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt stellt sie für alle 426 hessischen Kommunen in der hessischen Gemeindedatenbank bereit. » www.hessen-gemeindelexikon.de

Darüber hinaus hat die Hessen Agentur die wissen­ schaftliche Begleitung des vom Sozialministerium initiierten Modellprojekts „Familienstadt mit Zukunft“ inne, in dem in den Modellkommunen Frankenberg und Büdingen über einen Zeitraum von Im Auftrag des Umweltministe­riums betreut die zehn Jahren kommunale Ansätze für eine Familien­ Hessen Agentur die Service­ stelle Demogra- politik der Zukunft erprobt werden. Die Hessen Agentur unterstützt zudem die Hessische Staatsfie im Kompetenznetz „Vitale Orte 2020“. Die kanzlei bei der Auslobung des „Hessischen DemoService­stelle stellt aktuelle Informationen über Fördermöglich­keiten, Projekte, Ansprechpart- grafie-Preises“. Im Berichtsjahr lautete das Thema ner, Wettbewerbe und Weiter­bildungsangebote „Wir werden älter – wir gestalten unser Leben“.

Abteilungsleiterin Anja Gauler bei der Präsentation des vierten Kultur- und Kreativwirtschaftsberichts

Regional. Plan. Kernthema des Bereiches Wirtschafts- & Regional­ forschung sind die wirtschaftlichen, demografischen, sozialen und räumlichen Perspektiven in Hessen. Analysiert werden sowohl die Entwicklungen in Hessen und seinen Regionen als auch die Positionierung Hessens im Wettbewerb mit anderen Bundesländern. Das Tätigkeitsspektrum umfasst Prognosen zur demogra­fischen und wirtschaftlichen Entwicklung, regionale Struktur­ analysen, Bedarfsanalysen und die Evaluierung von Programmen.

zum Thema „Demografischer Wandel im länd­ lichen Raum“ zur Verfügung. Für den Erfahrungs­ austausch der Kommunen organisiert sie regelmäßig Praxis­foren, in denen beispiel­gebende Projekte vorgestellt werden. Themen im Jahr 2013 waren die Abwasserentsorgung im ländlichen Raum unter dem Zeichen des demografischen Wandels und die Zukunft der Dorfentwicklung in Hessen. » www.hessen-nachhaltig.de/web/vitaleorte-2020

Wir analysieren die wirtschaftliche, demogra­fische, sozioöko­ nomische und räum­ liche Entwicklung in Hessen.

Studien: „Analyse der weltweiten Messelandschaft als Interaktions- und Kommuni­ kationsplattform für die hessische Wirtschaft“; „Industriedesign: Innovationsinstrument für den Mittelstand“; „Hessischer Konjunkturspiegel“.

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Wirtschafts- & Regionalforschung

Regionalentwicklung Als Grundlage für die Programmaufstellung der europäischen Strukturfonds (EFRE, ESF, ELER) in der neuen Förderperiode 2014 – 2020 hat die Hessen Agentur eine umfangreiche fondsüber­ greifende sozioökonomische Analyse erstellt. Anhand zahl­reicher Indikatoren, unter anderem aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Agrar­ wirtschaft, Bildung, Arbeitsmarkt, Umwelt, Klima und Infra­struktur, wird darin die Position Hessens im Vergleich zu Deutschland und zum EU-Durchschnitt betrachtet. Die „Hessische Innovationsstrategie 2020“ zeigt die Stärken Hessens bei Forschung und Entwicklung im nationalen und europäischen Vergleich auf und benennt die geplanten Schwerpunkte für die neue Förderperiode. Basis ist eine Potenzial- und SWOT-Analyse der Hessen Agentur. Zur Vorstellung der Innovationsstrategie hat die Hessen Agentur einen Konsultationsprozess mit wichtigen hessischen Akteuren aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, der Wirtschaft und den Fachressorts der Landesregierung organisiert. Wirtschaft Im Jahr 2013 hat die Hessen Agentur zum dritten Mal gemeinsam mit der Hessischen Landesbank die Studie „Die 100 größten Unternehmen in Hessen“ mit einer Rangliste der größten hessischen Arbeitgeber verfasst. Zudem aktualisierte sie die jährlichen Branchenprofile zu den bedeutendsten hessischen Industrie­branchen Automobil, Chemie und Pharma, Maschinenbau, Metall, Elektro, Gummi und Kunststoff, Ernährung sowie Luft- und Raumfahrt mit Informationen unter anderem zu Umsatz, Beschäftigten, Produktionsschwerpunkten und Entwicklungstrends. In den betrachteten Branchen haben in Hessen insgesamt über 320.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Mit den Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Wirtschaft befassten sich im Berichtsjahr zwei Analysen: Eine Studie thematisiert die Folgen der Energiewende für große, energieintensive Unternehmen und ihre Strategien. Die zweite Studie hat den hessischen Mittelstand im Fokus,

hier werden Chancen und Risiken der Energie­ wende aus Sicht der Unternehmen dargestellt. Auslandsmessen sind ein wichtiges Instrument zur Erschließung neuer Märkte. Die Hessen Agentur hat 2013 eine Analyse der Messelandschaft wichtiger Exportmärkte in Südosteuropa, Nord­afrika, im Nahen Osten, in Südostasien, Pakistan, der Republik Korea und in Südafrika vorgelegt, in der neben der Darstellung der außenwirtschaftlichen Beziehungen der hessischen Wirtschaft und den volkswirtschaftlichen Kennzahlen der betrachteten Länder Informationen zu wichtigen Messever­anstaltungen enthalten sind. Fachkräfte und Arbeitsmarkt Hoch qualifizierte Fachkräfte sind die Voraus­ setzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit einer Region. Für ein technologieorientiertes Land wie Deutschland bzw. Hessen spielen MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) eine besondere Rolle. MINT-Fachkräfte ermöglichen zukunftsfähige Innovationen und schaffen damit die Grundlage wirtschaftlicher Wachstums­perspektiven. Für eine Beurteilung von Umfang und Struktur der bestehenden MINT-Bildungs­initiativen in Hessen hat die Hessen Agentur eine umfassende Bestandsaufnahme von MINT-Projekten vorgenommen. Im Fokus standen Projekte, die sich an Jugendliche in der Phase der Berufsorientierung richten. Mit dem gemeinsam von Wirtschafts- und Kultus­ ministerium im Jahr 2009 ins Leben gerufenen Modellprojekt „Qualifizierte berufspädago­gische Ausbildungsbegleitung in Berufsschule und Betrieb“ soll die Anzahl von Ausbildungsab­ brüchen nachhaltig gesenkt werden. Eine besondere Bedeutung kommt der frühzeitigen Erkennung und Stabilisierung von Jugendlichen, die zum Ausbildungsabbruch tendieren, zu. Die Hessen Agentur, die mit der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojekts betraut war, hat in ihrem Abschlussbericht 2013 gezeigt, dass 70 Prozent der Teilnehmer, die vor dem Abbruch der Ausbildung standen, mithilfe von Beratung und Unterstützung ihre Ausbildung fortsetzen konnten.

Ausstellung von HessenDesign e.V. im Designhaus Darmstadt

Die duale Ausbildung ist ein wichtiger Baustein zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Die Hessen Agentur legt jährlich den Bericht „Berufsausbildung in Hessen“ mit einer Vielzahl von Informationen zur Situation auf dem hessischen Ausbildungsmarkt vor. Ein maßgeblicher Aspekt der Inklusion ist der Zugang von Menschen mit Behinderungen zum allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Hessen Agentur erarbeitete 2013 für das Sozialministerium eine Studie, die am Beispiel des Hotel- und Gaststättengewerbes im Wetteraukreis Beschäftigungspotenziale für Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt aufzeigt. Kultur- und Kreativwirtschaft Hessen Die Hessen Agentur betreibt die Geschäfts­stelle Kultur- und Kreativwirtschaft im Auftrag des Wirtschaftsministeriums. Sie informiert über Beratungs- und Förderangebote und unterstützt den Austausch und die Netzwerkarbeit innerhalb der Branche. Im Jahr 2013 organisierte sie in Kooperation mit dem Verband Deutscher Industriedesigner die Veranstaltung „Interface-Design“ und erstellte die Publikation „Industriedesign: Innovations­ instrument für den Mittelstand“, die Unternehmen

praxisorientierte Hilfestellungen für eine effektive Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Designern gibt. Im Rahmen des Kreativfestivals „B3 Biennale des bewegten Bildes“ veranstaltete die Hessen Agentur einen Crowdfunding-Wettbewerb um innovative Konzepte und Projekte aus Film und Social Media, Mobile, Transmedia, Kunst, Kommunikation, Design und Games und bildete den Ankerpunkt für die Projektausstellung in Frankfurt am Main. » www.kulturwirtschaft-hessen.de Gesundheitliche Versorgung Alljährlich erstellt die Hessen Agentur im Auftrag des Sozialministeriums einen umfassenden Leistungsreport aller hessischen Plankrankenhäuser. Die hier aufbereiteten Struktur- und Leistungsdaten sind eine wichtige Grundlage für die Krankenhausplanung. Im Jahr 2013 wurde der Leistungsbericht grundlegend überarbeitet und um Informationen zur Notfallversorgung erweitert. Außerdem hat die Hessen Agentur vor dem Hintergrund des demografischen Wandels regionale Prognosen zur Entwicklung von Demenz­ erkrankungen und zur Entwicklung der Pflege­ bedürftigkeit erstellt.

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Exkurs Wirtschaftsforschung & Landesentwicklung

Den demografischen Wandel in Hessen gestalten Sinkende Einwohnerzahlen, weniger junge, mehr alte Menschen, das sind die wesentlichen Kennzeichen der künftigen Bevölkerungsentwicklung. Dieser „demografische Wandel“ hat Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche unserer Gesellschaft: auf Sozialsysteme, Arbeitswelt und Konsumverhalten, auf Versorgung und Mobilität, Wohnen und Immobilien, Familien und Senioren in Städten und auf dem Land. Zwei Gespräche.

Welche Schwerpunkte setzen Sie im Umgang mit dem demografischen Wandel aus landespolitischer Sicht?

Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei und Demografie-Beauftragter der Landes­regierung

Axel Wintermeyer 95 Prozent der Menschen fühlen sich wohl in Hessen. Das ist ein bundesweiter Spitzenwert, den wir auch in Zukunft halten wollen – ganz gleich, ob die Menschen in den Städten oder auf dem Land leben. Die demografische Entwicklung ist Herausforderung, aber auch Chance, die wir mit einer aktiven Demografie-Politik nutzen wollen. Entscheidende Erfolgskriterien sind dabei Vernetzung und koordiniertes Handeln, weil die Gestaltung des demografischen Wandels eine Aufgabe aller staatlichen Ebenen unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger ist. Welche spezifischen Entwicklungen zeigt der demografische Wandel in Hessen und in den Regionen des Landes? Axel Wintermeyer In Hessen wirkt sich der demografische Wandel regional sehr unterschiedlich aus. Kurz zusammengefasst: Die großen Städte wachsen weiter und in den ländlichen Regionen insbesondere Nord- und Mittelhessens nimmt die Einwohnerzahl deutlich ab. In den Städten geht es vor allem um eine gelingende Integration und bezahlbare Wohnungen. In den ländlichen Regionen um Arbeitsplätze, Infrastruktur und die Sicherstellung der Grundversorgung.

Vom Status quo zu den Perspektiven: Wie schätzen Sie die langfristige Entwicklung ein? Axel Wintermeyer Die Bevölkerungszahl geht trotz Zuwanderung deutlich zurück. Unseren Wohlstand werden wir nur erhalten können, wenn wir auch genügend Fachkräfte haben. Immer mehr Menschen sind aber im Alter noch fit und wollen sich engagieren – im Erwerbsleben und im Ehrenamt. Schwerpunkte der Landesregierung sind bereits heute daher, eine hochwertige Gesundheitsversorgung und Pflege auch in der Fläche aufrechtzuerhalten, aber auch das Engagement Älterer für unsere Gesellschaft zu erschließen und zu fördern. Wie teilen sich Land und Kommunen die Belastungen? Wo sehen Sie die Grenzen des Machbaren aus wirtschaftlicher Sicht? Axel Wintermeyer Wir müssen die Schulden­ bremse einhalten und gleichzeitig so nachhaltig wirtschaften, dass wir den Zukunftsaufgaben gerecht werden. Daran richten sich die vielfältigen Förderprogramme für die Kommunen aus – von der Dorfentwicklung und dem Wohnungsbau bis zum Erhalt und dem Ausbau der Infrastruktur. Staatliches Handeln allein reicht jedoch nicht aus. Deswegen finden die Bürgerinnen und Bürger im Land tatkräftige Unterstützung, zum Beispiel durch die Landesehrenamtsagentur oder die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“. Wir wollen das Ehrenamt und damit eine lebenswerte Gemeinschaft unterstützen.

Welche Schwerpunkte sehen Sie für den Umgang mit dem demografischen Wandel?

aus dem aktiven Erwerbsleben ausgeschieden sein wird?

Susanne Schaab Wir verfolgen mit dem „Inte­ grierten kommunalen Entwicklungskonzept“ (IKEK) eine ganzheitliche Strategie zur Stärkung unserer Stadtteile mit ihren lebenswerten Wohnund Arbeitswelten gegenüber den demografischen Veränderungen. Wir haben das IKEK mit kommunalen Akteuren, Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Vereinen entwickelt. Es beinhaltet wichtige Themen wie Kommunikation/Soziale Infrastruktur, Siedlungsentwicklung/Leerstand, Energie, DSL, Wirtschaft/Ökonomie sowie Tourismus, Freizeit und Kultur.

Susanne Schaab In Schotten leben heute etwa 10.200 Einwohner; 2030 sollen es etwa 13 Prozent weniger sein. Der Anteil der über 65-Jährigen wird von heute gut 20 Prozent auf 36 Prozent im Jahr 2030 steigen. Die Hessen Agentur stellt diese Daten für alle hessischen Gemeinden im Internet zur Verfügung.

Wie wirkt sich die Entwicklung in den Kommunen – insbesondere im ländlichen Raum – aus?

Susanne Schaab Wir brauchen Weitblick und gute Netzwerke. Damit das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden muss, hat das Land Hessen das Kompetenznetz „Vitale Orte 2020“ mit der Servicestelle Demografie bei der Hessen Agentur eingesetzt. Hier werden Informationen bereitgestellt, gute Beispiele bekannt gemacht und der Erfahrungsaustausch organisiert.

Susanne Schaab Da spüren wir den demografischen Wandel ganz unmittelbar: Läden, Arzt­ praxen und Gastwirtschaften schließen, der Bus fährt nur in der Schulzeit, die Fixkosten für Wasser- und Abwassernetze verteilen sich auf weniger Menschen. Dieser Entwicklung sehen wir aber schon lange nicht mehr tatenlos zu. Gerade auf dem Land lebt die aktive Bürgergesellschaft. Die jüngere Generation wird zunehmend mit aktiv, weil sie ihre Heimat liebt und die vorhandene Lebensqualität schätzt. Mit neuen Ideen, Ausdauer und Mut setzt sie sich dafür ein, dass ihr Ort stark und selbstbewusst in die Zukunft schaut. Mit welchen Eckdaten planen Sie für einen mittleren Zeitraum, beispielsweise bis zum Jahr 2030, wenn der größte Teil der „Babyboomer“

Welche Aufgaben kommen konkret auf die Kommunen zu? Wie können die Ideen und Visionen von „Vitalen Orten“ praktisch umgesetzt werden?

Susanne Schaab, Bürgermeisterin der Stadt Schotten und Projektleiterin im Kompetenznetz „Vitale Orte 2020“

Wie teilen sich Land und Kommunen die Belastungen? Wo sehen Sie die Grenzen des Machbaren aus wirtschaftlicher Sicht? Susanne Schaab An der Basis wurden inzwischen viele gute Strategien und Projekte zur regionalen Daseinsvorsorge entwickelt. Für die Steuerung der Prozesse brauchen die Kommunen eine aufgabengerechte Finanzausstattung. Da gibt es noch einiges zu tun.

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Landes- & Kommunalentwicklung

Themen und Projekte 2013 Kompetenzzentren der Städtebauförder­ programme Demografischer Wandel und Strukturwandel stellen Städte und Gemeinden ständig vor neue Herausforderungen. Die Hessen Agentur unterstützt im Auftrag des Umweltministeriums landesweit die Kommunen mit Kompetenzzentren und Servicestellen bei der strategischen Steuerung und Umsetzung verschiedener Städte­bauförderprogramme. Insgesamt betreute die Hessen Agentur im Berichtsjahr 115 Programmkommunen, darunter 19 interkommunale Kooperationen.

Georg-Büchner-Anlage in Darmstadt

Stadt. Leben. Der Bereich Landes- & Kommunalentwicklung berät und unterstützt das Land und die Kommunen bei der langfristigen Entwicklung von Lebensräumen in hessischen Regionen und Städten. Dazu gehört die Umsetzung der Städte­bauförder­pro­gramme ebenso wie die Beratung bei Konversionsprojekten. Zur Dienstleistungspalette zählen unter anderem Beratung und Ideenfindung, Projektsteuerung und -management, Moderation und Koordination.

Wir betreuen 115 Kommunen bei der Umsetzung der Städtebauförderung.

„Stadtumbau“ heißt ein Förderprogramm von Bund und Ländern, das die Kommunen in die Lage versetzen soll, sich frühzeitig auf Strukturveränderungen im Zusammenhang mit den Folgen des demografischen und wirtschaftlichen Wandels und den damit verbundenen städtebau­lichen Auswirkungen einzustellen. Das „Kompetenzzentrum Stadtumbau in Hessen“ berät die Programmkommunen bei der Bewältigung dieser Veränderungen und bei der Sicherung und Stabilisierung aller relevanten Funktionen in den festgelegten Stadtumbaugebieten, der Gesamtstadt und im interkommunalen/ regionalen Kontext. Ein Beispiel für den Stadtumbau vor Ort ist die Ölhafenbrücke in Raunheim. Diese wichtige Fußgänger- und Radwegeverbindung wurde mithilfe von Städtebaufördermitteln durch die interkommunale Kooperation „Drei gewinnt“ der Städte Rüsselsheim, Raunheim und Kelsterbach umgesetzt und unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit im Sommer 2013 eröffnet. Neben der Projektberatung betreibt das Kompetenzzentrum Netzwerkmanagement, koordiniert die Kommunikation und den Wissenstransfer der Förderstandorte untereinander und unterstützt das Land bei der strategischen Programm­steuerung. » www.stadtumbau-hessen.de Das Städtebauförderprogramm „Aktive Kern­ bereiche in Hessen“ als Ausgestaltung des BundLänder-Programms „Aktive Stadt- und Ortsteil­ zentren“ hat das Ziel, zentrale Versorgungsbereiche,

die von Funktionsverlusten insbesondere durch gewerblichen Leerstand bedroht oder betroffen sind, als Standorte für Wirtschaft und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben zu erhalten und zu entwickeln. Dabei verfolgt das Programm einen integrierten Ansatz: Zentrale Funktionen von Wirtschaft und Handel, Wohnen und Kultur sollen nicht isoliert voneinander, sondern in ihrem Zusammenwirken entwickelt werden. Das „Zentrum Aktive Kernbereiche“ unter dem Dach der Hessen Agentur unterstützt die Programm­kommunen unter anderem bei der Sicherung der Kern­bereichsfunktionen und der Stärkung der Aufenthaltsqualitäten, bei der Umsetzung von Strategien und Maßnahmenbündeln sowie bei der Entwicklung neuer Formen der Kooperation. In den Programmkommunen konnten bereits viele bedeutende Projekte wie das „Scharnier“ in Bad Wildungen und die Umnutzung des ehemaligen Katasteramts in Wolfhagen erfolgreich umgesetzt werden. Diese „Guten Beispiele“ der Programmumsetzung werden auf der Internetseite zum Förderprogramm präsentiert. » www.aktive.kernbereiche-hessen.de Das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier“ richtet bereits seit zehn Jahren seinen Fokus auf wirtschaftlich und sozial benachteiligte Stadtquartiere. Verbesserte Lebensbedingungen sollen problematischen Entwicklungen entgegenwirken. Die Servicestelle HEGISS (Hessische Gemeinschaftsinitiative Soziale Stadt) unterstützt und optimiert die interkommunale, ressort- wie trägerüber­greifende Kooperation zwischen Projektgebieten, Kommunen und Landesebene. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Leuchtturmprojekte vor Ort“ konnten die Netzwerkakteure am Standort Kassel-Wesertor 2013 gelungene Beispiele der umgesetzten Maßnahmen präsentieren: Dazu zählen das Beschäftigungsprojekt „Laden3“ mit drei verschiedenen Nutzungen unter einem Dach und das Projekt „Freestyle“, das mit einer Funsporthalle sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen Zugang zu sportlichen Aktivitäten ermöglicht. » www.hegiss.de 42

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Landes- & Kommunalentwicklung

V.l.o.n.r.u. Spielplatz der Siedlung Brückenhof in Kassel-Oberzwehren; Stadt Schwalmstadt: Stadtumbaugebiet Bahnhof-Wieragrund im Stadtteil Treysa; Außenanlage der Karmeliterschule im Bahnhofs­viertel in Frankfurt am Main; Paradeplatz in Ziegenhain (Schwalmstadt); Marktplatz in Homberg (Efze)

regionalwirtschaft­lichen Entwicklung geleistet werden. Die Hessen Agentur unterstützt im Auftrag des Landes die Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung adäquater Nachnutzungskonzepte und arbeitet hierbei projektbezogen eng mit der HA Stadtentwicklungsgesellschaft zusammen. Dreimal jährlich erscheint der Newsletter „Konversion in Hessen“ mit Berichten zu Themen und

Projekten im Bundesland. Im Jahr 2013 untersuchte die Hessen Agentur zudem die Gewerbe­ flächensituation in Hessen. Die Ergebnisse dienen dem Wirtschaftsministerium als Grundlage für weitere struktur­politische Maßnahmen im Bereich der Gewerbeflächenentwicklung und den Umgang des Landes mit Konversionsflächen.

Programmübergreifend fand im Berichtsjahr 2013 die Ingenieurkammer Hessen gemeinsam die das Jahrestreffen des Netzwerks Stadtentwick- „Landesinitiative +Baukultur in Hessen“ ins Leben lung unter dem Motto „Erfolg durch Kooperation! gerufen. Neben der Gestaltung prägender BauZusammenarbeit von Kommunen und Investoren werke und städtischer Quartiere sollen Funktiobei Stadtentwicklungsprojekten“ in Kassel statt. nalität und Schönheit, Kostenbewusstsein und Erfahrungen und Erfolgskriterien der Zusammen­ Nachhaltigkeit der Bauwerke, aber auch baukularbeit von Investoren und Kommunen sowie turelles Erbe und moderne Gestaltung stärker ins Praxisbeispiele für Stadtentwicklungsprojekte Blickfeld gerückt werden. Die Hessen Agentur leistanden im Mittelpunkt der Veranstaltung, die rund tet die Geschäftsstelle der Landesinitiative und ist 170 Vertreter von hessischen Kommunen, lokalen mit der Organisation von Veranstaltungen und Initiativen und Interessensverbänden sowie Planer Wett­bewerben, der Erstellung von Publikationen und Investoren für einen intensiven Erfahrungs- und der Kontaktpflege mit Baukulturinitiativen auf austausch nutzten. Bundes- und Länderebene betraut. Im Berichtsjahr richtete die Landesinitiative zum dritten Mal den Wett­bewerb „Zusammen gebaut“ aus, der „Leben Im Programm „Förderung der lokalen Ökonomie in ausgewählten Stadterneuerungsgebieten“ wird mit Wasser“ zum Thema hatte. seit 2010 die gewerbliche Wirtschaft in zwölf hes- » www.baukultur-hessen.de sischen Städten gefördert. Die Hessen Agentur hat das Programm evaluiert. Die konkreten Erfah- Konversion rungen bei seiner Umsetzung wurden in Gesprä- In Hessen wurden seit 2005 zahlreiche Standorte der Bundeswehr und der US-Streitkräfte geschloschen mit den Programmverantwortlichen erfasst und in einem Workshop validiert. Die Evaluierung sen. Truppenabzug und Flächenfrei­gaben implizeigt, dass durch das Lokale-Ökonomie-Programm zieren einerseits negative regionalwirtschaftliche benachteiligte Stadtquartiere stabilisiert, Be­triebe Effekte durch Arbeitsplatzverluste und Kaufan­gesiedelt und gesichert sowie Arbeits- und Aus- kraftrückgänge. Andererseits ermög­lichen sie bildungsplätze geschaffen werden konnten. auch Chancen für die Entwicklung von neuen Stadtquartieren. Darüber hinaus stehen Konversionsflächen im Außenbereich zunehmend im „Landesinitiative +Baukultur“ Unter der Schirmherrschaft des Hessischen Fokus bei der Suche nach Flächen für Anlagen Minister­präsidenten haben Wirtschaftsminis­ zur Erzeugung regenerativer Energien. Mittlerweile terium, Finanzministerium, das Wissenschafts- konnte mit der Konver­sion von rund 50 großfläministerium, der Hessische Städtetag, der Hes- chigen ehe­maligen Militärstandorten in prospesische Städte- und Gemeindebund, die Archi- rierende Gewerbe- und Industriegebiete sowie in Wohnquartiere ein erfolgreicher Beitrag zur tekten- und Stadtplanerkammer Hessen und Ufercafé in Marburg an der Lahn

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Tourismus- & Kongressmarketing

Naturpark Lahn-Dill-Bergland

Reise. Ziel.

Hessen belegt im Bundesländervergleich mit über 30 Millionen Übernachtungen den fünften Platz.

Hessen. Ein Land der Kontraste. Gelegen im Herzen Deutschlands, bietet Hessen eine ganze Palette von Urlaubsalternativen. Ob Kulturreise, Wandern, Radfahren, Wellnessaufenthalt, Familienurlaub, Städtetrip oder Naturerlebnis pur – in Hessen gibt es die passenden Angebote. Die Anfahrtswege sind dabei immer kurz: Deutschlandurlaub startet am Flughafen Frankfurt schon mitten in Hessen.

Frankfurt am Main

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Tourismus- & Kongressmarketing

Bootsauna Bad Karlshafen

Tourismus. Wirtschaft. Das Tourismus- & Kongressmarketing der Hessen Agentur vermarktet die hessischen Reiseziele im In- und Ausland. Der „Strategische Marketingplan für den Tourismus in Hessen“ wurde gemeinsam von der HA und den touristischen Akteuren im Land erarbeitet und bildet die Grundlage für die Arbeit. Die Querschnittsbranche Tourismus wird als wichtiger Wirtschaftsund Standortfaktor für das Land verstanden. Anhand von vier Profilthemen wird das touristische Potenzial Hessens prononciert dargestellt und erfolgreich im Markt platziert.

Über 30 Millionen Übernachtungen jährlich, schät- touristischen Akteure wie Fachverbände, Vertreter zungsweise zwölf Milliarden Euro Bruttoumsätze der Destinationen und Städte eng eingebunden. durch den Übernachtungs- und Tagestourismus und 200.000 Vollzeitarbeitsplätze in der Branche Hessischer Tourismustag belegen die herausragende Position des Touris- Unter dem Motto „Blickrichtung Zukunft“ orgamus als Zukunftsbranche für Hessen. Die Abteilung nisierte die Hessen Agentur den Branchentreff Tourismus- und Kongressmarketing der Hessen der hessischen Tourismuswirtschaft 2013 in Bad Agentur nimmt im Auftrag des hessischen Wirt- Homburg. Höhepunkt war die Verleihung des schaftsministeriums die Aufgaben einer touris­ „Hessischen Tourismuspreises 2013“ in drei Katetischen Landesmarketingorganisation wahr. Tou- gorien: Touristische Marketingideen und Konristisches Marketing als integraler Bestandteil der zepte, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Wirtschaftsförderung des Landes eröffnet zusätz- Angebotsentwicklung sowie Herausragende Proliche Perspektiven. Als erweitertes Standortmarke- jektidee. Eine eigens geschaffene Internetseite ting trägt es dazu bei, die deutlichen strukturellen informiert über Preis und Preisträger. Unterschiede zwischen dem wirtschaftlich stärker » www.tourismuspreis-hessen.de entwickelten Süden inklusive Rhein-Main-Gebiet und den ländlich geprägten Regionen Mittel- und Gemeinsame Präsentation Hessens mit Nordhessens abzufedern. Schließlich hilft das Tou- Partnern auf Messen und Veranstaltungen rismusmarketing auch, Lebensqualität innerhalb In Kooperation mit der Region Frankfurt Rheindes Bundeslandes als weichen Standortfaktor zu Main organisierte die Hessen Agentur 2013 wie profilieren und so die Attraktivität für Investoren bereits in den vergangenen Jahren den heszu erhöhen. sischen Gemeinschaftsstand im Rahmen der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB). Die Hessen Agentur entwickelt und begleitet Maß- Darüber hinaus wurde der etablierte Hessenabend nahmen anhand der im „Strategischen Marketing­ als Kommunikationsplattform für Multiplikatoren plan für den Tourismus in Hessen“ definierten Profil­ und Partner veranstaltet. Im Rahmen des Germany themen „Natur- und Landerlebnis“, „Wellness“, Travel MartTM 2013 Stuttgart (GTM) präsentierte sich „Städteerlebnis“ sowie „Tagen“ und nimmt wich- die Hessen Agentur auf dem größten Incomingtige Koordinierungs- und Steuerungsauf­gaben im Workshop des Deutschlandtourismus vor 650 EinAuslandsmarketing, der Verkaufsförderung, dem käufern der internationalen Reiseindustrie. Beim Online-Marketing, der Marktforschung und der RDA-Workshop in Köln – dem wichtigsten Fachtreftouristischen Pressearbeit wahr. fen der Bustouristik – organisierte die Hessen AgenDie zentrale Vermarktungsplattform im Internet tur mit den Partnern Frankfurt und Wiesbaden einen bildet die Seite » www.hessen-tourismus.de hessischen Gemeinschaftsstand. Themen und Projekte 2013 Fortschreibung des „Strategischen Marketingplans für den Tourismus in Hessen“ Der „Strategische Marketingplan für den Tourismus in Hessen“ dient als Grundlage der Initiativen zur Vermarktung des Tourismus und ist zudem Orientierung für alle touristischen Akteure im Land. Die Hessen Agentur erhielt durch das Wirtschaftsministerium den Auftrag, den Prozess zur Fortschreibung des „Strategischen Marketingplans“ für die Jahre 2014 bis 2018 zu organisieren und zu begleiten. Darin wurden alle relevanten

An Tagestouristen aus Hessen und den angrenzenden Bundesländern wendete sich der Tourismuspavillon im Rahmen des Hessentages im Juni 2013 in Kassel. Auf dem „Platz des Tourismus“ präsentierten die Urlaubsregionen Vogelsberg, Lahntal, Spessart und Partner aus dem Bereich Landurlaub gemeinsam mit der Hessen Agentur ihre Angebote. Vermarktung hessischer Tourismusziele auf internationalen Märkten Die hessischen Reiseziele werden für auslän­dische Gäste immer beliebter. Für die Bewertung auslän48

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Tourismus- & Kongressmarketing

„5 Wochen – 5 Trails Hessen 2013“ Im Rahmen der Themenlinie „Aktiv & Natur“ organisierte die Hessen Agentur von Ende August bis Anfang Oktober in Kooperation mit dem Wandermagazin zum dritten Mal Deutschlands größtes Wanderabenteuer. Fünf Wanderer waren fünf Wochen durch Hessen unterwegs, begleitet von zwei Scouts des Wandermagazins. Die Route verlief durch die Regionen Odenwald, Lahntal, Rhön, Vogelsberg, Nord­hessen und die Mainmetropole Frankfurt am Main. Zum Programm gehörten Geocaching, eine kulinarische Stadtwanderung, Bergmannspfade mit Grubeneinfahrt, Pilgerwege und eine Tour durch acht hessische Heilbäder und Kurorte sowie unzählige Sehenswürdigkeiten. Brüder-Grimm-Festspiele in Hanau

discher Quellmärkte werden nicht nur die absoluten Zahlen der Statistik herangezogen, sondern es wird auch eine indikatorengestützte Bewertung vorgenommen, zum Beispiel unter Einbeziehung sozioökonomischer Indikatoren. Zu den Primärmärkten zählen demnach die USA, Großbritannien und die Niederlande. Im Berichtsjahr wurde die Schweiz als weiterer Primärmarkt für das Auslandsmarketing definiert und eine aktive Marktbearbeitung gestartet. China gehört zu den wachstumsstärksten Quellmärkten für den Tourismus weltweit. Hessen spielt mit dem Frankfurter Flughafen eine exponierte Rolle für Touristen aus dem Reich der Mitte. Um chinesische Gäste gezielter über Hessen informieren zu können, wurde eine spezielle Website für den chinesischen Markt in Mandarin programmiert. Die redaktionellen Inhalte fokussieren sich auf spezielle Themen wie Märchen und Shopping in Hessen. » www.daodeguo.com Wandertouren-App Hessen Die Auszeichnung, Pflege und Kommunikation attraktiver Prädikatswanderwege gehört zu den

Für Wanderlustige, die die Wegabschnitte nachwandern möchten, wurde ein Pocket Guide produziert. wichtigen Marketingmaßnahmen in den Regionen. Eine im Berichtsjahr entwickelte mobile Wandertouren-App bietet zahlreiche Informationen über Strecken und Sehenswürdigkeiten entlang des Weges. Zugleich kann der Nutzer aber auch etwaige Schäden oder Lücken in der Wegmarkierung festhalten und sie mithilfe einer Meldefunktion an die Hessen Agentur melden, damit Mängel schnellstmöglich beseitigt werden. Brüder Grimm Anlässlich des 200. Jahrestages der Erstausgabe der Hausmärchen realisierte die Hessen Agentur Vermarktungsaktivitäten, unter anderem mit einer Pressereise für deutsche Journalisten und – zusammen mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) – vier internationalen Pressereisen zu den Wirkungsstätten der Brüder Grimm in Hessen. Außerdem produzierte die Hessen Agentur im Berichtsjahr im Auftrag des Wirtschaftsministeriums eine Jubiläumsausgabe der schönsten Hausmärchen der Brüder Grimm mit Hessenbezug, die im Buchhandel und im Online-Shop erhältlich ist. » www.hessen-tourismus.de

Tour durch Hessen 364,9 Kilometer zu Fuß und 40 Kilometer auf dem Fahrrad, 11.386 Höhenmeter

Die Teilnehmer konnten sich in einem mehrstufigen Verfahren online für den Wanderevent bewerben. Medien- und Kooperationspartner waren der Hessische Rundfunk, der wöchentlich in der Fernsehsendung hr hessentipp von den Etappen berichtete, und das Wandermagazin. Zahlreiche Radio­beiträge und Artikel in Printmedien wiesen auf die Veranstaltung hin. Eine abschließende Medienresonanzanalyse unterstrich den durchschlagenden Erfolg der Kampagne. Eine umfangreiche Liveberichterstattung wurde außerdem online initiiert: Posts der Teilnehmer auf einer Facebook-Seite sorgten ebenso für ein breites Echo wie verschiedene Filme auf YouTube. 52 hessische Gastgeber beteiligten sich an dem Wanderabenteuer und sorgten für eine gelungene Aktion. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Kam­ pagne für 2014 weiterentwickelt. Unter dem neuen Titel „Expedition Hessen“ werden jetzt vier Etappen – je eine für jede Jahreszeit – von jeweils fünfköpfigen Teams erwandert. Damit soll gezeigt werden, dass sich ein Besuch in den hessischen Regionen und Städten zu jeder Jahreszeit lohnt. » www.expedition-hessen.de

Abteilungsleiter Stefan Zindler mit den Teilnehmern von „5 Wochen – 5 Trails 2013“; Impressionen der Teil­nehmer während der Kampagne

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steigende Durchschnittsalter der Gäste zu berücksichtigen, und die „neuen Alten“ muss man als Zielgruppe im Blick behalten. Tarek Al-Wazir Der Anspruch an Qualität, Service und Unverwechselbarkeit wird bei allen touristischen Produkten wachsen. Es wird deshalb eine klare Positionierung und Marktorientierung empfohlen. Alleinstellungsmerkmale und Angebotsvorteile müssen noch stärker für den Kunden sichtbar werden.

Exkurs Tourismus- & Kongressmarketing

Nachhaltige Tourismuswirtschaft im demografischen Wandel Der demografische Wandel stellt zahlreiche Unternehmen in der hessischen Tourismuswirtschaft vor neue Herausforderungen. Eine Expertenrunde mit Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landes­ entwicklung, Dieter Lehmann, IHK Kassel/Marburg, und Professor Dr. Harald Zeiss, Hochschule Harz. Wie entwickeln sich Beschäftigung und Unternehmertum in den kommenden Jahren in den hessischen Regionen? Tarek Al-Wazir Die Region Frankfurt Rhein-Main kann aufgrund ihrer Stärken und guten Erreichbarkeit dem demografischen Faktor noch relativ gelassen entgegensehen. Vom Verflechtungsbereich Frankfurt­RheinMain profitieren Taunus, Berg­straße und Rheingau als Naherholungsziele. Ländliche Destinationen mit besonderer touristischer Bedeutung wie Nordhessen, Spessart oder Rhön sind gefordert, bei einer unverwechselbaren und gezielten Vermarktung aktiv zu bleiben. Dieter Lehmann In einer immer älter werdenden Gesellschaft kommt es zu einem immer schärferen Wettbewerb um gut ausgebildete, qualifizierte junge Leute. In den Ballungsräumen in Nord­ hessen ist der Fachkräftemangel schon jetzt sehr ausgeprägt, im ländlichen Bereich noch höher. Vor diesem Hintergrund kommt der Mitarbeitergewinnung, auch zielgruppenorientiert über die neuen Medien Facebook, Twitter und Co., und der

Mitarbeiterpflege und ihrer Wertschätzung eine besondere Bedeutung zu. Wie wird sich das Profil der Anforderungen an touristische Produkte aus Sicht der Kunden entwickeln? Prof. Dr. Zeiss Die Anzahl der Profile nimmt zu, die Profile selbst vielfältiger und differenzierter. Wir verlassen das Zeitalter, in dem man Kunden standardisierte und einheitliche Urlaubspakete verkaufen konnte. Zwei große Entwicklungsrichtungen werden die Urlaubsprodukte stark beeinflussen: Zum einen das bereits bekannte und inzwischen gut entwickelte Empfehlungsmarketing. Zum anderen wird sich die etablierte Tourismusindustrie einer wachsenden Angebotsbreite an Urlaubsprodukten gegenübersehen, die sich aus der Share Economy entwickeln. Dieter Lehmann Die touristischen Produkte werden sich immer stärker an veränderten Rahmen­ bedingungen orientieren müssen. Hierbei ist das

Auf welche Angebotsstrukturen stößt die Nachfrage? Sind die Unternehmen in der Tourismusbranche auf den demografischen Wandel eingestellt? Tarek Al-Wazir Wer seine Angebote und Vermarktungsmaßnahmen schon immer am Markt und Kunden ausgerichtet hat, ist auch für den demografischen Wandel gut aufgestellt. Das ist aber nicht überall Realität. Der demografische Wandel kommt nicht erst „irgendwann“, sondern hat bereits begonnen. Prof. Dr. Zeiss Etablierte Unternehmen erkennen die genannten Trends, tun sich aber schwer bei der Umsetzung. Es gilt, authentische Urlaubserleb­ nisse zu verkaufen, die einen bleibenden positiven Eindruck beim Gast hinterlassen. Weg vom Standardzimmer, hin zum individuellen Angebot. Das ist im Tourismussektor eine große Chance für KMUs! Dieter Lehmann Für Senioren/Best Ager und Familien bzw. Großeltern-Enkel-Kombinationen sind zielgruppenspezifische Angebote gefragt. Aus unserer Sicht ist die Sensibilität zahlreicher Unternehmen in der Hotellerie und Gastronomie, vor allem kleinerer Betriebe, noch kein Thema. Werden Betriebe wegen des Mangels an Unternehmernachwuchs möglicherweise ihr Geschäft aufgeben? Tarek Al-Wazir Bis 2025 – also in den nächsten zehn Jahren – werden mehr als 800 Betriebe in Hessen einen Nachfolger suchen. Währenddessen reduziert sich der Pool der 30- bis 50-jährigen Erwerbstätigen um 15 Prozent. Dieter Lehmann Für die Unternehmen wird es immer schwerer, neben geeignetem Personal auch

geeignete Nachfolger zu finden. Wichtig ist hier, eine langfristige Strategie zu entwickeln. Dabei wie auch bei der Personalplanung und -entwicklung sollte man unbedingt auf die Beratungsleistungen aus dem Förderprogramm „unternehmensWert: Mensch“ zurückgreifen. Prof. Dr. Zeiss Wie in Darwins Evolutions­theorie wird nicht der Größte überleben, sondern der Anpassungsfähigste. KMUs sind auf die neuen Ideen des Nachwuchses angewiesen, auch wenn es nicht zwingend der eigene Nachwuchs ist. Etab­ lierte Hoteliers und Gastronomen sollten so früh wie möglich junge Mitarbeiter in die Weiterentwicklung ihrer Produkte einbinden, um zukunftsfähige Angebote zu schaffen. Welche Hürden müssen genommen werden, um wieder mehr qualifizierten beruflichen Nachwuchs zu gewinnen? Prof. Dr. Zeiss Deutschland braucht eine höhere Risikobereitschaft gepaart mit einer stärkeren Umsetzungsgeschwindigkeit. Finanziers erwarten allzu oft, dass alle Risiken ausgeschlossen werden. Wagniskapital sollte für Wagnisse eingesetzt werden: Denn wer es nicht probiert, wird auch nichts gewinnen. Welche Modelle sind denkbar, um Arbeitskräfte in strukturschwächere Regionen zu locken und dort ein attraktiveres Angebot – sowohl touristisch als auch hinsichtlich der Lebensqualität – zu schaffen? Dieter Lehmann Ausbildungsmöglichkeiten, Betriebsklima, attraktive leistungsgerechte Bezahlung, betriebliche Altersversorgung, Mitsprache bei der Erstellung von Dienstplänen usw. sind hier zu nennen. Aber auch das regionale Umfeld (attraktive Region) spielt eine nicht unwesentliche Rolle für die Annahme eines Arbeitsplatzes. Dies umso mehr, weil nicht selten die Ehepartner ausschlaggebend sind. Tarek Al-Wazir Wichtig ist, dass die gesamte Branche eine höhere Wertschätzung verdient hat. Das Image ist neben den Entwicklungsmöglich­ keiten, flexiblen Arbeitsmodellen oder Aus­ bildungskooperationen und zum Beispiel altersgerechter Arbeitsplatzgestaltung ein relevanter Faktor. 52

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www.htai.de

HESSEN TRADE & INVEST INTERNATIONALISIERUNG begleiten WIRTSCHAFT EUROPA & VERNETZUNG vermarkten WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG

ansiedeln

STANDORTMARKETING

beschleunigen

TECHNOLOGIE & INNOVATION AUSSENWIRTSCHAFT

vernetzen

Veranstaltung Leben 3.0 im THE SQUAIRE

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Abteilung Technologie & Zukunft

Neue Potenziale für die Nanotechnologie in der Medizin, Veranstaltung im Industriepark Höchst, Frankfurt am Main

Netz. Werker.

Im Bereich Schlüssel­ technologien erwirt­ schaften in Hessen 12.000 Unternehmen mit 180.000 Mit­ arbeitern jährlich 44 Mrd. Euro Umsatz.

Als Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Landes verknüpft die Hessen Trade & Invest unterschiedlichste Aktivitäten, um den Wirtschafts-, Tech­ nologie- und Innovationsstandort Hessen im nationalen und internationalen Wettbewerb weiter zu stärken. Durch die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sorgt die Hessen Trade & Invest für starke Impulse bei Entwicklungsprojekten von innovations- und technologieorientierten Unternehmen aus Hessen. Nah an den definierten Zielen der Landespolitik hilft die HTAI hessischen Unternehmen, fit zu werden für den globalen Wettbewerb.

Das Projekt LISA-H gewann 2013 den 6. Hessischen Kooperationspreises des TTN-Hessen

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Abteilung Technologie & Zukunft

Hessen belegt auf den Feldern Technologie und Innovation im globalen Wettbewerb eine Spitzenposition. Unternehmergeist trifft hier auf Forschungseifer. Große und renommierte Technologiefirmen prägen die Innovationslandschaft ebenso wie kleine und mittlere Unternehmen mit ihren frischen Ideen. 13 staatliche Hochschulen und etwa 30 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bieten Wissenschaftsexzellenz in Forschung und Lehre sowie hoch qualifizierte Mitarbeiter für zukunftsorientierte Firmen. Ebenso viele Technologie- und Gründerzentren sorgen für ein gutes Gründungsklima.

Abteilungsleiter Dr. Carsten Ott moderiert die Partnering-Konferenz der Industriellen Biotechnologie am 12.9.2013 im Industriepark Höchst, Frankfurt am Main

Schritt. Macher. Technologie ist der Motor der Zukunft, Innovationen sind der Treibstoff auf dem Weg dorthin. Die HTAI ist für hessische Unternehmen und Organisationen Technologie-Scout für wesentliche aktuelle technologische Entwicklungen. Nah an den Unternehmen und den Forschungseinrichtungen trägt die HTAI als Impulsgeber zu schnellem Wissenstransfer und kurzen Innovationszyklen bei. Ihre Aktionslinien repräsentieren die in Querschnittsund Zukunftstechnologien wichtigen Schlüsselbranchen, die über erhebliche Marktpotenziale verfügen. Aus guten Ideen schnell marktfähige Produkte entwickeln – das bedeutet Vorsprung für Hessen im internationalen Wettbewerb.

Um den Vorsprung hessischer Unternehmen zu halten und auszubauen, kümmert sich die Abteilung Technologie & Zukunft innerhalb der Hessen Trade & Invest um Technologieförderung und Technologiemarketing für Hessen. Dazu arbeitet sie eng mit der Abteilung Internationale Angelegenheiten sowie dem Bereich Hessen ModellProjekte der Hessen Agentur zusammen. Im Rahmen ihrer Aktionslinien fokussiert die HTAI ihre Aktivitäten auf die hessischen Schlüssel­ branchen: Hessen-IT bündelt die Kräfte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), beispielsweise durch Innovationsprojekte im Rahmen der Digitalstrategie für den Wirtschaftsstandort Hessen und durch die Unterstützung des House of IT in Darmstadt. Unter Hessen-Biotech sind die Innovationsträger aus Biotechnologie, Medizintechnik und Pharma vernetzt. HessenUmwelttech konzentriert sich auf zukunftsorientierte Lösungen in den Segmenten Erneuerbare Energien, Abfall / Recycling, Wasser / Abwasser und Ressourceneffizienz. Und Hessen-Nanotech beschäftigt sich mit modernster Material- und Werkstofftechnologie im 21. Jahrhundert. Darüber hinaus fungiert die HTAI als Geschäftsstelle Breitband Hessen, die im Rahmen des Programms „Mehr Breitband in Hessen“ die Verfügbarkeit von „schnellem Internet“ im gesamten Land vorantreibt – dem wichtigsten infrastrukturellen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Die Kernkompetenzen der Abteilung liegen in der Identifizierung und gründlichen Analyse von Schlüssel- und Zukunftstechnologien in hessischen KMUs und in der Beratung von Technologiean­ bietern. Aktuelle Informationen werden gezielt an hessische Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen, politische Institutionen und Verbände vermittelt. Dazu werden Fachpublikationen herausgegeben und Newsletter veröffentlicht. Themenbezogene Veranstaltungen und Workshops dienen der Information über branchenrelevante Themen, der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch. Das TechnologieTransferNetzwerk Hessen (TTNHessen) vernetzt die Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft und stellt hessischen Firmen aktuelle Forschungsergebnisse zur Verfügung. Der Wissenstransfer ermöglicht und beschleunigt gemein­same F&E-Projekte, die mittel- und langfristig den Technologie- und Innovationsstandort Hessen weiter stärken. Die HTAI betreut darüber hinaus die hessischen Cluster- und Netzwerkinitiativen. Sie dienen als Plattformen für den Wissens- und Erfahrungs­ austausch und Keimzelle für gemeinsame F&EProjekte. Gemeinschaftsstände der HTAI auf wichtigen Leitmessen wie der CeBIT, IFAT, Hannover Messe und Achema, aber auch auf anderen internationalen Branchenmessen wie der Biotechnica ermöglichen Firmen und Hochschulen, ihre Kompetenz auf neuen Technologiefeldern zu präsentieren. Themen und Projekte 2013 Aktionslinie Hessen-IT 2. Future-Internet-Kongress Die HTAI positioniert Hessen als IKT-Spitzen­ standort für innovative Anwendungen. Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Organisation des 2. Future-Internet-Kongresses. Den Event veranstalteten Hessen-IT und das House of IT e. V. zusammen mit weiteren Partnern im Palmengarten Frankfurt. Keynotespeaker und Redner der Premieren­veranstaltung waren prominente 58

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Abteilung Technologie & Zukunft

Branchenvertreter wie Constanze Kurz (Sprecherin des Chaos Computer Clubs), Frank Schirrmacher (†, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), und Karl Heinz Streibich (Software AG). Sie präsentierten den über 400 Teilnehmern ihre Vorstellungen von der Zukunft des Internets. Im Rahmen von Vorträgen, Diskussionsrunden und Gesprächen wurden die Chancen und Risiken von Big Data aus wirtschaftlicher und gesellschaft­ licher Perspektive interdisziplinär beleuchtet. Im Spannungsfeld zwischen Daten-und Informationsverfügbarkeit für Unternehmen einerseits und Gewährleistung der Privatsphäre andererseits rückte der Kongress aktuelle politische wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragestellungen ins Bewusstsein der Nutzer und Verantwortlichen. Der Kongress etablierte sich damit als regelmäßiges nationales Branchentreffen, indem er die Top­ themen der IKT-Branche und prominente überregionale sowie hessische Akteure aus dem Bereich in einem repräsentativen Rahmen zusammenbrachte. Firmengemeinschaftsstand auf der CeBIT Hessische IT-Unternehmen, Initiativen, Projekte, Netzwerke und Innovationen präsentierte die Hessen Trade & Invest 2013 mit einem Gemeinschaftsstand auf der internationalen IKT-Leitmesse. Der Stand stellte Hessen insgesamt als IKT-Spitzen­ standort für innovative Anwendungen dar und ermöglichte eine professionelle Außendarstellung für hessische KMUs, für die eine eigene Messeteilnahme wegen des hohen organisatorischen und Kostenaufwands ansonsten nicht möglich gewesen wäre. Schwerpunktthemen am Stand waren Big Data, Cloud Computing, Breitband und Infrastruktur, Anwendungen in Hochleistungsnetzen sowie Netzwerke und Förderung. Telekommunikation & Breitband Die HTAI betreibt die Geschäftsstelle Breitband für das Programm „Mehr Breitband in Hessen“ und koordiniert dabei als Projektleitung sowohl die im eigenen Haus als auch die im Wirtschaftsministe­

rium angesiedelten Teilprojekte. Sie ist für die inhaltliche Ausgestaltung des Projekts mitverantwortlich und steuert vier regionale Breitbandberater, die an die Geschäftsstelle berichten und den Landkreisen und Kommunen als fachliche Ansprechpartner dienen. Das bundesweit beachtete „Hessische Modell“ im Breitbandausbau ist vor allem durch diese Beratungsinfrastruktur, die kontinuierliche Einbindung aller Stakeholder und gezielt entwickelte Förderinstrumente gekennzeichnet. Ausbaustatus Hessen lag mit einer Versorgungsrate von 62,9 Prozent im Bereich der Anschlüsse mit mindestens 50 Mbit/s im bundesweiten Vergleich auf den vordersten Plätzen (Quelle: BMWi, Breitbandatlas des Bundes, 31. Dezember 2013). Da alle Land­kreise im Ausbau aktiv sind, ist von einer weiteren zügigen und kontinuierlichen Steigerung auszugehen, um so das vom Land Hessen gesetzte Ziel eines flächendeckenden Ausbaus bis 2018 zu erreichen.

Geschäftsführer Dr. Rainer Waldschmidt bei der Auftaktveranstaltung „Neue Potenziale für die Nanotechnologie in der Medizin“ im Industriepark Höchst, Frankfurt am Main

Vierter „Hessischer Breitbandgipfel“ Jährliches Highlight und zentrale Veranstaltung für den Austausch aller Akteure im hessischen Breitbandausbau ist der „Hessische Breitbandgipfel“. Auf der Veranstaltung am 29. Mai 2013 wurde vor über 500 Teilnehmern die hessische NGAStrategie vorgestellt. Aktionslinien Bio-, Nano-, Umwelttech Zukunftskongress Leben 3.0 Um den Wirtschafts- und Technologiestandort Hessen zu stärken, die Vernetzung auf Landes- und Bundesebene zu fördern und Hessen als Zukunftsund Innovationsstandort zu profilieren, initiierten HTAI und das F.A.Z.-Institut den „Zukunftskongress Leben 3.0“. Der branchenübergreifende nationale Zukunftskongress für Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft griff zentrale Megatrends der Zukunft in Hessen auf. Der Zukunftskongress brachte erstmals 2012 Entscheidungsträger innovativer und zukunftsFB MNI/Industrieroboter an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen

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Abteilung Technologie & Zukunft

orientierter Unternehmen mit Multiplikatoren aus Medien, Politik, Verbänden sowie Vertretern aus Forschung und Wissenschaft zusammen – eine bundesweit einmalige interdisziplinäre Plattform war etabliert. Aufgrund der positiven Resonanz und mit dem Ziel einer bundesweiten Ausstrahlung auf den Technologiestandort Hessen wurde das Kooperationsprojekt von HTAI und F.A.Z.-Institut 2013 fortgesetzt. BIO International Convention 2013, Chicago Die BIO International Convention ist mit mehr als 13.000 Entscheidern aus 60 Ländern die weltweit größte und wichtigste Branchenveranstaltung der Biotech-Branche. 2013 präsentierte sich HessenBiotech gemeinsam mit der Abteilung Internationale Angelegenheiten im „German Pavilion“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Die Beteiligung ermöglichte den Repräsentanten Hessens – gemeinsam mit dem Hessischen USAußenwirtschaftsbüro aus New York – die aktive Ansprache potenzieller Ansiedlungskandidaten, Multiplikatoren und Entscheider der Branche im Inund Ausland. Durch die Einbindung der hessischen Biotech-Initiativen (Spitzencluster Individualisierte Immunintervention (CI3), Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt, Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie (FIZ)) konnten internationale Kooperationen angebahnt werden. Netzwerkveranstaltungen „Material formt Produkt“ Um innovative Materialien schnell in neue Produkte umzusetzen und diese Produkte dann zu vermarkten, muss der Austausch aller Beteiligten aus dem Material- und Werkstoffsektor intensiviert werden: Der Hersteller von materialbasierten, energieeffizienten oder energieautarken Produkten, der F&E-Abteilungen aus den Unternehmen, aber auch der Akteure universitärer und institutioneller Forschung. Dazu wurden im Berichtsjahr sechs Veranstaltungen aufgelegt: Bei wechselnden Industrie- und Forschungspartnern werden Innovationen und Highlights aus dem Material- und Werkstoff­bereich

vorgestellt und diskutiert. Der Erfolg des Formats basiert vor allem auf der intelligenten Vernetzung von Teilnehmern aus unterschiedlichen Marktsegmenten und der Entwicklung von Ideen für CrossInnovations. TechnologieTransferNetzwerk Hessen (TTN-Hessen) „6. Hessischer Kooperationspreis“ Zum sechsten Mal wurde 2013 der „Hessische Kooperationspreis“ verliehen. Die Ausschreibung und Vergabe der Auszeichnung des TTN-Hessen wird von der Hessen Trade & Invest im Auftrag des hessischen Wirtschaftsministeriums organisiert. Im Fokus stehen kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern. Gewürdigt werden beispielhaft erfolgreiche gemeinsame Projekte von Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Im Jahr 2013 waren 21 Bewerbungen in sehr hoher Qualität eingegangen. Den ersten Preis erhielt das Projekt „LISA-H“ (Light Scattering Assay – Heparin) der Frankfurter Goethe-Universität und des Bensheimer Chemieunternehmens Dr. F. Köhler. Hinter LISA-H verbirgt sich ein einfaches Verfahren, mit dem sich die Konzentration des Gerinnungshemmstoffs Heparin im Blut direkt bestimmen lässt. LISA-H ermöglicht eine wesentlich präzisere Kontrolle der Blutgerinnung bei chirurgischen Eingriffen, erhöht damit die Patientensicherheit und ermöglicht am Ende der Operation punktgenau eine normale Gerinnung. Das bedeutet darüber hinaus eine große Zeit- und Kostenersparnis, da weniger Blutkonserven oder kostspielige Blutprodukte benötigt werden. Den zweiten Platz teilten sich eine von der Technischen Hochschule Mittelhessen (Gießen) und der Herborner Pumpenfabrik J. H. Hoffmann GmbH & Co. KG (Herborn) entwickelte widerstandsfähige Innenbeschichtung für Pumpen, die teure Werkstoffe wie Edelstahl und Bronze spart, und das Projekt „KostoptH2Tank“ der Adam Opel AG (Rüsselsheim), der TU Darmstadt und der Xperion Energy & Environment GmbH (Kassel). Dieser Hochdrucktank ermöglicht wasserstoffgetriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen Reichweiten von bis zu 500 Kilometern.

Veranstaltung „Neue Potenziale für die Nanotechnologie in der Medizin“ im Industriepark Höchst, Frankfurt am Main

„3. Hessisches Transferforum“ Rund 180 Wissenschaftler, Unternehmer aus technologieorientierten Branchen und Beteiligte aus vom Land Hessen geförderten Projekten nahmen am „3. Hessischen Transferforum“ teil, das von Hessen Trade & Invest (TTN-Hessen) und der Hessen Agentur (Hessen ModellProjekte) gemeinsam organisiert wurde. Highlights der Veranstaltung waren die Ausstellung von rund 30 geförderten innovativen Technologieverbundprojekten und die Verleihung des „6. Hessischen Kooperations­

preises“. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Keynote-Tandemvortrag aus der Praxis unter dem Titel „High-Tech-Gründungen made in Hessen“ der Yatta Solutions GmbH und enercast GmbH. Anschließend war Gelegenheit zum Netzwerken, Austausch innovativer Entwicklungsstrategien aus Forschung und Industrie und zur Aufnahme neuer Impulse für die Praxis.

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Exkurs Technologie & Zukunft

Eine Chance für Hessen – Industrie 4.0 Industrie 4.0 gehört derzeit zu den meistbenutzten Begriffen, wenn es um Zukunftsfragen der industriellen Entwicklung geht. Ein Gespräch mit Professor Heinz Kraus (Technische Hochschule Mittelhessen), Stefan Pollmeier (Geschäftsführer ESR Pollmeier GmbH) und Detlev Osterloh (Geschäftsführer IHK-Innovationsberatung Hessen). Können Sie in wenigen Sätzen Ihr Verständnis von Industrie 4.0 definieren und die Relevanz für Ihre eigene Arbeit erläutern?

Industrie-4.0-Lösungen und die Vernetzung mit den insgesamt 40 verschiedenen Kompetenznetzwerken in Hessen fördern.

Prof. Heinz Kraus Nach dem Internet of Content (Web 1.0) war die Entwicklung zum Internet of Services (Web 2.0) die logische Weiterentwicklung. Über die dritte Stufe, das Internet of People, wird jetzt mit dem Internet of Things unter anderem die Maschinenkommunikation (M2M) umfassend umgesetzt.

Stefan Pollmeier Die Integration von Unternehmens-IT und Automatisierungstechnik und die Vernetzung der Unternehmen mit Kunden und Lieferanten ist nicht neu. Industrie 4.0 wird jedoch die Kosten dafür drastisch senken, weil Standardschnittstellen den Aufwand vom Konzept bis zur Implementierung dramatisch reduzieren.

Industrie 4.0 steht hierbei für die technische Integ­ ration von sogenannten cyber-physischen Systemen (CPS), den Verbund von Komponenten aus Software, Mechanik und Elektronik in Produktion und Logistik. Diese CPS kommunizieren zum Beispiel über das Internet und werden die industriellen Prozesse nachhaltig verändern.

Welche Chancen für Ihr Unternehmen eröffnen sich Ihrer Einschätzung nach durch die Einführung von Industrie 4.0?

Unternehmen sollten ihre Prozess- und Wertschöpfungsketten an die Integration von IKT in Produktion und Logistik anpassen, Mitarbeiter für die neuen Anforderungen qualifizieren und mit ihnen eine neue Arbeitsorganisation entwickeln. Die Wissenschaft muss interdisziplinärer im Sinne eines digitalen Engineerings ausbilden. Detlev Osterloh Hessen zeichnet sich jetzt schon durch eine hohe Kompetenz in der Automatisierungstechnik aus. Durch die Nähe zu unseren Mitgliedsunternehmen können wir den gezielten Austausch unter Anbietern und Anwendern von

Stefan Pollmeier Unseren Kunden im Maschinenbau und in den Maschinen-Anwendungsunternehmen können wir mehr Transparenz zum Beispiel bezüglich der Antriebsauslastung bieten. Dadurch könnten Antriebe für neue Maschinen kleiner und damit kosten- und energiesparender ausgelegt werden. Welche Unterstützung erwarten Sie sich in dem Punkt von der Politik und der HTAI ? Stefan Pollmeier Standards als Infrastruktur von Industrie 4.0 erfordern eine gemeinsame Sprache. Die Vernetzung der hessischen Unternehmenscluster sollte dafür genutzt werden. Im Darmstädter Raum bieten die Automatisierungsregion, IT4Work und das Automotive Cluster hier-

für eine ausgezeichnete Basis. Darauf aufbauend können branchenübergreifende Standards vorangetrieben werden, neudeutsch „Cross-Industry“: Der elektronische Austausch von Bestellungen, Lieferscheinen und Rechnungen zum Beispiel ist für uns am Ende nur dann wirtschaftlich, wenn wir nicht je Kunden- oder Lieferantenbranche unterschiedliche Standards implementieren müssen. Und last but not least sind IT-Sicherheitsfragen zu beantworten. Förderung kann hier die ganze Bandbreite von Best Practice bis zur angewandten Forschung unterstützen. Die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zielt klar auf eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit in Hochlohnländern ab. In den vergangenen Jahren entstand auch in den Schwellenländern immer mehr eigenes industrielles und ingenieurtechnisches Know-how. Wird dieser Prozess durch Industrie 4.0 hinfällig? Detlev Osterloh Deutschland ist nach wie vor ein führender Produktionsstandort und steht für Qualität, Flexibilität und Sicherheit. Mit Industrie 4.0 werden diese Attribute weiter an Bedeutung gewinnen. Die Fähigkeit, hohe Variantenzahlen bei

niedrigen Losgrößen wirtschaftlich zu produzieren, wird die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands noch einmal erhöhen. Vor wenigen Jahren erst hat das Web 2.0 das Internet von der Informationsvermittlung zur Interaktion hin geöffnet. In der Folge entstand ein weithin neues Verständnis von Kommunikation und Dienstleistungen bis hin zu gesellschaftlichen Werten und Strukturen. Wird Industrie 4.0 aus Ihrer Sicht ähnlich gravierende Folgen haben? Prof. Heinz Kraus Bei Web 2.0 und Social Media steht der Mensch im Mittelpunkt und ist die „treibende“ Kraft. In der M2M-Kommunikation wird sich dies verändern. Das wirft spannende Fragen im Hinblick auf Sicherheit und Verfügbarkeit auf, aber es ergeben sich auch ethische Fragestellungen. Denn die Folgen, die sich einstellen werden, sind gravierend. Im Gegensatz zu allen vorangegangenen Entwicklungen werden jetzt die Basisprozesse der industriellen Fertigung, der Logistik, der Kundenkommunikation usw. revolutioniert. Industrie 4.0 wird Wertschöpfungsprozesse rund um den Globus verändern!

Die Hessen Trade & Invest hilft hessischen Unternehmen dabei, mit der Zukunfts­ vision Industrie 4.0 ihre weltweite Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken. Als Trendscout hat die HTAI diese technologische Vision aufgenommen, transportiert sie mit Vernetzungsaktivitäten, Veranstaltungen und Workshops in die Unternehmen, macht dabei Best Practise und Anwendungsfelder sichtbar und koordiniert landesweite Aktivitäten. Hessens Standortvorteil liegt darin, dass hier klassische Hochtechnologie in komplexen Systemen effektiv mit IKT verbunden werden. Insbesondere in der Wissenschaft gehört Hessen bei diesem Thema zu den Spitzenstandorten. Die Aktivitäten der Hessen Trade & Invest haben das Ziel, dass dies so bleibt – denn auch die anderen Standorte in Deutschland holen auf. 64

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Abteilung Internationale Angelegenheiten

Stand der Hessen Trade & Invest auf der Messe Ecwatech, Internationale Fachmesse für Wasserwirtschaft in Moskau, Russland

Weit. Sicht.

Rund 12.000 ausländische Unternehmen arbeiten in Hessen, Menschen aus 180 Nationen leben hier.

Als Top-Wirtschaftsstandort in Europa verbindet Hessen wirtschaftliche Stärke, Innovationskraft und Weltoffenheit. Die Hessen Trade & Invest bündelt die Technologie- und Innovationsförderung mit Standortmarketing, Außen­ wirtschaft, Investorenbetreuung und Beratung zu EU-Förderprogrammen in einer Organisation. Das ermöglicht kurze Wege und schnelle Entscheidungen bei der Anbahnung und dem Aufbau internationaler Geschäftsbeziehungen einheimischer Unternehmen im Ausland.

2. Hessen-Shanghai Business Forum 2013

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Abteilung Internationale Angelegenheiten

Außenwirtschaft – Hessen in der Welt „Made in Hessen” steht für hohe Qualität, Funktionalität und Zuverlässigkeit. Dies gilt nicht nur für Großunternehmen, sondern genauso für kleine und mittelständische Betriebe. Mit umfassenden Marktinformationen zu den wichtigsten Zielländern unterstützt die HTAI Firmen bei der Erschließung ausländischer Märkte.

Veranstaltung Leben 3.0 im THE SQUAIRE

Welt. Handel. In Zeiten der Globalisierung wächst Hessens Wirtschaft nicht nur zwischen Kassel und Darmstadt, sondern auch im Ausland. Voraussetzungen sind hochwertige und innovative Produkte sowie investitionsfreundliche politische Rahmenbedingungen in den Zielländern. Persönliches Engagement hessischer Spitzenpolitiker, als Botschafter der hessischen Wirtschaft im Ausland, unterstützt und flankiert Unternehmen beim Auf- und Ausbau von Geschäftsbeziehungen. Internationale Unternehmen unterstützt die Hessen Trade & Invest dabei, Hessen als Erfolgsstandort für zukunftorientierte Wirtschaftsentwicklung wahrzunehmen und sich hier anzusiedeln.

Gründer und internationale Investoren erhalten bei der Hessen Trade & Invest vielfältige Unterstützung. Das Standortberatungsteam begleitet in- und ausländische Unternehmen von der ersten Anfrage über die Standortsuche bis zur offiziellen Eröffnung. Die HTAI berät bei der Suche nach einem geeigneten Standort, Gewerbeflächen und/oder -immobilien, bei fachspezifischen Fragen zu rechtlichen und steuer­rechtlichen Rahmenbedingungen sowie bei der Gewährung möglicher Fördermittel oder Vermittlung passender Technologie-Partner in Hessen. All dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit regionalen und lokalen Wirtschaftsförderungen in Hessen. » www.standorte-in-hessen.de

Wirtschaftsdelegationsreisen mit hochrangigen Vertretern der Landesregierung unterstützen hessische Unternehmen dabei, Kontakte zu Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Verwaltung im Ausland zu knüpfen. In Zusammenarbeit mit einem weltweiten Netz von Auslandshandels­ kammern, Botschaften und lokalen Industrieverbänden vermittelt die HTAI den Teilnehmern „Europa & Vernetzung“ umfassende Informationen zur aktuellen Wirt- Dieser Bereich ist zentrale Anlaufstelle für hessische schafts- und Rechtslage im Land und gibt ihnen so Unternehmen, die innerhalb der EU expandieren einen fundierten Einblick in die Geschäftskultur vor möchten, grenzüberschreitend KooperationspartOrt. Erfahrungsberichte deutscher Unternehmen, ner suchen, Beratung zu EU-Förderprogrammen die sich bereits erfolgreich im Zielland angesiedelt oder Informationen zu europäischen Richtlinien haben, helfen, die eigenen Chancen zu bewerten und Initiativen benötigen. Das Enterprise Europe und Fehler zu vermeiden. Network (EEN Hessen) der Hessen Trade & Invest verfügt über langjährige Erfahrungen mit der EUAuf internationalen Fachmessen organisiert die Förderlandschaft und greift auf ein über 50 Länder Hessen Trade & Invest in Kooperation mit den hes- umspannendes Netzwerk mit rund 600 wirtschaftssischen Industrie- und Handelskammern sowie den nahen Einrichtungen zurück. hessischen Handwerkskammern Gemeinschaftsstände. Sie bieten hessischen Unternehmen eine Die Experten der Hessen Trade & Invest kennen ideale und kostengünstige Plattform, um Geschäfts- die EU-Förderprogramme, beispielsweise in den kontakte anzubahnen sowie Handels- und Investi- Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovationsbeziehungen zu entwickeln und zu festigen. tion. Sie informieren die Unternehmen darüber, welche Programme für ihr Anliegen geeignet sind, und begleiten sie Schritt für Schritt bei der Standortmarketing – Hessen im Fokus Die Hessen Trade & Invest repräsentiert und ver- Antragstellung. Das EEN Hessen vermittelt internationale Geschäftspartner und Kooperationen für marktet die Wirtschaftsregion Hessen im In- und Ausland. Internationalität und Infrastruktur, Innova- Forschungs- und Entwicklungsprojekte innerhalb tionskraft und Lebensqualität sind die wichtigsten der EU. Argumente, mit denen die HTAI für Hessen wirbt. Sie produziert Image- und Informationsbroschüren, Außerdem ermöglicht es vor allem kleinen und Magazine und Faktensammlungen, liefert verläss- mittleren Unternehmen, die in der Regel nicht über Repräsentanzen in Brüssel oder Lobbyisten vor Ort liche Daten zum Standort Hessen und vermittelt fachspezifische Informationen zu unterschiedlichen verfügen, sich an der Politikgestaltung in Europa Branchen. Sie erstellt werbewirksame Filme und zu beteiligen. Sie erhalten Informationen über EUinformiert umfassend auf verschiedenen Internet- Konsultationen und Unternehmensbefragungen plattformen über die Vorzüge, die das Land Hessen zu aktuellen EU-Themen und Gesetzesvorhaben als Wirtschaftsstandort bietet. oder können ihre Probleme im EU-Binnenmarkt über das EEN Hessen an die EU weiterleiten. » www.invest-in-hessen.de 68

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Abteilung Internationale Angelegenheiten

Themen und Projekte 2013

tiefung der Zusammenarbeit mit den Partnern in Brasilien sinnvoll und zukunftsfähig ist.

Außenwirtschaft: Standortmarketing: Delegationsreise nach Argentinien und Brasilien Die Hessen Trade & Invest organisierte und begleitete im Jahr 2013 sechs Delegationsreisen und Informationsbesuche mit insgesamt 180 Teilnehmern. Sie organisierte außerdem hessische Gemeinschaftsstände auf Messen in Indien, den USA, Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Um hessische Unternehmen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäftskontakte mit Brasilien zu unterstützen und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Brasilien sowie Argentinien weiter zu intensivieren, reiste Ministerpräsident Volker Bouffier mit einer 46-köpfigen Delegation vom 13. bis 21. April 2013 in die beiden südamerikanischen Länder. Stationen der Reise waren Buenos Aires, Brasilia und Rio de Janeiro. Inhaltliche Schwerpunkte setzte das Programm in den Branchen Logistik, Verkehr und IT. In diesem Zusammenhang organisierte die Hessen Trade & Invest in enger Kooperation mit den Botschaften und Außenhandelskammern an allen drei Standorten Veranstaltungen, die die Kompetenzen Hessens in diesen Bereichen herausstellten. Während des Aufenthalts in Rio de Janeiro wurde ein Forum für Verkehr und Logistik veranstaltet, an dem sich 120 brasilianische Experten beteiligten. In Brasilia konnte der in den Vorjahren begonnene politische Dialog mit Vertretern der brasilianischen Bundesregierung fortgesetzt und um Kontakte zum Distrito Federal und zum Bundesstaat Goiás erweitert werden. An allen Stationen der Reise fanden flankierende wirtschaftspolitische Gespräche und Unternehmensbesuche statt. Sehr erfolgreich waren zudem die Gespräche im Bereich der Wissenschaftskooperationen. Vertreter von hessischen Unternehmen und Hochschuleinrichtungen konnten direkt erfahren, auf welchen Feldern eine Ver-

Hessen verzeichnete 2013 einen neuen Rekord: Mit 119 Unternehmen aus dem Ausland haben sich so viele Investoren wie nie zuvor für Hessen entschieden. Im jährlichen Ranking der Bundesländer liegt Hessen regelmäßig auf einer Spitzenposition. Im vergangenen Jahr kamen 30 Unternehmen aus den USA, 15 aus der Volksrepublik China, zwölf aus Indien und jeweils sechs aus Japan, Großbritannien und der Schweiz. Damit sind die USA weiterhin für Hessen das mit Abstand wichtigste Herkunftsland ausländischer Direktinvestitionen. Allein über das hessische Auslandsbüro in New York wurden 22 der insgesamt 30 US-Ansiedlungen intensiv beraten und betreut.

Beratungsgespräch des Europe Enterprise Network zum Thema Innovationsförderung

Die meisten ausländischen Unternehmen, die sich in Hessen niederließen, kamen aus den Branchen Software/IT-Dienstleistungen, Consulting, aus dem Finanzsektor, dem Bereich Biotech/Pharma/Gesundheitswirtschaft und der Automobilzu­ lieferindustrie. Standortberatung und Investorenbetreuung Die florierende Automobilindustrie Hessens wurde im August 2013 durch die Eröffnung einer Niederlassung von TACO Engineering Services in Hanau gestärkt. Die Firma bietet automobiltechnische Produkte und Dienstleistungen für internationale Unternehmen, darunter BMW und Mercedes. Die Niederlassung und das geplante Designzentrum in Hanau dienen als Basis für die europaweite Kundenbetreuung. Auch der Lebensmittelproduzent Milupa, Teil des Danone-Konzerns, wandte sich an die Hessen Trade & Invest und stellte ein Projekt mit Erweiterungsinvestitionen in Fulda vor. Geplant waren Investitionen von circa 100 Millionen Euro und die Schaffung von circa 80 neuen Arbeitsplätzen. Mit der Entscheidung für den Standort im hessischen Fulda war die Sicherung von circa 120 vorhandenen Spatenstich bei Milupa, Fulda

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Abteilung Internationale Angelegenheiten

bewerb. In der letzten Ausscheidungsrunde am 1. Oktober wählte die Jury aus zwölf Finalisten die drei Preisträger: In der Wettbewerbskategorie „Innovation“ siegte die Firma Stallbau Iris Weiland e. K., in der Kategorie „Weltmarktführer“ stieg die Firma Ondal Medical Systems GmbH aufs Siegerpodest. In der Kategorie „Jobmotor“ teilten sich die B.Braun Melsungen AG und Beckl Karosserie + Lack den Spitzenplatz. Mehr als 1.100 Unternehmensvertreter kamen zur Preisverleihung im Rahmen des Hessischen Unternehmertages am 29. Oktober in Wiesbaden. » www.hessen-champions.de Enterprise Europe Network Hessen (EEN):

Auftaktveranstaltung Horizon 2020, Darmstadt

Arbeitsplätzen verknüpft. Durch die koordinierte Teamarbeit von Unternehmen, Kommunen, Land und Hessen Trade & Invest konnte sich der hessische Standort durchsetzen. Im März 2013 fiel die Entscheidung des Unternehmens für Fulda, am 29. August wurde der erste Spatenstich gesetzt. Der Reifenhersteller Continental schließlich entschied sich, bis 2018 rund 40 Millionen Euro in Hochtechnologie am Standort im hessischen Korbach zu investieren. Das Vorhaben sichert die mehr als 3.000 Arbeitsplätze und schafft 60 neue Stellen.

der HTAI und weiteren Partnern den Film erstmalig öffentlich in der Frankfurter Astor Film Lounge. Parallel ging der Clip in sieben Sprachen (Deutsch, Englisch, Chinesisch, Koreanisch, Spanisch, Portugiesisch und Russisch) auf der HTAI-Website und im YouTube-Kanal online. Der Film wird außerdem international auf Delegationsreisen, Messen und Präsentationen im In- und Ausland genutzt. Im August wurde er mit dem Stevie Award (World’s Premier Business Award) in Gold ausgezeichnet. Seit dem Herbst des Berichtsjahres ist der „Hessenfilm“ in weiteren Sprachversionen (Niederländisch, Türkisch und Japanisch) verfügbar.

„The Hessen Way of Life“ – Präsentation eines Unternehmerwettbewerb starken Standorts im Ausland Die Bedeutung von Bewegtbildern steigt insbeson- „Hessen-Champions 2013“ dere in der Online-Vermarktung ständig. Dem trägt Alljährlich organisiert die Hessen Trade & Invest der neue Hessen-Film „The Hessen Way of Life“ den Unternehmerwettbewerb „Hessen-ChamRechnung. Die Hessen Trade & Invest wirbt damit pions“. Mit dieser Auszeichnung werden innovaum Kunden und Partner aus Wirtschaft, Wissen- tive Unternehmen in Hessen prämiert, die in ihrer schaft, Wirtschaftsförderung und in ausländischen Branche weltweit führend sind oder neue Produkte Communities sowie bei Medien für den Business- oder Verfahren entwickelt haben. Im Berichtsjahr Standort Hessen. Im April 2013 präsentierte das beteiligten sich insgesamt 99 Bewerber – ein neuer hessische Wirtschaftsministerium gemeinsam mit Teilnehmerrekord für den Unternehmerwett­

Auftaktveranstaltung zu „Horizon 2020“ 2014 startete „Horizon 2020“, das achte Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. In den Jahren 2014 bis 2020 wird die EU damit 71 Milliarden Euro zur Förderung von Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bereitstellen. Die Hessen Trade & Invest präsentierte das neue Programm mit einer Auftaktveranstaltung am 13. Juni 2013. 550 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft besuchten die Veranstaltung.

Roadshow „Die Europaberater im Dialog“ Im Juni 2013 war das EEN Hessen der HTAI auf Beratungs- und Informationstour durch Hessen. Ziel war zum einen, die Unternehmen vor Ort gemeinsam mit den Partnern der WIBank und der Hessen Agentur zu informieren und zu beraten. Zum anderen wollte sich das EEN Hessen noch stärker mit regionalen Partnern vernetzen: den Wirtschaftsfördereinrichtungen des Lahn-Dill-Kreises, der Kreise Offenbach und Kassel als Gastgeber vor Ort sowie den Clustern Wetzlar Network und MoWiN.net in Kassel. Im Rahmen der Roadshow informierte und beriet das EEN-Team gemeinsam mit Kollegen der Hessen Agentur und der WIBank Vertreter von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen über die vielfältigen Fördermöglichkeiten von EU, Bund und Land: Dazu zählen aktuelle Förderprogramme, insbesondere Forschungsförderung, und die Finanzierung von Investitionen durch Instrumente wie Darlehen, Zuschüsse, Bürgschaften und Beteiligungen, außerdem die Vermittlung von Geschäftspartnern und Partnern für EU-Projekte und Technologietransfer. Informationen zum Binnenmarkt, beispielsweise zu öffentlichen Ausschreibungen und zum Schutz des geistigen Eigentums, stellte das EEN Hessen ebenfalls zur Verfügung. » www.een-hessen.de

V.l.o.n.r.u. Premiere des Imagefilms „The Hessen Way of Life“ in der Astor Film Lounge, Frankfurt; 22. Hessischer Unternehmertag am 29.10.2013 im Kurhaus in Wiesbaden; Mobilitätskongress; Delegationsreise nach Argentinien

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Exkurs Internationale Angelegenheiten

Auf Erfolgskurs – Die Steinhardt GmbH Die Steinhardt GmbH Wassertechnik aus Taunusstein bietet in über 40 Ländern Ausrüstungen für den Hochwasserschutz, die Regen- und Abwasserbehandlung sowie Systeme zur Bewirtschaftung von Kanalnetzen an. Für das Unternehmen war die Zusammenarbeit mit der Hessen Agentur und der Hessen Trade & Invest im Rahmen der Technologie- und Innovationsförderung ein Meilenstein. Sie ist Ausgangspunkt für weitere Innovationsschritte und die verstärkte Internationalisierung des Unternehmens. Der mittelständische Betrieb generiert bereits heute 50 Prozent seiner Umsätze durch den Export. Seit 2006 Kooperationsvermittlung des Enterprise Europe Network Hessen (EEN Hessen): Die Firma Steinhardt veröffentlicht ein Technologie- und ein Geschäftsangebot über ihre innovative Regen- und Abwasseraufbereitung in der europaweiten Datenbank des EEN, um Kooperationspartner für die Lizenznahme oder den Vertrieb ihres Produkts zu finden. Oktober 2006 Steinhardt ist Mitaussteller auf dem hessischen Gemeinschaftsstand auf der Entsorga-Enteco, der internationalen Leitmesse für Abfallwirtschaft und Umwelttechnik vom 24. bis 27. Oktober in Köln. April 2006 bis Dezember 2007 Modell- und Pilotprojekt „Lastabhängige, vorausschauende, geregelte Kanalspülung zur gewässerschonenden Bewirtschaftung von Kanalnetz und KläranlageLASTSPUEL®“ (HA-Projekt-Nr.: 100/06-01).

Die Ergebnisse des hessischen Modellprojekts sichern Steinhardt eine führende Position im Bereich Regenwassermanagement. Die Technik des Unternehmens kommt seitdem in Europa, Nordamerika und Asien zum Einsatz – Arbeitsplätze werden gesichert und ausgebaut. Syner­ gieeffekte führen zu Produktverbesserungen, die Kooperation mit Hochschulen wird verstärkt. Steinhardt führt das Modellprojekt im Rahmen von Bundesprogrammen fort, zudem stellt es einen Antrag für ein internationales Forschungsprojekt. Mai 2008 Auf der IFAT ENTSORGA im Mai 2008 stellt die Firma ein neues Produkt vor, das auf Erkenntnissen aus dem hessischen Modellprojekt beruht.

November 2008 Im November 2008 hält Geschäfts­führer Jörg-Michael Steinhardt einen Vortrag auf der von der HA initiierten Konferenz Im Rahmen eines vom hessischen Wirtschafts­ „Umwelttechnologie – Hessen trifft Japan“, die ihm ministerium und der EU geförderten Modell­ wichtige Kontakte nach Asien eröffnet. projekts untersucht Steinhardt in Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt, der Juni 2010 Vom 10. bis 13. Juni ist die Firma SteinFachhochschule Köln und der Ingenieurgesell- hardt als Aussteller am hessischen Gemeinschaftsschaft Dr.-Ing. Schmidt-Bregas den Einsatz von stand auf der REW Istanbul vertreten. sogenannten Schwallspüleinrichtungen am Beispiel des Kanalnetzsystems der Stadt Wetzlar. Die REW Istanbul – International Recycling, Environmental Technologies and Waste Management Fachlich wird das Unternehmen dabei kontinuier­ Trade Fair ist eine internationale Fachausstellung lich und eng durch die Aktionslinie Hessen- und die größte Veranstaltung ihrer Art in der Türkei. Umwelttech begleitet.

Unterzeichnung des Letter of Intent (LOI)

Januar 2011 Teilnahme an der Online-Kooperationsbörse „Match for Export“ für Unternehmen aus Deutschland, Schweden und Russland: Die Firma Steinhardt nutzt diese Gelegenheit, um per Videokonferenz Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern zu führen. Juni 2011 REW Istanbul: Vom 8. bis 11. Juni präsentiert sich die Firma Steinhardt erneut neben weiteren hessischen Ausstellern auf dem hessischen Gemeinschaftsstand. Mai 2012 Die Firma Steinhardt nutzt die hessische Messebeteiligung auf der IFAT ENTSORGA 2012 vom 7. bis 11. Mai in München. Die IFAT ENTSORGA ist die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Juni 2012 REW Istanbul: Vom 7. bis 10. Juni präsentiert sich die Firma Steinhardt zum dritten Mal in Folge neben vier weiteren hessischen Ausstellern auf dem hessischen Gemeinschaftsstand. Juni 2012 Die Firma Steinhardt nimmt an der Wirtschaftsdelegationsreise in die Türkei (Istanbul, Bursa) teil. Oktober 2012 Steinhardt nimmt an der Wirtschaftsdelegationsreise nach China teil. Ziele der Reise sind die Städte Peking, Tianjin und Shanghai. Im Rahmen der Reise werden hessische Unternehmen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäfts­kontakte in China unterstützt. Steinhardt konnte beispielsweise bereits zur Expo 2010 in Shanghai eine Ausrüstung zur Regenwasserbehandlung liefern.

Besuch von Staatsministerin Lucia Puttrich in der Fertigung der Steinhardt GmbH

Weitere Anlagen konnten nach Shanghai geliefert werden, die im Rahmen des von Hessen-Umwelttech und Hessen ModellProjekte betreuten F&EProjekts entwickelt worden waren. November 2013 Vom 5. bis 7. November präsentiert sich Steinhardt neben weiteren hessischen Ausstellern auf dem hessischen Gemeinschaftsstand während der Fimai e Simai, Internationale Fachmesse für Umwelttechnik und Nachhaltigkeit in São Paulo, Brasilien. Die Fimai ist die wichtigste Messe der Branche in Lateinamerika. Mai 2014 Steinhardt ist Mitaussteller auf dem hessischen Gemeinschaftsstand auf der IFAT Entsorga 2014 in München. Die Steinhardt GmbH unterschreibt einen Letter of Intent gemeinsam mit ihren japanischen Partnern Bureau of Sewerage of Tokyo Municipal Government (TMG), Nippon Koei Co. Ltd. und Tokyo Metropolitan Sewerage Service Corporation (TGS). Ziel ist die Gründung einer Forschungsgruppe aus den beteiligten Firmen und einer noch zu bestimmenden Universität, um den Wirkungsgrad der wassertechnischen Anlagen weiter zu dokumen­ tieren und somit dem Endanwender weitergehende Informationen zur Verfügung stellen zu können. Das vom japanischen Konsortium lizenzierte Produkt wird seit 2011 unter dem Namen HydroSpin von der Steinhardt GmbH hergestellt und europaweit vertrieben.

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www.ha-stadtentwicklung.de

LEBENSRÄUME

HA STADTENTWICKLUNG

STADTERNEUERUNG managen CONSULTING koordinieren

ANALYSEN

ENTWICKLUNGSKONZEPTE

UMGESTALTUNG

MACHBARKEITSSTUDIEN KONVERSION

konzipieren

planen KOMMUNALBERATUNG

PROJEKTENTWICKLUNG

REVITALISIERUNG

Frankfurt-Riedberg

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HA Stadtentwicklungsgesellschaft

Spielplatz im Kätcheslachpark in Frankfurt-Riedberg

Zukunfts. Fähig.

Know-how in der Stadtentwicklung – erprobt in Hessen, nachgefragt auch jenseits der Landesgrenzen

Maßgeschneiderte Lösungen für komplexe städtebauliche Vorhaben und Projekte sind die Kernkompetenz der Experten der HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH (HASEG). Sie agiert an der Schnittstelle zwischen öffentlichen Auftraggebern, Akteuren der Immobilienwirtschaft und Bürgern. Das macht sie zum neutralen Koor­dinator von großen Stadtentwicklungsmaßnahmen mit unterschiedlichen Interessenlagen und hoher öffentlicher Aufmerksamkeit. Die HASEG managt Prozesse von der Standort- und Marktanalyse über die Entwicklung kompletter Stadtteile und die Projektsteuerung bei komplizierten einzelnen Bauvorhaben bis hin zur Bürgerbeteiligung bei möglichen Konflikten.

Spatenstich zweite Grundschule in Frankfurt-Riedberg

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HA Stadtentwicklungsgesellschaft

Im Unternehmen sind 33 Mitarbeiter ganz unterschiedlicher Professionen tätig: Stadtplaner und Architekten, Landschaftsplaner, Immobilienfachleute, Betriebswirte, Notarfachangestellte, Geografen, GIS- und CAD-Spezialisten, Tiefbauingenieure und PR-Experten. Diese breite Expertise ermöglicht es, schlagkräftige Teams für die jeweiligen Aufgaben zu bilden und sowohl kompakte Problemstellungen als auch komplexe Themen kompetent und termin­gerecht anzugehen. Unternehmenssitz der HASEG ist Wiesbaden, außerdem betreibt sie ein großes Projektbüro am Frankfurter Riedberg sowie Regional­büros in Kassel und Gelnhausen.

Frankfurt Riedberg

Stadt. Entwicklung. Die HA Stadtentwicklungsgesellschaft ist ein hundert­prozentiges Tochterunternehmen der HA Hessen Agentur. Innerhalb der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes bündelt die HASEG Expertise und Service in den Bereichen Stadtentwicklung und Projektmanagement. Aufgrund ihrer öffentlichen Struktur ist sie unabhängig und wahrt übergeordnete Inter­essen. Der Wirkungskreis der HASEG reicht weit über die Landes­grenzen hinaus. Hessisches Know-how ist als Exportgut auch in anderen Regionen Deutschlands gefragt.

Projektmanagement und Projektentwicklung Das Portfolio der HASEG umfasst das komplette Management von städtebaulichen Projekten. Sie erarbeitet Standort- und Marktanalysen als Grundlage für fundierte Entscheidungen der Kommunen oder privater Auftraggeber. Sie erstellt Konzepte für die Entwicklung von Standorten und Immobilienprodukten und unterstützt Auftraggeber bei der Vermarktung entsprechend den Projektzielen. Das Grundstücksmanagement und die Verhandlungsführung im Auftrag der Kommunen gehören ebenso zum Leistungsspektrum wie die Gestaltung rechtssicherer Verträge und Abläufe. Die HASEG kümmert sich auch um die Planung, Koordination und Umsetzung von Erschließungs- und komplexen Hochbaumaßnahmen wie etwa für Schulen oder Kindergärten. Zur Projektsteuerung zählen auch die termin- und kostengerechte Umsetzung sowie die Qualitätssicherung bei Städtebau und Architektur. Immer häufiger werden komplexe Entwicklungsund Bauprojekte von Teilen der Öffentlichkeit kritisch begleitet oder Planungsprozesse werden bewusst dialogisch gestaltet. Ergänzend leistet die HASEG Kommunikationsarbeit von der Bürgerbeteiligung und Prozessmoderation in Planungsprozessen über Mediationsverfahren bis hin zur klassischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Stadtentwicklung und Stadterneuerung Als Gestalter ist die HASEG Partner der Kommunen bei der Umsetzung komplexer Stadtentwick-

lungsvorhaben. Mit dem großen Ziel „lebendige und liebenswerte Stadt“ werden zukunftsfähige, nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen für die komplette Neuordnung und Umgestaltung groß­er Siedlungsflächen erarbeitet. Die HASEG übernimmt Teilaufgaben wie etwa die Durchführung der nach Baugesetzbuch geforderten vorbereitenden Untersuchungen oder koordiniert die Gesamtmaßnahme als Entwicklungsträger und Treuhänder. Sie erfüllt die Voraussetzungen für die Beauftragung als Entwicklungsträger nach §158 Baugesetzbuch. Bedeutende Aufgaben ergaben sich seit den 90er Jahren für die HASEG aus dem Abzug alliierter Truppen und der Stilllegung von Bundeswehr­ standorten. Aber auch andere, ehemals industriell oder gewerblich genutzte Flächen wie Gleis- und Hafenanlagen, Post- und Schlachthof­gelände oder Großmarkthallen unterliegen dem wirtschaftlichen Strukturwandel, werden unter­genutzt und müssen dem neuesten Entwicklungsbedarf der Städte entsprechend umgewidmet werden. Die Entwicklung von Konzepten für diese Flächen begleitet die HASEG in verschiedenen Konversionsprojekten von der Kommunalberatung über Machbarkeitsstudien bis hin zur Umsetzung. In vielen hessischen Gemeinden besteht ein hoher Bedarf an Sanierungskonzepten. Die HASEG unterstützt Kommunen bei der städtebaulichen Erneuerung von historischen Ortskernen, aber auch bei der Umgestaltung und Erneuerung von Straßen, Plätzen und Grünbereichen. Mit ihrem fachlichen Know-how kann sie bei konkreten baulichen Problemstellungen helfen, beispielsweise bei der Frage, welche Fenster und Ziegel zu einer historischen Fassade passen oder welche Pflasterung in die Straßen eingebaut werden kann. HASEGExperten verfügen über die Erfahrung, um ganze Stadtgebiete oder größere Quartiere zu erfassen, zu analysieren und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Zunehmend werden Konversionsmaßnahmen mit städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen gekoppelt, um steuerliche Anreize zu nutzen. Das Unternehmen unterstützt Kommunen bei der Vorbereitung und Durchführung von klassischen und vereinfachten Sanierungsmaßnahmen.

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HA Stadtentwicklungsgesellschaft

Kommunalberatung und Consulting Themen und Projekte 2013 Als Berater bietet die HASEG eine breite PaletStadtsanierung Gießen: „Am Burggraben“ und te von Dienstleistungen zur Immobilien- und Standortentwicklung für Kommunen und private „Zu den Mühlen“ und „Schanzenstraße / MühlUnternehmen an. Neben langjähriger Expertise straße“ stützt sich die HASEG auf ein exzellentes Netz- 1989 übernahm die HASEG im Auftrag der Stadt werk und beste Kontakte im Planungsbereich Gießen das Projektmanagement für das Sanieund im Immobiliensektor wie zu Planungsämtern, rungsgebiet „Am Burggraben“ und „Zu den privaten Planungsbüros oder zu Investoren und Mühlen“. Zu den Aufgaben gehörte die ProjektBauträgern. Sie bringt die richtigen Akteure an steuerung im Rahmen der treuhänderischen einen Tisch und unterstützt sie effektiv bei der Ent- Sanierungsträgerschaft, außerdem die Beratung wicklung und Umsetzung ihrer strategischen Ziele, und Betreuung privater Eigentümer bei Moderdie von der Flächenentwicklung für Gewerbe- und nisierungs- und Neubaumaßnahmen in den Wohn­gebiete bis hin zur Entwicklung einzelner beiden Quartieren sowie die Vorbereitung und Flächen reichen. Die HASEG-Experten kennen Durchführung von öffentlichen Ordnungs- und auch verschiedene Fördermöglichkeiten und die Baumaßnahmen. Die HASEG unterstützte die Wege, um sie in Anspruch zu nehmen. Kommune bei der Beantragung von Förder­ mitteln (EU, Bund, Land, Kommune), beim Kosten­ Die Leistungen der HASEG können Kommunen, management und -controlling, der Erhe­bung aber auch Unternehmen der freien Wirtschaft in der Ausgleichsbeträge für sanierungsbedingte Anspruch nehmen. Ob es um die Aufwertung von Bodenwertsteigerungen und bei der Öffentlichuntergenutzten Flächen geht, um Sanierung oder keitsarbeit. Das Teilgebiet „Zu den Mühlen“ wurde Konversion oder die Umsiedlung von Unterneh- unter Einbeziehung von Flächen außerhalb des men: Die HASEG klärt planungsrechtliche Fragen, Sanierungsgebiets als hochwertiges Areal mit entwickelt tragfähige Vermarktungskonzepte und citynahem Wohnen und attraktiven Grünflächen unterstützt ihre Kunden in Marketing, Vertrieb und an der Lahn entwickelt. Öffentlichkeitsarbeit. Mit den Erfahrungen aus diesem Projekt übernahm die HASEG 2007 im Auftrag der Stadt Gießen das Konzepte und Analysen Als Planer entwickelt die HASEG Standort-, Markt- Projektmanagement für das Sanierungsgebiet und Wettbewerbsanalysen, die der Kommunal­ „Schanzenstraße / Mühlstraße“. Mit diesem Projekt politik, aber auch privaten Unternehmen als Ent- arbeitet die HASEG erfolgreich daran, Handel und scheidungsgrundlage für Vorhaben und Projekte Dienstleistung sowie das innerstädtische Wohnen dienen. Denn nur, wenn die Kunden das Markt­ und Arbeiten in Gießen zu stabilisieren. umfeld, die Besonderheiten des Standorts und das Verhalten der Mitbewerber, aber auch die Konversion militärischer Liegenschaften planerischen Rahmenbedingungen richtig ein- in Darmstadt – strategische Beratung Darmstadt gehört zu den wenigen Städten schätzen, kann ein Projekt nachhaltige Erfolge erzielen. Ideen werden in Entwicklungskonzep- Deutschlands mit einer positiven demografiten konkretisiert und für spezifische Fragestellun- schen Entwicklung. An dem Universitäts- und gen Lösungen erarbeitet. Dazu gehören sowohl Unternehmensstandort werden jährlich mindesRahmenpläne zur gewerblichen Entwicklung tens 600 neu zu schaffende Wohneinheiten benöoder Nutzung als Wohngebiet als auch Stadtent- tigt. Zugleich stehen im Rahmen der Konversion wicklungskonzepte sowie integrierte kommuna- sowohl im Süden als auch im Westen der Stadt le Konzepte zur ganzheitlichen und nachhaltigen etwa 120 Hektar freie Flächen zur Verfügung, die für die Entwicklung von Wohn- und GewerbefläEntwicklung. chen genutzt werden können. Etwa 56 Hektar

davon, das entspricht dem Platzbedarf für rund 5.500 zusätzliche Einwohner, sind für Wohnbebauungen geeignet. Die HA Stadtentwicklungsgesellschaft berät und unterstützt seit 2009 die Stadt Darmstadt bei der Steuerung der Konversionsflächenentwicklung. Aufgrund des dringenden Wohnungsbedarfs besteht in der Öffentlichkeit eine hohe Erwartungshaltung im Hinblick auf eine schnelle Folge­nutzung. Die HA Stadtentwicklungsgesellschaft führte in den Jahren 2012 und 2013 im Auftrag der Stadt Darmstadt die Voruntersuchung für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme nach § 165 Baugesetzbuch und Wirtschaftlichkeits­berechnungen durch. Stadtentwicklung Neu-Isenburg In unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum will die Stadt Neu-Isenburg ihr neues „Stadtquartier Süd“ entwickeln. Neu-Isenburg ist ein attraktiver Unternehmensstandort im Herzen der MetropolregionRhein-Main. Ein räumliches Wachstum der Stadt in die Peripherie hinein ist allerdings vor dem Hintergrund des hohen Flächenverbrauchs in der Region aus raumplanerischen Gesichtspunkten nicht sinnvoll. Das neue Quartier umfasst eine

Fläche von rund 15 Hektar. Es bietet ein großes Potenzial für die zukünftige Innenentwicklung. Als größtenteils brachliegendes Areal bedarf es jedoch einer grundlegenden stadt- und funktionsräumlichen Neuordnung. 2012 erhielt die HASEG den Auftrag der Stadt Neu-Isenburg, im Rahmen eines integrativen Planungsprozesses das Areal einer ganzheitlichen Betrachtung zu unterziehen und ein städtebau­ liches Entwicklungskonzept zu erstellen. Vor dem Hintergrund der regionalen Städte- und Standortkonkurrenz sollte ein Profil für eine hoch­wertige städtebauliche Entwicklung erarbeitet werden, das die wirtschaftlichen Potenziale nutzt und dem wachsenden Bedürfnis nach „urbanen Qualitäten“ für Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeit Rechnung trägt. Darüber hinaus war die HASEG mit der Koordination und Moderation des Planungsprozesses für das neue Stadtquartier unter Einbeziehung der Bewohner betraut. Es wurden Entwicklungsperspektiven und Handlungsansätze analysiert, diskutiert und bewertet. Flankiert wurde der Abstimmungsprozess durch einen Webdialog, der Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit eröffnete, online mitzudiskutieren, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.

V.l.o.n.r.u. Ein Kind spielt in der sanierten Fußgänger­ zone der Gießener Innenstadt; Sanierung der Gießener Innenstadt; Konversion Darmstadt – Cambrai-FritschKaserne; Neu-Isenburg Stadtquartier Süd – Entwurfswerkstatt; Sanierung der Gießener Innenstadt

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HA Stadtentwicklungsgesellschaft

Das Ergebnis war ein Zielkonzept und Konsensplan, der einstimmig von den städtischen Gremien beschlossen wurde. Die HASEG wurde im Jahr 2013 mit dem weiteren Projektmanagement und der Prozesssteuerung für das Gesamtverfahren beauftragt. Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Frankfurt-Riedberg Bereits seit 1998 ist die HASEG als Entwicklungs­ träger und Treuhänder der Stadt Frankfurt am Main mit der Realisierung des neuen Frankfurter Riedberg betraut. Bis 2017 sollen hier 6.000 Wohneinheiten und die gesamte technische und soziale Infrastruktur für bis zu 15.000 Einwohner, drei Schulen, 13 Kindertagesstätten, Parks und Grünanlagen entstehen. Das Projekt ist mit 267 Hektar eines der größten städtebaulichen Vorhaben in Deutschland und die größte Erweiterungsfläche der Stadt Frankfurt am Main.

Die HASEG verantwortet im Gesamtprojekt Riedberg umfassende Steuerungs- und Koordinierungsaufgaben. Sie ist zuständig für die Projekt­ steuerung bei Erschließungs- und öffentlichen Hochbaumaßnahmen, zum Beispiel für Schulen und Kindertageseinrichtungen, für den Grundstücks­ erwerb und das gesamte Grundstücksmanagement, für die Vermarktung der Grundstücke und die Verhandlungsführung mit Investoren und Marktteilnehmern, für den Bau der öffentlichen Grün­ flächen sowie für das Kostenmanagement und die treuhänderische Verwaltung. Sie koordiniert die Arbeit der Partnerunternehmen wie Ingenieur- und Architekturbüros für Hoch- und Tiefbaumaßnahmen oder der beteiligten Bauträger und Wohnungsunternehmen. Architekten im Team sorgen für die Qualitätssicherung, Immobilienfachleute für die Realisierbarkeit der Projekte. Gymnasium am Frankfurter Riedberg

In diesem Rahmen entwickelte die HASEG auch besondere Immobilienprodukte wie „die weiße stadt“, die „Villen am Kätcheslachpark“ oder die Bereits jetzt hat sich Frankfurt-Riedberg zu einem lebendigen und lebenswerten Universitätsstadt- „Bauherrengruppen im Quartier Altkönigblick“. viertel entwickelt. Derzeit leben dort über 8.800 Darüber hinaus übernimmt die HASEG alle KomMenschen, rund 7.000 Studierende werden auf munikationsmaßnahmen für das Projekt im Rahdem neuen Campus Riedberg ausgebildet. In den men der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und vergangenen Jahren konnten jeweils zwischen 500 im direkten Kontakt mit Bürgern und lokalen Instiund 600 Wohnungen und Häuser errichtet und ver- tutionen – etwa bei Informations­veranstaltungen marktet werden, über 800 Wohneinheiten befinden oder Dialog- und Beteiligungsverfahren. sich aktuell im Bau, sechs von sieben geplanten Quartieren nähern sich der Fertigstellung. Das Zentrale Bedeutung bei einer derartigen Stadt­ Konzept eines funktionsgemischten, vielfältigen entwicklung hat die Image- und Dachmarken­ Stadtviertels mit guter Infrastruktur und einem bildung für das Projekt. Die HASEG plant und umfangreichen, vernetzten Grünsystem ist heute organisiert Großveranstaltungen wie Musikfestivals oder Immobilienmessen, sie erarbeitet einen bereits aufgegangen. einheitlichen Auftritt mit Informations- und WerbeDas letzte Quartier des neuen Stadtviertels, der materialien und sie beschleunigt die Entwicklung „Riedberg Westflügel“, wird derzeit realisiert. Dafür durch eine gezielte Aktivierung der Bewohnerhat die HASEG gemeinsam mit der Stadt Frankfurt schaft. am Main ein Konzept mit fünf Einzelensembles entwickelt, das auf klaren, verbindlichen Gestaltungsvorgaben für den Wohnungsbau und das Wohnumfeld beruht. Die interdisziplinäre Arbeit der HASEG am „Riedberg Westflügel“ ermöglicht ein städtebaulich und architektonisch ambitioniertes Vorhaben. Frankfurt-Riedberg

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Exkurs Städtebauliche Entwicklung

„Wir bauen eine Stadt“ Am Frankfurter Riedberg entsteht ein völlig neuer Stadtteil. Das Zusammenspiel von Kommune und Privatwirtschaft in einem komplexen Stadtentwicklungsprojekt erläutern Bürgermeister Olaf Cunitz, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, und Harald Urban, Geschäftsführer der GWH Bauprojekte GmbH im Gespräch. Welche Bedeutung hat das Projekt Riedberg für die Frankfurter Stadtentwicklung aus Sicht des Planungsdezernenten?

Bürgermeister Olaf Cunitz, Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Frankfurt am Main

Harald Urban, Geschäftsführer der GWH Bauprojekte GmbH

Olaf Cunitz Das Projekt Riedberg ist nicht nur eines unserer wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte und das größte Neubaugebiet, über das wir derzeit verfügen. Es handelt sich hierbei auch um die bedeutendste Stadterweiterung seit dem Bau der Nordweststadt vor einem halben Jahrhundert. Damit man sich die Ausmaße einmal klarmacht: Hier wird von der Größenordnung her eine Kleinstadt für 15.000 Menschen errichtet, mit allem Drum und Dran – mit Straßen und Parks, Stadtbahnanschluss und Einkaufszentrum, Schulen und Kitas und vielen weiteren nötigen Infrastruktureinrichtungen. Die Bedeutung ist also kaum zu überschätzen. Wie bewerten Sie als Investor den Standort Riedberg? Harald Urban Der Riedberg startete als eine der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte in Frankfurt. Nachdem die Investitionsentscheidungen für ein Stadtteilzentrum und für die U-BahnAnbindung getroffen waren, wurde in rasantem Tempo ein neuer Stadtteil mit allen erforderlichen Infrastrukturen, die modernes Wohnen, Leben und Arbeiten erfordern, realisiert. Als Investor ist die GWH in zwei Segmenten auf dem Riedberg präsent: Zum einen entwickeln, bauen und verkaufen wir Eigentumswohnungen an Selbstnutzer und an Kapitalanleger, zum anderen dokumentieren wir unsere Überzeugung von der nachhaltigen Wertentwicklung des Stadtteils Riedberg als lang-

fristiger Bestandshalter von Mietwohnungen. In dieser Doppelrolle liegt uns die weitere positive Entwicklung des neuen Quartiers Westflügel und des Südhangs an der Konrad-Zuse-Straße besonders am Herzen. Unsere bisherigen Investitionen auf dem Riedberg waren durchweg positiv, sowohl für die GWH als auch für unsere Käufer aufgrund der deutlichen Wertentwicklung der Grundstücke und Immobilien in diesem Stadtteil. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere am Projekt Riedberg? Olaf Cunitz Das Besondere ist, dass wir trotz der Größenordnung einer Kleinstadt faktisch ein sehr städtisches, ein sehr urbanes Wohngebiet errichten. Sie sind in Frankfurt und nicht in einer Umlandgemeinde – und das merken Sie auch. Das liegt an der richtigen Mischung der Wohn- und Bauformen, an der qualitätsvollen Architektur, aber auch an der Infrastruktur, den Freizeitangeboten und der hervorragenden Verkehrsanbindung in die Innenstadt. Und das alles mitten im Grünen! Harald Urban Der Riedberg bietet eine citynahe Lage mit hervorragenden Anbindungen an den ÖPNV und an das überregionale Straßennetz, eine gute Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, wodurch auch die Bewohner der umliegenden Stadtteile angezogen werden. Weiterhin ist die gelungene Durchmischung aus Miet- und Eigentumswohnungen im Geschosswohnungsbau einerseits und die Bebauung mit Reihen- und Doppelhäusern sowie mit freistehenden Einfamilienhäusern andererseits zu erwähnen. Gemeinsam mit den Einrichtungen der naturwissenschaftlichen

Fakultäten und den ihnen angeschlossenen Instituten bietet der Riedberg alles, was ein moderner und lebenswerter Stadtteil benötigt. Als eine besondere Qualität sehe ich am Riedberg die großzügigen Grünzonen mit teilweise parkähnlichem Charakter, die für hohe Aufenthaltswerte bei den Bewohnern sorgen. Schließlich schätze ich am Riedberg das „bodennahe Wohnen“ mit angemessenen Gebäudehöhen.

Flächen für den Wohnungsbau. Wir setzen in erster Linie auf die Arrondierungen bestehender Orts­ teile oder die Umwandlung von Gewerbeflächen. Der „zweite“ Riedberg besteht somit aus einer Vielzahl von über das Stadtgebiet verteilten Einzelflächen. Und der „dritte“ Riedberg wird das ErnstMay-Viertel, also die Teileinhausung der Autobahn A661, durch die wir große Wohnungsbauflächen zwischen Bornheim und Seckbach schaffen.

Wo sollten aus Sicht Ihres Unternehmens die wohnungspolitischen Schwerpunkte in Großstädten wie Frankfurt liegen?

Was kann man vom Riedberg für zukünftige Entwicklungen lernen?

Harald Urban Die wohnungspolitischen Schwerpunkte sollten meiner Meinung nach auf den Themen der Stadtentwicklung, insbesondere dem Ausweis neuer geeigneter Baugebiete, liegen. Beim Thema Quartiersentwicklung geht es insbesondere um die sozialverträgliche Durchmischung von Wohngebieten. Und bei dem begleitenden Thema Infrastrukturentwicklung liegt das Augenmerk insbesondere auf der Entwicklung des ÖPNV, aber auch auf der Verbesserung der Angebote für den Individualverkehr. Das Hauptziel ist bezahlbarer Wohnraum für unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse. Wie geht es weiter in Frankfurt nach Abschluss des Projekts Riedberg, wo liegen die Schwerpunkte der Stadtentwicklung für Frankfurt? Olaf Cunitz Wir müssen die Fragen der Lebensqualität und des Klimawandels sowie die Flächenansprüche von Industrie und Gewerbe in Einklang bringen. Aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums benötigen wir aber dringend weitere

Olaf Cunitz Das Areal ist schon jetzt ein Modell für nachhaltige Bauweise: Nirgends sonst gibt es eine solche Ansammlung von Passivhäusern und energieeffizienten Gebäuden. Dass rund ein Drittel des Gebiets Grünflächen sind, dass auf den Erhalt von Kaltluftschneisen geachtet wurde, dass die Lage einfach toll ist und noch vieles mehr, sind Dinge, die diese Vorbildfunktion unterstreichen. Harald Urban Der Riedberg ist ein gutes Beispiel für die strukturierte Entwicklung eines großen und zusammenhängenden Baugebiets. Über mehr als zehn Jahre hinweg ist hier ein vollständig neuer Stadtteil entstanden. Entgegen den Erfahrungen mit Großwohnanlagen der sechziger und siebziger Jahre hat sich der Riedberg sehr schnell bereits in den ersten Bauphasen zu einem lebendigen und modernen Stadtteil entwickelt. Diese schnelle Entwicklung und Belebung hat dazu geführt, dass der Zuzug neuer „Riedberger“ mit den Bauphasen stets Schritt halten konnte. Der Erfolg hat neue Anwohner an- und nach sich gezogen. Der Riedberg ist ein Erfolgsmodell.

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Kommunikation

Der Imagefilm des Landes Hessen, „The Hessen Way of Life“, ist zur Zeit in zehn Sprachen verfügbar

Premiere des Imagefilms „The Hessen Way of Life“ in der Astor Film Lounge, Frankfurt am Main

Rede. Fluss.

» www.vimeo.com/htai

Jedes Unternehmen ist so erfolgreich wie seine Wahrnehmung. Deswegen professionalisieren die Hessen Agentur und ihre Töchter Hessen Trade & Invest und HA Stadtentwicklungsgesellschaft ihre Kommunikationsmaßnahmen. Online und offline. National und international. Immer multimedial. Über Print-, Online- und Videokanäle informieren sie umfangreich über ihr Portfolio und den Wirtschaftsstandort Hessen. Sie bedienen Kunden und Interessenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ebenso wie Journalisten.

Premiere des Imagefilms „The Hessen Way of Life“ in der Astor Film Lounge, Frankfurt am Main

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Kommunikation

www.hessen-agentur.de www.htai.de www.ha-stadtentwicklung.de

In der Videothek der HTAI gelangt der User unmittelbar zu Videobeiträgen wie auch zum Imagefilm des Landes, „The Hessen Way of Life“, den die HTAI 2013 im Auftrag des hessischen Wirtschaftsministeriums produzieren ließ. Der Film, der zur Zeit in zehn Sprachen verfügbar ist, präsentiert Hessen als starken Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort mit herausragender Infrastruktur und gelebter Internationalität. Die HTAI unterhält außerdem einen eigenen Vimeo-Kanal.

Future-Internet-Kongress

Im Januar 2013 lud die Hessen Agentur zur Pressekonferenz ein, um sowohl die neue Struktur – mit der Tochtergesellschaft HTAI – als auch die neue Geschäftsführung vorzustellen.

Hessische Unternehmen finden auf den Websites wertvolle Serviceleistungen wie das ebenfalls neu gestaltete Standortinformationssystem mit gewerblichen Flächenangeboten in Hessen und Angebote für die Teilnahme an internationalen Mes2013 veröffentlichte die HTAI außerdem ihre Image- sen und Wirtschaftsdelegationsreisen. Umfangreibroschüre. Mit der Printpublikation möchte sie che Serviceleistungen des Landes Hessen runden hessischen Unternehmen und internationalen das Profil ab. So findet der Leser zum Beispiel im Investoren ihr Dienstleistungsangebot näher­ „Hessischen Gemeindelexikon“ ausführliche Inforbringen. In der Broschüre kommen Unternehmer mationen unter anderem zur Bevölkerungsentzu Wort, die bereits erfolgreich mit der HTAI zusam- wicklung. mengearbeitet haben. Seit Anfang 2014 präsentiert sich auch die HA Stadtentwicklungsgesellschaft im Internet. World Wide Web Hessen Trade & Invest präsentiert sich seit Januar Sie informiert über ihr Leistungsangebot sowie erfolgreich abgeschlossene und aktuelle Projekte, 2013 auf einer frischen, innovativen Website. unter anderem aus den Bereichen Städtebauliche » www.htai.de Entwicklung, Stadtsanierung, Flächenrecycling Im Berichtsjahr konnte auch die Hessen Agentur und Konversion. den Relaunch ihrer Website erfolgreich abschließen. » www.ha-stadtentwicklung.de » www.hessen-agentur.de Die Online-Mediatheken der HA und der HTAI Die neuen Websites bieten dem Leser täglich span- ermöglichen den Direkteinstieg in alle Veröffentlinende News aus Hessen und Hinweise auf interes- chungen der beiden Gesellschaften: Dazu zählen sante Veranstaltungen. Neue Publikationen, Bran- unter anderem Print- und E-Newsletter aus den chenprofile und Studien stehen zum Download zur Bereichen Wirtschafts- und Regionalforschung, Verfügung. Mit einem Klick findet der User kompe- Landes- und Kommunalentwicklung, Profile bedeutente Ansprechpartner zum ausgewählten Thema. tender Industriebranchen in Hessen, der Tourismusreport und der „Hessische Konjunkturspiegel.“

15-mal im Jahr erscheint der Online-Newsletter der HTAI, der über aktuelle Veranstaltungen, hessische Messegemeinschaftsstände und Wirtschafts­ delegationsreisen berichtet. Der Newsletter erreicht rund 5.000 Empfänger. Im Newsletter und auf ihren eigenen Webseiten berichten die operativen Bereiche der Hessen Agentur und ihre Tochtergesellschaften regel­ mäßig über Neuigkeiten aus ihren Projekten. Presse-und Öffentlichkeitsarbeit Die Pressearbeit der HA und ihrer Tochter­ gesellschaften beruht auf gewachsenen Beziehungen zu führenden Journalisten in den Redaktionen von Tageszeitungen, Fach- und Wirtschafts­ magazinen, Fernseh- und Radiosendern. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist eine konti­ nuierlich steigende Resonanz. Im Jahr 2013 haben Hessen Agentur, HTAI und HASEG insgesamt über 70 Presse­mitteilungen veröffentlicht. 2013 haben sich die drei Gesellschaften zum Ziel gesetzt, ihren Auftritt in der Öffentlichkeit weiter zu professionalisieren und zu vereinheitlichen. Dazu wurden zum Beispiel für Messen und Veranstaltungen einheitliche Präsentationswände, Displays, Messe­theken und Flyer entwickelt und eingesetzt, die für einen hohen Wiedererkennungswert bei Kunden und Besuchern sorgten. 90

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Impressum

Baumkronenpfad im Nationalpark Kellerwald-Edersee

Kenn. Zahlen.

Labor MND/Strahlturbinenprüfstand an der THM in Friedberg

2013 war für die Hessen Agentur und ihre Tochtergesellschaften in verschiedener Hinsicht ein Jahr des strukturellen Wandels und des Neubeginns. Inhaltlich wurde die Mission der Hessen Agentur kontinuierlich verfolgt: als Dienst­ leistungsgesellschaft die Landesregierung bei der Zukunftsgestaltung des Landes tatkräftig zu unterstützen. Die Kennzahlen belegen wirtschaftliche Stabilität und unternehmerischen Erfolg.

Kätcheslachpark am Frankfurter Riedberg

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung von Funktions- bzw. personenbezogenen Bezeichnungen, wie zum Beispiel Teilnehmer/Innen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter. Herausgeber HA Hessen Agentur GmbH, Hessen Trade & Invest GmbH und HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH Tel +49 (0)611 95017-80 /-85, Fax +49 (0)611 95017-8385, info@hessen-agentur.de, info@htai.de Projektbetreuung Verena Landau (Leitung), Christiane Pötter Konzeption und Gestaltung M.A.D. Kommunikation, www.mad-kommunikation.de Text und Redaktion Asger Schubert, M.A.D. Public Relations, www.mad-kommunikation.de/pr Druck Werbedruck GmbH Horst Schreckhase, www.schreckhase.de, Auflage 1.500 Exemplare Bildnachweise Alle Bilder Hessen Agentur/Hessen Trade & Invest/HA Stadtentwicklungsgesellschaft, außer: Alexander Kurz S. 40; Anna Schroll S. 27; BS+ städtebau und architektur S. 83 links; darmstadtium/juergenmai.com S. 21; Dirk Beichert/F.A.Z.-Institut S. 55, 68, 71 oben; Dirk Laubner, Berlin S. 80; Frank Kleefeldt S. 73 mitte oben; Fraport AG S. 18 oben; Gerald Hänel S. 46; GWH Bauprojekte GmbH S.86 unten; HessenDesign e.V./Lutz Sternstein S. 39; Hessen schafft Wissen Umschlag vorne, mittleres Bild und S. 12, 22, 24, 25, 61, 33 unten, 65, 92 mitte; Hessischer Heilbäderverband S. 48; imago/Hartenfelser S. 18; imago/Hoch Zwei Stock/Angerer S. 42; imago/imagebroker S. 34, 45; juergenmai.com S. 73 links, 88; Marc Fippel Fotografie S.72, 73 rechts oben; Medienzentrum Stadt Hanau S. 50; Milupa/Hartmut Schotte S. 71; Naturpark Lahn-Dill-Bergland S. 46 oben; Dr. Carsten Ott S. 7, 8, 10; picture alliance/dpa S. 28, 29; picture-alliance/Uwe Zucchi S. 92 oben; Rolf Wegst S. 52 links, 58, 61, 63 oben, 83; Stadt Schotten S. 41 links; Stefan Wildhirt S. 25, 30, 56 oben; Steinhardt GmbH Wassertechnik S. 75; Tourist-Information Willingen S. 52 rechts; Uwe Dettmar S. 14; Wissenschaftsstadt Darmstadt, Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung S. 83; 2013 Two Stories Photography, Jin Gerlach S. 90 1. Auflage Juli 2014

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Kennzahlen 2013

Kennzahlen der Hessen Trade & Invest GmbH

Die hier zusammengestellten Kennzahlen geben einen Überblick über die wirtschaftliche Lage und die Erfolge der Hessen Agentur sowie ihrer Tochtergesellschaften Hessen Trade & Invest und HA Stadtentwicklungsgesellschaft im Berichtsjahr 2013. Auf die sonst übliche Gegenüberstellung aktueller und Vorjahreszahlen wurde verzichtet, da durch die Ausgründung der Hessen Trade & Invest aus der Hessen Agentur Anfang 2013 eine direkte Vergleichbarkeit nicht gegeben ist.

Werte in T€ Jahresergebnis

Werte in T€ Jahresergebnis

480

Umsatz

7.519

Bilanzsumme

2.635

Eigenkapital

522

Eigenkapitalquote in %

20

Übriges Anlagevermögen

53

Umlaufvermögen

2.431

Liquide Mittel

2.264

Investitionen

76

Abschreibungen

26

Projektaufwand

2.828

Personalaufwand

2.773

Mitarbeiter

Kennzahlen der HA Hessen Agentur GmbH

2013

40

Kennzahlen der HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH 2013 790

Werte in T€ Jahresergebnis

2013 138

Umsatz

19.444

Umsatz

4.540

Bilanzsumme

32.235

Bilanzsumme

1.616

Eigenkapital

18.061

Eigenkapital

806

Eigenkapitalquote in % Übriges Anlagevermögen

56 290

Eigenkapitalquote in %

50

Übriges Anlagevermögen

42

Umlaufvermögen

20.954

Umlaufvermögen

1.571

Liquide Mittel

14.645

Liquide Mittel

922

Investitionen

86

Investitionen

14

Abschreibungen

94

Abschreibungen

18

Projektaufwand Personalaufwand Mitarbeiter

14.253 5.748 77

Projektaufwand

1.047

Personalaufwand

2.382

Mitarbeiter

33

94

95


www.mad-kommunikation.de

HA Hessen Agentur GmbH Hessen Trade & Invest GmbH Konradinerallee 9 65189 Wiesbaden HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH Mainzer StraĂ&#x;e 118 65189 Wiesbaden


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