Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

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Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Alexander Werner Prof. Dr. Johannes Harsche Dr. Claus Bauer Gergana Petkova HA-Report Nr. 876 Wiesbaden 2014


Eine Veröffentlichung der

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft Inhalt

Seite

1

Einleitung

1

2

IKT in der hessischen Wirtschaft

3

2.1

IKT-Branche in Hessen

3

2.2

Anwender von IKT in Hessen

3

4

15

Ergebnisse einer Befragung ausgewählter Anwender von IKT in der hessischen Wirtschaft

17

3.1

Konzeption der Untersuchung

17

3.2

Struktur und Organisation des IKT-Bereichs der Unternehmen

19

3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4

IKT-Budget und Bedeutung des IKT-Einsatzes innerhalb des Unternehmens Unternehmen insgesamt Unterschiede nach Branchen Regionale Unterschiede Unterschiede nach Umsatzklassen

21 21 33 39 45

3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4

Anwendung spezifischer IK-Technologien Unternehmen insgesamt Unterschiede nach Branchen Regionale Unterschiede Unterschiede nach Umsatzklassen

51 51 58 61 63

3.5

IKT-Einsatz bei Verlagerung von Unternehmensaktivitäten

65

Zusammenfassung und Fazit

68

Abbildungsverzeichnis

73

Tabellenverzeichnis

75

Literaturverzeichnis

76

Anhang

77

Anhang 1:

Strukturmerkmale der befragten Unternehmen

79

Anhang 2:

Methodik der IKT-Studien der Hessen Agentur und der WIK-Consult

87

Anhang 3:

Fragebogen

89



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1

Einleitung Die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zählt zu den dynamischen und wirtschaftsstarken Branchen in Hessen. So sind im Jahr 2012 in Hessen mehr als 105.000 Beschäftigte in knapp 10.000 Unternehmen und Niederlassungen der IKT-Branche tätig. Die IKT-Branche stellt Vorleistungen und Produkte für nahezu alle Wirtschaftsbereiche her, bei zahlreichen Wirtschaftsbereichen kommt ihr eine herausragende Bedeutung in den Wertschöpfungsketten zu. Die Zukunftsaussichten für die IKT-Branche hängen daher stark vom Potenzial der Nutzung der betreffenden Technologien in unterschiedlichsten Anwenderbranchen ab. Die Einsatzfelder für IKT sind weltweit einem fortwährenden und ausgeprägten Wandel unterworfen: Die Digitalisierung in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen, die zunehmende Automatisierung, die steigende Bedeutung multimedialer Kommunikation, die zunehmende Vernetzung von Informationssystemen, steigende Sicherheitsanforderungen und der Trend zum Outsourcing bieten strukturell günstige Voraussetzungen für die Marktentwicklung in der IKT-Branche. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit des technischen Fortschritts und der hiermit einhergehenden fortwährenden Prozessoptimierungen profitieren die IKT-Unternehmen von der regelmäßigen Erneuerung der Hardware und Software in den Anwendungsbranchen. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung unterstützt die IKT-Branche durch vielfältige Fördermaßnahmen. Zuvorderst sind hier die Aktionslinie Hessen-IT und das vom Land Hessen initiierte und mitgetragene House of IT mit jeweils vielfältigen Angeboten zu nennen, wie etwa die Bereitstellung von Informationen zu Märkten, Veranstaltungen zu aktuellen Themen, Unterstützung bei der Netzwerkbildung, Kooperationsbörsen und die Organisation von Messebeteiligungen. Für die weitere Entwicklung der Branche in Hessen und für das nachfragegerechte Angebot von Unterstützungsleistungen seitens des Landes sind Informationen über Marktpotenziale und spezifische Rahmenbedingungen von hoher Bedeutung. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es daher, Informationen zu den Rahmenbedingungen sowie den Anforderungen und Erwartungen der Anwenderbranchen zu ermitteln. Die Hessen Agentur führte daher im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums im vierten Quartal 2012 eine Befragung von Unternehmen aus Anwenderbranchen der IKT durch. Im zweiten Kapitel dieser Untersuchung wird zunächst eine Analyse zur IKT-Branche in Hessen anhand der Daten der Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich durchgeführt. Daran schließt sich ein Überblick zu bisherigen Studien der Anwenderbranchen von IKT an. Im dritten Kapitel werden die Ergebnisse der Befragung von hessischen Unterneh-

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men zu ihrem IKT-Einsatz präsentiert. Zunächst wird der methodische Rahmen der Befragung erläutert. Im nächsten Abschnitt werden der Einsatz der IKT und das damit verbundene Budget bei den befragten Anwendern untersucht. Um aktuelle technische Trends identifizieren zu können, wird darüber hinaus in einem weiteren Abschnitt der Einsatz spezifischer IK-Technologien untersucht. Schließlich kommt der IKT eine hohe Bedeutung bei der Verlagerung von Unternehmensaktivitäten zu, denen ebenfalls ein eigener Unterabschnitt gewidmet ist. Zur weiteren Präzisierung der Ergebnisse der Befragung kann auf eine Strukturanalyse der befragten Unternehmen im Anhang zurückgegriffen werden. Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst und im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der IKT-Branche eingeordnet.

2


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IKT in der hessischen Wirtschaft Die Informations- und Kommunikationstechnologie ist in nahezu allen Wirtschaftsbereichen ein entscheidender Bestandteil vieler Betriebsprozesse. Daher hat sich in den letzten Jahrzehnten mit der IKT-Branche ein eigener Wirtschaftsbereich gebildet, in dem sowohl die notwendigen technischen Geräte als auch die entsprechenden Dienstleistungen entwickelt, produziert und erbracht werden. Der folgende Abschnitt gibt zunächst einen Überblick über die Entwicklung und derzeitige Situation der IKT-Branche in Hessen. Im zweiten Abschnitt dieses Kapitels wird der Standpunkt gewechselt und die Nutzer der IKT werden in den Fokus gerückt, indem Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zu Anwendungen der IKT in unterschiedlichen Branchen zusammengefasst werden.

2.1

IKT-Branche in Hessen Die IKT-Branche ist eine Querschnittsbranche, worunter sowohl Wirtschaftsabteilungen des Dienstleistungsbereichs als auch des Verarbeitenden Gewerbes fallen. Im Folgenden liegt der Fokus auf den IKT-Dienstleistungen. Die IKT-Branche in Hessen lässt sich durch die jährliche Strukturerhebung der Unternehmen im Dienstleistungsbereich erfassen. Der Wirtschaftsabschnitt J der amtlichen Statistik umfasst den Bereich Information und Kommunikation. Die im Verarbeitenden Gewerbe (Wirtschaftsabschnitt C) erfassten Wirtschaftsabteilungen zur Herstellung entsprechender technischer Geräte und Bauteile sind hier nicht berücksichtigt.1 In der amtlichen Statistik des Bereichs Information und Kommunikation werden zwei unterschiedliche Erhebungskonzepte verfolgt. Nach dem Unternehmenskonzept werden die Merkmale wie beispielsweise Umsatz und Mitarbeiter für ein Unternehmen insgesamt erfasst und regional ausschließlich dem Hauptsitz des Unternehmens zugeordnet. Dies bedeutet, dass Umsatz bzw. Mitarbeiter von hessischen Niederlassungen, deren Unternehmenssitz in einem anderen Bundesland liegt, diesem Bundesland zugeschrieben wird. Hierdurch entstehen regionale Verzerrungen bei Unternehmen, die neben ihrem Hauptsitz weitere Niederlassungen in anderen Bundesländern betreiben. Daher werden die Merkmale zusätzlich nach dem Niederlassungskonzept erhoben. Hierbei erfolgt eine bundeslandscharfe Verteilung der Unternehmenswerte, indem die Niederlassungen heimischer Unternehmen in anderen Bundesländern abgezogen und umgekehrt die Niederlassungen auswärtiger Firmen hinzugerechnet werden (Hessisches Statistisches Landesamt 2012, S. 3). Im Folgenden werden zunächst die Ergebnisse nach dem Unternehmenskonzept dargestellt, da auf Unternehmensebene mehr Merkmale (z.B. Personal- und Materialaufwendungen, Rechtsform) erhoben werden. Diesen 1

Im Anhang 2 ist die Abgrenzung der IKT-Branche in der vorliegenden Untersuchung dargestellt und es werden die Unterschiede zur Abgrenzung der Branche in einer ebenfalls im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung erstellten Studie der WIK-Consult erläutert. 3


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Ergebnissen werden anschließend die Werte nach dem Niederlassungskonzept gegenübergestellt, durch das die tatsächlich in Hessen ansässigen IKT-Unternehmen und Niederlassungen sowie deren Umsätze und Mitarbeiterzahlen dargestellt werden können. Im Wirtschaftsabschnitt J sind im Jahr 2012 insgesamt 8.913 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 17.500 Euro enthalten, die sich den drei Umsatzkategorien von 17.500 bis 250.000 Euro, von 250.000 bis 1 Mio. Euro und mehr als 1 Mio. Euro zuordnen lassen. 68 % der Unternehmen befinden sich dabei in der niedrigsten Umsatzkategorie, 18 % in der zweiten und 14 % in der dritten Kategorie (siehe Abbildung 1). Insgesamt erreicht die IKT-Branche im Jahr 2012 einen Umsatz von rund 26,2 Mrd. Euro in Hessen. Hierin enthalten sind auch Umsätze von Niederlassungen hessischer Unternehmen in anderen Bundesländern (Unternehmenskonzept). Abbildung 1:

Anzahl und Anteil der Unternehmen im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation (J) nach Umsatzklassen (2012) 250 000 bis unter 1 Mill. Euro 1.645 18%

1 Mill. und mehr Euro 1.241 14%

mehr als 17 500 bis unter 250 000 Euro 6.026 68%

*Angaben für Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 17.500 Euro im Jahr. Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

Der Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation (J) lässt sich in folgende sechs Wirtschaftsabteilungen unterteilen:  Verlagswesen (J 58)  Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik (J 59)  Rundfunkveranstalter (J 60)

4


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 Telekommunikation (J 61)  Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie (J 62)  Informationsdienstleistungen (J 63) Den Kernbereich der IKT in der vorliegenden Untersuchung stellen die Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie sowie die Erbringung von Informationsdienstleistungen dar. Zur Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie zählen Programmierungstätigkeiten wie Softwareentwicklungen, Beratungsdienstleistungen sowie Betrieb von Datenverarbeitungseinrichtungen für Dritte. Dagegen fallen unter Informationsdienstleistungen Datenverarbeitung und Hosting sowie der Betrieb von Webportalen (WZ 2008). Die Telekommunikation ist im weiteren Sinn ebenfalls zum Kernbereich der IKT zu zählen. Zusammengefasst sind mit rund 7.400 Unternehmen 83 % der Unternehmen des Wirtschaftsabschnitts Information und Kommunikation in diesen Bereichen tätig. Die drei weiteren Wirtschaftsabteilungen Verlagswesen und Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik sowie Rundfunkveranstalter sind aus Sicht der befragten Anwender der IKT in der vorliegenden Untersuchung nicht dem Kernbereich der IKT zuzuordnen. Diese drei Bereiche haben im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation mit lediglich rund 1.500 Unternehmen einen Anteil von 17 %. Werden die Anteile der rund 2.900 großen Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 250.000 Euro betrachtet, verschieben sich die Anteile bis zu einem gewissen Grad. Der Anteil der Erbringer von Dienstleistungen der Informationstechnologie geht von 72 % auf 60 % zurück. Dafür sind die Bereiche Informationsdienstleistungen mit 15 % und insbesondere Verlagswesen mit 14 % der großen Unternehmen stärker vertreten als bei den Unternehmen insgesamt.

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Abbildung 2:

Anzahl und Anteil der Unternehmen in der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2012) Alle Unternehmen* Informationsdienstleistungen 957 11%

Verlagswesen 661 7%

Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie 6.434 72%

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik 503 6% Rundfunkveranstalter 16 0%

Telekommunikation 342 4%

darunter: Unternehmen >250.000 Euro Umsatz Informationsdienstleistungen 416 15% Verlagswesen 397 14% Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie 1.733 60% Telekommunikation 144 5%

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik 185 6% Rundfunkveranstalter 11 0%

*Angaben für Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 17.500 Euro im Jahr. Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

Die Unterschiede in der Größenstruktur der Unternehmen in den einzelnen Wirtschaftsabteilungen der IKT Branche spiegeln sich bei den Umsatzzahlen wider (siehe Abbildung 3). In den vier Branchen, in denen insgesamt relativ wenige Unternehmen tätig sind, befinden sich teils sehr große, umsatzstarke Unternehmen. Den höchsten Umsatz erzielen mit 19 Mrd. Euro die Erbringer von Dienstleistungen der Informationstechnologie. Mit 2,4 Mrd. Euro haben die Unternehmen der Wirtschaftsabteilung Informations-

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dienstleistungen den zweithöchsten Umsatz. Die vergleichsweise kleinen Wirtschaftsabteilung Telekommunikation mit 342 Unternehmen und Rundfunkveranstalter mit 16 Unternehmen erreichen jedoch mit jeweils rund 1,8 Mrd. Euro hohe Umsatzzahlen. Die neben dem Umsatz in Abbildung 3 wiedergegebenen Aufwendungen der Unternehmen sind nach Personal- und Materialaufwand gegliedert. Wird der Anteil des Personalaufwands an allen Aufwendungen bestimmt, zeigen sich die Abteilungen Informationsdienstleister und Rundfunkveranstalter mit Personalaufwandsanteilen von 36,4 % und 39,2 % als vergleichsweise personalintensiv. Im Verlagswesen und bei den Dienstleistern der Informationstechnik liegt der Anteil der Personalaufwendungen mit 33,2 % und 31 % etwas niedriger. In den beiden weiteren Abteilungen Telekommunikation sowie Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik erreichen die Personalaufwendungen dagegen nur 16,7 % und 24,1 % der Aufwendungen. Für große Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 250.000 Euro sind die Strukturen von Umsatz und Personal- gegenüber Materialaufwendungen in den Wirtschaftsabteilungen weitgehend übereinstimmend ausgeprägt. Abbildung 3:

Umsatz und Aufwand der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2012) Alle Unternehmen*

Informationsdienstleistungen

Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie

Materialaufwand

Telekommunikation

Personalaufwand

Rundfunkveranstalter

Verlagswesen

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik

Umsatz

in Mio. Euro 20.000 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0

*Angaben für Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 17.500 Euro im Jahr. Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

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Ähnlich wie beim Umsatz stellt sich die Situation bei der Anzahl der tätigen Personen (siehe Abbildung 4) dar: Hier ist die Abteilung Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie vor dem Verlagswesen und den Informationsdienstleistern die größte Abteilung. Diese Reihenfolge ist innerhalb der großen Unternehmen identisch. Es zeigt sich darüber hinaus, dass von den rund 127.000 Beschäftigten der Informationsund Kommunikationsbranche rund 118.000 und damit 93 % der tätigen Personen in den großen Unternehmen beschäftigt sind. Abbildung 4:

Tätige Personen in der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2012) Alle Unternehmen* Unternehmen >250.000 Euro Umsatz im Jahr

Unternehmen <250.000 Euro Umsatz im Jahr

140.000

9.258

120.000

117.601

100.000

6.818

80.000

76.667

276

3.298

2.570

3.325

877 9.952 Information und Kommunikation insgesamt

6

Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie

556

Telekommunikation

21.789 Verlagswesen

0

725

Rundfunkveranstalter

20.000

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernseh- programmen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik

40.000

Informationsdienstleistungen

60.000

*Angaben für Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 17.500 Euro im Jahr. Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

Die Betrachtung der Rechtsform der Unternehmen in Abbildung 5 bestätigt die Unterschiede der Größenstruktur der Unternehmen in den Abteilungen des Wirtschaftsabschnitts Information und Kommunikation. In der Abteilung Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie dominiert die Rechtsform der Einzelunternehmen, worunter vor allem kleine Unternehmen fallen. In den weiteren Abteilungen haben dagegen die Personen- und Kapitalgesellschaften einen deutlich höheren Anteil an den Unternehmen insgesamt. Bei den großen Unternehmen mit einem Umsatz über 250.000 Euro zeigt sich erwartungsgemäß in allen Wirtschaftsabschnitten ein großer Anteil von Kapitalgesellschaften.

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Abbildung 5:

Rechtsform der Unternehmen nach Wirtschaftsabteilung in Hessen (2012) Alle Unternehmen*

49,6% 328

2,2%

11

12,5% 2

36,6% 184

1,2%

4

40,1% 137 50,0% 8

36,6% 3.266 9,5% 847 5,3%

51

39,0% 373

26,0% 89

Telekommunikation

Rundfunkveranstalter

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernseh- programmen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik

18,8% 3

2,3% 202

51,9% 496

57,5% 3.699

18,8% 3

43,9% 221

36

32,8% 2.113

32,7% 112

17,7% 117

3,8%

7,4% 477

17,3% 87

32,1% 212

2,3% 145

sonstige Rechtsformen

51,6% 4.598

Information und Kommunikation insgesamt

4

Kapitalgesellschaften

Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie

0,6%

Verlagswesen

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

Personengesellschaften

Informationsdienstleistungen

Einzelunternehmen

Unternehmen >250.000 Euro Umsatz Einzelunternehmen 4

3

1,8%

31

sonstige Rechtsformen 1,0%

4

1,6%

45

13,5% 25

25,0% 3

76,2% 1.319

81,7% 340

75,2% 2.171

8,3% 12 14,6% 21

15,0% 260 7,0% 122

6,3% 26 11,1% 46

13,9% 400 9,4% 271 Information und Kommunikation i n sgesamt

28,1% 52

75,0% 108

Informationsdienstleistungen

58,3% 7

Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie

14,1% 56

2,1%

Telekommunikation

12,1% 48

Kapitalgesellschaften

58,4% 108

Rundfunkveranstalter

72,8% 289

16,7% 2

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernseh- programmen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik

1,0%

Verlagswesen

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

Personengesellschaften

*Angaben für Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 17.500 Euro im Jahr. Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

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Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Die Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich ermöglicht eine länderscharfe Analyse von Umsatzzahlen und der Zahl der Tätigen Personen. Hierbei wird berücksichtigt, das in Hessen ansässige Unternehmen Niederlassungen in anderen Bundesländern unterhalten und umgekehrt Unternehmen aus anderen Bundesländern Niederlassungen in Hessen betreiben (Niederlassungskonzept). Die vorstehend vorgestellten Länderergebnisse nach dem Unternehmenskonzept werden im Folgenden um die Angaben von länderfremden Niederlassungen bereinigt. Gleichzeitig werden die Werte hessischer Niederlassungen von Unternehmen mit Sitz außerhalb Hessens den Länderergebnissen hinzugerechnet (Hessisches Statistisches Landesamt 2012, S. 3) In Abbildung 6 ist die Zahl der Niederlassungen nach Wirtschaftsabteilungen dargestellt. Insgesamt erhöht sich die Zahl auf 9.905 Niederlassungen in Hessen gegenüber 8.913 Unternehmen. Die Anteile der einzelnen Wirtschaftsabteilungen bleiben jedoch weitestgehend konstant gegenüber einer Betrachtung von Unternehmen in Hessen (siehe Abbildung 2). Lediglich bezogen auf die großen Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 250.000 Euro ist der Anteil der Niederlassungen zur Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie mit 63 % gegenüber 60 % der Unternehmen höher, wohingegen der Anteil der Niederlassungen im Verlagswesen von 12 % gegenüber 14 % niedriger liegt.

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Abbildung 6:

Anzahl und Anteil der Niederlassungen in der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2012) Alle Unternehmen* Informationsdienstleistungen 1.095 11% Verlagswesen 723 7% Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie 7.146 72%

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik 524 5%

Rundfunkveranstalter 31 1% Telekommunikation 387 4%

Unternehmen >250.000 Euro Umsatz Informationsdienstleistungen 554 14% Verlagswesen 458 12% Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie 2.401 63%

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik 206 5%

Rundfunkveranstalter 26 1% Telekommunikation 189 5%

*Angaben für Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 17.500 Euro im Jahr. Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

Auch der Umsatz wird nachfolgend länderscharf durch Betrachtung der Niederlassungen ermittelt. Dafür werden Umsätze von Niederlassungen hessischer Unternehmen in anderen Bundesländern aus den hessischen Umsatzzahlen herausgerechnet. Entsprechend werden die Umsätze der in Hessen tätigen Niederlassungen von in anderen Bundesländern angesiedelten Unternehmen dem hessischen Umsatz zugeschlagen. Hierbei zeigt sich in Abbildung 7, dass der Umsatz der IKT-Branche in Hessen gegen-

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Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

über der Betrachtung der Zahlen nach dem Unternehmenskonzept zurückgeht. Dieser Effekt ist insbesondere im Bereich der Erbringungen von Dienstleistungen der Informationstechnologie zu beobachten. Wird der Umsatz niederlassungsbezogen auf Bundesländer aufgeteilt, erwirtschaften die hessischen Dienstleister rund 11 Mrd. Euro. Der hohe Umsatz der hessischen Unternehmen im Bereich der Dienstleister der Informationstechnologie von rund 19 Mrd. Euro wird somit zu einem großen Anteil in anderen Bundesländern erwirtschaftet. Demgegenüber wird im Bereich der Telekommunikation in Hessen mit 5,4 Mrd. Euro ein wesentlich höherer Umsatz durch alle Unternehmen und Niederlassungen generiert, als bei bloßer Betrachtung der Umsätze hessischer Unternehmen von 1,9 Mrd. Euro. Insgesamt liegt der länderscharf abgegrenzte Umsatz der IKT-Branche in Hessen bei 21,5 Mrd. Euro statt der 26,2 Mrd. Euro bei Betrachtung nach dem Unternehmenskonzept. Das heimische Marktvolumen der hessischen IKTBranche wird durch den länderscharf abgegrenzten Umsatz geeigneter abgebildet. So wird der Bedarf an beispielsweise Dienstleistungen der Informationstechnologie deutlich überschätzt, würden die Unternehmensumsätze als Indikator zugrunde gelegt. Umgekehrt wird das Marktvolumen von Telekommunikationsleistungen in Hessen unterschätzt, wenn nur die Unternehmensumsätze herangezogen werden. Zu berücksichtigen ist hierbei jedoch, dass der Umsatz auf die Bundeslandzuordnung der Niederlassung und nicht auf die Zuordnung des IKT-Anwenders bzw. Kunden bezogen ist. Der Unterschied zwischen länderscharf abgegrenzten Umsätzen nach dem Niederlassungskonzept und Umsätzen nach dem Unternehmenskonzept lässt Schlussfolgerungen zur Expansion der hessischen IKT-Branche zu. Da der Umsatz bei der länderscharfen Betrachtung gegenüber den Umsätzen nach dem Unternehmenskonzept niedriger ist, erwirtschaften hessische Unternehmen gegenüber Unternehmen aus anderen Bundesländern vergleichsweise hohe Umsätze außerhalb ihres Heimatlandes. Die Expansion hessischer IKT-Unternehmen in andere Bundesländer ist damit stärker ausgeprägt als der umgekehrte Fall. Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR 2014) bestätigt die vorstehend aus der Strukturerhebung abgeleitete Annahme, dass die hessische IKT-Branche eine im Bundesvergleich überdurchschnittliche Bedeutung einnimmt. In Hessen wurde im Jahr 2012 eine Bruttowertschöpfung (BWS) von rund 204 Mrd. Euro erwirtschaftet. Hiervon entfallen auf die IKT-Branche rund 9,5 Mrd. Euro. Damit liegt der Anteil der IKT Branche an der BWS in Hessen insgesamt bei 4,7 %. Hessen erreicht an der BWS der IKT-Branche in ganz Deutschland einen Anteil von 9,9 %. Dieser Anteil ist überdurchschnittlich im Vergleich zur BWS aller Branchen, bei der der hessische Anteil im Jahr 2012 bei 8,6 % liegt.

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Umsatz der hessischen IKT Unternehmen im Vergleich mit dem länderscharf abgegrenztem Umsatz nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2012) nach Unternehmenskonzept

19.027.648

11.022.461 5.383.110 1.834.638 1.461.639

459.631 Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie

536.693

Rundfunkveranstalter

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernseh- programmen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik

2.610.868

560.465 581.262

1.848.446

Informationsdienstleistungen

2.410.281

Verlagswesen

20.000.000 18.000.000 16.000.000 14.000.000 12.000.000 10.000.000 8.000.000 6.000.000 4.000.000 2.000.000 0

länderscharf

Telekommunikation

Abbildung 7:

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

Neben dem Umsatz lässt sich die Zahl der Tätigen Personen länderscharf ermitteln und mit den Werten nach dem Unternehmenskonzept vergleichen. In Abbildung 8 sind die Beschäftigtenzahlen für die sechs Wirtschaftszweige wiedergegeben. Auch hierbei zeigt sich, dass ein Teil der Beschäftigten von hessischen Unternehmen in Niederlassungen in anderen Bundesländern tätig ist. Diese Zahl wird volumenmäßig nicht durch Beschäftigte auswärtiger Unternehmen in deren hessischen Niederlassungen ausgeglichen. Daher liegt die Zahl der Beschäftigten der IKT-Branche in Hessen gegenüber dem Unternehmenskonzept mit 107.500 Personen um rund 19.000 Personen niedriger.

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Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 8:

T채tige Personen der hessischen IKT Unternehmen im Vergleich mit der l채nderscharf abgegrenzten Anzahl nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2012) nach Unternehmenskonzept

83.485

58.604

23.466

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2014)

14

10.829 9.256

9.539

Informationsdienstleistungen

3.601

Erbringung v. Dienstleistungen der Informationstechnologie

2.576 2.579

Telekommunikation

Herstellung, Verleih und Vertrieb v. Filmen u. Fernseh- programmen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik

3.854 4.116

Rundfunkveranstalter

22.514

Verlagswesen

90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0

l채nderscharf


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2.2

Anwender von IKT in Hessen Im vorangegangen Abschnitt wurde Bedeutung und Struktur der IKT-Branche in Hessen auf Grundlage aktueller statistischer Informationen vorgestellt. Da die nachfolgende Analyse des IKT-Bedarfs auf einer Befragung von IKT-Anwendern beruht, werden hier zunächst die im Fokus der Befragung stehenden Anwenderbranchen in Hessen genannt und erste Einschätzungen zu ihrer IKT-Nutzung getroffen. Die schriftliche Befragung umfasst Unternehmen aus 11 Branchen: • Chemie, Pharma, Kunststoff • Elektroindustrie • Maschinenbau • Metallindustrie • Fahrzeugbau • Großhandel • Finanz- und Versicherungsbranche • Verkehr und Lagerei • Rechts- u. Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Marktforschung, Werbung • Forschung und Entwicklung • Architektur- und Ingenieurbüros Die Auswahl der Branchen orientiert sich einerseits an ihrer Bedeutung in Hessen und andererseits an der IKT-Anwendungsintensität. So fallen im Hinblick auf die Nutzungsintensität bestimmter IKT-Anwendungen, die in den IKT-Reporten des ZEW (2003, 2005, 2007, 2010) bundesweit untersucht wird, deutliche Unterschiede zwischen den Branchen auf. In Tabelle 1 sind aus den genannten ZEW-Studien einige Kennzahlen wiedergegeben, die die IKT-Intensität der verschiedenen Branchen kennzeichnen. Der Anteil der Unternehmen mit Web 2.0 Anwendungen im Jahr 2010 ist mit 31 % in der Finanz- und Versicherungsbranche am stärksten ausgeprägt. Nur knapp dahinter liegen Elektroindustrie, Fahrzeugbau, sowie die Chemie und Pharma Branche. Unterhalb des Durchschnitts von 22 % für alle Unternehmen liegt mit 18 % die Metallindustrie und mit 14 % der Verkehrsbereich. Für die Jahre 2003, 2006 und 2009 liegen Daten zur IT-spezifischen Weiterbildung vor. Im Jahr 2006 wurden in 66 % der Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche Beschäftigte mit spezifischen IT-Schulungen weitergebildet. Demgegenüber lagen die Anteile bei Verkehr sowie dem Großhandel nur bei 24 % bzw. 37 %.

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Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Auf Ebene der Beschäftigten zeigt sich, dass die Anteile der Beschäftigten mit spezifischer IT-Weiterbildung zwischen 2003 und 2009 tendenziell zurückgehen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass mittlerweile die Beschäftigten durch Schule, Studium und Ausbildung bereits grundlegende IT-Kenntnisse mitbringen, sodass weniger spezifische IT-Schulungen notwendig sind. Jedoch zeigt sich auch bezüglich dieses IKT-Indikators das gleiche Branchenmuster, nämlich dass in der Finanz- und Versicherungsbranche die höchsten und im Fahrzeugbau sowie im Verkehrsbereich die niedrigsten Werte erreicht werden. Ähnliche Branchenunterschiede sind auch für den Indikator Unternehmen mit externer IT-Beratung im Jahr 2007 zu beobachten. In der Finanzbranche beträgt der Anteil 52 %. Übertroffen wird dieser Anteil noch in der Chemiebranche, wo 55 % der Unternehmen eine externe IT-Beratung in Anspruch nehmen. Der Großhandel mit 34 % und der Verkehrsbereich mit 24 % liegen dagegen unterhalb des Durchschnitts aller Unternehmen mit 35 %. Tabelle 1: Branchenspezifische IKT-Nutzung in Deutschland Anteil der Unternehmen Branche

mit IT-Weiterbildung 2006 in %

Chemie, Pharma Elektroindustrie Maschinenbau Metallindustrie Fahrzeugbau Großhandel Finanz- und Versicherungsbranche Verkehr Unternehmensdienstleistungen insgesamt

Anteil der Unternehmen mit externer IT-Beratung 2006 in %

Anteil der Unternehmen mit Web 2.0 Anwendung 2010 in %

Anteil der Beschäftigten mit IT-Weiterbildung 2003 / 2009 in %

40

27 (Chemie / Pharma) 29

42

22 (Maschinenbau)

10 / 11

= 52 34

18 (Metallindustrie) 28 20

=/6 13 / 6 12 / 12

66

52

31

23 / 20

24

24

14

8/7

44

45

24

16 / 6

39

35

22

14 / 12

58 (Chemie) 59 48 (Metall- und Maschinenbau) = 63 37

55

21 / 17 17 / 15

Quelle: Zusammenstellung der Hessen Agentur nach ZEW (2003, 2005, 2007, 2010); in Klammern: Branchenzuordnung des ZEW falls abweichend, Branchenzuordnung ZEW gilt stets auch für die zeitlich späteren Indikatoren.

16


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3

Ergebnisse einer Befragung ausgewählter Anwender von IKT in der hessischen Wirtschaft Im Folgenden werden die Ergebnisse der Unternehmensbefragung zur Anwendung von IKT in Hessen präsentiert. Zunächst wird die Konzeption der Untersuchung vorgestellt. Die Angaben zum IKT-Einsatz der Unternehmen sind thematisch gegliedert. Zunächst werden Struktur und Organisation des IKT-Einsatzes, das IKT-Budget, der Umfang des IKT-Einsatzes und dessen Zielerreichungsbeitrag betrachtet. Es folgen Analysen zum Einsatz spezifischer IK-Technologien. Schließlich wird der Zusammenhang zwischen Expansions- und Verlagerungsprozessen sowie der Nutzung der IKT untersucht. Bei der Interpretation der Befragungsergebnisse sind die strukturellen Daten der befragten Unternehmen zu beachten, die im Anhang wiedergegeben sind.

3.1

Konzeption der Untersuchung Die Hessen Agentur führte im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums im vierten Quartal 2012 eine Befragung von Unternehmen aus Anwenderbranchen der IKT durch. Das Land Hessen unterstützt die Entwicklung der hessischen IKT-Branche bereits in vielfältiger Weise, da ihr eine hohe wirtschaftliche Bedeutung in der Wirtschaftsstruktur Hessens zukommt. Das Ziel der Befragung zur Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft war es, gegenwärtige Trends und zukünftige Marktpotenziale aufzudecken, deren Kenntnis zur weiteren zielgerichteten Unterstützung der hessischen IKT-Branche genutzt werden können. Im Einzelnen wurde hierbei beispielsweise auf das unternehmensinterne IKTBudget, das Ausmaß des Einsatzes von IKT und den Beitrag von IKT zur Erreichung wichtiger Unternehmensziele eingegangen (siehe Tabelle 2). Das Befragungssample umfasst sämtliche Unternehmen in Hessen mit mindestens 50 Beschäftigten in den für die Untersuchung ausgewählten Branchen. Von den insgesamt 2.224 angeschriebenen Unternehmen haben 319 an der Umfrage teilgenommen.2 Die Rücklaufquote liegt damit bei rund 14,3 %. Im Anhang 1 erfolgt ein Überblick über strukturelle Merkmale hinsichtlich Branche, regionaler Zuordnung Umsatzklasse und Mitarbeiterzahl der 319 teilnehmenden Unternehmen.3

2 3

20 Unternehmen gaben bei der Befragung an, weniger als 50 Beschäftigte zu haben. Diese Firmen wurden jedoch in der Untersuchung belassen. Die Anzahl der gültigen Antworten n variiert zwischen den Fragen, da nicht alle Unternehmen sämtliche Fragen beantwortet haben. 17


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Tabelle 2: Untersuchungsrahmen der Unternehmensbefragung zu IKT-Anwendungen in Hessen Zielgruppe der Befragung

Hessische Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten (Erhebung auf Grundlage der Adressdatenbank MARKUS)  Verarbeitendes Gewerbe  Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Berücksichtigte Branchen

 Verkehr und Lagerei sowie Großhandel (ohne Handel mit Kfz)  Unternehmensorientierte Dienstleistungen, und zwar: Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Public-Relations- und Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros, technische, chemische und physikalische Untersuchung, Forschung und Entwicklung, Werbung und Marktforschung.

Befragungssample

2.224 Adressaten

Befragungszeitraum

Viertes Quartal 2012

Rücklauf

319 verwertbare Fragebögen

Rücklaufquote

14,3 %  Umfang und Struktur des IKT-Budgets (intern und extern); Struktur (IT-Hardware, IT-Software, IT-Dienstleistungen und Telekommunikation)  Ausmaß des Einsatzes von IKT in einzelnen Unternehmensbereichen: Beschaffung, Vertrieb, Finanzwesen, Forschung und Entwicklung, Personalwesen etc.  Bedeutung wichtiger technologischer Trends der IKT für die Unternehmen: z.B. Cloud

Befragungsaspekte

Computing, E-Learning, Embedded Systems, Green IT, Social Media, Mobile-Computing  Beitrag von IKT zur Erreichung wichtiger Unternehmensziele: u.a. Entwicklung neuer Produkte bzw. Geschäftsmodelle, Verbesserung Kundenservice, Effizienzsteigerung bzw. Kostenreduzierung  Strukturwandel und Outsourcing: Auslagerung von IKT geplant? Stellenwert der IKT bei der Expansion oder Ausgliederung bzw. Verlagerung von Unternehmenstätigkeiten und der entsprechenden Standortwahl

18


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3.2

Struktur und Organisation des IKT-Bereichs der Unternehmen Die befragten Unternehmen der Anwenderbranchen der IKT verfolgen verschiedene Ansätze zur organisatorischen Gestaltung des IKT-Bereichs der Unternehmen. Die Unternehmen können IT-Serviceeinheiten intern unterhalten oder IT-Aufträge an externe Dienstleister vergeben. Beides schließt sich jedoch nicht aus. 318 Unternehmen haben Angaben zu ihrer IT-Servicestruktur gegeben. 40 % der Unternehmen betreiben eine interne IT-Serviceeinheit und greifen zusätzlich auf externe IT-Dienstleister zurück. Dagegen betreiben 35 % der Unternehmen ausschließlich eine interne IT-Serviceeinheit. In 17 % der Unternehmen wird demgegenüber die IT-Serviceleistung vollständig ausgelagert und ausschließlich von einem externen Dienstleister erbracht. Von den befragten Unternehmen haben 25 weder eine eigene IT-Serviceeinheit noch beauftragen sie einen externen Dienstleister. Tendenziell fallen hierunter kleinere Unternehmen, jedoch sind auch in einigen Unternehmen mit mehreren hundert Beschäftigten weder interne ITServiceeinheiten noch externe IT-Dienstleister vorhanden. Es handelt sich hierbei vermutlich um Unternehmen, die einen hohen Anteil Beschäftigter in IKT-fernen Bereichen einsetzen. Unter diesen Unternehmen sind die Branchen Verkehr und Lagerei, Maschinenbau und Handwerk überrepräsentiert. Die Mehrzahl der Angestellten arbeitet hier als Fahrer oder in der Produktionsabteilung der Unternehmen wohingegen in IKTnahen Bereichen wie den administrativen Abteilungen nur vergleichsweise wenige Angestellte beschäftigt sind. Der geringe Umfang sowohl intern durch die Mitarbeiter selbst erbrachter Leistungen als auch extern erbrachter Leistungen rechtfertigt wohl nach Ansicht der befragten Unternehmen weder die Bezeichnung als interne ITServiceeinheit noch als Beschäftigung externer Dienstleister.

Abbildung 9:

Struktur der Erbringung von IT-Serviceleistungen Interne ITServiceeinheit und externer Dienstleister 129 40%

Es wird nur ein externer Dienstleister beauftragt 53 17%

Nur interne ITServiceeinheit 111 35%

Weder eine interne ITServiceeinheit noch ein externer Dienstleister 25 8%

Keine Angabe 1 0%

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

19


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Die Mitarbeiterzahlen der internen IT-Serviceeinheit differieren über alle Unternehmen deutlich und liegen zwischen 0,25 Mitarbeiten (Vollzeitäquivalent) und 1.000 Mitarbeitern. Der Median liegt bei 2 Mitarbeitern. Insgesamt beschäftigen die 235 hessischen Unternehmen, die eine interne IT-Serviceeinheit betreiben und Angaben zur Mitarbeiterzahl machen, rund 3.800 Fachkräfte. Das Budget im letzten Geschäftsjahr für externe IT-Dienstleister ist gleichermaßen großen Unterschieden zwischen den Unternehmen unterworfen. Es liegt zwischen Beträgen unter 1.000 Euro und über 40 Mio. Euro. Der Median liegt bei 50.000 Euro. Die 134 Unternehmen, die einen externen IT-Dienstleister beschäftigen und Angaben zum Budget des letzten Geschäftsjahrs machen, geben insgesamt rund 153 Mio. Euro aus, woraus sich Hinweise für das umfangreiche Marktvolumen in diesem Bereich ableiten lassen. Schließlich haben von den 240 Unternehmen, die eine interne IT-Serviceeinheit betreiben, 15 Unternehmen (6,3 %) angegeben, dass sie ein Outsourcing der IT-Aktivitäten planen. Damit ist mit 90 % (216 Unternehmen, keine Angabe bei 9 Unternehmen) die überwältigende Mehrheit der Unternehmen mit der derzeitigen Gestaltung des ITService als interne Einheit zufrieden.

20


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3.3

IKT-Budget und Bedeutung des IKT-Einsatzes innerhalb des Unternehmens Ein Kernbereich der Umfrage zur Anwendung der IKT in hessischen Unternehmen sind Fragen zum Ausmaß des IKT-Einsatzes in verschiedenen Unternehmensbereichen, des Zielerreichungsbeitrags der IKT sowie des Budgets für IKT. Zunächst werden die entsprechenden Ergebnisse für alle Unternehmen dargestellt. Aus den statistischen Grunddaten der Befragung lassen sich darüber hinaus drei Kategorisierungen der Unternehmen ableiten. Im Einzelnen ist eine Unterscheidung und getrennte Analyse des IKTBudgets sowie des IKT-Einsatzes nach Branchen, Regionen und Unternehmensgröße sinnvoll.4

3.3.1

Unternehmen insgesamt IKT-Budget im letzten Geschäftsjahr Die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der IKT-Branche sind in hohem Maße von der Bereitschaft der Anwender zur Investition in IKT-Produkte abhängig. Daher wird zunächst dem Volumen der Investitionen im IKT-Bereich nachgegangen und das IKTBudget der befragten Unternehmen im letzten Geschäftsjahr ermittelt. Die deutlichen Unterschiede der befragten Unternehmen (siehe Anhang 1) hinsichtlich Branche sowie ihrer Größe nach Umsatz schlagen sich auch in den entsprechenden IKT-Budgets der Unternehmen nieder. Einen guten Überblick über die Verteilung der Höhe des IKTBudgets über alle befragten Unternehmen geben die Kennzahlen in Tabelle 3. Insgesamt haben 75 % der befragten Unternehmen (Zweites Quartil) ein IKT-Budget von bis zu 890.665 Euro. Das nachrichtlich angegebene arithmetische Mittel ist in diesem Fall kein guter Indikator für die mittleren IKT-Ausgaben der Unternehmen, da es durch einzelne Unternehmen mit äußerst hohen IT-Budgets verzerrt ist. Ein mittleres IKTBudget wird durch den Median mit 234.000 Euro wiedergegeben. Die Verteilungen der IKT-Budgets für die einzelnen Bereiche IT-Hardware, IT-Software, IT-Dienstleistungen und Telekommunikation entsprechen weitestgehend dem IKTBudget insgesamt. Das höchste Budget entfällt auf IT-Dienstleistungen, die weiteren Bereiche haben in etwa ähnliche Budgets. Im Median wurden im letzten Geschäftsjahr für IT-Hardware 40.500 Euro ausgegeben. Das mittlere Budget lag für IT-Software bei 36.174 Euro, für IT-Dienstleistungen bei 50.000 Euro und für Telekommunikation bei 39.000 Euro. Das vergleichsweise umfangreiche Budget für IT-Dienstleistungen bietet einen Hinweis auf das große Wertschöpfungspotenzial in diesem Segment. Vielfach werden IKT-Leistungen durch interne Stellen der Unternehmen erbracht. Dieser Teil des Budgets steht dem freien IKT-Markt nur eingeschränkt zur Verfügung, zumal die Hinweise auf geplante IKT-Outsourcing-Aktivitäten der Unternehmen eher schwach 4

Eine gleichzeitige Kategorisierung nach mehr als einer dieser Variablen wie beispielsweise Region und Branche schließt sich aufgrund der geringen Aussagekraft durch die sich daraus ergebenden geringen Zellenbesetzungen aus. 21


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

ausgeprägt sind. Daher ist ein wichtiger Aspekt, inwieweit das IKT-Budget für externe Dienstleister zur Verfügung steht. Im letzten Geschäftsjahr bewegten sich die Ausgaben der befragten Unternehmen für externe Dienstleister zwischen 0 und 44 Mio. Euro. Im Median betrugen die Ausgaben 50.000 Euro und lagen damit bei rund 22 % des Medians des gesamten IKT-Budgets. Wird der Anteil der extern erbrachten IKT-Leistungen auf Unternehmensebene errechnet, zeigt sich, dass sowohl einige Unternehmen keinerlei externe Dienstleister in Anspruch nehmen als auch einige Unternehmen ihre IT vollständig in externe Hände geben. Im Mittel werden rund 28,4 % des IKT-Budgets an externe Dienstleister vergeben. Insgesamt hatten die befragten Unternehmen IKTAusgaben in Höhe von rund 740 Mio. Euro, von denen mit 150 Mio. Euro5 rund 20 % an externe Dienstleister flossen. Tabelle 3: IKT-Ausgaben im letzten Geschäftsjahr in Euro Minimum IKT-Budget insgesamt (n=174) davon: IT-Hardware (n=171) IT-Software (n=167) IT-Dienstleistungen (n=157) Telekommunikation (n=148) darunter: IKT-Budget für einen externen Dienstleister (n=121) Anteil der externen Dienstleister am Budget insgesamt in % (Berechnung auf Unternehmensebene n=112)

Erstes Quartil

Median

Zweites Quartil

Maximum

Arithmetisches Mittel

500

50.000

234.000

890.665

200.000.000

4.245.909

100 0 0 0

12.000 10.000 12.000 10.000

40.500 36.174 50.000 39.000

120.000 120.000 234.000 100.000

18.000.000 14.000.000 16.000.000 10.400.000

375.545 430.026 652.370 237.951

0

13.300

50.000

275.000

44.000.000

1.237.311

0,0 %

9,4 %

28,4 %

59,0 %

100,0 %

37,2 %

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

Entwicklung des IKT-Budgets Nach der Erfassung der IKT-Ausgaben im abgelaufenen Geschäftsjahr zur Bestimmung des Marktpotenzials der IKT-Branche wird im Folgenden die Einschätzung der Unternehmen zur Entwicklung ihrer IKT-Budgets untersucht.6 Insgesamt werden stabile bis steigende Budgets erwartet. Nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Unternehmen erwartet Budgetkürzungen. Der Anteil der Unternehmen, die von einem abnehmenden IKT-Budget in den nächsten drei Jahren ausgehen, liegt in allen betrachteten IKT5 6

22

Unterschiede zu Abschnitt 3.2 ergeben sich aufgrund der Einbeziehung von Unternehmen, die keinerlei externe Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Darüber hinaus differieren die Angaben zum IT- und IKT-Budget für einzelne Unternehmen. Hierbei ist zu beachten, dass wesentlich mehr Unternehmen Angaben über die Entwicklung ihres IT-Budgets machen als über die Höhe des Budgets.


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Bereichen nur bei rund 9-15 %. Am höchsten ist dieser Anteil mit 14,5 % im Bereich der Telekommunikation. Ein Rückgang des Budgets für externe Dienstleister wird von 13,7 % vorhergesagt. Die Anteile der Unternehmen, die eine Steigerung ihrer einzelnen IKT-Budgets in den nächsten drei Jahren erwarten, sind deutlich höher. Lediglich im Bereich der Telekommunikation ist der Unterschied zu Unternehmen, die einen Rückgang erwarten (14,5 %), gering, da hier nur 16,3 % der Befragungsteilnehmer eine Steigerung des Telekommunikationsbudgets erwarten. Im Bereich der IT-Hardware erwarten 22 % der Unternehmen eine Steigerung ihres Budgets, für externe Dienstleister beträgt dieser Anteil 29,1 %. Die höchsten Anteile von Unternehmen mit der Erwartung steigender IKT-Budgets erreichen die Teilbereiche IT-Dienstleistungen (33,8 %) und IT-Software (35,2 %). In allen Bereichen sieht der größte Anteil der Unternehmen jedoch keinen Anlass, ihre aktuellen Ausgaben für den IKT-Bereich in den kommenden drei Jahren zu modifizieren und geht daher von einem eher stabilen Budget aus. Aus den Angaben zur Einschätzung der Budgetentwicklung lässt sich ein Index entwickeln, mit dessen Hilfe auf einen Blick die vorherrschende Tendenz über alle Unternehmen zu erkennen ist. Hierfür wird die Anzahl der Unternehmen, die sinkende Budgets vorhersagen, von der Anzahl der Unternehmen, die steigende Budgets erwarten, abgezogen. Dieser Saldo wird auf alle antwortenden Unternehmen bezogen und mit 100 multipliziert. Hierdurch ist der Index auf Werte zwischen -100 – alle Unternehmen sagen sinkende Budgets vorher – und +100 – alle Unternehmen rechnen mit steigenden Budgets – normiert. Die Einschätzungen zur Entwicklung des IKT-Budgets sind unter der Nutzung des Indexwertes mit den zuvor betrachteten ausführlichen Statistiken identisch. Die meisten Steigerungen des Budgets werden für IT-Software und IT-Dienstleistungen mit Indexwerten von 26 bzw. 24 erwartet. Lediglich geringe Hinweise auf eine Steigerung des Budgets bietet der Telekommunikationsbereich, bei dem der Index mit einem Wert von 2 nur unwesentlich über der Null liegt. Mit Hilfe entsprechend konstruierter Indexwerte werden in den folgenden Abschnitten Unterschiede zwischen der Entwicklung einzelner Unternehmensgruppen verdeutlicht.

23


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 10: Entwicklung des IKT-Budgets in den kommenden drei Jahren Anzahl und Anteil der Unternehmen, die steigende / konstante / sinkende Budgets erwarten nimmt ab

130 56,3%

23 9,4%

23 10,0%

33 14,5%

25 13,7% IKT Budget extern

104 57,1%

135 55,3%

IKT Budget extern

157 69,2%

53 29,1%

Telekommunikation

28 11,4%

86 35,2%

Telekommunikation

28 11,4%

37 16,3% 78 33,8%

IT-Dienstleistungen

163 66,5%

IT-Hardware

139 56,7%

54 22,0%

nimmt zu

IT-Software

78 31,8%

IKT-Budget gesamt

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

bleibt stabil

>0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang 30 25 20 15 10 5

IT-Dienstleistungen

IT-Software

IT-Hardware

IKT-Budget gesamt

0

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

24


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Einsatz der IKT in einzelnen Geschäftsfeldern Nach den vorstehenden Analysen der Ausgabenseite der IKT-Nutzer wird nun der Frage der Anwendung der IKT nachgegangen. Hierzu wird in Abbildung 11 für acht verschiedene Geschäftsfelder zunächst die Einschätzung ermittelt, wie hoch das Ausmaß des derzeitigen Einsatzes der IKT im entsprechenden Geschäftsbereich ist. Zur Abschätzung der zukünftigen Entwicklung wird überdies die Erwartung einer Abnahme bzw. Zunahme des Einsatzes der IKT in den kommenden drei Jahren dargestellt. Die Einschätzung zum Ausmaß des IKT-Einsatzes ist für die einzelnen Geschäftsfelder unterschiedlich. Im Bereich Finanzwesen und Controlling schätzen 56,9 % der Unternehmen den Umfang des IKT-Einsatzes hoch ein. Nur 4,7 % der Unternehmen halten den Umfang für gering. Damit wird in diesem Bereich der IKT-Einsatz am höchsten eingeschätzt. Im Bereich der Produktion / Dienstleistungserstellung sehen 44,2 % ein hohes und 14,5 % ein geringes Ausmaß des IKT-Einsatzes. Im Bereich Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR liegt dieses Verhältnis bei 37,1 % (hoch) gegenüber 14,8 % (gering). 36,9 % der Unternehmen messen dem IKT-Einsatz im Bereich Beschaffung / Einkauf eine hohe Bedeutung zu. Jedoch gehen auch 20,4 % der Unternehmen von einer geringen Bedeutung der IKT in diesem Geschäftsbereich aus. Im Bereich Kundenservice ist dieses Verhältnis ähnlich aufgebaut, hier setzen 34,8 % der Unternehmen die IKT intensiv ein, während 18,4 % lediglich einen geringen IKT-Einsatz aufweisen. Die beiden Geschäftsfelder Geschäftsführung / Management und Personalwesen zeichnen sich dadurch aus, dass mit 57,9 % bzw. 58,0 % ein besonders hoher Anteil der Unternehmen die Größenordnung des derzeitigen IKT-Einsatzes als mittel ansieht. Die Kernaufgaben in beiden Geschäftsfeldern liegen offenkundig in einem Bereich, der nur zum Teil einer IKT-Unterstützung zugänglich ist. Ganz im Gegensatz hierzu ist die Einschätzung zum IKT-Einsatz im Bereich Forschung und Entwicklung polarisierend. Hier schätzt ein großer Anteil der Unternehmen die Bedeutung hoch ein (29,8 %), während ebenfalls ein großer Anteil der Unternehmen nur geringe Bedeutung der IKT feststellt (36,0 %). Nur 34,2 % der Unternehmen sehen das Ausmaß des IKT-Einsatzes in der Forschung und Entwicklung im mittleren Bereich. Hierdurch wird offenbar, dass in Abhängigkeit von den Produkten und Dienstleistungen der IKT entweder eine hohe oder eine niedrige Bedeutung zukommt, sie jedoch nur vergleichsweise selten eine mittlere Bedeutung hat. Nur die wenigsten Unternehmen erwarten eine Abnahme des zukünftigen Umfangs des IKT-Einsatzes. Getrennt nach Geschäftsfeldern zeigt sich darüber hinaus in fast allen Geschäftsfeldern eine die Unterschiede verstärkende Tendenz, da der Anteil der Unternehmen, die eine Zunahme der Bedeutung des IKT-Einsatzes erwarten, relativ am geringsten bei den Unternehmen ist, die den Umfang des IKT-Einsatzes bereits aktuell als gering einschätzen. Allgemein fällt auf, dass der Anteil der Unternehmen, die mit 25


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

einem Rückgang des IKT-Einsatzes rechnen, über alle Geschäftsfelder deutlich geringer ist als der vorstehend ermittelte Anteil der Unternehmen, die mit einem Rückgang ihres IKT-Budgets rechnen. Die Unternehmen gehen daher von Effizienzsteigerungen aus oder haben Investitionen getätigt, die sich nun längerfristig nutzen lassen. Möglicherweise lässt sich jedoch die Budgetzielsetzung nicht umsetzen, sodass das Budget mit zunehmendem IKT-Einsatz weiter steigt. Abbildung 11: Ausmaß des gegenwärtigen und zukünftigen IKT-Einsatzes nach Geschäftsbereichen Beschaffung / Einkauf (n=279) gegenwärtig

Produktion / Dienstleistungserstellung (n=276)

in den kommenden drei Jahren

100%

gegenwärtig

nimmt zu 31,1 %

90% 80%

hoch 36,9 %

80%

70% nimmt ab 1,0 % nimmt zu 27,7 %

50%

nimmt ab 0,8 %

50% mittel 42,7 %

mittel 41,3 % 30%

nimmt ab 0,8 % nimmt zu 21,1 %

20% gering 20,4 %

0%

bleibt stabil 75,4 %

10%

nimmt ab 3,5 %

0%

gegenwärtig

nimmt zu 41,9 %

gegenwärtig

nimmt ab 1,0 %

60%

nimmt zu 43,4 %

50%

30%

bleibt stabil 54,4 %

20%

nimmt ab 2,2 % nimmt zu 21,4 %

gering 14,8 %

nimmt zu 22,8 %

bleibt stabil 71,4 % nimmt ab 7,1 %

bleibt stabil 77,2 %

70% nimmt zu 30,4 %

60% 50% 40%

mittel 48,1 %

in den kommenden drei Jahren

90% 80%

bleibt stabil 57,1 %

bleibt stabil 50,0 % nimmt ab 17,5 %

hoch 28,9 %

hoch 37,1 %

70%

26

gering 14,5 %

100%

90%

0%

nimmt ab 1,8 % nimmt zu 32,5 %

Geschäftsführung / Management (n=273)

in den kommenden drei Jahren

100%

bleibt stabil 63,2 %

20%

Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR (n=283)

10%

nimmt zu 35,1 %

40%

30%

40%

bleibt stabil 62,3 %

60%

bleibt stabil 71,4 %

80%

hoch 44,2 %

70%

60%

10%

nimmt zu 36,9 %

90%

bleibt stabil 68,0 %

40%

in den kommenden drei Jahren

100%

mittel 57,9 % bleibt stabil 69,0 %

30% 20% 10% 0%

nimmt ab 0,6 % nimmt zu 30,6 %

gering 13,2 %

bleibt stabil 61,1 % nimmt ab 8,3 %


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Finanzwesen / Controlling (n=274) gegenwärtig

Forschung und Entwicklung (n=228)

in den kommenden drei Jahren

100%

gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

100% nimmt zu 32,1 %

90%

nimmt zu 41,2 %

90% hoch 29,8 %

80% 70%

80% hoch 56,9 %

70% bleibt stabil 67,9 %

60% 50%

nimmt zu 30,5 %

30% 20%

mittel 34,2 %

40%

bleibt stabil 68,6 %

gering 4,7 %

nimmt ab 1,0 % nimmt zu 23,1 % bleibt stabil 69,2 % nimmt ab 7,7 %

20%

bleibt stabil 69,5 %

nimmt ab 19,5 %

0%

Kundenservice (n=267)

in den kommenden drei Jahren

100%

gering 36,0 %

10%

Personalwesen (n=269) gegenwärtig

bleibt stabil 73,1 % nimmt ab 2,6 % nimmt zu 11,0 %

30% mittel 38,3 %

10% 0%

nimmt zu 24,4 %

60% 50%

40%

bleibt stabil 58,8 %

gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

100% nimmt zu 30,4 %

90% 80%

bleibt stabil 68,4 %

80%

70%

nimmt ab 1,3 %

70%

nimmt zu 25,0 %

60% 50% 40%

nimmt zu 48,4 %

90% hoch 29,4 %

hoch 34,8 % bleibt stabil 51,6 %

60%

nimmt zu 34,4 %

50% mittel 58,0 %

40%

mittel 46,8 %

bleibt stabil 74,4 %

30% 20% 10% 0%

bleibt stabil 64,8 %

30%

nimmt ab 0,6 % nimmt zu 8,8 %

gering 12,6 %

bleibt stabil 76,5 % nimmt ab 14,7 %

20% 10% 0%

nimmt ab 0,8 % nimmt zu 30,6 %

gering 18,4 %

bleibt stabil 65,3 % nimmt ab 4,1 %

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

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Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Zielerreichungsbeitrag der IKT Nach der Analyse von IKT-Budget und IKT-Anwendungsgebieten wird nun der Beitrag der IKT zur Erreichung von Unternehmenszielen bewertet. Für sechs Zielkategorien wird die Einschätzung der gegenwärtigen Bedeutung und der Entwicklung der IKTTechnologie zur Erreichung dieser Ziele ermittelt. Allgemein ist erkennbar, dass im Vergleich zur hohen Einschätzung des Ausmaßes des IKT-Einsatzes der Anteil der Firmen, die den Zielerreichungsbeitrag der IKT hoch einstufen, niedriger ist. Während der Indexwert des IKT-Einsatzes für nahezu alle Geschäftsfelder positive Werte annimmt, ist das Ergebnis für den Zielerreichungsbeitrag uneinheitlich (siehe Abbildung 15 und Abbildung 16). Einschränkend ist hier jedoch anzumerken, dass die untersuchten Geschäftsfelder und die Unternehmensziele nicht direkt kongruent sind. Die vergleichsweise zurückhaltende Einschätzung des Zielerreichungsbeitrags kann darauf zurückzuführen sein, dass die IKT meist ein Hilfsmittel zur Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen ist, deren originärer Zielerreichungsbeitrag unterschätzt wird. Möglicherweise werden viele der bereits lange etablierten IKT-Systeme als Standard angesehen, sodass der Zielerreichungsbeitrag nicht mehr explizit wahrgenommen wird. Auffällig ist im Gegensatz hierzu, dass die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung hinsichtlich des Zielerreichungsbeitrags noch höher ist als bezüglich des IKTEinsatzes. Dies lässt darauf schließen, dass die Unternehmen nicht nur eine weitere Steigerung des quantitativen Umfangs sondern in noch höherem Maß eine verbesserte Effizienz des zukünftigen IKT-Einsatzes erwarten. Besonders hohe Bedeutung in der gegenwärtigen Arbeit hat die IKT in den Bereichen Verbesserung des Kundenservices sowie Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung. Im erstgenannten Bereich schätzen 36,0 % der Unternehmen die IKT-Bedeutung hoch ein, während ihr nur 11,5 % eine geringe Bedeutung beimessen. Die Bedeutung der IKT bei der Erreichung von Zielen zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion schätzen sogar 42,1 % der Unternehmen hoch und nur 10,4 % niedrig ein. Für die beiden Zielkategorien Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses sowie Optimierung des Wissensmanagement besteht in etwa ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Unternehmen, die der IKT zur Zielerreichung eine hohe bzw. eine niedrige Bedeutung beimessen. Die Bedeutung der IKT zur Zielerreichung in beiden Feldern wird von 26,3 % bzw. 25,2 % der Unternehmen hoch und von 23,6 % bzw. 24,5 % der Unternehmen niedrig eingeschätzt. Eine vergleichsweise geringe Bedeutung wird der IKT bei der Zielerreichung in den Kategorien Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle und Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung zugebilligt. Im Bereich der Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung ist die IKT zwar für 25,0 % der Unternehmen wichtig, aber für 34,6 % der Unternehmen nur von geringer Bedeutung. Daraus ergibt sich ein relativ 28


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geringer Anteil von Unternehmen, die der IKT eine mittlere Bedeutung zumessen, sodass die IKT hier polarisierenden Charakter hat: Entweder ein Unternehmen richtet Produkte und Geschäftsmodelle auf den IKT-Bereich aus, oder die Produkte sind nahezu unabhängig von der IKT. Im Bereich der Personalentwicklung ist die Bedeutung der IKT dagegen nicht polarisierend, da sie mit 57,0 % für die deutliche Mehrheit der Unternehmen im mittleren Bereich angesiedelt ist. Dagegen halten nur 11,8 % der Unternehmen die IKT zur Zielerreichung im Personalentwicklungsbereich für wichtig und 31,3 % für unwichtig. In Bezug auf die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Bedeutung der IKT zur Zielerreichung lassen sich einige klare Trends erkennen. Insgesamt scheint weitestgehend Einigkeit darüber zu bestehen, dass die Bedeutung der IKT zur Erreichung aller Unternehmensziele in den kommenden drei Jahren nicht abnehmen wird. Darüber hinaus ist auffällig, dass gerade in den Bereichen, in denen die Bedeutung der IKT ohnehin bereits hoch eingeschätzt wird, ihr in den nächsten drei Jahren noch zusätzliches Wachstum zugesprochen wird. Ein ähnlicher Effekt der Verstärkung der bestehenden Unterschiede lässt sich auch für die Einschätzungen der einzelnen Unternehmen beobachten. Bei allen Zielkategorien ist der relative Anteil der Unternehmen, die einen Bedeutungszuwachs der IKT zur Zielerreichung erwarten, am höchsten für Unternehmen, die ihre Bedeutung bereits jetzt als hoch einschätzen. Abbildung 12: Beitrag der IKT zur Erreichung von Unternehmenszielen Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle (n=272) gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

100% 90%

Verbesserung des Kundenservices (n=278) gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

100% nimmt zu 58,8 %

hoch 25,0 %

80%

bleibt stabil 41,2 %

70%

90% 80%

nimmt zu 63,0 %

hoch 36,0 % bleibt stabil 37,0 %

70% nimmt zu 45,5 %

60%

60% mittel 40,4 %

50%

50%

nimmt zu 59,6 %

bleibt stabil 54,5 %

40%

40% nimmt zu 8,5 %

30% 20%

gering 34,6 %

bleibt stabil 83,0 %

10%

mittel 52,5 %

30% bleibt stabil 40,4 %

20% 10% gering 11,5 %

0%

nimmt ab 8,5 %

0%

nimmt zu 31,3 % bleibt stabil 68,8 %

29


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses (n=275) gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

100% 90%

Optimierung des Wissensmanagement (n=278) gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

100% nimmt zu 65,8 %

hoch 26,5 %

80%

bleibt stabil 34,2 %

70%

90%

hoch 25,2 %

80%

nimmt zu 68,6 %

bleibt stabil 31,4 %

70% nimmt zu 34,3 %

60% 50%

nimmt zu 55,7 %

60% 50%

mittel 49,8 %

40%

bleibt stabil 65,7 %

mittel 50,4 %

40% bleibt stabil 43,6 %

30%

30% nimmt ab 0,7 %

20% 10%

gering 23,6 %

0%

nimmt zu 26,2 %

20%

bleibt stabil 69,2 %

10%

nimmt ab 4,6 %

0%

Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung (n=280) gegenwärtig

nimmt zu 42,6 %

gering 24,5 % bleibt stabil 54,4 % nimmt ab 2,9 %

Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung (n=272)

in den kommenden drei Jahren

gegenwärtig

100%

100%

90%

90%

hoch 11,8 %

in den kommenden drei Jahren nimmt zu 56,3 % bleibt stabil 43,8 %

nimmt zu 69,5 %

80%

80%

hoch 42,1 %

70%

nimmt zu 38,7 %

70% bleibt stabil 30,5 %

60%

60%

50%

50% nimmt zu 60,2 %

40% 30%

mittel 57,0 %

mittel 47,5 %

bleibt stabil 61,3 %

40% 30% nimmt zu 41,2 %

20%

bleibt stabil 39,1 %

20%

10%

nimmt ab 0,8 % nimmt zu 37,9 % bleibt stabil 55,2 % nimmt ab 6,9 %

10%

bleibt stabil 56,5 %

0%

nimmt ab 2,4 %

gering 10,4 % 0%

gering 31,3 %

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

30


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IKT als Bestandteil des Endprodukts Die Anwendung von IKT erhält eine bedeutende Aufwertung innerhalb der Geschäftsprozesse eines Unternehmens, wenn IKT selbst ein Bestandteil des Endproduktes oder der angebotenen Dienstleistung ist. Von 280 Unternehmen, die diese Frage beantwortet haben, ist bei 76 (27,1 %) Unternehmen IKT in den jeweiligen Endprodukten enthalten. Abbildung 13: Anzahl und Anteil der Unternehmen mit IKT-Bestandteilen im Endprodukt

Ja 76 27%

Nein 204 73%

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

Ob die IKT selbst im Endprodukt bzw. der angebotenen Dienstleistung enthalten ist, stellt darüber hinaus eine wichtige Kategorisierung der befragten Unternehmen im Hinblick auf die Anwendung und Zielerreichung der IKT sowie das IKT-Budget dar. Für diese Unternehmen lassen sich verschiedene Charakteristika im Vergleich mit den vorstehend ermittelten Ergebnissen für alle Unternehmen feststellen. Das Budget für IKT ist bei Unternehmen, deren Endprodukt IKT-Bestandteile enthält, tendenziell deutlich höher. Hinsichtlich der Budgetentwicklung erwarten jedoch leicht überproportional viele dieser Unternehmen einen Rückgang ihres IKT-Budgets insgesamt sowie für externe IKT-Dienstleister. In den weiteren Budgetgruppen sind die Unterschiede der Erwartungen im Vergleich mit allen Unternehmen der Untersuchung im Endprodukt uneinheitlich. Im Hinblick auf den derzeitigen und zukünftigen Einsatz der IKT in einzelnen Geschäftsfeldern lassen sich verschiedene Ergebnisse festhalten. Überproportional viele Unternehmen, deren Endprodukte und Dienstleistungen IKT-Bestandteile beinhalten, schätzen die Bedeutung der IKT in den Geschäftsfeldern Produktion / Dienstleistungserstellung (51,4 % vs. 44,2 %), Forschung und Entwicklung (34,4 % vs. 29,8 %) sowie Kundenservice (40,5 % vs. 34,8 %) gegenüber allen Unternehmen (siehe Abbildung 11) 31


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

hoch ein. In den weiteren Geschäftsfeldern messen überproportional viele der Unternehmen mit IKT-Bestandteilen im Endprodukt der IKT eine mittlere Bedeutung zu. Diese Effekte entsprechen den Erwartungen. Die Bedeutung bei den produktbezogenen Geschäftsbereichen ist zwangsläufig höher, da die IKT Bestandteil des Produktes sind. Dementsprechend wird ihre Bedeutung im Vergleich bei den weiteren Geschäftsbereichen subjektiv schwächer eingeschätzt. Im Hinblick auf die Einschätzung der zukünftigen Bedeutung der IKT in den einzelnen Geschäftsbereichen lässt sich eine klare Tendenz festhalten. Die Unternehmen mit IKT-Bestandteilen im Endprodukt, die dem IKT-Einsatz in allen Geschäftsfeldern bisher eine mittlere Bedeutung zuweisen, gehen überproportional häufig von einer Zunahme des IKT-Einsatzes aus. Bei den Unternehmen, die der IKT in den einzelnen Geschäftsfeldern hohe oder niedrige Bedeutung zumessen, lässt sich hingegen kein klarer Trend für die Einschätzung der Entwicklung des IKT-Einsatzes erkennen. Insbesondere für Unternehmen, die die Bedeutung der IKT gering einschätzen, kann dies durch die geringen Fallzahlen ausgelöst werden. Bei der Einschätzung, welchen Anteil die IKT an der Erreichung einzelner Unternehmensziele leistet, unterscheiden sich Unternehmen, deren Endprodukte IKTBestandteile enthalten, deutlich gegenüber allen Unternehmen (siehe Abbildung 12). Mit Ausnahme der Modernisierung der Personalentwicklung ist in allen Bereichen der Anteil der Unternehmen, die der IKT eine hohe Bedeutung zuweisen, überproportional hoch. Im Hinblick auf die Einschätzung der Entwicklung des Anteils der IKT zur Zielerreichung ist zwar vielfach der Anteil der Unternehmen, die einen Bedeutungszuwachs in den nächsten drei Jahren erwarten, überproportional, eindeutige Trends lassen sich jedoch nicht identifizieren.

32


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3.3.2

Unterschiede nach Branchen Stand und Entwicklung des IKT-Budgets Aufgrund der in einigen Branchen und speziell bei bestimmten Fragen geringen Zahl erfasster Firmen ist eine nach Branchen differenzierte Auswertung lediglich für ausgewählte Branchen möglich. In Bezug auf das IKT Budget unterscheiden sich die Branchen deutlich voneinander: Der Median des IKT-Budgets sowie seiner Bestandteile ist für die ausgewählten Branchen in Tabelle 4 wiedergegeben. Er besagt, dass 50 % der Unternehmen ein geringeres und 50 % der Unternehmen ein höheres Budget haben. Besonders hervorzuheben ist der besonders hohe Median des IKT-Budgets sowie sämtlicher Budgetbestandteile in der Finanzbranche. Demgegenüber liegen trotz der nicht unbeträchtlichen Schwankungsbreite die IKT-Budgets der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff, des Maschinenbaus sowie der Metallindustrie in der Nähe der IKTAusgaben insgesamt. Für den Großhandel und insbesondere die Branche Verkehr und Lagerei ist das IKT-Budget dagegen unterdurchschnittlich. Im Bereich Verkehr und Lagerei ist allerdings hervorzuheben, dass die IKT-Budgetbestandteile zum Teil deutlich über den Werten für die Firmen insgesamt liegen. Hier kann nicht ausgeschlossen werden, dass Verzerrungen aufgrund der geringen Anzahl der Untersuchungseinheiten auftreten.

Tabelle 4: Median des IKT-Budgets in ausgewählten Branchen IKT-Budget…

Branche Chemie, Pharma, Kunststoff Maschinenbau Metallindustrie Großhandel Finanz- und Versicherungsbranche Verkehr und Lagerei Insgesamt

Dienstleistungen

Telekommu-

Externe

nikation

Dienstleister

gesamt

Hardware

Software

225.000 (n=26) 155.000 (n=18) 300.000 (n=20) 119.050 (n=18) 3.700.000 (n=13)

35.000 (n=30) 45.000 (n=16) 45.000 (n=19) 30.000 (n=17) 350.000 (n=13)

37.500 (n=28) 55.000 (n=16) 30.000 (n=17) 30.000 (n=17) 955.000 (n=12)

45.000 (n=28) 50.000 (n=15) 57.500 (n=18) 35.975 (n=14) 1.515.000 (n=11)

50.000 (n=25) 20.000 (n=15) 27.750 (n=12) 33.600 (n=15) 200.000 (n=13)

50.000 (n=20) 115.000 (n=11) 26.000 (n=13) 29.000 (n=10) 2.500.000 (n=13)

47.940 (n=14) 234.000 (n=174)

65.000 (n=10) 40.500 (n=171)

70.000 (n=11) 36.174 (n=167)

100.000 (n=9) 50.000 (n=157)

23.150 (n=8) 39.000 (n=148)

115.000 (n=9) 50.000 (n=121)

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

33


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Die Einschätzungen zur zukünftigen Budgetentwicklung zeigen verschiedene Trends in den Branchen, die in Abbildung 14 wiedergegeben sind. Zur Abschätzung der Trends wird der in Abbildung 10 eingeführte Index verwendet. In der Finanz- und Versicherungsbranche gehen überproportional viele Unternehmen von einer Abnahme des IKTBudgets in verschiedenen Bereichen aus. Die stark im IKT-Bereich engagierte Branche sieht offenbar den Bedarf zur Kostenoptimierung des IKT-Einsatzes. Eine Abnahme der zukünftigen IKT-Budgets insgesamt wird im Maschinenbau erwartet, bei dem der Index in einigen Budgetsparten ebenfalls einen negativen Wert annimmt. Demgegenüber gehen überproportional viele Unternehmen in der Metallindustrie und im Großhandel von steigenden IKT-Budgets aus. Für die Branchen Verkehr und Lagerei sowie Chemie, Pharma, Kunststoff sind über die verschiedenen IKT-Budgetbestandteile keine einheitlichen Trends zu identifizieren. Abbildung 14: Index zur Entwicklung des Budgets nach Branchen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Insgesamt

Chemie, Pharma, Kunststoff

Maschinenbau

Metallindustrie

Großhandel

Finanz- und Versicherungswesen

Verkehr und Lagerei 90 70 50 30 10 -10

IKT Budget extern

Telekommunikation

IT-Dienstleistungen

IT-Software

IT-Hardware

IKT-Budget gesamt

-30

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

34


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Ausmaß des IKT-Einsatzes Im Hinblick auf die Einschätzung des gegenwärtigen Ausmaßes des IKT-Einsatzes nach Geschäftsfeldern lassen sich die Branchen klar voneinander unterscheiden und mit den Ergebnissen für alle Unternehmen (siehe Abbildung 11) vergleichen. In den Branchen Verkehr und Lagerei sowie Großhandel ist in nahezu allen Geschäftsfeldern der Einsatz von IKT unterproportional ausgeprägt. Ausnahme ist der Geschäftsbereich Einkauf / Beschaffung für den Großhandel, in dem die IKT eine überproportional hohe Bedeutung hat. Hier erreicht der Index, der sich aus der Differenz zwischen der Anzahl der Unternehmen mit hoher und niedriger Bedeutung der IKT ergibt, einen Wert von 32 gegenüber 16 bei allen Unternehmen. Die Branche Chemie, Pharma, Kunststoff sowie die Metallindustrie schätzen den IKT-Einsatz in nahezu allen Geschäftsfeldern hoch ein. Für die Metallindustrie bilden lediglich die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Kundenservice Ausnahmen, in denen das Ausmaß des IKT-Einsatzes überproportional häufig gering eingeschätzt wird. In der Finanz- und Versicherungsbranche sowie dem Maschinenbau differiert die Einschätzung des IKT-Einsatzes am stärksten zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern. Im Maschinenbau wird die IKT überproportional bei Beschaffung / Einkauf, Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR, Forschung und Entwicklung sowie Kundenservice eingesetzt. Dagegen wird in der Finanz- und Versicherungsbranche der Umfang des IKT-Einsatzes insbesondere bei der Produktion / Dienstleistungserstellung, im Finanzwesen / Controlling sowie ebenfalls für den Kundenservice überproportional hoch eingeschätzt. Die entsprechenden Indexwerte sind der Abbildung 15 zu entnehmen. In Bezug auf die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des IKT-Einsatzes gehen in der Metallindustrie in allen Geschäftsfeldern überproportional viele Firmen von einer Zunahme des Einsatzes aus. Im Maschinenbau und in der Finanz- und Versicherungsbranche wird die Entwicklung des IKT-Einsatzes in der Mehrzahl der Geschäftsfelder ebenfalls überproportional positiv eingeschätzt. Bei der Finanz- und Versicherungsbranche ist der Bereich Vertrieb hervorzuheben. Hier wird das Ausmaß des IKT-Einsatzes bisher eher unterdurchschnittlich eingeschätzt, jedoch werden deutliche Steigerungen erwartet. Dies zeigt eine wichtige Marktchance für die IKT-Branche. In der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff sowie im Großhandel entsprechen die Einschätzungen weitestgehend den Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung über alle Branchen insgesamt. Die Branche Verkehr und Lagerei, die sich bereits durch eine vergleichsweise geringe Einschätzung des Umfangs des gegenwärtigen IKT-Einsatzes auszeichnet, schätzt auch die zukünftige Entwicklung in allen Geschäftsfeldern deutlich geringer ein.

35


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 15: Index zum Ausmaß des IKT-Einsatzes nach ausgewählten Branchen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Gegenwärtig Insgesamt

Chemie, Pharma, Kunststoff

Maschinenbau

Metallindustrie

Großhandel

Finanz- und Versicherungswesen

Verkehr und Lagerei

Kundenservice

Personalwesen

Forschung und Entwicklung

Finanzwesen / Controlling

Geschäftsführung / Management

Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR

Produktion / Dienstleistungserstellung

Beschaffung / Einkauf

80 60 40 20 0 -20 -40 -60 -80 -100

Zukünftige Entwicklung Insgesamt

Chemie, Pharma, Kunststoff

Maschinenbau

Metallindustrie

Großhandel

Finanz- und Versicherungswesen

Verkehr und Lagerei

Kundenservice

Personalwesen

Forschung und Entwicklung

Finanzwesen / Controlling

Geschäftsführung / Management

Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR

Produktion / Dienstleistungserstellung

Beschaffung / Einkauf

70 60 50 40 30 20 10 0 -10 -20

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

36


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Zielerreichungsbeitrag der IKT Die Ergebnisse zum Beitrag der IKT zur Erreichung verschiedener Unternehmensziele weisen wiederum branchenspezifische Unterschiede gegenüber den in Abbildung 12 dargestellten Ergebnissen für alle Unternehmen auf. In Abbildung 16 sind die Indexwerte für ausgewählte Branchen zum Zielerreichungsbeitrag wiedergegeben. In der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff wird der IKT besonders im Bereich der Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung eine überproportional hohe Bedeutung zugemessen. Im Maschinenbau werden dagegen die Zielerreichungsbeiträge der IKT zur Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle sowie zur Verbesserung des Kundenservices überproportional hoch eingeschätzt. Überraschend ist, dass in der Metallindustrie, in der das Ausmaß des IKT-Einsatzes als überproportional hoch eingeordnet wird, der Zielerreichungsbeitrag über nahezu alle Zielfelder unterproportional angesehen wird. Der Großhandel schätzt den Zielerreichungsbeitrag der IKT beim Kundenservice, der Steigerung der Innovationskraft und dem Wissensmanagement überproportional hoch ein. Die Finanz- und Versicherungsbranche misst der IKT ebenfalls beim Kundenservice und der Steigerung der Innovationskraft sowie des Weiteren bei dem Ziel der Effizienzsteigerung eine überproportional hohe Bedeutung bei. Im Sektor Verkehr und Lagerei wird in nahezu allen Zielfeldern der Beitrag der IKT unterproportional bewertet. In Bezug auf die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Zielerreichungsbeitrags der IKT treten vergleichsweise geringe Branchenunterschiede auf. Relativ konstant über die betrachteten Branchen sind die Einschätzungen zur Entwicklung der Optimierung des Wissensmanagements sowie der Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung. Bei der Modernisierung des Personalwesens / Fortbildung gehen die Unternehmen in der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff und im Großhandel von einer überdurchschnittlich positiven Entwicklung des IKT-Einsatzes aus, während im Maschinenbau die Erwartungen eher schwächer sind. Der Maschinenbau geht darüber hinaus auch von einer unterproportionalen Entwicklung des Zielerreichungsbeitrages der IKT für das Ziel Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses aus. Gleiches gilt für den Metallbau, während der Großhandel, die Finanz- und Versicherungsbranche sowie die Branche Verkehr und Lagerei hier eine überdurchschnittlich positive Entwicklung des Zielerreichungsbeitrags der IKT erwarten. Die zukünftige Bedeutung der IKT für die Verbesserung des Kundenservices wird im Maschinenbau und im Großhandel stärker und in der Branche Verkehr und Lagerei schwächer als im Durchschnitt aller Unternehmen beurteilt. Die zukünftige Entwicklung des Zielerreichungsbeitrages der IKT im Hinblick auf die Ziele Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle wird im Maschinenbau, dem Großhandel, der Finanz- und Versicherungsbranche als überproportional hoch angesehen, während sie in der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff sowie der Metallindustrie eher geringer als über alle Branchen eingeschätzt wird.

37


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 16: Index zum Beitrag der IKT zur Zielerreichung nach ausgewählten Branchen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Gegenwärtig Insgesamt

Chemie, Pharma, Kunststoff

Maschinenbau

Metallindustrie

Großhandel

Finanz- und Versicherungswesen

Verkehr und Lagerei 80 60 40 20 0 -20 -40

Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung

Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung

Optimierung des Wissensmanagements

Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses

Verbesserung des Kundenservice

Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle

-60

Zukünftige Entwicklung Insgesamt

Chemie, Pharma, Kunststoff

Maschinenbau

Metallindustrie

Großhandel

Finanz- und Versicherungswesen

Verkehr und Lagerei

Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung

Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung

Optimierung des Wissensmanagements

Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses

Verbesserung des Kundenservice

Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle

80 70 60 50 40 30 20 10 0

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

38


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3.3.3

Regionale Unterschiede Stand und Entwicklung des IKT-Budgets Bei einer Betrachtung nach Regionen treten deutliche Unterschiede zwischen den Regionen bezüglich des IKT-Budgets hervor. In nahezu allen Budgetkategorien liegt der Regierungsbezirk Darmstadt über und der Regierungsbezirk Kassel unter den Werten für alle Unternehmen.

Tabelle 5: Median des IKT-Budgets des letzten Geschäftsjahres nach Regierungsbezirken IKT-Budget…

Regierungsbezirk RB Darmstadt RB Gießen RB Kassel Insgesamt

gesamt

Hardware

Software

Dienstleistungen

275.000 (n=92) 200.000 (n=51) 109.050 (n=30) 240.000 (n=173)

50.000 (n=90) 50.000 (n=48) 34.000 (n=32) 40.250 (n=170)

40.000 (n=89) 38.000 (n=47) 20.000 (n=30) 36.087 (n=166)

100.000 (n=85) 79.500 (n=44) 32.000 (n=27) 50.000 (n=156)

Telekom-

Externe

munikation

Dienstleister

50.000 (n=77) 27.000 (n=40) 18.800 (n=30) 39.000 (n=147)

62.000 (n=64) 54.000 (n=37) 20.000 (n=19) 50.000 (n=120)

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

Diese regionalen Unterschiede im Budget drücken sich zum Teil in den Erwartungen der zukünftigen Entwicklung des Budgets aus (Abbildung 17). Im Regierungsbezirk Kassel sind sich die Unternehmen offenkundig dieses Nachholbedarfes bewusst, da deutlich überproportional viele Unternehmen mit steigenden IKT-Ausgaben rechnen. Der Regierungsbezirk Gießen liegt im Hinblick auf das Budget meist zwischen den beiden anderen Regierungsbezirken. Auffällig sind die Erwartungen an steigende IKT-Budgets in Bezug auf IT-Hardware und Telekommunikation in Nord- und Mittelhessen, während in Südhessen die Zahl der Aussagen mit Tendenz „Abnahme“ in etwa der Zahl der Aussagen mit Tendenz „Zunahme“ entspricht. Dies kann mit dem teils noch ausstehenden Ausbau der IT-Infrastruktur, insbesondere der Breitbandtechnologie in Nord- und Mittelhessen, zusammenhängen, die demgegenüber im südhessischen Ballungsraum bereits weit fortgeschritten ist (siehe HMWVL 2011, S. 34).

39


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 17: Index zur Entwicklung des Budgets nach Regionen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Insgesamt

RB Darmstadt

RB Giessen

RB Kassel

40 35 30 25 20 15 10 5

IKT Budget extern

Telekommunikation

IT-Dienstleistungen

IT-Software

IT-Hardware

-5

IKT-Budget gesamt

0

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

40


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Ausmaß des IKT-Einsatzes Im Hinblick auf das Ausmaß des IKT-Einsatzes in einzelnen Unternehmensfeldern ergeben sich ebenfalls regionale Unterschiede im Vergleich zu den in Abbildung 11 dargestellten Ergebnissen für alle Unternehmen. In der Tendenz schätzen die nordhessischen und vor allem die mittelhessischen Unternehmen das Ausmaß des IKTEinsatzes höher als die südhessischen Unternehmen ein. Besonders hoch sind die Unterschiede im Bereich Beschaffung / Einkauf. Hier schätzen 21,8 % der Unternehmen im RB Darmstadt den Einsatz der IKT als hoch ein, während dieser Anteil im RB Gießen bei 53,8 % und im RB Kassel bei 52,7 % liegt. Hieraus ergeben sich die in Abbildung 18 angegeben Indexwerte von -10 in Südhessen und 44 bzw. 42 in Mittel- und Nordhessen. Im Bereich Vertrieb sind ähnliche Unterschiede festzustellen, hier beträgt der Anteil 29,5 % im RB Darmstadt gegenüber 46,9 % bzw. 44,6 % im RB Gießen und RB Kassel. Diese Tendenz ist in nahezu jedem Geschäftsfeld ähnlich. Lediglich im Bereich Produktion / Dienstleistungserstellung sowie Forschung und Entwicklung sind die Anteile der Unternehmen in den drei Regionen weitgehend übereinstimmend. Die regional unterschiedliche Einschätzung zum Ausmaß des IKT-Einsatzes könnte dahingehend interpretiert werden, dass in Südhessen weniger IKT eingesetzt wird. Hierfür spricht die periphere Lage Mittel- und Nordhessens, wodurch der IKT-Einsatz häufiger erforderlich ist. Dagegen spricht jedoch der höhere Median des IKT-Budgets der südhessischen Unternehmen in Tabelle 5. Da es sich um subjektive Einschätzungen handelt und die weiteren wirtschaftlichen Kennziffern eher dafür sprechen, dass in Südhessen die IKT stärker genutzt wird, bietet sich eine andere Erklärung an. Eventuell könnte der Einsatz der IKT in Südhessen bereits als Standard betrachtet werden, sodass dadurch die subjektive Einschätzung des Ausmaßes des IKT-Einsatzes geringer ist. In der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des IKT-Einsatzes lassen sich ebenfalls regionale Muster erkennen. In Mittelhessen erwarten überproportional viele Firmen eine weitere Zunahme des IKT-Einsatzes. In geringerem Ausmaß gilt dies auch für südhessische Unternehmen. Nordhessische Unternehmen gehen dagegen überwiegend von Stabilität aus, sodass sich im Saldo zwischen Unternehmen die einen zunehmenden und eine abnehmenden Einsatz erwarten, ein geringer Indexwert ergibt. Ausnahme ist das Geschäftsfeld Personalwesen, in der die Einschätzung über den zukünftigen IKTEinsatz kaum regionale Unterschiede aufweist.

41


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 18: Index zum Ausmaß des IKT-Einsatzes nach Regionen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Gegenwärtig Insgesamt

RB Darmstadt

RB Giessen

RB Kassel

Personalwesen

Kundenservice

Personalwesen

Kundenservice

Forschung und Entwicklung

Finanzwesen / Controlling

Geschäftsführung / Management

Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR

Produktion / Dienstleistungserstellung

Beschaffung / Einkauf

70 60 50 40 30 20 10 0 -10 -20

Zukünftige Entwicklung Insgesamt

RB Darmstadt

RB Giessen

RB Kassel

Forschung und Entwicklung

Finanzwesen / Controlling

Geschäftsführung / Management

Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR

Produktion / Dienstleistungserstellung

Beschaffung / Einkauf

45 40 35 30 25 20 15 10 5 0

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

42


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Zielerreichungsbeitrag der IKT Bei der Einschätzung der Bedeutung des IKT-Einsatzes zur Erreichung von verschiedenen Unternehmenszielen lassen sich die bisher ermittelten regionalen Trends ebenfalls identifizieren. Die mittelhessischen Unternehmen schätzen den Zielerreichungsbeitrag der IKT für nahezu alle Ziele am höchsten ein. Im Vergleich zwischen Südhessen und Nordhessen sind die Ergebnisse uneinheitlich. In der Mehrzahl der untersuchten Fälle ist die Einschätzung des Zielerreichungsbeitrags der IKT bei den südhessischen Unternehmen etwas günstiger. Trotz des unterschiedlichen Ausgangsniveaus der derzeitigen Einschätzungen des Zielerreichungsbeitrags treten nur geringe regionale Unterschiede bei der zukünftigen Einschätzung auf. In allen Bereichen gehen deutlich mehr Unternehmen von einer Steigerung des Zielerreichungsbeitrags von IKT aus, sodass die Indexwerte zwischen 30 im Bereich Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle und 65 im Bereich der Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung bewegen. Im letztgenannten Bereich treten die deutlichsten regionalen Unterschiede zu Tage, da die südhessischen Unternehmen einen stärkeren Anstieg als die Unternehmen Mittel- und Nordhessens erwarten.

43


44

Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung

RB Giessen

Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung

Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung

RB Giessen

Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung

RB Darmstadt

Optimierung des Wissensmanagements

RB Darmstadt

Optimierung des Wissensmanagements

Insgesamt

Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses

Verbesserung des Kundenservice

Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle

Insgesamt

Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses

Verbesserung des Kundenservice

Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle

Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 19: Index zum Beitrag der IKT zur Zielerreichung nach Regionen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Gegenwärtig RB Kassel

50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40

Zukünftige Entwicklung

RB Kassel

70

60

50

40

30

20

10

0

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

3.3.4

Unterschiede nach Umsatzklassen Stand und Entwicklung des IKT-Budgets Das IKT-Budget steigt mit zunehmender Unternehmensgröße gemessen am Umsatz an. Im Einzelnen liegt der Median des gesamten IKT-Budgets für die Unternehmen in der Umsatzklasse bis 10 Mio. Euro bei 30.000 Euro, in der Klasse 10 bis 50 Mio. Euro bei 185.000 Euro, in der Klasse 50 bis 100 Mio. Euro bei 582.500 Euro und bei einem Umsatz über 100 Mio. Euro bei 3.925.000 Euro. Vergleichbare Ergebnisse sind auch für die einzelnen Bestandteile des IKT-Budgets festzustellen.

Tabelle 6: Median des IKT-Budgets des letzten Geschäftsjahres nach Umsatzklassen IKT-Budget… Umsatzklasse

Bis 10 Mio. Euro Über 10-50 Mio. Euro Über 50-100 Mio. Euro Über 100 Mio. Euro Insgesamt

gesamt 30.000 (n=39) 185.000 (n=75) 582.500 (n=24) 3.925.000 (n=34) 224.000 (n=172)

Hardware 10.000 (n=38) 35.000 (n=76) 80.000 (n=26) 500.000 (n=27) 40.500 (n=167)

Software

Dienstleistungen

8.187 (n=37) 35.000 (n=75) 80.000 (n=25) 475.000 (n=26) 36.950 (n=163)

10.000 (n=33) 44.000 (n=70) 120.000 (n=25) 1.000.000 (n=25) 50.000 (n=153)

Telekom-

Externe

munikation

Dienstleister

9.500 (n=28) 20.000 (n=68) 75.000 (n=22) 289.560 (n=26) 37.000 (n=144)

12.000 (n=26) 39.000 (n=50) 107.500 (n=20) 2.065.000 (n=22) 50.000 (n=118)

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012

Die Einschätzungen zur zukünftigen Budget-Entwicklung sind zwischen den einzelnen Umsatzklassen uneinheitlich (Abbildung 20). Lediglich eine klare Tendenz lässt sich identifizieren: Der Anteil der Unternehmen, die mit steigenden IKT-Budgets rechnen, ist in der untersten Umsatzklasse überproportional hoch.

45


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 20: Index zur Entwicklung des Budgets nach Umsatzklassen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Insgesamt

bis 10 Mio. Euro

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

50 40 30 20 10 0 -10

IKT Budget extern

Telekommunikation

IT-Dienstleistungen

IT-Software

IT-Hardware

IKT-Budget gesamt

-20

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

46


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Ausmaß des IKT-Einsatzes Im Hinblick auf die Einschätzung des Ausmaßes des IKT-Einsatzes in einzelnen Geschäftsfeldern des Unternehmens lässt sich ein eindeutiger Trend identifizieren. Die Einschätzung des Ausmaßes des IKT-Einsatzes steigt mit zunehmendem Umsatz an. Als Beispiel sei der Kernbereich Produktion / Dienstleistungserstellung genannt: In der untersten Umsatzklasse schätzen rund 31 % der Unternehmen die Bedeutung des IKTEinsatzes hoch ein, bei den Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 10 und 50 Mio. Euro liegt der Anteil bei 42 %, bei Unternehmen mit einem Umsatz von 50 bis 100 Mio. bei ca. 47 % und in der höchsten Umsatzklasse bei 69 %. Abbildung 21 gibt die entsprechenden Indexwerte wieder. In allen Bereichen schneidet die niedrigste Umsatzklasse am schwächsten in der Bewertung des Ausmaßes des derzeitigen IKTEinsatzes ab. Meist ist der Indexwert in der höchsten Umsatzklasse am größten. Die Einschätzung zur zukünftigen Entwicklung des Einsatzes der IKT weist hinsichtlich der Umsatzklassen keine klare Tendenz auf. Zwar erwarten die Unternehmen der höchsten Umsatzklasse in allen Bereichen den stärksten Zuwachs, aber in den darunter liegenden Umsatzklassen ist die Entwicklung des Indexwertes uneinheitlich. Festzuhalten ist, dass in allen Umsatzklassen die positiven Indexwerte auf eine deutliche Zunahme des IKT-Einsatzes hindeuten. Im Zusammenhang mit der hohen Erwartung an steigende Budgets in den unteren Umsatzklassen ergibt sich aus dem geringen derzeitigen Einsatz und der Erwartung zukünftig deutlich steigender Einsatzintensität der IKT ein großes Marktpotenzial für die IKT-Branche. Gerade kleinere Unternehmen haben offenkundig einen großen Nachholbedarf bei der Umsetzung von IKT. Für die in der Befragung nicht erfassten Kleinstunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern gilt dies vermutlich in noch höherem Maße. Ursächlich hierfür ist sicherlich, dass generell die Mitarbeiter- wie auch die Kapitaldecke bei kleineren Unternehmen vergleichsweise geringer sind. Zudem sind die Kosten einer frühen Umsetzung von IKT-Innovationen häufig zunächst hoch und damit für große Unternehmen leichter zu bewältigen. Mit erfolgter Marktdurchdringung sinken die Preise und kleinere Unternehmen können bei geringeren Kosten nachziehen. Dementsprechend wird besonders der Anstieg des zukünftigen Einsatzes im Bereich Finanzwesen und Controlling, in dem die weitreichendsten Erfahrungen beim IKT-Einsatz bestehen, durch die kleinen Unternehmen hoch eingeschätzt.

47


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 21: Index zum Ausmaß des IKT-Einsatzes nach Umsatzklassen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Gegenwärtig Insgesamt

bis 10 Mio. Euro

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

Kundenservice

Personalwesen

Forschung und Entwicklung

Finanzwesen / Controlling

Geschäftsführung / Management

Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR

Produktion / Dienstleistungserstellung

Beschaffung / Einkauf

80 70 60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30

Zukünftige Entwicklung Insgesamt

bis 10 Mio. Euro

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

Kundenservice

Personalwesen

Forschung und Entwicklung

Finanzwesen / Controlling

Geschäftsführung / Management

Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR

Produktion / Dienstleistungserstellung

Beschaffung / Einkauf

50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

48


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Zielerreichungsbeitrag der IKT Die Einschätzung des derzeitigen Zielerreichungsbeitrags des IKT-Einsatzes fällt zwar tendenziell positiver aus, je höher der Umsatz der Unternehmen ist. Jedoch ist hervorzuheben, dass dieser Trend nicht für die höchste gegenüber der dritten Umsatzklasse gilt. Die Einschätzung zum Zielerreichungsbeitrag der IKT in Bezug auf das Feld Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung ist über alle Umsatzklassen weitgehend konstant. In diesem Bereich überwiegt die Einschätzung einer geringen Bedeutung der IKT, sodass die Indexwerte bei ungefähr -20 liegen. Ein ähnlicher Trend prägt die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des IKTZielerreichungsbeitrags. Bis zur dritten Umsatzklasse gilt, je größer die Unternehmen sind, desto stärker wird die Zunahme des Zielerreichungsbeitrags eingeschätzt, während in der höchsten Umsatzklasse diese Einschätzung wieder zurückgeht. Über alle Unternehmen und alle Geschäftsfelder wird jedoch eine deutliche Zunahme des Zielerreichungsbeitrags der IKT erwartet.

49


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 22: Index zum Beitrag der IKT zur Zielerreichung nach Umsatzklassen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang Gegenwärtig Insgesamt

bis 10 Mio. Euro

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung

Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung

Optimierung des Wissensmanagements

Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses

Verbesserung des Kundenservice

Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle

60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30

Zukünftige Entwicklung Insgesamt

bis 10 Mio. Euro

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung

Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung

Optimierung des Wissensmanagements

Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses

Verbesserung des Kundenservice

Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

50


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

3.4

Anwendung spezifischer IK-Technologien Nachdem im vorangegangenen Abschnitt das IKT-Budget und der Einsatz sowie der Zielerreichungsbeitrag in verschiedenen Unternehmensbereichen im Vordergrund standen, wird nun im Folgenden auf spezifische IK-Technologien eingegangen. Zunächst werden die Ergebnisse über alle Unternehmen betrachtet, bevor separate Analysen nach Branchen, nach Regionen und nach Umsatzklassen erfolgen.

3.4.1

Unternehmen insgesamt Der umfangreiche Bereich der IKT umfasst eine Vielzahl spezifischer Technologien, deren Etablierung im Unternehmensalltag unterschiedlich weit fortgeschritten ist. In Abbildung 23 sind für 16 Technologiegebiete die Einschätzung der Unternehmen zur derzeitigen Bedeutung sowie ihrer Entwicklung in den kommenden drei Jahren wiedergegeben. Mit deutlichem Abstand die höchste Bedeutung hat das Gebiet ITSicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz. Hier schätzen 69,0 % der Unternehmen die Bedeutung hoch ein, während für 2,5 % der Unternehmen dieses Gebiet einen geringen Stellenwert besitzt. Im Hinblick auf die kommenden drei Jahre erwartet kein Unternehmen eine abnehmende Bedeutung. Mehr als 63 % der Unternehmen gehen davon aus, dass die IT- und Informationssicherheit sowie der Datenschutz weiter an Bedeutung zunehmen. Der Stellenwert von Breitbandtechnologie ist ebenfalls ausgesprochen hoch. In 55,8 % der Unternehmen nimmt diese Datenübertragungsform einen hohen Stellenwert ein. Lediglich 8,8 % der Unternehmen messen ihr eine geringe Bedeutung bei. Über alle drei Kategorien gehen 59,6 % der Unternehmen von einer Zunahme der Bedeutung der Breitbandtechnologie aus. Der hohe Stellenwert dieses Technologiebereichs für die Anwenderunternehmen rechtfertigt die Breitbandinitiativen auf Bundes- und Hessenebene (BMWi 2013, HMWVL 2013), deren Ziel eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandinternet ist. Vier spezifische IK-Technologien haben eine mittlere Bedeutung für die Unternehmen. Dies ist zum einen das Mobile-Computing, bei dem 23,9 % der Unternehmen die Bedeutung hoch und 24,3 % der Unternehmen die Bedeutung niedrig einschätzen. Zum anderen schätzen 27,9 % der Unternehmen die Bedeutung von Customer-RelationshipManagement hoch und 32,1 % niedrig ein. Des Weiteren wird der Bereich der Virtualisierung von 34,0% der Unternehmen als bedeutsam und von 27,9 % als eher nicht bedeutsam eingeschätzt. Schließlich ist in 25,3 % der Unternehmen der Bereich Datenintegration / Business Intelligence wichtig und bei 22,6 % der Unternehmen eher unwichtig. Im Saldo gleicht sich in diesen vier Technologiebereichen die Anzahl der Unternehmen mit Einschätzungen zur hohen und niedrigen Bedeutung in etwa aus, sodass ein Indexwert um Null erreicht wird.

51


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Im Hinblick auf die kommende Entwicklung weist das Mobile-Computing deutlich günstigere Werte als die anderen Technologien auf. Über 72 % der Unternehmen erwarten bezüglich des Stellenwerts des Mobile-Computing weiteres Wachstumspotenzial, während diese Anteile für die anderen Bereiche bei rund 50 % der Unternehmen liegen. Vier Technologiesektoren haben für die Mehrzahl der Unternehmen eine geringe Bedeutung. Für das Business Process Management, die Unified Communications, die Green IT sowie das E-Learning schätzen jeweils ca. 10 % der Unternehmen die Bedeutung hoch ein. Demgegenüber stehen jedoch jeweils rund 45 % der Unternehmen, die diesen IK-Technologien eher geringe Bedeutung beimessen. Dabei sprechen dem E-Learning mit 43,8 % und der Green IT mit 37,9 % der Unternehmen eine zunehmende Bedeutung zu, wohingegen dieser Anteil bei den beiden anderen Technologiefeldern bei rund 34 % liegt. Schließlich lassen sich sechs spezifische IK-Technologien identifizieren, die Nischenprodukte darstellen. Sie sind nur für relativ wenige Unternehmen sehr bedeutsam und zeichnen sich darüber hinaus dadurch aus, dass sie für sehr viele Unternehmen unwichtig sind. Dies unterscheidet sie von den vier zuvor vorgestellten Technologien, bei denen immerhin noch ein vergleichsweise hoher Anteil den Technologien eine mittlere Bedeutung zuweist. Im Einzelnen sind die sechs Nischentechnologien Social Media / Enterprise 2.0 / E-Partizipation (7 % hohe Bedeutung / 66 % niedrige Bedeutung), Cloud Computing / Software as a Service (11 % / 70 %), Sensornetzwerke (3 % / 77 %) RFID / Funktechnologien (6 % / 65 %), Mikrosysteme / Embedded Systems (6 % / 67 %) und Geo-Informationen / Satellitennavigation (6 % / 73 %). Insbesondere in Bezug auf die beiden in der aktuellen öffentlichen Diskussion sehr prominenten Bereiche Social Media und Cloud Computing überrascht dieses Ergebnis und zeigt, dass diese Technologien im Unternehmenseinsatz noch keine hohe Bedeutung erlangt haben. Hierfür können verschiedenen Gründe ursächlich sein. Da Social Media und Cloud Computing vergleichsweise neue Technologiefelder sind, fehlten möglicherweise bisher die Kapazitäten zur Umsetzung dieser Technologien. Darüber hinaus entstehen für die ersten Nutzer die höchsten Kosten, sodass insbesondere die kleineren Unternehmen zunächst die Erfahrungen der Pioniere und die Entwicklung von Standardsystemen abwarten dürften. Schließlich handelt es sich bei beiden Technologien um offene Systeme. Daher könnten seitens der Unternehmen Bedenken gegenüber der als besonders wichtig eingeschätzten IT-Sicherheit bestehen. In einer Umfrage zum Einsatz von Social Media in der mittelständischen Wirtschaft Hessens wird dies bestätigt, da Sicherheitsrisiken als eine der höchsten Barrieren für die Nutzung angegeben werden (Bauer, Frings, Harsche 2011, S. 42). Jedoch spiegelt sich die hohe öffentliche Meinung in den Zukunftsaussichten wider, da 45 % der Unternehmen für das Cloud Computing sowie 40 % für Social Media eine zunehmende Bedeutung erwarten. Damit sollten sich diese Technologien aus dem Nischendasein herausentwickeln. In etwas schwächeren Maße gilt dies auch für die RFID / Funktechnologie, bei der 31 % der Unternehmen eine Zunahme des 52


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Stellenwertes erwarten. Für die übrigen Nischentechnologien erwarten lediglich 7 bis 14 % der Unternehmen eine Zunahme der Bedeutung, sodass diese sehr spezifischen Technologien weiterhin nur für einige wenige Unternehmen relevante Bestandteile der Geschäftsprozesse bilden. Für nahezu alle spezifischen IK-Technologien ist zu beobachten, dass umso mehr Unternehmen eine Zunahme der Bedeutung erwarten, je höher die Einschätzung des aktuellen Stellenwertes ist. Dies zeigt, dass die Unternehmen nach der Etablierung einer Technologie zunehmend in der Lage sind, durch neue Innovationen die Technologien in noch höherem Maße für sich zu nutzen. Abbildung 23: Bedeutung spezifischer IK-Technologien innerhalb der Unternehmen Breitband (n=260) gegenwärtig

IT-Sicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz (n=277)

in den kommenden drei Jahren

100% 90%

in den kommenden drei Jahren

90% nimmt zu 66,2 %

80% 70%

gegenwärtig 100%

hoch 55,8 %

80%

nimmt zu 59,2 %

70% hoch 69,0 %

60%

60% bleibt stabil 33,8 %

50%

50% bleibt stabil 40,8 %

40%

40% nimmt zu 54,3 %

30% 20%

bleibt stabil 43,5 %

10% 0%

30%

mittel 35,4 %

gering 8,8 %

nimmt ab 2,2 % nimmt zu 39,1 % bleibt stabil 47,8 % nimmt ab 13,0 %

RFID / Funktechnologien (n=251) 100%

gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

hoch 6,0 %

nimmt zu 86,7 % bleibt stabil 13,3 %

90% 80%

nimmt zu 36,5 %

20%

mittel 28,5 %

10% 0%

gering 2,5 %

gegenwärtig

90%

nimmt zu 58,1 %

hoch 27,9 % bleibt stabil 41,9 %

70% nimmt ab 2,7 %

60%

nimmt zu 23,5 %

50%

40%

40% gering 64,5 % bleibt stabil 69,1 %

nimmt zu 49,1 %

60%

50%

30%

in den kommenden drei Jahren

100%

bleibt stabil 60,8 %

70%

bleibt stabil 22,8 % nimmt zu 42,9 % bleibt stabil 57,1 %

Customer-Relationship-Management (CRM) (n=265)

80%

mittel 29,5 %

nimmt zu 77,2 %

mittel 40,0 % bleibt stabil 50,0 % nimmt ab 0,9 %

30%

nimmt zu 45,9 %

20%

20%

10%

10%

bleibt stabil 47,1 %

0%

nimmt ab 7,1 %

0%

nimmt ab 7,4 %

gering 32,1 %

53


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Geo-Informationen / Satellitennavigation (n=256) 100%

gegenw채rtig

in den kommenden drei Jahren

hoch 6,3 %

nimmt zu 68,8 % bleibt stabil 31,3 % nimmt zu 30,8 %

90% 80%

mittel 20,3 %

70%

Business Process Management (u.a. Serviceorientierte Architekturen) (n=240) gegenw채rtig

in den kommenden drei Jahren

100% 90%

bleibt stabil 69,2 %

80%

nimmt zu 5,3 %

70%

hoch 12,9 %

nimmt zu 74,2 % bleibt stabil 25,8 % nimmt zu 40,2 %

mittel 42,5 % 60%

60%

50%

50%

40%

gering 73,4 %

bleibt stabil 85,1 %

30%

20%

20%

gering 44,6 %

gegenw채rtig

Virtualisierung (n=265)

in den kommenden drei Jahren

100%

nimmt ab 15,9 %

0%

Cloud Computing / Software as a Service (n=264)

gegenw채rtig

hoch 11,0 %

nimmt zu 86,2 % bleibt stabil 13,8 % nimmt zu 58,5 %

mittel 20,1 % bleibt stabil 41,5 %

70% 60%

nimmt zu 34,1 %

50%

90% 80%

nimmt zu 66,7 %

hoch 34,0 % bleibt stabil 33,3 %

70% 60% 50%

40%

nimmt zu 70,3 %

mittel 38,1 %

40% gering 68,9 %

30%

bleibt stabil 29,7 %

30% bleibt stabil 57,1 %

54

in den kommenden drei Jahren

100%

90%

nimmt zu 25,7 %

20%

20%

10%

10%

0%

bleibt stabil 67,3 %

10% nimmt ab 9,6 %

0%

80%

nimmt ab 1,0 % nimmt zu 16,8 %

40%

30%

10%

bleibt stabil 58,8 %

nimmt ab 8,8 %

0%

gering 27,9 %

bleibt stabil 68,9 % nimmt ab 5,4 %


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Datenintegration / Business Intelligence (n=257) gegenwärtig 100% 90%

gegenwärtig 100%

nimmt zu 66,2 %

90%

bleibt stabil 33,8 %

80%

hoch 25,3 %

80% 70%

40%

30% nimmt zu 39,7 %

gering 22,6 %

bleibt stabil 53,4 % nimmt ab 6,9 %

0%

Mikrosysteme / Embedded Systems (n=227) gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

hoch 6,2 %

nimmt zu 71,4 % bleibt stabil 28,6 % nimmt zu 24,6 %

90% mittel 26,9 %

70%

nimmt ab 6,5 % nimmt zu 6,1 %

gering 77,2 %

bleibt stabil 81,6 %

bleibt stabil 73,8 % nimmt ab 1,6 % nimmt zu 4,6 %

20% 10% nimmt ab 12,3 %

0%

Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.) (n=272) gegenwärtig

90%

hoch 23,9 %

80%

nimmt zu 83,1 %

bleibt stabil 16,9 %

70% 60%

50%

50%

40%

in den kommenden drei Jahren

100%

60%

30%

bleibt stabil 80,4 %

30%

20%

80%

mittel 19,8 %

60%

bleibt stabil 51,5 %

100%

nimmt zu 28,6 % bleibt stabil 71,4 % nimmt zu 13,0 %

50%

mittel 52,1 %

40%

10%

in den kommenden drei Jahren

hoch 3,0 %

70% nimmt zu 48,5 %

60% 50%

Sensornetzwerke (n=232)

in den kommenden drei Jahren

nimmt zu 68,8 %

mittel 51,8 %

40% gering 67,0 %

bleibt stabil 82,9 %

bleibt stabil 30,5 %

30%

nimmt ab 0,7 %

20%

20%

10%

10%

0%

nimmt ab 12,5 %

0%

gering 24,3 %

nimmt zu 69,7 %

bleibt stabil 28,8 % nimmt ab 1,5 %

55


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Social Media / Enterprise 2.0 / E-Partizipation (n=250) 100%

gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

hoch 6,8 %

nimmt zu 70,6 % bleibt stabil 29,4 %

90% 80%

nimmt zu 50,0 %

mittel 27,2 % bleibt stabil 48,5 %

70%

Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids) (n=253) gegenwärtig 100% hoch 9,9 %

nimmt zu 76,0 %

90%

bleibt stabil 24,0 %

80%

nimmt zu 40,4 %

70%

nimmt ab 1,5 %

60%

in den kommenden drei Jahren

mittel 41,1 % bleibt stabil 59,6 %

60% nimmt zu 32,7 %

50%

50%

40%

40%

30%

gering 66,0 %

30% gering 49,0 %

bleibt stabil 61,2 %

20%

20%

10%

Unified Communications (n=226) gegenwärtig

in den kommenden drei Jahren

hoch 9,7 %

nimmt zu 63,6 %

100%

Weiterbildung, E-Learning, Applied Games (n=267)

90%

80%

nimmt zu 37,7 %

80%

60%

70% bleibt stabil 62,3 %

50%

in den kommenden drei Jahren

hoch 9,4 %

nimmt zu 80,0 % bleibt stabil 20,0 % nimmt zu 44,1 %

mittel 44,2 %

60%

bleibt stabil 55,1 %

50%

40%

nimmt zu 23,5 %

30%

nimmt ab 0,8 %

40%

nimmt zu 36,3 %

30% gering 43,4 %

bleibt stabil 69,4 %

10% 0%

gegenwärtig 100%

bleibt stabil 36,4 %

mittel 46,9 %

nimmt ab 4,8 %

0%

90%

20%

bleibt stabil 66,9 %

10% nimmt ab 6,1 %

0%

70%

nimmt zu 28,2 %

20%

gering 46,4 % bleibt stabil 60,5 %

10% nimmt ab 7,1 %

0%

nimmt ab 3,2 %

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

Eine weitere spezifische Anwendung von IKT ist die Ermöglichung des Zugriffs auf das Unternehmensnetz für Mitarbeiter von außen bzw. sogar mobil. Hierzu wurde erfasst, wie viel Prozent der Mitarbeiter mobil oder von außen auf das Firmennetz (bzw. Teile hiervon, einschl. E-Mail) zugreifen können. 289 Unternehmen beantworteten diese Frage, in Abbildung 24 ist die Einschätzung in Größenklassen wiedergegeben. Neun Firmen geben den Minimalwert an, sodass kein Mitarbeiter auf das Unternehmensnetz von außen zugreifen kann, während für 21 Firmen im Maximum alle Mitarbeiter einen entsprechenden Zugang haben. Im Median werden 15 % der Mitarbeiter der Zugriff auf das Firmennetz ermöglicht. Darüber hinaus sind in Abbildung 24 die unterschiedlichen Zugriffsanteile nach den Kategorien IKT im Endprodukt enthalten, Branche, Region und Umsatzklasse angegeben, die im Anschluss näher betrachtet werden. 56


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Abbildung 24: Wie viel Prozent der Mitarbeiter haben von außen oder mobil Zugriff auf das Firmennetz? 140 125

Anzahl Unternehmen insgesamt

120 100 80 60

52 39

40

31

26 16

20 0

Mehr als 20 bis 40 %

Mehr als 40 bis 60 %

Mehr als 60 bis 80 %

60%

52

40% 20%

16 8 5 14 12

125

14 18 9 22

100%

34

40%

80% 60% 20%

101

19 IKT im Endprodukt

15 18

13

IKT nicht im Endprodukt

Region 100% 80% 60% 40% 20%

27 16 9 17

4 6 4 15 12

04 3 7

100% 80%

3 5 6 7

13

60%

16

18 9 3 17 15

40% 38

30

2 5 3 12

7

13

12

10

2 11 3

20%

38

5

3 7 3

5 4 3

11

11

10

9

13

58

0%

0% RB Darmstadt

22

21 2 5 5

Umsatzklasse

26 56

1101 8

4 3 2 5 3

0%

0% Insgesamt

2 31 9

Maschinenbau

80%

31 26 16 39

Chemie, Pharma, Kunststoff

100%

Branche

Verkehr und Lagerei

IKT im Endprodukt

Mehr als 80 %

Finanz- und Versicherungswesen

Mehr als 10 bis 20 %

Mehr als 80 %

Großhandel

bis 10 %

Mehr als 10 bis 20 Mehr als 20 bis 40 Mehr als 40 bis 60 Mehr als 60 bis 80 % % % %

Metallindustrie

bis 10 %

RB Gießen

RB Kassel

bis 10 Mio. über 10 bis 50 über 50 bis über 100 Mio. Euro Mio. Euro 100 Mio. Euro Euro

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

57


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Unterschiede zwischen Unternehmen mit / ohne IKT als Bestandteil des Endprodukts Im Hinblick auf die Anwendung spezifischer IK-Technologien unterscheiden sich die Unternehmen mit IKT als Bestandteil ihres Endproduktes deutlich von den übrigen Unternehmen. Für nahezu alle spezifischen IK-Technologien ist der Anteil der Unternehmen, die ihren Stellenwert im eigenen Unternehmen hoch einschätzen, größer als bei den übrigen Unternehmen. Ausnahmen bilden lediglich die RFID / Funktechnologien, wo die Unternehmen überproportional im mittleren Bereich liegen, sowie die GeoInformationen / Satellitennavigation, bei denen sich die Verteilungen zwischen den Firmengruppen nicht signifikant unterscheiden. In Bezug auf den Anteil der Mitarbeiter, der mobilen Zugriff bzw. von außen Zugriff auf das Unternehmensnetz hat, zeichnen sich die Unternehmen mit IKT-Bestandteilen im Endprodukt überproportional durch offenere Systeme aus. 21,6 % der Unternehmen gewähren mehr als 80 Prozent ihrer Mitarbeiter Zugriff auf das Firmennetzwerk, während dieser Anteil bei den übrigen Firmen nur 7,1 % beträgt (siehe Abbildung 24). 3.4.2

Unterschiede nach Branchen Für die verschiedenen Branchen stehen teils unterschiedliche spezifische IKTechnologien in der betrieblichen Nutzung im Vordergrund, wie durch die Indexwerte in Abbildung 25 zum Ausdruck gebracht wird. Gegenüber den allgemeinen Einschätzungen setzen sich insbesondere die Finanz- und Versicherungswirtschaft sowie der Großhandel mit ihren individuellen Anforderungen ab. Die Finanz- und Versicherungswirtschaft hat ein besonders hohes Sicherheitsbedürfnis, sodass die Bedeutung der ITSicherheit, die in allen Branchen einen hohen Stellenwert hat, hier nochmals höher eingeschätzt wird. Einen vergleichsweise hohen Stellenwert erhält auch die Datenintegration / Business Intelligence. Dagegen sind offenkundig kaum bedeutende Einsatzfelder für RFID / Funktechnologien, Geoinformationen, Sensornetzwerke und Mikrosysteme vorhanden. Auch die Bedeutung des Mobile-Computing ist unterdurchschnittlich. Dies korrespondiert mit dem vergleichsweise geringen Anteil der Mitarbeiter, die mobil Zugriff auf das Unternehmensnetz haben (siehe Abbildung 24). Im Großhandel stehen dagegen andere IK-Technologien im Vordergrund. Hier bestehen, obwohl noch immer eher schwach ausgeprägt, deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten für RFID / Funktechnologien. Diese kommen im Bereich Verkehr und Lagerei noch stärker zum Einsatz. Gleiches gilt für die Technologie Geoinformation / Satellitennavigation. Im Großhandel besteht darüber hinaus ein vergleichsweise hoher Bedarf an CRM-Systemen. Weder Großhandel noch Verkehr und Lagerei zeichnen sich allerdings durch besondere Strukturen beim Zugang der Mitarbeiter zum Firmennetz aus (siehe Abbildung 24). In den weiteren Branchen lassen sich nur geringe Unterschiede der Nutzung spezifischer IK-Technologien gegenüber den Unternehmen

58


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

insgesamt feststellen. Für alle Unternehmen ist gegenwärtig der Stellenwert der ITSicherheit sowie der Breitbandtechnologie am höchsten. Der Maschinenbau und die Metallindustrie schätzen den gegenwärtigen Stellenwert der Breitbandtechnologie sogar noch höher als die Unternehmen insgesamt ein. Die Unternehmen der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff haben überdurchschnittlich viele Einsatzmöglichkeiten für die Virtualisierung identifiziert. Auch die Bedeutung des Einsatzes von CRM-Systemen wird in dieser Branche überdurchschnittlich bewertet. Im Hinblick auf die Einschätzung zur zukünftigen Entwicklung sind ähnliche Trends zu identifizieren. Im Bereich Verkehr und Lagerei sowie im Großhandel wird ein vergleichsweise starker Anstieg der Bedeutung von Geo-Informationen und Satellitennavigation erwartet. Der Großhandel hat auch hinsichtlich Mobile-Computing und Weiterbildung entsprechend hohe Erwartungen. Social Media sind ebenfalls für den Großhandel als auch für die Finanzwirtschaft zukünftig von überproportional hoher Bedeutung. Der Maschinenbau und die Metallindustrie beurteilen die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von Mikrosystemen und Embedded Systems überdurchschnittlich positiv. Hinsichtlich der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff fällt auf, dass sie die Entwicklung des zukünftigen Stellenwertes der IT-Sicherheit besonders hoch einschätzt, wohingegen ihre Einschätzung der gegenwärtigen Bedeutung im Branchenvergleich am geringsten ist.

59


120 100 80 60 40 20 0 -20 -40

60 Chemie, Pharma, Kunststoff Maschinenbau

Metallindustrie Großhandel Finanz- und Versicherungswesen

Insgesamt Chemie, Pharma, Kunststoff Maschinenbau

Metallindustrie Großhandel Finanz- und Versicherungswesen

Weiterbildung, E-Learning, Applied Games

Unified Communications

Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids)

Social Media / Enterprise 2.0 / E-Partizipation

Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.)

Mikrosysteme / Embedded Systems

Sensornetzwerke

Datenintegration / Business Intelligence

Virtualisierung

Cloud Computing / Software as a Service

Business Process Management (u.a. Serviceorientierte…

Geo-Informationen / Satellitennavigation

Customer-RelationshipManagement (CRM)

RFID / Funktechnologien

Insgesamt

Weiterbildung, E-Learning, Applied Games

Unified Communications

Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids)

Social Media / Enterprise 2.0 / E-Partizipation

Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.)

Mikrosysteme / Embedded Systems

Sensornetzwerke

Datenintegration / Business Intelligence

Virtualisierung

Cloud Computing / Software as a Service

Business Process Management (u.a. Serviceorientierte…

Geo-Informationen / Satellitennavigation

Customer-RelationshipManagement (CRM)

RFID / Funktechnologien

IT-Sicherheit / Informationssicherheit /…

Breitband

100 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 -80 -100

IT-Sicherheit / Informationssicherheit /…

Breitband

Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 25: Index zum gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwert spezifischer IK-Technologien nach ausgewählten Branchen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang

Gegenwärtiger Stellenwert

Verkehr und Lagerei

Zukünftige Entwicklung

Verkehr und Lagerei

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

3.4.3

Regionale Unterschiede Die regionalen Unterschiede bezüglich der Einschätzung des Stellenwertes einzelner IKTechnologien sind gering. Auffällig ist die größere Bedeutung, die Breitbandtechnologien in Nord- und Mittelhessen zugewiesen wird. Dies lässt sich durch den bisher schwächeren Ausbau der Breitbandtechnologie in Nord- und Mittelhessen (vgl. HMWVL 2011, S. 34) erklären, da durch dieses vorhandene Defizit die Technologie bewusster als Vorteil wahrgenommen wird als in Südhessen. Zudem kommt in den teils peripheren Räumen den technischen Kommunikationsmöglichkeiten eine hohe Bedeutung zu. Weitere regionale Unterschiede sind wohl eher auf die unterschiedliche Branchen- und Betriebsgrößenstruktur innerhalb der Regionen zurückzuführen. Auch für die Einschätzung des zukünftigen Stellenwertes sind kaum relevante regionale Unterschiede zu identifizieren. Im Hinblick auf die Möglichkeit des Zugriffs auf das Firmennetzwerk von außen bzw. mobil zeigen sich dagegen spürbare regionale Unterschiede (siehe Abbildung 24). Die Unternehmensnetzwerke sind in Südhessen am offensten gestaltet, während in Nordhessen der Zugang restriktiver geregelt ist. Mittelhessen liegt dazwischen. Diese Unterschiede sind möglicherweise auf den besseren Ausbau der IT-Infrastruktur in Südhessen zurückzuführen, durch den die Gestaltung entsprechender Zugriffsmöglichkeiten vereinfacht wird.

61


62 Unified Communications Weiterbildung, E-Learning, Applied Games

Unified Communications

Weiterbildung, E-Learning, Applied Games

Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.)

Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids)

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 -10 -20

Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids)

RB Kassel

Social Media / Enterprise 2.0 / EPartizipation

Zukünftige Entwicklung

Social Media / Enterprise 2.0 / EPartizipation

Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.)

RB Giessen Mikrosysteme / Embedded Systems

Sensornetzwerke

RB Giessen

Mikrosysteme / Embedded Systems

Sensornetzwerke

RB Darmstadt Datenintegration / Business Intelligence

Virtualisierung

RB Darmstadt

Datenintegration / Business Intelligence

Virtualisierung

Insgesamt Cloud Computing / Software as a Service

Business Process Management (u.a. Serviceorientierte Architekturen)

Geo-Informationen / Satellitennavigation

Customer-Relationship-Management (CRM)

RFID / Funktechnologien

IT-Sicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz

Breitband

Insgesamt

Cloud Computing / Software as a Service

Business Process Management (u.a. Serviceorientierte Architekturen)

Geo-Informationen / Satellitennavigation

Customer-Relationship-Management (CRM)

RFID / Funktechnologien

IT-Sicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz

Breitband

Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 26: Index zum gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwert spezifischer IK-Technologien nach Regionen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang

Gegenwärtiger Stellenwert RB Kassel

100 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 -80 -100

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.


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3.4.4

Unterschiede nach Umsatzklassen Einige der spezifischen IK-Technologien setzen einen hohen Kapitaleinsatz voraus, um sie im Unternehmen umzusetzen. Darüber hinaus weisen verschiedene Technologien Skaleneffekte auf, die erst ab einer gewissen Unternehmensgröße wirken können. Dies schlägt sich in der Beurteilung des Stellenwertes einiger IK-Technologien durch kleinere Unternehmen nieder, die ihnen eine deutlich geringere Bedeutung zumessen. Abbildung 27 zeigt den Indexwert basierend auf der Differenz der Anteile der Unternehmen, die der jeweiligen IK-Technologie einen hohen oder einen niedrigen Stellenwert zuweisen. Insbesondere in den Bereichen CRM, Business Process Management, Virtualisierung, Datenintegration und Unified Communications sind die jeweiligen Werte des Index für die Unternehmen in der kleinsten Umsatzgruppe bis 10 Mio. Euro deutlich niedriger. Die Einschätzung zur zukünftigen Bedeutung spezifischer IK-Technologien weist für nahezu alle Technologien einen klaren Trend auf. Die Zunahme der Bedeutung wird in den höchsten Umsatzkategorien am stärksten eingeschätzt. Die umsatzstarken Großkonzerne sind inhaltlich überwiegend breit aufgestellt, sodass sie in hohem Maß für nahezu sämtliche aktuelle Technologien bedeutsame Einsatzfelder finden. Kleinere Unternehmen sind dagegen eher auf bestimmte Gebiete spezialisiert und konzentrieren ihre Innovationen auf einzelne Technologiebereiche, während andere spezifische IKTechnologien keine Berücksichtigung finden. Im Hinblick auf den Zugang der Mitarbeiter zum Firmennetz von außen zeigt sich ebenfalls, dass die Unternehmen dies technisch stärker umsetzen, je größer sie sind (siehe Abbildung 24). Jedoch tritt hierbei eine Ausnahme auf. Bei den größten Unternehmen mit mehr als 100 Mio. Euro geht der Anteil der Mitarbeiter mit Zugriff auf das Unternehmensnetz wieder zurück. Dies liegt möglicherweise daran, dass in Unternehmen dieser Umsatzklasse und Größe weit mehr Mitarbeiter beschäftigt sind, deren spezifische Aufgabengebiete keinen Zugang zum Firmennetz erfordern. Zu denken ist in diesem Fall beispielsweise an große produzierende Unternehmen. Andererseits fallen in diese Kategorie viele Finanzbetriebe (siehe Abbildung 34), bei denen womöglich die Sicherheit und damit die Abschottung des eigenen Netzes bedeutsamer sind als die Vernetzung und Flexibilisierung der Mitarbeiter.

63


64

Weiterbildung, E-Learning, Applied Games

über 50 bis 100 Mio. Euro

Unified Communications

RFID / Funktechnologien

Business Process Management (u.a. Serviceorientierte Architekturen)

Weiterbildung, E-Learning, Applied Games

Unified Communications

Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids)

Social Media / Enterprise 2.0 / EPartizipation

Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.)

Mikrosysteme / Embedded Systems

Sensornetzwerke

Datenintegration / Business Intelligence

Virtualisierung

Cloud Computing / Software as a Service

Geo-Informationen / Satellitennavigation

Customer-Relationship-Management (CRM)

über 50 bis 100 Mio. Euro

Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids)

Social Media / Enterprise 2.0 / EPartizipation

Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.)

über 10 bis 50 Mio. Euro

Mikrosysteme / Embedded Systems

über 10 bis 50 Mio. Euro

IT-Sicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz

bis 10 Mio. Euro

Breitband

100 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 -80 -100 Insgesamt

Sensornetzwerke

Datenintegration / Business Intelligence

Virtualisierung

Cloud Computing / Software as a Service

bis 10 Mio. Euro

Business Process Management (u.a. Serviceorientierte Architekturen)

Geo-Informationen / Satellitennavigation

Customer-Relationship-Management (CRM)

Insgesamt

RFID / Funktechnologien

IT-Sicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz

Breitband

Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 27: Index zum gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwert spezifischer IK-Technologien nach Umsatzklassen >0: Zuwachs Indexwert: =0: keine Änderung <0: Rückgang

Gegenwärtiger Stellenwert über 100 Mio. Euro

Zukünftige Entwicklung

über 100 Mio. Euro

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 -10 -20

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

3.5

IKT-Einsatz bei Verlagerung von Unternehmensaktivitäten Ein wichtiger Bereich der strategischen Unternehmensführung, bei dem der Einsatz von IKT sinnvoll sein kann, sind räumliche Verlagerungen von Unternehmenstätigkeiten bzw. Expansionsprozesse. Von den befragten Unternehmen beantworteten 296 Unternehmen die Frage, ob sie in absehbarer Zeit eine Expansion oder eine Ausgliederung bzw. Verlagerung von Unternehmenstätigkeiten planen. Insgesamt planen mit 45 Unternehmen 15 % eine entsprechende Maßnahme (siehe Abbildung 28). In der Metallindustrie sowie der Finanz- und Versicherungswirtschaft planen überproportional viele Unternehmen eine Expansion bzw. Verlagerung. Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass im Regierungsbezirk Darmstadt der Anteil der Unternehmen, die expandieren oder Unternehmenstätigkeiten verlagern wollen, am größten ist. Nicht überraschend ist, dass bei umsatzstärkeren Unternehmen der Anteil von Unternehmen, die Tätigkeiten verlagern oder weiter expandieren wollen, größer ist. Zusätzlich zeigt sich, dass Unternehmen mit IKT im Endprodukt eine stärkere Tendenz zum Outsourcing von Unternehmensaktivitäten haben. Gleiches gilt für Unternehmen, die bereits IT-Outsourcing Aktivitäten planen. Diese Unternehmen streben ebenfalls wesentlich häufiger die Expansion weiterer Unternehmenstätigkeiten an.

65


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 28: Geplante Verlagerung / Ausgliederung und Expansion von Unternehmenstätigkeiten

13

1 5

12

3 3

21

251

42

28

27

25

20

24

Großhandel

Finanz- und Versicherungsw…

Verkehr und Lagerei

Verlagerung / Ausgliederung 18 6%

32

Metallindustrie

Nein 251 85%

18 27

Maschinenbau

Expansion 27 9%

100% 80% 60% 40% 20% 0%

Chemie, Pharma, Kunststoff

Branche

Insgesamt

Insgesamt

Region 100% 80%

18 27

Umsatzklassen 2 9

11 15

5 3

80%

4 6

18 27

251

73

127

49

20%

40%

7 66

251

111

31

34

Insgesamt bis 10 Mio. über 10 bis über 50 bis über 100 Euro 50 Mio. 100 Mio. Mio. Euro Euro Euro

RB Darmstadt RB Giessen

RB Kassel

IKT im Endprodukt 18 27

7 13

IT-Outsourcing 11 13

100% 80%

18 27

251

56

178

40%

4

13 19

2

60%

60% 40%

9

0% Insgesamt

80%

3 4

20%

0%

100%

2 10

60%

60% 40%

100%

191

251 10

20%

20%

0%

0% Insgesamt

IKT im Endprodukt

IKT nicht im Endprodukt

Insgesamt

IT-Outsourcing geplant

IT-Outsourcing nicht geplant

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

Zwischen der Verlagerung / Ausgliederung von Unternehmenstätigkeiten sowie der Expansion und den IK-Technologien besteht ein enger Zusammenhang. Von den Unternehmen, die einen entsprechenden Schritt planen, geben rund 85 % an, dass ohne die IKT die Verlagerung unmöglich oder mindestens ökonomisch nicht sinnvoll wäre. Trotzdem geben rund 27 % der Unternehmen an, dass die konkrete Standortwahl von anderen Faktoren bestimmt wird. Diese Diskrepanz wird dadurch verursacht, dass die IKTInfrastruktur vielerorts so gut ist, dass sie nicht das entscheidende Kriterium für die Standortwahl ist, sondern andere Faktoren in den Vordergrund treten (siehe Abbildung 29). 66


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Abbildung 29: IKT als Bestandteil von Expansion und Verlagerung / Ausgliederung von Unternehmenstätigkeiten IKT-Einsatz als Voraussetzung

IKT als Faktor für die Standortwahl

Ohne IKT nicht wirtschaftlich 12 27%

Ohne IKT nicht möglich 26 58%

IKT nicht erforderlich 7 15%

IKT macht Standort realisierbar 33 73%

Standortwahl wird von anderen Faktoren bestimmt 12 27%

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

67


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

4

Zusammenfassung und Fazit Die IKT-Branche nimmt in der hessischen Wirtschaft mit einem Anteil von knapp 5 % der gesamten BWS einen bedeutenden Anteil ein. Der Umsatz der Branche liegt bei 26 Mrd. Euro im Jahr 2012. Über 105.000 Personen waren im Jahr 2012 in dieser Branche in Hessen tätig. Die IKT zeichnet sich darüber hinaus allgemein durch eine starkes Wachstum und eine extrem hohe Innovationsgeschwindigkeit aus. Gleichzeitig ist die IKT ein bedeutender Faktor in nahezu allen übrigen Branchen, da die IKT in vielfältigen Betriebsbereichen aller Unternehmen zum Einsatz kommt. Zusätzlich sind eine Vielzahl von sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen nur durch die Einbeziehung von IKT möglich. Eine prosperierende heimische IKT-Branche ist daher als Standortvorteil für die gesamte Wirtschaft zu werten. Vor diesem Hintergrund fördert das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung die IKTBranche in Hessen zum Beispiel durch die Aktionslinie Hessen IT und das House of IT. Die zielgerichtete Förderung der IKT-Branche setzt voraus, dass die Zielstellungen und Anforderungen der Anwenderbranchen bekannt sind. Im vierten Quartal 2012 führte die Hessen Agentur im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums eine schriftliche Befragung von Unternehmen wichtiger IKTAnwender-Branchen in Hessen durch. Hierdurch werden aktuelle Einschätzungen zu vielfältigen Aspekten der gegenwärtigen IKT-Anwendung in Unternehmen sowie zukünftige Entwicklungen erfasst und bewertet. Insgesamt nahmen an der Befragung 319 Unternehmen teil. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 14,3 %. Die Unternehmen lassen sich hinsichtlich verschiedener Kriterien kategorisieren. Für sechs Branchen lassen sich spezifische Ergebnisse ermitteln, da sich genügend Unternehmen diesen Branchen zuordnen lassen. Im Einzelnen sind dies die Branchen Chemie, Pharma, Kunststoff, der Maschinenbau, die Metallindustrie, der Großhandel, das Finanz- und Versicherungswesen und die Branche Verkehr und Lagerei. Neben der Kategorisierung nach Branchen ist auch eine Erfassung regionaler Unterschiede möglich, da sich die Firmen den drei hessischen Regierungsbezirken Darmstadt, Gießen und Kassel zuordnen lassen. Eine dritte Kategorisierung erfolgt nach den vier Umsatzklassen bis 10 Mio. Euro, über 10 bis 50 Mio. Euro, über 50 bis 100 Mio. Euro und über 100 Mio. Euro. Aufgrund des starken Zusammenhangs zwischen Umsatzklasse und Unternehmensgröße bezüglich Mitarbeiterzahl wurde auf eine explizite Auswertung der IKT-Bereiche nach Mitarbeiterzahl verzichtet. Eine Kombination mehrerer Kategorisierungen ist nur in Ausnahmefällen möglich, da im Allgemeinen die Zellenbesetzung mit den entsprechenden Unternehmen zu gering ist. Die befragten Unternehmen unterscheiden sich hinsichtlich ihres organisatorischen Aufbaus der Erbringung von IKT-Leistungen. Zum Teil werden ausschließlich interne ITAbteilungen (35 %) betrieben, zum Teil ist der IKT-Bereich vollständig ausgelagert (17 %). Häufig wird einer zweigleisigen Strategie gefolgt und sowohl interne IKT-Stellen

68


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

als auch externe IT-Dienstleister (40 %) werden beauftragt. Sowohl die Mitarbeiterzahlen in internen IT-Serviceeinheiten als auch die Budgets für externe IT-Dienstleister sind naturgemäß über das breite Unternehmensspektrum deutlichen Schwankungen ausgesetzt. IT-Outsourcing Aktivitäten haben dagegen derzeit nur eine untergeordnete Bedeutung, da lediglich 6,3 % der Unternehmen mit internen IT-Serviceeinheiten ein Outsourcing von Aktivitäten planen. Hinsichtlich des IKT-Budgets der Anwender lassen sich einige für die Unternehmen der IKT-Branche relevante Beobachtungen machen. Im Allgemeinen sind die IKT-Budgets für IT-Dienstleistungen am höchsten. Die Kategorien IT-Hardware, IT-Software und Telekommunikation liegen in etwa gleichauf. Vom gesamten IKT-Budget der Unternehmen steht nur ein gewisser Teil dem freien Markt der IKT-Branche zur Verfügung. Konkret werden im Mittel – als zentrales Lagemaß wird stets der Median genutzt – rund 28 % des Budgets an einen externen IT-Dienstleister vergeben. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des IKT-Budgets – der Zeithorizont aller Fragen zur Zukunft umfasst die nächsten drei Jahre – geht die Mehrheit der Unternehmen von Stabilität aus. Die Anzahl der Unternehmen, die steigende Budgets prognostiziert, ist jedoch größer als die Anzahl von Unternehmen mit der Erwartung fallender Budgets. Differenziert nach Teilbereichen ist von einem Anstieg des IKT-Budgets insbesondere für ITDienstleistungen und IT-Software auszugehen. Eher moderates Wachstum ist für Hardware und externe IT-Dienstleister zu erwarten. Das Budget für Telekommunikation wird dagegen wohl kaum weiter zunehmen. Hinsichtlich des Marktvolumens für die gesamte IKT-Branche ist zu beachten, dass ein IKT-Budget-Wachstum überproportional in der kleinsten Umsatzklasse auftritt. Da jedoch das Volumen insgesamt maßgeblich durch die Entwicklung bei den Großunternehmen bestimmt wird, werden die absoluten Steigerungen weniger deutlich ausfallen. Das höchste IKT-Budget ist in der Finanz- und Versicherungsbranche zu beobachten, im mittleren Bereich liegen die Branche Chemie, Pharma, Kunststoff, der Maschinenbau und die Metallindustrie. Vergleichsweise geringe Budgets verzeichnen der Großhandel und besonders die Branche Verkehr und Lagerei. Im Hinblick auf die Erwartung der zukünftigen Entwicklung des Budgets setzt sich insbesondere die Metallindustrie ab, die in allen Teilbereichen des IKT-Budgets die stärksten Zuwächse erwartet. Die regionalen Unterschiede hinsichtlich des IKT-Budgets und seiner Entwicklungserwartungen lassen sich zum Teil durch die regional unterschiedliche Größen- und Branchenstruktur der Unternehmen erklären. Festzuhalten bleibt, dass die IKT-Budgets im Allgemeinen von Süd- über Mittel- bis Nordhessen sinken. Diesem Nachholbedarf sind sich die Unternehmen in Nord- und Mittelhessen bewusst, sodass sie in Bezug auf die zukünftige Budgetentwicklung meist stärker von Steigerungen des Budgets ausgehen als die Unternehmen in Südhessen.

69


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Ein weiterer wichtiger Punkt zur Abschätzung zukünftiger Marktchancen der IKTBranche ist das Ausmaß des gegenwärtigen und des zukünftigen Einsatzes der IKT in einzelnen Geschäftsbereichen der Anwender. Am höchsten wird derzeit der IKT-Einsatz im Bereich Finanzwesen / Controlling eingeschätzt. Es folgen die Bereiche Produktion / Dienstleistungserstellung sowie Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung/PR. Das Ausmaß des IKT-Einsatzes in den Bereichen Beschaffung / Einkauf, Personalwesen, Kundenservice und Geschäftsführung / Management wird demgegenüber weniger hoch eingeschätzt. Im Bereich Forschung und Entwicklung wird dem IKT-Bereich eher eine mittlere bis geringe Bedeutung zugewiesen. Über alle Geschäftsbereiche hinweg besteht Einigkeit darüber, dass sich das Ausmaß des IKT-Einsatzes erhöhen wird. Am deutlichsten ist dies in den Bereichen Kundenservice sowie Vertrieb etc. ausgeprägt. Die schwächste Zunahme wird in der Forschung und Entwicklung erwartet. Hinsichtlich der Bewertung des Einsatzes der IKT bestehen Branchenunterschiede. Hervorzuheben ist der geringe Einsatz von IKT im Bereich Verkehr und Lagerei über alle Geschäftsbereiche. Dagegen tritt das Finanz- und Versicherungswesen insbesondere in den Bereichen der Dienstleistungserstellung, des Kundenservice sowie des Controllings durch besonders hohen IKT-Einsatz hervor. In der Zukunftseinschätzung des IKTEinsatzes ist die Einschätzung im Finanz- und Versicherungswesen für den Vertriebsbereich hervorzuheben. Gegenwärtig ist der Einsatz hier nämlich eher unterproportional ausgeprägt, jedoch werden im Vertriebsbereich die deutlichsten Steigerungen der Finanz- und Versicherungsbranche erwartet. Nach Umsatzklassen lassen sich trotz einiger Abweichungen vergleichsweise eindeutige Trends identifizieren: Mit steigendem Umsatz nehmen sowohl die Bedeutung des gegenwärtigen IKT-Einsatzes als auch die Einschätzung zur zukünftigen Steigerung zu. Im Vergleich der Regionen fällt der Regierungsbezirk Gießen auf, in dem die Unternehmen tendenziell die höchsten Einschätzungen des gegenwärtigen und zukünftigen Ausmaßes des IKT-Einsatzes haben. Die IKT dienen zur Erreichung verschiedener Unternehmensziele. Im Allgemeinen scheint die IKT häufig den Charakter von Hilfssystemen zu haben, die zwar häufig vereinfachend wirken, deren eigenständiger Zielerreichungsbeitrag aber nicht allzu hoch eingeschätzt wird. So wird der Zielerreichungsbeitrag gegenwärtig nur bei der Verbesserung des Kundenservice, und bei der Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung hoch eingeschätzt. Den Zielen Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle, Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses sowie Optimierung des Wissensmanagements wird eine mittlere Bedeutung beigemessen. Eher geringe Bedeutung kommt der IKT zur Zielerreichung bei Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung zu. Jedoch sind die Erwartungen zur zukünftigen Entwicklung des Zielerreichungsbeitrags der IKT für alle Ziele positiv. Im Hinblick auf Branchenunterschiede ist vor allem der Maschinenbau hervorzuheben, bei dem die IKT überproportionale Bedeutung bei der Entwicklung neuer Produkte hat. Daneben ist das Finanz- und Versicherungswesen zu nennen, bei denen die IKT überproportional zur Zielerreichung 70


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

bei Verbesserung des Kundenservices und Effizienzsteigerung beiträgt. Entsprechend zum Einsatz der IKT ist der Zielerreichungsbeitrag in den höheren Umsatzklassen stärker ausgeprägt als in den niedrigen. Auch die regionalen Unterschiede entsprechen den Ergebnissen zum Einsatz der IKT, da in Mittelhessen der Zielerreichungsbeitrag der IKT im Allgemeinen am höchsten eingeschätzt wird. Für spezifische IK-Technologien lassen sich unterschiedliche Marktpotenziale aus den Untersuchungsergebnissen ableiten. Herausragenden Stellenwert wird derzeit den Technologien IT-Sicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz sowie Breitband zugewiesen. Eine eher mittlere Bedeutung kommt dem Mobile-Computing, dem Customer-Relationship-Management, der Virtualisierung sowie der Datenintegration / Business Intelligence zu. Vergleichsweise geringe Bedeutung haben die Technologiebereiche Business Process Management, Unified Communications, Green IT und E-Learning. Eher Nischentechnologien sind offenbar Social Media, Cloud Computing, Sensornetzwerke, RFID / Funktechnologien, Mikrosysteme und Geoinformationen. Zu beachten ist jedoch, dass für Social Media und Cloud Computing ein hoher Zuwachs der zukünftigen Bedeutung erwartet wird, sodass sich diese Technologien aus ihrem Nischendasein herausentwickeln können. Für die anderen Nischentechnologien sind auch die Zukunftseinschätzungen eher zurückhaltend. Herausragende Steigerungen werden dagegen beim Mobile Computing erwartet. Auch die ohnehin bereits bedeutsame ITSicherheit gewinnt zukünftig weiter an Bedeutung. Dies ist konsequent, da die IKT wie gezeigt in immer höherem Maße sämtliche Geschäftsfelder erreichen wird, womit ein zunehmendes Sicherheitsbedürfnis einhergeht. In den Branchen differieren die Einsatzmöglichkeiten spezifischer IK-Technologien. Die Finanzbranche hat überaus hohe Anforderungen an die IT-Sicherheit, sodass dieser Bereich hier nochmals stärker an Bedeutung gewinnt. Dagegen können im Großhandel und in der Branche Verkehr und Lagerei beispielsweise vergleichsweise gut RFID / Funktechnologien und Geoinformationen / Satellitennavigation eingesetzt werden. Im Hinblick auf Umsatzklassen wird deutlich, dass Großunternehmen die finanziellen Möglichkeiten und die vielfältigen Einsatzgebiete haben, um nahezu sämtliche IK-Technologien überproportional stark einsetzen zu können. Die kleineren Unternehmen spezialisieren sich dagegen auf ausgewählte IK-Technologien und setzen die weiteren IK-Technologien kaum ein. Im Hinblick auf regionale Unterschiede der Bedeutung spezifischer IK-Technologien ist lediglich auf die Breitbandtechnologie hinzuweisen. Dieser wird in Nord- und Mittelhessen ein wesentlich höherer Stellenwert zugewiesen als in Südhessen. Der Breitbandausbau ist in Südhessen deutlich weiter vorangeschritten, sodass die Anwendung dort einen Standard darstellt, der keinen bewusst wahrgenommenen hohen Stellenwert hat. Zum Mobile Computing, dem ein bedeutender Zuwachs des künftigen Stellenwertes vorhergesagt werden kann, werden ergänzende Angaben erfasst. Der Anteil der Mitarbeiter, die von außen oder mobil auf das Unternehmensnetz zugreifen können,

71


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

schwankt zwischen 0 % und 100 %. Im Median werden 15 % der Mitarbeiter der Zugriff auf das Firmennetz ermöglicht. Der IKT kommt eine wichtige Bedeutung bei der Möglichkeit zur Verlagerung anderer Unternehmensaktivitäten zu. Sie ermöglicht beispielsweise die vergleichsweise günstige und schnelle Kommunikation über große Distanzen. Dementsprechend geben 85 % der Unternehmen, die eine Verlagerung oder Expansion von Unternehmenstätigkeiten planen, an, dass dies ohne IKT technisch nicht möglich oder zumindest ökonomisch nicht sinnvoll wäre. Für 27 % der befragten Unternehmen liegen die entscheidenden Faktoren für die Standortwahl jedoch nicht in der IKT. Insgesamt planen rund 15 % der Unternehmen eine solche Maßnahme. Weitere Ergebnisse der Untersuchung befassen sich mit der Einbindung der IKT in das Endprodukt bzw. die Dienstleistung des Unternehmens. Bei rund 27 % der Unternehmen ist IKT Bestandteil des Endproduktes. Diese Unternehmen können isoliert im Hinblick auf Budget, Einsatz, Zielerreichungsbeitrag etc. betrachtet werden. Allgemein ist festzuhalten, dass sie IKT affiner sind und der IKT insgesamt einen höheren Stellenwert zuweisen.

72


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1

Seite

Anzahl und Anteil der Unternehmen im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation (J) nach Umsatzklassen (2010)

4

Anzahl und Anteil der Unternehmen in der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2010)

6

3

Umsatz und Aufwand der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2010)

7

4

Tätige Personen in der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2010)

8

5

Rechtsform der Unternehmen nach Wirtschaftsabteilung in Hessen (2010)

9

6

Anzahl und Anteil der Niederlassungen in der IKT-Branche nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2010)

11

Umsatz der hessischen IKT Unternehmen im Vergleich mit dem länderscharf abgegrenztem Umsatz nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2010)

13

Tätige Personen der hessischen IKT Unternehmen im Vergleich mit der länderscharf abgegrenzten Anzahl nach Wirtschaftsabteilungen in Hessen (2010)

14

Struktur der Erbringung von IT-Serviceleistungen

19

2

7 8 9

10 Entwicklung des IKT-Budgets in den kommenden drei Jahren

24

11 Ausmaß des gegenwärtigen und zukünftigen IKT-Einsatzes nach Geschäftsbereichen

26

12 Beitrag der IKT zur Erreichung von Unternehmenszielen

29

13 Anzahl und Anteil der Unternehmen mit IKT-Bestandteilen im Endprodukt

31

14 Index zur Entwicklung des Budgets nach Branchen

34

15 Index zum Ausmaß des IKT-Einsatzes nach ausgewählten Branchen

36

16 Index zum Beitrag der IKT zur Zielerreichung nach ausgewählten Branchen

38

17 Index zur Entwicklung des Budgets nach Regionen

40

18 Index zum Ausmaß des IKT-Einsatzes nach Regionen

42

19 Index zum Beitrag der IKT zur Zielerreichung nach Regionen

44

20 Index zur Entwicklung des Budgets nach Umsatzklassen

46

21 Index zum Ausmaß des IKT-Einsatzes nach Umsatzklassen

48

22 Index zum Beitrag der IKT zur Zielerreichung nach Umsatzklassen

50

23 Bedeutung spezifischer IK-Technologien innerhalb der Unternehmen

53

24 Wie viel Prozent der Mitarbeiter haben von außen oder mobil Zugriff auf das Firmennetz?

57

25 Index zum gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwert spezifischer IK-Technologien nach ausgewählten Branchen

60

26 Index zum gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwert spezifischer IK-Technologien nach Regionen

62

73


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

27 Index zum gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwert spezifischer IK-Technologien nach Umsatzklassen

64

28 Geplante Verlagerung / Ausgliederung und Expansion von Unternehmenstätigkeiten

66

29 IKT als Bestandteil von Expansion und Verlagerung / Ausgliederung von Unternehmenstätigkeiten

67

30 Branchenzuordnung der befragten Unternehmen

80

31 Regionale Struktur der befragten Unternehmen

81

32 Verteilung der Unternehmen nach Region und Branche

82

33 Umsatzstruktur (Umsatz des letzten Geschäftsjahres) der befragten Unternehmen

83

34 Verteilung der Unternehmen nach Umsatzklasse und Branche

84

35 Verteilung der Unternehmen nach Umsatzklasse und Region

85

36 Unternehmen nach Mitarbeiteranzahl (n=315)

86

74


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Tabellenverzeichnis Tabelle

Seite

1

Branchenspezifische IKT-Nutzung in Deutschland

16

2

Untersuchungsrahmen der Unternehmensbefragung zu IKT-Anwendungen in Hessen

18

3

IKT-Ausgaben im letzten Geschäftsjahr in Euro

22

4

Median des IKT-Budgets in ausgewählten Branchen

33

5

Median des IKT-Budgets des letzten Geschäftsjahres nach Regierungsbezirken

39

6

Median des IKT-Budgets des letzten Geschäftsjahres nach Umsatzklassen

45

7

Unterschiedliche Systematik zur Abgrenzung der IKT-Branche

88

75


Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft

Literaturverzeichnis Bauer, Claus; Frings, Kerstin; Harsche, Johannes (2011): Social Media in der mittelständischen Wirtschaft Hessens, HA-Report Nr. 817, Wiesbaden. BMWi (2013): Breitbandstrategie, http://www.zukunft-breitband.de/ (Abruf: 22.02.2013). Hessisches Statistisches Landesamt (2012): Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich in Hessen 2010 – Ergebnisse der Jahreserhebung, in: Statistische Berichte, Kennziffer J I 1 – j/10. Hessisches Statistisches Landesamt (2014): Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich in Hessen 2012 – Ergebnisse der Jahreserhebung, in: Statistische Berichte, Kennziffer J I 1 – j/10, sowie Sonderauswertung für die Hessen Agentur. HMWVL (2011): Die hessische NGA-Strategie Aufbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen in Hessen., http://www.breitband-in-hessen.de/mm/NGA-Strategie_Hessen.pdf (Abruf: 20.02.2013) HMWVL (2013): Mehr Breitband in Hessen, http://www.breitband-in-hessen.de/ (Abruf: 22.02.2013). VGR (2014): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder, Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland 1991 bis 2013, Reihe 1, Länderergebnisse Band 1, Berechnungsstand: August 2013/Februar 2014. WZ (2008): Gliederung der Klassifikation der Wirtschaftszweige Ausgabe 2008 (WZ 2008), Hrsg.: Statistisches

Bundesamt,

http://www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/klassiWZ08.pdf

(Abruf:

19.04.2013). ZEW

(2003):

IKT-Report:

Unternehmen

in

der

Internetökonomie,

ftp://ftp.zew.de/pub/zew-

docs/div/IKTRep/IKT_Report_2003.pdf (Abruf: 13.02.2013). ZEW (2005): IKT-Report: Unternehmensbefragung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien.

Internet

bestimmt

den

Geschäftsalltag,

ftp://ftp.zew.de/pub/zew-

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Interaktiv,

mobil,

international

Unternehmen

im

Zeitalter

ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/div/IKTRep/IKT_Report_2010.pdf (Abruf: 13.02.2013).

76

von

Web

2.0,


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Anhang

77


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

78


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Anhang 1: Strukturmerkmale der befragten Unternehmen Branchenstruktur Die befragten Unternehmen lassen sich gemäß Abbildung 30 einzelnen Branchen zuordnen. Mit 50 Unternehmen sind die meisten Unternehmen in der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff angesiedelt. Es folgen die Metallindustrie mit 36, der Maschinenbau mit 34, Verkehr und Lagerei mit 30, der Großhandel mit 28 und das Finanz- und Versicherungswesen mit 26 Unternehmen. Für diese Branchen wurden in den Analysen teils branchenspezifische Auswertungen durchgeführt. In den weiteren Branchen ist eine derartige Auswertung nicht angebracht, da zu wenig Unternehmen die Grundgesamtheit bilden. Mit 70 Unternehmen hat ein relativ hoher Anteil der antwortenden Unternehmen im Rahmen der Befragung eine Zuordnung zur Kategorie Sonstige vorgenommen und individuelle Angaben getätigt. Einige der individuellen Angaben werden zu Branchen zusammengefasst. Angaben wie Personalberatung und Unternehmensberatung werden gegenüber dem Fragebogen mit der Auswahlmöglichkeit Rechts- u. Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Marktforschung, Werbung zu der Kategorie Unternehmensdienstleistungen zusammengefasst. Aus der Gruppe Sonstige ließen sich darüber hinaus einige Unternehmen zu neuen Branchen zusammenfassen. Neu gebildete Branchen sind das Baugewerbe und das Druck- und Verlagswesen mit je vier Unternehmen. Weitere Branchen sind die Papierherstellung sowie die Herstellung von Textil- und Lederwaren. Mit 12 Unternehmen bildet die Nahrungsmittelbranche die größte neue Gruppe. Damit verbleiben in der Kategorie Sonstige 29 Unternehmen. Die Branchenstruktur stimmt weitgehend mit der Branchenstruktur der Grundgesamtheit, d.h. sämtliche Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern in Hessen in den ausgewählten Branchen, innerhalb der MARKUS-Datenbank überein. Die eigene Brancheneinschätzung der Unternehmen im Rahmen der Befragung führt lediglich zu zwei relevanten Abweichungen. Der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff sind in der MARKUSDatenbank rund 8 % der Unternehmen zugeordnet, während sich knapp 16 % der antwortenden Unternehmen dieser Branche zuordnen. Umgekehrt sind nur rund 9 % der antwortenden Unternehmen im Großhandel tätig, während in der MARKUS-Datenbank 19 % der Unternehmen dieser Branche zugeordnet werden. Auf die Berechnung eines Korrekturfaktors wird aufgrund der geringen Anzahl der antwortenden Unternehmen bei den Auswertungen verzichtet. Stattdessen werden individuelle Analysen auf Ebene der einzelnen Branchen durchgeführt.

79


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

Abbildung 30: Branchenzuordnung der befragten Unternehmen 0

20

40

Chemie, Pharma, Kunststoff

50

Elektroindustrie

21

Maschinenbau

34

Metallindustrie

36

Fahrzeugbau

7

Großhandel

28

Finanz- und Versicherungswesen

26

Verkehr und Lagerei

30

Unternehmensdienstleistungen Forschung und Entwicklung

15 2

Architektur- und Ingenieurbüros

10

Baugewerbe

4

Druck und Verlag

4

Nahrungsmittel

12

Papierherstellung

5

Textil und Leder

6

Sonstige

60

29

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

80


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Regionale Struktur Aufgrund der großen wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Regionen in Hessen ist ein zweites Kriterium zur Unterscheidung der Unternehmen ihre regionale Zugehörigkeit. Im Regierungsbezirk (RB) Darmstadt liegen 165 Unternehmen, 91 Unternehmen sind im RB Gießen angesiedelt und 59 Unternehmen befinden sich im RB Kassel. Der Anteil der nordhessischen Unternehmen entspricht mit 18 % der regionalen Struktur in der MARKUS-Datenbank. Dagegen haben mit 29 % der Unternehmen gegenüber 20 % in der MARKUS-Datenbank vergleichsweise viele Unternehmen im RB Gießen an der Befragung teilgenommen. Dementsprechend liegt der Anteil der antwortenden Unternehmen im RB Darmstadt mit 52 % etwas geringer als in der Grundgesamtheit mit 62 %. Abbildung 31: Regionale Struktur der befragten Unternehmen

RB Gießen 91 29%

RB Darmstadt 165 52%

RB Kassel 59 18%

Keine Angaben 4 1%

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

81


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

Struktur der Unternehmen nach Branche und Region In Abbildung 32 werden die regionalen Unterschiede der Branchenstruktur der Unternehmen deutlich. Insgesamt haben 315 Unternehmen sowohl Angaben zur Region als auch zur Branche gemacht. Ohne auf die regionale Verteilung von Branchen mit absolut wenigen Unternehmen wie beispielsweise den Fahrzeugbau einzugehen, lassen sich einige regionale Besonderheiten feststellen. Im Regierungsbezirk Darmstadt sind überproportional viele Unternehmen aus der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff, dem Finanz- und Versicherungswesen sowie der Branche Verkehr und Lagerei angesiedelt. Dieses Muster ähnelt somit stark der gesamtwirtschaftlichen Branchenstruktur in dieser Region. Im RB Gießen treten insbesondere die Elektroindustrie, der Maschinenbau, die Metallindustrie und der Großhandel in den Vordergrund. Der Großhandel hat auch in Nordhessen im Vergleich zur Gesamtzahl der Unternehmen ein hohes Gewicht. Abbildung 32: Verteilung der Unternehmen nach Region und Branche RB Darmstadt 35

RB Gießen

RB Kassel

33

30 25

2

2

00

0

3

3

01

211

1

4

221

2

4

0

Sonstige

0

Textil und Leder

3

9

8

Papierherstellung

3

8

Nahrungsmittel

Metallindustrie

Maschinenbau

Elektroindustrie

Chemie, Pharma, Kunststoff

0

3 3 0

65

Druck und Verlag

5

2

7

Baugewerbe

11 9 8

Architektur- und Ingenieurbüros

7

Forschung und Entwicklung

5

10

15 12

Unternehmensdienstleistungen

910

12

Verkehr und Lagerei

5

11

16

Finanz- und Versicherungswesen

10

19

18

Großhandel

15

17

Fahrzeugbau

20

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

82


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Struktur der Unternehmen nach Höhe des Umsatzes Als drittes Strukturmerkmal der Unternehmen wird die Zuordnung zu Umsatzkategorien erfasst. Mit 41 % der befragten Unternehmen befinden sich die meisten Unternehmen in der mittleren Umsatzkategorie 10 bis 50 Mio. Euro. In der nach unten offenen Kategorie des Umsatzes bis 10 Mio. Euro befinden sich mit 82 Unternehmen rund 26 % der befragten Unternehmen. Die Klasse von 50 bis 100 Mio. Euro Umsatz im letzten Geschäftsjahr ist mit 42 Unternehmen am schwächsten besetzt. In der nach oben offenen Kategorie der Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro befinden sich 52 bzw. 16 % der Unternehmen. Abbildung 33: Umsatzstruktur (Umsatz des letzten Geschäftsjahres) der befragten Unternehmen

über 50 bis 100 Mio. Euro 42 13% über 100 Mio. Euro 52 16% über 10 bis 50 Mio. Euro 132 41%

Keine Angaben 11 4% bis 10 Mio. Euro 82 26%

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

83


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

Struktur der Unternehmen nach Branche und Umsatz Für 308 Unternehmen liegen Angaben sowohl zur Branchenzugehörigkeit als auch zum Umsatz vor. Die Verteilung der Unternehmen nach Umsatzklassen ist in den einzelnen Branchen teils deutlich unterschiedlich. Abbildung 34 gibt einen Überblick dieser Verteilung. Das Finanz- und Versicherungswesen hebt sich dadurch ab, dass überproportional viele Unternehmen in der höchsten Umsatzklasse vertreten sind. Die Umsatzverteilung im Maschinenbau, in der Metallindustrie und in der Branche Verkehr und Lagerei folgt weitestgehend der in Abbildung 33 dargestellten Struktur aller Unternehmen. Bei der Elektroindustrie ist der Anteil in der Umsatzklasse 10 bis 50 Mio. Euro erhöht und in der Branche Chemie, Pharma, Kunststoff sind die beiden höchsten Umsatzklassen leicht überproportional besetzt. Abbildung 34: Verteilung der Unternehmen nach Umsatzklasse und Branche bis 10 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

3

2

3

5 2

7

7 2

1 1

000

7 2

00

1

2

0

1

22

00

2

3 0

1

2 2 0

33 00 Textil und Leder

Metallindustrie

Maschinenbau

Elektroindustrie

Chemie, Pharma, Kunststoff

0

Großhandel

0 0

4

Papierherstellung

4

Nahrungsmittel

3 3 3

5

Druck und Verlag

3

5

Baugewerbe

33

7

10

Architektur- und Ingenieurbüros

5

8

7

13

10

Forschung und Entwicklung

4

9

14

Unternehmensdienstleistungen

99

13

Finanz- und Versicherungswesen

8

11

16

2

3

Sonstige

16

15

15

Verkehr und Lagerei

20

10

über 50 bis 100 Mio. Euro

22

Fahrzeugbau

25

über 10 bis 50 Mio. Euro

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

84


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Struktur der Unternehmen nach Region und Umsatz Die Abbildung 35 dient dazu, einen präzisen Eindruck zur regionalen Verteilung der Unternehmen nach Umsatzklassen zu erhalten. In Nordhessen haben überproportional viele kleinere Unternehmen, die in der niedrigsten Umsatzkategorie liegen, an der Befragung teilgenommen. Dagegen ist der RB Gießen mit überproportional vielen Unternehmen in der Umsatzkategorie mit 10 bis 50 Mio. Euro vertreten. Die Unternehmen im RB Darmstadt nehmen in den vier Umsatzklassen relativ konstante Anteile ein, die zwischen 49 % und 57 % aller Unternehmen liegen. Insgesamt liegen die Daten zu 305 Unternehmen vor, bei 14 Unternehmen fehlt entweder die Regions- oder die Umsatzangabe. Abbildung 35: Verteilung der Unternehmen nach Umsatzklasse und Region RB Darmstadt 70

RB Gießen

RB Kassel

64

60 50

47

44

40 28

30 21 20

24 20

16

15 11

10

7

8

0 bis 10 Mio. Euro

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

Angaben zu allen drei Kategorien Branche, Umsatz und Region liegen zu insgesamt 305 Unternehmen vor. Aus den 17 Branchenkategorien, den drei Regionen und den vier Umsatzklassen ergeben sich insgesamt 204 Zellen. Aufgrund der geringen Zahl der Unternehmen in den einzelnen Zellen sind spezifische Auswertungen der Befragung zur Anwendung von IKT in der hessischen Wirtschaft auf dieser detaillierten Ebene nicht möglich.

85


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

Struktur der Unternehmen nach Anzahl der Mitarbeiter Für 315 Unternehmen liegen Angaben zu ihrer Mitarbeiterzahl vor. In Abbildung 36 werden die zu Größenklassen zusammengefassten Ergebnisse präsentiert. 101 Unternehmen (32 %) beschäftigen über 50 bis 100 Mitarbeiter und bilden die Mehrheit der befragten Unternehmen. Über 100 bis 200 Mitarbeiter sind in 84 Unternehmen (27 %) beschäftigt. Mit 59 Unternehmen (19 %) ist die Klasse von über 200 Mitarbeitern bis 500 Mitarbeitern die drittgrößte Kategorie. In den weiteren Kategorien der größten und der kleinsten Unternehmen der Befragung sind deutlich weniger Unternehmen enthalten.7 Da Einzeldaten vorliegen, lassen sich darüber hinaus weitere statistische Angaben machen. Im Mittel beträgt die Zahl der Beschäftigten der befragten Unternehmen 552. Dieser Wert wird durch einige wenige Großunternehmen mit sehr vielen Beschäftigten verzerrt. Die zentrale Tendenz der Verteilung wird besser durch den Median wiedergegeben, der bei 128 Beschäftigten liegt. Demnach beschäftigen 50 % der befragten Unternehmen unter 128 Mitarbeiter und 50 % der Unternehmen mehr als 128 Mitarbeiter. Abbildung 36: Unternehmen nach Mitarbeiteranzahl (n=315) 120 101 100 84 80 59

60

40 27

24

20

19

0 von 0 bis 50 Mitarbeiter

über 50 bis 100 über 100 bis 200 über 200 bis 500 über 500 bis 1000 Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter

über 1000 Mitarbeiter

Quelle: Befragung „Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft“ der Hessen Agentur im 4. Quartal 2012.

7

86

In das Befragungssample wurden nur Unternehmen aufgenommen, die in der MARKUS Datenbank mindestens 50 Mitarbeiter haben. In Einzelfällen hat sich die Mitarbeiterzahl verringert, sodass 20 Unternehmen weniger als 50 Mitarbeiter haben. Die Gruppe der Unternehmen mit unter 50 Mitarbeitern verbleibt in der Analyse.


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Anhang 2: Methodik der IKT-Studien von Hessen Agentur und WIK-Consult Zwei Studien zur IKT-Branche in Hessen wurden durch das HMWEVL Ende 2014 bzw. Anfang 2015 erstellt. Die vorliegende Studie der Hessen Agentur erfasst anhand einer Befragung von Unternehmen aus wichtigen IKT-Anwenderbranchen die Anforderungen und Erwartungen der Nutzer an die IKT-Branche. Die Studie der WIK-Consult fokussiert dagegen auf die IKT-Branche selbst und beinhaltet eine Unternehmensbefragung hessischer IKT-Unternehmen. Abweichungen bei verschiedenen Branchenkennzahlen zur IKT in Hessen zwischen den Studien beruhen vor allem auf zwei methodischen Unterschieden. 

Die IKT-Branche ist eine Querschnittsbranche, die vielfältige Bereiche der Wirtschaft umfasst. In der Untersuchung der Hessen Agentur liegt der Fokus auf IKTDienstleistungen; der Bereich wird daher in Anlehnung an die amtliche Statistik durch den Wirtschaftsabschnitt J „Information und Kommunikation“ erfasst. Demgegenüber werden in der Studie der WIK-Consult darüber hinaus einzelne Wirtschaftsabteilungen aus dem Handel und dem Verarbeitenden Gewerbe hinzugezogen. Dagegen wird auf eine vollständige Darstellung des Wirtschaftsabschnitt J verzichtet. Aufgrund der voneinander abweichenden Struktur der Unternehmen – so sind auf bundesdeutscher Ebene 87,5 % der IKT-Unternehmen dem Dienstleistungssektor zuzuordnen, während nur 72,3 % der tätigen Personen in diesem Bereich arbeiten und lediglich 57,3 % des IKT-Umsatzes im Dienstleistungssektor erwirtschaftet werden – haben diese Unterschiede in der Abgrenzung der IKT-Branche auf verschiedene Kennzahlen unterschiedliche Auswirkungen (Statistisches Bundesamt 2013, S. 9-10).

Ein weiterer Aspekt besteht in der unterschiedlichen Behandlung der statistischen Daten. Da in der Studie der Hessen Agentur die Unternehmensbefragung die Anwenderbranchen zum Ziel hatte, werden Daten zur IKT-Branche selbst direkt aus der amtlichen Statistik entnommen. Im Gegensatz hierzu werden in der Studie der WIK-Consult aus der Befragung von Unternehmen der IKT-Branche Ergebnisse anhand struktureller Merkmale auf die Branche insgesamt hochgerechnet.

87


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

Tabelle 7: Unterschiedliche Systematik zur Abgrenzung der IKT-Branche Abgrenzung der IKT-Branche über Produktion, Handel und Dienstleistungen

58.1

Verlegen von Büchern und Zeitschriften; sonstiges Verlagswesen (ohne Software)

58.2

Verlegen von Software

59

Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen u. Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik

60

Rundfunkveranstalter

61.1

Leitungsgebundene Telekommunikation

61.2

Drahtlose Telekommunikation

61.3

Satellitentelekommunikation

61.9

Sonstige Telekommunikation

62.0

Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie

63.1

Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten; Webportale

63.9

Erbringung von sonstigen Informationsdienstleistungen

Dienstleistungen

Handel

Verarbeitendes Gewerbe

Abgrenzung der IKT-Branche als Segment des Dienstleistungsbereichs: Information und Kommunikation 58-63

26.1

Herstellung von elektronischen Bauelementen und Leiterplatten

26.2

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

26.3

Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

26.4

Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik

26.8

Herstellung von magnetischen und optischen Datenträgern

46.51

Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten, peripheren Geräten und Software

46.52

Großhandel mit elektronischen Bauteilen und Telekommunikationsgeräten

58.2

Verlegen von Software

61.1

Leitungsgebundene Telekommunikation

61.2

Drahtlose Telekommunikation

61.3

Satellitentelekommunikation

61.9

Sonstige Telekommunikation

62.0

Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie

63.1

Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten; Webportale

95.1

Reparatur von Datenverarbeitungs- und Telekommunikationsgeräten

Quelle: Statistisches Bundesamt 2007: Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008; Statistisches Bundesamt 2013: IKT-Branche in Deutschland Bericht zur wirtschaftlichen Entwicklung, Darstellung der Hessen Agentur.

88


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Anhang 3: Fragebogen

Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der hessischen Wirtschaft Eine Unternehmensbefragung der Hessen Agentur im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung. Sie können diesen Fragebogen bis 16. November 2012 online unter der folgenden Adresse ausfüllen:

www.hessen-agentur.de/ikt-befragung Falls Sie das Internet für diese Erhebung nicht nutzen möchten, senden Sie bitte den ausgefüllten Fragebogen – auch wenn Sie diesen nur teilweise ausgefüllt haben – bis 9. November 2012 im beigefügten Freiumschlag an uns zurück. Für Rückfragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung: PD Dr. Johannes Harsche , Dr. Claus Bauer,

Tel.: (0611) 95017-8933, E-Mail: johannes.harsche@hessen-agentur.de Tel.: (0611) 95017-8216, E-Mail: claus.bauer@hessen-agentur.de Fax: (0611) 95017-8313 Ihre Angaben werden streng vertraulich behandelt. Sie werden zum Zwecke der wissenschaftlichen Untersuchung elektronisch gespeichert und ausgewertet. Die Daten werden nur anonymisiert verarbeitet und nach Abschluss der Untersuchung gelöscht. Auswertungen der Daten werden nur so veröffentlicht, dass sie keinen Rückschluss auf Ihr Unternehmen erlauben.

Angaben zu Ihrem Unternehmen 1. In welche der nachfolgend genannten Branchen ordnen Sie sich ein? (Bitte nur eine Branche ankreuzen; entscheidend ist der Schwerpunkt Ihrer Aktivitäten)

Chemie, Pharma, Kunststoff

Finanz- und Versicherungsbranche

Elektroindustrie

Verkehr und Lagerei

Maschinenbau

Rechts- u. Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Marktforschung, Werbung

Metallindustrie

Forschung und Entwicklung

Fahrzeugbau

Architektur- und Ingenieurbüros

Großhandel

Sonstige (bitte angeben) ………………………………………………………...

2. In welcher hessischen Region befindet sich der Standort Ihres Unternehmens? Regierungsbezirk Darmstadt

Regierungsbezirk Gießen

Regierungsbezirk Kassel

3. Wie hoch war der Umsatz Ihres Unternehmens im letzten Geschäftsjahr? bis 10 Mio. Euro 4.

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 Mio. Euro

Wie viele Mitarbeiter sind derzeit in Ihrem Unternehmen beschäftigt?

…………… Mitarbeiter 89


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

5.

Unterhält Ihr Unternehmen eine interne IT-Serviceeinheit? Wird – evtl. zusätzlich – ein externer Dienstleister mit IT-Aufgaben beauftragt? (Mehrfachnennungen möglich) Ja, das Unternehmen unterhält eine interne IT-Serviceeinheit mit …….……….. Mitarbeitern. (Bitte Anzahl der Mitarbeiter angeben.) Ja, ein externer Dienstleister wird mit IT-Aufgaben beauftragt und erhält ein Budget von………………… Euro. (Bitte das Budget im letzten Geschäftsjahr angeben.) Nein, das Unternehmen unterhält weder eine interne IT-Serviceeinheit noch wird ein externer Dienstleister mit IT-Aufgaben beauftragt.

6.

Falls Ihr Unternehmen momentan eine interne IT-Serviceeinheit unterhält: Ist es geplant, diese in absehbarer Zeit ganz oder teilweise auszugliedern (Outsourcing)? Ja, Outsourcing ist geplant.

Nein, es ist kein Outsourcing geplant.

Angaben zum Einsatz von IKT in Ihrem Unternehmen 7.

Wie hoch waren die IKT-Ausgaben in Ihrem Unternehmen im letzten Geschäftsjahr? Wie wird sich das IKT-Budget Ihres Unternehmens in den kommenden drei Jahren voraussichtlich entwickeln? Budget im letzten Geschäftsjahr (in Euro) IKT-Budget insgesamt

Voraussichtliche Entwicklung des Budgets in den kommenden drei Jahren nimmt ab

bleibt stabil

nimmt zu

..........

davon: IT-Hardware

..........

IT-Software

..........

IT-Dienstleistungen

..........

Telekommunikation (TK)

..........

darunter: IKT-Budget für einen externen Dienstleister

8.

.........

In welchem Ausmaß kommen IKT in Ihrem Unternehmen zum Einsatz? Wie wird sich das Ausmaß in den kommenden drei Jahren voraussichtlich entwickeln? Ausmaß Kategorie

gegenwärtig gering

mittel

Beschaffung / Einkauf Produktion / Dienstleistungserstellung Vertrieb / Vermarktung / Werbung / Marktforschung / PR Fortsetzung auf Seite 3

90

in den kommenden drei Jahren hoch

nimmt ab

bleibt stabil

nimmt zu


HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung –

Fortsetzung von Seite 2

Geschäftsführung / Management Finanzwesen / Controlling Forschung und Entwicklung Personalwesen Kundenservice Sonstige (Bitte angeben) …………………………………………………

9.

Sind IKT Bestandteil Ihres Endproduktes bzw. Ihrer angebotenen Dienstleistungen? Ja.

Nein.

10. Wie hoch schätzen Sie den gegenwärtigen Stellenwert der folgenden Technologien für Ihr Unternehmen ein? Wie wird sich dieser in den kommenden drei Jahren entwickeln? gegenwärtig gering

mittel

in den kommenden drei Jahren hoch

nimmt ab

bleibt stabil

nimmt zu

Breitband IT-Sicherheit / Informationssicherheit / Datenschutz RFID / Funktechnologien Customer-Relationship-Management (CRM) Geo-Informationen / Satellitennavigation Business Process Management (u.a. Serviceorientierte Architekturen) Cloud Computing / Software as a Service Virtualisierung Datenintegration / Business Intelligence Sensornetzwerke Mikrosysteme / Embedded Systems Mobile-Computing (Mobile Endgeräte, Applikationen usw.) Social Media / Enterprise 2.0 / E-Partizipation Green IT (u.a. E-Energy, Smart Grids) Unified Communications Weiterbildung, E-Learning, Applied Games Sonstige (Bitte angeben).............................. …………………………………………….........

91


Informations- und Kommunikationstechnologien in der hessischen Wirtschaft

11. Welchen Beitrag leisten IKT zur Erreichung folgender Ziele in Ihrem Unternehmen? gegenwärtig gering

mittel

in den kommenden drei Jahren hoch

nimmt ab

bleibt stabil

nimmt zu

Entwicklung neuer Produkte / Geschäftsmodelle Verbesserung des Kundenservice Steigerung der Innovationskraft / Optimierung des Innovationsprozesses Optimierung des Wissensmanagements Effizienzsteigerung / Kostenreduzierung Modernisierung im Bereich Personalentwicklung / Fortbildung Sonstige (bitte angeben) …………………….. …………………………………………………...

12. Plant Ihr Unternehmen in absehbarer Zeit eine Expansion oder eine Ausgliederung bzw. Verlagerung von Unternehmenstätigkeiten? Nein. ( Bitte weiter mit Frage 15) Ja, eine Expansion. Ja, Verlagerung von Tätigkeiten innerhalb des Unternehmens / der Unternehmensgruppe. Ja, Ausgliederung von Tätigkeiten außerhalb des Unternehmens / der Unternehmensgruppe (externer Anbieter).

13. Inwieweit ist der Einsatz von entsprechenden IKT Lösungen für die geplante Expansion / Ausgliederung / Verlagerung essentiell? Ohne den Einsatz von IKT Lösungen wäre die Expansion / Ausgliederung / Verlagerung nicht denkbar. Ohne den Einsatz von IKT Lösungen wäre die Expansion / Ausgliederung / Verlagerung möglich, aber ökonomisch nicht sinnvoll. Die Expansion / Ausgliederung / Verlagerung ist auch ohne den Einsatz von IKT Lösungen möglich und ökonomisch sinnvoll.

14. Inwieweit hat der Einsatz von entsprechenden IKT Lösungen Einfluss auf die Standortwahl der Zieleinrichtung bei der geplanten Expansion / Ausgliederung / Verlagerung? Erst der Einsatz geeigneter IKT Lösungen macht eine Expansion/ Ausgliederung/ Verlagerung an Standorte, die weit vom Mutterbetrieb/-unternehmen entfernt sind, realisierbar. Die Standortwahl für die Zieleinrichtung wird von anderen Faktoren bestimmt und ist weitestgehend unabhängig vom IKT-Einsatz.

15. Wie viele Mitarbeiter (in Prozent) in Ihrem Unternehmen können mobil oder von außen auf das Firmennetz (bzw. Teile hiervon, einschl. E-Mail) zugreifen? Anteil in %: ……………..

Für Ihre Mitwirkung bedanken wir uns herzlich. 92




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