Hessischer Konjunkturspiegel 3/2014

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Hessischer Konjunkturspiegel 3. Quartal 2014 Konjunkturdaten Tabellen Kurzbericht Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China Schwerpunktthemen MINT-Projekte in Hessen Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings


Inhalt Vorwort 1 Kurzbericht Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China 2 Schwerpunktthemen MINT-Projekte in Hessen 3 Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings 7 Die hessische Konjunktur Die hessische Konjunktur in Zahlen 11 Die hessische Konjunktur im Überblick 12 Beschäftigung und Arbeitsmarkt 13 Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe 15 Verarbeitendes Gewerbe 17 Bauhauptgewerbe 19 Indikatoren im Detail 20

Konjunkturumfragen anderer Institutionen Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern

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Impressum Redaktion: Dr. Claus Bauer HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9, D-65189 Wiesbaden Telefon 0611 / 95017 - 8216 Telefax 0611 / 95017 - 8313 E-mail claus.bauer@hessen-agentur.de Internet www.hessen-agentur.de Herstellung und Druck: Hessisches Statistisches Landesamt Herausgegeben vom Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (www.wirtschaft.hessen.de) Datenquellen: Hessisches Statistisches Landesamt www.statistik-hessen.de Statistisches Bundesamt www.destatis.de Statistik der Bundesagentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de Deutsche Bundesbank www.bundesbank.de Europäische Zentralbank www.ecb.int

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.


VORWORT

Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, der neue Hessische Konjunkturspiegel bietet wieder eine Fülle aufschlussreicher Informationen. Er enthält einen Kurzbericht und zwei Schwerpunktthemen und natürlich wie in jeder Ausgabe die ausführlichen gesamtwirtschaftlichen Daten und Fakten zum abgelaufenen Quartal. Der Kurzbericht wirft einen „Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China“, die mittlerweile zu den wichtigsten Außenhandelspartnern Hessens zählt. Bei den Importen belegt China den zweiten Rang hinter den USA, bei den Exporten liegt sie auf Platz sechs. Sowohl Exporte als auch Importe im Handel mit China haben sich weit überdurchschnittlich entwickelt. Hessen liefert hauptsächlich Maschinen und bezieht primär Erzeugnisse der Elektrotechnik. Der erste Schwerpunktbeitrag widmet sich dem Thema „MINT-Projekte in Hessen“. Die Zahl der Studienanfänger und Auszubildenden in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik hat sich in den letzten Jahren weit überdurchschnittlich erhöht. Insbesondere zur Sicherung der Fachkräftebasis sollen weitere junge Menschen für diese Studien- bzw. Ausbildungsgänge gewonnen werden. Dies geschieht mit Experimentierangeboten, Wettbewerben und gebündelter Informationsvermittlung in Internetportalen. Weiterentwickelt werden soll die MINT-Förderung vor allem durch Angebote für Kinder und die Unterstützung der Lehrkräfte. Der zweite Schwerpunktbeitrag beleuchtet das Abschneiden des Landes „Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings“. Je nachdem, an welchen Maßstäben sich die Rangfolgen orientieren, wie Kriterien gewichtet und die Indikatoren zusammengefasst werden, ergeben sich mal vordere, mal hintere Plätze für Hessen oder einzelne Teilregionen. Diese Unterschiede lassen Folgerungen über Möglichkeiten und Grenzen der Aussagefähigkeit von Rankings zu. Die gesamtwirtschaftlichen Daten sind einerseits geprägt von einer eher optimistisch geprägten Betrachtung der aktuellen Lage und zugleich einer gewissen Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Entwicklung. In recht robuster Verfassung bleibt der hessische Arbeitsmarkt; durchaus positive Erwartungen weckt der Zuwachs der offenen Stellen gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die Landesregierung sieht sich dadurch in ihrem Bestreben bestärkt, ein nachhaltiges und gleichzeitig innovatives wirtschafts- und energiepolitisches Konzept aufzustellen und zum Nutzen von Unternehmen, Verbrauchern und der Natur umzusetzen. Mit freundlichen Grüßen

Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

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KURZBERICHT

Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China Hessen exportierte 2013 Güter im Wert von 2,7 Mrd. Euro in die VR China und führte im Gegenzug für 6,4 Mrd. Euro Erzeugnisse aus China ein.1 Damit belegt die Volksrepublik mit einem Anteil von 4,6 % an allen hessischen Exporten Rang sechs unter den bedeutendsten Abnehmerländern Hessens. Bzgl. der Importe ist die Volksrepublik (8,0 %) sogar der zweitwichtigste hessische Handelspartner. Lediglich aus den USA (9,7 %) werden mehr Güter eingeführt. Damit entspricht der Stellenwert Chinas für den hessischen Außenhandel in etwa dem für Deutschland insgesamt, wo China Rang fünf (6,1 %) bei der Ausfuhr und ebenfalls Rang zwei (8,2 %) bei der Einfuhr einnimmt. Mithilfe der Anteilswerte bzw. Rangplätze Deutschlands – der Handel mit deutschen Bundesländern wird von chinesischer Seite nicht getrennt ausgewiesen – ist ergänzend ein Blick auf die Handelsbeziehungen aus der Sicht Chinas möglich. Gemäß der UNcomtrade-Datenbank fanden 3,1 % der Exporte Chinas 2013 in Deutschland einen Abnehmer, womit die Bundesrepublik der fünftgrößte Exportpartner des Landes ist. Ebenfalls auf Platz fünf (4,8 %) rangiert Deutschland bei den Importen Chinas. Damit ist Deutschland wichtigster europäischer Handelspartner der Volks-

Hessischer Außenhandel mit China 2013 nach Warengruppen

Insgesamt Warengruppe Ernährungswirtschaft, Rohstoffe und Halbwaren Fertigwaren, darunter: Maschinen Chemie und Pharma Feinmechanik und Optik Elektrotechnische Erzeugnisse

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

republik – und zweifellos wird ein nicht unbeträchtlicher Teil dieses Handels über den Flughafen Frankfurt abgewickelt. Wie hat sich der hessische Außenhandel mit China in den letzten zehn Jahren entwickelt? Zunächst zur Importseite: Die Einfuhren aus der VR China sind erheblich stärker gestiegen als die gesamten Einfuhren Hessens, 2013 allerdings gesunken. Im Vergleich 2013 zu 2003 haben sich die Importe aus China mehr als verdreifacht, während die hessischen Importe insgesamt nur um knapp zwei Drittel zugenommen haben. Die Exportentwicklung zeigt ein weniger dynamisches Bild, denn bis zur Rezession 2008 / 2009 legten die Exporte nach China in etwa so stark wie der Gesamtwert der hessischen Exporte zu. Die nächsten Jahre verliefen

Hessischer Außenhandel mit China von 2003 bis 2013 450 Importe Hessens aus China

400

Exporte Hessens nach China

350

Exporte Hessens weltweit

2003 = 100

300

VR China Welt Export Import Export Import in Mrd. Euro 2,7 6,4 57,7 80,3 Anteil an Insgesamt in % 4,3 1,7 11,0 21,6 95,7 98,3 89,0 78,4 30,6 4,3 10,5 5,2 22,7 4,3 28,4 12,9 14,5 4,8 7,0 5,5 7,6 56,0 11,1 18,4

Importe Hessens weltweit

250 200 150

deutlich lebhafter, sodass für den Untersuchungszeitraum mehr als eine Verdopplung der hessischen Exporte in Richtung China zu Buche steht, während die Exporte insgesamt lediglich um zwei Drittel gestiegen sind. Der Handel Hessens mit der Volksrepublik ist durch Fertigwaren bestimmt, Produkte der Ernährungswirtschaft, Rohstoffe und Halbwaren spielen nur eine geringe Rolle. Die Rangliste der wichtigsten Exportgüter im Handel mit China wird von Maschinen angeführt, auf die 30,6 % der Exporte entfallen. Binnen weniger Jahre ist China damit wichtigster Auslandskunde des heimischen Maschinenbaus geworden. Chemische und Pharmazeutische Erzeugnisse – die hessischen Exportschlager schlechthin – finden sich mit einem Anteil von 22,7 % auf dem ungewohnten zweiten Platz wieder. Produkte aus dem Bereich Feinmechanik und Optik (14,5 %) folgen auf Rang drei. In umgekehrter Richtung, d.h. von China nach Hessen, wird der Außenhandel von Erzeugnissen der Elektrotechnik dominiert, die mehr als die Hälfte (56,0 %) aller hessischen Importe aus China stellen.

100 50 2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Dr. Claus Bauer, Hessen Agentur Alexander Werner, Hessen Agentur

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur. _____________________ 1) Aufgrund der unterschiedlichen Abgrenzungskonzepte von Ein- und Ausfuhr auf Bundesländerebene ist eine Saldierung, d.h. die Bildung eines hessischen Außenhandelssaldos, nicht statthaft.

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SCHWERPUNKTTHEMEN

MINT-Projekte in Hessen Steigender Bedarf an MINT-Ausbildung Die Bedeutung von MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) für Bildung und Beschäftigung steht seit einigen Jahren verstärkt im öffentlichen Interesse, da von einem steigenden Bedarf an MINT-Arbeitskräften auszugehen ist. Dies gilt für MINT-Akademiker wie auch für beruflich qualifizierte MINT-Fachkräfte. Als Ursachen sind die zukünftig zu erwartenden Übergänge von Beschäftigten in den Ruhestand sowie der technologische Fortschritt anzuführen. In Hessen ist die Zahl der MINT-Studienanfänger in den Fächergruppen Mathematik, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften seit einigen Jahren stark gestiegen. 2013 begannen in Hessen 46 % aller Studierenden im ersten Fachsemester ein MINT-Studium (Vorjahr: 40 %). Seit 2002 hat sich die Zahl der MINT-Studienanfänger damit in etwa verdoppelt.1 Anders sieht es bei der Entwicklung der dualen Ausbildungsberufe im MINT-Bereich aus. Zwar ist die Anzahl der neu abgeschlossenen MINT-Ausbildungsverträge seit 2002 mit rund 5 % stärker als die Gesamtentwicklung (rund +2 %) gestiegen,2 erreicht damit allerdings längst nicht die gleiche Dynamik wie bei der MINTHochschulausbildung. Daraus lässt sich ableiten, dass zukünftig vor allem der dualen MINT-Ausbildung eine größere Aufmerksamkeit zuteil werden sollte. Mit dem Ziel junge Menschen für MINTBerufe zu gewinnen, sind in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe unterschiedlicher Maßnahmen („MINT-Projekte“) entstanden. Deren Spektrum reicht von der Vermittlung erster spielerischer

und experimenteller Kenntnisse im Rahmen der Frühförderung bis hin zur Ausbildung der Lehrkräfte und Erzieher, um eine qualifizierte Begleitung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund hat die Hessen Agentur in einer aktuellen Studie3 im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung eine Bestandsaufnahme und Strukturanalyse hessischer MINT-Projekte vorgenommen, um einen Überblick der Projektlandschaft in Hessen geben zu können. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf Projekte gelegt, die in der Phase der Berufsorientierung von Jugendlichen angesiedelt sind. Vielzahl außerschulischer MINT-Projekte Als Ergebnis der umfangreichen Recherchearbeiten der Hessen Agentur konnten insgesamt 261 außerschulische MINTProjekte identifiziert und erfasst werden, von denen 170 Projekte in Hessen lokalisiert sind. 91 Projekte sind bundesländerübergreifende oder auch international

angelegte Projekte, die hessischen Interessenten zur Verfügung stehen, deren Träger aber außerhalb Hessens sitzen. Generell kann bei der Dokumentation der Projektlandschaft aufgrund der Vielfältigkeit nicht von einer vollständigen, aber doch von einer weitgehenden Erfassung der thematisch relevanten Projekte ausgegangen werden. Der Umfang der von der Hessen Agentur erfassten Projekte übersteigt damit die Zahl der in bestehenden bundesweiten Portalen (tecnopedia.de, mintzukunftschaffen.de) verzeichneten Projekte um ein Vielfaches. Kategorien der MINT-Bildung Um die vielen Facetten außerschulischer Initiativen besser zu strukturieren, werden fünf Kategorien unterschieden: Bei 83 bzw. 32 % der insgesamt 261 erfassten MINT-Projekte handelt es sich um Experimentierangebote. Hierzu werden unter anderem Science Center, d.h. Mitmach-Museen wie das Mathematikum in Gießen, und Science Camps – mehrtägige Veranstaltungen, die häufig als Ferienangebot konzipiert sind – gezählt.

Außerschulische MINT-Projekte nach Kategorien (Anteil an allen MINT-Projekten in %) Experimentierangebote 21% 32%

Angebote an der Schnittstelle Schule-Beruf / Hochschule Wettbewerbe

13%

Netzwerke / Internetportale 17%

17%

weitere außerschulische Angebote Quelle: Hessen Agentur (Stand: August 2013).

_____________________ 1) Vgl. Kuse, S. (2014): Berufsausbildung in Hessen 2014, HA Report Nr. 869, Wiesbaden, S. 58. 2) Vgl. ebenda, S. 26. 3) Vgl. Trabert, L., Ramsauer, K. (2014): MINT-Projekte in Hessen – Bestandsaufnahme und Strukturanalyse, HA Report Nr. 872, Wiesbaden.

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SCHWERPUNKTTHEMEN

44 (17 %) der MINT-Projekte stellen Angebote an der Schnittstelle zwischen Schule und Ausbildung sowie Schule und Studium dar. Zum einen sind dies Angebote von Hochschulen, die im Rahmen von Informationsveranstaltungen einen Überblick über die Studienfächer in den MINTBereichen bieten. Zum anderen handelt es sich um vielseitige Projekte, die mit praktischen Elementen, Schnupperangeboten und Mentorenprogrammen auf eine betriebliche Ausbildung im MINT-Bereich abzielen. Teilweise richten sich solche Projekte gezielt an Mädchen (z.B. Girls‘ Day). Ebenfalls 44 (17 %) der erfassten MINTProjekte sind Wettbewerbe, wozu z.B. die Klassiker „Jugend forscht“ und der seit 1969 stattfindende hessische Mathematikwettbewerb gehören. Hinzugekommen sind in den letzten Jahren eine ganze Reihe neuer Wettbewerbe, die von Universitäten, Verbänden und Unternehmen ausgelobt werden. 34 Projekte (13 %) können der Kategorie Netzwerke und Internetportale zugeordnet werden, die gebündelte Informationen über verschiedene Aktivitäten im MINT-Bereich bieten. Unter den 56 (21 %) weiteren außerschulischen Lernangeboten werden vor allem fachwissenschaftliche Vorträge und Vorlesungen sowie Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte subsumiert. Themen und Zielgruppen Die thematische Strukturierung der Projekte zeigt, dass Projekte mit naturwissenschaftlichem Themenschwerpunkt am häufigsten (76 %) durchgeführt werden. Dies dürfte vor allem mit der Breite des naturwissenschaftlichen Spektrums – Biologie, Chemie, Physik – zusammenhängen. Technischen Fragestellungen wenden sich 54 % der Projekte zu. Projekte mit dem Schwerpunkt Mathematik (37 %)

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oder Informatik (33 %) werden weniger häufig durchgeführt. Von der Grundstruktur der Schwerpunktsetzungen entspricht das Bild der in Hessen angebotenen Projekte damit einem Muster, das sich auch in anderen Erhebungen widerspiegelt. Aus der differenzierteren Auswertung nach den Zielgruppen der Maßnahmen geht hervor, dass die bestehenden Projekte ähnlich stark auf Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I und II ausgerichtet sind. Dies stellt ein Ungleichgewicht dar, da absolut gesehen deutlich mehr Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I besuchen. Zudem ist davon auszugehen, dass zukünftige Fachkräftelücken stärker bei Fachkräften mit dualer als mit akademischer Ausbildung entstehen werden. Die Analyse der Maßnahmen nach Zielgruppen hat darüber hinaus ergeben, dass es hessenweit lediglich wenige flächendeckende Angebote gibt, die sich explizit an Mädchen richten. Nur rund 7 % aller Projekte sind ausschließlich für Mädchen konzipiert. Regionale Verteilung der MINT-Aktivitäten in Hessen Die räumliche Verteilung (vgl. umseitige Karte) der recherchierten MINT-Aktivitäten mit Sitz in Hessen zeigt auf, dass die überwiegende Zahl der Projekte im Regie-

rungsbezirk Darmstadt angesiedelt ist. Insgesamt sind 65 % aller hessischen Aktivitäten im Regierungsbezirk Darmstadt verortet, im Regierungsbezirk Gießen sind es 19 % und im Regierungsbezirk Kassel 16 % der Projekte. Die Häufung der MINT-Aktivitäten im Regierungsbezirk Darmstadt beruht teilweise darauf, dass einige der bundesweiten Projekte von Institutionen durchgeführt werden, deren Sitz in Frankfurt am Main ist. Die Goethe-Universität sowie Unternehmen des Industrieparks in FrankfurtHoechst sind ebenfalls Träger zahlreicher Projekte. Frankfurt am Main und Darmstadt sind mit jeweils 42 Projekten die Standorte mit den meisten MINT-Projekten in Hessen. In Darmstadt spielen vor allem die zahlreichen Aktivitäten der Technischen Universität sowie das Projekt „Kinderuniversität“ des Vereins Forum Beruf, Karriere, Zukunft e.V. und des Helmholtz Zentrums für Schwerionenforschung eine Rolle. Darüber hinaus gibt es weitere Aktivitäten einzelner Unternehmen. Die starke Konzentration von MINT-Projekten im Regierungsbezirk Darmstadt ist allerdings nicht als einseitige Konzentration zu werten, denn sie entspricht der Verteilung der Bevölkerung in Hessen. D.h., im Regierungsbezirk Darmstadt mit einer rund drei- bis vierfach so hohen Bevölkerungszahl wie in den anderen beiden Regierungsbezirken, finden sich auch ent-

Thematischer Schwerpunkt der außerschulischen MINT-Projekte* Naturwissenschaften

76

Technik

54

Mathematik

37

Informatik

33 0

20

*Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Hessen Agentur (Stand: August 2013).

40

60

80 Anteil in %

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SCHWERPUNKTTHEMEN

Außerschulische Mint-Projekte in Hessen

sprechend mehr Ang. In Nord- und hins-

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SCHWERPUNKTTHEMEN

sprechend mehr Angebote. In Nord- und Mittelhessen hingegen sind relativ zur geringeren Bevölkerungsdichte auch weniger Angebote angesiedelt. Unter Verwendung der Bevölkerungsverteilung als Referenz wird die bestehende räumliche Verteilung der MINT-Projekte insgesamt als angemessen bewertet. Jedoch ist darauf hinzuweisen, dass mit der deutlich geringeren Dichte der Projekte in Nord- und Mittelhessen eine wesentlich schlechtere Erreichbarkeit für die einzelnen Nachfrager verbunden ist. So hat die Bestandsaufnahme der außerschulischen MINT-Projekte einige regionale „weiße Flecken“ aufgedeckt. Dazu gehören u.a. der Vogelbergkreis und der Landkreis Waldeck-Frankenberg. Auch in Südhessen weisen der Rheingau-TaunusKreis, der Hochtaunuskreis, der Wetteraukreis sowie der Odenwaldkreis keine dort ansässigen außerschulischen MINT-Projekte auf. Allerdings ist bei den Letztgenannten die Erreichbarkeit vorhandener Angebote leichter, da diese Kreise an Ballungsräume angrenzen. MINT-Förderung an den hessischen Schulen Die grundlegende Vermittlung von naturwissenschaftlicher und technischer Bildung findet im Rahmen des Unterrichts in den MINT-Fächern an den Schulen statt. In einigen hessischen Schulen geht das Engagement der MINT-Förderung jedoch weit darüber hinaus. In welcher Dimension profilieren sich hessische Schulen im Rahmen der MINT-Bildung? Dazu sind hessische Grundschulen mit ausgewählten MINT-Projekten dokumentiert („Chemiekisten“ der Chemieverbände Hessen, „Klasse(n)kisten“ der Deutschen Telekom Stiftung, Angebote des Vereins Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland) sowie weiterführende Schulen mit einer spezifischen MINT-Ausrichtung („I am

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MINT“ Schulen, MINT-Excellenz Schulen, MINT-freundliche Schulen). Für die hessischen Grundschulen zeigt sich, dass etwa ein Drittel aller hessischen Grundschulen bestimmte MINT(Kisten-)Angebote einsetzt. Dabei lassen sich große Unterschiede zwischen den Landkreisen feststellen. Während in manchen Kreisen mehr als die Hälfte aller Grundschulen MINT-Aktivitäten durchführt (Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Kassel, Odenwaldkreis, Frankfurt am Main, Wiesbaden), gibt es auch Kreise, in denen der Anteil der Schulen, die eines der genannten MINT-Angebote nutzen, relativ gering ist (Stadt Offenbach, SchwalmEder-Kreis, Stadt Darmstadt). In den weiterführenden Schulformen der Haupt- und Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien setzen sich insgesamt 16 % intensiver mit der MINT-Thematik auseinander. Zum Zeitpunkt der Erhebung (April 2014) beteiligten sich insgesamt 63 Schulen an dem Programm „I am MINT“, 29 Schulen haben das Zertifikat „MINT-freundliche Schule“ und 30 Schulen sind als MINT-Excellenz Schulen ausgezeichnet. Im Vergleich der Bundesländer weist Hessen hinter Nordrhein-Westfalen die zweithöchste Zahl an MINTExcellenz Schulen aus. Die Auswertungen nach Schulform zeigen, dass der Anteil der Gymnasien, die einen Schwerpunkt auf die MINT-Bildung legen, mit 22 % am höchsten ist. Vergleichbar hoch ist das MINT-Engagement an den Gesamtschulen, von denen sich insgesamt 20 % an der MINT-Förderung beteiligen. Bei den Haupt- und Realschulen ist mit einem Anteil von nur 8 % hingegen ein deutlich geringeres Engagement zu erkennen. Die Spannbreite im regionalen Vergleich ist erheblich: Sie reicht von Landkreisen, in denen rund jede dritte weiterführende Schule einen Schwerpunkt in der MINTBildung hat (Lahn-Dill-Kreis, Main-Taunus-

Kreis) bis zu Kreisen, in denen sich keine einzige weiterführende Schule der MINTFörderung widmet (Landkreis Kassel, Vogelsbergkreis). Zur Weiterentwicklung der MINT-Förderung Aus den Untersuchungsergebnissen werden fünf Bereiche einer sinnvollen Weiterentwicklung der hessischen MINT-Förderung abgeleitet. Diese umfassen - die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung, um bestehende „weiße Flecken“ zu schließen, - die systematische Unterstützung der frühkindlichen MINT-Förderung und eine kontinuierliche Fortsetzung entlang der Bildungskette, - eine gezielte Unterstützung von Lehrkräften, da ihnen als Hauptakteure bei der Vermittlung von MINT-Wissen eine zentrale Rolle zukommt, - den Ausbau längerfristiger MINT-Angebote für Mädchen, um die überwiegend punktuellen Angebote zu ergänzen, - den Aufbau von Kommunikations- und Vernetzungsstrukturen und die Herstellung von Transparenz über bestehende MINT-Projekte in Hessen. Einzelne Vorschläge zur Umsetzung dieser Förderungsansätze wurden im Rahmen einer vom Wirtschaftsministerium veranstalteten MINT-Tagung im September 2014 mit Fachvertretern der MINT-Bildung diskutiert. Lioba Trabert, Hessen Agentur

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SCHWERPUNKTTHEMEN

Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings katoren einen hohen Einfluss auf die Platzierungen der Regionen. Oftmals steht die Verdichtung einer sachgerechten Interpretation der Ergebnisse im Wege, da die zugrunde liegenden regionalen Eigenschaften nicht mehr erkennbar sind. Damit existiert häufig eine Diskrepanz zwischen Rankings und wissenschaftlichen Untersuchungen regionaler Unterschiede. Für Bundesländer und Kreise liegen von verschiedenen Autoren Rankings vor. Vielfach werden die Rankings in einem regelmäßigen Rhythmus veröffentlicht und ermöglichen so einen Zeitvergleich der Position einzelner Regionen. Die nachfolgenden Aufstellungen geben einen Überblick über die Position Hessens und hessischer Regionen in ausgewählten aktuellen Rankings, denen eine hohe mediale Aufmerksamkeit zuteil wurde.

Rankings als Instrument der Wirtschafts- und Regionalforschung In Deutschland bestehen regionale Unterschiede im Hinblick auf Wirtschaftskraft und Lebensqualität. Die Erforschung der Ursachen dieser räumlichen Struktur ist Gegenstand vielfältiger wissenschaftlicher Untersuchungen wie etwa Analysen der regionalen Wachstumsforschung sowie der Regional- und Raumplanung. Die regionalen Unterschiede werden häufig in Form von so genannten Rankings zusammengefasst. Dabei werden die untersuchten Regionen anhand ausgewählter Kriterien in eine Rangfolge gebracht. Rankings erfreuen sich vor allem in den Medien einer großen Beliebtheit, da sie die komplexen Zusammenhänge der regionalen Unterschiede auf eine einzige Bewertung verdichten und plakativ darstellen. Da aber vielfältige Indikatoren herangezogen werden, treten methodische Schwierigkeiten bei der Informationsverdichtung auf, die zu Kritik an Rankings führt. So haben Auswahl und Gewichtung der Indi-

Platzierung Hessens in ausgewählten Bundesländerrankings Die Bundesländerrankings von IW-Consult und Bertelsmann Stiftung bieten einen

breiten, auf zahlreiche sozio-ökonomische Aspekte ausgerichteten Blickwinkel. Im Ranking der Bertelsmann Stiftung sowie auch im Bestandsranking von IW-Consult belegt Hessen dabei vordere Plätze. Im Dynamikranking der IW-Consult, bei dem die Entwicklung der letzten Jahre bewertet wird, sind dagegen starke Schwankungen der Platzierungen über die Jahre hinweg zu beobachten. Zuletzt belegte Hessen hier den 13. Rang. Andere Rankings haben einen engeren thematischen Fokus. Im Glücksatlas der Deutschen Post z.B. wird die Lebenszufriedenheit der Bevölkerung untersucht. Sowohl beim Glücksatlas als auch beim Ranking zum gesellschaftlichen Zusammenhalt der Bertelsmann Stiftung befindet sich Hessen überwiegend im Mittelfeld der Bundesländer. Ebenfalls mittlere Ränge erreicht Hessen im Bildungsmonitor des IW Köln. Hingegen nimmt Hessen im Ranking der Erfolgsfaktoren Erneuerbarer Energien lediglich einen Platz im hinteren Drittel ein, wobei bei einzelnen Indikatoren vordere Plätze belegt werden.

Ausgewählte Bundesländerrankings Platzierung Hessens unter den Bundesländern

Schwankung der Platzierung Hessens im Zeitvergleich

Zahl der Indikatoren

Turnus

Bestand: 4 Dynamik: 13

Bestand: gering Dynamik: hoch

Knapp 50

Jährlich 2003-2012

Einkommen: 5 / 3* Beschäftigung: 4 / 3 Sicherheit: 4 / 3

Mittel

Über 50

Zwei-drei-jährlich 2001-2010

Deutsche Post Glücksatlas 2013

6

Sehr hoch

5

Jährlich seit 2011

Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt - messen was verbindet 2014 (Bertelsmann Stiftung)

7

Mittel

31

Einmalig 2014

Bildungsmonitor 2014 (INSM / IW Köln)

7

Mittel

93

Jährlich seit 2004

Erfolgsfaktoren Erneuerbarer Energien 2014 (DIW / ZSW / AEE)

12

Gering

53

Zwei-jährlich seit 2008

Ranking (Herausgeber) Bundesländer im Vergleich 2012 (Wirtschaftswoche / INSM / IW-Consult) Die Bundesländer im Standortwettbewerb 2010 (Bertelsmann Stiftung)

* Die jeweils erste Zahl bezieht sich auf das Erfolgsranking, die zweite Zahl auf das Aktivitätsranking. Quelle: Hessen Agentur.

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SCHWERPUNKTTHEMEN

Hervorzuheben sind die großen methodischen Unterschiede der Rankings hinsichtlich Datengrundlage und Anzahl der genutzten Einzelindikatoren. Eine methodische Auseinandersetzung und detaillierte Betrachtung dieser Rankings – insbesondere auch der Veränderung der Platzierungen im Zeitablauf – liefert eine aktuelle Studie der Hessen Agentur, die im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung erstellt wurde.1 Platzierung hessischer Kreise in Regionalrankings Aufgrund der teils großen Heterogenität der Regionen innerhalb der Bundesländer besteht der Vorteil von Regional- gegenüber Bundesländerrankings insbesondere

dem Landkreis München, Erfolg versprechende Strategien übernehmen kann. Daher werden oft partielle Rankings vorgenommen, bei denen nicht alle Regionen Deutschlands betrachtet werden, sondern eine Vorauswahl nach strukturellen Merkmalen getroffen wird. In den drei umfassenden Regionalrankings aller 402 Kreise Deutschlands von Prognos, Focus und IW-Consult sind die hessischen Regionen entsprechend ihrer strukturellen Unterschiede sowohl in der Spitzengruppe als auch am Ende des Feldes zu finden. Während beim Ranking von Prognos die Stadt Darmstadt mit Rang sechs, bei IW-Consult im Niveauranking der Main-Taunus Kreis mit Platz vier und im Dynamikranking die Stadt Kassel mit Rang drei in die bundesweiten Top 10 vorstoßen, enttäuschen die Plat-

in den präziseren Auswertungsmöglichkeiten. So wird bei Rankings auf Bundeslandebene etwa Nord- und Südhessen der gleiche Indikatorwert zugewiesen, obwohl beide Regionen Unterschiede bezüglich verschiedener Kennzahlen aufweisen. Allerdings ist die stärkere Variation struktureller Merkmale zwischen den kleinräumigen Regionen stets bei der Interpretation der Regionalrankings zu beachten. So ist für regionale Rankings insbesondere bedeutend, inwieweit sich die Regionen überhaupt vergleichen lassen. Maßstab hierfür muss sein, ob sich etwa Erfahrungen der „Erfolgreichen“ im Rahmen eines Benchmarking von anderen Regionen aufgreifen lassen. Es erscheint fraglich, ob z.B. der Landkreis MansfeldSüdharz (letzter Platz aller Kreise im Niveauranking von IW-Consult) vom Sieger,

Ausgewählte Rankings von Kreisen und kreisfreien Städten Ranking (Herausgeber) Zukunftsatlas Regionen 2013 - Deutschlands Regionen im Zukunftswettbewerb (Handelsblatt / Prognos)

Platzierungen Hessen

Schwankung der Zahl der Platzierungen Hessens Indikatoren im Zeitvergleich

Turnus

Darmstadt: 6 … Odenwaldkreis: 338

Mittel

29

Drei-jährlich seit 2004

Fulda: 76 … Offenbach: 365

33

Einmalig

Regionen im Wettbewerb 2013 (IW-Consult)

Niveau: Main-Taunus-Kreis: 4 … Werra-Meißner-Kreis: 329 Dynamik: Kassel: 3 … Bergstraße: 394

18

Einmalig

DekaBank Städteranking 2013

Frankfurt: 2 Wiesbaden: 10

Gering

28

Jährlich seit 2007

HWWI / Berenberg Städteranking 2013 - Die 30 größten Städte Deutschlands im Vergleich

Frankfurt: 1 Wiesbaden: 8

Gering

16

Zwei-drei-jährlich seit 2008

Städteranking 2013 - Deutsche Großstädte im Vergleich (Wirtschaftswoche / IW-Consult)

Frankfurt: 6 / 51* Darmstadt: 8 / 27 Kassel: 43 / 9 Offenbach: 31 / 31 Wiesbaden: 19 / 47

26

Jährlich seit 2004

Focus Lebenswertstudie Deutschland - Die 402 Kreise und kreisfreien Städte im Vergleich 2014 (Focus / Wolfgang J. Steinle)

* Die jeweils erste Zahl bezieht sich auf das Niveauranking, die zweite Zahl auf das Dynamikranking. Quelle: Hessen Agentur.

_____________________ 1) Vgl. Werner, A. (2014): Bundesländer-, Regional- und Städterankings im Vergleich, HA Report Nr. 875, Wiesbaden.

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SCHWERPUNKTTHEMEN

zierungen der hessischen Regionen im Ranking des Focus. Hier ist die bestplatzierte hessische Region der Landkreis Fulda auf Rang 76. In den Städterankings von DekaBank, HWWI und IW-Consult werden nicht alle Kreise Deutschlands, sondern nach Einwohnerzahl ausgewählte Städte miteinander verglichen. Im Städteranking der IW-Consult sind alle fünf kreisfreien Städte in Hessen einbezogen. Während Frankfurt mit dem sechsten und Darmstadt mit dem achten Rang sehr gute Platzierungen beim Ranking des derzeitigen Niveaus erreichen, schneidet Kassel beim Ranking der Entwicklungsdynamik mit Rang neun gut ab. In den beiden anderen Rankings sind aus Hessen nur die Städte Frankfurt und Wiesbaden aufgeführt, die ausgesprochen gute Plätze erreichen. Die unterschiedliche Platzierung der hessischen Regionen in den einzelnen Rankings ist auf verschiedene Einflussfaktoren zurückzuführen: Die Rankings haben bis zu einem gewissen Grad voneinander abweichende Zielsetzungen, sodass unterschiedliche Ergebnisse gerechtfertigt sind. Jedoch spielen auch strukturelle Unterschiede der Regionen eine Rolle, die aber in den Bewertungssystemen der Rankings nicht erfasst werden. Schließlich haben methodische Unterschiede zwischen den Rankings teils schwerwiegenden Einfluss, wie im nächsten Abschnitt durch den exemplarischen Vergleich zweier Rankings verdeutlicht wird. Auswirkungen methodischer Unterschiede von Rankings Die IW-Consult hat sowohl ein gemeinsames Ranking aller Kreise in Deutschland im Jahr 2014 als auch ein partielles Ranking von 71 kreisfreien Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern im Jahr 2013 vorgenommen.

Rang der Regionen: Städteranking und Regionalranking im Vergleich 75

50

Rang im Städteranking 0

Hessen 25

50

75

Deutschland

25

0 Quelle: IW-Consult (2013, 2014), Darstellung der Hessen Agentur.

Rang im Regionalranking

Der Vergleich dieser Rankings ist methodisch interessant, da beide Rankings im ersten Schritt weitgehend auf die gleiche Datengrundlage von rund 50 potenziellen Indikatoren zurückgreifen. Zudem stimmen Ziele und Methodik der Rankings vielfach überein, da in beiden Rankings das wirtschaftliche Niveau (Niveauranking) sowie die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre (Dynamikranking) bewertet werden. Trotzdem unterscheiden sich die partielle Sichtweise und das flächendeckende Regionalranking bereits bei den Ergebnissen der statistisch-ökonometrischen Auswahl der Indikatoren. Aus den 50 potenziellen Indikatoren werden nur neun Indikatoren für beide Rankings als relevant identifiziert. Hierzu zählen etwa die Straftaten, die Schulabgänger ohne Abschluss, die Hochqualifizierten sowie der Gewerbesteuerhebesatz. Neben den gemeinsamen Indikatoren beinhaltet das Städteranking 17 und das Regionalranking neun weitere Einzelindikatoren. Beispielsweise ist das BIP pro Einwohner nur im Städteranking relevant, während die Industriequote nur im Regio-

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nalranking herangezogen wird, um die Wirtschaftsstruktur der Regionen zu bewerten. Diese beträchtlichen Unterschiede zwischen den genutzten Indikatoren wirken sich auf die Ergebnisse der beiden Rankings aus. Zur Verdeutlichung werden die Resultate der 71 kreisfreien Städte aus dem Regionalranking der 402 Kreise extrahiert und den Ergebnissen des Städterankings gegenübergestellt. Hierbei ergibt sich für das Dynamikranking eine Korrelation von 0,78. Trotz des dadurch ausgedrückten Zusammenhanges zwischen den Platzierungen der beiden Rankings erscheinen die Abweichungen relativ hoch, wie in dem dargestellten Streudiagramm des Dynamikrankings zu erkennen ist. Eine besonders starke Differenz tritt im Dynamikranking bei der Stadt Darmstadt auf, die im Regionalranking den 355. Rang – und damit den 65. Rang unter den betrachteten Städten – erreicht, aber im Städteranking auf dem 27. Rang liegt. Darmstadt profitiert im Städteranking gegenüber dem Regionalranking beispielsweise durch die Aufnahme des Indi-

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SCHWERPUNKTTHEMEN

kators der wissensintensiven Dienstleistungen und den Ausschluss des Indikators Patentanmeldungen. Im Niveauranking ist die größte Abweichung für Leverkusen zu beobachten, das im Regionalranking den sechsten und im Städteranking den 36. Rang unter den 71 Städten erreicht. Insgesamt ist die Korrelation im Niveauranking zwischen Regional- und Städteranking mit 0,83 vergleichbar mit dem Dynamikranking, das Streudiagramm fällt entsprechend ähnlich aus. Fazit Aus der Betrachtung von verschiedenen Bundesländer-, Regional- und Städterankings lassen sich Erkenntnisse über die Situation Hessens und hessischer Regionen in verschiedenen Themengebieten gewinnen. Die Zusammenschau zeigt, dass Hessen bzw. hessische Regionen sowohl vordere als auch hintere Platzie-

rungen in aktuellen Rankings erreichen. Die Ergebnisse der Rankings hängen jedoch maßgeblich von der Anzahl, der Auswahl, dem Gewichtungsschema und der Art der Zusammenfassung der einzelnen Indikatoren ab. Insgesamt ist aufgrund der methodischen Gesichtspunkte von Rankings und der Diskrepanz zwischen den Platzierungen von gleichen Regionen in verschiedenen Rankings der Empfehlung von Besecke und Herkommer2 zum sinnvollen Umgang mit Städterankings zu folgen: „Im Lichte der methodischen Untiefen vieler Rankings kann weder zu offensivem Enthusiasmus über gute Ergebnisse, noch zu übereiltem Alarmismus bzw. harschen Dementis und defensiven Abwehrreaktionen bei schlechtem Abschneiden geraten werden.“ Sie betonen, dass große Vorsicht und ausreichend Gelassenheit geboten ist. Alexander Werner, Hessen Agentur

_____________________ 2) Besecke, R., Herkommer, B. (2007): Schönste Stadt, Erfolgreichste Stadt, Lebendigste Stadt – Sinn und Unsinn von Städterankings, Institut für Stadt- und Regionalplanung, Technische Universität Berlin, Graue Reihe Nr. 5, Berlin, S. 103.

10

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Die hessische Konjunktur in Zahlen Hessische Konjunkturindikatoren im Überblick 2013

2014

Art der Angabe Sep

Okt

Nov

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Aktuellste 3 Monate gegen entsprechende Vorjahresmonate (Veränderung in %)

Arbeitsmarkt Arbeitslosenquote (in %)1 Arbeitslose Gemeldete Arbeitsstellen Kurzarbeiter

5,7

5,6

5,5

5,6

5,8

5,9

5,7

5,5

5,4

– 1,2

181.508 35.744 4.143

177.937 35.134 4.465

175.663 34.628 5.068

182.154 35.424 .

186.248 36.291 .

190.105 37.896 .

182.657 38.874 .

176.902 38.503 .

174.132 38.235 .

– 0,3 9,6 – 35,6

Beschäftigte (in 1.000) Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau, Energie u. Wasser, Entsorgung Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel; Instandhaltung u. Reparatur. v. Kfz Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Information und Kommunikation Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen Wirtschaftliche Dienstleistungen Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte

2.356 9 39 437 113 328 158 73 86 141 373 135 87 293 85

2.358 8 39 437 113 328 158 73 85 140 373 135 88 294 85

2.359 8 39 437 112 329 158 72 85 140 373 135 89 295 85

2.361 9 39 434 113 326 160 74 87 140 380 133 88 294 84

2.356 9 39 434 113 325 160 74 87 139 383 133 85 293 83

2.370 9 39 437 114 330 160 75 86 141 388 132 84 294 84

2.398 9 39 440 116 333 162 75 86 141 390 134 88 300 86

. . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . .

1,6 3,1 0,3 0,6 2,2 1,4 1,6 2,9 0,6 0,3 4,7 – 1,4 0,9 2,2 0,6

Außenhandel (in Mio. Euro) Einfuhren Ausfuhren

6.759 5.032

6.971 5.258

6.872 5.219

6.945 4.843

6.786 5.252

6.358 4.329

7.306 5.297

. .

. .

2,5 2,6

Auftragseingänge Verarbeitendes Gewerbe 3 (2010 = 100) Bau 4 (2010 = 100)

97,4 143,2

100,2 151,7

102,7 113,4

100,6 114,1

105,3 166,9

87,4 120,9

103,8 130,5

. .

. .

2,2 – 5,2

Umsätze Einzelhandel 3 (2010 = 100) Gastgewerbe 3 (2010 = 100) Verarbeitendes Gewerbe 3 (2010 = 100) Bau (in 1.000 Euro)

94,1 112,5 106,7 385.429

100,2 109,5 107,4 409.502

104,1 105,8 107,9 454.020

94,7 100,6 103,1 346.823

100,1 102,8 109,3 371.058

94,1 96,9 90,8 384.669

96,8 111,7 110,4 386.425

. . . .

. . . .

0,1 1,5 0,5 – 0,1

105,6

105,4

105,6

106,2

106,3

106,3

106,4

106,2

106,1

0,22 2,05

0,23 1,95

0,22 1,99

0,24 1,44

0,21 1,34

0,19 1,03

0,10 1,06

0,08 0,96

. .

– 45,6 – 50,6

1,33 132,41 8,17

1,37 133,32 8,32

1,35 134,97 8,22

1,36 138,72 8,47

1,35 137,72 8,39

1,33 137,11 8,19

1,29 138,39 7,92

1,27 136,85 7,76

. . .

– 3,5 4,1 – 3,1

2

Verbraucherpreisindex (2010 = 100) Zinsen im Euro-Währungsgebiet (in % p.a.) EURIBOR Dreimonatsgeld 5 Kassazinssatz von 10jährigen-Anleihen 6 Wechselkurse (1 Euro = ... WE) 5 US-Dollar Japanischer Yen Chinesischer Renminbi Yuan 1

Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen ––– 2 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ––– ––– 5 Monatsdurchschnitte ––– 6 Anleihen mit AAA Rating von Zentralstaaten im Euro-Währungsgebiet

3

Volumenindex –––

4

0,7

Wertindex

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Hessisches Statistisches Landesamt, Europäische Zentralbank.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

11


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Die hessische Konjunktur im Überblick „Konjunkturprognose Hessen 2015“: Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2015 um 1,2 % Die Gemeinschaftsprognose des Hessischen Statistischen Landesamtes, der IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen und der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern vom 08.12.2014 erwartet für das Jahr 2015 ein Plus des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts in Hessen in Höhe von 1,2 % (Deutschland: ebenfalls +1,2 %). Der stärkste Zuwachs wird in dem Bereich Information und Kommunikation (+2,3 %) gesehen – gefolgt vom Baugewerbe (+1,9 %). Für das Jahr 2014 wird mit einer leicht überdurchschnittlichen Zunahme des Bruttoinlandsprodukts in Hessen um voraussichtlich 1,4 % (Deutschland: +1,3 %) gerechnet. Die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung prognostizieren für Hessen für das Jahr 2015 ein weiteres Ansteigen der Beschäftigung um rund 1,6 %, bei einem gleichzeitigen Verharren der Arbeitslosigkeit nahe dem aktuellen Niveau. Quelle: Pressemitteilung / Präsentation zur Pressekonferenz „Konjunkturprognose Hessen 2015“ des Hessischen Statistischen Landesamtes vom 08.12.2014.  Der hessische Arbeitsmarkt ist zurzeit weitgehend durch eine Seitwärtsbewegung gekennzeichnet. Im November 2014 waren in Hessen 174.132 Frauen und Männer als arbeitslos registriert, was einem – saisonüblichen – Rückgang von 2.770 Personen gegenüber dem Vormonat Oktober entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Arbeitslosenzahl im November 2014 um 1.531 niedriger. Korrespondierend dazu ist die hessische Arbeitslosenquote ebenfalls nur geringfügig zurückgegangen: Einer Quote von 5,4 % für den November 2014 stehen jeweils 5,5 % im Oktober 2014 bzw. im November 2013 gegenüber. Im November 2014 wurden 38.235 offene Stellen gemeldet – 3.607 mehr als ein Jahr zuvor. Die neuesten Angaben zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung vom September 2014 weisen ein Beschäftigungswachstum von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr aus.  Der hessische Außenhandel präsentiert sich wieder etwas lebhafter. Die Exporte der hessischen Wirtschaft addierten sich im 3. Quartal zu insgesamt 14,9 Mrd. Euro, womit das Vorjahresniveau um 2,6 % übertroffen wurde. Die hessischen Importe

12

sind nahezu gleich stark gestiegen – und zwar um 2,5 % auf einen Gesamtwert von 20,5 Mrd. Euro.  Nach dem unbefriedigenden Konjunkturverlauf im Jahr 2013 zeigt sich der hessische Einzelhandel 2014 solide: Wie bereits im 1. Halbjahr (+0,5 %) so konnte auch im 3. Quartal ein kleines Umsatzplus (+0,1 %) gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Die Beschäftigtenzahl im heimischen Einzelhandel liegt um 1,1 % über dem Wert des 3. Quartals 2013.

 Die Konjunktur im hessischen Bauhauptgewerbe stellt sich im 3. Quartal schwächer als in der ersten Jahreshälfte dar. Zwar konnte der Umsatz (-0,1 %) das Vorjahresniveau knapp halten, der Auftragseingang (-5,2 %) sowie die Zahl der Beschäftigten (-3,6 %) fallen allerdings geringer aus als vor Jahresfrist.

 Das hessische Gastgewerbe ist im 3. Quartal 2014 im Vergleich zum letzten Jahr durch höhere Umsätze (+1,5%) bei gestiegener Beschäftigung (+1,2 %) gekennzeichnet.  Die Lage im Verarbeitenden Gewerbe kann im Wesentlichen als stabil beschrieben werden: Der Umsatz lag im 3. Quartal etwas (+0,5 %), der Auftragseingang moderat (+2,2 %) über dem Wert des Vorjahres. Der Blick auf die Beschäftigung zeigt eine Zunahme um 1,2 %.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Beschäftigung und Arbeitsmarkt Im November 2014 waren 174.132 Arbeitslose in Hessen registriert, womit die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Oktober um 2.770 Personen gesunken ist. Hierbei handelt es sich um einen durchaus saisonüblichen Effekt im Vorfeld der Weihnachtszeit. Im Vergleich zum Vorjahr, d.h. zum November 2013, ist die Zahl der Arbeitslosen lediglich um 1.531 zurückgegangen. Es bedarf zweifellos kräftigerer Konjunkturimpulse als in den letzten Monaten, um die Arbeitslosigkeit deutlich zu reduzieren. Die saisonbereinigte Darstellung verdeutlicht, dass die Arbeitslosigkeit in Hessen nach einem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2012 – der auf Bundesebene deutlich geringer ausgefallen ist – seit knapp zwei Jahren im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau verharrt. Entsprechend der Arbeitslosenzahl hat sich auch die Arbeitslosenquote – definiert als die registrierten Arbeitslosen in Relation zu allen zivilen Erwerbspersonen – kaum verändert. Die Quote in Hessen war im November 2014 mit 5,4 % nur geringfügig niedriger als noch im Vormonat Oktober und im November 2013 (jeweils 5,5 %).

ARBEITSLOSE

Für den Regierungsbezirk Darmstadt wird eine Arbeitslosenquote von 5,5 % ausgewiesen, für den RB Gießen von 5,1 % und im RB Kassel beläuft sich die Quote auf 5,2 %. Diese Werte stehen für die positive Entwicklung in den nördlichen Landesteilen, wo die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren stärker gesunken ist als in Südhessen. Dies zeigt auch ein Vergleich mit den Arbeitslosenquoten von vor zehn Jahren: RB Darmstadt: 7,5 %, RB Gießen: 8,2 % und RB Kassel: 9,0 %. So führt denn anno 2014 auch ein nordhessischer Kreis – Fulda mit einer Arbeitslosenquote von lediglich 3,1 % – die Rangliste der Kreise und kreisfreien Städte Hessens an. Am anderen Ende des Klassements rangiert die Stadt Offenbach (10,8 %). Aufschlussreich ist jedoch nicht nur der Blick in die hessischen Regionen, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus: So fällt die hessische Arbeitslosenquote klar niedriger aus als im Bund – und zwar um 0,9 Prozentpunkte im November. Sie ist darüber hinaus seit mehr als vier Jahren in der Regel auch geringer als die Quote in Westdeutschland, die zurzeit 5,6 % beträgt.

Angaben über die Zahl der Kurzarbeiter liegen bis zum Berichtsmonat Mai 2014 vor. Zu diesem Zeitpunkt erhielten in Hessen 4.445 Personen Kurzarbeitergeld, womit der ohnehin bereits geringe Wert des Vorjahres (5.675 Kurzarbeiter) nochmals unterschritten wurde. Die Kurzarbeiteranzeigen1 bis November 2014 lassen nicht erwarten, dass sich an dieser Inanspruchnahme auf niedrigem Niveau – von den üblichen, z.B. witterungsbedingten Saisonschwankungen abgesehen – in den nächsten Monaten etwas ändern wird. Die gemeldeten Arbeitsstellen (offene Stellen) sind Ausdruck der Arbeitsnachfrage der hessischen Unternehmen. Der Vergleich der offenen Stellen im November 2014 (38.235) mit deren Anzahl im November des Vorjahres (34.628) weckt durchaus gewisse Erwartungen auf eine Belebung am Arbeitsmarkt. Es wird sich allerdings zeigen, inwieweit zu besetzende Stellen und Arbeitssuchende – ob registrierte Arbeitslose oder Personen aus der so genannten Stillen Reserve – letztlich zusammenfinden.

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

100 95 90 85 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14

Arbeitslosenquoten in Hessen, Westdeutschland und Deutschland * Nov 13 Dez 13 Hessen Westdeutschland Deutschland

5,5 5,8 6,5

5,6 5,9 6,7

Jan 14

Feb 14

Mrz 14

Apr 14

Mai 14

Jun 14

Jul 14

6,0 6,4 7,3

6,0 6,4 7,3

5,9 6,2 7,1

5,8 6,0 6,8

5,7 5,9 6,6

5,6 5,8 6,5

5,8 5,9 6,6

Aug 14 Sep 14 5,9 6,0 6,7

5,7 5,8 6,5

Okt 14

Nov 14

5,5 5,6 6,3

5,4 5,6 6,3

* Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, Angaben in Prozent

_____________________ 1) Vor Beginn der Kurzarbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitszeitausfall erstatten. Insofern können die Anzeigen als potenzielle Zugänge in die Kurzarbeit interpretiert werden, die tatsächliche Inanspruchnahme steht jedoch erst später fest.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

13


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

110

BESCHÄFTIGTE

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010=100)

Deutschland

Hessen

Jan 14

Jul 14

105

100 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Ohne den Blick auf die Beschäftigung wäre das Bild des hessischen Arbeitsmarktes zweifellos unvollständig, wobei zu beachten ist, dass die Angaben über die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zur Arbeitslosigkeit erst mit einem zeitlichen Abstand von zwei Monaten vorliegen. Der saisonbereinigte Verlauf der Beschäftigung ist sowohl für Hessen als auch für Deutschland insgesamt bereits seit rund vier Jahren aufwärts gerichtet – sieht man von einem Ausreißer im Ferienmonat August 2014 ab. Nachdem die Dynamik in Hessen etwa ab der Jahresmitte 2012 hinter der auf Bundesebene zurückgeblieben war, zieht in den letzten Monaten die Beschäftigungsentwicklung in Hessen erfreulicherweise wieder an. Die amtliche Statistik (Ursprungswerte) weist für Hessen im September 2014 knapp 2,4 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus. Dies sind rund 41.900 Personen bzw. 1,8 % mehr als noch ein Jahr zuvor. Hierbei handelt es sich nicht nur um ein bemerkenswert kräftiges Plus,

Jul 13

sondern die Beschäftigungszunahme fällt zudem gleich hoch wie in Westdeutschland (+1,8 %) und etwas höher als im Bund (+1,7 %) aus. Dies war auch bereits in den Monaten Mai bis Juli der Fall. In den Jahren 2012 und 2013 waren hingegen für Hessen – im Einklang mit der saisonbereinigten Darstellung – in der Regel unterdurchschnittliche Zuwachsraten zu konstatieren. Dies lässt hoffen, dass die Beschäftigungsentwicklung in Hessen wieder zum Bundestrend aufgeschlossen hat. Der Zuwachs der Beschäftigung in Hessen steht auf einer breiten Basis, denn bis auf eine einzige Ausnahme zählen alle betrachteten Wirtschaftsbereiche im September 2014 – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaße – mehr Personen als im Vorjahr. Die Ausnahme stellt der Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ dar, wo der Beschäftigungsstand um 1,4 % gesunken ist. Den mit Abstand größten Zuwachs im Vergleich der Monate September 2013 und

2014 – sowohl absolut (+17.400 Beschäftigte) als auch relativ (+4,7 %) – weisen die so genannten wirtschaftlichen Dienstleistungen aus, die traditionell ein wichtiger Beschäftigungsmotor in Hessen sind. Damit entfallen per Saldo gut vier von zehn der im Untersuchungszeitraum neu geschaffenen Arbeitsplätze auf dieses heterogene Segment der hessischen Wirtschaft, zu dem vor allem unternehmensorientierte Dienstleister (z.B. Unternehmensberatungen, Werbeagenturen und Ingenieurbüros) zählen. Ebenfalls klar überdurchschnittlich zugenommen hat die Beschäftigung im Gastgewerbe (+2,7 %) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+2,4 %). Mit derartigen Wachstumsraten kann der größte hessische Wirtschaftsbereich, nämlich das Verarbeitende Gewerbe mit rund 440.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nicht aufwarten: Es steht nur ein Anstieg von 0,7 % zu Buche.

Veränderung der Beschäftigung im September 2014 gegenüber September 2013* Insgesamt

absolut Hessen

relativ

Bergbau, Energie und Wasser, Entsorgung absolut

relativ

Verarbeitendes Gewerbe absolut

relativ

Baugewerbe

absolut

relativ

Handel; Instandsetzung und Reparatur von Kfz absolut

relativ

Verkehr und Lagerei absolut

relativ

Gastgewerbe

absolut

relativ

41,9

1,8

0,1

0,2

3,2

0,7

2,2

2,0

5,0

1,5

3,6

2,2

2,0

2,7

Deutschland

508,1

1,7

-6,6

-1,2

80,7

1,2

17,2

1,0

37,9

0,9

39,7

2,6

29,6

3,2

Westdeutschland

429,3

1,8

-5,8

-1,4

69,7

1,2

16,7

1,3

35,1

1,0

29,1

2,4

22,2

3,1

Information und Kommunikation absolut

Wirtschaftliche Dienstleistungen

Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung

absolut

Erziehung und Unterricht absolut

relativ

Gesundheits- und Sozialwesen

sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte

absolut

absolut

relativ

absolut

relativ

absolut

relativ

0,4

0,5

0,6

0,4

17,4

4,7

-1,9

-1,4

1,3

1,5

7,0

2,4

0,9

1,1

Deutschland

20,9

2,3

-5,2

-0,5

160,5

3,9

-4,9

-0,3

17,5

1,5

108,8

2,6

10,2

0,9

Westdeutschland

14,4

1,9

-2,7

-0,3

127,6

3,8

-0,5

0,0

14,2

1,6

90,9

2,7

11,7

1,4

Hessen

relativ

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

relativ

relativ

* Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, absolute Angaben in 1.000, relative Angaben in Prozent

14

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Außenhandel, Einzelhandel und Gastgewerbe Die hessische Wirtschaft ist eng mit Absatz- und Beschaffungsmärkten in aller Welt verflochten – von Europa über „klassische“ Auslandmärkte in Übersee wie die USA bis hin zu Schwellen- und Entwicklungsländern. Entsprechend spiegeln sich in der Entwicklung des hessischen Außenhandels die Auf- und Abwärtsbewegungen der Weltwirtschaft wider. Keineswegs nur die stark exportorientierte Industrie, sondern auch viele hessische Dienstleister profitieren direkt oder indirekt von einer guten Weltkonjunktur bzw. müssen umgekehrt bei einer Rezession die negativen Effekte verkraften. Von einer Rezession kann aktuell sicherlich nicht gesprochen werden. Tatsache ist jedoch, dass die ohnehin nur verhaltene Weltkonjunktur zudem durch Krisenherde in der Ukraine und im Nahen Osten belastet wird. Wie ein kleines Konjunkturprogramm für die Weltwirtschaft wirkt hingegen der niedrige Rohölpreis. Mit Blick auf den Euroraum sind die Strafzinsen auf die Einlagen der Banken bei der EZB zu nennen – eine Maßnahme, die verdeutlicht, dass die Konjunktur derzeit keineswegs ein Selbstläufer ist.

AUSFUHR

Vor diesem konjunkturellen Hintergrund behauptet sich die hessische Exportwirtschaft gut, wie aus der saisonbereinigten Darstellung der Ausfuhr hervorgeht. In absoluten Werten gemessen führte die hessische Wirtschaft im 3. Quartal 2014 Güter für insgesamt 14,9 Mrd. Euro aus, was einem Zuwachs von 2,6 % (Deutschland: +5,4 %) entspricht. Als Stütze der hessischen Exportwirtschaft im 3. Quartal erwiesen sich die engen Handelsbeziehungen zu den USA, dem wichtigsten Außenhandelspartner Hessens, denn die Exporte dorthin legten kräftig um 27,7 % zu. Der gesunkene Eurokurs und die zurzeit erfreuliche Konjunktur in den USA beflügeln die Nachfrage nach Produkten „Made in Hessen“. Vor dem Hintergrund der Ukrainekrise sei schließlich noch die Entwicklung der hessischen Exporte in die russische Föderation genannt: -5,7 %. Die größte Nachfrage aus dem Ausland verzeichneten im 3. Vierteljahr einmal mehr Erzeugnisse der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie, die Hessen für 5,0 Mrd. Euro in alle Welt exportierte – von A wie Afghanistan bis Z wie Zypern. Dies ist

ein Drittel des gesamten Exportvolumens in diesem Zeitraum und verdeutlicht die große Bedeutung der Branche für Hessen. Mit klarem Abstand folgen elektrotechnische Erzeugnisse (2,1 Mrd. Euro) vor Kraftfahrzeugen, Kraftfahrzeugteilen sowie -zubehör im Wert von 1,5 Mrd. Euro. Wie bei der hessischen Ausfuhr, so ist ebenfalls bei der (saisonbereinigten) Einfuhr die Entwicklung am aktuellen Rand aufwärts gerichtet. Hessen importierte im 3. Quartal 2014 Güter ausländischen Ursprungs von Rohstoffen über Halbwaren bis hin zu Fertigwaren im Gesamtwert von 20,5 Mrd. Euro (Ursprungswerte). Damit ist die Einfuhr gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % (Bund: +2,2 %) gestiegen. Was Chemie und Pharma für die hessischen Exporte sind, stellt die Elektrotechnik für die Importseite dar: Wichtigste Importgüter im 3. Quartal waren Erzeugnisse der Elektroindustrie, die für 4,3 Mrd. Euro vor allem aus Asien1 eingeführt wurden. Den zweiten Rang nehmen Produkte der Metallindustrie (2,7 Mrd. Euro) vor Chemikalien und Pharmazeutika (2,5 Mrd. Euro) ein.

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

130 120 110 100 Jan 12

EINFUHR

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14 Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

140 130 120 110 100 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14

_____________________ 1) Vgl. hierzu auch den Kurzbericht „Hessischer Außenhandel mit der VR China“ auf S. 2.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

15


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

EINZELHANDEL, UMSATZ

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

Jan 13

EINZELHANDEL, BESCHÄFTIGUNG

Jul 13

Jan 14

Jul 14

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Die Konjunktur im Einzelhandel kann als Maß für den Privaten Konsum, d.h. sozusagen für die „Kauflaune“ der Bevölkerung, herangezogen werden. Nach dem wenig befriedigenden Vorjahr zeigt sich der hessische Einzelhandel im Jahr 2014 merklich stabiler, wie die saisonbereinigte Darstellung des Umsatzes und die zugrunde liegenden Ursprungswerte belegen. So konnte der Einzelhandel in Hessen in den ersten beiden Quartalen wie auch im aktuellen 3. Quartal 2014 (+0,1 %, Deutschland: +0,8 %) real, also unter Ausschaltung von Preiseffekten, ein leichtes Umsatzwachstum erzielen. Die Jahresbilanz 2014 für den Einzelhandel wird jedoch letztlich wesentlich davon abhängen, wie das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ausfällt.

GASTGEWERBE, UMSATZ

Jul 13

Der Verlauf der saisonbereinigten Beschäftigung im hessischen Einzelhandel weist gewisse Parallelen zum Umsatz auf: Nach einer schwachen ersten Jahreshälfte 2013 hat die Entwicklung an Dynamik gewonnen, die auch am aktuellen Rand noch anhält. Gemessen an den Ursprungswerten waren im hessischen Einzelhandel im 3. Quartal 2014 1,1 % mehr Beschäftigte tätig als noch vor Jahresfrist (Deutschland: +0,8 %). Wie beim Einzelhandel, so halten sich auch beim Gastgewerbe die Konjunkturschwankungen zumeist in engen Grenzen, d.h. der Umsatz in Gastronomie und Beherbergungsgewerbe folgt bereits seit mehreren Jahren im Wesentlichen einer Seitwärtsbewegung. In Hessen wurde im

Jan 14

Jul 14

3. Quartal ein erfreuliches Plus von 1,5 % verbucht, im Gastgewerbe bundesweit fiel der Umsatz real um 1,0 % höher aus als noch 2013 (jeweils Ursprungswerte). Die Entwicklung der saisonbereinigten Beschäftigung im Gastgewerbe hat im Laufe der letzten Monate etwas an Schwung eingebüßt, liegt im 3. Quartal 2014 aber nach wie vor klar über dem Vorjahresniveau. Dies gilt für Hessen (+1,2 %) ebenso wie für das Gastgewerbe auf Bundesebene, wo die Beschäftigtenzahl um 1,7 % höher ausfiel (jeweils Ursprungswerte). Zu beachten ist allerdings, dass bei der Zunahme der Beschäftigung im Gastgewerbe Teilzeitarbeitsverhältnissen eine wichtige Rolle zukommt.

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

GASTGEWERBE, BESCHÄFTIGUNG

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14 Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110 105 100 95 Jan 12

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Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Verarbeitendes Gewerbe Wie aus dem saisonbereinigten Verlauf des Umsatzes hervorgeht, präsentiert sich das Verarbeitende Gewerbe – dies gilt für Hessen wie auch für die Industrie auf Bundesebene – nach wie vor recht robust. So verzeichnete das hessische Verarbeitende Gewerbe trotz des schwachen Monates August im 3. Vierteljahr 2014 einen um 0,5 % höheren Umsatz als im Vorjahr. Auf Bundesebene steht ein Plus von 2,2 % zu Buche (jeweils Ursprungswerte). Im Vergleich etwa zur italienischen Industrie konnte sich das heimische Verarbeitende Gewerbe auch in dem unsicheren konjunkturellen Umfeld der Jahre 2012 und 2013 gut behaupten, sodass die Entwicklung 2014 auf hohem Niveau stattfindet. Wie bereits im Außenhandelskapitel (vgl. S. 15) angesprochen, haben die Konjunkturrisiken zweifellos nicht abgenommen. Umso erfreulicher ist es, dass die binnenwirtschaftlichen Kräfte – vor allem ist der hohe Beschäftigungsstand mit seinen positiven Effekten auf den Privaten Konsum zu nennen – stabilisierend wirken. Der geringen Steigerung des Umsatzes im 3. Quartal liegt kein einheitliches Muster bei den vier Hauptgruppen des Verarbeitenden Gewerbes zugrunde. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern – der

UMSATZ

größten Hauptgruppe, zu der z.B. die Metallindustrie zählt – wurde ein Umsatzminus von 3,5 % verzeichnet und im kleinsten Segment, den Gebrauchsgüterproduzenten (z.B. Haushaltsgeräte und Möbel), ein Rückgang um 1,0 %. Zuwächse hingegen konnten mit 1,7 % bzw. 4,6 % die hessischen Investitionsgüterhersteller (beispielsweise Maschinenbau) und die Verbrauchsgüterproduzenten (z.B. konsumnahe Teile der Chemie, Ernährungsgewerbe) erwirtschaften. Auf Branchenebene weist einmal mehr der Pharmabereich das mit Abstand größte Umsatzplus auf (+15,2 %), während sich die hessischen Hersteller elektrischer Ausrüstungen am entgegengesetzten Ende der Rangliste befinden (-6,4 %). Der Blick auf den Auftragseingang, d.h. sozusagen auf die Umsätze von morgen, lässt in der kurzen Frist keine wesentliche Veränderung erwarten – weder zum Positiven noch zum Negativen. So zeichnet die saisonbereinigte Darstellung seit gut einem Jahr ein weitgehend stabiles Konjunkturbild. Dies zeigt auch die Analyse des hessischen Auftragseingangs auf der Basis der Ursprungswerte (1. Halbjahr 2014: +0,8 %, 3. Quartal 2014: +2,2 %). Erste Ergebnis-

se des Auftragseingangs für den Berichtsmonat Oktober 2014 signalisieren ebenfalls Konstanz. Die expansiven Impulse für die hessische Industrie gingen im 3. Quartal 2014 vom Ausland aus. Die Auslandsbestellungen lagen um 6,7 % über dem Vorjahresniveau und konnten somit das geringere inländische Ordervolumen (-4,2 %) überkompensieren. Gleiches gilt für die deutsche Industrie insgesamt (+4,5 % versus -1,1 %). Die nach Hauptgruppen differenzierte Betrachtung des Auftragseingangs zeigt, dass die konsumnahen Bereiche im 3. Quartal besser abgeschnitten haben als die weiter vorne in der Wertschöpfungskette befindlichen Teile der Wirtschaft. So stehen den deutlichen Zuwächsen im Verbrauchs(+13,0 %) und im Gebrauchsgütersegment (+4,6 %) ein kleines Plus bei den Investitionsgüterproduzenten (+1,7 %) und ein um 2,8 % geringerer Auftragseingang bei der Herstellung von Vorleistungsgütern gegenüber. Auf der Ebene der wichtigsten Branchen reicht das Spektrum von der Pharmazeutischen Industrie (+14,7 %) bis hin zur Metallerzeugung und Metallbearbeitung (-5,4 %).

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

120 110 100 90 Jan 12

Jul 12

AUFTRAGSEINGANG

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14 Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

120 110 100 90 Jan 12

Jul 12

Jan 13

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

Jul 13

Jan 14

Jul 14

17


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

BESCHÄFTIGUNG

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

Vom Frühindikator Auftragseingang zur Beschäftigung, einem typischerweise nachlaufenden Konjunkturindikator: Nach einem – im Vergleich zur Bundesebene – etwas schwächeren Verlauf im Jahr 2012 und in der ersten Jahreshälfte 2013 setzte im Sommer 2013 auch in Hessen ein Aufwärtstrend bei der Industriebeschäftigung ein, wie die saisonbereinigte Darstellung aufzeigt. Diese positive Entwicklung, die allerdings recht verhalten ausfällt, hat so-

18

Jan 13

Jul 13

wohl im Verarbeitenden Gewerbe in Hessen als auch auf Bundesebene nach wie vor Bestand. Die Ursprungswerte unterstreichen diesen Konjunkturverlauf, denn in der hessischen Industrie waren im 3. Vierteljahr 2014 um 1,2 % mehr Beschäftigte tätig als noch im Vorjahr (Deutschland: +0,9 %). Solange die Stimmungslage bei den hessischen Unternehmerinnen und Unternehmern nicht ins Negative umschlägt, dürfte

Jan 14

Jul 14

sich an diesem Bild – ein weitgehend konstanter Beschäftigungsstand im Verarbeitenden Gewerbe – kurzfristig wenig ändern. Zumal etwa mit dem Abbau von Arbeitszeitkonten oder auch der Inanspruchnahme von Kurzarbeit ggf. Maßnahmen zur temporären Kapazitätsanpassung zur Verfügung stehen, die ohne eine Reduzierung der Belegschaft auskommen.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Bauhauptgewerbe Die Konjunktur im Bauhauptgewerbe hat an Dynamik eingebüßt, wie aus dem Verlauf des saisonbereinigten baugewerblichen Umsatzes hervorgeht. Dies trifft nicht nur für den Bau in Hessen zu, sondern gilt auch für die Branche bundesweit. Gemessen an den Ursprungswerten stagnierte im 3. Quartal 2014 in Hessen der Umsatz im Vorjahresvergleich (-0,1 %), für Deutschland insgesamt wurde ein moderater Rückgang um 1,3 % verzeichnet. Im Gegensatz dazu konnten im 2. Quartal noch Zuwächse in Höhe von 5,5 % respektive 5,0 % ausgewiesen werden. Ohne die einmal mehr erfreuliche Umsatzentwicklung im Wohnungsbau (+4,8 % im 3. Quartal 2014), die wesentlich auf einer hohen Nachfrage in Ballungsräumen wie dem Rhein-Main-Gebiet in Verbindung mit ausgesprochen niedrigen Hypothekenzinsen basiert, wäre der baugewerbliche Umsatz in Hessen im 3. Quartal deutlich niedriger ausgefallen. Der Blick auf den Auftragseingang lässt nicht erwarten, dass die Baukonjunktur in den nächsten Monaten wieder anzieht: Für Hessen wird seit drei Quartalen ein Rückgang notiert, der sich im 3. Quartal 2014 auf 5,2 % beläuft. Auch auf Bun-

BAUGEWERBLICHER UMSATZ

desebene verfehlte der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe das Vorjahresniveau (-3,2 %). Bei den hessischen Unternehmen des Hochbaus, die bereits im 1. Halbjahr 2014 weniger Aufträge als im Vorjahr akquirieren konnten (-9,9 %), steht im 3. Quartal ein Minus von 6,1 % zu Buche. Auch beim heimischen Tiefbau – +1,1 % im 1. Halbjahr 2014 – ist die Entwicklung ins Negative gedreht, wie der Wert für das 3. Vierteljahr (-4,4 %) zeigt. Die Baugenehmigungen für Neubaumaßnahmen stellen einen weiteren vorlaufenden Indikator für die Baubranche dar. Die erheblichen Schwankungen insbesondere im so genannten Nichtwohnungsbau (u.a. Büro-, Fabrik- und Handelsgebäude) erschweren allerdings die Interpretation. Im 3. Quartal 2014 wurden in diesem Segment in Hessen 22,2 % weniger Baugenehmigungen erteilt als im 3. Quartal 2013. Im Gegensatz dazu legten im Bereich des hessischen Wohnungsbaus die Genehmigungen zu – und zwar um 7,7 %. Damit scheint die Entwicklung im Wohnungsbau wieder an Fahrt zu gewinnen, nachdem der seit dem Jahr 2010 bestehende positive Trend in der 1. Jahreshälfte 2014 etwas

außer Tritt geraten war. Inwieweit und wann die genehmigten Vorhaben sich letztlich auch in den Auftragsbüchern der Bauwirtschaft niederschlagen, ist jedoch nur schwer prognostizierbar. Dies gilt vor allem für die Investitionen des Unternehmenssektors. Im Falle einer Verschlechterung der Wirtschaftslage dürfte etwa die zeitliche Verschiebung einer Erweiterungsinvestition durchaus diskutiert werden. Der Verlauf der saisonbereinigten Beschäftigung des hessischen Bauhauptgewerbes ist etwa seit Herbst 2013 abwärts gerichtet, wobei am aktuellen Rand eine gewisse Stabilisierung zu erkennen ist. Damit haben sich die hessische und die deutsche Entwicklung sozusagen wieder getroffen, denn gut zwei Jahre lang expandierte die Beschäftigung in Hessen stärker als im Bundesdurchschnitt. Im 3. Quartal 2014 lag die Zahl der Beschäftigten im hessischen Bauhauptgewerbe um 3,6 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres, während auf Bundesebene (±0,0 %) der Beschäftigungsstand stabil gehalten werden konnte (jeweils Ursprungswerte).

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

150 130 110 90 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

BESCHÄFTIGUNG (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Jul 14

Deutschland

Hessen

115 110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

Jan 13

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

Jul 13

Jan 14

Jul 14

19


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Indikatoren im Detail Beschäftigung und Arbeitsmarkt Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %)

Quartal

Halbjahr

Jahr

4/13

1/14

2/14

3/14

2/13

1/14

2012

2013

H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD

0,9 1,2 1,2 2,2 1,8 3,3 1,1 – 0,2 – 0,2 0,2 0,4 0,4 1,8 0,8 1,0 – 0,3 0,2 0,2 – 0,8 2,1 2,3 2,1 1,8 1,9 0,8 1,4 1,2 – 0,6 – 0,3 – 0,2 3,1 3,0 3,2 – 0,1 0,6 0,6 – 0,1 1,9 2,2 2,2 2,3 2,3 – 0,1 0,0 0,1

1,4 1,5 1,6 3,6 3,4 5,5 0,8 – 0,2 – 0,4 0,2 0,6 0,6 2,8 2,1 2,1 0,8 0,5 0,5 1,0 2,8 3,0 2,4 2,0 2,0 0,9 2,1 1,8 – 0,5 – 0,5 – 0,3 4,0 3,5 3,6 – 1,0 0,5 0,6 1,3 2,4 2,6 2,6 2,4 2,5 – 0,4 0,2 0,3

1,8 1,7 1,8 4,7 3,3 5,1 0,6 – 0,8 – 1,0 0,5 0,9 0,9 3,1 1,6 1,8 1,2 0,7 0,7 1,4 2,8 2,9 3,8 3,3 3,3 1,2 2,5 2,1 0,1 – 0,6 – 0,4 4,4 3,8 3,9 – 0,8 0,4 0,5 2,3 2,7 2,9 2,5 2,6 2,7 0,8 0,9 1,1

1,6 1,7 1,7 3,1 2,5 4,1 0,3 – 1,2 – 1,3 0,6 1,2 1,2 2,2 1,1 1,3 1,4 0,8 0,9 1,6 2,6 2,5 2,9 3,2 3,1 0,6 2,4 2,0 0,3 – 0,7 – 0,5 4,7 3,9 3,8 – 1,4 – 0,1 0,1 0,9 1,9 2,0 2,2 2,6 2,7 0,6 1,0 1,3

0,9 1,2 1,3 2,6 2,2 3,8 1,2 – 0,3 – 0,2 0,3 0,4 0,4 1,9 0,7 1,0 – 0,6 0,1 0,0 – 1,4 2,1 2,4 2,0 2,0 2,0 2,6 1,7 1,5 – 0,6 – 0,2 – 0,1 3,3 3,2 3,5 – 0,2 0,7 0,8 0,4 2,1 2,5 2,0 2,3 2,3 – 0,1 – 0,0 0,1

1,6 1,6 1,7 4,2 3,3 5,3 0,7 – 0,5 – 0,7 0,3 0,8 0,7 3,0 1,8 2,0 1,0 0,6 0,6 1,2 2,8 3,0 3,1 2,6 2,7 1,1 2,3 2,0 – 0,2 – 0,6 – 0,4 4,2 3,7 3,7 – 0,9 0,5 0,5 1,8 2,5 2,7 2,5 2,5 2,6 0,2 0,6 0,7

2,0 2,2 2,4 3,3 2,8 4,2 1,5 0,6 0,7 2,2 1,9 2,0 1,4 1,7 1,9 1,7 1,9 1,8 2,5 2,3 2,4 3,6 4,1 4,1 4,6 4,5 4,2 1,2 0,7 0,7 1,3 3,3 3,6 – 2,9 0,3 0,5 9,8 1,7 3,2 2,8 3,3 3,3 1,3 1,1 1,5

0,9 1,2 1,3 2,0 2,0 3,5 0,9 – 0,4 – 0,3 0,9 0,5 0,6 1,5 0,5 0,8 – 0,8 0,1 0,0 – 1,5 1,8 2,1 1,8 2,4 2,4 4,5 2,6 2,4 – 0,6 0,0 0,1 2,5 2,9 3,3 – 0,3 0,6 0,7 1,4 2,1 2,8 1,9 2,4 2,3 0,3 0,1 0,3

H D WD H D WD H D WD

2,7 1,6 3,4 3,0 1,9 0,8 – 28,8 – 18,2 – 16,0

0,1 – 0,7 1,0 2,6 2,0 0,9 – 31,2 – 23,9 – 22,2

– 1,3 – 1,9 – 0,2 0,8 6,2 5,1 . . .

– 0,3 – 1,5 – 0,1 5,5 8,7 8,2 . . .

3,7 1,6 3,6 1,0 – 1,4 – 2,5 – 18,7 – 3,5 – 2,5

– 0,6 – 1,2 0,4 1,7 4,1 3,0 . . .

– 2,3 – 2,7 – 1,3 – 6,4 2,4 1,9 – 14,3 – 24,5 – 24,9

4,1 1,8 4,0 – 3,9 – 4,3 – 5,2 12,2 11,2 12,2

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Insgesamt

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Bergbau, Energie und Wasser, Entsorgung

Verarbeitendes Gewerbe

Baugewerbe

Handel, Instandsetzung u. Reparatur v. Kfz

Verkehr und Lagerei

Gastgewerbe

Information und Kommunikation

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Wirtschaftliche Dienstleistungen

Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung

Erziehung und Unterricht

Gesundheits- und Sozialwesen

sonst. Dienstleistungen, Private Haushalte

Arbeitsmarkt Arbeitslose

Gemeldete Arbeitsstellen

Kurzarbeiter

20

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Verarbeitendes Gewerbe Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %) Umsatz 1 Vorleistungsgüterproduzenten Investitionsgüterproduzenten

Quartal

Halbjahr

Jahr

4/13

1/14

2/14

3/14

2/13

1/14

2012

2013

H

2,6

6,1

– 0,2

0,5

2,0

2,8

– 2,0

– 0,9

D

3,0

5,4

0,8

2,2

1,9

3,0

– 1,2

– 0,3

H

2,3

2,2

– 3,9

– 3,5

0,0

– 0,9

– 2,6

– 3,4

D

1,7

4,5

0,7

1,2

0,8

2,6

– 3,2

– 1,4 – 0,4

H

2,5

8,0

2,3

1,7

3,5

5,0

– 2,8

D

5,3

7,6

1,5

4,5

3,4

4,4

0,4

0,6

Gebrauchsgüterproduzenten

H

– 2,6

2,2

0,1

– 1,0

– 4,5

1,1

0,5

– 5,9

D

2,1

2,7

– 0,9

0,1

0,7

0,9

– 3,9

– 1,2

Verbrauchsgüterproduzenten

H

2,1

10,2

1,5

4,6

2,6

5,7

– 0,6

2,4

D

– 0,2

1,7

1,6

0,4

0,5

1,6

– 0,4

– 0,6

H

5,9

5,2

– 3,5

2,2

5,1

0,8

– 5,8

1,9

D

5,4

5,5

2,3

2,1

5,4

3,9

– 4,2

2,5

aus dem Inland

H

1,3

3,3

– 4,8

– 4,2

– 0,2

– 0,9

– 6,6

– 3,3

D

3,5

4,2

2,5

– 1,1

4,1

3,4

– 6,0

0,6

aus dem Ausland

H

9,3

6,5

– 2,3

6,7

9,3

2,0

– 5,2

5,9

D

6,9

6,5

2,1

4,5

6,5

4,3

– 2,6

4,0

H

6,1

1,9

– 4,9

– 2,8

5,8

– 1,5

– 6,3

– 1,7

Auftragseingänge 1

Vorleistungsgüterproduzenten

D

3,7

4,6

2,3

1,2

3,0

3,5

– 5,0

0,0

aus dem Inland

H

5,7

2,6

– 2,3

– 6,1

2,7

0,2

– 4,4

– 6,4

D

3,2

3,5

2,5

– 1,1

3,0

3,0

– 5,9

0,0

aus dem Ausland

H

6,6

1,1

– 7,0

0,0

8,6

– 2,9

– 8,0

2,7

D

4,4

6,0

2,1

3,9

3,0

4,0

– 4,0

0,0

H

5,6

2,1

– 5,9

1,7

4,8

– 2,1

– 6,6

5,3

D

6,7

5,8

2,2

2,7

7,3

4,0

– 3,9

4,3

H

– 4,0

5,2

– 8,8

– 3,8

– 3,7

– 2,3

– 2,4

0,1

D

4,0

4,9

2,8

– 1,5

5,4

3,8

– 6,2

1,2

H

15,1

– 0,5

– 3,2

6,4

13,4

– 1,9

– 10,2

10,2

D

8,1

6,3

1,8

5,1

8,4

4,0

– 2,5

6,1

H

– 10,6

– 11,5

– 7,2

4,6

– 15,4

– 9,4

– 5,8

– 10,1

Investitionsgüterproduzenten aus dem Inland aus dem Ausland Gebrauchsgüterproduzenten

D

6,9

2,4

0,1

– 1,1

3,3

1,2

– 6,4

1,5

aus dem Inland

H

– 9,6

– 17,0

– 12,1

– 5,3

– 13,4

– 14,7

– 16,4

– 8,7

D

2,4

– 1,5

0,7

– 0,4

0,9

– 0,4

– 8,4

0,1

aus dem Ausland

H

– 11,3

– 7,5

– 4,1

11,1

– 16,7

– 5,8

2,5

– 11,0

D

11,1

6,0

– 0,4

– 1,8

5,6

2,7

– 4,5

2,7

H

6,5

20,1

4,2

13,0

5,3

11,9

– 1,9

4,9

Verbrauchsgüterproduzenten

D

3,3

9,6

4,5

3,1

3,4

7,1

0,6

1,2

aus dem Inland

H

2,5

– 0,4

– 1,3

1,3

0,1

– 0,9

– 23,8

– 1,6

D

2,3

7,3

1,7

2,1

2,7

4,6

– 4,3

0,7

aus dem Ausland

H

7,5

26,9

5,8

16,4

6,8

15,8

7,8

6,9

D

3,9

11,3

6,6

3,7

3,9

9,0

4,5

1,6

H

0,1

0,8

1,3

1,2

0,0

1,1

1,4

– 0,3

Beschäftigte 2 Vorleistungsgüterproduzenten Investitionsgüterproduzenten Gebrauchsgüterproduzenten Verbrauchsgüterproduzenten

D

0,6

0,7

0,9

0,9

0,5

0,8

2,4

0,6

H

– 0,1

0,3

1,0

0,7

– 0,4

0,6

2,2

– 0,7

D

0,0

0,3

0,5

0,4

– 0,1

0,4

2,2

– 0,1

H

1,3

1,9

2,1

1,8

1,6

2,0

1,6

1,1

D

1,6

1,4

1,6

1,9

1,5

1,5

3,3

1,8

H

x

x

x

x

x

x

x

x

D

– 1,4

– 2,1

– 1,9

– 2,1

– 1,4

– 2,0

– 0,1

– 1,7

H

– 2,0

– 0,4

0,0

0,7

– 2,2

– 0,2

– 0,4

– 2,1

D

– 0,1

0,2

0,2

0,1

– 0,2

0,2

1,2

– 0,2

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

21


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %) Außenhandel Einfuhr Ausfuhr Einzelhandel 1 Umsätze Beschäftigung Gastgewerbe 1 Umsätze Beschäftigung

Quartal

Halbjahr

Jahr

4/13

1/14

2/14

3/14

2/13

1/14

2012

2013

H D H D

1,4 – 0,7 5,9 1,6

6,5 3,9 2,3 2,7

– 3,3 0,3 0,4 1,3

2,5 2,2 2,6 5,4

1,5 – 0,8 5,7 0,4

1,5 2,1 1,4 2,0

1,7 0,8 – 0,3 3,4

4,5 – 1,2 4,6 – 0,1

H D H D

– 0,6 0,6 0,4 1,1

0,6 0,8 0,8 1,2

0,4 2,0 1,1 1,5

0,1 0,8 1,1 0,8

– 1,0 1,0 0,2 1,1

0,5 1,4 1,0 1,3

– 0,7 0,1 1,0 0,8

– 2,6 0,3 – 0,5 0,7

H D H D

2,5 – 0,6 2,7 0,8

1,4 1,9 2,6 2,0

– 0,9 1,2 2,0 1,9

1,5 1,0 1,2 1,7

0,5 – 0,6 1,7 0,6

0,2 1,5 2,3 1,9

– 0,4 0,0 3,6 1,9

0,1 – 1,1 0,6 0,6

Bauhauptgewerbe Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %)

Quartal

Halbjahr

4/13

1/14

2/14

3/14

2/13

H

4,8

12,3

5,5

– 0,1

D

7,8

26,1

5,0

– 1,3

Geleistete Arbeitsstunden

H

1,8

23,6

– 1,4

D

5,3

27,1

Auftragseingänge 3

H

5,2

– 3,7

Baugewerblicher Umsatz

Hochbau Tiefbau Beschäftigte 2 Baugenehmigungen 4 im Wohnungsbau im Nichtwohnungsbau

Jahr

1/14

2012

2013

2,1

8,3

3,9

0,5

6,5

12,8

1,2

2,7

0,6

2,1

8,2

1,4

– 0,6

– 0,2

0,3

4,3

10,1

– 1,5

0,8

– 5,5

– 5,2

6,6

– 4,6

7,5

– 0,0

D

3,6

8,0

– 1,0

– 3,2

5,3

2,9

6,8

3,7

H

7,0

– 7,9

– 11,9

– 6,1

7,9

– 9,9

4,1

7,7

D

7,5

13,4

– 5,0

– 2,3

4,9

2,9

8,1

3,9

H

3,6

1,1

1,0

– 4,4

5,3

1,1

10,5

– 6,8

D

– 0,9

2,1

3,8

– 4,0

5,8

3,0

5,4

3,5

H

– 0,7

– 1,5

– 1,6

– 3,6

0,4

– 1,6

4,3

1,0

D

2,0

2,2

1,6

0,0

2,2

1,9

2,0

1,6

H

– 3,7

– 12,8

0,1

7,7

14,3

– 6,2

2,9

17,0

D

5,8

10,2

– 9,9

– 2,0

8,4

– 1,5

2,5

11,8

H

– 34,2

– 39,6

53,3

– 22,2

– 10,2

– 7,3

– 19,8

7,9

D

– 4,4

3,3

3,8

– 17,9

0,4

3,5

– 6,5

– 6,6

1) Volumenindex — 2) Fachliche Betriebsteile — 3) Wertindex — 4) Rauminhalt in Kubikmetern

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Konjunkturumfragen anderer Institutionen Auszug aus: „Konjunktur in Hessen Herbst 2014“ Gute Geschäftslage, gedämpfte Erwartungen Die hessische Wirtschaft berichtet im Herbst 2014 weiterhin von guten Geschäften: 90 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut oder befriedigend. Allerdings sinken die Erwartungen für die kommenden Monate deutlich: Die Zahl der Pessimisten steigt im Vergleich zum Frühsommer um fünf Punkte auf 16 Prozent. Zugleich sinkt der Anteil der Optimisten von 28 auf 20 Prozent. Damit werden die Wachstumserwartungen für 2014 verfehlt: Die hessischen Industrie- und Handelskammern reduzieren ihre Prognose zum BIP-Wachstum in Hessen von zwei auf 1,4 Prozent. Die Binnenkonjunktur ist Stabilitätsanker der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin sehr solide: Die Zahl der Unternehmen, die zukünftig mehr Personal einstellen wollen, überwiegt die Zahl der Unternehmen, die mit einem Abbau der Belegschaft rechnen. Allerdings erschweren die arbeitsmarkt- und rentenpolitischen Entscheidungen der Bundesregierung die Fachkräftesuche: Während die Rente mit 63 falsche Anreize zur längeren Beschäftigung setzt, droht der Mindestlohn die Langzeitarbeitslosigkeit zu verfestigen. Exportpläne geraten ins Stocken

tor aus und kann nicht wie zu Jahresbeginn erhofft zur konjunkturellen Belebung beitragen. Vor allem der mangelnde Reformwille in Frankreich und Italien bremst die Erholung der Konjunktur in der Eurozone aus. Zugleich belasten die zahlreichen geopolitischen Unruhen, insbesondere die Konflikte in der Ukraine und in Syrien, das Konjunkturklima. Zwar schlagen sich beide Konflikte nicht durch ihre tatsächlichen Exportanteile in den Ausfuhrbilanzen maßgeblich nieder. Die steigenden Risiken führen jedoch zu einer deutlichen Verunsicherung und belasten insgesamt die Export- und Investitionspläne. Aktuell rechnen zwölf Prozent der hessischen Exporteure mit sinkenden Ausfuhren in den kommenden Monaten, fünf Prozentpunkte mehr als im Frühsommer 2014. Zugleich sinkt der Anteil der Unternehmen, die von steigenden Ausfuhren ausgehen, von 29 auf 26 Prozent. In der Industrie steigt der Anteil der Unternehmen, die zukünftig weniger investieren wollen, von 17 auf 21 Prozent. Geschäftslage Die Geschäfte der Unternehmen laufen weiterhin gut, die aktuelle Lage gibt im Vergleich zum Frühsommer 2014 auf hohem Niveau nur leicht nach. 39 Prozent der Betriebe schätzen ihre Lage als gut ein (minus drei Prozentpunkte), zehn Prozent (plus ein Prozentpunkt) als schlecht.

Die Auslandsrisiken steigen und hinterlassen deutliche Spuren in den Exportplänen der hessischen Unternehmen. Das Auslandsgeschäft fällt als Wachstumsmo-

Erwartungen Die Erwartungen geben spürbar nach. Nur jedes fünfte Unternehmen geht von einer positiven Entwicklung der Geschäfte aus (minus acht Prozentpunkte). Zugleich wächst der Anteil der Pessimisten um fünf Prozentpunkte auf 16 Prozent. Beschäftigung Die Beschäftigungspläne der hessischen Unternehmen bleiben stabil. 14 Prozent der Betriebe planen zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse (minus drei Prozentpunkte) und rund 13 Prozent (plus ein Prozentpunkt) planen mit kleineren Belegschaften. Investitionen Das Investitionsklima trübt sich ein. Der Investitionssaldo, also die Differenz zwischen dem Anteil der Unternehmen, die mit zunehmenden bzw. mit abnehmenden Investitionen rechnen, sinkt von fünf auf einen Zähler. Damit halten sich Optimisten und Pessimisten fast die Waage. Export Die Auslandsrisiken hinterlassen Bremsspuren in den Exportplänen. Nur noch 26 Prozent der hessischen Unternehmen erwarten steigende Ausfuhrerlöse (minus drei Prozentpunkte), zwölf Prozent sinkende (plus fünf Prozentpunkte).

_____________________ 1) Der Geschäftsklimaindex dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lagebeurteilung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar. Die Lage und Erwartungen werden als Saldo aus den gewichteten positiven Antworten (Antwort: „wird steigen“) und negativen Antworten (Antwort: „wird sinken“) ermittelt. Neutrale Aussagen bleiben unberücksichtigt.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

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KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Übersichtstabelle nach Branchen zum Herbst 2014 Lage*

Erwartungen*

Produzierendes Gewerbe Industrie gut befriedigend schlecht

39 50 11

besser gleichbleibend schlechter

20 63 17

gut befriedigend schlecht

46 48 6

besser gleich bleibend schlechter

15 70 15

gut befriedigend schlecht

31 57 12

besser gleichbleibend schlechter

16 68 16

gut befriedigend schlecht

29 59 12

besser gleichbleibend schlechter

15 67 18

gut befriedigend schlecht

34 55 11

besser gleichbleibend schlechter

19 63 18

gut befriedigend schlecht

49 46 5

besser gleichbleibend schlechter

17 67 16

gut befriedigend schlecht

40 50 10

besser gleichbleibend schlechter

20 63 17

gut befriedigend schlecht

47 45 8

besser gleichbleibend schlechter

26 61 13

gut befriedigend schlecht

46 43 11

besser gleichbleibend schlechter

22 66 12

Bauwirtschaft

Handel Einzelhandel

Großhandel und Handelsvermittlung

Dienstleistungen Verkehrswirtschaft

Finanz-, Kredit- u.Versicherungswirtschaft

Hotel- und Gaststättengewerbe

unternehmensbezogene Dienstleistungen

personenbezogene Dienstleistungen

* Angaben in Prozent der gewichteten Antworten

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Hessischer IHKs Geschäftsführung IHK Frankfurt am Main 60284 Frankfurt am Main Internet: www.frankfurt-main.ihk.de

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Auszug aus „Konjunkturbericht des hessischen Handwerks 3. Quartal 2014“ (Noch) Beste Stimmung im hessischen Handwerk – Stimmung besser als die Lage – Harte Indikatoren deuten Trendwende an Der Aufschwung im hessischen Handwerk geht weiter. Zumindest wenn die Stimmung in den Betrieben der Maßstab dafür ist. Die harten Indikatoren der Konjunkturentwicklung fielen nicht ganz so freundlich aus. Hier gab es insbesondere bei der Auftrags- und Umsatzentwicklung erste Bremseffekte, die sich im kommenden Quartal weiter fortsetzen könnten. Die aktuelle Geschäftslage wurde im Berichtsquartal von insgesamt 84,4 Prozent der Betriebe mit „gut“ bzw. „befriedigend“ bewertet. Das waren noch etwas mehr als bei der guten Herbstumfrage 2013 (83,5 Prozent). Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein überraschendes Ergebnis. Auch die Geschäftserwartungen sind günstiger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Für die kommenden drei Monate erwarten immerhin 37,6 Prozent eine gute (Vorjahr: 36,1 Prozent) und 48,5 Prozent eine befriedigende geschäftliche Situation (Vorjahr: 47,4 Prozent). Der Anteil der Pessimisten ist binnen Jahresfrist von 16,5 auf 13,9 Prozent weiter gefallen. Das hatte positive Auswirkungen auf den Geschäftsklimaindex. Der kletterte weiter und erreichte fast das Allzeithoch aus dem Jahr 1992. Mit 85,3 Punkten lag er um 1,6 Punkte höher als im Vorjahr. Nach Handwerksbranchen ergab sich folgendes Bild: Gute Stimmung herrschte in der großen Mehrzahl der Betriebe des Bauhauptgewerbes (92 Prozent mit guter bzw. befriedigender Geschäftslage), mit

Ausnahme der Betriebe des Straßen- und Tiefbaus, gefolgt von den Betrieben des Ausbaugewerbes (90,8 Prozent). Ähnlich gut ist die Lage bei den gewerblichen Zulieferern (85,6 Prozent), trotz der aktuellen Auftragsrückgänge in der Industrie. Im Branchendurchschnitt sind die Betriebe des Nahrungsmittelgewerbes (84 Prozent). Die Bäcker und Fleischer machten gegenüber dem Herbstquartal 2013 einen deutlichen Sprung nach vorn. Unter dem Durchschnitt des Gesamthandwerks, aber mit mehr Zufriedenheit als in den letzten Quartalen, liegen die Gesundheitshandwerke (77,9 Prozent). Die Kfz-Betriebe (77,2 Prozent) konnten dagegen den Aufwärtstrend der letzten beiden Quartale nicht fortsetzen. Das private Dienstleistungsgewerbe (75 Prozent) zeigte sich ebenfalls nicht mehr so stabil wie in den letzten Monaten.

Die Beschäftigtenentwicklung im hessischen Handwerk war positiv, aber auch hier ist die Entwicklung in den Herbstquartalen üblicherweise günstiger: 13,8 Prozent der Betriebe haben ihr Personal im Berichtsquartal aufgestockt (Vorjahr: 15,3 Prozent), während 9,7 Prozent (Vorjahr: 8,2 Prozent) ihren Beschäftigtenstamm reduzieren mussten. Für die kommenden drei Monate erwarten die Befragten leichte, saisonübliche Entlassungen.

Die Betriebsauslastung lag mit 77,6 Prozent auf dem Vorjahresniveau. Allerdings sank der Anteil der Betriebe, die über Vollauslastung sprachen, recht deutlich. Die Auftragsreichweite konnte das Niveau des letzten Jahres nicht mehr halten und sank von 7,4 auf 6,3 Wochen. Insgesamt nur noch 16,3 Prozent der Befragten konnte im Berichtsquartal höhere Auftragseingänge verbuchen, gegenüber dem Sommer war das ein Rückgang um 6,2 Prozentpunkte. Auch bei der Umsatzentwicklung war eine leicht rückläufige Dynamik zu beobachten: 19,3 Prozent der Betriebsinhaber berichteten über gestiegene und weitere 56,8 Prozent über gleichgebliebene Umsätze. Im Herbst 2013 lagen diese Werte bei 21,8 bzw. 53,1 Prozent.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014

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KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Ergebnisse des Gesamthandwerks in Hessen, 3. Quartal 2014 Von 100 befragten Betrieben beurteilten ihre Geschäftslage mit ... derzeit ... gut ... befriedigend ... schlecht

39,2 45,2 15,6

+/- ggü. Vorjahr – 0,5 1,4 – 0,9

zukünftig 37,6 48,5 13,9

+/- ggü. Vorjahr 1,5 1,1 – 2,6

– – –

– – –

Wichtige Eckdaten der Handwerkskonjunktur Betriebsauslastung (100% = Vollauslastung) Reichweite des Auftragsbestandes (in Wochen) Anteil investierender Betriebe

77,6 6,3 28,0

– 0,3 – 1,1 0,2

Von 100 befragten Betrieben meldeten … folgende Entwicklung ggü. dem Vorquartal gestiegen Beschäftigung Nachfrage Umsätze Investitionen Einkaufspreise Verkaufspreise

13,8 16,3 19,3 12,6 26,4 9,1

unverändert 76,5 58,9 56,8 61,1 71,5 83,0

gesunken

Erwartungen

9,7 24,8 23,9 26,3 2,1 7,9

     

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern Bierstadter Straße 45 65189 Wiesbaden Internet: www.handwerk-hessen.de

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 3. QUARTAL • 2014


Kurzberichte und Schwerpunktthemen im Hessischen Konjunkturspiegel

Heft

Jahr Titel

1. Quartal 12 Engagement hessischer Unternehmen in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit Hessischer Außenhandel im Jahr 2011 Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2010: Direktinvestitionen 2. Quartal 12 Erwerbstätigkeit in Hessen im Jahr 2011 Bruttoinlandsprodukt in Hessen im Jahr 2011 Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Wirtschaft 3. Quartal 12 Berufsausbildung in Hessen Wirtschaftsentwicklung in Hessen 2008 bis 2011 anhand der revidierten Ergebnisse der VGR Blick auf die Clusterlandschaft in Hessen 4. Quartal 12 Ernährungsindustrie in Hessen Ausländische Beschäftigung in Hessen 1. Quartal 13 Hessisches Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 Hessischer Außenhandel 2012 mit Länderfokus Türkei Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2011: Direktinvestitionen Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Industrie 2. Quartal 13 Verarbeitendes Gewerbe in Hessen im Bundesländervergleich Blick auf den dualen hessischen Ausbildungsmarkt im Jahr 2012 Neue Förderkulisse der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ GRW 3. Quartal 13 Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft Die 100 größten Unternehmen in Hessen Berufs- und Qualifikationsprognosen bis 2018 4. Quartal 13 Ein- und Auspendler über die hessische Landesgrenze Hessischer Außenhandel 2013 mit Länderfokus USA Chemische und Pharmazeutische Industrie in Hessen 1. Quartal 14 Blick auf den hessischen Außenhandel mit Russland und mit der Ukraine Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2012: Direktinvestitionen Beitrag von Wanderungen zur Abmilderung der Fachkräfteknappheit Wirtschaftliche Entwicklung in Hessen im Jahr 2013 2. Quartal 14 Blick auf den hessischen dualen Ausbildungsmarkt im Jahr 2013 Arbeitnehmerüberlassung in Hessen Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen


Herausgeber: Hessisches Ministerium f端r Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Postfach 3129 65021 Wiesbaden Internet: www.wirtschaft.hessen.de


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