Konversion in Hessen - Newsletter 18_2015

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Konversion in Hessen

NEWSLETTER 18 Konversion Husarenkaserne Sontra Abschluss der Erschließungsarbeiten im interkommunalen Gewerbegebiet Zweckverband startet mit der Vermarktung Konversion in Büdingen Neue Entwicklungsperspektiven für die Armstrong Barracks Konversion in Gießen Sanierungsmaßnahmen im neuen Gewerbegebiet „Am alten Flughafen“ (ehemaliges US-Depot) Konversion in Rheinland-Pfalz "Rock am Ring 2015" auf dem ehemaligem Flugplatz Mendig (Eifel) Konversionsbeispiele aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz - Komplexe Stadtentwicklungsprojekte in Paderborn, Osnabrück und Münster - Gewerbe und regenerative Energien in Bitburg, Werl und Eschweiler Veranstaltung 6. März 2015 in Darmstadt: Konferenz "Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung" Veröffentlichungen Arbeitshilfe Militärkonversion der Städtebauförderung in Bayern "Architektursommer Rhein-Main" – Projektaufruf

Februar 2015


Konversion in Hessen Konversion Husarenkaserne Sontra

Abschluss der Erschließungsarbeiten im interkommunalen Gewerbegebiet Zweckverband startet mit der Vermarktung Zu Beginn des neuen Jahres startet in Sontra die Vermarktung von Gewerbeflächen auf dem ehemaligen Gelände der Husarenkaserne. Die Husarenkaserne wurde 2007 von der Bundeswehr geräumt, 2012 hatte die Stadt Sontra das Gelände erworben, um dort gemeinsam mit den Kommunen Herleshausen und Nentershausen (InKomZ) ein interkommunales Gewerbegebiet zu entwickeln. Das Kasernenareal umfasst rund 24 Hektar, von denen etwa drei Viertel als Gewerbegebiet nutzbar sind. Der Rest sind Wald oder Grünflächen bzw. Straßen. Ende Dezember 2014 wurden die Erschließungsarbeiten, d.h. die Herstellung des Wasser- und Abwassernetzes und der Verkehrsflächen einschließlich Straßenbeleuchtung, abgeschlossen.

Luftbild Husarenkaserne Quelle: wfg-werra-meissner.de

Diese Maßnahmen waren erforderlich, weil beispielsweise das bestehende Leitungswassersystem auf die Anforderungen einer voll belegten Kaserne ausgelegt war und somit für den künftigen Gewerbepark völlig überdimensioniert. Im Zuge der Sanierung und des Umbaus wurden ein voneinander getrenntes Trinkwasser- und Löschwassersystem realisiert. Für die Breitbandversorgung – als Voraussetzung für schnelles Internet im neuen Gewerbegebiet – wurde ein Leerrohr verlegt. In den nächsten fünf Jahren soll in der Region eine leistungsfähige digitale Infrastruktur geschaffen werden, um Wettbewerbsvorteile weiter ausbauen zu können. Gegenwärtig ist die Husarenkaserne noch über das DSL-Netz der Telekom erschlossen. Die verkehrstechnische Anbindung des Gewerbegebietes wird über die Kreisstraße 28 sichergestellt, für die wiederum eine direkte Anbindung an die im Bau befindliche A 44 vorgesehen ist.

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Konversion in Hessen Konversion Sontra in Zahlen: Gesamtkosten: 1,85 Millionen Euro davon Fördermittel EU-Strukturfonds und GRW: 922.500 Euro Bestand: 8.500 Meter Kanal 300 Schächte 1.500 Meter Wasserleitung 1 Hochbehälter Durchgeführte Maßnahmen: Sanierung von rd. 1.700 Meter Kanal, Stilllegung von 1.000 Meter Kanal, Neubau eines Regenrückhaltebecken für Oberflächenwasser, Umbau und Sanierung der Wasserleitungen, Sanierung der Straßenoberfläche, neue Anbindung an die Kreisstraße 28 am ehemaligen Panzertor und Neubau bzw. Neuinstallation der Straßenbeleuchtung.

Bebauungsplan Husarenkaserne Quelle: wfg-werra-meissner.de

Bereits jetzt besteht von Seiten regionaler Unternehmen großes Interesse an den technischen Hallen auf dem Gebiet der Husarenkaserne. Aber nicht nur große Unternehmen sind angesprochen, sich in der ehemaligen Husarenkaserne anzusiedeln, sondern gleichermaßen auch kleinere Betriebe. Wichtigstes Ziel des Zweckverbands ist es, die Wirtschaftskraft der Region nachhaltig zu stabilisieren bzw. zu verbessern und zusätzliche qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Bebauung in der ehemaligen Husarenkaserne

Fotos: Stadt Sontra

Ansprechpartner: Bürgermeister Thomas Eckhardt (Sontra), Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes InKomZ, T: 05653 9777-11 Sigrid.ermisch-huj@sontra.de Geschäftsführerin des Zweckverbandes InKomZ Stadt Sontra, Bauamt, T: 05653 9777-20,

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Konversion in Hessen

Konversion in Büdingen

Neue Entwicklungsperspektiven für die Armstrong Barracks Ende 2014 hat das Büdinger Parlament zugestimmt, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümer der Liegenschaft die Vermarktung des ehemaligen Geländes der Armstrong Barracks auf der Grundlage eines neuen Nutzungskonzepts ausschreibt. Bereits 2007 zogen die amerikanischen Streitkräfte aus Büdingen ab, seither steht die Armstrong-Kaserne in der Orleshäuser und Lorbacher Straße leer. Lediglich vier Unterkunftsgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite, eine Fläche von sechs Hektar, waren 2011 von einem badischen Investor erworben, hergerichtet und in Eigentumswohnungen umgewandelt worden (siehe Newsletter 8). Aus einer vorliegenden Machbarkeitsstudie ergaben sich für das verbleibende 18 Hektar große Kasernenareal verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, die nun konkretisiert wurden. In den ehemaligen Armstrong-Barracks sollen Flächen für Wohnen, Arbeiten, Gewerbe und Einzelhandel, möglichst aus einer Hand, entwickelt werden. Grundsätzlich ist die Stadt der Auffassung, dass es in Büdingen ausreichend Mehrfamilienhäuser gebe.

Armstrong Barracks Büdingen

Fotos: HA Hessen Agentur GmbH

Insofern besteht von Seiten der Stadt kein Interesse, dass z.B. die gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft, an der die Stadt beteiligt ist, zusätzliche Wohnungen in den sanierungsbedürftigen Zeilenbauten auf dem Kasernen-areal herrichtet. Auch Flächen für Gewerbe sind in Büdingen vorhanden, u.a. im 17 Hektar großen Gewerbegebiet Reichardsweide. Das Gebiet ist erschlossen und befindet sich derzeit in der Vermarktung. Auch andere frühere Ideen für die Konversion des Kasernengeländes, z.B. ein Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien zu schaffen oder großflächigen Einzelhandel anzusiedeln, wurden wieder verworfen. Bedarf sieht die Stadt Büdingen jedoch bei Einfamilienhäusern bzw. Baugrundstücken, die in Büdingen nach wie vor gesucht sind. Im Neubaugebiet in Eckartshausen wurden bereits acht von 23 Bauplätzen veräußert, einige Grundstücke sind reserviert. Büdingen versteht sich als ausgezeichneter Wohnstandort und wirbt mit seiner guten Anbindung in die RheinMain-Region und in den Raum Gießen.

Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 4


Konversion in Hessen „Kombinations-Modell“ In Büdingen will man ähnlich wie im ehemaligen US-Depot in Gießen ein Modell der Kombination von Konversion und Unterbringung von Flüchtlingen erproben: Die BImA wird ein Ausschreibungsverfahren zur Veräußerung der Armstrong Barracks durchführen, an dem sich vermutlich auch ein Unternehmen aus Mittelhessen beteiligen wird. Das Unternehmen beabsichtigt Pressemeldungen zufolge, die komplette Kaserne von der BImA zu erwerben, um anschließend zügig die Infrastruktur und ausgewählte Gebäude auf dem Areal herzurichten. Die hergerichteten Gebäude würden dann vom Land zur Unterbringung von Flüchtlingen gemietet. Vorteil für Büdingen: Die komplette Infrastruktur würde hergerichtet, also nicht nur die Gebäude, die zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden. Die sanierten Gebäude könnten später dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Vorteil für die BImA: Durch die Kombination der Vorhaben und Interessen könnte die vollständige Vermarktung der Arm-strong-Kaserne gelingen. Ohne Kombination gestaltete sich die Konversion der übrigen 14 Hektar vermutlich schwieriger. Vorteil für den potenziellen Käufer: Er kann mit gesicherten Mieteinnahmen für einige Jahre für einen Teil der hergerichteten Kaserne kalkulieren.

Armstrong Barracks Büdingen

Um neue Baugrundstücke für Einfamilienhäuser zu schaffen, wäre jedoch ein Abriss großer Teile jener Bebauung auf dem Kasernengelände notwendig, deren Bausubstanz unzreichend ist. Auch Wasser- und Abwasserleitungen dürften sanierungsbedürftig sein bzw. als System nicht brauchbar, da der überwiegende Teil der Gebäude früher zentral und nicht pro Gebäude beheizt wurde. Etwa ein Viertel der Fläche der ehemaligen Armstrong Barracks kann als weitere Erstaufnahmeeinrichtung in Hessen genutzt werden und für rund 500 Menschen eine Unterkunft bieten.

Fotos: HA Hessen Agentur GmbH

Zwei neue Erstaufnahmeeinrichtungen auf Konversionsflächen Bereits 2014 wurde im Rahmen des „Maßnahmenkatalogs Asyl“ u.a. zugesagt, weitere Erstaufnahmeeinrichtungen in Hessen zu schaffen. Die bisher einzige Hessische Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) in Gießen soll dadurch entlastet werden. Verschiedene Liegenschaften wurden mit dem Hessischen Immobilienmanagement (HI) und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) überprüft. Geeignete Standorte sind die beiden ehemaligen Kasernengelände in Neustadt und Büdingen. Die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neustadt wurde 2013 von der Bundeswehr frei gegeben, die Armstrong Kaserne in Büdingen wurde bereits 2007 von den US-Streitkräften geräumt. Dort sollen nun Erstaufnahmeeinrichtungen entstehen, in denen nach Herrichtung von Gebäuden und Infrastruktur insgesamt 1.600 Menschen Zuflucht finden können. Das Land wird damit weitere 54 Mio. Euro in die Erstaufnahmeeinrichtungen in Hessen investieren. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wird in Neustadt wie auch in Büdingen eigene Verwaltungseinheiten einrichten. Vgl. FAZ, Rhein-Main-Zeitung 28.1.2015, Pressemeldung des Hessischen Sozialministeriums vom 4.2.2015

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Weitere Informationen: Stadt Büdingen, Bürgermeister Erich Spamer, T: 06042 884-101, espamer@stadt-buedingen.de Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Verkaufsteam Frankfurt II, Sabine Schleich, T: 069 95937-245


Konversion in Hessen Konversion in Gießen

Sanierungsmaßnahmen im neuen Gewerbegebiet "Am alten Flughafen" (ehemaliges US-Depot) Auf dem 70 Hektar großen Gelände im ehemaligen US-Depot, das von dem Unternehmen Revikon GmbH aus Gießen erworben wurde (siehe Newsletter Nr. 15), schreiten die im Sommer 2014 begonnenen Bauarbeiten zur abschnittsweisen Entwicklung des Areals – von innen nach außen - voran. Dabei ist man bestrebt, sanierungsfähige Gebäude, den historisch gewachsenen Baumbestand und einen Park erhalten, ebenso wie Frischluftschneisen, die die Stadt versorgen. Insgesamt rechnet das Unternehmen mit einer Entwicklungszeit von fünf Jahren, notwendige Abbrucharbeiten sollen bereits Anfang 2015 beendet sein. Kernstück der Entwicklung ist das historische Empfangsgebäude des Flughafens aus dem Jahr 1927, das nach dem Zweiten Weltkrieg von der amerikanischen Militärpolizei genutzt wurde. Es wird in Abstimmung mit dem Denkmalschutz restauriert. Alte Fenster werden freigelegt, die Fassade wird saniert und der Innenausbau wird erneuert. Das Unternehmen möchte den Komplex zum Zentrum des neuen Gewerbegebiets „Am alten Flughafen“ machen und im Obergeschoss des Gebäudes die Revikon-Verwaltung für das Gebiet unterbringen. Das sanierte Empfangsgebäude soll Treffpunkt für die angesiedelten Gewerbetreibenden werden und für Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen. Das Interesse an Flächen und Gebäuden im neuen Gewerbegebiet ist groß, u.a. wegen seiner direkten Lage an der Autobahn: Von reinen Büronutzungen bis hin zu produzierendem Gewerbe und Logistik ist in dem Misch-, Gewerbe- und Industriegebiet alles denkbar. Nach rund 70 Jahren ununterbrochener Präsenz räumen die Amerikaner Ende 2016 den Fotos: HA Hessen Agentur GmbH, Revikon Standort Gießen endgültig. Bis dahin wird auch das vom Air Force Exchange Service (AAFES) betriebene Güterverteilzentrum geschlossen. Das 54 Hektar große Distribution Center könnte ebenfalls von der Revikon GmbH übernommen werden, die eine Kaufoption mit der BImA vereinbart hatte. Ehemaliges Flughafen-Empfangsgebäude vorher und aktuell

Weitere Informationen: Revikon GmbH, 35394 Gießen T: 0641 9483 860-0, info@revikon.com

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Konversion in Hessen Konversion in Rheinland-Pfalz

"Rock am Ring" 2015 auf ehemaligem Flugplatz Mendig (Eifel) Der ehemalige Militärflugplatz Mendig in der Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz ist der neue Schauplatz des Kultfestivals „Rock am Ring“, das 2015 sein 30. Jubiläum feiert und nun Anfang Juni 2015 dort stattfinden wird. Die neue Spielstätte liegt nur knapp 30 km vom bisherigen Austragungsort, dem Nürburgring, entfernt und ist über die A 61 sowie mit der Bahn zu erreichen. Der rund 190 Hektar große Flugplatz bietet ausreichend Platz für mehrere Open Air- und Zeltbühnen sowie die mehr als 85.000 erwarteten Fans. Während die Bühnen auf befestigten Flächen aufgebaut werden, eignen sich die weitläufigen Rasenflächen u.a. als Zeltplatz. Alle Besucher können hier unmittelbar auf dem nahezu ebenen Gelände campen, während am Nürburgring die Campingplätze aufgrund der Topografie teilweise weit entfernt lagen. Das Gelände des ehemaligen Flugplatzes bietet darüber hinaus genügend Flächen zum Parken. Ein weiteres, wichtiges Kriterium für den Zuschlag stellte auch die Tatsache dar, dass sämtliche Genehmigungen vorliegen und alle sonstigen Voraussetzungen für das Festival rechtzeitig erfüllt werden.

Ehemaliger Militärflugplatz Luftaufnahme Fotos: triwo

Da der Flugplatz im westlichen Teil an das Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ grenzt, wird in Zusammenarbeit mit dem BUND, dem Naturschutzbund (Nabu) und der Verbandsgemeinde ein langfristiges Naturschutzkonzept entwickelt, welches mit der Konzertagentur vertraglich fixiert wird. Der Flugplatz Mendig mit seiner 2 Kilometer langen Start- und Landebahn wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Militärflugplatz genutzt, ab 1939 durch die Luftwaffe der Wehrmacht. 1945 besetzten amerikanische Truppen den Flugplatz und übergaben ihn an die französischen Streitkräfte. Von 1957 bis 2007 nutzte ihn schließlich die Bundeswehr.

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Konversion in Hessen Nach seiner Schließung erwarb die Triwo AG 2008 das gesamte Areal und verpachtet seitdem über die neu gegründete TRIWO Gewerbepark Mendig GmbH die Liegenschaften. Circa 20 Gebäudetypen unterschiedlicher Größe befinden sich auf dem Gelände. Der ördliche Teil gliedert sich in einen Logistik- und Produktionsbereich sowie einen Unterkunftsbereich.

Die TRIWO AG wurde 1972 in Trier gegründet und ist heute eine inhabergeführte FamilienAktiengesellschaft, deren Geschäftsfelder Projektentwicklung, Asset- und FacilityManagement sind. Die Gesellschaft investiert überwiegend in Gewerbeimmobilien, darunter gemischt genutzte Büro- und Handelsimmobilien sowie Flächen für Logistik und Produktion, die in Gewerbeparks angeboten werden. Die Gesellschaft ist nach eigenen Angaben Eigentümer von über 850.000 qm Mietflächen und rund 650 Hektar Grundstücksflächen.

Ehemaliger Militärflugplatz Luftaufnahme Fotos: triwo

Im Logistik- und Produktionsbereich befinden sich sechs Flugzeughallen, mehrere Kfz-Hallen, Lagergebäude und das Technikzentrum. Im Unterkunftsbereich befinden sich heute u.a. ein Schulungszentrum sowie eine Kantine mit Großküche. Der Flugplatz wird u.a. durch verschiedene Gewerbebetriebe genutzt wie die TEA Test Event Area GmbH & Co. KG, eine Teststrecke und ein Eventzentrum für Auto- und Reifentests, Fahrtraining, LKW-Tests sowie alle Arten von Veranstaltungen. Darüber hinaus drehen Fernsehanstalten und Produktionsfirmen auf dem Gelände Filmbeiträge zu verschiedenen Autosendungen. Als Luftfahrt-Standort ist Mendig Heimatstandort der Firma Roland Aircraft, die sich als Hersteller von Ultraleichtflugzeugen in den ehemaligen Hallen für die Verbindungshubschrauber niedergelassen hat.

Weitere Informationen: www.triwo.de, Joachim.killermann@triwo.de, T: 0651 9382-229

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Konversion in Hessen

Konversionsbeispiele aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz: - Komplexe Stadtentwicklungsprojekte in Paderborn, Osnabrück und Münster - Gewerbe und regenerative Energien in Bitburg, Werl und Eschweiler Beginnender Konversionsprozess in Paderborn (Nordrhein-Westfalen) Fünf Kasernenflächen mit einer Größe von rund 373 Hektar werden in Paderborn von den britischen Streitkräften ab 2016 Zug um Zug freigegeben. Der absehbare komplexe Konversionsprozess und die schrittweise Realisierung der Umnutzung dieser Flächen stellt eine enorme Herausforderung für die Stadt dar. Durch die Freimachung dieser Flächen ergeben sich für die Stadt Paderborn jedoch auch Chancen, den stadträumlichen, wirtschaftlichen, demografischen und immobilienwirtschaftlichen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte erfolgreich zu begegnen. Mit der „Paderborner Konversion“ startete 2014 ein Prozess, in dem gemeinsam mit der Bürgerschaft Räume gestaltet, Ideen entwickelt und Perspektiven aufgezeigt werden. Weitere Informationen: www.paderborner-konversion.de/standorte

Mitten in der Konversion: Osnabrück (Niedersachsen) Die britischen Streitkräfte hinterließen nach ihrem Abzug im Jahr 2009 sechs Kasernen mit einer Gesamtfläche von rund 160 Hektar, zwei Schulen sowie 750 bundeseigene und 490 angemietete Wohnungen. In einem umfangreichen Planungs- und Beteiligungsprozess wurden mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Fachleuten der Perspektivplan Konversion erarbeitet, welcher städtebauliche und freiraumplanerische Leitlinien vorgibt und als Grundlage für die zukünftige Entwicklung der frei werdenden Kasernenflächen dient. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden bzw. wurden für die einzelnen Kasernenflächen städtebauliche Wettbewerbe und Gutachterverfahren durchgeführt, Rahmenpläne erarbeitet und die verbindliche Bauleitplanung weiter voran getrieben. Weitere Informationen: www.osnabrueck.de/konversion/index.asp

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Konversion in Hessen Umfangreiche Konversionserfahrungen in Münster (Nordrhein-Westfalen) In Münster sind seit den 1990er Jahren bereits mehrere Konversionsprojekte umgesetzt worden. Die 88 Hektar der Buller-, Waterloo- und Swinton-Kaserne bilden nun den Gewerbepark Loddenheide. Das ehemalige Heeresverpflegungsamt bietet heute gewerblichen und dienstleistungsorientierten Betrieben sowie dem Staatsarchiv in den erhaltenen Speichergebäuden Raum. Das Wohnquartier Meerwiese belegt das Gelände der ehemaligen Portsmouth-Kaserne. Aus der ehemaligen Nelson-Kaserne wurden die Solarsiedlung Gasselstiege und das Lincoln-Quartier entwickelt. Die Gartensiedlung Weißenburg ist auf dem Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne entstanden. Der Leonardo-Campus für Wissenschafts- und Hochschuleinrichtungen ist aus der ehemaligen Von-Einem-Kaserne hervorgegangen. Weitere Informationen: Stadt Münster: Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung – Konversion www.muenster.de/stadt/stadtplanung/konversion.html Zivile Luftfahrt, Industrie und Gewerbe sowie Freizeitnutzung in Bitburg (Rheinland-Pfalz) Ein interesantes Beispiel für die Umnutzung eines militärischen Flugplatzes ist der ehemalige Flughafen Bitburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Das ca. 500 Hektar große Gelände ist eine gelungene Kombination von Regionalflugplatz, Freizeitzentrum, Dienstleistungs-, Industrie- und Gewerbestandort. Weitere Informationen: Flugplatz Bitburg GmbH, www.flugplatz-bitburg.de Energiepark und Wohnen in Werl (Nordrhein-Westfalen) In Werl (Kreis Soest) sind auf dem 143 Hektar großen Gelände des früher von belgischen Truppen genutzten Militärflughafens und der angrenzenden Kaserne Wohn- und Gewerbegebiete entstanden. Gewerbliche Ansiedlungen erfolgten sowohl im Logistikbereich als auch im Energiepark KonWerl, ein Technologiezentrum für regenerative Energien und rationelle Energienutzung. Weitere Informationen: KonWerl Zentrum GmbH, www.konwerl.de Naturnahe und umweltverträgliche Folgenutzungen in Eschweiler (Nordrhein-Westfalen) Die auf dem Stadtgebiet von Eschweiler (Städteregion Aachen) liegenden 320 Hektar des ehemaligen "Camps Astrid" sollen einer naturnahen und umweltverträglichen Folgenutzung zugeführt werden. Dies geschieht im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung der Region. Während die versiegelten und bebauten Flächen für das zukünftige "Camp CO2-Zer0 – Standort für regenerative Energien und Umweltschutz in Anwendung, Entwicklung und Demonstration" vorgesehen sind, sollen bewaldete Bereiche erhalten und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Ökologisch sensible Bereiche, die sich aufgrund der zurückliegenden Nutzung entwickeln konnten, sollen einen besonderen Schutz erfahren. Weitere Informationen: Camp Astrid – CO2 Zero www.sustainableindustrialsites.eu/de/untersuchte-standorte/33.html

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Konversion in Hessen

Veranstaltungen Darmstadt / Schader-Forum (Schader-Stiftung) Konferenz "Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung" Freitag, 6. März 2015, 10.30 - 17.30 Uhr Mit dem Wandel der Gesellschaft ändern sich auch die Wohnbedürfnisse der Menschen. Um vor diesem Hintergrund mittel- bis langfristig die zu erwartende Entwicklung von Wohnstandorten und Stadtquartieren – sowohl im Bestand als auch im Neubau – einzuschätzen und, um ein adäquates Angebot bereitzustellen, haben Kooperationspartner aus Wissenschaft und Immobilienpraxis in einer zweijährigen Zusammenarbeit hierfür ein übertragbares nachfrageorientiertes Bewertungsverfahren und ein Handbuch für Akteure des Wohnungsmarktes entwickelt und erprobt. Das Handbuch wird während der Konferenz vorgestellt. Weitere Informationen: unter http://www.quartierentwickeln.de/ Anmeldung auf der Webseite der Schader-Stiftung www.schader-stiftung.de/veranstaltungen/artikel/save-the-date-konferenz-gesellschaftlicher-wandel-und-quartiersentwicklung/

Veröffentlichungen Arbeitshilfe Militärkonversion der Städtebauförderung in Bayern 2013 hat der Bund in Zusammenarbeit mit Vertretern der Länder, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und weiteren Akteuren den „Praxisratgeber Militärkonversion“ veröffentlicht, um den von Militärkonversion betroffenen Kommunen Unterstützung zu geben. Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr hat 2014 in ihrer eigenen Veröffentlichungsreihe eine „Arbeitshilfe Militärkonversion“ ergänzt. Das Themenheft 21 basiert wiederum auf einer Arbeitshilfe, die eine Arbeitsgruppe der Fachkommission Städtebau der Bauministerkonferenz erstellt hatte. Zur Veranschaulichung wurden erfolgreiche bayerische Projektbeispiele in die Veröffentlichung integriert. Download Arbeitshilfe Militärkonversion / Bayern: http://www.stmi.bayern.de/assets/stmi/buw/staedtebaufoerderung/arbeitshilfe_militaerkonversion.pdf Download Praxisratgeber Militärkonversion / Bund: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BMVBS/Sonderveroeffentlichungen/2013/DL_Militaerkonversion.pdf?__blob=publicationFile&v=2 Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 11


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Veröffentlichungen (Fortsetzung) "Architektursommer Rhein-Main“ – Projektaufruf Das Thema „Städtebau und Architektur“ wird beim „Architektursommer Rhein-Main“, der vom 10. bis zum 26. September stattfindet, im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen. Kern des Architektursommers 2015 werden Interventionen und Installationen sein, die auf Konzepten beruhen, die 2014 in einem Workshop im Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfuirt am Main entwickelt und vorgestellt wurden. Im Fokus der Konzepte, die sich auf den Main als verbindendes Element konzentrieren, steht die Frage, was die Region Rhein-Main ausmacht An ausgewählten Orten entlang des Mains soll veranschaulicht werden, wie die einzelnen Teile der Region noch besser zueinander finden können und die Region als Ganzes gestärkt werden kann. Kulturelle Identität, zukünftige Mobilität, Klimawandel und das Zusammenspiel unterschiedlicher Orte mit unterschiedlichen Qualitäten sind dabei die inhaltlichen Schwerpunkte. Architektur und Städtebau können so einen Beitrag zur organisatorischen, gestalterischen, politischen und kulturellen Weiterentwicklung der Region leisten. Der Architektursommer 2015 versteht sich als eine Impulsveranstaltung, als ein Festival, das Kommunikation, Zusammenarbeit und Zusammenwirken in der Region anregt und vertieft. Die Organisatoren rufen nun zur Beteiligung auf und bitten, Projektvorschläge einzureichen. Dabei kann es sich um Ausstellungen, Installationen, Performances, Führungen, Interventionen, Vorträge oder Diskussionen handeln. Die eingereichten Projekte sollten das Thema des Architektursommers 2015 aufgreifen und ergänzen: Wie kann die Rhein-Main Region gestärkt werden? Wie kann der Main dabei als verbindendes Element berücksichtigt werden? Über die Projektideen der vier ausrichtenden Städte Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden und Mainz hinaus, sind auch die anderen Rhein-Main-Kommunen aufgerufen, Projektideen einzureichen. Es wird je ein Bewerbungsverfahren für Frankfurt/Offenbach und für Wiesbaden/Mainz durchgeführt. Die übrigen Kommunen sollten sich bei beiden Ausrichter-Vereinen bewerben. Kosten und Organisation des Beitrags müssen von den Bewerbern selbst übernommen werden. Weitere Informationen und Rückfragen zum Projektaufruf: office@asrm2015.de Download „Call for papers“ unter: www.baukultur-hessen.de

Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 12


Konversion in Hessen

Ansprechpartner Konversion in Hessen

Strukturpolitische Grundsatzfragen bei Konversionsmaßnahmen: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Heike Basse T: 0611 815-2276

heike.basse@hmwvl.hessen.de

Bearbeitung der Förderanträge zu Konversionsmaßnahmen: Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, Niederlassung Kassel Stefanie Maurer, Reiner Papst T: 0561 706-7719 stefanie.maurer@wibank.de T: 0561 706-7715 reiner.papst@wibank.de

Inhaltliche Beratung und Information zu Konversionsprozessen: HA Hessen Agentur GmbH Susanne Piesk T: 0611 95017-8364

susanne.piesk@hessen-agentur.de

Planungs- und genehmigungsrechtliche Fragestellungen, Arbeitskreise Konversion: Regierungspräsidium Darmstadt Camillo Braun camillo.braun@rpda.hessen.de T: 06151 12-8938 Regierungspräsidium Kassel Susanne Linnenweber T: 0561 106-3126 susanne.linnenweber@rpks.hessen.de Regierungspräsidium Gießen Antje te Molder, Simone Philippi T: 0641 303-2410 antje.temolder@rpgi.hessen.de T: 0641 303-2418 simone.philippi@rpgi.hessen.de

Konversion in Hessen Herausgeber und Redaktion: HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9 65189 Wiesbaden www.hessen-agentur.de

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Kaiser-Friedrich-Ring 75 65185 Wiesbaden www.wirtschaft.hessen.de


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