Hessischer Konjunkturspiegel 1/2015

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Hessischer Konjunkturspiegel 1. Quartal 2015 Konjunkturdaten Tabellen Kurzberichte Hessisches Bruttoinlandsprodukt 2014 Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen bis 2030 / 2050 Schwerpunktthemen Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und neue Ergebnisse Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2013: Direktinvestitionen


Inhalt Vorwort 1 Kurzberichte Hessisches Bruttoinlandsprodukt 2014 2 Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen 3 Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen bis 2030 / 2050 4 Schwerpunktthemen Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und neue Ergebnisse 6 Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2013: Direktinvestitionen 10 Die hessische Konjunktur Die hessische Konjunktur in Zahlen 13 Die hessische Konjunktur im Überblick 14 Beschäftigung und Arbeitsmarkt 15 Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe 17 Verarbeitendes Gewerbe 19 Bauhauptgewerbe 21 Indikatoren im Detail 23

Konjunkturumfragen anderer Institutionen Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern

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Impressum Redaktion: Dr. Claus Bauer HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9, D-65189 Wiesbaden Telefon 0611 / 95017 - 8216 Telefax 0611 / 95017 - 8313 E-mail claus.bauer@hessen-agentur.de Internet www.hessen-agentur.de/konjunkturspiegel Herstellung und Druck: Hessisches Statistisches Landesamt Herausgegeben vom Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (www.wirtschaft.hessen.de) Datenquellen:

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Kurzberichte und Schwerpunktthemen im Hessischen Konjunkturspiegel

Heft

Jahr Titel

1. Quartal 12 2. Quartal 12 3. Quartal 12 4. Quartal 12 1. Quartal 13 2. Quartal 13 3. Quartal 13 4. Quartal 13 1. Quartal 14 2. Quartal 14 3. Quartal 14 4. Quartal 14

Engagement hessischer Unternehmen in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit Hessischer Außenhandel im Jahr 2011 Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2010: Direktinvestitionen Erwerbstätigkeit in Hessen im Jahr 2011 Bruttoinlandsprodukt in Hessen im Jahr 2011 Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Wirtschaft Berufsausbildung in Hessen Wirtschaftsentwicklung in Hessen 2008 bis 2011 anhand der revidierten Ergebnisse der VGR Blick auf die Clusterlandschaft in Hessen Ernährungsindustrie in Hessen Ausländische Beschäftigung in Hessen Hessisches Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 Hessischer Außenhandel 2012 mit Länderfokus Türkei Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2011: Direktinvestitionen Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Industrie Verarbeitendes Gewerbe in Hessen im Bundesländervergleich Blick auf den dualen hessischen Ausbildungsmarkt im Jahr 2012 Neue Förderkulisse der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ GRW Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft Die 100 größten Unternehmen in Hessen Berufs- und Qualifikationsprognosen bis 2018 Ein- und Auspendler über die hessische Landesgrenze Hessischer Außenhandel 2013 mit Länderfokus USA Chemische und Pharmazeutische Industrie in Hessen Blick auf den hessischen Außenhandel mit Russland und mit der Ukraine Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2012: Direktinvestitionen Beitrag von Wanderungen zur Abmilderung der Fachkräfteknappheit Wirtschaftliche Entwicklung in Hessen im Jahr 2013 Blick auf den hessischen dualen Ausbildungsmarkt im Jahr 2013 Arbeitnehmerüberlassung in Hessen Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China MINT-Projekte in Hessen Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings Messelandschaft ausgewählter Exportmärkte: Golfstaaten Luft- und Raumfahrtindustrie in Hessen Hessischer Außenhandel 2014 mit Länderfokus Golfstaaten


VORWORT

Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, die neue Ausgabe des „Hessischen Konjunkturspiegels“ ist ungewöhnlich umfangreich. Sie finden darin neben der Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Beiträge zu interessanten Einzelthemen. Der erste Kurzbericht behandelt das „Hessische Bruttoinlandsprodukt 2014“. Mit einem realen Plus von 1,4 Prozent erzielte Hessen im vergangenen Jahr ein doppelt so hohes Wachstum wie 2013. Beim Maßstab für die Produktivität einer Volkswirtschaft, dem BIP je Erwerbstätigen, erreichte Hessen wie schon seit etlichen Jahren den höchsten Wert aller Flächenländer. Der zweite Kurzbericht trägt den Titel „Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen“. Von der Einführung des flächendeckenden Mindestlohns in Hessen sind etwa 5 Prozent der Beschäftigten betroffen, insbesondere aus Dienstleistungsberufen. Einschneidende Auswirkungen auf den hessischen Arbeitsmarkt lassen sich derzeit nicht feststellen. Mit der „Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen bis 2030/2050“ befasst sich ein weiterer Kurzbericht. Bis 2020 dürfte die Einwohnerzahl in Hessen auf ca. 6.115.000 Männer und Frauen steigen und danach kontinuierlich sinken. Mittelund Nordhessen werden von diesem Rückgang besonders stark, die Großstädte am wenigsten betroffen sein. Das erste Schwerpunktthema: „Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und Ergebnisse“ stellt das überarbeitete „Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen“ vor. Auf dieser Grundlage werden seit Herbst 2014 revidierte Ergebnisse u.a. für das BIP veröffentlicht. Das zweite Schwerpunktthema widmet sich den „Hessischen Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2013: Direktinvestitionen“. Auch die auf neuer Berechnungsgrundlage ermittelten Ergebnisse belegen die hohe Attraktivität des Investitionsstandorts Hessen: Bei den ausländischen Direktinvestitionen je Erwerbstätigen ist Hessen bestes Flächenland; bei den Direktinvestitionen im Ausland nimmt es die Spitzenposition aller Länder ein. Erfreuliche Nachrichten sind von der hessischen Konjunktur zu vermelden: Insbesondere der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv. Die Arbeitslosenzahlen gehen stärker zurück als im Frühjahr vergangenen Jahres, die Beschäftigung steigt schneller als im Bundesdurchschnitt, und die offenen Stellen nehmen kräftig zu. Die Landesregierung wird alles ihr Mögliche tun, um diesen Trend durch eine berechenbare, auf innovatives Wachstum und ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit gleichermaßen setzende Politik zu unterstützen. Mit freundlichen Grüßen

Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

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KURZBERICHTE

Hessisches Bruttoinlandsprodukt 2014 Die hessische Wirtschaft ist auch im Jahr 2014 gewachsen: So weist das Bruttoinlandsprodukt (BIP)1 als Maß der Wirtschaftsleistung einer Volkswirtschaft ein preisbereinigtes Plus von 1,4 % gegenüber dem Vorjahr aus. Damit konnte erfreulicherweise ein doppelt so hohes Wirtschaftswachstum wie noch im Jahr 2013 (+0,7 %) erzielt werden. In einem recht unsicheren konjunkturellen Umfeld, das von geopolitischen Konflikten (z.B. in der Ukraine und im Nahen Osten) bis hin zu Konjunkturrisiken innerhalb der EU (Stichwort: Griechenland) reicht, behauptete sich Hessen im letzten Jahr folglich gut. Besonders stark legte das hessische Baugewerbe (+3,1 %) zu, aber auch im Verarbeitenden Gewerbe wurde ein überdurchschnittlicher Zuwachs von 2,2 % er-

Bruttoinlandsprodukt* 2014 (Veränderung gegenüber 2013 in %) Baden-Württemberg

2,4

Berlin

2,2

Sachsen

1,9

Bayern

1,8

Schleswig-Holstein

1,7

Hamburg

1,6

Mecklenburg-Vorpommern

1,6

Thüringen

1,6

Hessen

1,4

Niedersachsen

1,3

Nordrhein-Westfalen

1,3

Saarland

1,3

Rheinland-Pfalz

1,1

Brandenburg

0,9

Bremen

0,7

Sachsen-Anhalt

0,4

Deutschland

1,6

* preisbereinigt Quelle: Arbeitskreis VGR der Länder.

wirtschaftet.2 Der heimische Dienstleistungssektor (+1,2 %) war demgegenüber nicht in der Lage, mit dieser Dynamik Schritt zu halten. Der Bundesländervergleich zeigt, dass die hessische Wirtschaft (+1,4 %) etwas schwächer als im Bund (+1,6 %) gewachsen ist. Dies ist nicht etwa auf einen bestimmten Wirtschaftsbereich in Hessen zurückzuführen, in dem die Entwicklung deutlich schlechter als deutschlandweit verlaufen wäre, sondern in den meisten Teilen der Wirtschaft fiel die Wachstumsrate in Hessen geringfügig niedriger als im Bundesdurchschnitt aus. Den Spitzenplatz beim Wirtschaftswachstum 2014 hat Baden-Württemberg (+2,4 %) inne. Das andere Ende der Rangliste nimmt SachsenAnhalt ein, wobei auch dort noch ein Zuwachs der Wirtschaftsleistung – jedoch nur um 0,4 % – verbucht werden konnte. Der absolute Wert des BIP – in Hessen im Jahr 2014 gut 250 Mrd. Euro – ist aufgrund der unterschiedlichen Größe der Bundesländer nur sehr begrenzt aussagekräftig, die relative Kenngröße „BIP je Erwerbstätigen“ kann jedoch weitere Erkenntnisse für den Bundesländervergleich liefern. Das BIP je Erwerbstätigen ist das am weitesten verbreitete Maß für die (Arbeits-)Produktivität einer Volkswirtschaft. 2014 betrug dieses in Hessen 75.700 Euro, womit der Bundesdurchschnitt (68.100 Euro) um 11 % übertroffen wird. Das Bundesländer unterstreicht die starke Stellung Hessens: Hinter dem Stadtstaat Hamburg (86.400 Euro) belegt Hessen den zweiten Platz. Wie bereits seit vielen Jahren nimmt damit Hessen auch 2014 wieder den ersten Rang unter den Flächenländern beim BIP je Erwerbstätigen ein. Als Kri-

Bruttoinlandsprodukt* 2014 je Erwerbstätigen (in Euro) Hamburg

86.400

Hessen

75.700

Bayern

72.900

Baden-Württemberg

72.800

Bremen

71.800

Nordrhein-Westfalen

68.800

Berlin

65.000

Rheinland-Pfalz

64.900

Niedersachsen

64.500

Saarland

64.500

Schleswig-Holstein

62.600

Brandenburg

57.000

Sachsen-Anhalt

55.100

Sachsen

53.700

Mecklenburg-Vorpommern

52.600

Thüringen

51.900

Deutschland

68.100

* in jeweiligen Preisen Quelle: Arbeitskreis VGR der Länder.

tik an der Kenngröße BIP je Erwerbstätigen lässt sich die fehlende Berücksichtigung der Arbeitszeit vorbringen, was jedoch bei Vergleichen innerhalb Deutschlands von nur geringer Bedeutung ist. Dies zeigt die Berechnung des „BIP je geleistete Arbeitsstunde der Erwerbstätigen“: Der erste Rang Hessens (55,20 Euro) im Vergleich der Flächenländer – ebenfalls hinter Hamburg (61,50 Euro) – hat auch anhand dieser Kennziffer Bestand. Das BIP je geleistete Arbeitsstunde beträgt für Deutschland lediglich 49,70 Euro, d.h. der hessische Wert liegt um 11 % höher. Dr. Claus Bauer, Hessen Agentur

_____________________ 1) Dem Beitrag liegen die neuesten, noch vorläufigen Daten des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (VGR) der Länder zugrunde. Vgl. zu den revidierten Ergebnissen für 2010 bis 2013 das Schwerpunktthema „Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und neue Ergebnisse“ auf S. 6ff. 2) Die Angaben zu den einzelnen Wirtschaftsbereichen beziehen sich auf die preisbereinigte Bruttowertschöpfung. Die Bruttowertschöpfung vermindert um die Gütersubventionen und erhöht um die Gütersteuern ergibt das Bruttoinlandsprodukt.

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KURZBERICHTE

Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen Die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns war von Anfang an von Hoffnungen wie auch von Befürchtungen begleitet. Für Beschäftigte, deren Stundenlohn Ende 2014 weniger als 8,50 Euro brutto betrug, kann mit der Einführung des Mindestlohns einerseits eine Verdienststeigerung einhergehen, andererseits sind sie auch von Entlassungen bedroht. Vor diesem Hintergrund hat das Hessische Wirtschaftsministerium die Hessen Agentur beauftragt zu ermitteln, wie viele Beschäftigte in Hessen potenziell von der Einführung des Mindestlohns betroffen sind.1 Nach den Daten der Verdienststrukturerhebung des Hessischen Statistischen Landesamtes bezogen in Hessen 20102 etwa 8,4 % der Beschäftigten in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten einen Bruttostundenverdienst von unter 8,50 Euro. Es handelte sich um rund 155.000 Personen. Um Erkenntnisse zu gewinnen, wie sich die Anzahl der potenziellen Mindestlohnempfänger bis Ende 2014 – kurz vor Einführung des Mindestlohns – entwickelt hat, werden Projektionen für den Zeitraum 2010 bis 2014 vorgenommen. Diese Abschätzung berücksichtigt die Lohn- sowie die Beschäftigungsentwicklung seit 2010 und fängt damit einen wichtigen Teil der zeitlichen Entwicklung bis zur Einführung des Mindestlohns ein. Darüber hinaus sind auch Beschäftigte in Kleinstbetrieben (bis zu 9 Beschäftigte) zu berücksichtigen, die in der Verdienststrukturerhebung nicht erfasst wurden. Insgesamt wird die Zielgruppe des Mindestlohns in Hessen auf 133.000 Personen geschätzt. Dies entspricht circa 5 % der Gesamtbeschäftigung. Die Betroffenheit der Beschäftigten unterscheidet sich dabei nach individuellen Merkmalen,

Berufen und Wirtschaftszweigen: - Im hessischen Gastgewerbe ist der Anteil der Beschäftigten mit Stundenlöhnen unterhalb der Mindestlohngrenze mit über 20 % am höchsten. Die Bereiche „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ (worunter mehrheitlich die „Gebäudereinigung und -betreuung“ sowie Zeitarbeitsfirmen gefasst sind), „Kunst, Unterhaltung, Erholung“ sowie der Handel weisen ebenfalls überdurchschnittliche Anteile potenzieller Mindestlohnbezieher auf. - Die absoluten Zahlen potenzieller Mindestlohnbezieher sind im Handel, in den beschäftigungsstarken Bereichen „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“, im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Gastgewerbe am höchsten. - Es gibt eine starke berufsspezifische Konzentration der Betroffenheit: Während fast 40 % der Hilfsarbeiter einen Stundenlohn von weniger als 8,50 Euro erhalten, sind es in der Gruppe der Dienstleistungskaufleute, der Techniker sowie der Metallerzeuger und -bearbeiter nur rund 1 %. - Die in absoluten Zahlen mit Abstand größte Berufsgruppe, die einen Stundenlohn unterhalb des Mindestlohns bezieht, sind Dienstleistungsberufe. Darunter fallen Berufe beispielsweise im Gastronomiebereich (Gaststättenkaufleute, Kellner) sowie Reinigungsberufe (z.B. Raum- und Straßenreiniger). Darüber hinaus zählen Logistikberufe zum Zielbereich des Mindestlohns. - Personen ohne Berufsabschluss sind erheblich stärker vom Mindestlohn betroffen als höher qualifizierte Gruppen. Bei An- und Ungelernten erreicht der Anteil rund 15 % aller Beschäftigten. - Geringfügige Beschäftigte sind ebenfalls weit überdurchschnittlich von niedrigen Stundenlöhnen betroffen. Rund 29 %

beziehen in Hessen einen Stundenlohn unterhalb der Mindestlohnschwelle. Damit sind sie um ein Zehnfaches stärker betroffen als Teilzeitkräfte (3 %). Von den Vollzeitbeschäftigten ist hingegen ein nur geringer Anteil Zielgruppe des Mindestlohns (1 %). - Von den weiblichen Beschäftigten erzielen rund 6 % einen Stundenverdienst von unter 8,50 Euro. Damit liegt der Anteil der potenziellen Mindestlohnbezieher bei ihnen etwa doppelt so hoch wie bei Männern. - Nach Altersgruppen differenziert zeigt sich, dass insbesondere jüngere und ältere Personen Stundenlöhne unterhalb von 8,50 Euro erhalten. Bei den unter 18Jährigen sind dies knapp 60 %. Aufgrund der vorgesehenen Ausnahmeregelungen für Personen unter 18 Jahren, Praktikanten etc. kann insbesondere die jüngere Zielgruppe allerdings nicht vollumfänglich von der Einführung des Mindestlohns profitieren. Insgesamt gesehen sind angesichts des in Hessen bereits erreichten Lohnniveaus sowie der bestehenden Ausnahmeregelungen durch die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns von 8,50 Euro keine fundamentalen Auswirkungen auf die Beschäftigung zu erwarten. Allerdings sind einzelne Gruppen von Beschäftigten überdurchschnittlich vom Mindestlohn betroffen und damit auch von einem höheren Risiko des Arbeitsplatzverlustes. Wie stark die tatsächlichen Auswirkungen des Mindestlohns auf die Beschäftigung ausfallen, wird anhand detaillierter empirischer Untersuchungen zu analysieren sein. Lioba Trabert, Hessen Agentur Stefan Kuse, Hessen Agentur

_____________________ 1) Vgl. hierzu ausführlich Trabert, L., Kuse, S. (2015): Mindestlohn – Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen, HA Report Nr. 889, Wiesbaden. 2) Neuere Angaben der alle vier Jahre durchgeführten Verdienststrukturerhebung lagen zum Untersuchungszeitpunkt nicht vor.

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KURZBERICHTE

Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen bis 2030 / 2050 Die bisher in Hessen für die Landesentwicklungsplanung verwendete Bevölkerungsvorausschätzung wurde 2010 erstellt und basiert auf den amtlichen Einwohnerzahlen bis zum Jahr 2009. Sowohl die Zensuserhebung vom Mai 2011, wonach in Hessen knapp 100.000 Personen weniger ihren Wohnsitz hatten, als auch die seitdem deutlich angestiegenen Wanderungsgewinne unterstreichen die Notwendigkeit einer Aktualisierung dieser Datengrundlage. Deshalb wurde die Hessen Agentur vom Hessischen Wirtschaftsministerium mit einer neuen Bevölkerungsvorausschätzung beauftragt.1 Am Ende des Jahres 2013 zählte Hessen insgesamt 6.045.500 Einwohner. Bis zum Jahr 2019 wird gemäß der aktuellen Vorausschätzung ein leichter Zuwachs in Höhe von knapp 70.000 bzw. 1,1 % auf den Maximalwert von dann 6.114.000 Einwohnern erwartet. Ab 2020 dürfte die Einwohnerzahl kontinuierlich sinken – und zwar auf 6.038.000 bis Jahresende 2030 (-0,1 %) und auf 5.689.000 (-5,9 %) am Ende des Jahres 2050. Dabei wird sich die Alterung der Bevölkerung weiter fortsetzen. So wird der Anteil der Jugendlichen unter 20 Jahren von 19 % im Basisjahr 2013 auf 16 % im Jahr 2050 sinken. Ähnlich stark dürfte sich der Anteil der Altersgruppe der 20- bis unter 40-Jährigen verringern, von 24 % im Jahr 2013 auf 21 % im Jahr 2050. Am relativ stärksten wird sich der Rückgang bei den 40- bis unter 60-Jährigen auswirken. Zu dieser Altersgruppe zählen gegenwärtig die geburtenstarken Jahrgänge der Mitte der 1950er bis etwa Mitte der 1960er Jahre Geborenen. 2013 lag der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtbevölkerung

noch bei 31 %, bis 2050 ist ein kontinuierlicher Bedeutungsrückgang auf 25 % zu erwarten. Der Anteil der 60- bis unter 80Jährigen (gegenwärtig 21 %) wird 2030 den relativ höchsten Wert von 27 % erreichen und danach wieder sinken. Noch deutlich stärker nimmt die Zahl hoch betagter Menschen ab 80 Jahren zu. Zu dieser Bevölkerungsgruppe zählen zurzeit 320.000 Menschen bzw. 5 % der hessischen Bevölkerung. Bereits 2030 werden es etwa 460.000 Menschen bzw. 8 % und im Jahr 2050 sogar fast 800.000 Menschen bzw. über 14 % sein. Die skizzierte Dynamik zwischen den Altersgruppen ist primär auf den Geburtenanstieg von Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre und den anschließenden Geburtenrückgang, der im Jahr 1978 seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht hat, zurückzuführen. Bei regionaler Betrachtung (vgl. hierzu die umseitige kartografische Darstellung der Vorausschätzung für 2013 bis 2030) wird sich die Bevölkerung in den hessischen Regierungsbezirken in den kommenden Jahren sehr unterschiedlich entwickeln: So ist im RB Darmstadt mit einer weiteren deutlichen Zunahme der Bevölkerung zu rechnen. 2030 werden in Südhessen über 3,9 Mio. Einwohner und damit 100.000 Menschen mehr leben als heute. Danach setzt auch in Südhessen ein Schrumpfungsprozess ein, der bis 2050 anhält. Aber auch dann werden im Vergleich zu heute noch etwas mehr Personen im RB Darmstadt leben. Insgesamt konzentriert sich der Bevölkerungszuwachs innerhalb des RB Darmstadt vor allem auf die großen Städte. Wenn sich die regionalen Entwicklungsmuster der vergangenen Jahre so weiter

fortsetzen, wie dies auch in den Statusquo-Modellrechnungen zu Grunde gelegt wurde, nimmt die Einwohnerzahl in Mittel- und insbesondere in Nordhessen zukünftig weiter ab. So ist bis 2030 für den RB Kassel ein Bevölkerungsrückgang von absolut 78.000 bzw. 6,5 % (2050: 235.000 bzw. 19,6 %) und für den RB Gießen von absolut 30.000 bzw. 2,9 % (2050: 131.000 bzw. 12,9 %) zu erwarten. Mit Blick auf die Landkreise und kreisfreien Städte steigt bis zum Jahr 2030 die Einwohnerzahl in allen kreisfreien Städten – und somit auch in Kassel – weiter an. Den höchsten Bevölkerungszuwachs wird die Stadt Darmstadt mit 6,1 % haben, aber auch für Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach ist ein Zuwachs von jeweils rund 5 % in den kommenden 15 Jahren zu erwarten. Das Plus für die Stadt Kassel beziffert sich auf 2,8 %, so dass 2030 rund 200.000 Menschen in der nordhessischen Großstadt leben dürften. Außer den großen hessischen Städten weisen auch deren unmittelbare Umlandkreise relativ hohe Bevölkerungszuwächse auf. Mit Ausnahme der Landkreise Gießen und Marburg-Biedenkopf ist hingegen in allen anderen mittel- und vor allem nordhessischen Landkreisen mit zum Teil erheblichen Bevölkerungsrückgängen zu rechnen. Am relativ stärksten betroffen ist der Werra-Meißner-Kreis, für den bis 2030 ein Bevölkerungsverlust in Höhe von fast 13.000 Einwohnern bzw. 12,6 % geschätzt wird, gefolgt vom Vogelsbergkreis mit einem Rückgang von 11.000 Einwohnern, d.h. 10,2 % der heutigen Wohnbevölkerung. Uwe van den Busch, Hessen Agentur

_____________________ 1) Vgl. hierzu ausführlich van den Busch, U. (2015): Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen als Grundlage der Landesentwicklungsplanung, HA Report Nr. 891, Wiesbaden.

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KURZBERICHTE

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SCHWERPUNKTTHEMEN

Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und neue Ergebnisse Revision des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen Mehr als andere Systeme der amtlichen Statistik sind die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) von umfangreichen Definitionen und methodischen Vorgaben abhängig. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen ist der Anspruch eine „Buchführung“ für eine ganze Volkswirtschaft zu betreiben aufgrund der Vielzahl und der Komplexität der ökonomischen Prozesse anders nicht zu erfüllen. Zum anderen erwarten die Nutzer von solch zentralen Kennzahlen wie dem Wirtschaftswachstum oder der Produktivität, dass Vergleiche von Zeiträumen, aber vor allem auch über Staatsgrenzen hinweg möglich sind. Insbesondere für die Europäische Union ist dies von großer Bedeutung – hängen doch substanzielle Entscheidungen, wie z.B. die Eröffnung von Defizit-Verfahren oder die Berechnung der Beiträge zum EU-Haushalt von Ergebnissen der VGR ab. Das grundlegende, internationale Regelwerk der VGR ist das „System of National Accounts“ (SNA), das gemeinsam von UNO, Europäischer Kommission, IWF, OECD und Weltbank erstellt wird. Für die besondere Situation in der EU ist jedoch darüber hinaus eine rechtlich bindende Regelung der VGR erforderlich. Diese Verbindlichkeit wird durch eine Verordnung hergestellt, die als Anhang das „Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen“ (ESVG) enthält. Dort ist festgelegt, mit welchen Abgrenzungen und Verfahren die Berechnungen erfolgen. 2010 wurde das bis dahin gültige SNA 1993 vom SNA 2008 abgelöst. Darauf

aufbauend wurde das ESVG in der bisherigen Fassung „1995“ überarbeitet und mit der Verordnung (EU) Nr. 549/2013 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 21. Mai 2013 das ESVG 2010 in Kraft gesetzt. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte revidierte Ergebnisse für Deutschland ab Berichtsjahr 1991 im September 2014. Ein erstes Ergebnis nach neuer Methodik, das Wirtschaftswachstum der Bundesländer für das erste Halbjahr, veröffentlichte der Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Hessische Statistische Landesamt angehört, ebenfalls im September 2014. Revidierte Ergebnisse für Bruttowertschöpfung und Bruttoinlandsprodukt der Jahre 2000 bis 2014 präsentierte der Arbeitskreis im April 2015. Ergebnisse für weitere Aggregate, für die Jahre 1991 bis 1999 sowie für die Kreisebene werden folgen.1 Die wichtigsten Änderungen Die Liste der Änderungen, die mit dem ESVG 2010 eingeführt wurden, umfasst 25 Punkte. Die meisten dieser Revisionspunkte haben keine erheblichen Auswirkungen auf die Ergebnisse. Daher sollen im Folgenden nur die wichtigsten Neuerungen dargestellt werden. - Forschung und Entwicklung (FuE): Nach den neuen Regeln werden FuELeistungen kapitalisiert, d.h. sie werden als Bruttoanlageinvestition (BAI) behandelt. Die Begründung ist, dass FuE ein Gut ist, das über mehrere Perioden seinen Wert an die produzierten Waren abgibt – vergleichbar einer materiellen Produktionsanlage oder einer Software, die in der Produktion eingesetzt wird. Die Erhö-

hung der Anlageinvestitionen als einer der Verwendungskomponenten des Bruttoinlandsproduktes (BIP) wirkt unmittelbar erhöhend auf dieses. Auch auf der Produktionsseite des BIP ändert sich die Behandlung von FuE. Selbst erstellte Leistungen, die bisher als Hilfstätigkeiten betrachtet wurden, erhöhen nun den Produktionswert und damit die Bruttowertschöpfung (BWS), die als Produktionswert abzüglich Vorleistungen definiert ist. Die zugekauften FuE-Leistungen wurden im ESVG 1995 als Vorleistungen verbucht und wirkten mindernd auf die BWS. Vorleistungen sind Waren oder Dienstleistungen, die im Produktionsprozess verbraucht werden oder vollständig im produzierten Gut aufgehen (z.B. Rohmaterial, Betriebsstoffe). Genau diese unzutreffende Annahme wird mit der neuen Behandlung von FuE als Investition abgelöst. Die Vorleistungen werden also um die Höhe der FuE verringert und die BWS unmittelbar in gleicher Höhe angehoben. Nach der Periode der Anschaffung sind für die FuELeistungen, wie für andere Anlagegüter, Abschreibungen zu berücksichtigen, die in einem Zweitrundeneffekt die Bruttoversionen der betroffenen Aggregate (BAI, BWS, BIP) erhöhen, nicht aber die Nettoversionen (die die Abschreibungen nicht enthalten). Die Verbuchung von FuEAktivitäten als BAI gilt unabhängig davon, ob sie in privaten oder staatlichen Organisationen stattfindet. Einen wichtigen Unterschied gibt es jedoch: Staatlich erstellte FuE wirkt nicht unmittelbar BIP-erhöhend, da mit den Vorleistungen auch der Staatskonsum sinkt. Erst der Zweitrundeneffekt über die Abschreibungen wirkt auf das BIP. - Geringwertige Wirtschaftsgüter: Das

_____________________ 1) Über die aktuell verfügbaren revidierten Regionaldaten informieren die Internetseiten der zuständigen Arbeitskreise www.vgrdl.de bzw. www.ak-etr.de.

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SCHWERPUNKTTHEMEN

ESVG 1995 gab eine Wertschwelle von 500 ECU zur Erfassung von Gütern als Anlageinvestition vor. Güter mit geringerem Wert wurden, unabhängig von ihrer Nutzungsdauer, als Vorleistungen verbucht. Durch das ESVG 2010 entfällt die Wertschwelle. Entscheidend ist jetzt eine Nutzungsdauer von mehr als einem Jahr. Ausnahmen sind allerdings dauerhafte Güter von geringem Wert, die für einfache Arbeitsgänge eingesetzt und als Vorleistung gebucht werden (z. B. Sägen, Hämmer, Taschenrechner). - Militärische Waffensysteme: Auch bisher wurden militärische Güter, die länger als ein Jahr nutzbar waren, als Anlagegüter behandelt. Sie wirkten also erhöhend auf die BAI und damit auf das BIP. Voraussetzung war jedoch ihre zivile Nutzbarkeit (z.B. Kasernen, Flughäfen, Lazarette). Waffensysteme dagegen waren Teil des Staatskonsums. Das neue ESVG betrachtet Waffensysteme, sofern sie länger als ein Jahr genutzt und nicht nur einmalig eingesetzt werden können, als Anlagegut. Die geänderte Verbuchung als BAI entfaltet in der Periode der Anschaffung keine Wirkung auf das BIP, da die Waffensysteme lediglich von einer Verwendungskomponente des BIP (Konsum) in eine andere (Investitionen) verschoben werden. In den späteren Perioden fallen Abschreibungen an, die dann das BIP erhöhen. - Produktionswerte der Versicherungsunternehmen: Bisher reagierten die Produktionswerte und damit die BWS der Versicherungsunternehmen sehr empfindlich auf Extremereignisse wie Naturkatastrophen oder Terroranschläge, die zur Auszahlung sehr hoher Leistungen an die Versicherten führten. Die Wertschöpfung der Unternehmen war entsprechend volatil und wurde teilweise negativ. Das neue ESVG bezieht die Erhöhung oder Verringerung versicherungstechnischer Rückstellungen nun in die Berechnung der

Produktionswerte ein. Diese Rückstellungen haben betriebswirtschaftlich u.a. den Zweck, die Kostenbelastung durch sehr große Schadensfälle auf mehrere Perioden zu verteilen. Diese Verstetigung wird jetzt auch in der volkswirtschaftlichen Verbuchung abgebildet. Darüber hinaus beendet das ESVG 2010 die Sonderbehandlung von Rückversicherungsunternehmen, deren Wertschöpfung im alten System unterzeichnet wurde. Neben den konzeptionellen Neuerungen im ESVG gab es so genannte EU-Aktionspunkte und datenbedingte Änderungen. - Schattenwirtschaft: Die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen haben die Aufgabe, alle ökonomischen Aktivitäten einer Volkswirtschaft abzubilden – und dies unabhängig davon, ob die Aktivitäten illegal sind (z.B. der Handel mit illegalen Drogen) oder ob sie zwar nicht per se illegal, aber aus verschiedenen Gründen den Behörden nicht bekannt sind. Diesbezüglich haben sich zwar die Regeln nicht geändert. Die Europäische Kommission hat aber die Mitgliedsstaaten aufgefordert, die Abbildung von Drogenproduktion und Drogenhandel, Schmuggel und Prostitution im BIP konsequenter und einheitlicher als bisher zu betreiben. Für Deutschland bedeutet dies, dass Produktion von und Handel mit illegalen Drogen sowie der Zigarettenschmuggel erstmals in die Berechnungen einbezogen wurden. Prostitution ist in Deutschland grundsätzlich legal und war bisher schon erfasst. Der Alkoholschmuggel, der für die EU eine relevante Größenordnung hat, spielt hierzulande aufgrund der vergleichsweise niedrigen Preise keine Rolle. - Die „Abwrackprämie“ und vergleichbare staatliche Leistungen im Rahmen der Wirtschaftskrise werden nun in der EU einheitlich, anders als bisher in Deutschland, als Gütersubventionen behandelt.

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Dies hat einen negativen Effekt auf das BIP 2009 und 2010. - Datenbedingte Änderungen: Hier ist vor allem die Integration der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 zu nennen, die zu einer Erhöhung des privaten Konsums und der BWS im Bereich der Wohnungsvermietung für die nationalen Ergebnisse führt. Umsetzung in den regionalen VGR In Deutschland folgen die VGR hinsichtlich der regionalen Ebenen grundsätzlich einem top-down-Ansatz. Die Ergebnisse der Länder werden auf das bereits vorliegende Bundesergebnis abgestimmt und die Summe der Länder entspricht immer dem Wert für Deutschland. Wird dieser Bundeseckwert um eine neue Komponente erweitert, ist diese automatisch auch in den Länderergebnissen enthalten. „Automatisch“ heißt hier: Auch bei unveränderter Methode in der Regionalrechnung. In diesem Fall würde die neue Komponente, gemäß den Anteilen auf die Länder verteilt, die diese zuvor schon an Deutschland hatten. Dies ist immer dann die geeignete Lösung, wenn die bisherigen Regionalisierungsindikatoren einen starken Zusammenhang mit der neuen Komponente aufweisen. Für die Revisionspunkte „Geringwertige Wirtschaftsgüter“, „Versicherungsunternehmen“ und „Waffensysteme“ ist dies der Fall. Für eine spezifische Regionalisierung der illegalen Aktivitäten ist die Datenlage nicht ausreichend. Da sich die Effekte in der Größenordnung von 0,1 % des BIP bewegen, sind dadurch keine relevanten Verzerrungen zu erwarten. Anders liegt der Fall bei den FuELeistungen. Zwar hängen diese sehr stark vom Wirtschaftszweig ab, sind aber innerhalb eines Wirtschaftszweiges keineswegs gleichmäßig auf alle Unternehmen und alle Regionen verteilt. Vielmehr gibt

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SCHWERPUNKTTHEMEN

es ausgesprochene Konzentrationseffekte, die sich nur mit Hilfe eines spezifischen Indikators abbilden lassen. Der Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder nutzt für diesen Zweck die Daten aus der FuE-Erhebung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Die Erhebung ist seit vielen Jahren etabliert und erfährt eine große Zustimmung bei den befragten Unternehmen. Die Daten sind auch Basis für die Berechnung von FuE-Leistungen in den nationalen VGR und bieten kreisscharfe Ergebnisse, sodass für alle regionalen Ebenen die gleiche Datenquelle verwendet werden kann. Auch die Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 können den Ländern spezifisch zugeordnet werden.

Bruttoinlandsprodukt von 2000 bis 2013 in jeweiligen Preisen Hessen neues Ergebnis

bisheriges Ergebnis

Jahr

Deutschland Differenz

in Millionen Euro 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

188.394 195.057 196.502 200.689 203.599 206.143 212.450 220.686 223.286 211.037 218.210 225.697 227.978 235.685

194.243 201.322 202.431 207.568 210.276 211.859 218.630 227.403 230.335 219.064 226.899 235.065 236.493 242.652

Differenz

in % des bisherigen Ergebnisses

in % des bisherigen Ergebnisses

3,1 3,2 3,0 3,4 3,3 2,8 2,9 3,0 3,2 3,8 4,0 4,2 3,7 3,0

3,2 3,6 3,5 3,2 3,3 3,3 3,3 3,4 3,4 3,5 3,3 3,4 3,1 2,6

5.848 6.265 5.929 6.879 6.677 5.716 6.180 6.717 7.048 8.027 8.690 9.368 8.515 6.967

Neue Ergebnisse

Quelle: Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, Statistisches Bundesamt. Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: August 2014. 2013: Fortschreibungsergebnisse.

Nebenstehende Tabelle sowie die grafische Darstellung im Zeitablauf zeigen die Auswirkungen auf das nominale BIP. Über die gesamte Zeitreihe erfährt das BIP eine Niveauanhebung in Höhe von ca. 3 %, wobei die Größenordnung dieses Anstiegs in Hessen derjenigen im Bund entspricht. Das Statistische Bundesamt hat für das Berichtsjahr 2010 die Differenz zwischen neuem und altem Ergebnis den einzelnen Revisionspunkten zugeordnet. Von den

3,3 % entfällt der Löwenanteil in Höhe von 2,3 Prozentpunkten auf FuE. Auf die anderen Punkte entfallen jeweils zwischen 0,1 und 0,2 Prozentpunkte – auch auf die illegalen Aktivitäten, die im Fokus der Medienberichte standen. Zu dem 4,0 % Zuwachs in Hessen tragen die FuE-Leistungen 2,8 Prozentpunkte bei, d.h. für das Jahr 2010 sind sowohl in Hessen als auch im Bund 70 % der Revisionsdifferenz durch die geänderte Erfassung der FuE als In-

vestitionen bedingt. Damit ist dieses Jahr allerdings etwas untypisch: Mit Blick auf die gesamte Zeitreihe lässt sich feststellen, dass die Niveauanhebung in Hessen leicht überdurchschnittlich ausfällt und dies auf einen überdurchschnittlichen Anteil an FuE-Leistungen zurückzuführen ist. Gleichzeitig ist der Anstieg, den die sonstigen Revisionspunkte in Hessen verursachen, leicht unterdurchschnittlich. Wie im Bund insgesamt wird der größte Teil

Hessisches Bruttoinlandsprodukt von 2000 bis 2013 (in jeweiligen Preisen, in Millionen Euro) 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 2000

Bisheriges Ergebnis 2001

2002

2003

2004

Neues Ergebnis 2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Quelle: Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", Statistisches Bundesamt. Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: August 2014. 2013: Fortschreibungsergebnisse.

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


SCHWERPUNKTTHEMEN

Hessisches Bruttoinlandsprodukt von 2000 bis 2013 (preisbereinigte Veränderung zum Vorjahr in %) 3,9 3,8

4,0

3,1 3,3 2,8 2,8

2,1 2,3 2,0 0,3 0,5

0,1 0,0

2,6

3,2

2,9 2,7 0,9 0,7

0,9 0,7

0,5 0,3

0,0

0,0 -2,0

-1,0

-1,3 -1,4

-4,0 -6,0 Bisheriges Ergebnis

Neues Ergebnis

-8,0 2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

-7,2 -7,6 2009

2010

2011

2012

2013

Quelle: Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", Statistisches Bundesamt. Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: August 2014. 2013: Fortschreibungsergebnisse.

der FuE-Leistungen in Hessen im Verarbeitenden Gewerbe erbracht. Da der relative Anstieg des BIP-Niveaus über die gesamte Zeitreihe hinweg ungefähr gleich bleibt, kommt es zu keinen relevanten Änderungen im konjunkturellen Verlauf. Die Betrachtung der preisbereinigten Veränderungsraten bestätigt diesen Befund, denn für die gesamte Zeitreihe führt die Revision lediglich zu einer Verringerung des durchschnittlichen jährlichen Wirtschaftswachstums um 0,1 Prozentpunkte – in Hessen wie im Bund. Für die Jahre 2012 und 2013 ist zu beachten, dass diese nicht nur der hier dargestellten Generalrevision, sondern auch den turnusmäßigen laufenden Revisionen unterzogen wurden. Ihre Berechnung beruhte

auf einer noch unvollständigen Datenbasis. Einen Negativeffekt auf das hessische BIP 2012 hatte außerdem die Neuberechnung der Wertschöpfung in der Wohnungsvermietung. Das Ergebnis im Krisenjahr 2009 wurde in der nationalen Rechnung in den Dienstleistungsbereichen weiter abgesenkt. Wegen der spezifischen Wirtschaftsstruktur schlägt diese Revision in Hessen stärker auf das BIP durch. Auch bei den Bruttoanlageinvestitionen sind über die gesamte Zeitreihe Anstiege in im Wesentlichen konstanter Größenordnung festzustellen, wie die untenstehende Grafik verdeutlicht. Die Zuwächse dieses Aggregates sind allerdings noch stärker von den FuE-Leistungen dominiert als die des BIP. Deshalb fällt auch die Niveauan-

hebung in Hessen deutlicher aus als im Bund. Ein ausführlicher Aufsatz über Hintergründe und Ergebnisse der Revision wird im Augustheft von „Staat und Wirtschaft“, der Zweimonatszeitschrift des Hessischen Statistischen Landesamtes (www.statistikhessen.de), erscheinen. Sanyel Arikan, Hessisches Statistisches Landesamt

Hessische Bruttoanlageinvestitionen von 2000 bis 2011 (in jeweiligen Preisen, in Millionen Euro) 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 Bisheriges Ergebnis 0 2000

2001

2002

2003

Neues Ergebnis 2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

Quelle: Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", Statistisches Bundesamt. Berechnungsstand des Statitisches Bundesamtes: August 2014.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

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SCHWERPUNKTTHEMEN

Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2013: Direktinvestitionen Vorbemerkung Direktinvestitionen1 sind ein wesentlicher Indikator für die Kapitalverflechtungen der Unternehmen zwischen In- und Ausland und somit auch ein Maßstab für die internationale Einbindung der hessischen Wirtschaft. Der Beitrag stellt die aktuellen Angaben der so genannten Bestandsstatistik der Deutschen Bundesbank – vorläufige Werte zum Jahresende 2013 – vor. Geänderte Methodik führt zu niedrigeren Direktinvestitionen 2013 hat die Bundesbank erstmalig Werte auf der Grundlage neuer, international harmonisierter Berechnungsmethoden der OECD veröffentlicht. Abweichend von der bisherigen Bruttodarstellung werden nun Kapitalbeziehungen innerhalb multinationaler Konzerne saldiert, Kredite an Kapitalgeber in Abzug gebracht und Schwesterkredite (d.h. grenzüberschreitende Kreditbeziehungen zu Schwesterunternehmen) nach dem Sitz der Konzernzentrale zugeordnet. Diese methodischen Änderungen haben nicht unwesentliche Auswirkungen auf die ausgewiesenen Direktinvestitionsverflechtungen Hessens wie auch Deutschlands insgesamt, die im Vergleich zu den früher veröffentlichten Ergebnissen jeweils deutlich niedriger ausfallen. So betrug der Bestand hessischer Direktinvestitionen im Ausland zum Jahresende 2012 nach der alten Methodik 169,3 Mrd. Euro, die ausländischen Direktinvestitionen in Hessen summierten sich auf 88,0 Mrd. Euro. Gemäß der neuen Er-

Direktinvestitionsbestände im Bundesländervergleich am Jahresende 2013* Ausländische Direktinvestitionen in den Bundesländern in Mrd. Euro Nordrhein-Westfalen Bayern Hessen Baden-Württemberg Niedersachsen Hamburg Rheinland-Pfalz Berlin Schleswig-Holstein Sachsen Brandenburg Sachsen-Anhalt Saarland Mecklenburg-Vorp. Bremen Thüringen Deutschland

147,9 92,7 66,5 36,2 18,4 32,2 10,5 18,9 6,8 6,5 6,0 3,6 3,4 5,2 1,7 1,9 458,4

Veränd. zum Vorjahr in % 19,9 – 4,6 0,3 2,2 14,1 – 0,2 3,9 – 12,4 7,6 – 1,1 – 8,5 4,8 6,2 4,3 – 23,7 2,9 4,8

Direktinvestitionen der Bundesländer im Ausland

Anteil in %

in Mrd. Euro

32,3 20,2 14,5 7,9 4,0 7,0 2,3 4,1 1,5 1,4 1,3 0,8 0,7 1,1 0,4 0,4 100,0

205,5 191,6 156,1 185,6 93,8 41,2 36,0 – 5,5 3,8 2,3 1,6 3,8 2,3 0,2 1,2 0,7 919,0

Veränd. zum Vorjahr in % 2,2 – 4,3 – 3,8 – 0,7 11,6 – 7,9 13,2 62,3 – 8,1 8,5 – 25,9 – 34,1 – 14,6 – 71,6 6,6 – 6,7 – 0,8

Anteil in % 22,4 20,8 17,0 20,2 10,2 4,5 3,9 – 0,6 0,4 0,1 0,2 0,4 0,3 0,0 0,1 0,1 100,0

* absteigend sortiert nach dem Gesamtvolumen der Direktinvestitionen Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

fassungsmethode – für die Jahre 2010 bis 2012 wurde zurückgerechnet, um Vorjahresvergleiche zu ermöglichen – werden für 2012 nun 162,3 bzw. 66,3 Mrd. Euro angegeben. Im Falle Berlins führt die geänderte Erfassung der Direktinvestitionen sogar zu negativen Direktinvestitionen im Ausland von 5,5 Mrd. Euro. Intensive Direktinvestitionsbeziehungen in beide Richtungen Zum Ende des Jahres 2013 summierte sich der Bestand der ausländischen Direktinvestitionen in Hessen, d.h. der passiven Direktinvestitionen, auf einen Betrag von 66,5 Mrd. Euro. Im Vergleich der Bun-

desländer kann Hessen damit den drittgrößten Anteil ausländischer Direktinvestitionen auf sich vereinen – 14,5 % aller Direktinvestitionen des Auslands in Deutschland entfallen auf Hessen. Nur in den wesentlich größeren Bundesländern Nordrhein-Westfalen (32,3 %) und Bayern (20,2 %) liegen die Anteilswerte höher. Die Direktinvestitionen Hessens im Ausland (aktive Direktinvestitionen) beliefen sich in 2013 mit 156,1 Mrd. Euro auf eine mehr als doppelt so hohe Summe. Hessen liegt damit mit einem Anteil von 17,0 % aller deutschen Direktinvestitionen im Ausland an vierter Stelle im Bundesländervergleich. Den ersten Rang belegt wiederum Nordrhein-Westfalen (22,4 %)

_________________________ 1) Eine Direktinvestition ist eine grenzüberschreitende Investition mit dem Ziel des Investors, eine dauerhafte (Kapital-)beteiligung an einem Unternehmen im Ausland vorzunehmen. Einer Interpretierbarkeit der Direktinvestitionsdaten als umfassender Indikator für Qualität und Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes sind Grenzen gesetzt. So können weder die Motive des Investors der Statistik entnommen werden noch können Fragen, inwieweit Direktinvestitionen Realkapital schaffen oder zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen, beantwortet werden.

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


SCHWERPUNKTHEMEN

Direktinvestitionsbestände je Erwerbstätigen am Jahresende 2013 im Bundesländervergleich Hamburg HESSEN Nordrhein-Westfalen Bayern DEUTSCHLAND Berlin Mecklenburg-Vorp. Saarland Baden-Württemberg Brandenburg Rheinland-Pfalz Schleswig-Holstein Niedersachsen Bremen

ausländische Direktinvestitionen je Erwerbstätigen

Sachsen-Anhalt

Direktinvestitionen im Ausland je Erwerbstätigen

Sachsen in Euro

Thüringen -10.000

tungen Hessens, das bei den ausländischen Direktinvestitionen je Erwerbstätigen mit einem Wert von 20.300 Euro Platz zwei hinter Hamburg (27.300 Euro) belegt. Der Bundesdurchschnitt beläuft sich lediglich auf 10.800 Euro je Erwerbstätigen. Hinsichtlich der umgekehrten Richtung, d.h. der Direktinvestitionen im Ausland, lautet bereits seit vielen Jahren die Reihenfolge: Hessen vor Hamburg. 47.700 Euro je Erwerbstätigen für Hessen stehen 34.900 Euro für Hamburg gegenüber. Der Bundesdurchschnitt beläuft sich mit 21.700 Euro je Erwerbstätigen auf weniger als die Hälfte des hessischen Wertes.

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

Quelle: Deutsche Bundesbank, Arbeitskreis ETR, Berechnungen der Hessen Agentur.

vor Bayern (20,8 %) und Baden-Württemberg (20,2 %). Der erhebliche Unterschied zwischen den Volumina der aktiven und der passiven Direktinvestitionen ist keineswegs ein spezielles Charakteristikum Hessens. Wie der Blick auf Baden-Württemberg und Niedersachen zeigt, betragen dort die Direktinvestitionen im Ausland jeweils etwa das Fünffache der Direktinvestitionen des Auslands in den beiden Bundesländern. Entwicklung 2013 wenig dynamisch Die Entwicklung der Direktinvestitionsbeziehungen im Jahr 2013 war insgesamt gesehen verhalten. Der Bestand der ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland nahm gegenüber dem Vorjahr um 4,8 % zu, in umgekehrter Richtung steht ein kleines Minus von 0,8 % zu Buche. Die entsprechenden Werte für Hessen lauten +0,3 % bzw. -3,8 %, d.h. auch für Hessen ist weitgehende Stabilität zu konstatieren.

USA bedeutendstes Zielland – Niederlande wichtigstes Herkunftsland

Direktinvestitionen je Erwerbstätigen erheblich über Bundesdurchschnitt Aufgrund der Größenunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern ist zusätzlich ein Blick auf die Kennziffer „Direktinvestitionen je Erwerbstätigen“ sinnvoll. Diese Betrachtungsweise unterstreicht die intensiven Direktinvestitionsverflech-

Die USA sind mit großem Abstand wichtigstes Zielland hessischer Direktinvestitionen. Mit 48,6 Mrd. Euro entfällt knapp ein Drittel des gesamten Direktinvestitionsbestands Hessens im Ausland auf die USA. Es folgt das Vereinigte Königreich (19,4 Mrd. Euro) vor Luxemburg mit 18,3 Mrd. Euro. Neben den USA befinden sich noch drei weitere nichteuropäische Staaten unter den TOP10 der Zielländer – die Russische Föderation (4,0 Mrd. Euro),

Direktinvestitionsbestände für Hessen nach den 10 wichtigsten Ziel- und Herkunftsländern am Jahresende 2013 Hessische Direktinvestitionen in … Zielland USA Vereinigtes Königreich Luxemburg Polen Italien Russische Föderation Frankreich VR China Spanien Singapur

in Mrd. Euro 48,6 19,4 18,3 4,8 4,6 4,0 4,0 3,6 3,6 3,5

Ausländische Direktinvestitionen in Hessen aus … Herkunftsland Niederlande Luxemburg Vereinigtes Königreich Irland USA Frankreich Schweiz Schweden Belgien Rep. Korea

in Mrd. Euro 19,0 6,5 6,3 4,9 4,7 4,7 3,8 2,7 2,5 2,5

Quelle: Deutsche Bundesbank.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

11


SCHWERPUNKTTHEMEN

die VR China (3,6 Mrd. Euro) und Singapur (3,5 Mrd. Euro). Ein anderes Bild zeigt die Betrachtung der Direktinvestitionen in Hessen nach Herkunftsländern. Dort dominieren europäische Staaten, allen voran die Niederlande (19,0 Mrd. Euro). Mit deutlichem Abstand folgt Luxemburg (6,5 Mrd. Euro) vor dem Vereinigten Königreich (6,3 Mrd. Euro). Zu beachten ist, dass in den Niederlanden – dies trifft auch für Luxemburg zu – zahlreiche so genannte Special Purpose Entities (SPEs) ihren Sitz haben. Zu diesen SPEs zählen Zwischenholdings (beispielsweise gegründet zur Steuerung des Europageschäfts). Folglich dürften Direktinvestitionen dieser Länder in Hessen ihrem Ursprung nach zumindest teilweise aus anderen Staaten stammen. Bemerkenswert ist zudem die Republik Korea (2,5 Mrd. Euro), denn annähernd 90 % der südkoreanischen Direktinvestitionen in Deutschland entfallen auf Hessen. Namen wie Hyundai, Kia und Samsung stehen bereits seit vielen Jahren für die Präsenz der Asiaten in Hessen. In den letzten Jahren haben zahlreiche weitere Unternehmen aus Asien in Hessen investiert. So z.B. das chinesische Unternehmen Weichai Power, das mittlerweile mit rund 40 % an dem in Wiesbaden ansässigen Gabelstaplerhersteller KION beteiligt ist. Ein weiteres Beispiel ist das indische Unternehmen Wipro Technologies, einer der weltweit führenden Anbieter für Dienstleistungen in den Bereichen IT und Beratung, das 2014 seine neue EuropaZentrale in Frankfurt am Main eröffnet hat. Ebenfalls aus Indien ist der Automobilzulieferer Samvardhana Motherson, der zurzeit in Bruchköbel eine neue Zentrale errichtet. Diese wird für die Aktivitäten des Unternehmens in Europa sowie in Nordund Südamerika zuständig sein.

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Direktinvestitionsbestände nach Wirtschaftszweigen am Jahresende 2013 ausländische hessische / deutsche Direktinvestitionen nach Direktinvestitionen nach dem Wirtschaftszweig des dem Wirtschaftszweig des inländischen inländischen Investors Investitionsobjekts

Wirtschaftszweige

Hessen Alle Wirtschaftszweige

Deutschland

156,1

darunter entfallen auf:

Hessen

Deutschland

in Mrd. Euro 918,9 66,5

458,4

Finanz- / Versicherungsdienstleister

Anteil der Wirtschaftszweige in % 59,2 17,2 38,9 19,1

Beteiligungsgesellschaften

29,8

47,4

19,5

16,8

7,9

27,3

12,6

25,5

Verarbeitendes Gewerbe

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

Hessische Direktinvestitionen wesentlich durch Finanzsektor geprägt Die zentrale Rolle bei den Direktinvestitionsbeziehungen Hessens spielt der Finanzsektor, was in der Stellung Frankfurts als internationaler Finanzplatz begründet liegt. Allein 59,2 % der Direktinvestitionen Hessens im Ausland zum Jahresende 2013 entfielen auf das hiesige Kredit- und Versicherungsgewerbe (Bund: nur 17,2 %). Von großer Bedeutung sind auch die Beteiligungsgesellschaften (Hessen: 29,8 %, Deutschland: 47,4 %). Hingegen sind lediglich 7,9 % des hessischen Direktinvestitionsbestands im Ausland dem Verarbeitenden Gewerbe zuzuordnen (Deutschland: 27,3 %), wovon knapp zwei Drittel auf die Chemische und Pharmazeutische Industrie entfallen – traditionelle Stärke der hessischen Wirtschaft und zugleich eine in hohem Maße international aufgestellte Branche. Auch in der anderen Richtung, d.h. bezüglich der ausländischen Direktinvestitionen in Hessen, kommt der Finanzbranche eine wichtige, wenn auch geringere Rolle zu. Auf den Kredit- und Versicherungssek-

tor entfallen 38,9 % der ausländischen Direktinvestitionen und die Beteiligungsgesellschaften vereinen 19,5 % auf sich. Die Finanzholdinggesellschaft Northern Trust ist ein Beispiel für eine Neuansiedlung aus dem Finanzbereich. Seit 2013 verfügt das Unternehmen aus den USA über eine Niederlassung in Frankfurt. 12,6 % der ausländischen Direktinvestitionen in Hessen sind zum Verarbeitenden Gewerbe zu zählen, wovon wiederum Chemie und Pharma mit zusammen rund der Hälfte den größten Anteil haben. Ein Beispiel für eine Neuansiedlung in den letzten Jahren aus dem Bereich der Chemie ist der Kunststoffhersteller Styrolution, ein 2011 gegründetes Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, das mittlerweile zu 100 % der in der Schweiz ansässigen INEOS-Gruppe gehört. Ihre Präsenz in Hessen ausgebaut hat z.B. die Mitsubishi Polyester Film GmbH: Im Jahr 2014 hat der japanische Chemiekonzern ein neues Werk für Verbundplatten aus Aluminium, Stahl oder Titan mit einem Kunststoffkern im Industriepark Kalle-Albert in Wiesbaden eingeweiht. Dr. Claus Bauer, Hessen Agentur

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Die hessische Konjunktur in Zahlen Hessische Konjunkturindikatoren im Überblick 2014

2014 / 2015

Art der Angabe Mrz

Apr

Mai

Dez

Jan

Feb

Mrz

Apr

Mai

Aktuellste 3 Monate gegen entsprechende Vorjahresmonate (Veränderung in %)

Arbeitsmarkt Arbeitslosenquote (in %)1 Arbeitslose Gemeldete Arbeitsstellen Kurzarbeiter

5,9

5,8

5,7

5,4

5,9

5,8

5,7

5,6

5,4

– 4,0

189.721 33.747 9.395

186.051 34.356 4.466

184.653 33.849 4.445

174.185 36.398 .

189.719 35.772 .

188.613 38.671 .

184.270 41.002 .

181.555 40.485 .

177.273 41.222 .

– 3,1 20,4 – 23,6

Beschäftigte (in 1.000) Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau, Energie u. Wasser, Entsorgung Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel; Instandhaltung u. Reparatur. v. Kfz Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Information und Kommunikation Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen Wirtschaftliche Dienstleistungen Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte

2.346 8 39 434 110 325 159 72 87 139 375 133 88 294 84

2.351 8 39 433 111 326 159 74 86 139 376 133 88 294 84

2.356 9 39 433 112 326 159 74 87 139 378 133 88 294 85

2.392 8 39 437 111 335 164 74 87 142 386 134 90 302 85

2.378 8 39 436 110 332 163 73 86 140 385 132 88 301 85

2.381 8 39 435 110 332 163 74 87 140 387 132 89 301 85

2.393 9 39 435 112 333 164 76 87 140 390 133 88 302 85

. . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . .

1,9 5,5 0,5 0,5 1,9 2,1 3,6 4,1 0,3 0,9 3,9 – 0,3 0,7 2,3 1,9

Außenhandel (in Mio. Euro) Einfuhren Ausfuhren

6.928 4.984

6.608 4.916

6.488 4.876

6.391 4.612

6.417 4.435

7.391 4.867

7.549 5.374

. .

. .

3,5 1,7

Auftragseingänge Verarbeitendes Gewerbe 3 (2010 = 100) Bau 4 (2010 = 100)

100,4 161,6

93,9 141,2

98,5 124,4

100,2 147,5

101,2 115,7

98,5 89,8

110,3 131,2

. .

. .

3,1 – 6,5

Umsätze Einzelhandel 3 (2010 = 100) Gastgewerbe 3 (2010 = 100) Verarbeitendes Gewerbe 3 (2010 = 100) Bau (in 1.000 Euro)

98,8 103,5 109,5 304.630

100,4 98,2 100,8 312.032

100,7 106,6 100,6 338.639

117,2 104,1 100,2 376.810

95,6 92,3 92,8 181.412

89,0 95,8 99,9 213.486

101,5 104,5 113,1 280.535

. . . .

. . . .

3,2 0,7 0,5 – 8,3

106,2

106,0

105,8

106,0

105,0

106,1

106,5

106,5

106,6

0,31 2,50

0,33 2,30

0,32 2,20

0,08 1,30

0,06 1,10

0,05 1,00

0,03 0,90

0,00 .

. .

– 91,4 – 62,0

1,38 141,48 8,53

1,38 141,62 8,60

1,37 139,74 8,57

1,23 147,06 7,63

1,16 137,47 7,23

1,14 134,69 7,10

1,08 130,41 6,76

1,08 128,94 6,69

. . .

– 20,1 – 6,7 – 19,2

2

Verbraucherpreisindex (2010 = 100) Zinsen im Euro-Währungsgebiet (in % p.a.) EURIBOR Dreimonatsgeld 5 Umlaufrendie von 10jährigen Staatsanleihen 6 Wechselkurse (1 Euro = ... WE) 5 US-Dollar Japanischer Yen Chinesischer Renminbi Yuan 1

Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen ––– 2 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ––– ––– 5 Monatsdurchschnitte ––– 6 BIP-gewichtete Rendite (DE, FR, NL, BE, AT, FI, IE, PT, ES, IT, GR)

3

Volumenindex –––

4

0,5

Wertindex

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Hessisches Statistisches Landesamt, Deutsche Bundesbank, Europäische Zentralbank.

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Die hessische Konjunktur im Überblick  Der hessische Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin positiv. So waren im Mai 2015 hessenweit 177.273 Frauen und Männer als arbeitslos registriert, was einem beachtlichen Minus von 4.282 Personen gegenüber dem Vormonat April entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosenzahl in Hessen noch deutlicher – und zwar um 7.380 – zurück. Dementsprechend ist auch die Arbeitslosenquote gesunken: 5,7 % im Mai 2014 bzw. 5,6 % im April 2015 steht eine Quote von aktuell 5,4 % gegenüber. Anzuführen ist ebenfalls die Zunahme der offenen Stellen: 41.222 offene Stellen wurden im Mai gemeldet, d.h. 7.373 (+21,8 %) mehr als noch ein Jahr zuvor. Und nicht zuletzt geht aus den neuesten Angaben (März 2015) zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ein deutliches Plus in Höhe von 2,0 % im Vorjahresvergleich hervor.  Der hessische Außenhandel nimmt weiterhin moderat zu. Die Exporte der hessischen Wirtschaft summierten sich im 1. Quartal 2015 auf 14,7 Mrd. Euro, womit das Niveau des Vorjahres um 1,7 % übertroffen wurde. Die hessischen Importe sind um 3,5 % auf einen Gesamtwert von 21,4 Mrd. Euro gestiegen.

 Auch das hessische Gastgewerbe kann im 1. Quartal 2015 auf gestiegene Umsätze und einen höheren Beschäftigungsstand verweisen, wenngleich die Zuwachsraten mit 0,7 % bzw. 0,8 % hinter denen des Einzelhandels zurückbleiben.  Die Lage im Verarbeitenden Gewerbe ist nach wie vor gut: Im 1. Quartal 2015 konnte der Umsatz etwas gesteigert werden (+0,5 %) und auch die Auftragseingänge (+3,1 %) entwickelten sich dank der lebhaften Nachfrage aus dem Ausland positiv. Der Blick auf die Beschäftigung zeigt ebenfalls eine Zunahme – und zwar um 1,2 %.  Die Konjunktur im hessischen Bauhauptgewerbe präsentiert sich im 1. Quartal 2015 unbefriedigend. Der baugewerbliche Umsatz (-8,3 %), der Auftragseingang (-6,5 %) und auch die Anzahl der Beschäftigten (-2,1 %) fallen klar niedriger aus als vor Jahresfrist.

 Im hessischen Einzelhandel zeigt sich die Konjunktur von ihrer besten Seite. So steht im 1. Quartal 2015 ein erfreulich hohes Umsatzplus von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr zu Buche. Die Beschäftigtenzahl im heimischen Einzelhandel liegt ebenfalls über dem Wert des 1. Vierteljahrs 2014 – und zwar um 1,6 %.

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Beschäftigung und Arbeitsmarkt Arbeitslosen in Relation zu den Erwerbspersonen – verringert. Die Quote war im Mai 2015 mit 5,4 % um 0,2 bzw. 0,3 Prozentpunkte niedriger als noch einen Monat bzw. ein Jahr zuvor. Der Blick in die Regionen zeigt die erheblichen Unterschiede innerhalb Hessens. Am geringsten fällt die Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda mit 3,0 % aus. Eine solchermaßen geringe Quote kann praktisch als Vollbeschäftigung angesehen werden. Dies gilt sicherlich nicht für den Arbeitsmarkt der Stadt Offenbach, die von allen hessischen Kreisen und kreisfreien Städten mit Abstand die höchste Arbeitslosenquote (11,0 %) aufweist. Doch auch in Offenbach fiel die Arbeitslosigkeit im Mai niedriger aus als noch im April – wie auch in insgesamt 20 der 26 hessischen Regionen. Wie ist die Arbeitsmarktsituation in Hessen in Relation zum Bund bzw. zu Westdeutschland einzuschätzen? Auf Bundesebene wird im Mai 2015 eine klar höhere Arbeitslosenquote von 6,3 % ausgewiesen. Auch im Vergleich mit den alten Bundesländern kann sich die hessische Arbeitsmarktperformance sehen lassen – die Quote in Westdeutschland liegt zurzeit um

Im Mai 2015 waren 177.273 Arbeitslose in Hessen registriert, womit die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat April um 4.282 Personen gesunken ist. Ein Rückgang der Arbeitslosenzahl von April auf Mai ist zwar durchaus saisonüblich, aber keineswegs selbstverständlich, denn im Vorjahr ist diese Frühjahrsbelebung weitgehend ausgeblieben. Wird der Vergleich mit dem Mai 2014 gezogen, so hat sich die Anzahl der arbeitslosen Frauen und Männer sogar um 7.380 reduziert. Die in den letzten Monaten günstige Entwicklung auf dem hessischen Arbeitsmarkt wird anhand der grafischen Darstellung der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit besonders deutlich: Etwa seit dem Herbst 2014 ist der Verlauf klar abwärts gerichtet. Die Grafik zeigt allerdings ebenfalls, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit zwischen Herbst 2012 und Frühjahr 2013 in Hessen deutlich stärker ausgefallen ist als auf Bundesebene – was auch am aktuellen Rand noch in Form einer Parallelverschiebung der hessischen Arbeitslosenkurve zu erkennen ist. Im Einklang mit der Anzahl der Arbeitslosen hat sich auch die hessische Arbeitslosenquote – definiert als die registrierten

ARBEITSLOSE

0,2 Prozentpunkte über der in Hessen. Die neuesten Angaben über die Kurzarbeit in Hessen beziehen sich auf den November 2014. Zu diesem Zeitpunkt waren 4.040 Personen (November 2013: 5.068) in Kurzarbeit, wovon drei Viertel konjunkturelles und ein Viertel Kurzarbeitergeld zur Förderung der Eingliederung nach betrieblichen Restrukturierungen (Transferkurzarbeitergeld) erhielten. Die Kurzarbeiteranzeigen1 lassen nicht erwarten, dass die derzeit sehr geringe Bedeutung der Kurzarbeit in Hessen in den nächsten Monaten zunehmen wird. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen (offene Stellen) steht für die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften. Diese ist in den letzten Monaten angezogen, sodass mit 41.222 offenen Stellen im Mai 2015 deutlich mehr Arbeitslosen eine Beschäftigung angeboten werden kann als noch im Vorjahr (33.849 gemeldete Stellen). Inwieweit Bewerber und Stellenanforderungen letztlich zusammenpassen, geht aus den Zahlen naturgemäß nicht hervor. Mit steigendem Stellenangebot dürfte jedoch die Wahrscheinlichkeit steigen, dass ein Arbeitsloser einen neuen Arbeitsplatz findet. Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

100 95 90 85 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14

Jan 15

Arbeitslosenquoten in Hessen, Westdeutschland und Deutschland * Hessen Westdeutschland Deutschland

Mai 14

Jun 14

Jul 14

5,7 5,9 6,6

5,6 5,8 6,5

5,8 5,9 6,6

Aug 14 Sep 14 5,9 6,0 6,7

5,7 5,8 6,5

Okt 14 5,5 5,6 6,3

Nov 14 Dez 14 5,4 5,6 6,3

5,4 5,7 6,4

Jan 15

Feb 15

Mrz 15

Apr 15

Mai 15

5,9 6,2 7,0

5,8 6,2 6,9

5,7 6,0 6,8

5,6 5,8 6,5

5,4 5,6 6,3

* Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, Angaben in Prozent _____________________ 1) Vor Beginn der Kurzarbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitszeitausfall erstatten. Insofern können die Anzeigen als potenzielle Zugänge in die Kurzarbeit interpretiert werden, die tatsächliche Inanspruchnahme steht jedoch erst später fest.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

15


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

110

BESCHÄFTIGTE

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010=100)

Hessen

105

100 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Ohne die Betrachtung der Beschäftigung wäre die Analyse des hessischen Arbeitsmarktes zweifellos unvollständig, wobei zu beachten ist, dass die Angaben über die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zu den Arbeitslosen erst mit einem Nachlauf von zwei Monaten vorliegen. Der Verlauf der saisonbereinigten Beschäftigung fügt sich nahtlos in die optimistische Stimmung auf dem Arbeitsmarkt ein. Nachdem die Dynamik in Hessen etwa ab Jahresmitte 2012 nicht mehr ganz mit der auf Bundesebene Schritt halten konnte, hat seit einigen Monaten die Beschäftigungsentwicklung in Hessen wieder einen Gang höher geschaltet. Insgesamt gesehen nimmt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen wie im Bund damit seit über vier Jahren zu. Die amtliche Statistik (Ursprungswerte) weist für Hessen im März 2015 annähernd 2,4 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus – der höchste Wert in einem März seit rund 20 Jahren. Dies sind rund 47.200 Personen bzw. 2,0 % mehr

Jul 13

Jan 14

Jul 14

als noch ein Jahr zuvor. Hierbei handelt es sich nicht nur um ein bemerkenswert kräftiges Plus, sondern die Beschäftigungszunahme fällt zudem etwas höher als in Westdeutschland (+1,9 %) und im Bund (+1,8 %) aus. Mit Ausnahme eines Ausreißers im Ferienmonat August ist dies bereits seit dem Juni 2014 der Fall. Wie aus der nach Wirtschaftszweigen differenzierten Darstellung hervorgeht, steht der Zuwachs zudem auf einer erfreulich breiten Basis, d.h. in nahezu allen aufgeführten Bereichen der hessischen Wirtschaft sind im März 2015 mehr Personen beschäftigt als vor Jahresfrist. In absoluten Zahlen gemessen sind an erster Stelle die so genannten wirtschaftlichen Dienstleistungen zu nennen, zu denen vor allem unternehmensorientierte Dienstleister (z.B. Unternehmensberatung, Ingenieurbüros und Arbeitnehmerüberlassung) zählen. Mit einem Plus von 4,0 % bzw. 14.900 Personen ist per Saldo rund ein Drittel der hessenweiten Beschäftigungszunahme auf diesen Teil der Wirtschaft zurückzuführen. Dabei hat die Arbeitnehmer-

Jan 15

überlassung, die vor allem im Jahr 2010 ein Motor der Beschäftigungsentwicklung in diesem Sektor war, im Berichtszeitraum keine hervorgehobene Rolle gespielt: Die Zahl der Zeitarbeiter liegt im März 2015 lediglich um 1.600 Personen bzw. um 3,1 % höher als im Vorjahr. Werden statt den Absolutwerten die relativen Veränderungen herangezogen, so belegt das Gastgewerbe den ersten Rang: 4,5 % mehr Beschäftigte als noch vor einem Jahr haben dort ihren Arbeitsplatz. Ebenfalls klar überdurchschnittlich zugenommen hat die Beschäftigung in der Logistikbranche, d.h. bei „Verkehr und Lagerei“ (+3,7 %). Am anderen Ende der Rangliste befindet sich der Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“, wo die Beschäftigung nahezu konstant geblieben ist (-0,1 %).

Veränderung der Beschäftigung im März 2015 gegenüber März 2014* Insgesamt

absolut Hessen

relativ

Bergbau, Energie und Wasser, Entsorgung absolut

relativ

Verarbeitendes Gewerbe absolut

relativ

Baugewerbe

absolut

relativ

Handel; Instandsetzung und Reparatur von Kfz absolut

relativ

Verkehr und Lagerei absolut

relativ

Gastgewerbe

absolut

relativ

47,2

2,0

0,3

0,7

1,7

0,4

1,8

1,6

7,5

2,3

5,9

3,7

3,2

4,5

Deutschland

536,8

1,8

-9,6

-1,8

58,8

0,9

3,4

0,2

61,0

1,5

46,6

3,0

50,2

5,7

Westdeutschland

461,7

1,9

-8,1

-1,9

53,0

0,9

7,2

0,6

52,2

1,5

36,9

3,0

37,3

5,4

Information und Kommunikation absolut

relativ

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Wirtschaftliche Dienstleistungen

Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung

absolut

absolut

relativ

absolut

relativ

relativ

Erziehung und Unterricht absolut

relativ

Gesundheits- und Sozialwesen

sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte

absolut

absolut

relativ

relativ

0,5

0,6

1,3

1,0

14,9

4,0

-0,1

-0,1

0,5

0,6

7,9

2,7

1,4

1,7

Deutschland

16,5

1,8

-2,5

-0,3

187,8

4,6

-14,9

-0,9

13,7

1,2

111,0

2,6

16,6

1,5

Westdeutschland

11,1

1,4

-0,8

-0,1

151,3

4,6

0,6

0,0

6,9

0,8

92,6

2,7

18,4

2,2

Hessen

* Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, absolute Angaben in 1.000, relative Angaben in Prozent

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Außenhandel, Einzelhandel und Gastgewerbe Obgleich andere Einflussgrößen (z.B. das Geschehen an den globalen Finanzmärkten) eindeutig an Relevanz gewonnen haben, kommt dem Außenhandel als traditionellem Transmissionskanal für Konjunkturschwankungen nach wie vor eine große Bedeutung zu. Dies gilt erst recht für einen so ausgeprägt international ausgerichteten Standort wie Hessen, der eng mit Absatz- und Beschaffungsmärkten in aller Welt verflochten ist – von Europa über „klassische“ Auslandsmärkte in Übersee wie die USA bis hin zu Schwellenund Entwicklungsländern. Entsprechend spiegelt die Entwicklung des hessischen Außenhandels das konjunkturelle Auf und Ab des weltweiten Wirtschaftsgeschehens wider, das zurzeit sowohl durch dämpfende als auch belebende Faktoren beeinflusst wird. So belasten geopolitische Konflikte (z.B. zwischen der Ukraine und Russland sowie im Nahen Osten) ebenso die Konjunktur wie die politischen Spannungen innerhalb der EU mit Griechenland, die Ausweis der nach wie vor ungelösten Schuldenproblematik mehrerer EUMitglieder sind. Erfreulicherweise stehen diesen Risiken für die hessische (Export-)wirtschaft auch positive Nachrichten gegenüber. So wirkt

AUSFUHR

etwa der Rohölpreis, der trotz des Anstiegs in den letzten Wochen immer noch um rund 40 % unter dem Vorjahresniveau liegt, expansiv. Von der deutlichen Abwertung des Euro gehen zweifellos ebenfalls exportstimulierende Effekte für die heimische Wirtschaft aus. In diesem konjunkturellen Umfeld nimmt die hessische Ausfuhr etwa seit Jahresbeginn 2013 tendenziell zu, wie die saisonbereinigte Darstellung zeigt. In absoluten Werten gemessen führte die hessische Wirtschaft im 1. Quartal 2015 Güter für insgesamt 14,7 Mrd. Euro aus, was einem Zuwachs von 1,7 % (Deutschland: +5,1 %) gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Dieses moderate Plus ist wesentlich auf die lebhafte Nachfrage nach Produkten „Made in Hessen“ in den USA (+8,1 %) sowie im asiatischen Raum (+9,8 %) zurückzuführen. Die Exporte in die EU hingegen verharrten im 1. Quartal 2015 weitestgehend auf dem Vorjahresniveau (-0,2 %), was angesichts der wenig befriedigenden Konjunktur in Europa nicht überraschen kann. Vor dem Hintergrund der Ukrainekrise sei noch die Entwicklung der hessischen Ausfuhren in die Russische Föderation genannt: -23,0 % im Vergleich zum 1. Quartal 2014.

Der größten Beliebtheit im Ausland erfreuten sich im 1. Quartal 2015 einmal mehr Erzeugnisse der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie, die Hessen für 5,0 Mrd. Euro ausführte. Es folgen elektrotechnische Erzeugnisse (2,2 Mrd. Euro) vor Maschinen im Wert von 1,5 Mrd. Euro. Im Unterschied zur Ausfuhr konzentriert sich bei der (saisonbereinigten) hessischen Einfuhr die positive Entwicklung auf das letzte halbe Jahr, wie auch die Ursprungswerte zeigen: Hessen führte im 1. Quartal 2015 Güter ausländischen Ursprungs von Rohstoffen über Halbwaren bis hin zu Fertigwaren im Wert von insgesamt 21,4 Mrd. Euro ein. Damit ist die Einfuhr gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % (Bund: +1,5 %) gestiegen. Was Chemie und Pharma für die hessischen Exporte sind, stellt die Elektrotechnik für die Importseite dar: Wichtigste Importgüter im 1. Quartal 2015 waren Produkte der Elektrotechnik, die für 4,6 Mrd. Euro vor allem aus Asien eingeführt wurden. Den zweiten Rang nehmen Chemikalien und Pharmazeutika (2,8 Mrd. Euro) vor Erzeugnissen der Metallindustrie (2,6 Mrd. Euro) ein.

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

130 120 110 100 Jan 12

EINFUHR

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14 Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Jan 15 Hessen

140 130 120 110 100 Jan 12

Jul 12

Jan 13

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

Jul 13

Jan 14

Jul 14

Jan 15

17


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

EINZELHANDEL, UMSATZ

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

Jan 13

EINZELHANDEL, BESCHÄFTIGUNG

Jul 13

Jan 14

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Jul 14 Deutschland

Jan 15 Hessen

110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Aufgrund der Funktion des Einzelhandels als Mittler zwischen Hersteller und Endverbraucher steht die Konjunktur in diesem Bereich der Wirtschaft für den Privaten Konsum, d.h. sozusagen für die „Kauflaune“ der Bevölkerung. Und diese ist – nicht zuletzt gestützt auf den hohen Beschäftigungsstand – zurzeit bestens. Vor allem der Januar gestaltete sich für den Einzelhandel sehr positiv, wie die saisonbereinigte Darstellung des Umsatzes und auch die zugrunde liegenden Ursprungswerte verdeutlichen: So erwirtschafteten die Einzelhändler in Hessen im 1. Quartal 2015 real, d.h. unter Ausschaltung von Preiseffekten, einen um 3,2 % höheren Umsatz als im Vorjahr (Deutschland: +3,9 %). Dies stellt für die Branche, die aufgrund der

GASTGEWERBE, UMSATZ

Jul 13

Jan 14

ausgeprägten Stabilität des Privaten Konsums nur durch relativ geringe Konjunkturschwankungen charakterisiert ist, einen beachtlich hohen Zuwachs dar. Im Einklang mit diesem Aufwärtstrend hat sich die saisonbereinigte Beschäftigung im hessischen Einzelhandel ebenfalls erfreulich entwickelt. Gemessen an den Ursprungswerten waren im hessischen Einzelhandel im 1. Quartal 2015 1,6 % mehr Beschäftigte tätig als noch vor Jahresfrist (Deutschland: +1,0 %). Mit Wachstumsraten wie im Einzelhandel kann der Umsatz des Gastgewerbes im 1. Quartal 2015 nicht aufwarten. Doch auch im hessischen Gastgewerbe zeigt der Verlauf des saisonbereinigten Umsatzes seit einigen Monaten nach oben. Im

Jul 14

1. Quartal 2015 wurde ein Plus von 0,7 % verbucht, im Gastgewerbe bundesweit fiel der Umsatz real um 1,0 % höher aus als im 1. Quartal 2014 (jeweils Ursprungswerte). Etwa seit Jahresmitte 2013 nimmt die saisonbereinigte Beschäftigung im hessischen Gastgewerbe zu – eine Entwicklung, die auch am aktuellen Rand noch zutrifft. Die Ursprungswerte unterstreichen diesen positiven Beschäftigungsverlauf und weisen im 1. Quartal in Hessen ein Plus von 0,8 %, auf Bundesebene von 0,9 % aus. Allerdings ist relativierend zu berücksichtigen, dass bei der Beschäftigungszunahme im Gastgewerbe bereits seit einigen Jahren Teilzeitarbeitsverhältnisse eine wichtige Rolle spielen. Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Jan 15

Hessen

110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

Jan 13

GASTGEWERBE, BESCHÄFTIGUNG

Jul 13

Jan 14

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Jul 14 Deutschland

Jan 15 Hessen

110 105 100 95 Jan 12

18

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14

Jan 15

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Verarbeitendes Gewerbe Die Umsatzentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe hat seit einigen Monaten an Dynamik gewonnen, wie die saisonbereinigte Darstellung zeigt. Dies trifft vor allem für die hessische Industrie zu, die – nach einer im Vergleich zu Deutschland etwas schwächeren zweiten Jahreshälfte 2014 – sozusagen wieder aufgeschlossen hat. Aus der Grafik geht auch hervor, wie gut sich die heimische Industrie in der schwachen Weltkonjunktur des Jahres 2012 behaupten konnte, d.h. auf welch hohem Niveau die aktuelle Entwicklung stattfindet. Gemessen an den Ursprungswerten erzielte das Verarbeitende Gewerbe in Hessen im 1. Vierteljahr 2015 einen um 0,5 % höheren Umsatz als im Vorjahr (Bund: +1,0 %). In beiden Fällen hat im Vorjahresvergleich recht schwache Jahresauftakt im Januar 2015 ein besseres Ergebnis verhindert. Drei der vier Hauptgruppen des hessischen Verarbeitenden Gewerbes erwirtschafteten im 1. Quartal 2015 einen höheren Umsatz: Diese sind die hessischen Hersteller von Investitionsgütern (+1,7 %), zu denen beispielsweise der Maschinenbau gehört, die Vorleistungsgüterprodu-

UMSATZ

zenten (z.B. Metallindustrie) mit einem Plus von 3,7 % und die Gebrauchsgüterhersteller (u.a. Haushaltsgeräte und Möbel), bei denen 8,2 % mehr Umsatz erlöst wurde. Ungleich weniger erfolgreich stellt sich das 1. Quartal 2015 für diejenigen Unternehmen dar, die mit der Herstellung von Verbrauchsgütern befasst sind (z.B. Ernährungsgewerbe). In diesem Segment des hessischen Verarbeitenden Gewerbes verfehlte der Umsatz das Vorjahresniveau klar – und zwar um 7,8 %. Auf der Ebene der Branchen weist die Chemische Industrie das größte Umsatzplus auf (+13,0 %). Erwähnenswert ist auch die Pharmazeutische Industrie, da sie ihrer üblichen Rolle als wichtiger Konjunkturmotor im 1. Vierteljahr 2015 (-0,5 %) ausnahmsweise nicht gerecht wurde. Welche Hinweise auf die weitere Industriekonjunktur kann die Entwicklung des Auftragseingangs als Frühindikator des Verarbeitenden Gewerbes geben? Der saisonbereinigte Verlauf der letzten Monate präsentiert sich uneinheitlich, es ist kein eindeutiger Trend erkennbar – weder nach oben noch nach unten. Erfreulicherweise ist jedoch der März gut ausgefallen

und auch erste Ergebnisse für den Berichtsmonat April wecken durchaus positive Erwartungen. Der Auftragseingang auf Basis der Ursprungswerte weist für das 1. Quartal 2015 ein Plus von 3,1 % für Hessen und nur 0,3 % für Deutschland aus. Die stärkeren expansiven Impulse für die heimische Industrie gehen zumeist vom Ausland aus. Für Hessen stellt das 1. Vierteljahr 2015 diesbezüglich keine Ausnahme dar: Das ausländische Ordervolumen übertraf in Hessen das Vorjahresniveau um 4,8 %, die Inlandsbestellungen legten immerhin noch um 0,5 % zu. Auf Bundesebene hingegen steht einer Zunahme des inländischen Auftragseingangs von 0,7 % eine unveränderte Auslandsnachfrage (-0,1 %) gegenüber. Die nach Hauptgruppen differenzierte Betrachtung des Auftragseingangs liefert – wie hinsichtlich der Umsatzentwicklung – ein heterogenes, durchaus atypisches Bild. Ungewöhnlich deshalb, weil ein Rückgang des Auftragseingangs bei den hessischen Verbrauchsgüterherstellern wie im 1. Vierteljahr 2015 (-4,7 %) eher selten vorkommt. In den drei anderen Hauptgruppen füllten Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

120 110 100 90 Jan 12

Jul 12

AUFTRAGSEINGANG

Jan 13

Jul 13

Jan 14

Jul 14 Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Jan 15 Hessen

120 110 100 90 Jan 12

Jul 12

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

sich jedoch die Auftragsbücher der Unternehmen: So bei den Investitionsgüterproduzenten (+4,1 %), bei den Vorleistungsgüterherstellern (+5,6 %) und ebenso in der mit Abstand kleinsten Hauptgruppe, dem Gebrauchsgütersegment, wo ein An-

BESCHÄFTIGUNG

stieg in beachtlicher Höhe (+12,7 %) gemeldet wird. Auf der Ebene der wichtigsten Branchen reicht das Spektrum von der Chemischen (+10,6 %) bis hin zur Pharmazeutischen Industrie (-6,2 %), die sich damit im

1. Quartal 2015 auf dem ungewohnten letzten Rang wiederfindet – wofür wesentlich die schwache Auslandsnachfrage verantwortlich zu machen ist.

Deutschland

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Hessen

110

105

100 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Die Entwicklung der Beschäftigung in der hessischen Industrie zeigt etwa seit der Mitte des Jahres 2013 aufwärts, wie aus der saisonbereinigten Darstellung hervorgeht. Allerdings fällt der Arbeitsplatzaufbau recht verhalten aus. Die wichtigere Aussage ist jedoch, dass trotz der nicht zu unterschätzenden Konjunkturrisiken die Unternehmen offenkundig Vertrauen in eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung ha-

20

Jul 13

Jan 14

ben (vgl. hierzu auch die Umfragen der Kammern auf S. 25ff.) und Personal einstellen – und dies in der Industrie, einem Teil der hessischen Wirtschaft, dem nicht unbedingt der Ruf eines Beschäftigungsmotors vorauseilt. Die Ursprungswerte unterstreichen den positiven Verlauf der Beschäftigung, denn in der Industrie Hessens waren im 1. Vierteljahr 2015 um 1,2 % mehr Beschäftigte

Jul 14

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tätig als im Vorjahr (Deutschland: ebenfalls +1,2 %). Der Blick auf die Hauptgruppen des Verarbeitenden Gewerbes zeigt das größte Beschäftigungsplus bei den hessischen Unternehmen, die Verbrauchsgüter produzieren (+1,8 %). Auf Branchenebene ist es die Pharmazeutische Industrie, die im Vergleich zum 1. Quartal 2014 die Anzahl ihrer Mitarbeiter am stärksten aufstockte – und zwar um 6,1 %.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Bauhauptgewerbe Die Konjunktur im hessischen Bauhauptgewerbe lässt bereits seit einigen Monaten an Schwung vermissen, wie aus dem Verlauf des saisonbereinigten baugewerblichen Umsatzes hervorgeht. Auf Bundesebene präsentiert sich die Entwicklung hingegen etwas freundlicher. Dessen ungeachtet lag der Umsatz im 1. Quartal 2015 gemessen an den Ursprungswerten auch im Bund niedriger als noch vor Jahresfrist (-2,7 %). Für Hessen wird das Minus jedoch auf 8,3 % beziffert. Bei der Interpretation dieser Vorjahresvergleiche ist allerdings ein Basiseffekt zu berücksichtigen: Der Winter 2013 / 2014 war durch ausgesprochen mildes Wetter gekennzeichnet, d.h. die Bauaktivitäten konnten weitestgehend ungestört fortgesetzt werden. Dementsprechend fiel der Umsatz außergewöhnlich hoch aus – was naturgemäß nicht jedes Jahr gelingen kann. Der Blick auf den Auftragseingang lässt nicht erwarten, dass die Baukonjunktur in Hessen in kurzer Frist wieder kräftig anzieht. Hierzu wäre es erforderlich, dass sich die Auftragsbücher der heimischen Bauunternehmen auf breiter Basis wieder stärker füllen. Im Tiefbau musste jedoch

BAUGEWERBLICHER UMSATZ

bereits im dritten Quartal in Folge ein Rückgang des Auftragseingangs verkraftet werden – im 1. Quartal 2015 sogar um 14,9 %, maßgeblich zurückzuführen auf den Bereich „Öffentlicher Bau und Verkehrsbau“. Dieses deutliche Minus konnte durch das Plus von 1,5 % im Hochbausegment nicht kompensiert werden. Somit steht letztlich für das hessische Bauhauptgewerbe insgesamt ein um 6,5 % niedrigerer Auftragseingang zu Buche, während auf Bundesebene 3,0 % mehr Aufträge akquiriert werden konnten. Neben dem Auftragseingang stellen die erteilten Baugenehmigungen für Neubaumaßnahmen (gemessen am Rauminhalt in m3) einen weiteren vorlaufenden Indikator für die Baubranche dar. Die beträchtlichen Schwankungen vor allem im so genannten Nichtwohnungsbau (u.a. Büro-, Fabrikund Lagergebäude) erschweren jedoch die Interpretation. Im 1. Quartal 2015 wurden in diesem Segment in Hessen 19,6 % weniger Baugenehmigungen erteilt als im 1. Quartal 2014, wofür insbesondere der Dienstleistungssektor verantwortlich zeichnete. Im hessischen Wohnungsbau gingen die Genehmigungen ebenfalls zurück (-9,6 %).

(Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Dieses Ergebnis unterstreicht, dass der nach vielen Jahren der Abwärtsbewegung im Jahr 2010 einsetzende Aufwärtstrend bei den Wohnungsbaugenehmigungen an Kraft eingebüßt hat. Im Interesse des heimischen Baugewerbes sowie der vielen Wohnungssuchenden ist zu hoffen, dass es sich lediglich um eine „Verschnaufpause“ handelt und vom Wohnungsbau auch zukünftig deutlich expansive Impulse für die Bauwirtschaft und deren Zulieferer ausgehen. Der Verlauf der saisonbereinigten Beschäftigung passt nahtlos in das Bild einer derzeit wenig dynamischen Baukonjunktur. Etwa seit Jahresmitte 2014 zeigt sich die Beschäftigung sowohl in Hessen als auch im Bund weitestgehend stabil, wobei dieser Parallelbewegung unterschiedliche Entwicklungen vorausgegangen sind: Auf Bundesebene erfolgte ein moderater Beschäftigungsanstieg, während in Hessen – relativ gesehen – deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen, aber auch zum Teil wieder abgebaut wurden. Im 1. Quartal 2015 lag die Zahl der Beschäftigten im hessischen Bauhauptgewerbe um 2,1 % unter dem Wert des Vorjahres (Deutschland: -0,1 %). Deutschland

Hessen

150 130 110 90 Jan 12

Jul 12

Jan 13

Jul 13

Jan 14

BESCHÄFTIGUNG (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Jul 14

Deutschland

Jan 15

Hessen

115 110 105 100 95 Jan 12

Jul 12

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

Jul 13

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21


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Indikatoren im Detail Beschäftigung und Arbeitsmarkt Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %)

Quartal

Halbjahr

Jahr

2/14

3/14

4/14

1/15

1/14

2/14

2013

2014

H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD H D WD

1,7 1,7 1,8 4,6 3,3 5,0 0,6 – 0,8 – 1,0 0,4 0,9 0,9 3,0 1,6 1,8 1,2 0,7 0,7 1,4 2,8 2,9 3,8 3,2 3,2 1,2 2,5 2,1 0,0 – 0,6 – 0,4 4,5 3,8 3,9 – 0,9 0,4 0,5 2,2 2,6 2,9 2,5 2,6 2,7 0,8 0,9 1,1

1,7 1,7 1,7 2,9 2,4 4,0 0,3 – 1,2 – 1,4 0,5 1,2 1,2 2,1 0,9 1,2 1,5 0,8 0,8 1,8 2,6 2,6 2,9 3,0 3,0 0,8 2,4 2,0 0,4 – 0,6 – 0,4 4,7 3,8 3,7 – 1,1 – 0,2 0,1 1,0 2,2 2,1 2,1 2,6 2,7 0,5 0,9 1,2

2,0 1,7 1,8 2,6 1,9 3,3 – 0,2 – 1,4 – 1,7 0,6 1,1 1,1 2,4 0,8 1,1 1,9 1,0 1,0 3,2 2,5 2,5 2,8 3,5 3,5 1,5 2,5 2,1 0,8 – 0,2 0,0 4,6 4,0 4,0 – 0,9 – 0,4 0,3 1,5 1,9 1,8 2,4 2,5 2,7 1,3 0,7 1,2

1,9 1,7 1,8 5,5 1,9 3,0 0,5 – 1,7 – 1,9 0,5 0,9 1,0 1,9 0,4 0,7 2,1 1,2 1,3 3,6 2,9 2,8 4,1 5,3 5,0 0,3 1,7 1,4 0,9 – 0,3 – 0,1 3,9 4,5 4,5 – 0,3 – 1,0 – 0,1 0,7 1,0 0,7 2,3 2,4 2,5 1,9 1,2 1,8

1,6 1,6 1,7 4,1 3,3 5,2 0,7 – 0,5 – 0,7 0,3 0,8 0,7 2,9 1,8 1,9 1,0 0,6 0,6 1,2 2,8 3,0 3,1 2,6 2,6 1,1 2,3 2,0 – 0,2 – 0,6 – 0,4 4,2 3,7 3,7 – 0,9 0,5 0,5 1,8 2,5 2,7 2,5 2,5 2,6 0,2 0,6 0,7

1,8 1,7 1,8 2,8 2,2 3,6 0,0 – 1,3 – 1,5 0,6 1,1 1,1 2,3 0,9 1,2 1,7 0,9 0,9 2,5 2,6 2,6 2,8 3,3 3,2 1,2 2,5 2,1 0,6 – 0,4 – 0,2 4,7 3,9 3,9 – 1,0 – 0,3 0,2 1,2 2,0 2,0 2,2 2,5 2,7 0,9 0,8 1,2

0,9 1,2 1,3 2,0 2,0 3,5 0,9 – 0,4 – 0,3 0,9 0,5 0,6 1,5 0,5 0,8 – 0,8 0,1 0,0 – 1,5 1,8 2,1 1,8 2,4 2,4 4,5 2,6 2,4 – 0,6 – 0,0 0,1 2,5 2,9 3,3 – 0,3 0,6 0,7 1,4 2,1 2,8 1,9 2,4 2,3 0,3 0,1 0,3

1,7 1,7 1,7 3,4 2,7 4,4 0,4 – 0,9 – 1,1 0,4 0,9 0,9 2,6 1,3 1,5 1,4 0,7 0,8 1,9 2,7 2,8 3,0 2,9 2,9 1,1 2,4 2,0 0,2 – 0,5 – 0,3 4,5 3,8 3,8 – 1,0 0,1 0,4 1,5 2,3 2,4 2,4 2,5 2,7 0,5 0,7 0,9

H D WD H D WD H D WD

– 1,3 – 1,9 – 0,2 0,8 6,2 5,1 – 31,7 – 27,8 – 21,4

– 0,3 – 1,5 – 0,1 5,5 8,7 8,2 – 18,6 – 29,4 – 23,8

– 1,2 – 3,2 – 1,9 9,2 12,1 12,3 . . .

– 2,2 – 3,7 – 2,5 16,6 13,9 14,1 . . .

– 0,6 – 1,2 0,4 1,7 4,1 3,0 – 31,4 – 25,0 – 21,9

– 0,7 – 2,3 – 1,0 7,3 10,4 10,2 . . .

4,1 1,8 4,0 – 3,9 – 4,3 – 5,2 12,2 11,2 12,2

– 0,7 – 1,8 – 0,3 4,6 7,3 6,7 . . .

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Insgesamt

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Bergbau, Energie und Wasser, Entsorgung

Verarbeitendes Gewerbe

Baugewerbe

Handel, Instandsetzung u. Reparatur v. Kfz

Verkehr und Lagerei

Gastgewerbe

Information und Kommunikation

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Wirtschaftliche Dienstleistungen

Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung

Erziehung und Unterricht

Gesundheits- und Sozialwesen

sonst. Dienstleistungen, Private Haushalte

Arbeitsmarkt Arbeitslose

Gemeldete Arbeitsstellen

Kurzarbeiter

22

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Verarbeitendes Gewerbe Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %) Umsatz 1 Vorleistungsgüterproduzenten

Quartal

Halbjahr

Jahr

1/14

2/14

0,5

2,8

– 1,1

– 0,9

0,8

1,0

3,0

2,0

– 0,3

2,5 – 1,9

2/14

3/14

4/14

1/15

H

– 0,3

0,2

– 2,4

D

0,7

1,9

2,1

2013

2014

H

– 3,8

– 3,1

– 2,7

3,7

– 0,9

– 2,9

– 3,4

D

0,3

1,2

0,5

0,7

2,4

0,8

– 1,4

1,6

H

2,1

1,7

3,5

1,7

5,0

2,6

– 0,4

3,8

D

1,6

4,1

4,4

2,3

4,6

4,2

0,6

4,4

H

0,2

– 1,0

3,3

8,2

1,1

1,1

– 5,9

1,1

D

– 1,1

0,3

1,9

1,9

0,9

1,1

– 1,2

1,0

H

1,4

2,8

– 11,0

– 7,8

5,5

– 4,4

2,4

0,2

D

1,4

– 0,0

– 0,8

– 0,5

1,5

– 0,4

– 0,6

0,5

Auftragseingänge 1

H

– 5,0

0,9

5,4

3,1

– 1,0

3,2

1,9

1,0

D

1,3

2,4

2,5

0,3

3,4

2,4

2,5

2,9

aus dem Inland

H

– 6,8

– 5,2

– 2,6

0,5

– 3,0

– 3,9

– 3,3

– 3,5

D

2,2

– 1,1

1,4

0,7

3,2

0,1

0,6

1,7

aus dem Ausland

H

– 3,7

5,1

10,8

4,8

0,4

8,0

5,9

4,2

Investitionsgüterproduzenten Gebrauchsgüterproduzenten Verbrauchsgüterproduzenten

Vorleistungsgüterproduzenten

D

0,6

5,1

3,2

– 0,1

3,6

4,1

4,0

3,9

H

– 8,4

– 6,3

– 2,9

5,6

– 6,7

– 4,7

– 1,7

– 5,7

D

1,9

1,1

0,8

– 1,1

3,0

1,0

0,0

2,0

aus dem Inland

H

– 5,3

– 7,5

– 5,1

1,9

– 3,4

– 6,3

– 6,4

– 4,9

D

1,7

– 1,4

– 1,2

– 2,5

2,3

– 1,3

0,0

0,5

aus dem Ausland

H

– 10,9

– 5,2

– 1,0

8,6

– 9,4

– 3,2

2,7

– 6,4

D

2,0

4,1

3,2

0,4

3,9

3,6

0,0

3,8

H

– 6,6

1,4

18,4

4,1

– 2,4

10,0

5,3

3,5

Investitionsgüterproduzenten

D

0,7

3,3

3,6

1,1

3,4

3,5

4,3

3,4

aus dem Inland

H

– 9,8

– 3,9

– 0,7

– 2,3

– 2,9

– 2,3

0,1

– 2,6

D

3,0

– 1,2

3,9

3,6

4,2

1,3

1,2

2,8

aus dem Ausland

H

– 3,8

6,0

34,1

9,9

– 2,0

20,4

10,2

8,8

D

– 0,6

5,9

3,5

– 0,2

2,9

4,6

6,1

3,8

H

– 7,2

4,4

3,1

12,7

– 9,1

3,8

– 10,1

– 2,9

Gebrauchsgüterproduzenten

D

– 0,6

– 0,5

– 0,2

2,4

0,7

– 0,4

1,5

0,2

aus dem Inland

H

– 10,7

– 5,5

0,3

– 0,0

– 12,9

– 2,7

– 8,7

– 8,0

D

– 0,6

0,8

– 2,4

– 1,4

– 1,2

– 0,8

0,1

– 1,0

aus dem Ausland

H

– 5,1

10,9

4,9

20,7

– 6,6

8,1

– 11,0

0,4

D

– 0,5

– 1,7

1,6

5,8

2,5

– 0,0

2,7

1,2

H

5,1

14,5

– 0,4

– 4,7

14,9

6,6

4,9

10,5

Verbrauchsgüterproduzenten

D

4,4

3,0

1,5

– 0,1

7,6

2,3

1,2

4,9

aus dem Inland

H

– 3,1

– 0,4

– 2,4

3,2

– 2,9

– 1,4

– 1,6

– 2,1

D

0,9

1,7

2,5

2,2

2,9

2,1

0,7

2,5

aus dem Ausland

H

7,6

18,6

0,3

– 6,6

20,4

8,8

6,9

14,2

Beschäftigte 2

D

7,1

4,0

0,8

– 1,7

11,2

2,4

1,6

6,6

H

1,3

1,2

1,2

1,2

1,0

1,2

– 0,3

1,1

D

0,8

1,0

1,0

1,2

0,7

1,0

0,6

0,9

Vorleistungsgüterproduzenten

H

1,0

0,8

0,4

1,1

0,6

0,6

– 0,7

0,6

D

0,1

0,3

0,5

1,0

0,0

0,4

– 0,1

0,2

Investitionsgüterproduzenten

H

2,1

1,7

1,8

0,8

2,0

1,8

1,1

1,9

D

1,8

2,0

2,0

1,5

1,7

2,0

1,8

1,8

H

x

x

x

x

x

x

x

x

D

– 1,9

– 2,1

– 1,8

– 0,2

– 2,1

– 1,9

– 1,7

– 2,0

H

– 0,0

0,7

1,2

1,8

– 0,3

0,9

– 2,1

0,3

D

0,3

0,2

0,1

0,9

0,2

0,2

– 0,2

0,2

Gebrauchsgüterproduzenten Verbrauchsgüterproduzenten

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

23


DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %) Außenhandel Einfuhr Ausfuhr Einzelhandel 1 Umsätze Beschäftigung Gastgewerbe 1 Umsätze Beschäftigung

Quartal

Halbjahr

Jahr

2/14

3/14

4/14

1/15

1/14

2/14

2013

2014

H D H D

– 3,0 0,3 1,1 1,3

1,8 2,2 3,7 5,4

4,4 2,7 2,6 5,1

3,5 1,5 1,7 5,1

1,6 2,1 2,4 2,0

3,1 2,4 3,1 5,2

1,3 – 1,2 3,4 – 0,1

2,3 2,3 2,7 3,6

H D H D

0,5 2,1 1,2 1,6

0,1 1,0 1,4 0,9

1,7 2,2 1,2 1,1

3,2 3,9 1,6 1,0

0,5 1,5 1,0 1,4

0,9 1,6 1,3 1,0

– 2,6 0,1 – 0,2 0,8

0,7 1,6 1,1 1,2

H D H D

– 1,6 0,8 2,2 2,1

1,0 1,0 2,0 2,0

1,0 1,7 1,3 2,3

0,7 1,0 0,8 0,9

– 0,3 1,2 2,4 2,1

1,0 1,3 1,6 2,1

0,2 – 1,6 1,6 0,7

0,4 1,3 2,0 2,1

Bauhauptgewerbe Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %)

Quartal

Halbjahr

Jahr

2/14

3/14

4/14

1/15

H

5,5

– 0,1

– 5,9

D

5,0

– 1,3

– 0,6

Geleistete Arbeitsstunden

H

– 1,4

0,6

4,3

D

– 0,2

0,3

0,1

– 3,9

10,1

0,2

0,8

4,6

Auftragseingänge 3

H

– 5,5

– 5,2

0,8

– 6,5

– 4,6

– 2,4

– 0,0

– 3,5

Baugewerblicher Umsatz

Hochbau Tiefbau Beschäftigte 2 Baugenehmigungen 4 im Wohnungsbau im Nichtwohnungsbau

1/14

2/14

2013

2014

– 8,3

8,3

– 3,1

0,5

1,5

– 2,7

12,8

– 1,0

2,7

4,4

– 0,8

8,2

2,4

– 0,6

5,0

D

– 1,0

– 3,2

– 4,8

3,0

2,9

– 3,9

3,7

– 0,5

H

– 11,9

– 6,1

10,4

1,5

– 9,9

1,5

7,7

– 4,2

D

– 5,0

– 2,3

– 1,0

0,2

2,9

– 1,7

3,9

0,6

H

1,0

– 4,4

– 8,1

– 14,9

1,1

– 6,1

– 6,8

– 2,8

D

3,8

– 4,0

– 9,6

6,5

3,0

– 6,4

3,5

– 1,8

H

– 1,6

– 3,6

– 1,8

– 2,1

– 1,6

– 2,7

1,0

– 2,1

D

1,6

0,0

– 0,1

– 0,1

1,9

– 0,1

1,6

0,9

H

0,1

7,7

16,6

– 9,6

– 6,2

11,5

17,0

2,6

D

– 9,9

– 2,0

4,5

– 1,4

– 1,5

1,0

11,8

– 0,3

H

53,3

– 22,2

28,9

– 19,6

– 7,3

– 0,5

7,9

– 4,2

D

3,8

– 17,9

– 2,6

– 11,7

3,5

– 11,1

– 6,6

– 4,4

1) Volumenindex — 2) Fachliche Betriebsteile — 3) Wertindex — 4) Rauminhalt in Kubikmetern Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

24

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Konjunkturumfragen anderer Institutionen Auszug aus: „Konjunktur in Hessen Frühsommer 2015“ Konjunktur in Hessen zieht an Der leichte Aufwärtstrend zum Jahresbeginn hat sich zu einem deutlichen Aufschwung der hessischen Wirtschaft entwickelt. Die Stimmung der hessischen Unternehmen hat sich im Frühsommer spürbar verbessert: Der IHK-Geschäftsklimaindex legt um vier Punkte zu und liegt derzeit bei 122 Zählern. 92 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten oder befriedigenden Geschäftslage (plus zwei Prozentpunkte) und ein Viertel der hessischen Unternehmen geht davon aus, dass die Geschäfte in den kommenden Monaten noch besser laufen werden (plus vier Prozentpunkte). Triebfeder der positiven Entwicklung ist vor allem die Binnennachfrage, welche durch kräftige Lohnzuwächse und niedrige Zinsen beflügelt wird. Geringe Energiekosten wirken sich ebenfalls positiv auf den privaten Konsum aus. Der Arbeitsmarkt befindet sich in blendender Verfassung, sodass die Zahl der Arbeitslosen im Jahresverlauf weiter sinken wird. Zwar haben Mindestlohn und die Rente mit 63 zu keiner deutlichen Eintrübung der Beschäftigungspläne geführt, jedoch befürchten 39 bzw. 36 Prozent der Unternehmen, dass steigende Arbeitskosten bzw. der Fachkräftemangel negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben werden.

schnitt von 1,6 Prozent. Konkurrenten wie Baden-Württemberg und Bayern hatten sogar Wachstumsraten von 2,4 bzw. 1,8 Prozent realisiert. Dies ist ein deutliches Signal, dass eine konsequente Weiterentwicklung der Standortqualität Hessens vorangetrieben werden muss, auch um auf den nächsten Abschwung vorbereitet zu sein. Die noch relativ verhaltenen Investitionspläne (23 Prozent der hessischen Unternehmen planen höhere, 16 Prozent niedrigere Ausgaben) zeugen davon, dass Hessen verstärkt an seiner Attraktivität als Investitionsstandort arbeiten sollte. Aber auch als Lebens- und Wohnort muss sich Hessen stärker positionieren, um dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenwirken zu können. Sofern sich der Aufschwung im aktuellen Tempo fortsetzt, sollte Hessen im Jahr 2015 ein BIPWachstum von 1,8 Prozent erreichen können.

Jahresbeginn. Nur 13 Prozent beträgt der Anteil der Pessimisten, ein Rückgang von zwei Prozentpunkten. Beschäftigung Der Arbeitsmarkt befindet sich in blendender Verfassung. 18 Prozent der Unternehmen wollen in den kommenden Monaten mehr Personal einstellen (plus zwei Punkte). Der Anteil der Unternehmen, die weniger einstellen wollen, sinkt um einen Punkt auf elf Prozent. Investitionen Die Investitionslaune steigt leicht. 23 Prozent der Unternehmen planen, in den kommenden Monaten mehr zu investieren (plus ein Prozentpunkt). Von 18 auf 16 Prozent sinkt der Anteil derjenigen, die das Investitionsvolumen verringern wollen.

Geschäftslage Export Die Geschäftslage entwickelt sich weiterhin gut. 42 Prozent der Unternehmen berichten von guten Geschäften (plus ein Prozentpunkt). Um zwei Prozentpunkte fällt der Anteil der Unternehmen, der die Geschäftslage als schlecht bewertet, auf acht Prozent.

Trotz schwachem Euro sinkt der Exportsaldo um einen Punkt. Nur noch 26 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem höheren Exportvolumen in den kommenden Monaten (minus drei Prozentpunkte), neun Prozent mit einem niedrigeren (minus zwei Prozentpunkte).

Erwartungen Aber: Wachstum in Hessen nur unterdurchschnittlich 2014 lag das hessische BIP-Wachstum mit 1,4 Prozent unter dem Bundesdurch-

Der wirtschaftliche Aufschwung stimmt die Unternehmen optimistisch. Ein Viertel rechnet mit besseren Geschäften, das sind gute vier Prozentpunkte mehr als zu

_____________________ 1) Der Geschäftsklimaindex dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lagebeurteilung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar. Die Lage und Erwartungen werden als Saldo aus den gewichteten positiven Antworten (Antwort: „wird steigen“) und negativen Antworten (Antwort: „wird sinken“) ermittelt. Neutrale Aussagen bleiben unberücksichtigt.

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015

25


KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Übersichtstabelle nach Branchen zum Frühsommer 2015 Lage*

Erwartungen*

Produzierendes Gewerbe Industrie gut befriedigend schlecht

43 49 8

besser gleichbleibend schlechter

26 63 11

gut befriedigend schlecht

40 53 7

besser gleich bleibend schlechter

21 71 8

gut befriedigend schlecht

34 52 14

besser gleichbleibend schlechter

23 61 16

gut befriedigend schlecht

32 59 9

besser gleichbleibend schlechter

25 63 12

gut befriedigend schlecht

30 57 13

besser gleichbleibend schlechter

25 64 11

gut befriedigend schlecht

47 49 4

besser gleichbleibend schlechter

21 52 27

gut befriedigend schlecht

36 53 11

besser gleichbleibend schlechter

22 63 15

gut befriedigend schlecht

52 41 7

besser gleichbleibend schlechter

29 59 12

gut befriedigend schlecht

36 52 12

besser gleichbleibend schlechter

20 68 12

Bauwirtschaft

Handel Einzelhandel

Großhandel und Handelsvermittlung

Dienstleistungen Verkehrswirtschaft

Finanz-, Kredit- u.Versicherungswirtschaft

Hotel- und Gaststättengewerbe

unternehmensbezogene Dienstleistungen

personenbezogene Dienstleistungen

* Angaben in Prozent der gewichteten Antworten

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HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 1. QUARTAL • 2015


KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Auszug aus „Konjunkturbericht des hessischen Handwerks 1. Quartal 2015“ Hessisches Handwerk gut ins neue Jahr gestartet: Geschäftsklimaindex klettert weiter nach oben, lediglich saisonale Bremseffekte bei Auftragseingängen und Umsätzen. Die hessischen Handwerksbetriebe sind gut ins neue Jahr gestartet. Die Geschäftslagebewertung unter den Betrieben bleibt sehr positiv. Die ersten drei Monate waren lediglich durch saisonale Einflüsse geprägt, die jedoch durch den milden Winter nicht sehr ausgeprägt waren. Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate werden weiterhin sehr zuversichtlich eingeschätzt und die ökonomischen Rahmenbedingungen haben sich weiter verbessert. Eine gute und solide Basis für den weiteren Jahresverlauf, so sehen es die befragten Handwerksbetriebe. Die aktuelle Geschäftslage wurde im Berichtsquartal von insgesamt 82,8 Prozent der Betriebe mit „gut“ bzw. „befriedigend“ bewertet. Das waren noch etwas mehr als bei der guten Frühjahrsumfrage 2014 (81,6 Prozent). Die günstigen Rahmenbedingungen (Konsumklima, Zinssätze, Energiepreise) und die verbesserten gesamtwirtschaftlichen Konjunkturprognosen scheinen die Handwerksbetriebe weiter zu beflügeln. Auch die Geschäftserwartungen sind sehr zuversichtlich und auf ähnlich gutem Niveau wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Für die kommenden drei Monate erwarten 37,3 Prozent der Betriebe eine gute (Vorjahr: 38 Prozent) und 50,2 Prozent eine befriedigende geschäftliche Situation (Vorjahr: 49,8 Prozent). Der Anteil der Pessimisten blieb auf niedrigen Niveau (12,5 Prozent; Vorjahr: 12,2 Prozent). Diese Entwicklungen hatten günstige Auswir-

kungen auf den Geschäftsklimaindex. Dieser kletterte weiter und erreichte mit 85,2 Punkten (Vorjahr: 84,7 Punkte) den höchsten Frühjahrswert seit 1992. Nach Handwerksbranchen ergab sich folgendes Bild: Die beste Stimmung herrschte bei den industriellen Zulieferern (88,5 Prozent mit guter bzw. befriedigender Geschäftslage), im Ausbaugewerbe (87,7 Prozent) und bei den Bäckern und Fleischern (87,5 Prozent). Die Zulieferer spüren die deutlich gestiegene Auftragseingänge in der Industrie, während die Betriebe des Ausbaugewerbes von den nach wie vor hohen privaten Ausgaben für Umbau- und Sanierungsmaßnahmen profitierten. Die Konsumenten sehnen sich wieder mehr nach Qualität, daher konnten die Nahrungsmittelbetriebe weiter punkten und die Auftragsbücher sind voller als vor zwölf Monaten. Auf der Zufriedenheitsskala folgen mit größerem Abstand die Gesundheitshandwerke (83,3 Prozent) sowie das Bauhauptgewerbe (79 Prozent). Zwar floriert der private Wohnungsbau und der gewerbliche Bau, doch sorgen sich die Betriebe wegen der zurückhaltenden Investitionen seitens der öffentlichen Hand. Abwärts gerichtet war hingegen die Stimmung bei den privaten Dienstleistern (77,5 Prozent) und besonders im Kfz-Handwerk (71,5 Prozent) – beide rutschten gegenüber den Frühjahrswerten 2014 weiter ab. Vor allem die schlechtere Stimmung bei den Kfz-Betrieben überraschte, da die Kfz-Zulassungszahlen in den letzten Monaten wieder gestiegen sind. Die Betriebsauslastung ging jahreszeitlich bedingt zurück, lag jedoch mit 74,8 Prozent über dem Vorjahresniveau (73,8 Prozent). Die Auftragsreichweite war für ein Frühjahrsquartal sehr or-

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dentlich: Mit durchschnittlich 6,8 Wochen können die Betriebe auf ein ordentlich Polster schauen, der Vorjahreswert lag bei 6,1 Wochen. Die Auftragseingänge verliefen erwartungsgemäß etwas schlechter als im Vorquartal, doch waren die Rückgänge nicht so ausgeprägt wie zu dieser Jahreszeit üblich: 72,3 Prozent der Betriebe berichteten von weiter gestiegenen bzw. konstanten Ordereingängen, im Vorjahr waren es 70,3 Prozent. Etwas günstiger als vor zwölf Monaten verlief auch die Umsatzentwicklung: Bei 66,4 Prozent der Betriebe blieben die Umsätze auf dem Vorquartalsniveau bzw. stiegen weiter an (Vorjahr: 64,6 Prozent). Die kältere Jahreszeit sorgte leider für den üblichen Beschäftigtenrückgang. Während 77,1 Prozent der Betriebe ihren Personalbestand konstant hielten, berichteten 8,9 Prozent von gestiegenen Mitarbeiterzahlen, während 14 Prozent mit weniger Personal ausgekommen sind.

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KONJUNKTURUMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

Ergebnisse des Gesamthandwerks in Hessen, 1. Quartal 2015 Von 100 befragten Betrieben beurteilten ihre Geschäftslage mit ... derzeit ... gut ... befriedigend ... schlecht

35,3 47,5 17,2

+/- ggü. Vorjahr 0,6 0,6 – 1,2

zukünftig 37,3 50,2 12,5

+/- ggü. Vorjahr – 0,7 0,4 0,3

– – –

– – –

Wichtige Eckdaten der Handwerkskonjunktur Betriebsauslastung (100% = Vollauslastung) Reichweite des Auftragsbestandes (in Wochen) Anteil investierender Betriebe

74,8 6,8 35,3

1,0 0,7 8,1

Von 100 befragten Betrieben meldeten … folgende Entwicklung ggü. dem Vorquartal gestiegen Beschäftigung Nachfrage Umsätze Investitionen Einkaufspreise Verkaufspreise

8,9 17,0 15,6 11,6 34,9 16,1

unverändert 77,1 55,3 50,8 60,7 61,7 75,9

gesunken

Erwartungen

14,0 27,7 33,6 27,7 3,4 8,0

     

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern Bierstadter Straße 45 65189 Wiesbaden Internet: www.handwerk-hessen.de

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Inhalt Vorwort 1 Kurzberichte Hessisches Bruttoinlandsprodukt 2014 2 Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen 3 Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen bis 2030 / 2050 4 Schwerpunktthemen Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und neue Ergebnisse 6 Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2013: Direktinvestitionen 10 Die hessische Konjunktur Die hessische Konjunktur in Zahlen 13 Die hessische Konjunktur im Überblick 14 Beschäftigung und Arbeitsmarkt 15 Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe 17 Verarbeitendes Gewerbe 19 Bauhauptgewerbe 21 Indikatoren im Detail 23

Konjunkturumfragen anderer Institutionen Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern

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Impressum Redaktion: Dr. Claus Bauer HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9, D-65189 Wiesbaden Telefon 0611 / 95017 - 8216 Telefax 0611 / 95017 - 8313 E-mail claus.bauer@hessen-agentur.de Internet www.hessen-agentur.de/konjunkturspiegel Herstellung und Druck: Hessisches Statistisches Landesamt Herausgegeben vom Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (www.wirtschaft.hessen.de) Datenquellen:

Hessisches Statistisches Landesamt Statistisches Bundesamt Statistik der Bundesagentur für Arbeit Deutsche Bundesbank Europäische Zentralbank

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.

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Kurzberichte und Schwerpunktthemen im Hessischen Konjunkturspiegel

Heft

Jahr Titel

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Engagement hessischer Unternehmen in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit Hessischer Außenhandel im Jahr 2011 Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2010: Direktinvestitionen Erwerbstätigkeit in Hessen im Jahr 2011 Bruttoinlandsprodukt in Hessen im Jahr 2011 Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Wirtschaft Berufsausbildung in Hessen Wirtschaftsentwicklung in Hessen 2008 bis 2011 anhand der revidierten Ergebnisse der VGR Blick auf die Clusterlandschaft in Hessen Ernährungsindustrie in Hessen Ausländische Beschäftigung in Hessen Hessisches Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 Hessischer Außenhandel 2012 mit Länderfokus Türkei Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2011: Direktinvestitionen Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Industrie Verarbeitendes Gewerbe in Hessen im Bundesländervergleich Blick auf den dualen hessischen Ausbildungsmarkt im Jahr 2012 Neue Förderkulisse der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ GRW Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft Die 100 größten Unternehmen in Hessen Berufs- und Qualifikationsprognosen bis 2018 Ein- und Auspendler über die hessische Landesgrenze Hessischer Außenhandel 2013 mit Länderfokus USA Chemische und Pharmazeutische Industrie in Hessen Blick auf den hessischen Außenhandel mit Russland und mit der Ukraine Hessische Kapitalverflechtungen mit dem Ausland 2012: Direktinvestitionen Beitrag von Wanderungen zur Abmilderung der Fachkräfteknappheit Wirtschaftliche Entwicklung in Hessen im Jahr 2013 Blick auf den hessischen dualen Ausbildungsmarkt im Jahr 2013 Arbeitnehmerüberlassung in Hessen Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China MINT-Projekte in Hessen Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings Messelandschaft ausgewählter Exportmärkte: Golfstaaten Luft- und Raumfahrtindustrie in Hessen Hessischer Außenhandel 2014 mit Länderfokus Golfstaaten


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